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vor 1 Minute schrieb Wannovius:
Hintergrund dieses Gedichtes ist die Geschichte eines durch gescheiterten Suizid entstellten und unterschenkelamputierten ehemaligen Arbeitskollegen, der sich später in eine verheiratete exotische Frau verliebte, die ihn wohl mit Einwilligung ihres Mannes nach Strich und Faden finanziell ausnahm. Er verlor im Liebeswahn sogar seinen fast unkuendbaren Job (behindert und Betriebsrat) und brachte die dicke Abfindung zu ihr und ihren Kindern. Jetzt ist er völlig mittellos.
Wow! Das klingt wie aus einem schlechten TV-Drama!!!! Schrecklich! 😮😱
Den Hintergrund kann man natürlich dem Text nicht entnehmen. Daher wirkt er eher wie ein allgemeiner Rundumschlag.
Aber ich kann verstehen, dass einen das beschäftigt. Ist irgendwie fast zu schrecklich, um es glauben zu können bzw. zu wollen...
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vor 11 Stunden schrieb Aileas:
Ich habe zwar null Ahnung, was Schwedenbomben sind,
Schwedenbomben sind die österreichische Version der Schokoküsse. Der Name erinnert an den schwedischen Freund des Konditors, der sie mit ihm gemeinsam erfunden hat (und an die Form der Süßigkeit natürlich). Nach Vergleich mit den Schokoküssen der Firma mit dem "voluminösen Herrn" als Namen wage ich zu behaupten, die Rezeptur "unserer" Schwedenbomben ist deutlich feiner. (nicht hauen!).
Vor einigen Jahren wäre der Hersteller beinahe insolvent gegangen und auf die Nachricht hin, dass es bald keine Schwedenbomben mehr geben würde, begann ganz Österreich wie wild Schwedenbomben zu kaufen, um dieses "traditionelle Volksgut" zu retten. Und das gelang (auch, weil ein größerer Schokoladenhersteller die Firma übernommen hat). Und ich muss gestehen, ich würde sie auch vermissen, denn sie sind wirklich lecker und seit über 90 Jahren Teil der österreichischen Nasch-Kultur.
vor 11 Stunden schrieb Aileas:Dieses Gedicht ist so bildhaft, voll von Leben und in einer so amüsanten Wortwahl geschrieben, dass ich lächelnd in den Abend gehe
Herzlichen Dank dafür!!!! Das sagt mir, mein Gedicht kommt so an, wie ich das erhofft habe! Was für ein Lob!!! 🙂
vor 9 Stunden schrieb Moni:Dein Gedicht berührt mich sehr, weil ich in diesem Parallelen zu meinem Leben finde.
Ich weiß, dass man das LI nicht mit dem Gedichteschreiber in Verbindung bringen sollte, aber hier bin ich mir beinahe sicher, dass Du das LI bist. Korrigiere mich bitte, falls ich falsch liegen sollte.
Ich danke dir von Herzen, liebe Moni,
für deine Offenheit und das Mitgehen! Das bedeutet mir viel. Ja, ich bin das LI in diesem Fall. 😉
Und es gibt da tatsächlich Parallelen. Auch mein Mann und ich sind nun seit 25 Jahren glücklich zusammen und haben uns erst Anfang dreißig gefunden.
Ich glaube, für das erfolgreiche Führen einer Beziehung, die allem standhält, braucht es eine gewisse Reife und Erfahrung. Dann kann man auch in Krisen genauer und mit größerer Gelassenheit abwägen und erkennen, was tatsächlich die Störfaktoren sind. In jungen Jahren ist man da viel schneller gekränkt und da geht die Welt auch viel schneller unter.
Meine erste Beziehung in solch jungen Jahren war der Franz, dem dieses Gedicht hier gewidmet ist. Wir haben immer noch - wenn auch sehr losen - Kontakt, sind beide in glücklichen Ehen und es gab nie böses Blut zwischen uns. Es hat einfach am Schluss nicht mehr gepasst. Auch, weil wir uns an sehr unterschiedlichen Wegpunkten in unserer jeweils eigenen Entwicklung befanden. Und kommunikationsmäßig war damals definitiv noch Luft nach oben. Dennoch hätte ich mir keinen besseren ersten Freund wünschen können. Da hat schon vieles gepasst und ich schätze mich glücklich, ihn in meinem Leben gehabt zu haben. Das sollte das Gedicht ausdrücken, @Wannovius.
vor 8 Stunden schrieb Wannovius:viele von uns neigen dazu, die unerfüllte oder früh beendete Liebe zu ueberhoehen und den Ehepartner auf der langen Lebensstrecke gering zu schätzen. Wie falsch und undankbar.
Schade, dass mein Gedicht dich zu solchen Gedankengängen angeregt hat. Und traurig. Aber im Gedicht geht's definitiv nicht darum. Ich dachte
vor 12 Stunden schrieb asphaltfee:Erst letztens hab ich wo von dir gelesen,
dass du Theater spielst und unterrichtest,
dass du auch eine Frau und Kinder hast.
