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30 Days and a Downey (Kapitel 1, Teil 3)


Karo

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Musikvorschlag: ALEKSEEV - сберегу

 

!Plottwist!

 

Spät am Abend klappte Robert den Laptop zu und streckte sich genüsslich. Alan war schon gegangen. Der Tag war wirklich anstrengend gewesen und hatte ihn sehr gefordert. Er musste einige E-Mails beantworten, wichtige Telefonate führen und hatte einige Gespräche zu halten. Zudem kamen Vertreter der führenden Automarken der Vereinigten Staaten, um sein neuestes Projekt rund um die Karosserie zu sehen. Robert arbeitete schon lange an fliegenden Autos. Noch war sein Modell nicht ausgereift. Es verbrauchte viel zu viel Energie, doch es flog schon über dem Boden und die Autofirmen wollten davon Einsicht nehmen. Zum Vorteil für Robert, so musste er nicht alles aus eigener Tasche bezahlen. Zwei, drei Vertreter schienen während seines Vortrages sehr interessiert und hatten sich anschließend zusammengestellt und etwas besprochen. Was es war, wusste Robert nicht, doch er hatte Hoffnung, dass es positiv sein würde. Er schaltete das Licht in seinem Büro aus und zog sich in sein Apartment zurück. Es befand sich in der obersten Etage des Towers. Sein Weg führte ihn direkt ins Bad, wo er sich gemütlich entkleidete und das Wasser in der Dusche anstellte. Er würde heute noch ausgehen. Das Wasser prasselte angenehm warm auf seinen Körper und seine verspannten Muskeln lockerten sich, als er sich gründlich einseifte. Der Dampf umhüllte ihn sanft und die Fließen beschlugen. Gedankenverloren griff er zum Shampoo und wusch sich die Haare. Bald darauf stieg er tropfend aus der Dusche und trocknete sich. Aus seinem Kleiderschrank holte er einen schwarzen Anzug und ein weinrotes Hemd. Dazu würde er Lackschuhe und eine gelb getönte Sonnenbrille tragen. Noch erkannte man nicht, was er vorhatte. Er könnte ins Restaurant gehen. Vielleicht wartete auch der rote Teppich auf ihn.

 

Robert lief in die große Garage und schloss seinen Lamborghini auf. Dann setzte er sich in Italiens edles Ross und startete den Motor. Mals schauen, ob sich Anne freute, ihn wiederzusehen. Wo er nun hinfuhr, war er eine wahre Sensation und bereicherte das Programm sehr. Mit hoher Geschwindigkeit fuhr er durch die Straßen von Queens. Reklametafeln und Straßenlichter strahlten ihm entgegen und gaben den typischen Nightlife-Flair von sich. Seine Fahrt dauerte nicht lange und bald darauf hielt er vor einer besonderen Bar. „Mazi Nightclub" hieß er und war nicht nur für seine ausgesprochen guten Longdrinks bekannt. Robert trat ein, als der Türsteher ihm wissend zunickte. Direkt lief er an die Bar und setzte sich auf einen der hohen Hocker. Es war schon viel los. Die Musik dröhnte anregend laut aus den Boxen und es schienen schon einige alkoholhaltige Getränke über den Tresen gekommen zu sein. „Na, auch wieder anwesend?" Eine sarkastische weibliche Stimme zog seine Aufmerksamkeit an. Er wendete sich mit einem Grinsen zur Barfrau und klopfte auf den Tisch. „Ich habe dich auch vermisst, Anne." Die Frau lächelte nur und ließ ein Glas Scotch zu ihn schlittern. Dankend nahm Robert dieses an und leerte es mit einem Zug. „Könntest du heute vielleicht einspringen? Thomas ist heute krank und unser Neuling benötigt nachher einen Partner beim Tanzen", fragte Anne ganz beiläufig, als sie die Gläser putzte. Robert schnappte empört nach Luft und lachte dann. „Ich bitte dich, Anne. Eigentlich müsstest du mich langsam kennen. Ich helfe gern aus." Das Mazi's war eine Tanzbar, in denen man sich Poledancer anschauen konnte. Eine Etage weiter oben konnte man zu Clubmusik tanzen, während der DJ auch Publikumswünsche annahm.

