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  1. St. Nikolaus St. Nikolaus, in diesen Tagen, wird zügig durch das Städtchen jagen. Er sucht die Guten wie die Bösen, die Ruhigen auch und die Nervösen. Sein Schlitten zieht ein Warzenschwein, man denkt bei sich, wie kann das sein? Der Zosse, der ihn sonst begleitet, in Zukunft für St. Martin reitet. Jetzt muss er sich auf Rat der Elfen mit einem Warzenschwein behelfen. Das ist zwar etwas ungemütlich, doch ist der Gaul-Ersatz recht friedlich. Es grunzt im Schweinsgalopp recht lüstern, die Schwarte bebt und auch die Nüstern und ab und an, da fällt beim Laufen ein kleiner Warzenschweinehaufen. Sankt Nikolaus kommt in Sandalen, in Stiefeln hat er arge Qualen. Es drücken ihn die Hühneraugen, weil enge Stiefel nicht viel taugen. Im Winterwetter merkt er fix, mit den Sandalen ist das nix. Es werden seine Füße nass, denn Schnee im Schuhwerk ist kein Spaß. Ein Regenschirm der wäre nötig, doch ist der nirgends anerbötig. Die Schirmgeschäfte sind geschlossen, doch Nikolaus bleibt unverdrossen. Der heil´ge Mann trägt einen Sack und ebenfalls mit Sack und Pack folgt ihm Knecht Ruprecht durch den Schnee mit einem nassen Haartoupet. Es hat der Knecht mit viel Bedacht auch eine Rute mitgebracht. Die hält er für die Brut parat als Lohn für manche Missetat. Knecht Ruprecht ist recht missgestimmt, er hat heut noch kein Kind vertrimmt. Doch jetzt trifft er auf Schulzens Ute, die kriegt was mit der Reisig-Rute. Denn Engel haben oft erzählt, dass dieses Kind die Katzen quält. Auch trat sie mehrmals nach den Hunden und hat den Hamster arg geschunden. Drum kriegt sie jetzt was auf den Po, dass macht das Kind mitnichten froh. Und sehr verängstigt schwört sie jetzt, dass sie fortan kein Tier verletzt. Dem guten Vorsatz eingedenk, erhält auch Ute ein Geschenk. Denn Nik´laus ist ein guter Mann, der Sündern auch verzeihen kann. Beschenkt wird auch von Schmitz die Uschi, sie kriegt ´ne Puppe namens „Wuschi“. Und Maiers Egon kriegt ´ne Tröte, doch will der lieber eine Flöte. Gleichwohl geht er ins Treppenhaus, probiert sofort die Tröte aus. Er trötet laut und recht verkehrt, worauf der Hauswirt sich beschwert. Im Nebenhaus, die kleine Mandy, bekommt vom Nikolaus ein Handy. Kowalczyks Waclaw ist ein Pole, er angelt sich ´ne Spielkonsole. Die schließt er gleich am Hausstrom an, weil man gleich besser spielen kann. Die Sicherung fliegt prompt heraus, im Dunkeln steht St. Nikolaus. Jetzt schnell zum Kleinkind Eva Bock, die oben wohnt, im dritten Stock. Sie kriegt ein Schaukelpferd als Gabe, weil sie bisher noch keines habe. St. Nikolaus ist sehr zufrieden, er gab Geschenke gern hienieden. Ihn freut es, dass die kleinen Rangen, zum Abschluss ihm ein Liedlein sangen. Nur war das Lied, was ihm gesungen, am Strand vom Ballermann entsprungen. Von 10 Friseusen sang man laut, die waren nackt bis auf die Haut. Gar mancher sprach auch ein Gedicht, ob es recht geistreich oder nicht. St. Nikolaus, schon halb erfroren, hört trotzdem zu mit wachen Ohren. Am Ende will ich gern noch eben, davon ein kleines Beispiel geben. Der kleine Klaus hat es gedichtet, so hat sein Vater mir berichtet: Von draußen vom Walde kommst Du her, Du sagtest uns immer „Es weihnachtet sehr!“ Doch sehe ich eigentlich gar nichts davon, nur Krieg gibt’s und Zwietracht in übelem Ton. Ich bitte Dich mach, dass es Frieden werde und die Natur bald gesunde auf unserer Erde. Bei diesen Wünschen, die ich an Dich habe, verzichte ich gerne auf jegliche Gabe. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  2. Melda-Sabine Fischer

    Der Eiertanz

    Der Eiertanz (unstrukturiertes Verhalten, Unentschlossenheit, Taktieren, Zaudern, Zögern) Ein Mensch, der sich bei allem windet und nie die rechte Handlung findet, vollführt meist einen „Eiertanz“ und wandelt an des Wahnsinn Rands. Ein „Hin und Her“ kann man´s auch nennen, als „Schlingern“ ist es zu erkennen. Und diese „Unentschlossenheit“, die endet mit Verdrossenheit. Ja, dieses alberne „Taktieren“ wird manche Menschen ewig zieren. Es klebt an ihnen jederzeit, sie nennen es „Behutsamkeit“. *** Frau Meier kann sich nicht entschließen: „Soll ich zuerst die Kräuter gießen? Ich sollte sie wohl erst mal pflanzen?“ Für sie beginnt das „Eiertanzen“. Sie nimmt sich eine Kanne her, doch dann erkennt sie das Malheur, kein Wasser ist in dem Gefäß, sie setzt sich grübelnd auf´s Gesäß. „Die Kräuter sind ja nicht vorhanden, mit Wasser kann ich da nicht landen. Drum gieß ich jetzt das leere Beet, was auch mit leerer Kanne geht.“ *** Am Montag steht Herr Schmitz im Bad, in dem er eine Wanne hat. Er steht davor und weiß nicht recht, ob er jetzt wirklich baden möcht´. Schon steigt er mit dem rechten Bein behände in die Wanne ein, das linke will nicht, es steht still, weil es erst Samstag baden will. Der „Eiertanz“ wird abgekürzt, weil nun Herr Schmitz recht schmerzhaft stürzt. Das linke Bein hub an zum Gehen, das rechte blieb im Wasser stehen. *** Ein Flixbusfahrer fährt nach Mölln. „Fahr ich jetzt besser über Köln? Vielleicht fahr ich auch über Essen, doch wo das liegt hab´ ich vergessen.“ Der „Eiertanz“, den er vollführt, hat manchen Fahrgast sehr pikiert. Die Bande, die im Flixbus wartet, erhofft sich sehnlichst, dass er startet. Noch heute steht er, wo er stand, am Busbahnhof gleich rechter Hand. Ob alle dort verstorben sind? Die Antwort kennt allein der Wind. *** Der „Eiertanz“, er macht sich breit sogar bei seiner Heiligkeit. „Soll ich zuerst den Weihrauch schwingen und dann erst Hosianna singen? Ich könnte auch die Menge segnen und ihr mit einem Psalm begegnen!? Vielleicht lass ich die Orgel dröhnen, es könnte ein Choral ertönen!?“ Im Zwiespalt ist der heil´ge Mann, weil er sich nicht entscheiden kann, kann nur verwirrt die Stirne runzeln, der Herr am Kreuz kann nur noch schmunzeln. *** Ein Kuckucksuhrenhauptvertreter erwägt den Arbeitsantritt später. Doch plagt ihn deshalb sein Gewissen, so schläft er unruhig in den Kissen. Sein „Eiertanz“ ist eine Schande, denn schließlich warten hierzulande die Menschen auf die Kuckucksuhren, die er vertreibt auf seinen Touren. So fährt er los, recht zwiegespalten, will schnell an einem Rastplatz halten. Im Auto macht in aller Ruh er doch nochmal die Augen zu. *** Denn "Eiertanz" den mancher kennt, den tanzt man doch recht ungehemmt. Das Ziel verliert man aus den Augen, das Endergebnis wird nichts taugen. Doch wer sich straffem Plan verschreibt und nicht im Chaos hängen bleibt, der tanzt den „Eiertanz“ mitnichten, er wird sich der Struktur verpflichten. