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Dirty Deeds - Dead End Street - Teil 2


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Dead End Street

 

 

Ein warmer Wind schleicht von Süden her, auf leisen Sohlen, durch die Häuserschluchten an unsere Welt heran. Eine Katze, die unsere nackten Arme streichelt.

Ein Moment der Ruhe und der Schönheit in einer Stadt voller Gewalt und Zerstörung.

Und dazwischen zwei Menschen die, jeder auf seine Art, versuchen zu überleben.

 

Da sitzen wir also, der kleine Feng Shui und der großartige Monday Moon.

 

Es ist ein bisschen komisch, von mir in der dritten Person zu sprechen, aber irgendwie auch cool. So aristokratisch.

 

Erinnert mich an die Ahnenforschung auf Schloss Schreckenstein.

Da gab`s drei Grafen und zwei Baronessen. Die sahen ziemlich hässlich aus.

Vorstehende Hasenzähne. Glubschaugen und eine hohe, fliehende Stirn. Die langen Arme glichen den Körperteilen von Gibbons. Die konnten zwar gut klettern, aber die Hände schleiften immer auf dem Boden, was beim Essen mit Messer und Gabel total hinderlich war.

Man konnte, bei den fünf Oberschichtlern, auch keine Unterschiede zwischen Männer und Frauen erkennen.

Alles die gleichen bescheuerten Gesichter und hageren Körper.

Das hatte wohl irgendwas mit Vererbung zu tun. Jedenfalls erklärte mir das ein gewisser Stulle Unrath, der örtliche Professor, weil, nämlich, das Schloss eigentlich nicht zum Wohnen, sondern eine Universität, mit eigenem Forschungslabor, war.

 

Ich hatte mich damals für 14 Tage selbst eingeladen, um mein Wissen, hinsichtlich

der Ahnenforschung zu vergrößern.

Da ich gerade 16 geworden war, tat ich so, als sei ich der Liftboy.

Naja eigentlich, war ich TATSÄCHLICH der Liftboy, aber das fand ich so bescheuert, das ich es mir gegenüber nicht eingestehen konnte.

 

Bei den Lehrern, Proffs und Genealogen war immer eine Menge los. Die Woche verging, wie im Flug. Ich habe viel über Stammbäume und das Feiern staubtrockener Wissenschaftler im schwarzen Gehrock gelernt. Ein schwarzer Gehrock, Leute, das glaubt mir doch kein Mensch. Wer trägt denn heutzutage noch ein knielanges Jacket? Also ich nicht! Jedenfalls nicht nach 18:00 Uhr, weil dann müsste man nämlich einen Frack tragen, aber nicht mal das haben diese weltfremden Typen auf die Reihe gekriegt.

 

Wenn die Jungs einen Intus hatten, ging es richtig zur Sache.

 

Das komplette Programm:

 

1. Schmutzige Lieder singen.

2. Wahnwitziges Lachen, bis einer kotzt.

3. Den ersten Hemdkragen öffnen.

4. Die Frauen der Kollegen anglotzen.

5. Noch mehr trinken.

 

 

und

 

Ringelpiez mit anfassen. Geil!

Leider musste ich nach einer Woche gehen, weil ich versucht hatte das tatsächliche Alter einer Baroness herauszufinden.

 

Ganz schön empfindlich diese Adligen.

 

Aber mein Wissen konnte mir keiner mehr nehmen. Die Herkunft der Schlitzaugen von Feng konnte ich jetzt ganz genau erklären:

 

Vor gaaaaaaaaaaanz langer Zeit, als alle noch richtige Augen hatten, kam es zu einer Kontinentalverschiebung und die Ahnen von Feng mussten abgeschottet in ihrem eigenen Land leben. Zum Einen, weil da ja plötzlich ein Graben war und zum Anderen, weil jeder Kaiser an der großen chinesischen Mauer arbeitete, damit die bösen Krieger aus den Nachbarstaaten draußen blieben. Also, so ähnlich wie heute.

Und weil die Sonne so knallte, kniffen die Chinesen natürlich ihre Lider immer zusammen. Zusätzlich aßen sie Unmengen Zitronen. Mehr muss ich ja wohl nicht sagen.

 

Die schwarzen Haare, ihr Kleinwuchs und diese nervige, hohe Stimme bekamen sie, weil es unheimlich viele von ihnen gibt und man sie ja besser stapeln kann, wenn sie kleiner sind.

Durch das ständige Streiten mit den Nachbarn, hat sich nach und nach dieser nasale Ton entwickelt. Ich beobachte das auch zum Teil bei Hanna, wenn die sich, wegen zu lauter Musik mit Familie Rickenbacker in die grauen Haare bekommt. Boah, das wogt auf und ab und ist noch schlimmer, als diese schlimme, kreischende Gothic Musik.

 

Feng sitzt kerzengerade vor mir, wahrscheinlich, um größer zu wirken. Bringt nichts.

Er reicht mir trotzdem nur bis zur Taille.

 

Autos und Menschen rasen, in der Mittagsflut, an uns vorbei. Eine Blondine, auf einem Mountain Bike, mit kurzem Rock und schwarzen Augen, lächelt mich an und ich lache verwegen zurück. Sie sieht, wie ein Alien aus. Sie wirkt selbstbewusst und hebt ihren Po um ihn mir noch besser zu präsentieren. Sie wiegt ihn nach links und nach rechts. In einem gleichbleibenden Rhythmus, der mein Blut zum Kochen bringt. Das ist alles sehr erotisch. Wie in einer Strippbar. Wie sie wohl unter dem Rock aussieht? Also, grundsätzlich ist ja alles gleich, aber doch immer anders. Ganz schön sexy! Und geil!

Vielleicht ist sie auch gar nicht der Alien, sondern ich.

 

„Mr. Moon...?“ ,spricht Feng mich plötzlich mega leise an.

„Nennen sie mich Monday.“ ,entgegne ich mit tiefer gestellter Stimme.

„Mr. Monday ich habe schlechte Nachrichten.“

„Schlechte Nachrichten sind heute so gar nicht mein Ding. Ich komme grad vom

Brazilian waxing, dass muss ich erst mal verdauen und diese Blondine da......“

„Mr. Monday ihr Onkel ist...“

„Sie brauchen nichts zu sagen. Ich bin Meisterdetektiv. Er ist tot. Friede seiner Seele. Er war ein guter Mensch. Wie viel hat er mir hinterlassen?“

„Ihr Onkel lebt.“

„Dieser Sauhund. Er hat mich nie gemocht. Hat immer nur an sich gedacht. Warum sollte er mir auch etwas hinterlassen?“

„Ich habe eine Nachricht.“ ,braselt Feng, nun nicht mehr ganz so leise und schon recht ungehalten.

„Na denn mal raus damit! Muss ich ihnen den alles aus der Nase ziehen?“

„4 – 7 – 10“

„In Ordnung Feng. Da haben sie mir ja einen ganz schönen Brocken vor den Latz geknallt. Wir sehen uns morgen und vergessen sie nicht die Dings.“

Damit hatte ich alles gesagt und bevor er auch nur Piep pfeifen konnte, war ich wieder in meinem Zimmer und stand unter der Dusche.

 

So ein Leben als Meister aller Klassen und einer Agentur die Dirty Deeds heißt, ist ganz schön anstrengend. Fühle mich unheimlich schwer und müde.

 

Das heiße Wasser perlt an mir ab und ich merke, das das waxing schmerzhaft, aber effizient war. Besonders in der Bikini Zone. Ich überprüfe noch schnell, ob meine Brustwarzen, nach dem Abziehen des Tuches noch an ihrer Stelle sind. Alles okay!

 

Ich schließe meine Augen und denke an einen weißen Strand mit dieser Blondine.

Das Fahrrad lehnt ganz lässig an einer Palme. Genau, wie ich.

Ich werfe ihr einen sexy Blick zu, den sie gleich auffängt und erwidert.

Entweder du kannst die Frauen betören, oder eben nicht. Ich gehöre zur ersten Kategorie.

 

So Freunde das reicht für heute. Ich träume von einem Feigenbaum und greife mir ein paar Nüsse. Geil.

 

 

Juli

 

Hab` von Jesus geträumt. Er hat meine Füße gewaschen und Geschichten von einem seiner Apostel erzählt. Er meinte dieser Judas wäre der Brüller. Sicher, seine Haare sind ein wenig zu lang und sein Nacken müsste mal wieder ausrasiert werden, aber seine Comedy Einlagen von Herodes und Pontius Pilatus wären der Hammer und sollte ich mal die Gelegenheit bekommen mit ihm zu quatschen, könnte ich ihn ruhig darauf ansprechen.

 

Also ich muss schon sagen: Dieser Jesus ist ein total guter Typ. Aufgeschlossen. Nett.

 

Alle sagen ja immer:

 

„Hey paß auf was du sagst, wenn der Jesus in Fahrt kommt, musst du dich warm anziehen.“

„Ne.“ ,sag` ich dann. „Der ist lustig. Ja. Seine Story`s sind manchmal ein bisschen spuky, aber immerhin kann er über´s Wasser gehen und Blinde sehend machen.“

 

Ich weiß nicht zu wem ich das sage, weil ich genau da verschwitzt aufgewacht bin.

 

Werde mir viel Zeit zum Duschen nehmen. Rasieren. Überall. Man weiß ja nie.

Ach ne` brauche ich ja nicht. Wegen Brazilian waxing. Tja gut geplant, ist halb geschoren.

