Zum Inhalt springen

Moana

Autorin
  • Gesamte Inhalte

    44
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge erstellt von Moana

  1. Gänseblümchener Tag

    Einer, an dem mein Gänseblümchen leidet,
    das süchtige Herz in zwei Hälften schneidet.

    Es trunken den Vollmond buchen müsst,
    als ob es das nicht besser wüsst.

    Alles was uns begehrte im stillen Wind,
    die Richtung spielerisch änderte wie ein trotziges Kind.

    Durch uns sah der Wald das Meer,
    doch die aufziehenden Wolken wogen im Regenbogen schwer.

    Wie ein Buntspecht der keine Töne mehr gab,
    vom Moos verwurzelt im träumenden Tag.

    Der dennoch in jeder zweiten Blüte unsere Seel lieblich verbindet,
    während jedes Mal ein Sehnsuchtsstück von uns für immer verschwindet.

    • Gefällt mir 3
    • Schön 1
  2. Prinzessin Herbstwimper


    Zu einer Zeit, als der Duft des Waldes das Farbenspiel des Lichtes innehatte, lebte
    eine zauberhafte Prinzessin. Niemand wusste so genau wie sie hieß. Die Tiere
    nannten sie heimlich Blauschwärzchen wegen ihrer langen blauschwarzen Wimpern,
    die ihre saphirblauen Augen veredelten.


    Für die Prinzessin gab es keinen schöneren Ort auf der Welt als den mystischen
    Wald. Die einzige Gefahr dort, im mystischen Wald ging von dem bösen Wolfsrudel
    aus, das sich manchmal in tiefschwarzer Nacht eines der Tiere holte. Meist schlief
    die Prinzessin im Bau des schlauen Fuchses, manchmal lud sie die weise, alte Kiefer
    ein, sich es auf ihren stämmigen Wurzeln bequem zu machen. Damit sie nicht fror,
    versammelten sich tausende verspielte Schmetterlinge liebevollwärmend auf ihrem
    Körper. Sie war die Wächterin des Waldes. Schön, naturverbunden und klug dazu.
    Selbst der tollpatschige Keiler ließ sich von ihren sanften Fingern streicheln. Die
    Prinzessin hütete einen Zauber. Dieser verwandelte den Wald in einer
    Vollmondnacht, zur Geisterstunde, in einen Zauberwald. Dazu sprach die Prinzessin
    selbst den Spruch auf oder aber, man schaute ihr tief in die wunderschönen Augen
    und sagte


    Herbstwimper, Herbstwimper,
    Zeig mir deine Herbstlichter,
    Scheine, scheine Vollmondnacht,
    In der Stunde Mitternacht zur Königsliebe erwacht.


