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Miserabelle

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Beiträge erstellt von Miserabelle

  1. Hallo Claudi,

     

    danke für die Wissenserweiterung und den Hinweis auf den Faden. Ich hatte dort bereits flüchtig gelesen und mich inspirieren lassen, Triolette zu versuchen.

     

    Meine Vorlage sollte eigentlich ABaAabAB sein, bevor ich dann im Schreiben ohne es zu bemerken anders abgebogen bin und einen Vers ganz ausgelassen habe. 

     

    Von Ferdis AbxAxxAB -Formel zu wissen ist gut, damit lässt sich weiteres versuchen.

     

    Hallo Endeavour,

     

    dein Vorschlag (Niemals mehr, ach, niemals wieder) schwingt wirklich schöner im Klagegesang, mich zieht es aber mehr zu der brüchigen Variante. 

     

    Hi Di,

     

    mercischön, dass du auch wenig bewortet vorbeischaust!

     

    Besten Dank ihr Lieben 🌸,

    Mi

  2. Hallo Anixamandala,

     

    ich möchte auch noch etwas zu dem Gedicht selber sagen:

     

    Es wurde ja schon angesprochen, dass ein ruhiger Ton deine Verse bestimmt, was sehr schön den  Inhalt des Gedichtes trägt.

     

    Auf die Diskussion um Herz und Schmerz gehe ich mal  nicht ein. 

     

    Was mir auffällt (die Schwierigkeit hatte ich bei Gedichten in gebundener Sprache auch schon):  Du wechselst die Zeiten.

     

    V1 und Vers 2  von Strophe 1  sind in der Gegenwart geschrieben, der Rest dann in der Vergangenheit.

     

    Das lässt sich bei dem Gedicht wohl nicht mehr ändern, es ist wie es ist, aber vielleicht bei Zukünftigen? 

     

    Auch  wenn manches relativ ist, schließt das ja nicht aus, dass es u.a. eine Entwicklung zu besseren sprachlicher Ausdrucksmöglichkeit gibt. Das ist spannend und auch immer wieder erfüllend sich damit zu beschäftigen. 

     

    Als gutes  Beispiel dafür wie ein Gedicht durch den Schliff an  metrische Möglichkeiten, Klang und Sprache zu einem Gedicht wird, hier mal Mörikes "Um Mitternacht":

     

     

    Gelassen stieg die Nacht ans Land,
    Lehnt träumend an der Berge Wand,
    Ihr Auge sieht die goldne Waage nun
    Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn;
    Und kecker rauschen die Quellen hervor,
    Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr
    Vom Tage,
    Vom heute gewesenen Tage.

    Das uralt alte Schlummerlied,
    Sie achtet’s nicht, sie ist es müd;
    Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,
    Der flüchtgen Stunden gleichgeschwungnes Joch.
    Doch immer behalten die Quellen das Wort,
    Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
    Vom Tage,
    Vom heute gewesenen Tage.

     

     

    Ja und den von dir angesprochenen Relativismus würde ich auch nochmal auf dem Prüfstand stellen, denn ohne eine Wertehierarchie kann er einfach alles rechtfertigen.

     

    Ich habe dein Gedicht trotz kleiner Ungereimtheiten sehr gerne gelesen und hoffe du schreibst auch weiter aus dem Bauch hinaus, um dann hier und dort neue Möglichkeiten dazu zu gewinnen.  🙂

     

     

     

     

    LG,

    Mi

     

     

     

     

    • Danke 1
  3. Hallo Di,


     

    ich lese ein wunderschönes, sehnsuchsvolles Liebeslied. Durch die geschickt synästhetisch verschränkten Bilder erweckst du ein Gegenüber und gleichzeitig die Unermesslichkeit zum Leben. In der Ansprache an das  LyDu äußert sich gefühlvoll der uralter Wunsch mit seinem Gegenüber aus dem universellen Traum in das Nonduale zu erwachen. Tantra pur würde ich ja sage  und du hast die passenden Worte und Bilder dafür gefunden.

     

    LG,

    Miserabelle

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  4. Hallo Di,


     

    ich habe mich  ja bei den Versfüßen  auch gerne ausführlich verzählt. Mittlerweile schreibe ich mehr nach Gefühl und prüfe nur ob die Anzahl stimmt. Von daher hätte es gut sein können, dass sich da tatsächlich ein Versus spondiacus verbirgt und ich musste das selber erst einmal prüfen. 

     

    Ich freue mich riesig darüber, dass die Verse diese  mehrschichtigen Resonanzen ermöglichen.