 

Wie sagte schon dieser Mann aus......na, wie hieß der doch gleich....Egal.....Jedenfalls:

 

„Beginne mit einem Lächeln und der Tag ist dein Freund.“

 

Diese Blondine geht mir nicht aus dem Kopf. Wie die mich angesehen hat. Großartig.

Ich stelle fest, das ich es gern habe, wenn man mich beachtet. Bin immer mehr ein ICH.

 

 

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So. Fertig. Fühle mich großartig.

Hab mir überlegt, das, wenn das Leben ein Spiel ist, es auch Regeln geben muss. Die gibt`s schließlich überall. Beim Autoverkehr. Beim Einkaufen. Beim Kennenlernen. Beim Bingo.

Also, muss es sie auch bei Monday Moon geben:

 

 

Regel

 

Wenn du ein Geheimnis lüften willst, musst du dir als Erstes die richtigen Fragen stellen!

 

 

Was bedeuten die Zahlen 4 – 7 – 10 ? Was meinte ich mit: Vergessen sie nicht diesen Dings?

 

Also:

 

Die 4 – 7 – 10 sind für die Chinesen Unglückszahlen!

Könnte es ein Datum sein? Ein Schließfach? Eine Chip Nummer für einen Hasen?

Oder einfach ein asiatisches Gericht auf einer verschmierten Speisekarte im Chinesen Viertel?

 

Es klopft an der Tür........Moment.

 

Es ist Feng. Er sieht völlig übernächtigt aus. Und genervt. Und klein.

 

„Hi Feng. Wussten sie eigentlich das China 1,44 Milliarden Einwohner hat und Indien diesen Rekord im Jahr 2100 mit 1,45 Milliarden knacken wird? Ich weiß das so genau, weil ich mal

2 Wochen Statistiker bei der Deutschen Bank war.“

„Ich komme aus Afrika und bin auch dort geboren.“

„Sie machen es mir nicht einfach Feng.“ ,haue ich ihm gerade heraus um die Ohren.

 

Ich hole die Knackfrischen aus dem Backofen und verbrenne mir die Pfoten.

 

Verdammter Feng.

 

Ich werde ihn besser gut im Auge behalten. Vorsichtshalber pumpe ich ein paar Milliliter Adrenalin in meinen Kreislauf. Völlige Kontrolle über meine Körperflüssigkeiten, war mir schon als Kind sehr wichtig. Die Windel legte ich bereits mit 10 Monaten zu den Akten.

Der Steuerberater meiner Mutter, war not amused. Diese Unterlagen konnte er verbrennen.

 

„Hören sie zu, dass sind wirklich schlechte Nachrichten. 4 – 7 – 10. Das braucht kein Mensch.“ ,gebe ich listig zu Protokoll.

„Das sehe ich auch so. Diese Lieferungen wurden entdeckt.“

„Verdammt!“ ,sage ich vorsichtshalber und versuche noch mehr Informationen aus ihm heraus zu kitzeln.

„Ich weiß nicht, ob wir den Markt weiter beliefern können. Wir müssen bei den örtlichen Institutionen dazukaufen.“

„Sicher. Sicher. Feng. So sehe ich das auch.“ ,erkläre ich bestimmt.

„Ihr Onkel ist verschwunden.“

„Ach was. Ich dachte es geht ihm gut.“

„Na wenigstens ist er nicht tot. Wo ist Sugar?“ ,fragt er, um sich schauend.

 

Ich werfe ihm meinen Hercule Poirot Blick zu. So von wegen:

 

> Digga. Ich weiß wo Sugar ist . Glaubst du, das jeder kleiner Penner, das von mir erfährt. <

„Monday? Ist mit ihren Augen alles okay? Meine Oma Mütterlicherseits hatte das auch.

Bei uns nennen wir es: Das Flattern der Echse bei Sonnenlicht.“

„Kümmern sie sich nicht um mich. Wir treffen uns in drei Tagen in der Third Avenue in der Nähe des hohlen Baumes, dann habe ich die Informationen und sage ihnen, wie wir die verlorene Lieferungen ersetzen werden.“

 

Damit, war die Sache für mich erledigt. Erstmal. Wie kam ich eigentlich auf den hohlen Baum? Bestimmt so eine beknackte Kindheitserinnerung. Jedenfalls, coole Anmerkung, denn in so einem hohlen Baum kann man allerhand verstecken und hinterlegen.

 

 

Regel

 

Traue niemals Niemandem!

 

 

Ich klopfe bei Hanna.

 

Sie öffnet in einem Bunny Kostüm. Ihre Brüste bringen den Stoff fast zum Platzen.

Irgendjemand hat sie da rein gepresst und den Schlüssel weggeworfen. Mir ist es recht.

Meinetwegen kann sie, bis zum jüngsten Gericht in diesem heißen Outfit die Erde beglücken.

Ich mache gleich mal ein Bild mit meinem fotografischen Gedächtnis. Für die Nachwelt und die einsamen Nächte mit mir und meinem Ego.

Meine Herren sieht das geil aus. Im Spiegel hinter ihr, kann ich den weißen Puschel an ihrem herrlichen, runden Hintern erkennen. Hanna blickt direkt an mir vorbei ins endlose Nichts.

Diesmal hat sie blaue Haare.

 

„Hi.“ ,sage ich.

„Ja?“ ,erklingt ihre genervte Stimme.

„Zeit für einen Kaffee Sweety! Zieh dich an.“

„Ich kenn dich überhaupt nicht.“

„Ich bin Monday Moon. Ich erledige Aufträge jeglicher Art. Heute bist du mein Job, Honey.“

„Ich bin weder Sweety noch Honey.“

„Schöne Grüße von Sugar. Ich bezweifle, das er deine Nachricht erhalten hat.“

 

Ich beobachtete ihre Augen und sehe, wie die Gehirnzellen versuchten Ordnung in diese Information zu bringen.

 

„Was soll das heißen?“ ruft sie verstört.

„Das heißt, dass du deinen Stoff weder jetzt, noch in Zukunft von dem Wichser erhältst.“

 

Sie glotzt mich nur weiterhin an. Ihre Hand greift nach oben zu den verworrenen Haaren.

Auch dort gelingt es ihr keine Strukturierung.

Irgendwie scheint sie mir jetzt gar nicht mehr so schön zu sein. Sie hat ihren Glanz verloren. Sie ist nur eine weitere von den verzweifelten Gestalten in dieser trostlosen, verbrauchten Stadt.

Sie erinnert mich an verbranntes Land. An Etwas, dass man dem Gegner hinterlässt, wenn man ihm keine Ressourcen überlassen will.

 

Hatte mir immer eine Zukunft mit ihr ausgedacht. Wollte der goldene Ritter an ihrer Seite sein. Scheiße. Der Zug ist abgefahren. Fühle mich klar, wie ein Gebirgsfluss.

Hanna Banana ist Schnee von gestern.

„Okay. Ich komme mit.“ ,höre ich plötzlich ihre Stimme.

„Endlich aus dem Dornröschen Schlaf erwacht? Wir müssen los.“

 

Sie wirft sich einen Trenchcoat über und schlüpft in ihre Pumps. Auch wenn ich nicht mehr die rosarote Brille aufhabe, will ich sie trotzdem immer noch ficken.

 

Mann, die Dinge ändern sich wirklich rasant. Eben noch ein verliebter Dummkopf und jetzt in dieser, ganz schrägen, Detektiv Geschichte, mit einem geilen Hasen an meiner Seite.

Wenn das ein Comic wäre, würde ich ihn gern lesen. Am besten, im Liegestuhl in Haiti.

Tasty an meiner Rechten und einen Kaffee an meiner Linken. Heiß und bitter.

 

Wo wird das bloß Enden? Hoffentlich nicht in einer Sackgasse.

 

 

Juli

 

Was für ein wunderbarer Morgen. Ich liege in einem riesigen französischen Bett. Trage einen Seidenpyjama und esse Lachs auf teurem French Toast. Der Orangensaft ist frisch gepresst und der Blick aus Hannas Fenster ist großartig. Gerade geht die Sonne auf und verwandelt ihr Zimmer in einen Rosè farbenen Traum.

Mann.Ich bin wirklich der glücklichste Typ, den dieses miese Mietshaus je gesehen hat.

Ich strecke meine Arme genüsslich aus, bis meine Hände die Wand berühren.

Hanna musste auf dem Sofa schlafen, da sie eine Wette verloren hatte.

Geschlafen habe ich dann doch nicht mit ihr. Käme mir dabei irgendwie schäbig vor.

 

Am besten spule ich noch mal zurück.

 

Gestern saßen wir in diesem schnuckeligen Café und ich erzählte ihr von Johnny.

 

„Ich nannte ihn immer Crazy Johnny. Der hatte echt nicht alle Latten am Zaun.

Der hat geglaubt die Erde ist eine Scheibe und die Regierung und Mc Donald erzählen uns Lügen, wenn sie behaupten die Erde sei eine Kugel. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, genau das zu beweisen.

Johnny ging nach Arizona und baute eine Rakete. Er wollte sich selbst 38 Kilometer nach oben schießen, ein paar Erdscheiben Fotos machen und dann groß rauskommen.

Naja. Er flog 500 Meter steil nach oben. Dann gings, Kamikaze mäßig, nach unten. Er hätte vielleicht einen Fallschirm einbauen sollen.

Sie haben 1 Woche gebraucht, um ihn vom Boden abzukratzen.“

„Verrückte Geschichte.“ ,sagte Hanna.