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  3. Der Biss in die Makrone Man teste vor den Weihnachtstagen, ob alle Zähne noch ertragen den Biss hinein in die Makrone, und ob dies noch das Kauwerk schone. Auch Nüsse, Printen, Mandelkern, die isst man für sein Leben gern, doch ist es nur zu oft passiert, dass jäh ein Schmerz dich malträtiert. Die Füllung weg, der Zahn gespalten, die Krone will nicht länger halten, sie rutscht herunter in den Mund, zu schlucken wär‘ jetzt ungesund! Der Schmerz macht Dir akut bewusst, dass Du jetzt schnell zum Zahnarzt musst. Ein Blick ins Mundwerk ist notwendig, die Karies scheint quicklebendig. Zum Glück kriegst Du noch ´nen Termin und läufst zu Dr. Wurzel hin. Zieht der Dentist die Stirne kraus, sieht Dein Gebiss wohl traurig aus. Es faulen Zähne, Zahnschmelz schwindet, die Furcht, sie war nicht unbegründet. Der Arzt meint: „Ein Bakterium, das geht in Ihrem Mundwerk um! Das kommt von manchem Essensrest, der setzt sich in den Zähnen fest. Durch Säuren und zu viel vom Zucker spür’n Sie bei „heiß/kalt“ ein Gepucker. Sie müssen stets beim Zähneputzen spezielle Bürst´chen mitbenutzen, mit denen kann man sehr gediegen die Zwischenräume sauber kriegen. Sonst riecht man plötzlich aus dem Mund, zu lasches Putzen ist der Grund! Wenn dann noch Viren Sie traktieren, dann wird die Schleimhaut Sie pikieren. Wir sollten jetzt, ob der Beschwerden, bei Ihnen sehr schnell tätig werden! Verbleiben Sie auf Ihrem Sitze, Sie kriegen erstmal eine Spritze.“ Gesagt, getan – das Maul ist offen, Du kannst jetzt nur noch hilflos hoffen, dass man vom Bohren nicht viel spürt, und dass der Angstschweiß nicht gefriert. Herr Dr. Wurzel ist gewandt und sagt noch: „Heben Sie die Hand, wenn Sie durch ärztliches Agieren trotz Spritze einen Schmerz verspüren.“ Sobald Dir dieses Zeichen nützt, wirst Du gleich noch einmal gespritzt, drauf wird die Lippe unbeweglich, der Leidensdruck scheint unerträglich. Der Bohrer gleitet durch die Zähne, durch die mit Löchern und auch jene, bei denen Wurzeln infektiös, die Prozedur macht Dich nervös. Du kannst nicht sprechen, kannst nicht poltern, es scheint Dir fast, man will Dich foltern. Ein Sauggerät hängt Dir im Mund, das saugt den Speichel aus dem Schlund. Die Schwester, die das Dings betätigt, hat Dich zum fünften Mal genötigt, auf Deinem Stuhl ganz ruhig zu sitzen und lenkt Dich ab mit seichten Witzen. Doch kannst Du ihr kein Lachen schenken, sonst müsstest Du dafür verrenken die Muskeln, die dazu notwendig, nur sind die grade nicht lebendig. Nach fast zwei Stunden der Tortur schaut Dr. Wurzel auf die Uhr: „Nun liebe Frau, es ist vorbei, doch sind Sie noch nicht sorgenfrei. Der 13 rechts ist nicht mehr schön, drum müssen wir uns wiederseh´n, und auch ganz links die 28 wirkt in der Gänze etwas ranzig. Das Zahnfleisch, das ist leicht entzündet, doch hier ist Angst noch unbegründet. Ich pins´le Ihnen das jetzt ein, das wird mitnichten schmerzhaft sein. Dann haben Sie noch ein, zwei Lücken, ich plane dort mit Ihnen Brücken. Um zu vollzieh’n all diese Sachen, da müssen wir Termine machen. Ich denke acht, die werden reichen, Sie achten jetzt erstmal auf weichen, bis möglichst flüssigen Verzehr, nicht zu viel Süßes zum Dessert!“ Du bist geschafft und ziehst von hinnen, Du denkst bei Dir, ganz tief dort drinnen: "Für mich ist Weihnachten gelaufen, ich brauch‘ mir kein Gebäck zu kaufen!" Und ein Gedanke kommt Dir jäh, zur Weihnacht gibt es nur Püree und als Entree, bei Dir daheim, gibt’s einen Teller Haferschleim. Die Nerven blank - Du musst Dich schonen! Da fällt Dein Blick auf die Makronen, die nahmst Du immer voller Wonne, doch wirfst Du sie jetzt in die Tonne. Das Weihnachtsfest ist wirklich friedlich, doch ist die Zeit mitnichten schiedlich, wenn Deine Zähne Kummer machen, dann hast Du meist nicht viel zu lachen. @Copyright Text und Bild: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  4. Die Eheleute Weihnachtsmann (…mal erotisch) Ganz tief im Wald, wo Fuchs und Hase fast täglich leeren ihre Blase, besucht der Weihnachtsmann ein Häus´chen, er macht dort öfter mal ein Päus´chen. Die Tür ist schlicht, die Fenster sauber und immer ist es wie ein Zauber, wenn nach vollbrachter Weihnachtsreis’ er vorfährt, unser Christmas-Greis. Er kratzt sich neckisch seine Wampe, im Fenster brennt die rote Lampe. Der Engel Luzy ist zu Haus‘, sie treibt es mit dem Nikolaus. Der Weihnachtsmann starrt durch die Scheibe. Er wär dabei gern, doch beileibe kann er durch den Kamin noch flutschen? Denn so erregt lässt´s sich schlecht rutschen! Frau Weihnachtsmann darf‘s nie erfahren, was er so trieb in all den Jahren. Wenn sie das wüsste, seine Ute, dann gäb´s was mit der Weihnachtsrute. Doch Ute Weihnachtsmann ist helle, sie klebte auch nicht auf der Stelle. Sie tat sich mit des Gatten Elfen des Nachts im Ehebett behelfen. So ist ein Jedermann zufrieden, wenn’s weihnachtet bei uns hienieden. Der Weihnachtsmann treibt‘s mit den Engeln, Frau Weihnachtsmann mit andren Bengeln. @Copyright Text und Bild: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  5. Melda-Sabine Fischer

    Geplärr

    Geplärr Das Kleinkind Leonie von Bock wohnt über mir im 3. Stock. Sie nervt oft durch ihr Wehgeschrei, von morgens acht bis nachts um drei. Kriegt sie nicht das, wonach sie trachtet und wird von Mama nicht beachtet, dann plärrt sie markerschütternd laut, was mich aus meinen Socken haut. Ihr Plärren geht durch Mark und Bein scheißt sie sich ihre Windeln ein. Dann brüllt das Gör in einer Tour, von bravem Kleinkind keine Spur. Doch wie der Herr, so auch´s Gescherr! Von Papa Bock gibt’s auch Geplärr, wenn abends Bier im Kühlschrank fehlt, schon ist er von Krakeel beseelt. Dann stimmt auch Mama Bock mit ein, es plärrt sich nicht sehr gut allein. Der Lärm im 3. Stock ist kläglich, um nicht zu sagen ganz unmöglich. Jetzt deutlich hörbar ein Gezeter im Nachbarhaus vom dicken Peter. Das Essen ist dem Kind entglitten, es wird beruhigt durch neue Fritten. Der Knabe ist recht selten friedlich und wenn er plärrt, ist das nicht niedlich. Mit Rosenkohl zum Mittagsmahl wird sein Geplärr zur echten Qual. Bei einem Teller Haferbrei erhebt sich laute Schreierei. Bei Pizza aus der Tiefkühltruhe herrscht allerdings dann wieder Ruhe. Man plärrt woanders auch zuweilen, ein Tinnitus kann Dich ereilen. Das Plärren kann den Hörsturz wecken und manche Harmonie verschrecken. Oft gibt´s im Bundestag Karamba, man kann auch sagen Rambazamba. Dann geht man sich an die Krawatten, das nennt man Bundestagsdebatten. Die AfD kann stets nur johlen, sie plärren ihre Scheißparolen und wollen stets nur provozieren, das geht dem Bürger an die Nieren. Es plärrt zur Messe auch Frau Bolte, die gern im Chorus singen wollte. Der Chorgesang führt zum Verdruss, denn ihr Geplärr ist kein Genuss. Der Pastor ließ mit jähem Schreck recht irritiert die Wandlung weg. Der Leib des Herrn blieb schnödes Brot, der Wein blieb Wein vom Winzer Roth. Es plärrt am Bahnsteig eine Dame (im wahren Leben eine zahme): „Es kommt mein Zug nie pünktlich an, mit dem ich Köln erreichen kann!