     

    Hallo Endeavour

     

    fein, dass du vorbeischaust. Naja ob man das nun Reim oder unreiner Reim nennt, ich gehe davon aus, dass auch solche Lautähnlichkeiten in Erzählversen  tabu sind. Außerdem enthalten sie ja auch echte Reime.

    In der  Kombination des Hexameters mit einem anderen Vers sehe ich dagegen kein Problem. Das sorgt für Abwechslung und Schwung.

     

     

    Hallo Berthold,

     

    wie schön dass du das Scherzhafte ansprichst und weitere Eindrücke da lässt. Bei dem gelungenen Feedback hier im Faden werden die Verse erst richtig lebendig. 🙂


     

    Ich habe mal bisschen geschaut, welche Verskombinationen für den Hexameter (neben den Pentameter) üblich sind und bin u.a. auf den Hemiepes (wie du schon vermutet hast: ein halber Hexameter) gestoßen. Dafür bräuchte es dann eine Versfuß weniger und das klänge dann so:


     

    bogengespannt hinab, aus gefiederter Stille zum Teich und

     

    Schnapp! - das Fischlein ist weg!


     

    Das hat auch was! 

    So ist es nun ein ⅔ "Fast -Hexameter" geworden.

     

    Erfreute Grüße,

    Mi

  5. Lieber Di,


     

    ich freue mich, dass du diese Verse, die schon eine ganze Weile in meinem Memo-Ordner standen und standen und standen und erst durch etwas reimerischen Unsinn (Unsinn lockert ja gerne mal den Geist) wieder in Bewegung kamen, so bereichernd kommentierst. 

     

    Ich kann zum Glück auf deine Frage (Wie man sich dahlienweiß stehend vorstellen kann?) mit deiner eigenen Antwort antworten: Natürlich synästhetisch-holistisch! 🙂 

     

    Was den Spondeus im fünften Fuß betrifft:  Hast du dich da vielleicht verzählt? Normalerweise bin ich ja dafür zuständig.


     

    Ja und "knapp entkommen" wäre  auch ein passender, fischmitfühlender Titel gewesen, nur hat sich beim Schreiben im Hintergrund  u.a. der Gedanke bemerkbar gemacht, dass ein Reim im Hexameter  eigentlich die Regel verfehlt und synchron zum Silberreiher "knapp daneben" geht.

    Asche auf mein Haupt! - aber der Regelbruch musste aus genannten Gründen sein, sonst wären diese Verse nicht in dieser Art aus dem Urteich gefischt worden.

     

    Mit bestem Dank,

    Mi

     

     

     

  6.  

     

    Dahlienweiß steht ruhig im schattigen Grün und bewegt sich

    nicht im geringsten und späht ein Silberreiher und späht und 

    späht und späht und er späht, (potzblitz!  - es reimt sich) sein Blick geht

    bogengespannt hinab, aus gefiederter Stille zum Teich und

    Schnapp! - das Fischlein entwischt ihm nur knapp!

     

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  7. Hallo Onegin,

     

     

    hier greifen Konkretes und Abstraktes schön einander und man  fühlt unmittelbar mit dem Vers mit, sieht ihn mit kindlichen Augen als etwas Belebtes und identifiziert sich mit ihm.

     

    Der mittlere Zeile als Scharnier verleiht der Stimmung eine zusätzliche Spannung.

     

     

    Gefällt mit sehr gut!

     

    Liebe Grüße,

    Mi

     

     

    • Gefällt mir 1
  8. Hallo Mike, Onegin und Berthold, 


    dankeschön für eure Resonanz auf das Spiel mit Nähe und Ferne, Bewegung, Erinnerung, Stimmung und auch etwas Rilke.

    Ich freue mich sehr darüber,  dass ihr Gefallen an diesem Haiku finden und euch darauf einlassen konntet.

     

    Liebe Grüße, auch an die Mitlesenden 🙂,

    Mi

  9. Hallo Dali Lama,

     

    dein Sonett gefällt mir ebenfalls sehr gut und in der Tat gibt es einiges zu entdecken.

     

    Ich kann leider nur kurz einen weiteren Aspekt in die Runde geben:

     

    Bei "Freund Publikum" fiel mir das Gedicht von Goethe ein, das ich hier, lange genug ist es ja her, zitieren möchte.

     

     

    Was wär ich
    Ohne dich,
    Freund Publikum!
    All mein Empfinden Selbstgespräch,
    All meine Freude stumm.