Wie schön! Und wenn du Schwedenbomben sichtest,
dann hoff ich, dass für dich jetzt alles passt.würde deutlich machen, dass es hier um ein liebevolles Erinnern, aber eben auch eine Sache geht, mit der das LI abgeschlossen hat.
Lieben Dank euch allen für die schönen und spannenden Rückmeldungen!!!!
fee
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Was ist es denn nun, lieber Stephan,
Spaß oder Ernst, dein Gedicht?
Ich frage, weil du es mit beidem "markiert" hast. Spaß (oder auch Satire) kann ich aus deinen Zeilen definitiv nicht herauslesen.
Ich lese eher eine vielleicht durch schlechte Erfahrungen verbitterte Sicht auf die Liebe. So kommt es jedenfalls bei mir an und das ist natürlich eine traurige Sicht auf die Liebe.
Und eine sehr einseitige - aber es geht ja laut Titel hier auch um den Liebes"wahn"; also das Blind-Machende, das einer triebgesteuerten Herangehensweise an Liebesdinge geschuldet ist. Da sind Unglück und Leid definitiv programmiert. Wenn dann auch noch das ganze(!) Leben vom Liebeswahn zerstört wird, hat da jemand es nicht geschafft, dazuzulernen und ist in seinen leidbringenden Mustern steckengeblieben. Das kommt vor. Und ist sehr traurig.
Ein düsteres "Lied", das du da anstimmst. Ich rätsle, wie gesagt, noch, warum die die Labels "spaß" und "ernst" und "satire" drangeheftet hast. Ich lese da eine knallharte, todernste Abrechnung mit der "Liebe, die verblendet" und so ins Unglück stürzt. Allerdings ist natürlich die Liebe selbst nicht schuld, sondern immer die Person, die derart unreflektiert "liebt" (abgesehen davon, dass das mit echter Liebe nichts zu tun hat).
Liebe Grüße,
fee
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Schwedenbombenkuss
für Franz
Der Schwedenbombenkuss um fünf am Morgen
im Partykeller war mein Liebesschwur.
Mein Herz, so sagte ich, würd ich dir borgen
im Tausch für deins. Du blicktest auf die Uhrund meintest, dass du leider in zwei Stunden
nachhause fahren müsstest mit der Bahn.
Viel lieber würdest du noch mehr erkunden
von dem, was ich mit Schwedenbomben kann.Die Tram in Richtung Bahnhof war auch meine.
Wir saßen glücklich, ganz von uns berauscht,
gebrauchten keine Worte, fanden keine.
Fast hätten wir die Nummern nicht getauscht.Als du dann anriefst nach dem Wochenende,
war ich auch nicht ein Fünkchen überrascht.
Ich wusste, wen ich bombenküssend fände,
der weiß - wie ich - wovon man gerne nascht.Wir hatten ein paar wundervolle Jahre,
wir liebten, lebten, lachten gern und viel.
Dann teilten wir das Schicksal vieler Paare -
es änderten sich Gangart und auch Ziel.Ich denk heut oft, wir hättens hinbekommen,
wärn wir ein wenig reifer nur gewesen.
Ich weiß, ich war zum Schluss recht unbesonnen.
Erst letztens hab ich wo von dir gelesen,dass du Theater spielst und unterrichtest,
dass du auch eine Frau und Kinder hast.
Wie schön! Und wenn du Schwedenbomben sichtest,
dann hoff ich, dass für dich jetzt alles passt..2021
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Auch dieses Gedicht bildet sprachlich und inhaltlich eine wunderbare Einheit und wird von einer Melodiosität der Sprache getragen, die mich umhüllt und die mir stimmungsmäßig beim Lesen den Weg weist! Sehr schön!
Ich musste beim Lesen ein wenig an den großartigen Theodor Kramer denken, der auch sehr schöne, melodiöse Erzählgedichte verfasst hat. Etliche von seinen Gedichten vermitteln eine ähnliche Stimmung wie deines hier und weben klanglich wie inhaltlich einen Teppich, auf dem man sich gerne niederlässt. Und auch seinen Texten wohnt ein liebender Blick inne. Und oft auch ein Hauch Melancholie.
Ganz großes Schreib-Kino, liebe Aileas! Sehr sehr gerne gelesen!
Lieben Gruß,
fee
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Am 1.7.2024 um 04:38 schrieb Darkjuls:
ein jener zu sein
find ich eine tolle Formulierung, liebe Juls!
Im "jener" steckt schon das "Fremde" irgendwie drin. Eben nicht "man selbst". Auch eine Distanz steckt im "jener" - jenseitig bedeutet "auf der gegenüberliegenden Seite" und manchmal will man herausfinden, ob man auch dort hinpasst.