“ Sie zetert laut und sehr vernehmlich, die Bundesbahn sei viel zu dämlich, zu ändern ihr Geschäftsgebaren. „Ich werde wieder Auto fahren!“ Geplärr ist stets erbarmungslos, um nicht zu sagen rücksichtslos. Womöglich bin ich zu sensibel, doch steter Lärm ist mir ein Übel. Drum habe ich mir jetzt geschworen: „Das Ohropax kommt in die Ohren!“ Dann kann Geplärr mich nicht mehr stören, wenn dann wer plärrt, kann ich´s nicht hören. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  6. Frau Holle (…mal erotisch) Reif und Schnee auf jeder Tanne, Frau Holle sitzt in ihrer Wanne. Als sie ´ne Flasche Sekt gekappt, das Wasser aus der Wanne schwappt . St. Niklaus kommt in 10 Minuten, sie muss noch ihren Körper fluten. Der heil’ge Mann -ganz dienstbeflissen- will heut‘ mit ihr noch auf die Kissen. Drum muss Frau Holle reinlich werden, sonst gibt’s womöglich noch Beschwerden. Sie schiebt die Seife tief hinein; auch innen soll es sauber sein. Schon klopft es an Frau Holles Tür, doch nur ein Engel steht herfür: „Nen Gruß schick‘ ich vom heil’gen Manne, er hatte eine Schlittenpanne.“ „Wie schrecklich“, schreit die alte Holle, „ich hol mir eben eine Molle. Tritt nur herein, Du guter Bote, erzähl‘ derweil mir eine Zote.“ Und während sie das sagt, die Gute, entdeckt entzückt sie seine Rute. Die trägt versteckt er, dieser wüste; auch Engel haben halt Gelüste. Frau Holle -Augen wie ´ne Eule- erblickt beglückt des Engels Beule. Schnell greift sie hin -ganz wie zum Gruß- und drückt die Rute mit Genuss. Und die Moral von der Geschicht‘: „Trau niemals einem Engel nicht. Die Flügel machen‘s nicht allein, es könnte auch ein Bengel sein.“ @Copyright Text und Bild Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  7. Advent - es weihnachtet wieder Bevor ich es total vergess‘, Adventszeit, das bedeutet Stress. Das Weihnachtsfest total entgleitet, bist Du nicht richtig vorbereitet. Das Haus wird festtäglich geschmückt, was jeden frommen Christ entzückt. Das Jesuskind wird abgestaubt und in der Krippe festgeschraubt. In Bälde steht dann um die Krippe im Lichterglanz die Weihnachtssippe, um zu speziellen Weihnachtsklängen den Alltagsmissmut zu verdrängen. Doch vorher ist die Stimmung heikel bei Otto Schmitz in Wanne-Eickel. Der Wahnsinn macht sich meist dort breit in jedem Jahr zur Weihnachtszeit. Die Schmitzens wohnen Souterrain, da ist’s zur Weihnacht oft sehr eng. Der Baum, die Krippe, die Verwandtschaft, die passen knapp nur in die Landschaft. Es wird das Sofa umgestellt, auf dem der Mops sein Schläfchen hält. Der Couchtisch wird ins Eck verfrachtet, wo er dann auf den Christbaum wartet. Des Katers Kratzbaum wird verräumt, das hat man letztes Jahr versäumt. Der Kater sprang mit froher Miene vom Kratzbaum in die Fleischterrine. Jetzt nerven Schmitzens Kinder sehr, die beiden sind recht pubertär. Denn Kevin und das Mädel Mandy, die glotzen stur nur auf ihr Handy. Herrn Schmitzens Eltern wohnen oben, das ist nicht wirklich hoch zu loben. Familienzwist ist höchst lebendig, denn Oma Schmitz, die nörgelt ständig. Die Stimmung ist meist angespannt in Schmitzens Weihnachtswunderland. Und die Geschenke, die verpackt, die hat der Mops oft voll gekackt. Die Plätzchen duften in den Rohren, die Blagen johlen unverfroren, die Oma backt den Weihnachtsstollen, den alle dann verkosten sollen. Doch backt sie den mit Zitronat, das man dann in den Zähnen hat, dazu verrührt sie Marzipan mit einem Gläschen Enzian. Das ekelt Oma Schmitzens Erben, sie würden deshalb lieber sterben, statt zu verspeisen dies Gebäck, der Mops rennt vorsichtshalber weg. Für weihnachtliche Reinlichkeit sorgt Mutter jetzt mit Peinlichkeit, sonst tummelt später die Verwandtschaft sich in ´ner staubdurchwirkten Landschaft. Der Paps, er sucht die Lichterkette, die er gern aufgehangen hätte. Die will er um den Christbaum winden, doch ist die Kette nicht zu finden. Man hört ihn nicht sehr christlich fluchen, die Kinder helfen jetzt beim Suchen. Der Mops erschnüffelt ´nen Karton, den schleift er jaulend zum Salon. Als sie den Inhalt dann beäugen (ein Konvolut an Sexspielzeugen), ruft Opa lustvoll in die Gruppe: „Ich hätte gern die Gummi-Puppe!“ Die Kette, sie hing jedenfalls der Gummi-Puppe um den Hals. Man hat danach recht unverdrossen den Pappkarton schnell weggeschlossen. Der Stollen quält sich jammervoll im Ofen, weil er backen soll. Er möchte nur -und das beizeiten- vom heißen Backblech runtergleiten. Doch ließ die Oma sich nicht stressen und hat den Stollen glatt vergessen. So wird nun aus dem Stollenteil ein Fall für Schmitzens Hackebeil. Es ist ein jedermann bereit für den Advent als schönste Zeit. Nur manchmal wird es auch sehr teuer, fängt der Adventskranz plötzlich Feuer. So ist es, wie es immer ist, erscheint zur Weihnacht Jesus Christ, bricht sich die Hektik ihre Bahn, der Mensch erliegt dem Weihnachtswahn. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  8. Forscher haben festgestellt… Ich höre oft von Zeitgenossen, die emsig und stets unverdrossen als Forscher ihren Weg beschreiten, zwecks Feststellung von Nichtigkeiten. Für viele gute Steuergelder bemüht man neue Forschungsfelder, die scheinen mir recht trivial und sind mir meistens scheissegal. So int´ressiert es keine Sau: „Wieso wird man durch Weißbier blau?“ „Warum muss man die Weißwurst zuzeln, warum nicht grillen oder brutzeln?“ Ein Forscher hat auch eruiert, weshalb im Sommer niemand friert. Das Urteil, das hernach er fällte: „Bei uns gibt’s nur im Winter Kälte!“ Ein Hochschulteam aus Heidelberg, das forschte: „Wenn ein Gartenzwerg ganz plötzlich in der Küche steht, vermisst er dann sein Blumenbeet?“ Ein Forscherteam hat festgestellt, dass unser Arsch die Beine hält und das beim Blähen er vibriert. Gibt´s irgendwen, den´s int`ressiert? In Marburg forscht Professor Schmitz: „Was war denn wohl der beste Witz? Gab´s den vor Christi oder später? Kam der von Ramses oder Sträter?