„Ja, verrückt. Aber, noch abgefahrener ist, dass dieser Johnny entweder zig Doppelgänger hat oder auf Houdini macht. Der Knabe ist schon so oft gestorben, dass er mehr Leben als

`ne 7 jährige Katze zu hat.“

„Mmmmmmh.............. Was ist mit Sugar?“

„In seiner Bude, gab es offensichtlich eine Party, zu der wir nicht eingeladen waren.“

„Das Bumsfidele Dreier Quartett?“ ,fragte sie naiv.

„Wohl eher das Easter Weekend, inklusive Eier laufen. Überall Koks Reste, keine Kohle und kein Sugar. Dafür Blut, die nach eingehender Analyse unserem Hausdealer gehört hat.“

„Blut? Ekelhaft. Das bekommt doch keiner aus dem Teppich raus.“ ,meinte sie angewidert.

„Teppich? Habe nichts von einem Teppich gesagt, Sweetheart.“

„War nur eine Annahme. Wo sollte das Blut sonst sein?“

„Kühlschrank. Tisch. Spüle. Anrichte. Wand. Mixer. Klorolle. Campingstuhl. Mexikanische Boots. Roter Damenspitzen Slip mit Ouverte.“

Da war sie ganz schön erstaunt, was ich so alles raus haute.

 

Monday Moon ließ sich nichts mehr vormachen.

 

 

Regel

 

Jeder Verdächtige lügt dich grundsätzlich an!

 

 

Im weiteren Gespräch versucht sie mich, mit ihren Reizen zu beeindrucken und leckt immer wieder, mit der Zunge, über ihre vollen, roten Lippen. Dann beugt sie sich ganz weit nach vorn über den Tisch, damit ich ihre Titten noch besser sehen kann. Ich frage mich, ob es möglich ist, einen Quarter in den Schlitz, dazwischen, zu werfen, um eine heiße Schokolade zu bekommen? Meine Finger kramen in meinen Hosentaschen. Leider bin ich total blank. Schade.

Danach spielt sie mit ihren Haaren, weil sie glaubt, genau das würde mich spitz machen.

 

Natürlich bin ich immun. Einen Philip Marlow kann man nicht hinters Licht führen.

Als ihre Hand, unter dem Tisch, zwischen meine Beine wandert, bleibe ich cool.

Aber so was von. Die Schweißperlen auf der Stirn ignoriere ich.

Dann wischt sie versehentlich die Gabel von der Tischkante und während sie auf allen Vieren unter dem Tischdanach sucht, findet sie zufällig meinen Reißverschluss.

 

Von der Liste der Verdächtigen, streiche ich sie trotzdem nicht und lasse sie auch nicht an meine Kronjuwelen. Punkt aus.

 

Das findet sie natürlich überhaupt nicht lustig. Ich sage, das wäre kein Problem, weil ja auch niemand einen Witz gemacht hat. Wutentbrannt stapft sie davon und meint, sie muss aufs Klo, weil sie einen bitteren Geschmack im Mund hätte. Ist auch kein Problem.

 

7 Minuten später.

 

Gerade kommt sie aus dem Bad. Ihr Seiden Kimono liegt, wie ein toter Fisch auf ihrer Haut.

Mir würde er besser stehen.

 

„Schade das kein Schnee mehr liegt.“ ,meint sie so beiläufig wie möglich.

„Der Winter ist vorbei.“ ,entgegne ich genauso beiläufig.

„Das Tauwetter macht mich fertig. Kann mich gar nicht konzentrieren.“

„Wie wär`s mit einem Apfel. Hat Eva damals auch geholfen.“

„Eva?“

„Ja. Paradies. Gott. Adam. Eva. Apfel. Essen. Erkenntnis.“

„Ich brauche keinen Scheiß Apfel. Ich brauche eine Line.“

„Der Markt ist ausgetrocknet. Guter Zeitpunkt, den Frühling in deinen Körper einziehen zu lassen und wieder klar zu kommen.“

„Was soll das heißen? Gibt es keinen Stoff mehr? Was ist das für eine Scheiße?“

 

Ihre Bewegungen werden fahrig. Ihr Blick ist verschleiert und wild. Sie rauft sich die Haare und mutiert zu einem tierähnlichen Etwas. Ihr Verlangen ist abstoßend und verzweifelt.

Sie knurrt und zischt. Ihr Verhalten ist wie eine Achterbahnfahrt, bei der die Bremsen versagen. Du weißt, das die Wagen auf den Abgrund zurasen, aber du bist nur der Zuschauer. Du kannst das Ende nicht verhindern.

Diese Gier. Dieses Unstillbare Verlangen. Dieses niemals endende Wollen. Mit jedem Sniff, drücken sich die Widerhaken tiefer in ihr Fleisch. Und je länger es dauert, je länger sie dieser Irrfahrt folgt, desto schneller rast sie auf den Abgrund zu.

 

Wortlos ziehe ich mich an und gehe.

 

 

Juli

 

Es ist 15:53. Starker Wind. Er bläst die Blätter von den Bäumen und wirbelt die ganzen

Mc Donald Fressschachteln durch die Straße. Spatzen kämpfen gegen den Sturm an. Ihre kleinen Flügel schwingen auf und ab. Mühsam versuchen sie in ihrer Bahn zu bleiben, aber es ist sinnlos. Mit jeder neuen Attacke verlieren sie mehr von ihrer Kraft.

 

Mein Blick ist getrübt von diesem Chaos. Er braucht ein anderes Ziel. Er braucht Ruhe.

 

Da ist wieder diese Blondine mit den schwarzen Augen. Ihr Apfelarsch macht mich verrückt.

Sie trägt diesen enormen Busen vor sich her. Für meinen Geschmack ein bisschen zu viel, aber ich will ihr das nicht zum Vorwurf machen. Niemand ist perfekt.

Blondie hat einen guten Blick für exzellente und sexy Kleidung.

Diesmal trägt sie eine enge, schwarze Stoffhose. Im Schritt sind klar ihre Schamlippen zu erkennen. Meine Herren, sieht das geil aus. Es bilden sich kleine, feuchte, salzige Perlen oberhalb meiner Augenbrauen. Meine Pupillen weiten sich und saugen ihre Erscheinung ohne Gegenwehr ins Kleinhirn und von da weiter in den Rest meines geliebten Körpers. Frage mich, ob sie im Stripclub arbeitet und wie sie die Lippen in ihre Tanzshow einfließen lässt?

Ihr Top ist kurz und zeigt ihren straffen Bauch, der mich einlädt auf ihm zu verweilen.

Würde mich gern zu einem Picknick auf ihm niederlassen. Ein paar Cherry Tomaten.

Einen Cocktail. Champagner aus ihrem Bauchnabel schlürfen. Bin zu allen Unartigkeiten bereit, also werfe ich ihr, eine meiner berüchtigten Kusshände zu, die sie, Lippen kräuselnd erwidert.

 

Die Ampel schaltet auf grün und sie braust mit ihrem Rennrad davon.

 

Ich schaue ihr eine ganze Zeit nach, während der Wind mir die Augenbrauen zerzaust.

 

Kann meinen neuen Borsalino nicht tragen, da er schon bis Parktown geflogen ist.

Schade. Ich liebe diesen Hut. Schwarz. Einzigartig. Schön.

 

Eigentlich auch Scheiße, das wir immer die Dinge verlieren, die wir am meisten lieben.

 

Aus der Hosentasche fummle ich ein Kaugummi. Wrigley`s Spearmint. Gehörte dem Vorbesitzer der Hose. Es ist hart. Ich packe es trotzdem aus und schiebe es in meinen Mund.

Schmeckt immer noch nach Minze und Frische. Nur eben steinhart.

 

Es ist, wie das Leben. Manchmal musst du dich zu den guten Sachen erst durchbeißen.

Dran bleiben und mit der Keule solange draufschlagen, bis es butterweich ist.

 

Mann. Ich bin so Hammer. Jetzt bin ich sogar Philosoph.

Plötzlich sehe ich meinen Hut. Direkt neben dem Baum. Er hat es sich an einem herunter gekrachten Ast bequem gemacht. Liegt einfach da und tut so, als wäre nichts geschehen.

Als käme er gerade aus der Sommerfrische und entspannt sich jetzt von der anstrengenden Rückkehr aus dem gelobten Land. Jerusalem oder Kanaan. Egal.

Bin halt ein Glückskind.

 

Wollte mir an der Ecke, neben dem Geschäft für Trauerkränze von Erika Blum, eine heiße Schokolade kaufen. Einfach ein bisschen entspannen und den Frauen nachglotzen. Die Abgase der Cap-Driver einsaugen und ein bisschen an meinem schwarzen Edding schnüffeln.

Wurde jedoch direkt davor, von Eduardo überfallen, der mir meine letzten 50 Cent abnahm.

Wollte da jetzt auch nicht den großen Aufriss machen. Schließlich ist er ja behindert.

Keine Ahnung, wo er die 38er her hatte. Muss wohl mal ein ernstes Wörtchen mit seinen Eltern reden.

Schusswaffen in den Händen von Kindern ist schließlich auch nicht ungefährlich.

Außerdem könnten sie irgendwann die ortsansässigen Auftragsmörder arbeitslos machen.

Ich mache Spaß. Das wird nie passieren.

 

Na gut vergessen wir das mit der heißen Schokolade und tapern wieder nach Hause. Mann ist der Weg lang.

 

Ich klopfe bei Francine + Josephine. Francine öffnet in einem eng anliegenden Domina Dress, der ihr ausgezeichnet steht. Schwarz. Meine Lieblingsfarbe.

