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Frank Gehlert

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Beiträge erstellt von Frank Gehlert

  1. Der Demagoge

    Entführ  euch nun in Welten
    Wo meine Regeln gelten
    Hier pflückt der Fuchs die Trauben
    Gleich mit den Friedenstauben

    Werd's oft genug erzählen
    Will eure Meinung stehlen
    Wer geht mir auf den Leim
    Dann teilt gleich meinen Reim

    Ich lach’ mich hier ins Fäustchen
    Wenn's klopft am Knusperhäuschen
    Hab bald schon irre Macht
    Weil ihr euch überwacht

    Habt ihr's dann mal erkannt
    Gehört mir jede Hand
    Die lass’ ich an die Waffen
    Mein Meinungsbild zu schaffen

    Geschichten beug ich um
    Die Wahrheit schalt ich stumm
    Werf Köder, seid umnetzt
    Fühlt euch von mir verhetzt 
     

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  2. Übertritt

    Hunger frisst sich durch den Magen
    Galle schäumt in Leere auf
    Sonne brennt sich schon seit Tagen
    Durch den stählern Büchsenlauf

    Knochen, die vom Kampf geschunden
    Tragen schlaffe Haut hinfort
    Manitu wird gleich gefunden
    Ewig wärt sein grüner Hort

    Flimmernd nahen satte Wiesen
    Bisonlaut am Horizont
    Seine Brüder zu ihm stießen
    Hier recht jung schießt er gekonnt

    Hunger tauscht sich ein in Wärme
    Gründe tun sich auf zur Jagd
    gleitend ziehen Vogelschwärme
    Fremdes Licht den Himmel tagt
     

  3. Symbiose

    Zart umstreichen warme Winde
    die noch schattig liegend Wand
    Aus der blitzzerschlagen Linde
    Stakt ein Ast gleich einer Hand

    Dessen bleichen hölzern Finger
    Halten schaurig schön ein Nest
    Scheint das Blattwerk auch geringer
    Seine Kinder hält er fest

    Rau beschneien eisig Stürme
    Den so blank geleckten Fels
    Nah im Baum kriecht leis Gewürme
    Erliegt die Mutter dieses Qells

    Leben labt sich hier am Leben
    Inmitten hölzern Sterbensnot
    So wird dem neuen Frucht gegeben
    Die Seinen hütet er im Tod

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  4. Seelentreffen

     

    Wie sind sie miteinand verwachsen
    Die Zeit hat nur den Raum getrennt
    Ein ewig körperloses Flachsen
    kein Zeiger, seine Runden rennt

    Stetig wurd der Kreis kompletter
    Der letzte Freund kam aus der Zeit
    Hier werden keine Leiber fetter
    Die Energie hat sich befreit

     

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  5. Hallo Sofakatze

    Du hast genau meine Gedanken und den feinen Sinn meiner Zeilen verstanden. Du hast also mich verstanden, was mich sehr glücklich macht. Gerade bei diesem Thema wollte ich Liebe und Fürsorge mit Sensibilität transportieren. 

    LG Frank 

  6. Nebelleuchten 

     

    Zitternd drückt die Hand die meine
    Glücklicher kein Augenblick
    Das Alter stellt ihr ständig Beine
    Behält noch trotzig ihren Schick

    Sie glaubt, in mir den Mann zu kennen
    Der Schein trügt ihr, die heile Welt
    Verkennt Jahrzehnte, die uns trennen
    Hab ihren schlafend Geist erhellt

    Von Zufall Glück wurd sie entschleiert
    Das Schicksal gab ihr meine Hand
    Erinnerung zutiefst gefeiert
    Dementer Leere weggerannt

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  7. Anders

    Wenn die Nacht ihn doch befreite
    Von der täglich beißend Scham
    Schiebt die Schmach nur kurz beiseite
    Jeden Morgen Lebenslahm

    Anders sein, ein Lauf durch Häme
    Anders bleiben, Daseinskampf
    Anders, dass man sich doch schäme
    Gleiches löst in ihm den Krampf

     

  8. Neid

    Selbstwert wird durch ihn gehänselt
    Seine Freundschaft lässt allein
    Gunst wird nicht mal angetänzelt
    Große Geister macht er klein

    Verzicht zeigt nur verhässlicht Fratzen
    Verzerrt von dieser wollend Gier
    Neid wird dich als Mensch zerkratzen
    Letztendlich wächst in dir ein Tier

    Die Neides Ernte fällt recht spärlich
    Ungedüngt von Mut und Fleiß
    Aus ihm heraus gährt es gefährlich
    Ein steter Hass verbleibt als Preis
     

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  9. Ghostwriter 

     