Ob das, was man nicht so recht greifen kann, aber vielleicht gerade dieser Fremdartigkeit wegen bewundert, auch "zu eigen" gemacht werden kann.
Das gehört zur Selbstfindung und Persönlichkeitsentwicklung dazu. Wir imitieren Rollen in jungen Jahren, versuchen zu werden wie unsere Idole. Das muss aber nicht immer so zu uns passen, wie wir uns das vorstellen. Je früher man das erkennt und "zu sich" findet, umso besser. (Manche erkennen es sehr spät...die nicht seltene Midlife-Crisis ist so ein Punkt der späten Selbsterkenntnis).
Am 1.7.2024 um 04:38 schrieb Darkjuls:war mir selber genug
..ist ein Zustand, den viele nie erreichen. Diejenigen, die das tun, ruhen auf beneidenswerte Art in sich und leuchten oft von innen heraus. Da möchte man hin, oder?
Sehr gerne gelesen!!!
Lieber Gruß,
fee
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vor 27 Minuten schrieb Aileas:
so fühlt man sich doch stark berührt angesichts der Abgründe, die es offenbart.
Es gehört schon Mut dazu, sich an ein solch hartes Thema dichterisch heran zu wagen.
Ich könnte es nicht. Gewagt und sehr gekonnt! Chapeau!!
Herzlichen Dank, liebe Aileas,
und ich bin froh, dass du es so siehst.
Ein Wagnis war es für mich definitiv - immerhin fragen sich ja vielleicht jetzt doch manche nach dieser Lektüre, was da im feen-Kopf so vorgeht...und dass der Text definitiv auch Leser:innen abschrecken kann, war mir auch klar.
Ich finde nun mal das Hässliche mindestens so spannend wie das Schöne. Als kleines Kind habe ich bei meiner Oma immer in ihren schönen Kunst-Bildbänden blättern dürfen. Da haben mich die Altarbilder mit Darstellungen des Satans und auch Hieronymus Boschs Bildwelten auch immer schon magisch angezogen... 😉
Danke für dein Dich-Einlassen auf meinen Text und die positive Rückmeldung!
Lieber Gruß,
fee
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vor 4 Minuten schrieb Aileas:
Dichtung und Malerei sind seit meiner Kindheit ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens,
Das ist auch bei mir so, liebe Aileas.
Vielleicht erklärt diese Parallele auch, warum ich mich in deiner Schreibe und Gedankenwelt sehr zuhause fühle.
Schön ist das!
Lieber Gruß zurück!
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Servus, Lilly,
und ein liebes Willkommen so von einem Neuzugang zum anderen 😉
Schönes Thema, schöne Gedanken, an manchen Stellen aber verlierst du ein wenig den Faden.
vor einer Stunde schrieb Lilly:Denn deine unendlichen Tiefen, deines seins, …zu meinem inneren durchdringen.
Das ist einfach kein Satz. "Denn" als Satzanfang plus Infinitiv ergibt einfach keine sinnvolle Aussage. Das Verb muss schon konjugiert werden.
Auch bist du generell sehr spendabel mit Beistrichen...viel zu viele davon stecken in deinen wenigen Zeilen und stören auch den Lesefluss und das Sinnerfassen beim Lesen.
Die Rechtschreibung hat Uwe ja schon angemerkt.
Vielleicht solltest du nochmal über deinen gar nicht üblen Text gehen und sowohl deine Gedankengänge ein wenig ordnen, um die Aussagen noch etwas zu verdichten, als auch die Fehlerchen hier und da auszumerzen. Dann könnte er definitiv ein bisschen mehr strahlen und funkeln.
Lieber Gruß,
fee
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vor 19 Stunden schrieb Aileas:
Ein Zittern geht durch’s Herz und durch die Träume
Ein leichtes nur, und doch spür ich das Beben
Es zieht sich wallend durch die dunklen Räume
Und öffnet Tür und Tor, um in die Nacht zu schweben
Meine Lieblingsstrophe, liebe Aileas!
Klanglich wie inhaltlich zum Sich-Reinfallen-Lassen schön!
Überhaupt trägt die Sprache und dein Gespür für Sprachmelodie den Inhalt ganz vortrefflich! Sehr schön!!!!
Lieber Gruß,
fee
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Eine so berechtigte wie drängende Frage, lieber Uwe,
die schon längst hätte gestellt werden müssen!!!
Wenn du nur einen Arm und ein Bein hast, vermute ich, hast du auch eine andere Beziehung zum Grusel und zu Gruselgestalten...das so mein psychologischer Ansatz einer Antwortfindung.
LG,
fee
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vor 23 Stunden schrieb Stavanger:
Eigentlich bin ich ganz froh, dass wir das späte 17. Jhdt. hinter uns gelassen haben
Und das sollten wir auch sein angesichts der Lebensumstände damals! Der geschichtliche Hintergrund und auch das Alltagsleben für die Roman-Trilogie waren sehr genau recherchiert und haben zur Düsternis und Beklemmung der Geschichte sehr beigetragen. "Finstere Zeiten" als Begriff hat für mich da erstmals greifbar Sinn ergeben.
vor 19 Stunden schrieb Moni:Ich hatte als junge Frau einmal einen Draculafilm geschaut und konnte nächtelang nicht richtig schlafen.