 

„Störe ich.“ ,frage ich höflich.

„Überhaupt nicht.“

 

Ich trete in ihr großes Wohnzimmer mit allerlei obskuren Gestalten.

 

Da gibt es einen Typen. 2,10 m groß. Stattliche Figur. Muskulös. Schöne Zähne.

Er trägt ein Pferdekostüm. Auf allen Vieren, mit echten Hufen, klappert er über die Holzdielen des Zimmers und wiehert, wie ein französischer Wallach.

Er muss Kunststücke zeigen und macht sich ganz gut. Das Wohnzimmer sieht, mit seinen bunten Fähnchen und Girlanden, wie eine festlich geschmückte Halle aus, das zum Reitturnier einlädt.

 

„Wir haben gerade eine Soirée. Das ist Selle Francais unser berühmtestes und teuerstes Springpferd der Welt.“ ,sagt sie, als handle es sich um ein Treffen des Tigerenten Clubs.

„Das ist nett.“ ,gebe ich zurück und überreiche ihr meine Visitenkarte.

„Neuer Job?“ ,fragt sie.

„Yep.“

„Ich weiß nichts darüber.“ ,meint sie gelangweilt.

„Worüber?“

„Über das, was immer auch in diesem Haus der Sünde passiert.“

„Würde es helfen mit den Bullen zu drohen?“

„Das sind unsere besten Kunden.“

„Das macht euch nicht weniger verdächtig.“

 

Sie geht auf Tuchfühlung, drückt mir ein paar Scheinchen in die Hosentasche und schiebt sie direkt zu meinem Glockenspiel.

 

Manchmal braucht es nicht viel, mich zu überzeugen.

 

Wenn sie glaubt, aus dem Kreis der Verdächtigen raus zu sein, hat sich geschnitten.

Die Beiden stehen ganz oben auf meiner Liste. Für so was habe ich einfach ein Gespür.

Francais wiehert sich die Seele aus dem Leib. Nach ein paar Peitschenhieben verstummt es.

Das Leben, als kastrierter Hengst ist auch kein Zuckerschlecken.

Stehe wieder im Flur. Allein. Eine Kellerassel bahnt sich unerbittlich ihren Weg durch ein paar alte Pommes und ich denke an den 2. Weltkrieg. Den deutschen Panzer, Tiger.

Genauso ist diese Assel. Sie kennt keine Hindernisse, nur ihren Weg und den bahnt sie sich.

 

 

Regel

 

Sammle Informationen, wie ein Eichhörnchen Nüsse im Herbst!

 

 

Bisher hat jede Schnecke versucht mich über den Tisch zu ziehen. Die Liste wird immer länger. Bin gespannt was Gustavo auf der Pfanne hat und welche Lügen er mir zum Frühstück serviert.

 

Muss aber bis morgen warten. Heute treffe ich mich mit Tasty.

 

 

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Komme gerade aus dem Park. Tasty bestand auf einem Treffen am See. Wegen der Romantik.

Romantik finde ich gut. Ein bisschen kindisch, aber gut. Da kann man dann so tun, als gäbe es kein Gestern und kein Morgen. Das ist Klasse.

Die rote Rose, aus dem Garten eines Nachbarn, verlor schon nach kurzer Zeit ihre Blätter.

Sekundenkleber half mir leider nicht bei der Lösung dieses Problems. Habe sie deshalb, als

3 Blüten Rose angepriesen, aber ich glaube das sie es mir nicht abgenommen hat.

Ein Kissen wäre gut gewesen, um ihr Lachen zu unterdrücken.

 

Ein Hauch von wärmenden Sonnenstrahlen legte sich auf unsere Gesichter und ich dachte, so muss Glück sein.

 

Der Park ist groß und zentral gelegen. Wäre komisch, wenn`s anders wäre, da er ja

Central Park heißt.

 

Genauso wie die Freiheitsstatue. Ne`. Blödes Beispiel. Weil Freiheit, ja nur eine Vorstellung ist. Denn im Grunde bewegen wir uns ja alle nur in unseren selbst auferlegten oder erzwungenen Grenzen. Egal.

 

Verdammt viele, alte Menschen mit kleinen Papiertüten in diesem Park. Das Knistern machte mich wahnsinnig. Sie zerrten die alten Brotreste geräuschvoll heraus und warfen sie den Enten zu. Aber, der alte Leute Anteil überstieg bei weitem die Anzahl unser gefiederten Freunde und die fetten Biester weigerten sich beständig, auch nur einen Bissen von dem alten Zeug anzunehmen.

 

Ein Oldie, so um die 103 Jahre alt, völlig verwittert, wie eine 1000 Jährige Eiche, schlurfte heran und hatte auf seinem Rollator einen Picknick Koffer. So ein richtig schickes Teil. Edelstahl Beschläge. Perlmutt Griff. Mit dem feinsten Nappa Leder bezogen.

Grandpa öffnete das Ding und holte Une petite Baguette heraus. Die Viecher kannten das wohl schon. Sofort gab es einen Tumult, um die besten Plätze. Einige mussten reichlich Federn lassen und es gab viel Gekreische. Schade das die Enten nichts abbekamen.

 

Aber die Alten konnten sich endlich mal wieder satt essen.

Tasty nippte an meinen Lippen, wie an einem Weinglas. Ein elektrischer Impuls ging durch alle Körperteile, die so zwanglos an mir herunterhingen und ich fühlte mich sehr wach und lebendig.

 

Sie sah fantastisch aus. Wie ein kleiner Sahnebonbon. Zum Anbeißen. Oder vielleicht eher zum weglutschen.

 

Kurze, schwarze Haare. Seidig glänzend. Mit einem Seitenscheitel. Modische Brille, mit dunklem Rand. Klarer, fester Blick. Ihre kleine Nase fügte sich herrlich in dieses Gesamtbild ein und es war eine Freude zu beobachten, wie sie ihre Strähnen, mit einer lässigen Bewegung aus dem Gesicht wischte.

Sie trug ein einfaches, buntes Sommerkleid. Die Blumenvielfalt darauf verwirrte mich ein wenig. Besonders, weil sie nichts darunter trug und ich die Konturen ihres nackten Körpers genau erkennen konnte. Sie erfasste meinen Blick, lächelte mich schelmisch an und meinte:

 

„Hi.“

 

Da dies nicht mal ein ganzer Satz war, konterte ich ebenfalls mit einem flatterhaften:

 

„Hi.“

 

Wir mussten beide lachen und fühlten uns, wie 12.

Tasty umarmte mich überschwänglich und drückte ihren weichen Körper ganz fest an mich. Mir wurde ein bisschen schwindelig und meine Finger begangen zu zittern.

 

„Es ist komisch clean zu sein.“ ,meinte sie nachdenklich, nachdem wir uns gesetzt hatten.

„Zuerst dachte ich die reale Welt beschränkt sich auf mein Zimmer. Der Koks hat mich ins Weltall geschossen. Durch die Drogen fühlte ich mich geborgen. So, als konnte mir nichts geschehen. Fühlte mich sicher.“ ,erklärte ich.

„Ja. Und, es war, als wer man Jemand!“

„Zumindest kein Niemand!“ ,fügte ich hinzu.

 

Dann sagten wir nichts mehr. War auch nicht nötig. Wir wollten nur da sitzen und die Nähe des Anderen genießen. Nicht, dass wir es auch mit Worten hätten ausdrücken können, aber wir spürten einfach diese Verbundenheit, die keine Sprache braucht.

 

Ich traute mich kaum zu atmen, um diesen Moment nicht zu zerstören.

 

Ein Spatz flog heran und setzte sich genau vor unsere Füße. So ein kleines süßes Kerlchen.

Er schien auf Speed zu sein. Seine schnellen und zuckenden Bewegungen ließen ihn nicht stillstehen.

 

„Ich nenne ihn Humphrey.“ ,flüsterte Tasty.

„Ich nenne ihn Bogart.“ ,wisperte ich zurück.

 

Wir kicherten und flüsterten uns gegenseitig Worte ins Ohr. Die meisten Sachen verstand ich nicht. Ich nickte trotzdem eifrig, weil ich merkte, wie sehr sie sich darüber freute.

Wie wunderbar und leicht ihre Nähe war. Wie zärtlich ihre Hand in meiner lag.

Ein zweiter Spatz setzt sich neben den Anderen und auch sie schienen zu tuscheln.

Tasty`s gehauchte Worte kitzelten so schön in meinem Gehörgang, das ich wünschte es möge nie aufhören. Und ich erklärte den Ausdruck Getuschel zum Königsauswurf, aller Auswürfe, aller zusammengesetzter Buchstaben.

Plötzlich kam mir in Querschläger in den Sinn. Ein nicht gewollter Gedanke:

 

Frau Dr. Quinn – Die Zahnärztin aus Leidenschaft

 

Weiß der Teufel, wo das auf einmal herkam. Wollte es wegwischen und wünschte ihn mir vom Hals. Funktionierte nicht. Natürlich nicht.

 

Eine ihrer großartigen Therapien hatte das Ziel, die Menschen von einer bestimmten Nahrungssucht zu befreien. Ich wusste gar nicht das ich süchtig war, bis sie es mir sagte:

 

Ma Marmeladenbrötchen abhängig!

 

Ich meinte, das mit der Sucht sei echt blöd, weil ich mich ja immer in solche Sachen rein steigere. Genau, wie damals, als ich dachte ich hätte Wassersucht. Das ist das, wo die Beine so dick werden. Aber dann stellte sich raus, das es nur Krampfadern waren, die sich wieder in den Vordergrund spielen wollten.