     

    Ja, das wurde in diesem  Sonett sehr gelungen neu in Szene gesetzt, mit einem düsteren Touch von Einsamkeit ( Die Gier in schwarzen Augen wird dir nicht gerecht ), wie ich finde, wenn Maden und Fliegen von dem mystischen Einen als "Freund Publikum" angesprochen werden, mit denen er sich sein geliebtes Fleisch, seine Schöpfung teilt. 

     

    Sehr gerne gelesen,

    Mi

     

    • wow... 1
  10. Hallo Claudi und Onegin, 

     

    vielen Dank für eure Kommentare.

     

    Es ist schön, dass der Begriff "Tagesgeschehen" sich in diesem Kontext  nicht politisch verstehen lässt.  Auch freut es mich, Claudi, dass du die Präsenz der Beobachtung hervor hebst. Da wollte ich hin.

     

    Die Verse sollten, angelehnt an das Thema Ebbe und Flut, eben nicht nur auf rein rationalen Weg, die Fülle des Lebens andeuten/verfilmen.

     

     

     

    LG,

    Mi

     

  11. Hallo Thomkrates,

     

    danke für dein Statement. Dein ästhetisches Bewusstsein kann offensichtlich gar nichts mit den Versen anfangen. Macht ja nichts. Menschen reagieren ja nicht gleich und was den einen vielleicht anspricht, stößt den anderen ab.

     

    Zur ihrer Verteidigung habe ich nicht all zu viel zu sagen, ausser dass ich froh darüber bin, mal wieder die Möglichkeit gefunden zu haben, mich auf das Abenteuer des Schreibens einzulassen.

     

    Das Letzte was ich beim Schreiben im Sinn hatte, war, mit den Versen in Konkurrenz zu Karl Poppers pragmatischer Erkenntnistheorie und zu gehen, von daher hat mich dein Kriterium schon etwas verblüfft. Vielen Dank dafür. Das Leben ist doch immer wieder voller Überraschungen.

     

    Dass du hier allerdings für das, was dir gerade  durch den Kopf geht,  ohne mit der Wimper zu zucken, die  Deutungshoheit beanspruchst, nervt.

     

    LG,

    Mi 

  12. Hallo Ferdi,

     

    es freut mich, dass du vorbeischaust und deine Eindrücke da lässt.

     

    Vor Jahren las ich mal einen Artikel über  Genetiv - Metaphern, in welchem ihre  Verwendung kritisch beäugt und  auf die Spitze getrieben wurde. 

     

    Und nun habe ich sie (unbewusst) selber überdosiert. 


     

    Ändern werde ich es nicht mehr, denn in dem  Text ist schon der Same der Eigenständigkeit aufgegangen 😀 , aber für deinen Hinweis  bin ich sehr dankbar! Ohne deinen Kommentar wäre es mir gar nicht aufgefallen.

    Den Schlussvers werde ich bei Gelegenheit noch mal genauer betrachten.

     

    Mercischön,

    Mi

     

    Edit: Danke für euren Besuch und das Gefallen! 😀







     

  13.  

     

    Wunderlich kommt es daher, das Tagesgeschehen, versonnen

    bindet es Pinienduft und Schattengeflüster ins Haar sich.

    Summt der Felsglut Lieder im gleißenden Licht der Brandung.

    Sucht für die Schleier der Nacht den sich wandelnden Blick der Gezeiten.

    Wunderlich kommt es daher und ebenso wunderlich  geht es. 

     

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  14. Hallo onegin,

     

    einen gelungenen Gegensatz lese ich hier.

    Blick und Herz wandern von einem Moment auf den anderen unruhig  zwischen den  wesentlich beständigeren, natürlichen und kosmischen Begebenheiten  hin und her (hoch und runter). 

     

    LG,

    Mi

     

     

  15. Hallo Rudolf,

     

     

     

    die Idee und die Spannung zwischen Sternen und  Handy gefällt mir.

    Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber die Zeilen finden nicht so richtig in den Moment zusammen. Liegt es vielleicht am prozesshaften "werden". 

     

    Hm. Vielleicht könnte man mit ausblenden eine Verbindung schaffen.

     

     

    LG,

    Mi

     

     

     

     

     

    • Danke 1
  16. Hallo Rudolf,

     

     

    dankeschön für das  feine Hineinspüren.

    Durch deine Interpretation ist mir  bewusst geworden, dass in (d)einer Leseart auch  von einem LI ausgegangen werden kann, was sich selbst anspricht.

    Welche Perspektive sich auch immer für den Leser ergeben mag, die wesentliche Ausrichtung des Textes ist wohl, wie du schön erfasst hast, die aussichtslose Aussicht.

     

    LG,

    Mi

     

     

     

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