So ging es mir in jüngeren Jahren bei der Lektüre von "Es" von Stephen King. Da musste dann das Nachttischlämpchen noch länger anbleiben zum Einschlafen.
Mit Weichei-igkeit hat das aber m.E. nicht so viel zu tun. Eher mit starker Vorstellungskraft. So will ich es jedenfalls sehen. 😉
vor 18 Stunden schrieb Darkjuls:Sehr gekonnt und gut dargeboten Dein Gedicht.
Dir, liebe Darkjuls und auch den anderen hier herzlichen Dank für das große Lob! Und das sogar trotz "Starktobak-Gehalts"! Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen und darüber freu ich mich sehr!
vor 13 Stunden schrieb Wannovius:zum Taunus-Ripper könnt ihr mal googeln. Ein Mann mit bürgerlicher Existenz, Ehefrau, Tochter und Häuschen.
Und das ist, was es so besonders beklemmend und gruselig macht - man sieht es den meisten nicht an.
vor 13 Stunden schrieb Wannovius:Bitte nicht gendern. Das zerstört unsere schöne Sprache.
Bitte nicht bei jeder unpassenden Gelegenheit "missionieren" diesbezüglich, lieber Stephan! Ich kann die Diskussion ehrlich gesagt nicht mehr hören. In einem Kommentar wird keine schöne Sprache zerstört, und wenn mir wichtig ist, jedwedes Geschlecht zu inkludieren, dann werde ich doch wohl dort gendern dürfen, wo ich es persönlich für in Ordnung und angemessen erachte. In einem Gedicht oder anderweitig literarisch gearteten Text gendere ich ohnehin nicht. Darauf darfst du gerne mal vertrauen.
Zurück zum Gedicht und zu euren tollen Rückmeldungen: nochmal herzlichen Dank an euch alle, dass ihr euch da durchgetraut habt und vom Inhalt nicht habt abschrecken lassen. 😉 Danke auch an alle, die ihr Gefallen per Button-Klicken mitgeteilt haben!!!!
Liebe Grüße,
fee
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Ein sehr berührender Text und sehr schönes Bild - der ewige Flug in der Luft, leicht und unbeschwert von allem Irdischen, liebe Hera.
Ich mag, wie geerdet dein Text stellenweise ist (zum Beispiel durch das "WLAN mit Flatrate" oder den "Hunger" als Triebfeder - auch im übertragenen Sinn) - das bildet einen starken Kontrast zum Thema des Fliegens und zur Luft. Wirklich schön gemacht!
vor 4 Stunden schrieb Hera Klit:Wer bist du, dass du einen Sonderstatus beanspruchst?
Dieser Vers fällt für mein Empfinden ein klein wenig sprachlich aus dem Text heraus. Das fände ich simpler ausgedrückt stimmiger. Ist aber natürlich Geschmacksfrage. Und auch nur eine Kleinigkeit, die ich hier anmerke. Aber vielleicht magst du ja nochmal ein kleines Bisserl feilen...der Text ist für mich schon seeehr nah an perfekt. Da könnte man ihn ja auch noch makellos machen... 😉
Die Aussöhnung mit dem Tod, die aus und zwischen den Zeilen spricht, wirkt auf mich sehr authentisch und glaubhaft. Ein herrlich unaufgesetzter, schöner Text. Und definitiv "tief". Sehr schön!
Lieber Gruß,
fee
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Auch ich verbeuge mich vor dem tollen Gruselgedicht !
Das gefällt mir sehr gut! Grusel in bester Gruselgedicht-Tradition. Da sind sofort Bilder im Kopf und auch die Sprachmelodie sitzt!
Sehr gerne gelesen!
fee
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Sehr hübsch und liebevoll erzählt, liebe Moni!
Wir hatten heuer auch einen Katzenbesuch, sind aber immer eisern geblieben und es gab nur Streicheleinheiten auf der Terrasse, aber das Haus war tabu (auch, weil meine bessere Hälfte allergisch ist...da war's etwas leichter, hart zu bleiben). Immerhin wussten wir aber, wo das eigentliche Zuhause unseres Katzenfreunds ist. Dort ist er allerdings auch zugelaufen voriges Jahr (die Katzenklappe hat er wohl als für ihn installiert aufgefasst...die Hauskatze war nicht ganz so erfreut). Woher er wirklich kommt, weiß keiner und er fehlt auch nirgends.
Allerdings hat er aufgehört, vorbeizukommen bei uns. Vielleicht ist er ja beleidigt. Wer weiß das bei Katzen schon... 😉
Sehr sehr gerne gelesen - nicht nur, weil's darin um Katzen geht. 😉
LG,
fee
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vor 38 Minuten schrieb Wannovius:
das sind aber gruselige Zeilen - besonders von einer Dichterin.
