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Vokalchemist

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Beiträge erstellt von Vokalchemist

  1. Das hier hat durchaus wieder die Qualitaet von Drachenspiegel. Es holpert zwar etwas beim Lesen kommt aber einer metaphorischen Balance zwischen Wesen und Diamant sehr nahe. Ich verstehe Waerme als Tropendolch in einer Konsequenz von trauerloser Schoenheit die zum Selbstzweck einer ungewollten Verschluesselung einer aussterbenden Artenvielfalt führt. Dagegen zu schreiben lohnt auch den ansatzweisen Spagat zwischen namensloser Kreatur und Kryptide.

    Bravouroes und teilweise wirklich uebersinnlich. Respekt und mehr davon.

     

    LG RS

  2. Hält unsere Zukunft dich nur auf

    wird die Uhr zum Utensil.

    Gestützt auf deines Schwertes Knauf,

    wäschst die Rüstung mit Persil.

     

    Verbrechen scheinen nur getürkt,

    weil die Verletzung fehlt.

    Fantasie wird abgewürgt,

    weil Aberglaube zählt.

     

    Mit dem Visier auf Dummenfang

    schärft er seinen Intellekt.

    Er sieht nur die von 1. Rang,

    saugt sie aus wie ein Insekt.

     

    © RS 2007

  3. Hinfort die Tage zögern nicht lange, daß die Woche schnell anfange.

    Auch dem Monat danach wird im Reigen seiner 11 Brüder nie bange.

    Im Kalender wechseln all die Monde, sie kommen und gehen wie wir,

    doch lautlos viel weiter, rätseln noch welcher Augenblick sich lohnte.

    Trotzdem verbrauchen und entgleiten sie uns heiter.

    Ist das ganze Dutzend voll, werden sie zu Jahren,

    anfangend mit unserem Alter Achterbahn zu fahren.

    Vielleicht ist es auch um eine Dekade mal schade.

     

    Bist du immer noch bereit für dein bisschen Zeit,

    es dauert nicht lang`, die Uhr kennt keinen Zwang.

    Sind die Sekunden auf der Zeitreise verschwunden,

    so wie die Stunden strömen sie aus Kronos Wunden.

    Es wird ohne Trotz mit jedem Jahrzehnt, die Zeit zur Ewigkeit gedehnt.

    In dieser 4. Dimension sprengen wir uns mit jeder normalen Zehnsation

    durch das Fuer und Wider der allseits herrschenden Göttergen´ration.

    Verstaerken wir mit ungebremster Vehemenz die temporale Erosion?!

     

     

    © RS 2007

  4. Also manchmal kommt bei mir auch der pingelige Pedant raus. Wie du vielleicht gemerkt hast wurde 2 Stunden vor deinem Gedicht unser Gemeinschaftswerk Endzeit gepostet. Ich halte es fuer eine Sache des Anstandes und hier durchaus vertretbar, bevor man was eigenes reinsetzt, das man das was davor steht wenigstens eines Kommentares wuerdigt um nicht allzu ruecksichtslos rueber zu kommen. Es ist eine Unsitte und soll all jene treffen die es nicht so machen. Regeln machen unser aller Leben einfacher und nicht deins noch mühsamer. Das ist auch eine kurze Würdigung deines Gedichtes, da dein Ausdruck in dem Werk ziemlich gequaelt klingt.

    Grundsatzdebatte hin oder her , als Gentleman sind gewisse Sachen tabu und andere Gepflogenheiten usus wie man in Berlin sagt.

     

    Guten Abend RS...

  5. Ein der Liebe totgeweihter Dichter, mit dem Blick auf sein Schafott,

    hat noch ein letztes Wort in seiner Feder, in seinem giftigen Dorn.

    Doch die Feder plötzlich bricht je laenger er mit der Sprache ficht.

    Er braucht kein Wörterbuch, durch den Raum hallt ein letzter Fluch.

     

    Stiel um Stiel ist nun zerbrochen, unter dem Druck der Wortgewalt

    Als der Dichter rang, verzweilfelt um eine Gestalt

    All das Gift bespritzt die Hand und die Feder ist zerbrochen

    ohne jedes Werkzeug nun hat sich jeder Wille schon verkrochen.

     

    Liebe, Hass, Verzweiflung, Zorn, Worte die zu tief im Herzen sitzen,

    Ihm bleibt nur ein kleiner Splitterdorn getränkt mit seinem Blute, den er nun ins Blatte ritzt.

    Ach, wo sind nur all jene Worte, die sie waren wie junge Gischt.

    Wann nur wird Lethe mich beweinen, und mich baden in seinem Licht?