Das machte mich so glücklich, das ich sie zu einem Marmeladenbrötchen einlud.

Oje. Das war auf jeden Fall, die falsche Entscheidung! Ich hab einfach nicht nachgedacht und es so, ganz locker, aus dem Schisslaweng heraus entschieden

Da, war was los, weil ich gar nicht bemerkte, das da wieder nur die Sucht aus mir sprach.

Hab mich 1000 mal Entschuldigt, aber sie meinte, das würde mir auch nicht helfen.

 

„Worte, alles nur Worte. Sie brauchen Taten, sonst sind sie am Arsch und werden bis, in alle Ewigkeit von diesem Teufelszeug abhängig sein.“ ,schrie sie mich pädagogisch an.

 

Tasty holte mich, durch einen wundervollen Kuss, wieder zurück in die, von mir liebgewonnene Realität. Ihre Zungenspitze berührte meine Lippen und für einen Moment sah ich Gott oder ein Licht oder jemanden der mir mit einer Taschenlampe ins Gesicht leuchtete.

 

Plötzlich hörten wir ein Rascheln hinter uns. Ein Fuchs? Ein Eichhörnchen? Eine Elster?

Oder doch einfach nur Gustavo, der uns seit geraumer Zeit beobachtete.

 

Abgehetzt und mit dem Blick eines verwundeten Tieres setzte er sich neben uns und zerstörte die Stimmung. Was für ein Penner!

Seine Finger quetschten und zerrten aneinander herum. So, als wollten sie sich gegenseitig abreißen. Ihre dunkelrote Farbe zeigte mir, dass er schon einige Zeit damit beschäftigt war.

Er schwitzte und sein modriger, Kokain verseuchter Geruch strömte aus allen Poren und legte sich, wie ein weißes Leichentuch, über den Platz an der Sonne.

Gustavo befand sich in einem Zustand äußerster Verwirrung und ließ uns daran teilhaben.

 

„Der Kommunismus ist auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit.“ ,presste er hervor.

„Elvis ist tot.“ ,konterte ich.

 

Das verblüffte ihn dann doch.

 

„Häh?“ ,stieß er hervor.

„Elvis ist....“

„Ja. Ja. Hab ich gehört, aber...“ ,stieß er hervor.

„Was Moon damit sagen will ist, das wir alle darüber Bescheid wissen.“ ,erklärte Tasty.

„Oh. ja. Sicher. Aber ihr müsst nicht denken, dass er wirklich tot ist. Nein. Wir Faschisten wissen genau, was diese Kommunisten Schweine aushecken.“

Er schien am Wahnsinn zu nagen. Seine geröteten, wässrigen Augen verrieten mir, das er seit einigen Tagen nicht geschlafen hatte und kurz davor stand die Kontrolle zu verlieren.

Seine Lider begannen, wie Kerzen im Sturm, zu flackern. Seine Mundwinkel zuckten immer wieder zur Seite weg. Das gab ihm so einen leichten Anflug einer Marvel Figur. Der Joker.

Stellte ihn mir mit weiß geschminkten Gesicht vor. Gefiel mir besser, als seine jetzige Visage.

 

„Wir bringen dich zurück ins Hauptquartier.“ ,sagte Tasty und hakte ihn unter.

 

Damit schien Gustavo einverstanden, denn er wackelte mit dem Kopf und stand auf.

Ja, er lächelte sogar ein wenig. Er versuchte zu pfeifen, aber er konnte die Lippen einfach nicht richtig formen und so wurde daraus, nur ein Folgeruf für Enten. Wir fühlen uns, wie der Rattenfänger von Hameln. Nur für Federviecher.

Sein Gang verselbstständigte sich und schien nicht mehr seinem Willen unterworfen zu sein.

Mal knickte er zur Seite weg. Dann wieder, sackte er kraftlos in sich zusammen.

Er begann zu sabbern und der Speichel tropfte auf seine Schuhe.

 

„Ja ins Hauptquartier.“ ,brabbelte er vor sich hin.

 

Auf dem Heimweg sagte er nichts mehr. Keinen Piep. Dafür umjubelten uns zahlreiche Vögel. Dachte an Hitchcock. Guter Mann. Bisschen schräg drauf. Machte diesen grandiosen Film.

Da wurde viel gelaufen. Panik. Tote. Verzweiflung. Machtübernahme. Auslöschen.

Wie hieß der doch gleich........? Um was ging es da noch mal.....? Enten? Nee! Egal.

 

Gustavo, unser Hitler für Arme, war, was ich nicht wusste, ein Geflügel Narr. Er liebte alles was Federn besaß. Deshalb führte er auch eine dieser nervigen, braunen Papiertütchen, mit Vogelfutter, bei sich. Er krallte sich, mit seinen abgekauten Fingernägeln so stark daran fest, dass sie riss und uns jedes Flugdings nun folgte:

 

Amsel, Blaumeise, Buchfink, Dohle, Moorhuhn, Seetaucher, Kiebitz, Sperling, Legehenne, Ziegenmelker, Neuntöter, Zwergfalke, Rotrückenwürger, Schieferdrossel und Ripper Jack.

Zugegebener Maßen, gehörte der Letzte nicht zu der Gattung flugfähiger Gesellen, sondern war der örtliche Killer mit einem Hang zum Theatralischen.

 

Er trug einen langen, grünen, exzellenten Lodenmantel, aus einem hochwertigem

Schurwoll – Cashmere - Mix mit hochgestelltem Kragen. Eine tief ins Gesicht gezogene graue Schiebermütze, nebst dunkler, modischer Sonnenbrille.

Seine rostbraunen Budapester Schuhe fügten sich wunderbar zu seiner edlen Kleidung und vollendeten das Bild eines perfekten Gentlemans. Der Mann hatte einfach Geschmack.

Natürlich glich diese Hülle keineswegs seiner inneren Haltung. Skrupellos und zu jeder gewissenlosen Tat bereit, konnte er jederzeit den Tod in biedere Haushalt, Parlamente und Hühnerställe bringen.

 

Zahlreiche Morde gingen auf sein Konto. Es gab zwei Beweggründe, die ihn inspirierten.

 

Geld und Macht.

 

Für ihn schien es ein Spiel zu sein. Voller Leidenschaft und Nervenkitzel.

Das Wissen, vollkommene Kontrolle über ein anderes Leben zu haben beflügelte ihn und machte sein verdorbenes, abgestorbenes Wesen lebendig.

 

Bisher konnte ihm niemand etwas nachweisen.

Er arbeitete äußerst korrekt und zuverlässig und war ein Meister seines Faches.

Die Welt war ihm egal und die Gefühle anderer Menschen auch. Er brachte den Tod.

Das ist alles was man je über ihn denken und sagen würde.

 

 

 

Regel

 

Unterschätze niemals, die Habgier deiner Konkurrenten!

 

 

 

Auf wen hatte Ripper Jack es abgesehen? Warum tauchte er gerade jetzt und hier auf?

 

Nun ja. Eins nach dem Anderen.

 

Nachdem wir endlich in der Gun Hill Road angekommen waren und die Tür hinter uns ins Schloss fiel, spürten wir, wie der Druck des Tages langsam aus unseren Knochen wich.

 

Endlich wieder Zeit, die neusten Eindrücke in den Laptop zu hacken.

 

Wir gehen alle früh schlafen. Gustavo pennt auf dem Campingstuhl in meiner Küche ein.

Seine schweren, mit braunem Schlamm verschmierten, Stiefel wirken, wie kompakte Stahlcontainer. Das eiserne Kreuz auf seiner Militär Jacke sieht neu und blankpoliert aus.

Wofür er das wohl erhalten hat?

Tasty malt ihm, mit dem Edding ein Hitler Bärtchen unter die Nase.

Ich stecke ihm zwei Kippen in die Nasenlöcher und drücke ihm ein grünes Partyhütchen, mit einer intelligenten Aufschrift auf seinen verbeulten Schädel:

 

 

Ich finde Mussolini Scheiße!

 

Tasty und ich teilen uns mein neues französisches Luxusbett, das ich, von den beiden Lesben

Francine + Josephine, im Gegenzug für die Telefonnummer meiner heißen,

nymphomanischen Psychotante bekommen habe. Tasty macht auf Scheherazade und erzählt mir eine großartige Geschichte von einem Goldschmied, die ich nicht verstehe.

Das liegt bestimmt auch daran, das Gustavo, wie ein Biber schnarcht und ich überlege, ob ich ihm ein Kissen aufs Gesicht drücke.

Aber dann bin ich von Tasty abgelenkt, weil sie einen erotischen Tanz zu dem Song

Big Spender abliefert und ich mich kaum zügeln kann, über sie herzufallen.

 

Schade, das ich mein verliehenes Adams Kostüm noch nicht zurück bekommen habe. Damit könnte ich sie so richtig, aufs Allerheftigste, beeindrucken.

 

Obwohl, vielleicht finde ich auch draußen, auf die Schnelle, ein Ahornblatt.

 

 

Juli

 

Tasty und ich liegen ganz brav neben einander.

Es gab keinen Sex. Nur Gespräche.

Dialoge. Monologe. Chronologe. Analoge. Geologe. Kataloge. Epiloge, Neologe, Ufologe.