Du meinst im Sinne von: Dichter:innen sind zartbesaitet bzw. schreiben in erster Linie über Schönes und ein solcher Inhalt ist unvorhersehbar und überraschend?
Den Taunus-Ripper kenne ich nicht. Es ist aber definitiv mehr als gruselig, wenn man sich vergegenwärtigt, dass solche "Bestien" tatsächlich existieren oder existiert haben. Die menschlichen Abgründe faszinieren mich schon immer - lieber sind mir aber dann doch fiktive Bestien (auch, wenn diese ja irgendwoher ihre Anleihen haben müssen). Mich hat eine historische Krimi-Trilogie (siehe im Eingangspost ganz unten als Anmerkung) inspiriert, die noch um Hauslängen düsterer und heftiger war als mein Gedicht hier.
Danke fürs Reinlesen und mutige Kommentieren 😉
LG,
fee
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vor einer Stunde schrieb Wannovius:
Wie wäre es, wenn wir uns von Werken, die uns absolut missfallen, einfach zu einem vielleicht besseren eigenen Poem inspieren liessen und es dann posteten? Vielleicht unter dem Hinweis "Inspiriert von XY"?
Das fände ich persönlich einen Affront im Gegensatz zu einer - vielleicht etwas schonungslos formulierten - aber berechtigten Kritik zu meinem Gedicht.
Das hat eine Art Vorführ-Charakter, der mir sehr missfiele. (Dazu aber muss ich sagen: ich bin generell kein Freund von Antwort- oder Reaktionsgedichten).
Klar, man könnte die Kritik etwas einfühlsamer formulieren, leider aber muss ich Marvin in seinen Anmerkungen recht geben. Das gesamte Gedicht wirkt sehr husch-husch bzw. undurchdacht. Da wechseln Verslängen, es gibt kein Metrum, das den Text zusammenhält oder trägt in seiner Aussage und tatsächlich wirkt auch auf mich einiges sehr nach "angestrengt sprachlich verbogen, um doch noch irgendwie einen Reim hinzubekommen".
Auch inhaltlich "eiert" es gehörig. Der Horst, der zwar die Hauptrolle spielt, aber nicht den Anfang macht, ist grenzwertig und der Karl, der nie wieder eine Rolle im Gedicht spielt, verwirrt eher als originell zu sein. Dabei ist aber auch ein kleines sprachliches Highlight im Gedicht zu finden:
Am 27.6.2024 um 18:54 schrieb Flutterby:...
Letzte Woche so zum Beispiel
Als ihm was Grandioses einfiel
...
Das sticht heraus und bleibt leider das einzig gelungene Verspaar. Der große Rest des Gedichts wiederholt dieses (und auch kein anderes) Betonungsschema nirgends (was allerdings auch ein schwieriges Versmaß ist und nicht empfehlenswert, außer man ist wahrer Könner) und bräuchte eine komplette Überarbeitung - einheitlicheres Betonungsschema und Silbenzahl, sprachlich besseren Ausdruck (man macht nicht jemanden zunichte, man macht Hoffnungen, Gefühle - hier den Stolz, aber der steht syntaktisch leider im falschen Satz und Gefüge - , Pläne etc. zunichte. Also etwas Abstraktes) und einen besser durchüberlegten Inhalt bzw. Aufbau.
Gegen Ende hin werden die Verse immer länger und alles zerfranst in nur noch beliebigen Silbenanzahlen und zufallsgeborenen Betonungsmustern.
Mein Tipp: weglassen, was der Geschichte nichts Wichtiges hinzufügt, ein einfaches aber einheitliches Reimschema wählen und den Inhalt, den du erzählen willst, so umstellen, dass er eine schlüssige Geschichte erzählt UND sich dazu leichter Strophen bilden lassen.
Im Moment habe ich den Eindruck, du wolltest stur in der Abfolge erzählen, wie es dir beim Schreiben eingefallen ist...und hast dann alles andere dieser Abfolge untergeordnet. Dass sich da nicht immer die besten Strophen und Verspaare finden lassen, ist klar. Wenn du aber flexibler wirst darin, das auszudrücken, was du sagen willst und dir da Umstellungen erlaubst und mehrere Varianten für die gleiche Aussage suchst, aus denen du dann wählen kannst, sollte es einfacher werden.
Bloß die einzelnen Zeilen immer länger werden zu lassen, damit auch alles darin gesagt wird, wie es dir gerade so in den Sinn kommt, klappt so nicht. Ein bisschen Arbeit muss man sich schon machen.
LG,
fee
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vor 4 Minuten schrieb Stavanger:
Und das mir, der nur Filme guckt, die gut ausgehen. Uff.
Trotzdem gut geschrieben, zweifellos.
