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Freienweide

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Beiträge erstellt von Freienweide

  1. Akt I.

     

    In der Mitte eines Raumes, welcher nur durch ein einziges schmales Fenster, dass dem einer Kirche ähnelt erleuchtet wird, liegt ein junges Mädchen. Ein schwacher Lichtstrahl trifft auf ihr grünes Kleid und offenbart die Leere, die den Saal fast vollständig in der Hand hat. Lediglich eine alte Stehlampe durchbricht die Einsamkeit und schenkt ihm etwas Bedeutung.

     

    ?: Bist du wach?

    Cecilé: Ich weiß es nicht.

    Wer fragt mich denn? (kurze Pause)

    ?: Also träumst du noch...

     

    Cecilé öffnet die Augen und richtet sich auf.

     

    Cecilé: Ich kann nicht sagen, ob ich träume.

    Ich weiß gar nicht, ob ich´s kann.

    Wo bist du denn? Hast du dich versteckt? Ich sehe niemanden.

    ?: Nur, weil du was nicht siehst, heißt das nicht, dass es nicht da ist.

    Oder glaubst du nur, was du auch siehst?

    Cecilé: Ich glaube nicht, ich denke!

    Ansonsten entferne ich mich zu sehr von der Realität.

    ?: Realität?

    Die Realität ist des Kreativen Tod,

    Sagt der Träumer oft.

    Cecilé: Von wem redest du?

    ?: Von dem, der deine Welt nicht akzeptiert, den deine Realität nicht interessiert und der nicht verstehen will, warum du tust, was du tust.

    Cecilé: Versteckt der sich auch, so wie du?

    Hat er... hast Du Angst vor mir?

    Ich tu dir schon nichts. Komm raus!

    ?: Du siehst mich sicherlich! Aber du erkennst mich nicht.

    Du erkennst gar nichts.

    Cecilé: Ich sehe in der Tat sehr wenig. Den Fußboden, die Wände, das Fenster, die Lampe...

    Lampe: Stehlampe!

    Ich bin nicht, wie die Sonne, Laterne, Kerze oder Neonröhre.

    Wir sind alle grundlegend verschieden.

     

     

    Cecilé schaut zur Lampe und lacht.

     

    Cecilé: Du scherzt! Lampen können nicht reden.

    Ich träume wirklich seltsame Dinge.

    Lampe: Du bist dir nicht sicher, ob du träumen kannst?!

    Ich sage, du kannst es nicht! (kurzes Schweigen)

    Aber keine Angst, das ist nicht schlimm.

    Du lebst in der Gegenwart und musst da auch bleiben,

    denn wer träumt, lebt in der Zukunft.

    Du verlierst nur eine Menge Zeit im Hier und Jetzt.

  2. Warum redest du ständig mit mir? Ich will das nicht.Du musst Vincent, du musst!

    Ich bin doch ein Teil von dir. Deine arrogante Art ist zum Kotzen, weißt du das? Irgendwann vergess´ ich mich. Ja, ja...Stehst du jetzt auf, oder nicht? Es ist schon spät, du verschläfst noch den ganzen Tag. Als ob ich irgendwas verpasse.

    Ich stehe auf, weil ich mich in diesem Moment selbst dazu entschieden habe und nicht, weil du das willst, klar? Natürlich! Alles klar. Nimmst du dein Frühstück wieder liquide zu dir, hm? Weiß nicht, was dich das angeht. Es geht mich was an, weil ich ein Teil von dir bin. Maul halten! Ich trinke, wenn ich trinken möchte. Du bist nicht mein Gewissen. Und da bist du dir ganz sicher? Ich meine, du bist nicht gerade im Stande darüber zu urteilen, was genau das ist, mit dem du sprichst. Wenn du meiner Fantasie entspringen würdest, dann wäre ich zumindest im Stande dafür zu sorgen, dass du mir nicht ständig widersprichst. Dazu wäre ich dann im Stande, verstehst´?

    Versuchst du kluge Reden zu schwingen? Wir Beide wissen, dass da nichts bei rauskommt.

    Ha!Was?Von wegen ein Teil von mir. Du hast gerade selber von uns Beiden gesprochen.

    Ach, komm´ mach´ dich nicht lächerlich. Ich verspreche mich sehr oft, bin eben auch nur so blöd, wie du.Hey, pass´ auf, was du sagst! Oder was? Willst du mir eine reinhauen, ha ha?

    Du bist so ein mieses Arschloch. Also ich find mich klasse! Schnauze! Was hast du bis jetzt geschissen gekriegt, he? Genauso viel wie du, also quasi nichts.