 

Robert tanzte gern. Es war seine Leidenschaft und der perfekte Ausgleich zum restlichen Tag. Doch die letzte Zeit musste er das Tanzen vernachlässigen. Zu sehr häuften sich die Termine und er bekam einfach keine Zeit für Freizeitaktivitäten herausgeschlagen. Heute konnte er sich endlich dazu zwingen, den Nachtclub wieder aufzusuchen. Die Leute, welche hier ein und aus gehen waren sehr diskret und erwähnten nichts nach draußen. Am Anfang schienen sie sehr überrascht, Robert hier tanzen zu sehen, doch sie hielten ihren Mund und bewahrten Stillschweigen. Vermutlich auch, weil es in den Regeln des Clubs steht und bei Brechung ein Verfahren eingeleitet wurde. „Anne, ist meine Umkleide frei?" Die Barkeeperin blickte zu ihm und musterte Robert von oben bis unten. „Nein, der Neuling ist drinnen und bereitet sich vor. Aber ich denke, dass dein Anzug heute sehr gut passt. Mach dich an der Stange dann einfach ein bisschen freier. Also Jackett aus und Hemd auf, das müsste ausreichen", sprach sie in einer professionellen Tonlage. Robert nickte und lächelte. Er würde heute sehr viel Spaß haben. Zudem fragte er sich, wer wohl dieser Neue war. Oder eine sie? Spannend, spannend. Schnell trank er sein zweites Glas Scotch aus und blickte auf die Bühne. Noch waren zwei Brünetten am Tanzen, vermutlich waren sie die nächsten. Er liebte die Atmosphäre und die Seriöse dieser Bar. Nichts erinnert wirklich an einen Puff aus dem Rotlichtmilieu.

 

„Komm, an die Stange mit dir", riss ihn an aus seinen Beobachtungen. Dann warf sie ihm etwas zu. „Die Maske werft ihr im Anschluss in die Menge. Improvisier einfach." Mit diesen Worten entließ sie Robert auf die Bühne. Langsam und grazil stieg er die Treppenstufen hinauf. Er wusste, dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren und er genoss diesen Augenblick. An der Stange angekommen, begann er mit seinem Tanz. Das Scheinwerferlicht strahlte ihn an und Robert verfiel in sein Element. Schwungvoll bewegte er sich zum Takt der Musik und schloss dabei die Augen. Die Wärme, welche ihn durchströmte, flutete jede einzelne Zelle seines Körpers. Als er das Klatschen des Publikums wahrnahm, öffnete er die Augen wieder und sah, wie eine junge Frau die Bühne betrat. Das war dann wohl seine Partnerin. Langsam schritt er auf sie zu und warf sein Jackett in die Menge. Sie derweil lächelte anzüglich und zog ihn an der Krawatte mit sich. Dann schwang sie sich um die Stange neben seiner. Zusammen tanzten sie und gaben dem Publikum eine grandiose Vorstellung. Robert konnte nur in ihre Augen blicken. Wer war das? Er kannte sie, doch wusste nicht, woher. Der Tanz wurde heiß und seine Partnerin räkelte sich an ihm, wie eine abenteuerlustige Antilope an einen hungrigen Löwen. Natürlich war all das nur Show, doch sie hatte ihn fest im Griff. Als sie endeten und das Publikum begeistert klatschte, kam sie ihm näher. „Wir werden uns wiedersehen", flüsterte sie leise in sein Ohr.

 

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Hallo Ference, 

hier überrascht du wirklich den Leser. 

Man denkt irgendwann, Robert sei in einem Schwulenbar. Ist er der Robert, der am Tag davor in einer Schießerei verwickelt war? Er ist also, gleichzeitig, Gangster, Wissenschaftler Unternehmer und Poledancer in einem Nachtbar. 

Ein Drehbuch wie in einem Film von Quentin Tarantino. 

Es wäre nicht überraschend, wenn im nächsten Teil Robert aufwacht und alles sich nur als Traum entpuppt. 

Sehr gut geschrieben und, immer eine Wonne, kurz. 

Liebe Grüße

Carlos 

 

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vor 22 Stunden schrieb ferdi:

Hallo Ference!

 

Liest sich gut. Etwas störend sind die doch recht zahlreichen Fehlerchen, gegen die man als Verfasser irgendwann einfach blind wird; vielleicht lohnt sich da ja, einmal jemand anderen über den Text schauen zu lassen? Also so etwas:

 

„Komm, an die Stange mit dir", riss ihn an aus seinen Beobachtungen.