Etwas unbehaglich, aber das geht auch wieder weg:
Ui, dann hoffe ich, das geht ganz rasch, lieber Uwe!
Umso größer mein DANKE für den Kommentar!
Da funktionieren wir wohl sehr unterschiedlich. Ich werde umso entspannter, je gruseliger oder abgründiger Geschichten sind.
Vielleicht bingt ja etwas Sonnenschein gute Laune nach diesem Gedicht-Gewitter!
LG,
fee
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vor 6 Stunden schrieb Wannovius:
Ja, mit Kunst ist das so eine Sache. Bei der bildenden Kunst haben schon Reinigungskraefte geniale Kunstwerke als vermeintlichen Müll entsorgt.
...so nach dem Motto "Ist das Kunst oder kann das weg?". 😅
Was nun ein Gedicht ist und was nicht - oder gar noch ein gutes! - , das ist eine Frage, die endlos diskutiert werden kann, wenn es um mehr geht als Kategorisierungen. Und auch die unterliegen, wie alle Kunst, dem Wandel durch Zeit und Kultur. Man kann sich auf jeden Fall einig sein, dass man sich nie ganz einig wird in dieser Frage bzw. ihrer Beantwortung. 😉
vor 7 Stunden schrieb Wannovius:kulturell wohl eher geringes Gewicht
So wie übrigens längst
jegliches Gedicht
Dem möchte ich aber dann doch widersprechen. Ich glaube eher, dass es sich hier - und bei Kunst generell - um eine Art von "Gewicht" handelt, das sich nicht an sichtbaren "Skalen" messen lässt. Kunst berührt - vielleicht also könnte man die "Wärme" im Inneren messen, die beim Berührt-Werden entsteht. Kunst bringt in einen Dialog - mit sich selbst aber auch mit anderen. Zumindest mit denen, die diese Sprache hören, verstehen oder zumindest verstehen wollen. Man könnte also versuchen, die Anzahl der Worte des Austauschs zu zählen. Was aber ist mit der Erfassung dessen, was zwischen den Zeilen steht?
Kunst ist um uns, auch in uns. Würde uns die Schule und/oder das Leben lehren, ein eigenes künstlerisches Vokabular zu entwickeln, hätte sie nicht mehr dieses Alleinstellungsmerkmal des "Begabten" und wäre keine so einsame Angelegenheit. Sie wäre aber dann auch etwas ganz Anderes und ein Gedicht dann vielleicht nur noch ein Tagebucheintrag oder eine Kühlschranknotiz (wobei ich auch da wie dort schon künstlerisch Ansprechendes entdeckt habe 😉 ).
Alles also eine Frage der an Kunst angelegten Skala. Da hat man zumindest, was das eigene künstlerische Wirken angeht, das Glück der Selbstbestimmung. Man muss sich nur "finden", um zu wissen, wohin man eigentlich will damit.
LG,
fee
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Das Schweigen der Schnaken
Des Abends tanzen Schnaken an dem Fenster.
Er reißt ihnen - wie stets - die Beine aus.
So hält er sich vom Leibe die Gespenster,
die mit ihm wohnen hier in seinem Haus.Da liegen sie - bloß Rumpf - und nur ihr Zucken
verrät, dass ihnen Leben innewohnt.
Er sieht still zu und seine Finger jucken,
solange auch nur eine bleibt verschont.Er denkt an seinen Vater, der ihn jagte
mit Schlägen Tag und Nacht durchs große Haus,
den niemals es berührte, wenn er klagte;
dem riss als Erstem er die Beine aus.Genussvoll sah er, wie in seinem Blute
bloß gurgelnd der die letzten Laute tat.
Die Zunge nahm im Tausch er für die Knute -
noch heut sind deren Riemen steif und hart,verkrustet von dem Blut all jener Schläge,
die tiefer schnitten als bloß Fleisch und Haut.
Dann nahm dem alten Herrn die Kesselsäge
die Arme noch - und eh der Morgen graut,da lag nur noch ein Rumpf in einer Lache,
so schwarz und tief, dass sie ihn fast verschlang.
Die Ratten trafen ein zur Totenwache -
noch heute hört mit Zittern er den Klangvom eiligen Getrippel ihrer Krallen,
ein Quieken wilder Gier voll Futterneid!
"Die Schnaken schweigen!" denkt er noch im Fallen,
schließt seine Augen und fühlt Dankbarkeit..aug_2023
inspiriert von der äußerst gelungenen und beklemmenden historischen Krimi-Trilogie "1793 - 95" von Niklas Natt och Dag
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Herzlichen Dank, lieber Cornelius,
für dieses schöne Lob! Das freut mich sehr!
