Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Ich bin ein Schatten, ungesehen.

Du könntest sogar auf mir stehen!

Da ist kein Sein, war nie Substanz

Und in der Nacht vergeh ich ganz.

 

Mein Wort dringt nie bis an dein Ohr,

Mein Flehen niemals zu dir vor.

Das Echo neigt zum Suizid,

Weil jedermann es übersieht.

 

Das Leben nur aus Leid besteht

Und still an mir vorübergeht.

Ich bin ein Diener, ganz und gar

Und nichts und niemand nimmt mich wahr.

 

Und doch neigt man zum Überdrehen,

Zum Kleinigkeiten-Übersehen.

Erfreue dich am kleinen Glück!

Komm, rette dir den Tag ein Stück!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • Antworten 6
  • Erstellt
  • Letzter Kommentar

aktivste Mitglieder in diesem Thema

aktivste Mitglieder in diesem Thema

  • 3 Wochen später...

Hi Wolfi,

 

hm, dieses Gedicht von dir gefällt mir wiederum weniger (als die Fräulein-Wehmut-Gedichte)... Ich mag sehr die Grundstimmung der 3 ersten Strophen... die die 4. Strophe aber leider wieder zerstört... Ich bekomme den Eindruck, die wurde nur nachgehängt, weil das 'lyrische Ich' sich ein wenig darüber schämt, im 'Negativen' der 3 ersten Strophen gewühlt zu haben... Ja, in dem Gedicht hier ist die 4. Strophe mMn – vielleicht nicht überflüssig, aber... ich finde das Wort nicht... ich mag die 4. Strophe einfach nicht, nicht in diesem Gedicht. Normalerweise finde ich schön, wenn ein literarisches Werk eine bestimmte Welt schafft, die es dann zum Schluss übern Haufen wirft. Hier wirkt das aber leider etwas platt... :( (Auch wenn die Message der 4. Strophe natürlich gut ist, und übrigens auch nicht immer leicht zu verinnerlichen...).

 

Und selbst in den 3 ersten Strophen sind auch einige Bilder und Aussagen etwas platt oder 'gemeinplatzmäßig' (finde ich)...

 

Aber da sind auch etliche Perlen und die möchte ich hier alle zitieren:

 

Da ist kein Sein, war nie Substanz

 

Mit Baz find ich das genial. (Ach ja, Identifikation)

 

Das Echo neigt zum Suizid,

Weil jedermann es übersieht.

 

Das ist auch genial. Diese Vermischung der Sinneswahrnehmungen – im Normalfall wird ein Echo gehört/überhört, aber hier übersehen...! Möglicherweise hat sich das angeboten, als du das Gedicht geschrieben hast, weil es sich eben reimt. Aber das Ergebnis ist klasse, weil es die innere Wirrnis des lyrischen Ich zum Ausdruck bringt (so interpretiere ich das zumindest).

 

Und dann habe ich mich gefragt, wieso 'Echo'? Und da musste ich gleich an nachahmen, nachsprechen, imitieren denken... Hmm, aber ich weiß nicht, ob ich hier in der richtigen Fährte bin oder mich wieder selbst da reininterpretiere...

 

Ich bin ein Diener, ganz und gar

 

Das finde ich auch gut. Drückt gut aus, wie das lyrische Ich sich unbedeutend, eben kein Entscheidungsträger, nicht gesehen und so, fühlt.

 

LG,

Anna

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du möchtest dich an der Unterhaltung beteiligen?

Du kannst direkt mit in die Diskussion einsteigen und einen Beitrag schreiben. Anschließend kannst du ein eigenes Autoren-Konto erstellen. Wenn du schon ein Autoren-Konto hast, Logge dich ein um mit deinem Konto an der Diskussion teilzunehmen.

Gast
Schreibe hier deinen Kommentar ...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.


×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.