    Ich leg´ dich um! Ich schwöre dir, ich leg´ dich um! Mach´ und laber mich nicht voll.

    Ich wohne im 5 Stock. Ich warne dich. Hm...Siehst du das Fenster?! Hm... Ich habe gefragt, ob du das Fenster siehst?!... Antworte!...Du sollst reden hab´ ich gesagt! Ich springe, wenn du nicht redest!

    Ich springe!

  3. Falls des Feuers Licht erlischt,

    Durch Trauermeer und Tränenfluss,

    Bricht durch mächtig Wellen Gischt,

    An Felsen, groß wie der Verdruss.

     

    Es greift die Hand der Ungeduld,

    Und Unvernunft nach deinem Kopf.

    Öffnet Tür und Tor zur Schuld,

    Greift die Gelegenheit beim Schopf,

     

    Und führt dann häufig, all zu oft,

    Auf kurz oder auf lang,

    Verständlich, aber unverhofft,

    Zum unvermeidbar Untergang.

  4. Irgendwann, dann kommt der Tag,

    der euch schließlich ruiniert.

    Manchmal reicht ein Wimpernschlag,

    Verlorener Moment entführt,

     

    Der Treue einst Bedeutung.

    Stielt das mahnende Gewissen.

    Wie die Schlangen bei der Häutung,

    Letzlich hin und hergerissen,

     

    Und gespalten, wie die Zunge,

    Gegenwart und Zukunft schreien,

    Beide laut aus voller Lunge:,

    Würdest du dein Herz verleihen?

  5. Es ist das Herz, was jede Kur,

    Und jede Form von Leid verschmäht.

    Und auf den ewig bindend Schwur,

    Bezieht sich der, der´s nicht versteht.

     

     

    Die Tragik hinter diesem Werk,

    Liegt schweigsam in der Sittlichkeit.

    Legt man das Hauptaugenmerk,

    Auf die Unvereinbarkeit,

    Von Ewigkeit und Freiheit.

     

     

    Doch das Verlies kann glanzvoll sein,

    Zart das Band an das gekettet,

    Das der einstmals trügend Schein,

    Von Flüchtigkeit in Scham gebettet.

  6. Ist wohl diese Frage falsch und strittig?

    Ist vor Links und Rechts das gold`ne mittig?

    Lass mich - eine Ewigeit - darüber sinnen,

    bis die Antworten als Blut gerinnen,

    wieder rückwärts zum Gedanken fließen,

    der Aszendent und Quell mir ist.”

    Ja,....sehr gut. Viel besser kann man das nicht zum Ausdruck bringen. Auch wenn der Satzbau im 2.Vers natürlich bezüglich des Reimes etwas angepasst wurde, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Insgesamt durchaus gelungen.
  7. Der Inhalt wieder sehr stark...aber immer noch muss ich den mahnenden Zeigefinger erheben und auf das Metrum verweisen.

     

    Außerdem:

     

    "So im Staube er nun auf die Knie ging

    Erkenntnis sich also in seinen Geiste hing"

     

    Müsste es nicht seinem heißen? Bzw. der Satz macht eher wenig Sinn oder ist schlecht gewählt.

    Sollte ich allerdings den Grund für die Verwendung dieses Satzes nicht erkannt haben, bitte ich um Aufklärung.

     

    Freienweide

  8. Lieber Prolysarik,

     

    ich denke, dass keiner hier vorhatte dich zu beleidigen oder zu denunzieren. Ist das so aufgefasst worden dann kann ich das (in gewisser Weise) verstehen. In meinem Namen jedenfalls: bleib noch etwas auf diesem Forum aktiv und arbeite mit, an einer konstruktiven Debattenkultur

  9. Die letzte Strophe ist hervorragend. Allerdings ist das Metrum an einigen Stellen eher mittelmäßig und unterbricht den Lesefluss. Ansonsten sehr guter Inhalt! (Habe auch die anderen Werke gelesen. Dies ist meiner Meinung nach das Beste.)

    Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dich als einen der besseren Dichter dieses Forums zu bezeichnen.

  10. Mit Liebreiz Schwäche kompensiert,

    Welche wohl die Thorheit schuf.

    Ein unerfüllter Wunsch pulsiert,

    Auf Zustimmung folgt Widerruf.

     

     

    Wie sie die Liebe definiert,

    Für den Romantiker ein Graus.

    Lange bleibt sie nicht liiert,

    Tauscht jeden nach Belieben aus.

     

     

    Und trotz lieben, lachen, weinen,

    Interessiert dein Leben keinen.

    Weder Freund, noch ärgsten Feind,

    Da euch dies doch eh schon eint.

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