 

... hielt er vor einer besonderen Bar. „Mazi Nightclub" hieß er und war nicht nur für seine ...

 

Sonst fließt die Erzählung gut, finde ich; an manchen Stellen ist es mir allerdings etwas zu statisch-erklärend – die ausführliche Duschbeschreibung etwa oder:

 

„Na, auch wieder anwesend?" Eine sarkastische weibliche Stimme zog seine Aufmerksamkeit an. Er wendete sich mit einem Grinsen zur Barfrau und klopfte auf den Tisch.

 

Den markierten Satz braucht es nicht?! Den Sarkasmus kriegt man als Leser mit, wenn die Frage davor ausreichend sarkastisch formuliert ist, das "Weibliche" der Stimme bestätigt das folgende "Barfrau", die "Aufmerksamkeit" das Sich-Wenden. Das meine ich mit "statisch"; die Erzählung fließt nicht so natürlich, wie sie es könnte. ("Tisch" finde ich seltsam, wenn er an der Bar sitzt; da wäre "Theke" doch naheliegender?!)

 

Na, soviel von mir – der geschilderte Eindruck gilt aber auch für die ersten beiden Teile, da vielleicht noch stärker, weil sich "Statik" ja nicht wirklich verträgt mit "Action".

 

Gruß,

 

Ferdi

 

 

 

Guten Morgen Ferdi,

 

dass es nicht fehlerfrei sein würde, habe ich mir schon gedacht. Ich hatte sowieso vor, zum Ende des Buches alles nochmal genauestens durchzulesen. Aber du hast vollkommen recht. Es benötigt noch einen Zweitleser. Hab ich noch nicht gefunden, vielleicht ja bald.

 

Ich danke dir für deine ersten Korrekturvorschläge. Wenn ich fertig bin, werde ich sie direkt umsetzen. Aber ich glaube, dass mit dem statisch schreiben kann ich nicht abstellen. Ich weiß es nicht, ich finde immer, dass alles genau beschrieben werden muss.

 

mfG.: Ference

 

vor 22 Stunden schrieb Carlos:

Hallo Ference, 

hier überrascht du wirklich den Leser. 

Man denkt irgendwann, Robert sei in einem Schwulenbar. Ist er der Robert, der am Tag davor in einer Schießerei verwickelt war? Er ist also, gleichzeitig, Gangster, Wissenschaftler Unternehmer und Poledancer in einem Nachtbar. 

Ein Drehbuch wie in einem Film von Quentin Tarantino. 

Es wäre nicht überraschend, wenn im nächsten Teil Robert aufwacht und alles sich nur als Traum entpuppt. 

Sehr gut geschrieben und, immer eine Wonne, kurz. 

Liebe Grüße

Carlos 

 

 

Guten Morgen Carlos,

 

naja, ich kann verstehen, dass er einen Ausgleich zu diesem anstrengenden Tag braucht. Da macht es jeder auf seine eigene Art und Weise. Ich persönlich finde Poledancer (okay, ein bisschen komisch) wirklich inspirierend. Es ist ja keine Schwulenbar, immerhin tanzen dort auch Frauen. Und von Prostitution hält sie sich auch weit entfernt.

 

Ich möchte nicht spoilern, aber das wird leider kein Traum sein. Oder glücklicherweise?

 

mfG.: Ference

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Good morning Sir! 

Also, im wirklichen Leben gibt es so was nicht, ich meine, das kann mal vorkommen, aber als eine einmalige Sache. 

Ein Mensch mit einer so gespaltenen Persönlichkeit, der praktisch ein Doppelleben führt. So wie "Dr. Jekyll und Mr. Hyde".

Nun, alles ist möglich und erlaubt in der Literatur. Es gibt recht wenige Tabus, etwa die Verherrlichung von den Nazis im dritten Reich oder die Verleugnung des Holocausts. 

Selten landet ein Schriftsteller, wie es der Fall bei Oscar Wilde war, wegen Verstoße gegen die konventionelle Moral, ins Gefängnis. 

Es ist nicht leicht, das Wesen des  Helden deiner Erzählung zu verstehen und seine Handlungen nachzuvollziehen. 

Ferdis Bemerkungen finde ich sehr lehrreich.

Ich bin gespannt, was Robert demnächst macht. 

Liebe Grüße

Carlos 

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