Ich habe solche Szenen in sehr jungen Jahren (mehrmals) an "meinem" Baggerbadesee damals beobachten dürfen. Von oben will anscheinend keiner gerne nass werden - egal, wie willkommen die Erfrischung eigentlich wäre. Im österreichischen Seengebiet im Salzkammergut habe ich dann "lernen dürfen", dass man bei einem Sommerregen erst recht ins Wasser geht...dann wird man am gründlichsten erfrischt. Offensichtlich haben in erster Linie Stadtbewohner diese Angst vorm Wasser von obenl. 😉
Die kindliche Freude an diesen Bildern erwachsenen "Schräg-Verhaltens" und das Staunen darüber habe ich mir wohl bis heute behalten. 😎
Für die "Alltagsballade" nochmal besonderen Dank!
Lieber Gruß,
fee
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Ich finde sehr schön, wie der Text offen lässt, was genau der Grund für das Verbrennen des Briefs ist!
Hat der Schreiber darin die Beziehung beendet? Dann wäre das Zittern Zeichen für das Erkalten einer Liebe, die nicht länger erwidert wird.
Hat ev. das LyrIch selbst den Brief geschrieben - voll glühender Liebesbekundungen - und dann beschlossen, ihn nicht zu schicken (weil "verbotene Liebe" o.ä.) ?
Es kann der Brief einer verlorenen Liebe aus alten Zeiten sein...
die "Spuren im Feuer" können verräterische, letzte Spuren oder solche sein, denen noch einmal nachgespürt wird, bevor eine Beziehung beendet werden muss (oder vom Schicksal beendet wurde)...
Das alles steckt da drin, gesetzt in wenige, aber gekonnte Worte. Man kann Romantisches, Melancholisches, Leidenschaftliches, aber auch Trauriges aus ihnen - oder in sie hinein - lesen. Herrlich, wenn da so viel Raum entsteht, der von den Leser:innen ausgefüllt werden kann!
Das Feuer jedenfalls deutet daraufhin, dass etwas gebrannt, sich vielleicht jemand verbrannt hat. Leidenschaft, aber auch Verletztheit können mögliche Lesarten sein.
Das ist so spannend wie cool! Finde ich sehr sehr gelungen!
LG,
fee
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Huahhhh....bei Spinnen läuft mir immer erst mal ein Schauer über die linke Seite meines Hinterkopfs (ja, nur die linke!)
Dabei finde ich, sie sind sehr faszinierende Tiere und ihre Netze und verschiedenen Fangtechniken höchst spannend.
So komisch finde ich dein Gedicht gar nicht, lieber Wannovius.
Ich mag, wie du den Blick spinnenseidenfadengenau auf das Thema des "die spinnen, die Rö...äh, Dichter!" lenkst. Warum bloß wird das Gedichte-Schreiben von nicht wenigen als eine Art Schrulle betrachtet? Mein Verdacht - der Deutschunterricht seinerzeit hat wohl viele dazu gebracht, Gedichte bzw. deren Verfasser eher suspekt - zumindest aber schräg - zu finden. All diese komischen Regeln und der peinliche Singsang beim lauten Vortrag...nur wenige Deutschlehrer haben es geschafft, Gedichte so zu vermitteln, dass es auch heute noch und weiterhin neue Dichter gibt und geben wird.
Ich glaube, sogar meine Schwester findet es befremdlich und kann mit meinem Dichten nichts anfangen...wir reden jedenfalls nie darüber und ich merke, ich schneide das Thema auch nicht an...doof eigentlich, aber die (spinnennetzartige) Befangenheit kann auch ich nicht ganz ablegen, wenn es darum geht, mich als Dichter zu outen...
Sehr gerne gelesen und das Sinnen beim Dichten hast du schön eingefangen in deinen Zeilen.
LG,
fee
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vor 36 Minuten schrieb Rosa:
natürlich möchte ich ernst genommen werden und bislang hatte ich Freude am Schreiben.
Und so soll es auch bleiben, liebe Rosa!
Ich bin froh, dass dich mein wirklich kritischer Kommentar nicht verschreckt hat. So war es nicht gemeint. Ich fand nur eigenartig, dass du zwar ausdrücklich Textarbeit hier verlangt hast, dann aber als Reaktion auf die ausführlichen Hilfsangebote meintest, das wäre doch nur eine Fingerübung und dann noch so sinngemäß "na, vielleicht klappt's beim nächsten Mal". Da wäre ich als einer derer, die sich da die Mühe gemacht haben, doch etwas irritiert und würde mir in Zukunft überlegen, nochmal zu kommentieren oder helfen. Und das ist ja sicher nicht, was du willst.
Das Reimen hält auch mich geistig fit. Ich bin zwar noch nicht in deinem Alter, aber durch eine chronische Erkrankung stehe ich nicht mehr im Berufsleben und habe da sehr rasch festgestellt, wie leicht man da geistig versumpft, wenn man sich nicht aktiv beschäftigt.