Sie ist ziemlich begeistert von meiner Fähigkeit zuzuhören und sinnvolle Kommentare zu ihren Sätzen abzugeben. Das kennt sie von Männern nicht. Jo. Da konnte ich wohl richtig punkten. Und ich setzte noch einen drauf, indem ich auf ihre Sehnsüchte und ihr Verlangen zu sprechen komme, in denen ich ihr klarmache, das ihre Feuchtgebiete der Sahara gleichen und zwar bevor Moses den brennenden Dornbusch darin entdeckte und das nur das komplette Verstehen der weiblichen Sexualität und Verständnis für die Bedürfnisse des Anderen zu einem erfüllenden Höhepunkt führen können.

 

Naja, das ist ein bisschen dick aufgetragen, aber mehr ist einfach mehr.

 

Ich habe mal eine Woche bei dem Sexualtherapeuten Dr. Freud (Der Jüngere), als Reinigungskraft, gearbeitet und bin deshalb auf alles vorbereitet, was sie mir erzählt.

 

Sie berichtet mir von einigen ihrer schönsten Beischlaf Erlebnisse.

 

Es ist nicht halb so schräg, wie es hätte sein können, oder ich es mir in meinen Träumen vorstelle, aber immer noch heiß genug, es in meinem Gedächtnis abzuspeichern.

 

> Die geilste Fantasien der letzten 12 Jahren. <

 

Sie rückt ganz nah an mich heran und meint, sie hätte noch nie nicht einen solchen Mann, wie meiner einer kennengelernt.

Das schien mir sehr fern von jeglicher Grammatik, aber wer bin ich, dass ich das verurteilen könnte?

 

„Nun ist es aber an der Zeit die Lokomotive zum Laufen zu bringen.“ flötet sie.

 

Ich verstehe nur Bahnhof. Will aber nicht, wie ein kompletter Idiot dastehen, weil ich ja auch einen Ruf zu verlieren habe und nicke eifrig mit dem Kopf.

 

Ihre Hand beginnt auf meinem Kopf herum zu wuscheln, als plötzlich die Tür aufgestoßen wird und ich noch aus den Augenwinkeln, den großartigen Lodenmantel von Ripper Jack erkenne. Dann folgte eine Nebelgranate, die uns ausnockt und in einen tiefen Schlummer versetzte.

Nach dem Aufwachen, ist Gustavo verschwunden. Verklebte Blutreste am Campingstuhl lassen auf nichts Gutes hoffen.

 

 

 

Regel

 

Eine Verschwundene Person und zurückgelassenes Blut weisen immer auf eine Straftat hin!

 

 

 

Gut, das ich in dem weiteren Verlauf meiner Geschichte immer mehr Fahrt aufnehme.

Von wegen Intelligenz. Ich hab ja auch mal 2 Wochen bei Frau Esmeralda gejobbt.

 

Da kam damals der Zirkus in die Stadt.

Ich war gerade 123. Ne. Ich war 12. Hab mich nur vertippt. Frau Esmeralda hatte einen Wohnwagen in dem sie wahrsagte. Das hat mich total begeistert und ich hab echt gut aufgepasst.

In ihrer Behausung, gab es das komplette Programm. Glaskugel. Tarot Karten. Teeblätter.

Aus dem Kaffeesatz lesen. Die Planetenkonstellation interpretieren und eine Grille, die unaufhörlich in einem Glas zirpte. Das nervte unglaublich und es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte sie über dem Feuerzeug gegrillt.

 

Esmeralda machte immer auf geheimnisvoll und mystisch. Trug immer ein Kopftuch aus der geringelte, schwarze Löckchen hervorlugten und einen bunten Rock mit Sonnenblumen.

Die Sonnenblumen waren riesig und rot. Also, rote Sonnenblumen. Wenn ich es recht bedenke, waren es keine Sonnenblumen, sondern Hyazinthen. Egal.

 

Beim Wahrsagen schloss sie die Augen und wiegte ihren Kopf hin und her. Dabei stöhnte sie leise. Sehr effektvoll. Hin und wieder lachte sie leise, so als hätte jemand einen kleinen Witz gemacht. Dann, zuckte sie und wurde böse. Sie fiel von einem Gefühl ins Andere und man hatte immer die Idee, da wäre noch jemand anders, der mit ihr sprach.

 

Wahnsinn, was die alles wusste! Hammer!

 

Das der Herr Pappenheimer mit der Nachbarin rummachte

Die Valentina von unten Stepptanz in Uruguay gelernt hat und mit ihrem Tanzlehrer eine Boutique in Simbabwe eröffnen will.

Mark Foster gar kein Gemüse ist, sondern irgendson Heinz aus Germany.

Die Welt in 9 Tagen untergeht und die Milch im Kühlschrank der Royal Family schon seit

4 Tagen sauer ist und klumpt.

 

Die wusste praktisch alles. Nur nicht das sie 2 Tage später von einem Panzer überrollt wird.

Das muss ihr wohl entgangen sein. Schade.

 

 

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Tasty tippt mir grade auf die Schulter und lacht sich schlapp über Esmeralda.

Ich schaue sie verdattert an und weiß gar nicht was ich sagen soll. Weil, is ja nicht witzig!

 

Auch darüber lacht sie sich schlapp. > Frauen. < Ich blick da noch nicht so durch.

 

Ich find den Monday total süß, weil der so verpeilt und niedlich ist.

 

Das hat Tasty grad geschrieben.

 

Boah.

 

Hab ihr den Laptop weggenommen. Ist schließlich mein elektronisches Tagebuch.

 

Jf0815dkdiew47z11ohngbförgglöeri ILOVEYOU hgfüi+´ß062gvvfb–äguohaliebdichdeinetasty

 

So. Jetzt ist aber Schluss mit lustig!

 

 

Juli

 

Also. Ich hatte dann doch noch geschnallt das Tasty so richtig, richtig scharf auf mich ist.

Das traf sich ganz gut, da ich ja schon seit geraumer Zeit keinen mehr versenkt hatte und ich auch ein bisschen unsicher war, ob ich überhaupt noch wusste, wie das denn so ging.

Ging dann aber doch ganz gut. Ja und jetzt hab ich halt gesagt, wir sollten uns wieder auf die wesentlichen Dinge konzentrieren. Sugar und Gustavo waren verschwunden und Ripper Jack hatte offensichtlich was damit zu tun.

 

„Ich muss los. Ich brauche unbedingt Unterhosen. Immer nur deine tragen, wird mit der Zeit auch merkwürdig.“ ,sagt Tasty auf einmal.

„Nicht halb so merkwürdig, wie deine Pantomime Show auf dem französischen Superbett.“

,lache ich.

„Das war keine Pantomime. Ich war in Panik, weil ich meine Tage nicht bekommen hatte.“

„Es ist drei Tage her, dass wir miteinander geschlafen haben. Also sehr unwahrscheinlich, dass man da schon eine Schwangerschaft feststellen kann.“

„Ja, aber als Frau spürst du so was.“ ,spricht sie eindringlich.

„Nimmst du mich grad auf den Arm?“ ,fragte ich verunsichert.

„Genau!“ ,prustet sie.

 

Sie warf sich meinen Trenchcoat über und verschwand. Völlig nackt darunter.

Wenigstens eine meiner Unterhosen, wäre eine nützliche, zusätzliche Option gewesen.

 

Ich liege auf meinem Bett. Allein. Merkwürdig. Jetzt wo sie weg ist fühlt es sich komisch an.

Leer. Ich nehme das Kopfkissen zwischen meine Arme und wiege es sanft hin und her.

 

Die Tür springt auf und Tasty rauscht herein. Ich zucke zusammen und werfe das Kissen hinter das Bett.

 

„Hast du damit gekuschelt?“ ,fragt sie außer Atem.

„Quatsch!!!“ rufe ich.

„Ich bin doch gleich wieder da.“ ,sagt sie in gespielter Mitleidigkeit.

„Witzig.“

„Hab meinen Lockenstab vergessen.“

„Das ist ein Vibrator.“

„Ach deswegen wird das mit den Haaren nichts.“

 

Und schon ist sie wieder weg.

 

Das mit dem Sex ist `ne gute Sache, weil ich da auch merke, dass es jemanden gibt, die an mich glaubt. Jemand, die mich berührt. Nicht nur körperlich, sondern auch tief drinnen.

Ich bin gern mit Tasty zusammen. Sie ist sooooooooooo witzig. Und sie ist klug. Und sie hat tolle Haut. Überall. Das ist ein Vorteil. Würde auch komisch aussehen, wenn sie an einigen Stellen keine hätte.

Es ist bescheuert, aber jemand kann dich auch nur mit einem Blick berühren, oder mit einer Bewegung, die du an der Person siehst. Oder mit Worten. So ist Tasty.

 

Also, du freches Ding, wenn du wieder in meinem Tagebuch stöberst. Ich glaub ich hab mich in dich verknallt.

 

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Da die Kirchturmuhr 6:00 Morgens zeigt und mein Kreislauf auf Hochtouren läuft und an Schlaf nicht zu denken ist, gehe ich zu Mrs. Watson hoch, um einen Kaffee zu schnorren.

Nehme mir aber auch fest vor, heute Eigenen zu kaufen. Wegen der Selbstständigkeit und, weil das voll bescheuert ist, immer keinen Kaffee nicht im Haus zu haben.

Hier ist doch irgendwas falsch............................

Mist, ich finde den Fehler nicht. Verdammt.

 

Mrs. Watson öffnet verschlafen, in einem langen geblümten Schlafhemd mit lila Blüten, die verranzte Tür mit dem Messing Knauf.