“ Ich glaub es nicht, ich bin verstört, hat der den Schuss denn nicht gehört. Ist der im Oberstübchen krank? Sind alle Tassen noch im Schrank? In Oxford kam Professor Wright nach langem Forschen seinerzeit auf die Idee, zu untersuchen, warum so viele Leute fluchen. Ganz schnell war er sich dann im Klaren, das liegt wohl an den Isobaren. Was bringt es, dies zu untersuchen? Wenn mir was stinkt, dann will ich fluchen. In Cambridge suchte man hingegen nach sehr direkten, neuen Wegen, den Christmas-Pudding aufzufrischen und ihn mit Fish and Chips zu mischen. In Düsseldorf kam Dr. Richter beim Forschen schnell auf diesen Trichter: „Im 8. Stock wird sich das Wohnen für einen Selbstmord sicher lohnen. Ein Sprung vom Souterrain hingegen, kommt diesem Ziel nicht sehr gelegen." Ein Suizid sei dann nur lohnend, wenn man in großer Höhe wohnend. Es forschen forschend viele Leute, die sind ´ne ganz besond´re Meute. Sie schinden sich tagein, tagaus, doch meistens kommt nur Mist heraus. Ich denke mir mit wenig Neid, die Forscher haben zu viel Zeit, weil sie sich oft mit Quatsch befassen, sie sollten`s besser bleiben lassen. Doch in den Zeiten von Corona gab es von München bis Pamplona für Forscher massenhaft Respekt, ein Serum wurde rasch entdeckt. Drum ist die Forschung hochgeachtet, wenn man ein Forschungsziel betrachtet, das dazu dient dem Mensch zu nützen und ihn vor Unheil zu beschützen. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  9. Melda-Sabine Fischer

    Es wird kälter

    Es wird kälter Der Monat Zwölf wird bald beginnen, der Monat Elf er flieht von hinnen. Es naht Advent mit großen Schritten, man streut sich Zimt auf seine Fritten. Es wird nun kälter ohne Frage, vorbei sind nun die warmen Tage. Die Hose friert am Steißbein fest, verlassen ist das Storchennest. Die Störche werden weiterziehen, um miesem Wetter zu entfliehen. Auch mancher Rentner der zieht um und treibt sich auf Madeira rum. Die Bluse klamm, die Schuhe nass, den Huren macht es keinen Spaß, wenn Sie auf Straßen und Alleen im Winter nach den Freiern sehen. Sie sollten warme Kleidung horten, es wird jetzt kälter allerorten, Der Minirock muss in den Schrank, mit nackten Haxen wird man krank. Der blanke Busen wird bedeckt und in ´nem Overall versteckt. Der Baumwollschlüpfer findet Nutzen, dazu am Beinkleid warme Stutzen. Derweil ich mit den Zähnen knirsche, da frieren Rehe wie auch Hirsche. Die Kälte kriecht mir ins Gebein, kann denn nicht immer Sommer sein? Die Heizung wird nochmal gecheckt, mit Rum da wird sich eingedeckt. Denn Grog hält mein Gerippe warm, er schützt den Magen und den Darm. Der Vater kehrt das Laub mit Qual, er tut dies nun zum x-ten Mal. Die Mutter füllt den Rumtopf auf und packt noch letzte Früchte drauf. Die Oma strickt jetzt dicke Socken, man will ja nicht im Kalten hocken. Der Opa Franz, er brennt jetzt Trester, er säuft das Zeug meist zu Silvester. Den Rest, den säuft Mops Isidor, er liegt vor unsrem Ofenrohr. Der Kater Maunz, er ist beleidigt, weil unser Mops den Trunk verteidigt. Den Kröten, die einst laut gequakt, hat längst die Stimme schon versagt. Kurzum, die Jahreszeit setzt Spuren, die Kröte kommt nur schwer auf Touren. Auch meldet sich Corona wieder, das Virus lässt sich dummdreist nieder und kämpft mit dem Immunsystem, das Ganze wird nicht angenehm. Es läuft die Nase, Halsschmerz quält, Ich bin von Hustenreiz beseelt. Mein Kopf er schmerzt, ich habe Fieber, Der Sommer ist mir wirklich lieber! @Copyright Text und Bilder Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  10. Karnevals-Kind Karneval bin ich geboren, drum hat der Papa sich geschworen: „Dies‘ Kind, es hat mein jeckes Gen, einst soll es auf der Bühne steh‘n.“ Denn viele Jahre stand mein Vater mal mit, doch meistens ohne Kater im Karneval vor vielen Leuten auf Brettern, die die Welt bedeuten. Als Büttenredner, Parodist, da wusste er, wie schön das ist, wenn’s Publikum ganz ungeniert den Auftritt mit Applaus quittiert. Mir wurd‘ die Muttermilch versagt, der Papa, der sprach unverzagt: „Das Kind braucht Pep, es braucht Humor, ich präparier‘ das Fläschchen vor!“ Im Nuckelfläsch´chen -ja ich schwör‘- gab’s Milch vermischt mit Kirschlikör. Die Mama schreit: „Das Kind erbricht!“ Doch meinen Paps, den stört das nicht. Für‘s Häufchen gab es tolle Windeln, ich sag’s frei raus, ich will nicht schwindeln: „In meine Windeln -sehr gepflegt- hat man Konfetti reingelegt.“ Ich musste früh schon Spott ertragen an allen Kindergartentagen, weil ich -so wie’s der Vater wollte- ´ne rote Pappnas‘ tragen sollte. Da kommt „die Naas“, ein jeder rief, schon bald hing meine Psyche schief. Und fiel ich hin, schrie statt „Rabää“ ich kläglich: „Humba täterä!“ In unsrer Straße, -mit Radau- rief ich vom Dreirad nur: „Helau!“ Der Opa meint: „Das Kind ist krank, dem fehl’n die Tassen wohl im Schrank!“ Auch später in der Schule dann, fing plötzlich ich zu singen an: „Däm Schmitz sing Frau eß durchgebrannt“, wenn die an unsrer Tafel stand. Ja, meine Lehrerin hieß Schmitz, für die war ich der größte Witz. „Du nimmst nichts ernst, was ich auch sage, und machst nur Blödsinn alle Tage!“ Auch Algebra, mit 3 mal x, war auf die Dauer für mich nix. Der Kreis, das Rechteck, das Quadrat, die zu berechnen war mir fad‘. Wenn Weihnachten der Pfarrer lief mit Weihrauchfass im dicksten Mief, rief ich zum Scherz: „Herr Pastor, rennen! Ihr Täschchen, das ist schon am brennen!“ Und spielte dann der Organist: „Erlöse uns, Herr Jesu Christ“, sang ich sehr laut und ohne Noten: „…und hau‘ dem Pastor auf die Pfoten!“ Kurzum, das Ganze war sehr trist, ich wurde drum ein Humorist, zuerst im Kinderkarneval für Blagen mit ´nem großen Knall. Hielt ich ´ne Büttenrede dort, dann liefen manche Eltern fort, weil ich den Kindern -viel belacht- erklärte, wie man Unsinn macht. Ich ließ mich später darauf ein und trat in eine Garde ein. Die Prinzengarde unsrer Stadt ein Herz für Kokolores hat. Dort machte ich, in deren Mitte, als Humorist die ersten Schritte. Oft im Duett, auch mal allein, ich heimste viele Lacher ein. Heut‘ schreib‘ ich viele lust’ge Reden, stets mit Humor -etwas für Jeden-. Darin glossier‘ ich Alltags-Sachen für Menschen, die gern lauthals lachen. Speziell bei Frust in Krisen-Zeiten ist’s wichtig, Freude zu bereiten als Ablenkung vom Alltagstrubel mit Witz, Humor und jeckem Jubel. So rundet sich hier mit Bedacht, das, was der Paps für mich erdacht. Er fänd‘ es gut und würd‘ nicht wettern, säh‘ er mich auf den bunten Brettern,… …die ihm die große Welt einst waren, er wäre stolz nach all‘ den Jahren. Heut‘ hab‘ ich auf sein Grab bewegt Konfetti-Schnipsel hingelegt. @Copyright Text und Bild Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  11. Melda-Sabine Fischer

    Die Lesung

