Grüß Dich, Laufhauswahnsinn.
Meiner Ansicht nach ein "minenlastiges" Gebiet, auf das Du Dich da wagst. Und das ist dieser mein Kommentar auch für mich, da ich eigentlich mehr "in Gedichten mache". Ich habe auch aus einem anderen Grund überlegt, ob ich kommentiere: Zwar nehme ich selten ein Blatt vor den Mund, halte aber lieber gänzlich die Klappe, wenn ich zu sehr ins Kritische abgleiten und zu wenig (aus meiner Sicht) Positives vermerken könnte. Ich kommentiere trotzdem, weil ich einige zu kritisierende Punkte schlicht und ergreifend meiner eigenen Unwissenheit zuschreibe und nicht Deinem Text.
Eingangs stellt sich fast natürlich die Frage, wieso gerade diese Persönlichkeiten? Ich glaube nicht, dass Du sie bunt "zusammengewürfelt" hast. Aber mir erschließen sich die Auswahlkriterien nicht. Dieser Eindruck verstärkt sich für mich dadurch, dass die Personen bei der Einführung unsortiert erscheinen. Sie sind weder alphabetisch geordnet noch nach Lebensdaten noch nach "Genre" (Dichter/Philosophen). Freilich ist mir aufgefallen, dass sie nach der Reihenfolge des späteren Erscheinens genannt werden. Aber irgendwie reicht mir das nicht.
Dass mir viele Wortbeiträge der Beteiligten etwas hochtrabend vorkommen, schreibe ich einfach mal meinem schlichten Geschmack zu. Aber Hohe Kunst wäre es vermutlich, wenn man - entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt - als Leser mehr bestimmte Eigenheiten der historischen Persönlichkeiten in den Wortbeiträgen erkennen könnte. Bei den Philosophen würde mir das aus Unkenntnis kaum gelingen. Gut, ich habe Nitzsches Übermensch erkannt. Oder Schopenhauers Überwindung des individuellen Willens. Anderes mag mir durch die Lappen gegangen sein. Aber ich glaube, dass das viel weiter ausgearbeitet werden und der Text damit deutlich an Tiefenschärfe gewinnen könnte. Um konkret zu werden: Das könnten eingewebte Zitate sein, Goethe oder Schiller würde man Gereimtes zutrauen. Oder die typische Sprache der jeweiligen Zeit. Bei Heine bspw. vermisse ich bei allem Pessimismus "Deines" Heinrichs den Sarkasmus, den Galgenhumor, der ihn meiner Meinung nach oft ausgezeichnet hat (Man denke an die berühmte Matratzengruft.). Und dass nun ausgerechnet der Geist von HH der Romantik nachtrauern soll, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Heine war ausdrücklich ein Gegner romantischer Regungen in Gedichten. Konnte ich mit den paar Beispielen halbwegs deutlich machen, was ich meine?
Meiner nicht zu wichtig zu nehmenden Meinung nach ist der Stoff noch nicht ausgereizt, weil genau solche Reizpunkte etwas fehlen.