Ihre, auf dem Boden schleifende, Nachtwäsche erinnert mich an meine Oma aus Oberbayern.

Sie war im höchsten Maße inkompetent und inkontinent. Zwei Sachen, die ich auf den Tod nicht leiden konnte.

 

Mrs. Watson`s aufgedruckte und verblichene Blumenpracht zeigt mir, das das sie es wahrscheinlich von IHRER Oma geerbt hat.

 

Tippe entweder auf Flieder oder Kugel–Lauch Purple Sensation oder wie wir Blumenzüchter sagen:

 

Flieder bringt Spaß in alle Glieder.

 

 

Warum ich soviel darüber weiß? 2 Wochen, beim Fleurop Winterdienst, war definitiv ausreichend. Jeden Tag Schneeschippen. Mega. Mega anstrengend. Aber die Blumen. Hammer. Sommerblumen im Schnee. Love it!

 

Lilie. Lungenkraut. Sumpfdotterblume. Kugelprimel. Lerchensporn. Kaiserkrone. Santinis. Gemswurz. Duftveilchen. Türkischer Mohn. Tausendschön. Hornveilchen. Katzenminze.

 

Besonders Katzenminze fand ich Klasse. Wegen der Frische. Der Nachgeschmack war etwas bitter. Aber, was ist im Leben nicht im Abgang bitter.

 

Mein Onkel, vierten Grades, hing immer in einem bestimmten Café ab. Er hatte an dem Tag Geburtstag. Seinen 16. Also die Geschichte ist schon ein bisschen her.

Ein Fernfahrer kommt durch die Tür. So ein Typ mit langen Koteletten, silbernen Cowboystiefeln und einem John Boy Walton Aufnäher.

 

Er fragt, wem wohl das alte, rostige Fahrrad da draußen gehört. Mein Onkel meldete sich und der Typ sagte:

 

„Das Ding ist Scheiße und versperrt mir den Weg. Tues weg machen.“

„Ich tu das nicht wegmachen, du Spacko. Machs selbst tun weg. Arschloch.“

 

Ich dachte, als mein Onkel es mir ein paar Jahre später erzählte, da haben sich ja gleich zwei Dorftrottel im Takka Tukka Land getroffen und war gespannt, wie es weitergehen würde.

 

„Willst du, dass ich dich kaputt mach?“ schrie John Boy.

„Halt`s Maul. Du Wichser.“ ,schrie mein Onkel zurück und versuchte zu fliehen.

 

Der Cowboy Hirni Verschnitt stellte sich ihm in den Weg und schlug meinem Onkel mit der Faust auf den Kopf, das es nur so knackte. Dann bestellte Hackfresse John Boy Walton eine Coke, einen Hamburger und einen warmen Apfelstrudel.

In dem Laden regte sich kein Schamhaar. Alle hatten Angst, das die Sache noch mehr aus dem Ruder lief und am Ende jeder mit einer Kugel im Schädel endete.

Keiner traute sich auch nur Piep zu sagen.

 

Nachdem John Boy mit seinem Truck, das Fahrrad von meinem Onkel platt gefahren hatte, wurde endlich ein Krankenwagen gerufen. Schädelbasisbruch. Seitdem knackte sein Kiefer immer fürchterlich laut, wenn er Spargel aß oder sich sehr aufregte.

Meistens an seinem Geburtstag. Der war im Mai. Spargel Saison.

Da seine Eltern Zeugen Jehovas waren, gab es natürlich weder Geburtstagsfeiern, noch Geschenke. Mein Onkel betete manchmal zu Gott, das er ihn vor einem Unfall, mit großem Blutverlust bewahren sollte. Denn Bluttransfusionen waren auch verboten.

Keine Ahnung, wie sie das bei dem Bruch geregelt haben. Vielleicht gab es eine Sonderregelung mit Oberkeule Jehova, weil mein Onkel ja sonst ein dufter Typ war.

Übrigens ist vorehelicher Geschlechtsverkehr auch strengstens verboten und kann zum Gemeinschaftsentzug führen. Das heißt: Sie dürfen nicht mehr mit den anderen Zeugen reden und nicht bei ihnen wohnen und keine anderen Bekloppten für ihre Sache heimsuchen.

 

Ja, meine Verwandtschaft ist wirklich zum Piepen. Ich könnte euch Geschichten erzählen, da legt ihr die Ohren an. Aber das ist wieder eine andere Baustelle.

 

Mrs. Watson zieht sich einen ausgeblichenen Morgenmantel mit exakt dem gleichen Muster, über ihr Schlafhemd:

 

„Sieht ja sonst ganz wild aus und was würden die Leute wohl denken, wenn sie mich hier ohne Morgenmantel sehen würden?“ ,meint sie und zwinkerte mir kess zu.

„Naja. Sie würden sie bestimmt für eine ziemlich heiße Schnecke halten.“

 

Sie lacht und ich lache und dann steht auf einmal Herr Schmidt im Türrahmen und schaut uns böse an.

 

„Hallo Herr Schmidt. Alles fit? Ich habe keinen Kaffee und....“

„Und da dachtest du, bei Mrs. Watson ist der Herr Schmidt und dem versauen wir mal so richtig den Tag.“

„Nein. Ich wollte doch nur..........“

„Genau. Du willst immer nur mal und schnallst gar nicht, dass du allen Anderen damit auf den Sack gehst. Nur weil du jetzt eine tolle Agentur hast, die keiner braucht, musst du nicht auf dicke Hose machen.“

„Aber.......“ ,will ich mich mich verteidigen.

„Nein.“

„Und wenn.......“

„Nein.“

„Und die....“

„Nein.“

 

Ich drehe mich um und gehe hinaus. Habe langsam das Gefühl, das mich der Knödelknochen nicht leiden kann. Aber eins weiß ich. Ich ihn auch nicht.

 

Blöder Sack!

 

 

 

Juli

 

Heute erst um 10:00 aufgewacht und auch nur weil Hanna tierisch laut Musik gehört hat.

Ich wollte nach oben, um ihr zu sagen, dass dieses ewige rumeiern auf einer Gitarrensaite in der Lautstärke eines Düsenfliegers mir tierisch auf die Nüsse geht und bemerke, nachdem die Tür ins Schloss gefallen ist, dass meine Schlüssel von innen stecken. Scheiße.

 

Das sind die Momente, wo ich am liebsten jemanden die Ohren abreißen will.

 

Also, gehe ich hoch zu Mrs. Watson, um Herrn Schmidt zu besuchen, denn der ist ja unser Hausmeister und kennt sich sicher im Einbrechen anderer Wohnungen aus.

Außerdem ist er Deutscher und die stehen seit 1945 tierisch in unserer Schuld.

Wegen dem 2. Weltkrieg. Dem Überfall auf Frankreich. Dem Ausweisen von Marlene Dietrich und der ganzen anderen Scheiße. Aber leider ist der Herr Schmidt nicht da.

Wenigstens bekomme ich einen Kaffee und den lila Morgenmantel, mit dem Flieder drauf, da ich komplett nackt bin.

 

Im Radio höre ich von einem Brand in einem Lagerhaus. Cooper Square 7.

 

„Die 7.“ ,sage ich laut. „Das ist eine von den Zahlen.“

„Ich spiele ja auch Bingo in meinem Frauenclub, aber die 7 hat noch nie gewonnen.“ ,erklärt Mrs. Watson.

„Kein Wunder. Bin gespannt, was da passiert. Ich muss los.“

„Vielleicht nicht so.“ ,meint Mrs. Watson und deutet auf den Morgenrock, der vorne schon wieder auseinander gefallen ist.

„Mrs. Watson sie sollen mir doch nicht immer auf meine zweitliebste Stelle gucken.“

„Was ist den deine Liebste? Deine Zunge?“

„Mrs. Watson.“ ,sage ich entrüstet und schockiert und drücke ihr einen saftigen Schmatzer auf die Wange.

 

Nachdem sie meine Tür mit ihrer Scheckkarte geöffnet hat, habe ich endlich wieder meine coolen Klamotten an. Ich sehe soooooooo heiß aus. Sagt auch Mrs. Watson und die muss es schließlich wissen.

 

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So. Ich stehe jetzt am Cooper Square 7. Hier ist eine Menge los. Feuerwehr. Rauchschwaden.

Schaulustige. Puff Daddy`s. Nutten. Gäste aus der, in der Nähe liegenden, asiatischen Sauna.

FBI. Skin Heads. Pudel. Stiefmütterchen (die Blumen und die Anderen).

Ein Coka Cola Getränke Wagen. Wusstet ihr das bis 1903 richtiges Kokain in der Cola war? Abgefahren.

 

Ich weiß das so genau, weil ich mal 2 Wochen in einem Chemie Labor die Reagenzgläser gesäubert habe. Damals ist mir versehentlich ein Gläschen mit Bio Proben in die Tasche gerutscht. Hat 500 Mäuse auf dem Schwarzmarkt gebracht. Unglaublich was die Spinner alles kaufen.

 

Jedenfalls.

 

Das waren noch glorreiche Zeiten für alle Süchtigen. Da hieß es dann immer:

 

„Mann ich brauch was zu Aufpeppen. Lass mal ´ne Kiste Cola holen.“

 

Kein Mensch weiß, wieso sie das wieder abgeschafft haben.

Ich glaube die Regierung wollte uns einfach gewaltig einen rein drücken.

 

Das Gute ist ja, wenn du Detektiv bist schärfen sich deine Sinne. So, wie bei einem Blinden.