    Die Lesung Ich will hier nicht mit Unsinn geizen, mein Nonsens soll die Leser reizen. Drum gleicht der Grund für das Konzept, dem feinen Schmunzeln auf Rezept. In diesen Zeiten, die recht scharf, besteht erhöhter Lachbedarf. Ich sage hier recht unumwunden, durch Frohsinn kann der Mensch gesunden! Es fragt sich aber der Poet, wie´s um den Bücherabsatz steht. Man ist ja nicht so prominent, dass jedermann den Dichter kennt. Was hab‘ ich denn für eine Wahl, es fehlt mir ein YouTube-Kanal. Mein Technik-Kenntnisstand hat Grenzen, drum kann ich auch nicht influencen. Doch gilt es, nicht nur laut zu wimmern, ich muss ums Marketing mich kümmern. Schlecht wäre eine Textverwesung, drum strebe ich nach einer Lesung. So lud ein Restaurantbesitzer, ich nenn ihn einfach Carsten Schwitzer, mich jüngst zu einer Lesung ein in sein Lokal in Weil am Rhein. Die Stadt sie liegt im Süden Badens, sehr badisch, wie der Rest des Ladens. Dort saß schon eine Heimatgruppe, die aß recht hörbar Flädlesuppe. Ich setzte mich auf ein Podest und machte einen Mikrotest. Das Mikro pfiff, war übersteuert, der Lesungssessel ausgeleiert. Trotz allem schien die Stimmung prächtig, auch der Rhetorik war ich mächtig. Ich flocht gekonnt an mancher Stelle nen Sinnspruch ein, ganz auf die Schnelle. Mir schien, als wär´ der Heimatgruppe mein Tun nach ihrer Suppe Schnuppe, denn fern des Hörers Texterbauung bestellt man Obstler zur Verdauung. Dies laut und völlig unverblümt, ein Vorgang der sich nicht geziemt. Auch sang man noch aus vollem Hals das Lied vom Jäger aus Kurpfalz. Abrupt ergriff mich Ohrensausen, ob dieser schrägen Kunstbanausen. Erbost verließ ich das Podest, ersparte mir der Lesung Rest. Zum Schluss, da gäb`s noch zu berichten, ein Buchverkauf fand statt mitnichten. Ein Umstand der mich recht pikierte, weshalb ich auch kein Buch signierte. @Copyright Text und Foto Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  12. Melda-Sabine Fischer

    St. Martin

    St. Martin St. Martin ritt durch Schnee und Wind. Ich dachte erst, St. Martin spinnt, weil der auf glatten Straßen reitet und Qualen seinem Pferd bereitet. Doch sucht er in der Menschenmenge nach einem Bettler im Gedränge. Er will nicht lange dort verweilen, er will nur seinen Mantel teilen. Dem Bettler reicht er hin zum Boden sehr generös den feuchten Loden. St. Martin reitet schnell von hinnen, der Bettler ist mit recht von Sinnen. Was soll er mit dem feuchten Fetzen? Er träumt doch von ganz andren Schätzen, zum Beispiel wünscht er sich ´ne Fluppe, der nasse Flicken ist ihm Schnuppe. Ein Feuerzeug, das könnt er brauchen, dann kann er auch die Fluppe rauchen. Und etwas Geld, das würde lohnen, dann kaufte er sich Cognac-Bohnen. Mit halbem Mantel im Gepäck sitzt er nun traurig hier im Dreck. Er träumt enttäuscht von andren Dingen, die sollte ihm St. Martin bringen. Das wären ein Paar warme Socken, denn so mit nackten Füßen hocken ist doch im Schnee nicht angenehm und diese Kälte nervt extrem. Ein Bier, das wär´ jetzt nicht von Übel, nicht nur ein Glas, ein ganzer Kübel! Auch wäre jetzt ein Schweinskottelet mit etwas Frischgemüse nett. Sehr schön wär´ auch ein süßes Kätzchen und auch ´ne Kiste Weihnachtsplätzchen, ne Flasche Rum, denn Rum hält warm, der wärmt den Magen und den Darm. So denkt der Bettler im Morast und was ihm ganz und gar nicht passt: Dem Mantelteil fehlt zum Verdruss für´s Schließen auch ein Reißverschluss. Der arme Mann, er kanns nicht fassen, er fühlt sich einsam und verlassen. Er fühlt sich um sein Glück betrogen, St. Martin hat sich schnell verzogen. Ja früher gab es andre Wonnen, jetzt scheint nur Pech ihm wohlgesonnen. Er brachte Freud in jedes Haus, denn er war einst St. Nikolaus! @Copyright Text und Bild Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  13. Vorweihnachtliches Brauchtum Im Herbst ereilt uns Halloween, wenn Monster durch die Straßen zieh´n, um unerquicklich wie die Zecken den braven Bürger zu erschrecken. Den ganzen lästigen Zinnober gibt es zum Ende vom Oktober. Durchs Fenster glotzen manche Fratzen, erschrecken Menschen wie auch Katzen. Frau Meier auch, gebeugt durchs Alter, erschauderte, weil Enkel Walter, verkleidet als ihr toter Gatte, im Garten dreist zu spuken hatte. Sie will sich in den Garten schleppen und stolpert auf den Kellertreppen. „Was zum…, …verflixt“, mit diesem Spruch ereilt sie jäh des Beines Bruch. Das Treiben der Gespensterbanden hab ich bis heute nicht verstanden. Vielleicht hab ich ja was verpennt, und Brauchtum ist zu different. Gleich im November, zwei Gestalten uns ebenso zum Narren halten. Am 11.11. springt hervor der Hoppeditz mit viel Humor. Er zeigt uns an, im Narrenkleid, den Start der fünften Jahreszeit. Er blödelt laut und ungeniert, was dann St. Martin stark pikiert. Denn der bekannte heil’ge Mann ist just zum selben Datum dran. Er muss -wie jedes Jahr- sich eilen, um seinen Mantel zu zerteilen. Wenn beide auf einander prallen, so wird’s St. Martin nicht gefallen, beim Fackelzug von kleinen Gören mit Inbrunst ein „Helau“ zu hören. Der Bettler wird ´nen Anfall kriegen, wenn um ihn rum Kamelle fliegen. Den Mantel, den will er sich kaschen, statt alte Bonbons zu erhaschen. Doch im Dezember ist’s vor vorbei mit Martinszug und Narretei. Der Nikolaus bringt süße Sachen, die braven Kindern Freude machen. Knecht Ruprecht, der wird unterdessen die bösen Kinder etwas stressen. Drum hat er stets und mit Bedacht die dicke Rute mitgebracht. Für Nikolaus gilt vehement ein Zeitraum, der sich nennt Advent. Man fängt jetzt an, gehetzt zu laufen, um dies‘ und jenes einzukaufen. Der Weihnachtseinkauf manchen schlaucht, es wird gekauft, was keiner braucht. Es will kein Mensch an Tannenspitzen zum Fest ganz ohne Päckchen sitzen. Wenn dann das vierte Kerzchen brennt, ist‘s bald vorbei mit dem Advent. Das Christkindlein, es wird geboren, der Weihnachtsmann steht vor den Toren. Bisher hat sich mir nicht erschlossen, was ist der Sinn des Zeitgenossen, der Weihnachten stets gegenwärtig in rotem Mantel und sehr bärtig. Zumal, so frag‘ ich leicht gequält, ich habe Hunderte gezählt, die rot gekleidet sich versammeln und so auf unsren Straßen gammeln. Dem Christkindlein ist es egal, denn es hat keine andre Wahl. Es liegt halbnackt in einer Krippe und starrt entgeistert auf die Sippe,… …die rundherum das Kind beäugt und so die heil’ge Nacht bezeugt. Dabei sind auch drei Königsgören mit Gold und Weihrauch sowie Möhren. Vorbei ist schnell die Weihnachtszeit, man ist fürs neue Jahr bereit. Der Zirkus kann von vorn beginnen, das alte Jahr es rauscht von hinnen. Und die Moral von der Geschicht‘: „Ganz ohne Brauchtum geht es nicht. Das Jahr verlöre die Struktur, es herrschte nur noch Chaos pur.