    Trägheit schleicht durch Muskelstränge
    Zellen spucken Fieber aus
    Gerad Corona in die Fänge
    Bin ein wahrer Virenschmaus

    Quarantäne lässt verbittern
    Wände sind ein schlechter Freund
    Verkrampft erliegt man diesem Zittern

    Außenleben abgezäunt


    Doch Schütteln lässt Gedanken purzeln

    Schwitzen schwemmt Ideen frei
    Wilde Träume sich verwurzeln
    Die Autoren sind wir zwei

    Schreib des Fluches Segen nieder
    Flüstern einer fremden Macht
    Sind die Storys deren Lieder
    Die ich auf Papier gebracht

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  10. Major Toms Seele

    Der Zahn der Zeit wird immer stumpfer
    Beißt sich an Tom die Jahre aus
    Sein Notsignal strahlt immer dumpfer
    Versendet kaum noch bis nach Haus

    Verpuppt in Eis wird Tom kaum siechen
    Nur Strahlung knabbert am Kokon
    Man könnte seinen Tod nicht riechen
    Doch das kommt nie in seinem Song

    Die Zeit dreht sich vom Major ab
    Lässt ihn auf ewig bleiben
    Die Sterne halten ihn auf Trab
    Ein unverweslich treiben

    Toms Seele blickt durch das Visier
    Bleibt treu mit ihm gefangen
    Sie ist kein blinder Passagier
    Stillt einsam sein Verlangen

    Der Major wächst zum Seelenschiff
    Im Krähennest sein Geist
    Ein fernes Licht hält ihn im Griff
    Was da wohl an ihm reißt

  11. Weihnachtsglöckchen

    Glöckchenklang löst etwas aus
    Besinnung strömt in Wellen
    Trägt uns die Freud von Haus zu Haus
    Lässt aller Raum erhellen

    Schellt euch vom Zorn befreiend
    Löscht warm manch inner Krieg
    Die Weihnacht bleibt verzeihend
    Weil's Glöckchen niemals schwieg

     

    Euch allen ein friedliches 

    Weihnachtsfest

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  12. Seelenjäger

    Mit sich im Reinen, frei gebeichtet
    Umspült die Herd mit warmem Wort
    Der Mannesdrang den Umhang zeichnet
    Lust am nächsten Seelenmord

    Fürchtet er nun seinen Herrn
    Ist ihm doch angetraut
    Nein, sein Blick fällt nicht so fern
    Vernarrt in junge Haut

    Gottlos geht die Seele fremd
    Der Körper folgt ihr nach
    Das Zölibat fällt wie sein Hemd
    Bleibt nicht bei Gottes Schmach

    Schiebt Hostien in den Beutemund
    Gleich Tannzweig in das Wild
    Dem Sakrileg schlägt seine Stund
    Wird Fleischeslust gestillt



     

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  13. Der Grenzgänger

    Wildes Land verschluckt von Augen
    Schroff und derb singt kalter Wind
    Pfade durch die Schritte stauben
    Brennend Wunden bilden Grind

    Drückt gegen Muskeln der Natur
    Liebt ihren Knochenbau
    Trotz Schmerzen ist sein Leben pur
    Nimmt sie sich heut zur Frau
     

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  14. Der Schlafwandler

    Da nimmt ein Mensch sich den Verstand
    Ihm dürstet nach dem Schlafe
    Die Sehnsucht streichelt seine Hand
    Mein Wissen lebt die Strafe

    Er schämt sich seiner Träume nicht
    Schleicht sich mit ihnen fort
    Die Nacht ummantelt jeden Schritt
    Verführt zum stillen Mord

    Mit stoisch Blick, in sich gekehrt
    Bewandert er sein ich
    Warum er seinen Tod verklärt
    Beweint er namentlich

    Auf jeden Schritt in seiner Welt
    Die Gestik ganz bizarr 
    Beträumt er nur was ihm gefällt
    Mit Augen trüb und starr



    Ein Trug bebildertes Spalier umrandet
    Den Gang durch seine Nacht
    In Einsamkeit der Welt gestrandet
    Ernährt, geputzt, bewacht
     

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  15. Blind ins Glück

    Die Menschen blenden längst nicht mehr
    Das Schöne aus dem Blick
    Geräusche sind ein dunkles Heer
    Folgt ihres Stöckchens Tick

    Die Sehenden berühren sie nicht
    Hört nur ihr Mitleid raus
    Das raubt in ihr das letzte Licht
    Doch dann hört sie Applaus 

    Hier vor der Band kann keiner weichen
    Ihr Sein wird inkludiert
    Das Glück sucht nicht mehr Seinesgleichen
    Die Wärme explodiert










     

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