Weil der nicht sehen kann, kann der viel besser hören und riechen.

Außer bei Johnny. Der hat mal bei einem Verhör zu lange in eine Lampe geguckt.

Als er dann gehen durfte ist er direkt in einen Coca Cola Laster gelaufen.

 

Ich sage dazu nur eins: „Cola ist aller Laster Anfang!“

 

Johnny, war jedenfalls platt. Den mussten sie regelrecht von der Straße kratzen. Naja. Wenigstens hatte er jetzt einen Waschbrettbauch. Das wollte er mehr, als alles andere.

 

Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter. Tasty. Sie greift mir von hinten zwischen die Beine und küsst meinen Hals. Ich schreie kurz auf und alle schauen uns an.

 

„Alles unter Kontrolle Leute. Sie gehört zu mir!“ rufe ich in die Runde.

„Hab` schon auf dich gewartet.“ ,haucht sie mir ins Ohr.

„Wie jetzt gewartet?“ ,frage ich kriminalistisch und ein bisschen doof.

„Na. Ich wusste das du heiß auf solche Sachen bist.“

„Den Brand?“ ,frage ich.

„Das ist doch einfach nur ein Schuppen, der zu Staub geworden ist. Ich meine uns beide.“

„Ja klar ich auch.“ ,stottere ich, nervös auf der Unterlippe kauend.

 

Und schwupps. Schon passiert. Das ganze Massieren hat zum Resultat geführt.

Wo bekomme ich auf die Schnelle eine neue Unterhose her.

 

„Schon merkwürdig.“ ,höre ich die dunkle Stimme von Feng neben mir.

 

Wo kommt der denn jetzt her. Ist das ein Familientreffen. Die ganze bucklige Verwandtschaft auf einen Haufen?

 

„Ja. Die 7 ist schon komisch.“ ,höre ich mich nachdenklich sagen und fühle mich entkörpert. So, als schwebte ich einen halben Meter neben mir über dem Boden.

„2 fehlen noch. Wir sollten sie vor dem Einäschern finden.“ ,erklärt Feng.

„Was bedeutet das Schatz? Wer ist das und wovon redet er?“ ,fragt Tasty mich, mit großen Augen durchdringend anschauend.

„Das ist Feng. Der Butler meines Onkels aus Südafrika. Er hat geschäftlich hier zu tun.“

„OOOOOOOOOOkay.“ ,sagt sie gedeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehnt.

„Und sie sind?“ ,fragt Feng.

„Frau Holle. Ich schüttle hier die Betten auf.“ ,sagt sie schnippisch.

„Ich muss los. Wir reden später.“ , verabschiedet sich Feng und geht.

 

Wir blicken ihm nach, bis er hinter der nächsten Straßenecke verschwunden ist.

 

„Frau Holle!“ ,sage ich.

„Ja. Ist nur ein Nebenjob.“

„Ach was. Und was ist dein Hauptjob?“

„Straßenreinigung.“

„Straßenreinigung!“

„Genau.“

 

Pause.

„Wir gehen was essen. Du zahlst.“ ,sage ich schließlich.

„Na klar. Ich führe dich aus. Du kannst das später bei mir abarbeiten.“ ,lacht sie.

 

Das mit dem Ausführen hielt sich dann doch in Grenzen. Es gab Fritten und einen Burger auf die Hand. Dafür aber Tequila aus einer braunen Papiertüte, weil Trinken in der Öffentlichkeit ja nicht erlaubt ist. Da wir aber zusammen auf der alten Bank vor meiner Wohnung saßen passte das auch alles wieder. Zwischendurch legte ich meinen Arm um Tasty´s Schulter.

Kam mir dabei wie ein 12 jähriger, bei seinem ersten Date im Kino vor. Herrlich!

 

Die Sonne schien und die Welt drehte sich ein bisschen langsamer. Das gefiel mir gut, weil mir das dieses entspannte Gefühl gab, die Dinge im Griff zu haben.

 

Im nächsten Moment glaubte ich das Trompeten von Elefanten zu hören. Dadurch wurde ich etwas panisch, weil ich glaubte der kleine Wahnsinn griffe nach mir. So, wie der kleine Hunger und der ist fürchterlich.

Gottseidank, kamen tatsächlich Elefanten, nebst einer Truppe Zirkusartisten, die

Gun Hill Road runter und warben für eine Vorstellung am Abend.

Das gefiel mir und mit Freuden sahen wir den Dickhäuter nach.

 

„Da hast du ja später ´ne Menge zu tun.“ ,sagte ich grinsend.

„Wieso?“ ,fragte sie.

„Schau dir mal die Hinterlassenschaften der Rüsselträger an. Das ist `ne Menge.“

„Häh.“

„Ja, weil, du bist doch bei der Müllabfuhr.“

„Müllabfuhr?“ ,fragte sie.

„Strassenreinigung.“

„Oh. Ja. Klar. Sicher.“ ,sagte sie schließlich.

 

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatten sich einige Schaulustige versammelt:

 

Nachbarn. Penner. Eine irische Rockband aus dem Pup am Ende der Straße. 2 Rednecks. Eine Mutter mit ihrem Kind. Ein Waschbär. 2 Italiener. Ein kleiner Junge mit runder Nickelbrille. Der Männergesangsverein der Samstags immer im Vereinshaus übt und die heiße Blondine auf ihrem Fahrrad, die mich schon wieder so lüstern anschaut.

 

Es waren also die üblichen Wahnsinnigen, doch plötzlich blieb mein Blick beim Scannen der Umgebung hängen, denn ich glaubte Johnny zu erkennen.

Aber das war nicht möglich. Er hatte sich schon zig mal beim Fährmann eingeklinkt und sich über den Fluss Styx auf die andere Seite bringen lassen. Johnny verweilte seit Jahren im Reich des Hades. Johnny ist tot.

 

Als ich wieder hinsah, war kein Johnny mehr zu sehen. Muss wohl eine Lichtreflexion oder eine Halluzination gewesen sein.

 

 

Juli

 

Tasty steht vor dem Spiegel. Sie trägt ein kurzes Leibchen, das ihr gerade mal bis zu den Hüften geht. Sie beobachtet sich und schaut ihren Körper sehr genau an. Sie dreht und wendet sich. Drückt ihr Becken nach vorn und wieder zurück.

Sie berührt sich selbst. Fährt mit den Händen auf und ab. Meine Augen folgen diesen Bewegungen und ausgesuchte Teile meines Körpers wünschen sich an ihre Stelle.

 

 

 

 

 

 

 

Oh, wie wunderbar es ist, diese Wölbungen anzuschauen.

 

Wäre ich ein Dichter, schriebe ich Zeilen voller Sehnsucht und Liebe.

Wäre ich ein Sänger, sänge ich über die Freiheit und die Verzweiflung.

Wäre ich ein Vogel, flöge ich in die tiefsten Tiefen der Hölle, um ihr die blaue Blume der Illusion zu bringen.

 

Ihr Busen hebt und senkt sich mit ihrem Atem. Ich folge ihm.

Ich gleiche mich ihm an. Wir werden Eins. Ich bin auf ihrer Fährte. Erschnüffle ihren Duft und lasse mich betören. Ihre vollen Brüste sind das Meer und ich der einsame Kapitän der Schiffbruch auf ihnen erleiden wird.

 

Sie weiß das ich sie beobachte. Ein leises Lächeln huscht über ihre göttlichen Lippen und ich möchte das Drama und die Komödie in ihrem Leben sein.

 

Ich bin der Schauspieler, der in ihren Armen weint und lacht. Der Mann, der gewinnt und verliert. Bin die Leidenschaft, die ihren Körper zum Beben bringt.

 

Sie öffnet ihre Beine und ihre Schamlosigkeit treibt mich an. Bin ihr längst Verfallen.

Bin ihr Dummkopf und ihr Soldat.

 

Ihre Hände. Ihre Finger. Ihre Spitzen. Ihre endlosen, kleinen Bewegungen sind mein Elixier.

Sie führen mich in das Licht und in die Dunkelheit. Ich bin der Schatten, der ihr willenlos folgt und sich nicht satt sehen kann. Werde immer hungrig bleiben und es genießen.

Werde leiden und meine Sanftmut mit ihr teilen.

 

Nun geht sie leicht in die Knie und hebt ihre Arme. Sie berührt den Himmel. Ich bin ihr fallender Stern und ihr Atem. Wieder.

 

Sie ist der Tanz. Sie ist der Tod und die Auferstehung. Die Leichtigkeit und die Welle auf der ich gleite. Sehr sexy.

 

Ich bin ihr Voyeur. Ihr Faktotum. Ihr Liebhaber. Ihr Leben.

 

All dies, ein Traum. Geträumt im wachen Geist. Voll des Wahnsinns und der Schwere.

 

Ach wäre ich nur der Fluss, der zwischen ihren Beinen fließt. Oder ein Gedanke. Schnell und Zügellos. Dann löste ich mich auf und könnte nur noch sein.

 

 

 

 

 

 

Tasty steht vor dem Spiegel. Sie trägt ein kurzes Leibchen, das ihr gerade mal bis zu den Hüften geht. Sie beobachtet sich und schaut ihren Körper sehr genau an. Sie dreht und wendet sich. Drückt ihre Hüfte nach vorn und wieder zurück.

 

Fühle mich wie ein Poet und stelle mich hinter sie, um ihr meinen Finger in den Mund zu stecken.

 

Gerade in diesem Moment klingelt es an der Tür und............

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Juni 2021 von Axel Bruss

 

 

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