“ @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  14. Märchen Es war einmal, so fängt meist an, was man ein Märchen nennen kann. Jedoch Frau Holle, möcht´ ich wetten, wird ewig schütteln ihre Betten. Denn wenn sie nicht gestorben ist, dann sorgt sie meist um Jahresfrist für frischen Schnee in allen Gassen, die gute Frau kann es nicht lassen. Die Pechmarie, die ließ sie sitzen, sie wollte nicht so gerne schwitzen, ob solcher Arbeit mit den Betten, ihr Faible sind die Pferde-Wetten. **** Die böse Fee, sie will sich rächen, drum wird Dornröschen sich auch stechen geradewegs an einer Spindel. Sie sinkt ins Koma, nebst Gesindel. Der Küchenchef, er wollte eben dem Küchenjungen eine kleben. Jetzt hält er ein mit diesem Treiben, kann schlafend nun kein Huhn entleiben. Der Prinz vor Liebe ist erkrankt, sodass er durch die Dornen wankt. Er sieht Dornröschen selig dösen, und kann nur knutschend sie erlösen. **** Des Müllers Tochter ist genervt und was den Ärger noch verschärft, sie kann dem Schlossturm nicht entrinnen und muss das Stroh zu Gold verspinnen. Ein Rumpelstilz mit blödem Lachen will drum ihr ´ne Offerte machen: „Ich spinn das Stroh des nachts geschwind, doch dafür kriege ich Dein Kind! Nur wenn Du rätst, wie man mich nennt beim Namen, den sonst niemand kennt, dann kannst Du Deine Brut beschützen, ein falscher Name wird nichts nützen.“ **** Es fiel ein Ball in ein Gewässer, man sagt auch Brunnen, das klingt besser. Des Königs Tochter, wohlgeboren, hat jenen Ball darin verloren. Ein Frosch sitzt auf des Brunnens Rand und hält den Ball in seiner Hand. Die Maid, sie soll den Frosch jetzt küssen, er sei ein King, lässt er sie wissen. Der Wunsch scheint jener Maid perfide, weil sie was schleimig ist gern miede. Doch letztlich hat, wie ihr wohl wisst, den grünen Wicht sie doch geküsst. Der dankt es ihr ob dieser Handlung durch eine fixe Rückverwandlung. Viel schöner als der Brunnenhocker wirkt er als King, trotz Knickerbocker. **** Die Hexe, die im Wald sich tummelt, hat Hänsels Finger frech befummelt. Der war zu dünn befand die Dreiste, darum sie ihn auch nicht verspeiste. Und Gretel hat die dumme Nuss aus Ärger und mit viel Verdruss auf deren Gartengrill gesetzt, das hat die Alte sehr vergrätzt. Der Hexe war, wie jeder weiß, die heiße Kohle viel zu heiß. Zu Asche hat zu guter Letzt der Grill das Hexensk´lett zersetzt. Es nahmen Hänsel und auch Gretel ein Reihenhäuschen sich in Bethel. Sie sind nochmal davongekommen, die Printen wurden mitgenommen. **** Schneeweißchen und auch Rosenrot, die buken Brot aus Dinkelschrot bis plötzlich und ganz kurzerhand ein Bär vor deren Türe stand. Der glotzt recht blöd durch einen Spalt und fragt um Einlass, ihm war kalt. Denn es war Winter und mit Macht, da fror es, dass die Schwarte kracht. Am Ofen macht er sich´s gemütlich und tut sich am Risotto gütlich, dass die Frau Mutter ihm kredenzt, sein Aufenthalt war sehr begrenzt. Ein böser Zwerg mit langem Bart, der sonst nur Zwerge um sich schart, hat unlängst einen Prinz verflucht, der nun als Bär das Weite sucht. Die Mädels schnitten kurz und knapp dem Bösen Zwerg das Barthaar ab als dieser auf der Wiese döst, der Fluch war weg - der Prinz erlöst. **** Ein Fräulein mit ´nem roten Käppchen ging durch den Wald in rosa Schläppchen. Sie bringt der Oma Wein und Schrippen und auch Zaziki um zu dippen. Ein böser Wolf, der dies beäugte, als erster sich der Oma zeigte. Mit großem Maul er sie vernaschte, als er im Bett sie überraschte. In Omas Nachthemd brav und bieder, lag er auf Omas Bett danieder. So wartet er auf´s rote Käppchen, die naht heran in rosa Schläppchen. Er hat auch diese aufgefressen, doch wollen wir hier nicht vergessen, dass Alfons Schmitt, ein Jägersmann, mit einem Messer naht heran. Mit einem Schnitt in Wolfes Fleisch und nach ´nem freudigen Gekreisch stand Oma da als ganzes Häppchen nebst jener Maid mit rotem Käppchen. **** Was ich hier nur sehr kurz glossierte und was in Märchen so passierte, entsprang als Kinderzeitvermächtnis sehr lückenhaft aus dem Gedächtnis. Worauf ich mich jedoch besonnen, das hat noch immer gleich begonnen, „Es war einmal“, so fing stets an, was man ein Märchen nennen kann. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  15. Winter naht… Im Juli hat man noch gesessen am Gartengrill zum Bratwurstessen. Auch der August ist meist sehr warm und reizt mit Grillfleisch Deinen Darm. Selbst der September, kann man sagen, kommt noch daher mit schönen Tagen, doch manchmal auch mit derbem Wind und zeigt, auf welchem Weg wir sind. Vom Gartenmagazin Du lerntest, dass Du jetzt schnell den Rettich erntest. Die Rüben auch, im Beet sie schmollen, weil sie nicht länger warten wollen. Du gräbst die rote Beete aus und trägst das rote Zeug ins Haus. Die Blätter fallen leis‘ zu Boden, Du holst hervor Dir Deinen Loden. Denn der Oktober bringt viel Regen, für die Natur ist das ein Segen. Nun ist das Laub noch einzusammeln, es soll nicht auf der Wiese gammeln. Du braust im Schuppen Deinen Trester und machst den Garten winterfester, die Gartenmöbel in die Laube, darüber eine Plastikhaube. Noch schnell ins Autohaus gelaufen, Du musst noch Winterreifen kaufen und willst damit Dich just bewahren vor schneebedingten Rutschgefahren. Doch ob der Winter hart, ob mild, wer ist es, der Dein Wissen stillt? Die Wetter-Macher im TV sind nur für eine Woche schlau. Du siehst ein Buch vom Wandschrank segeln, darin steh’n alte Bauernregeln. Du ziehst Dir ein paar Sprüche rein, wirst Du danach denn schlauer sein? „Bezahlt man Dir Schlechtwetter-Geld, kann’s sein, dass starker Regen fällt!“ „Meint Bauer’s Sau, sie sei ein Eber, erwarte starkes Schneegestöber!“ „Wenn im Oktober Liebesdamen beim Liebesspiel abrupt erlahmen, wenn Opa ist auf Sex ganz wild, dann wird der nächste Winter mild!“ „Wenn Nik’laus, unser heil’ger Mann, statt Stiefel hatte Schlittschuh‘ an, lacht deshalb amüsiert der Zeisig, dann wird der Winter kalt und eisig.“ Wer kann nur solchen Quatsch verfassen?, denkst Du bei Dir und bleibst gelassen. Der Sprücheschreiber hat ´nen Knall, der Winter kommt auf jeden Fall! Im Haus, da klopft’s in allen Rohren, ein Teil davon ist zugefroren. Die alte Heizung macht Verdruss, das riecht verdammt nach Exitus. Dabei hat grad die Firma Moll gepumpt Dir Deinen Öltank voll. Der Funke zündet nicht den Zünder, drum friert dein Weib und auch die Kinder. Nun ist es Winter und mit Macht, da friert es, dass die Schwarte kracht. Die Straßen, die sind spiegelglatt, gut, dass man etwas Streugut hat! Das streust Du munter vor das Haus, sonst rutscht der Postmann plötzlich aus, derweil er bringt Paket und Post und hinschlägt durch des Winters Frost. Wenn er sich bricht dann seine Waden, dann hast Du einen Haftpflichtschaden. Selbst Oma Schmitz, auf ihren Krücken, lässt draußen sich zur Zeit nicht blicken. Auch Ottokar, ihr Labrador, wärmt fröstelnd sich am Ofenrohr. Er hat, was draußen er verrichtet, nun auf dem Teppich aufgeschichtet. Selbst auf dem Teich, der zugefroren, glotzt Kunigunde traumverloren und hofft, dass sich ein Eisloch böte, sie ist der Oma Lieblingskröte. Der erste Schnee fällt jetzt ganz leis‘, bedeckt die Kröte und das Eis. Die Kröte quakt: „Ich würd’s begrüßen, tät mich jetzt ´ne Prinzessin küssen. Ich könnt‘ als fescher Prinzenbube mich wärmen dann in Omas Stube.