Ich weiß...diese kleine Hürde vom "ach, ich mach mir eine Freude und schreibe mal rasch ein paar Reime, wie sie mir so spontan gelingen" zum Vorsatz "jetzt schreib ich mal ein Gedicht, bei dem metrisch alles passt (da bist du ja nicht weit davon entfernt, wie Claudi richtig anmerkte) und bei dem die Sprache den Inhalt zusätzlich trägt" scheint hoch...tatsächlich aber ist es nur eine Frage, wieviel mehr an Zeit du in ein einzelnes Gedicht investierst. Und wie geduldig du daran arbeitest, bevor du es in ein Forum stellst und damit öffentlich machst. Es wird also gar nicht so viel schwieriger, es wird nur der Prozess von der ersten Reime-Idee bis zum endgültigen, ernsthaften Gedicht ein wenig länger.
Aber das ist es wert. Und ich sag dir: so ein fertiges Gedicht, das der Kritik standhält...da kann man echt stolz darauf sein. Das ist echt befriedigend!
Und du bekommst das sicher hin. Sprachgefühl hast du ja. Muss ja auch kein Sonett werden 😉
Liebe Grüße und weiterhin erfüllendes Dichten!
fee
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Warum?
in Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Geschrieben
Servus, Juls!
Ich lese dein Gedicht als Kindergedicht.
Es berührt ein wichtiges Thema und die Kinderstimme des LI beschreibt sehr umfänglich, was sich da so abspielt und was es anrichtet mit den Kindern, wenn sie gezwungen werden, zu wählen oder sich - was ja leider wirklich so gut wie immer der Fall ist - die Schuld daran geben, dass die Eltern sich nicht mehr vertragen. Gerade, wenn eine Beziehung auseinander geht und Kinder involviert sind, sind Eltern eigentlich am meisten in ihrer wichtigsten Funktion als Eltern - nämlich ihre Kinder zu schützen und ihnen Vorbild zu sein - gefragt und gefordert. Denn ungeachtet der eigenen "Erwachsenen-Probleme" sind sie immer noch und zuallererst Eltern und sollten sich auch so verhalten. Da hilft schon, offen mit dem Kind über das zu sprechen, was da "nicht mehr passt" und sich vor jedem Streit zu fragen, ob der wirklich vor den Kindern ausgetragen werden sollte. Besonders heftig wird es, wenn dieser Streit und dieses Tauziehen über die Kinder stattfindet und diese instrumentalisiert, also seelisch missbraucht werden.
Ich finde es schön und lobenswert, dass du dich dieses Themas annimmst! Dein Gedicht zeugt von Einfühlungsvermögen und gibt den Kindern eine Stimme! Gut so!
Reimtechnisch holpert es allerdings schon noch quer durch. Vermutlich, weil du versucht hast, sehr nah an natürlicher Sprache zu bleiben (als "Stimme", die da spricht). Ich denke aber, du solltest da sprachlich sozusagen ein klein wenig "Abstraktion" im Sinne von Distanz zur Realität hineinbringen. Dann wird es nicht nur runder im Betonungsschema, sondern auch "verdaulicher" im Fall, dass dies hier wirklich als Kindergedicht funktionieren soll.
Ich bin mal drübergegangen und habs etwas zu glätten versucht. Vielleicht ist ja was dabei, das dir zusagt:
Nehmt mich doch in eure Mitte
das ist meine Herzensbitte
zerrt mir nicht an meinen Armen
bitte bitte habt Erbarmen
Und ich seh es nicht ganz ein
muss denn ich der Spielball sein
den ihr tretet mit den Füßen
fühl mich hin und her gerissen
Papa möcht ich nicht vermissen
und von Mama möcht ich wissen
warum sie wieder traurig ist
warum nichts mehr richtig ist
Warum ist ihr Kopf gesenkt
wenn mir Papa Teures schenkt
nehmt mich einfach in den Arm
haltet mich wie früher warm
sagt mir was spricht denn dagegen
miteinander mal zu reden
möcht so gern mit Papa lachen
wieder mit ihm Faxen machen
Mama weint dann immer sehr
drum erzähl ich gar nichts mehr
bin verzweifelt und verletzt
und nur eines möcht ich jetzt:
Wollt ihr euch denn nicht vertragen
wieder liebe dinge sagen
denkt doch bitte auch an mich
und nicht jeder nur an sich
ach, mein kleines herz tut weh
wenn ich Papa nicht mehr seh
manchmal glaub ich, ich bin schuld
doch das hab ich nicht gewollt
Will auch immer artig sein
bitte stellt das Streiten ein
sagt, warum kann's das nicht geben
dass wir als Familie leben
lieb euch beide doch so sehr
zählt das wirklich gar nicht mehr
hab's mir so nicht vorgestellt
ihr zerstört mir meine Welt
Die Rechtschreibung und Zeichensetzung habe ich mal ausgelassen, würde sie aber an deiner Stelle noch auf korrektes Deutsch trimmen (Kindergedicht und beim Lesen Sprache lernen und so...). Manches könnte man auch straffen, aber das ist Geschmackssache. Auf jeden Fall gern gelesen!
Lieber Gruß,
fee