     

    Doch er findet niemals keine Ruhe, hastig bindet er sich im Lauf die Schuhe,

    vor seinen Häschern gibt er Fersengeld, gelenkt fallen die Schritte zur Unterwelt.

    In mystisch durchrankten Pfaden peitscht es ihm die schwachen Waden,

    er findet keinen Tritt im Wanken und stürzt gebrochen durch seine Gedanken.

     

    Gedanken an längst vergangene Zeit und Tage voll seelenheiler Kinder,

    in deren Augen man der Wahrheit Spiegelbilder sah,

    an Nächte in denen Sterne noch hell glühten und Feuer wärmten,

    nach all dem und vielem mehr sinnt es des Dichters gebrochem Herz.

     

    Doch alles ist nun zerfallen, und liegen wie Truemmer eines Imperiums.

    Der Zarte Hauch Anis, kroch hoch in seiner Gedankenbrut.

    Das Lachen zu frueh geschiedener Kinder, hallte noch in seinem Ohr

    und laesste ihn gedenken, an die Liebe die er im schneebedeckten Traum verlor.

  6. Ein überschwänglicher Purzelbaum wie dieser weckt die Lust auf alte Kinderfreuden in mir. Ich bin nicht so der positiv angehauchte Weltverbesserer sondern eher der mit Schabernack dasselbe erreichen will. Trotzdem gern gelesen. Deine Gedichte sind wie eine kleine Oase von der Hektik und dem moralinsaurem Nachgedenke ueber verpaßte Chancen.

     

    LG RS

  7. Vielen Dank Angel. Es ist durch Zusammenfließen mehrerer Gedichte gelungen diesen Zustand zu beschreiben, welcher auch in deinem Alternativen-Gedicht angesprochen wird. Eine aehnlich fragile Gedankenwelt wird auch in der Neuverfilmung von Stanislaw Lems Buch Solaris praesentiert. Besonders in den Schluß habe ich konzentriert die Zeit eingearbeitet um sie als Hoehepunkt jedes Austausches von Gefuehlen darzustellen.

     

    LG RS

  8. Das ist eine schoene BeschreibunG des Hier und Jetzt eines Individuums welches sich ausdruecken moechte. Das Gedicht gewinnt durch die Allgemeinverstaendlichkeit an Bodenstaendigkeit. Es drueckt aber wenig Bezug zur schmerzhaften Erfahrung eines Auf und Ab der Künstlerseele durch die Realitaet aus. Dahin koennte sich noch ein weiterer Vers hin oeffnen.

     

    LG RS

  9. Solange in unserer Republik Politiker bei eskalierten Sachverhalten nur auf Machterhalt schielen kommen solche Massenkeulungen dem Problem auch nicht einmal ansatzweise auf die Spur. Krisenmanagement a la Große Koalition heißt ja nicht umsonst Köpfe werden rollen. Sinnbildlich passiert das bei den Hühnern ja auch. Es steckt wirklich einiges in diesen wenigen Zeilen und durch eure Kommentare bin ich erst drauf gekommen, was man noch alles darauf beziehen kann.

     

    LG RS

  10. Techno formt den Lichtorkan

    so treibt er uns in den Wahn.

    Ihr solltet fühlen was ich fühle,

    Ihr solltet nehmen was ich nehme.

     

    Die Verbindung in jede Faser,

    Terence Mc Kenna und die NASA.

    Aliens tanzen in unserem Herzen,

    vorbeiprogrammiert an allen Terzen.

     

    Wir tauchen in Neonwatt,

    Blockrocking Beats hypersatt.

    Elektrogalaxien torpedieren,

    Sonnenlicht auf allen Vieren.

     

    Chemical Brothers für Greenpeace

    Sie kämpfen gegen den Walspieß.

    Flipper ist die ewige Quelle,

    Imagination für das Reelle.

     

    © RS 2007

  11. Ich folge meinen Träumen,

    aber in ihren Räumen.

    So wie wir in Fiktion leben,

    entfliehen wir unseren Spuren.

     

    Ich erfinde jede Tür und atme die Gefahr.

    Kann es uns zwei nur dort geben,

    werden alle Taten zu Kuren.

    Ich lebe im Gespür, der Schein ist wahr.

     

    Das All hat sich geöffnet, Leere füllt das Vakuum.

    Heraus tropfen meine Tränen,

    bewaffnen mich bis zu den Zähnen.

    Die Kehle ist vertrocknet, Lichter bringen Klänge um.

     

    Die Stille ist ein Fluss, welcher sich nicht beugen muss.

    Unaussprechliche Qualen erleichtern mir das Sehnen.

    Es hagelt Worte im Nichts, Zeiger des Gleichgewichts.

    An der Lebensuhr gedreht, uns wird es doch nie zu spät.

     

    © RS 2007

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