“ Doch weder solche Adelsmaid noch Oma sind zum Kuss bereit. Zudem, im Winter droht die Grippe, es naht heran die heil’ge Sippe. Das Christkindlein in allen Wintern liegt in der Kripp‘ mit nacktem Hintern. „Das macht ihm nichts“, Maria spricht, „dies fällt bei uns nicht ins Gewicht. Wir warten auf 3 Königsgören mit Gold und Weihrauch sowie Möhren. Derweil der Josef raucht ´ne Kippe, nehm´ ich die Möhren gegen Grippe. Ich mach‘ davon ´ne heiße Suppe, dann freut sich unsre heil’ge Truppe. Im Stall hab ich noch Alkohol, da ist ´ne ganze Flasche voll. Drum wird die Heil’ge Nacht auch gut mit Williams Christ in unsrem Blut.“ So gab‘s (entgegen aller Sagen) in Betlehem was für den Magen, was in der kalten Winternacht dem Jesuskind viel Freude macht. Es hat im Winter akkurat ´ne Lösung jeder schnell parat, kämpft gegen Kälte, Eis und Schnee mit einer zündenden Idee. Ob es nun Alkohol, ob Möhren, ob Labrador, ob heil’ge Gören, ob Ofenrohr, ob dicke Kröten, sich warm zu halten ist von Nöten! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  16. Melda-Sabine Fischer

    Halloween

    Halloween Vor Martin und vor Nikolaus gibt’s ein Event, das ist der Graus. Am einunddreißigsten Oktober gibt’s Totentanz und viel Zinnober. Bei Iren und im Ami-Land ist dieser Unfug wohlbekannt. Seit mehr als zwanzig Jahren dann, schloss man sich hier dem Schwachsinn an. Zuerst, weil da noch unbekannt, hielt man’s für’n Gruß ans ÖSI-Land, denn plötzlich rief ein jeder Teen begeistert nur noch: „Hello Wien!“ Nun, unsre Jugend kurz und knapp, die schnitt die alten Bräuche ab. Nicht mehr St. Martin mit den Fackeln war „hip“, um fromm umher zu dackeln. Selbst Niklaus, der bisher mit Zossen ritt heilig und stets unverdrossen, ist nicht mehr „In“ beim „Armen Mann“, weil der ihn ja nicht gruseln kann. Drum rennt an Halloween man dumm und blöd wie Frankenstein herum. Mit hohlen Rüben auf den Rüben kann man sich nun als Zombie üben. Als Hexe oder Sk‘lett-Gestell schminkt man sich modrig oder grell. Man läuft sogar im Gruselwahn oft mittig auf der Autobahn. Zum Sensenmann im schwarzen Kittel da gibt es wohl ein Gegenmittel. Denn Kürbisse, gestellt ins Fenster, vertreiben grinsend die Gespenster. An Halloween auf jeden Fall hat mancher einen Riesenknall. Selbst Onkel Otto und Hund Waldi sieht man als Monster heut‘ bei ALDI,…. ...um zu erschrecken, das ist klasse, Frau Magda Müller an der Kasse. Vor Schreck vergisst die einzutippen des Onkel Ottos Vollkorn-Schrippen. Vor Otto graust’s auch Fräulein Meyer, verliert ´ne Schachtel Bio-Eier. Auch der Verkäuf’rin am Gemüse geht schaurig-schön erschreckt die Düse. Und Mäxchen, Onkel Ottos Neffe, den nachts ich auf der Straße treffe, hat auf dem Schopf ´nen Totenkopf, wild hüpfend wie ein Wiedehopf. Mathilde Spärlich -mit Gerassel- (sie kam erst jüngst per Bahn aus Kassel) spielt „weiße Frau“ als Spukgestalt, wobei sie recht betrunken lallt. Aus Remscheid kommt der Lehrer Gütlich, lehrt Mathe und ist meistens friedlich. Doch jetzt zieht er durch dunkle Gassen, um heut‘ als Teufel Fuß zu fassen. Er klebt auf seine Stirne vorn drum links und rechts ein Teufelshorn. Am Friedhof dann beim Hexentanz wippt angenäht sein Teufelsschwanz. Zum Friedhof zieht‘s an Halloween auch manches andre Monster hin. Dort findet man auch Tante Ella mit Appelkorn als Vampirella. Selbst Friedrich Krause mit der Glatze mimt Dracula per Grusel-Fratze. Zwecks Echtheit hat er leicht verschroben „die Dritten“ drum nach vorn geschoben. Der Apotheker Alfred Ziehr geht heute mal als Spinnentier. Das fällt nicht schwer, denn Ziehr ist mager und seine Spinnenbeinchen hager. Am Friedhof steht auch Pfarrer Kuppe, raucht amüsiert die zehnte Fluppe. „Ich gehe heut‘ als "Heil´ger Geist", der Euch das Tor zum Jenseits weist.“ So zieht man dann durch unser Städtchen, man klopft an viele Fensterlädchen, drückt an den Türen manche Klingel und schreckt damit so manchen Pingel. „Süßes oder Saures“ klingt’s aus den Kehlen, doch kann ich es mir nicht verhehlen: „Ich finde Halloween nur Schiet, auch wenn der "Heil’ge Geist" mit zieht!“ @Copyright und Bildrechte: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  17. Oktoberfest-Schmankerl In Bayern trinkt man gern a Mass, doch mir macht das nur selten Spaß. Denn ist der Liter erst geschluckt, ist es die Blase, die mich juckt. Ich eile, um zum Klo zu laufen, danach kann ich dann weitersaufen. Die 2. Mass, die ist mein Ziel, der Klo-Besuch ein böses Spiel. Man säuft meist weiter Stund um Stunde, zumeist in einer frohen Runde. Die zehnte Mass gibt mir den Rest, man nennt das dann Oktoberfest. Auch weiße Würste gibt’s daneben, die allgemein die Stimmung heben. Mit süßem Senf verspeist man diese, im Bayernland auf einer Wiese. Selbst Haxen, sag ich sehr beklommen, kann man im Bayernzelt bekommen. Doch nach 6 Würsten und 2 Haxen, ist mir ein Unwohlsein erwachsen. Gleichwohl, die Stimmung, sie ist heiter, nach jedem Klogang geht es weiter. Auch Sauerkraut wird nicht verschmäht wonach mein Darm stets lauthals bläht. Oktoberfest, das ist nur einmal und einmal feiern, das ist keinmal. Zur nächsten Mass, weil´s mir gefällt, wird jetzt ein Leberkäs bestellt. Ein Obazda wird noch verdrückt, wobei mich meine Hose zwickt. Die Naht ist dann recht schnell geplatzt, was mich jedoch recht wenig kratzt. Des Dampfes Nudel, keck geordert, die hat mich gänzlich überfordert. Mein Mops, der frisst vergnügt den Rest, selbst er liebt das Oktoberfest. Zum Schluss, da kann ich nur noch lallen und bin von meiner Bank gefallen. Der Bärwurz-Schnaps hat mich geschafft und um ein Haar dahingerafft. Ich hab´ hier vieles überzogen, doch sag ich Euch ganz ungelogen: Oktoberfeste muss man feiern, auch hier bei uns, nicht nur in Bayern. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  18. Attentat im Märchenwald Im Märchenwald gibt es Randale, denn jemand warf eine Sandale dem Rumpelstilzchen an den Kopf, jetzt rinnt das Blut von seinem Schopf. Der Rumpelstilz, er schreit vor Wut, der Schmerz, er tut ihm gar nicht gut. Er tanzt nicht mehr auf einem Bein und wie er heißt, fällt ihm nicht ein. Des Müllers Tochter sitzt im Turm: „Ich hasse zwar den kleinen Wurm, doch Schuhe werfen ist fatal, um nicht zu sagen asozial!