    Der Legende nach würde dieser Zauberspruch eines Tages einer Prinzessin und
    einen Prinzen das Leben retten. Im Zauberwald konnten sich Bäume bewegen,
    Vögel laufen, Eichhörnchen fliegen und Schmetterlinge schwimmen. Jeder war
    jemand anders, verwandelt und verzaubert davon. Die Farben des Waldes wurden
    tiefblau vom Vollmond angeleuchtet, der selbst zum Regenborgen wurde, und der
    Sternenstaub zeigte sich in abertausenden Glühwürmchen.
    Ihr wollt wissen, in was sich die Prinzessin verwandelte? Gewiss doch: Sie wurde zu
    dem himbeerroten Brombeerstrauch am Ende der Lichtung, etwas verschlungen und
    weit hinter den Moostälern.
    In einer Vollmondnacht suchte der Prinz des benachbarten Königreiches Schutz
    unter ihr und es war um sie geschehen. Er konnte sie nicht sehen, denn sie war ja
    verwandelt in den fruchtigen Himbeerstrauch. Der Prinz pflückte sich ein paar
    Himbeeren und das so zärtlich, dass die verwandelte Prinzessin dahinschmolz und
    verliebt seinen Worten lauschte:
    «Himbeersträuchlein warum muss das Prinzsein so kompliziert sein? Warum soll ich
    heiraten, wo ich doch nicht mal verliebt bin? Verrate es keinem, aber ich bin
    weggelaufen. Mein Vater, der König, hat zahlreiche Prinzessinnen geladen. Mich
    interessiert das alles nicht. Mich würde es vielmehr reizen, Prinzessin Herbstwimper
    zu treffen. Deswegen komme ich manchmal hierher und rede mit dir,
    Himbeersträuchlein. Es klingt verrückt, aber hier bei dir fühle ich mich ihr näher. Es
    ranken so viele Legenden um sie. Warum kann ich sie nicht einfach heiraten?»
    Der Himbeerstrauch lachte verlegen auf. Das hörte der Prinz:
    «Kannst du etwa sprechen und verstehst mich?»
    «Das kann ich, edler Prinz. Dieser Wald ist in dieser Stunde ein besonderer, voller
    Zauber.»
    Plötzlich kam ein kalter Wind und ein furchtbares Heulen auf. Die Tiere versteckten
    sich. Die Wölfe waren auf dem Weg. Der Himbeerstrauch zitterte vor Angst:
    «Prinz, du musst sofort fort, die Wölfe kommen.»
    Der Prinz sprang auf und wollte zu seinem Pferd rennen. Doch es war zu spät, die
    Wölfe zingelten es bereits ein und töteten es. Der Himbeerstrauch konnte vor Angst
    um den Prinzen und Trauer um den Tod des Pferdes nicht mehr klar denken. Denn
    die verwandelte Prinzessin wusste, dass die Wölfe auch sie töten würden, wenn sie
    jetzt ihr wahres Gesicht zeigte und; vor nichts hatte sie ihr Leben lang mehr Angst
    gehabt als vor diesen Wölfen. Sie sah den Prinzen, der versuchte, den kleinen
    Steilhang an dem steinigen Weg zu erreichen, während sich die Zähne des Wolfes in
    Bein und Stiefel gruben. Prinzessin Herbstwimper sprach ihren geheimen
    Verwandlungsspruch, hob die Armbrust des Prinzen auf, welche er verloren hatte,
    und sah, dass er von allen drei Wölfen eingekreist wurde. Sie zittere vor Angst um
    ihn, atmete tief ein und zielte auf den ersten Wolf, der jaulend aufheulte. Den
    Moment nutzte der Prinz und versetzte dem zweiten Wolf mit seinem Schwert den
    Todesstoß. Die Prinzessin sah den dritten Wolf und warnte:
    «Pass auf, er ist hinter dir». Der Prinz war wie versteinert und sah Prinzessin
    Herbstwimper an, und diese Sekunde nutze der Wolf zum Angriff und biss den
    Prinzen ins Herz. Die Prinzessin schrie markerschütternd auf und spürte den Biss
    des vierten Wolfes kaum, der von der linken Seite angriff und ebenfalls in ihr Herz
    biss. Prinz und Prinzessin sackten im selben Moment zusammen. Die beiden
    lebenden Wölfe dachten, sie hätten gesiegt, doch hatten sie nicht mit dem Mut der
    Waldtiere gerechnet und der tiefen Liebe von Prinz und Prinzessin. Die verwandelten
    Tiere griffen an und drängten die beiden Wölfe aus dem Wald hinaus. Sie schoben
    Prinz und Prinzessin eng zusammen und legten ihre Hände aufeinander. Sie
    rätselten verzweifelt, was sie tun könnten. Da erinnerte sich die weise Kiefer an den
    Zauberspruch und die romantische Bedeutung, welche er für zwei Liebende haben
    könnte. Die geschickten Eulen hielten den beiden Königskindern die Lider geöffnet,
    damit sie sich ansahen. Der ganze Zauberwald, selbst die giftige Tollkirsche,
    sprachen


    Herbstwimper, Herbstwimper,
    Zeig mir deine Herbstlichter,
    Scheine, scheine Vollmondnacht,
    In der Stunde Mitternacht zur Königsliebe erwacht.


    Langsam, ganz langsam öffneten Prinz und Prinzessin ihre Augen und versanken
    ineinander. Zärtlich streichelte der Prinz ihre Finger und wollte gerade seinen ganzen
    Prinzenmut zusammennehmen:
    «Prinzessin Herbstwimper, könntest du dir vorstellen...»
    Doch er kam gar nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn die Prinzessin
    verschloss ihm den Mund mit einem märchenhaften Kuss. Der ganze Wald jubelte.
    Sie heirateten und regierten fortan zwei Königreiche.
    Aber ihr könnt euch sicher denken, wo die beiden um Mitternacht, bei Vollmond sind

    • in Love 1
    • Schön 6
  3. Panther ala Moana

     

     

    Sein Blick ist im Vorübergehen des Wartens hungrig
    geworden – bis ihn nichts mehr hält.


    Ihm ist, als ob es tausend Küsse bräuchte und hinter diesen
    Küssen einzig ihre Welt.


    Der weiche Sog geschmeidig starker Lust, der sich im
    Zeitkuss dreht,


    ist wie ein Tanz von Kraft um eine Spur, in der – verliebt – ein
    großer Wille steht.


    Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich ganz
    lautlos auf.


    Erinnerung kehrt ein, und hört durch den Verlust in Stille
    – niemals auf zu sein.

    • Gefällt mir 1
    • wow... 2
    • Schön 2
  4. Wie ein einziger Kuss

     

    Aus unsren Lidern derselbe Schlaf,

    einer der sich nicht zurückträumen lässt,

    selbst im Meeresklirren,

    wo Wellen dem Sog erliegen,

    und Brandung unsre Sterne wärmt,

    treibts uns hinein,

    bis alle Sehnsucht flutet,

    spürt sich unser Blick,

    wie ein einziger Kuss,

    der keine Schwüre brauch.

    • Gefällt mir 4
  5. ich bin wie ein Meer

    von Weite umgeben

     

    ich ahne die Stürme die kommen

    und muss sie leben

    während die Kreaturen unten

    sich noch nicht rühren

     

    die Wellen spielen noch sanft

    und in den Korallen herrscht Stille

    die Flut springt noch nicht

    und die Ebbe liegt noch schwer

     

     

    • Gefällt mir 7
    • wow... 1
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.