“ Sie kann dem Turme nicht entrinnen und muss das Stroh zu Gold verspinnen. Dies Alibi dient als Beweis, dass sie nichts warf und auch nichts weiß. Das Aschenputtel meint beklommen, ein solches Handeln sei verkommen. Sie denkt kurz nach und führt dann aus: „Ich war den ganzen Tag im Haus. Drum bin auch ich es nicht gewesen, ich fegte grade mit dem Besen die Krumen weg vom Küchenboden und wischte Staub von den Kommoden." Dornröschen ruft: „Ich hab´ gedöst, der Prinz hat mich noch nicht erlöst! Er steckt noch fest im Bällebad, ich weiß nichts von dem Attentat.“ Frau Holle ruft: „Auch ich war´s nicht, in meinen Fingern tobt die Gicht. Denn Schnee erzeugen mit den Kissen ist mühsam und doch recht beschissen.“ Doch Rumpelstilz fragt voller Qualen: „Wer trägt denn hier im Wald Sandalen? Ich will mit einem Fluch mich rächen, man trete vor und möge sprechen!“ Schneewittchen ruft: „Welch ein Tam-Tam!" Sie lehnt relaxed an einem Stamm von einer ur-ur-alten Linde und hofft, dass man den Täter finde. Es herrscht Verwirrung hier im Wald und was jetzt aus dem Dickicht hallt, sind sieben Zwerge mit Laternen, sie nähern sich aus weiten Fernen. Doch tragen sie nur Adiletten, wobei sie gern Sandalen hätten. Der Matsch rutscht so in ihre Socken, die Füße bleiben selten trocken. Zwerg Max (das ist die Nummer drei) erkundigt sich nach dem Buhei. Man klärt ihn auf, ob der Randale und ob der schnöden Wurfsandale. „Ich weiß, dass König Drosselbart auf mancherlei Erkundungsfahrt Sandalen trägt zu Kniebundhosen, doch weilt der just bei den Franzosen." Der König scheidet also aus, da tritt die Hexe vor ihr Haus (mit Printen ist es reich bestückt), sie geht recht langsam und gebückt. „Ich trage stets nur Filzpantoffeln und ernte grade Frühkartoffeln. Drum weilte ich auf einem Feld, sodass ein Tatverdacht entfällt!“ Zwerg Nase, der seit Jahresfrist als Spürhund bei der Kripo ist, hält nun sein Riechorgan gen Osten, bezieht am Hexenhaus den Posten. Und in der Nacht, wer hätt´s gedacht, hat er nach einer wilden Schlacht den Täter mit Bravour ermittelt und ob der Täterschaft bekrittelt. Der Rumpelstilz erfährt nun plötzlich den Tatbestand, der nicht ergötzlich. Der böse Wolf sei, ungelogen, im Märchenwald falsch abgebogen. Als dieses ihn mit Recht verbittert und er das Rumpelstilzchen wittert, warf er das Schuhwerk diesem Tropf vor lauter Wut an seinen Kopf. Zwerg Nase hat ihn kurzerhand aus diesem Märchenwald verbannt. Er muss jetzt Stroh zu Gold verspinnen, aus jenem Turm gibt’s kein Entrinnen. Die Müllerstochter darf hingegen im Wald sich wieder frei bewegen. Sie muss sich nicht mehr sinnlos quälen. Das wollte ich Euch noch erzählen. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  19. Morgenüberlegung Heute Morgen, als ich aufstand, da hab ich kurz überlegt, war ich gestern nur auf Erden, oder hab ich was bewegt. Hab die Umwelt ich verpestet, oder einfach nur genervt, hab das Lügenblatt gelesen, oder den Verstand geschärft. Hab ich meiner Frau bewiesen, dass sie Mittelpunkt mir ist, kam ich ehrlich an die Kohle, oder nur durch eine List. War den Kindern ich ein Vorbild, oder haben sie's jetzt schwer, saß ich pöbelnd in der S-Bahn, Morgens im Berufsverkehr. Habe Mitleid ich empfunden, als ner alten Frau Gebiss, ihr beim Niesen aus dem Mund fiel, direkt in nen Hundeschiss. Ist die Welt in der ich lebe, den Bekloppten Untertan, oder Spielwiese der Waisen, mit 'n bissl Größenwahn. Saß beim Pfarrer ich mit Tränen, um zu kriegen nen Schluck Wein, wars zuviel, dass ichs vergessen, vielleicht fällts mir wieder ein. Habe ich, was wirklich wichtig, gestern überhaupt gelacht, oder wenigsten die Lippen, zu nem Grinsen breit gemacht. Morgen früh werd ich erwachen, fühl mich wieder wunderbar, denke nach über das heute, was dann morgen gestern war ©Andreas Hanschke
  20. Melda-Sabine Fischer

    Oktoberfest

    Oktoberfest Ein Dirndl wird in diesen Tagen auch hier im Rheinland gern getragen. Es quillt hervor der Jungfrau Busen, an dem auch gern die Rentner schmusen. Die Dirndlschleife zeigt Dir an, ob man die Maid noch haben kann. Wird man die Schleife rechts erleben, dann ist die Braut bereits vergeben. Trägt sie sie links an ihrem Kleid, ist sie für jeden Spaß bereit. Trägt sie sie mittig, welche List, heißt das, dass sie noch Jungfrau ist. Die Burschen tragen Lederhosen, so sieht man Bayern wie Franzosen. Man trägt die Hosen gern mit Latz, zwecks Zugriffs auf den größten Schatz. Ein Gamsbart wird am Hut getragen, das macht man so an diesen Tagen. Dies Büschel zeigt Dir dann und wann, der Träger ist ein reicher Mann. So blühen die Oktoberfeste, in Bayern säuft man auch die Reste, die mancher Preuße stehen ließ, die Bayern sind vor gar nix fies. In Bayern spricht man Dialekt, den man im Rheinland nicht gleich checkt. „Wo isns Häusl“ fragt der Mann, wenn er das Klo nicht finden kann. Man kann bei Starkbier sehr gut ratschen, und oftmals gibt es eine Watschen, wenn wer wem sagt, er sei ein Simpel, dann landet der im Wiesn-Tümpel. Oachkatzl heißt eventuell ein Nagetier mit braunem Fell. Und „Pfiat Di“ ist ein lieber Gruß, wenn jemand Abschied nehmen muss. Ein Leberkaas, weiß auch der Streber ist nicht aus Käse, noch aus Leber. Ein Brathendl, das ist ein Hahn, der kommt im Bierzelt super an. Man hört dort fesche Blasmusik, von der ich Ohrensausen krieg. Man grölt dort in der Bayernrunde den Volksliedsong von „Rosamunde“. Der Lärm dringt mir durch meine Ohren, ein Tinnitus wird mir geboren. Man kann im Bierzelt zwar nicht rodeln, doch zu der Musi kann man jodeln. Ich hab´ dort manche Maß gesoffen und wirklich nette Leut´ getroffen. Und nach 3 Maß, da konnt´ ich seh´n, ich kann auch bayrisch jetzt versteh´n. Oktoberfest stammt zwar aus Bayern, doch auch im Rheinland will man´s feiern, es gibt a Maß und auch a Musi und mancher hat zum Schluss a Gspusi. Doch feiert man in allen Ehren und kann der Wollust sich erwehren. Wir bleiben sittsam und sind heiter, die Hauptsach´ ist, der Spaß geht weiter. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  21. wenn man heute ein Hofnarr wäre, und dem König seine Welt erkläre, mit dem Blick auf sein Wohlwollen, damit danach keine Köpfe rollen, gäbe es für Spaß keinen Drachen, nicht viele Geschichten zum lachen, erfreuliches zu berichten nicht leicht, auch das Wetter so nicht ausreicht, Kriege wie früher, die gibt es nicht, bei denen von heute alles zerbricht, die Welt kennt keine Würde mehr, statt Gespräche knallt das Gewehr, eine Prinzessin findet man nur selten, Frau will heute als solche nicht gelten, der Hofstaat ist nicht mehr zu zahlen, König wird man jetzt nur nach Wahlen, die Kirche hat eine andere Geschichte, Gesetze machen oftmals die Gerichte, selbst das Volk will nicht mehr dienen, huldigt Bloggern, die neu erschienen..
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