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Abschied von Selimbosa


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Brün schlenderte am Morgen, unter einem blauen Sommerhimmel, die Straße hinunter nach Selimbosa.

Ein leichter Wind strich durch sein langes, blondes Haar, wehte in sein

braungebranntes Gesicht, wenn plötzlich eine stärkere Brise aufkam.

Froh gelaunt pfiff er vor sich hin.

Noch einen Tag Urlaub.

 

Er ging durch die Altstadt von Selimbosa mit dem Ziel, das Museum zu besuchen.

Brün hatte von Rosalinda Grold erfahren, es gäbe dort einige Dinge zu sehen,

die ihn ganz sicher interessieren würden. Er hatte schon lange

vorgehabt sich die Karauschen anzuschauen. Gebilde aus einer lange

vergangenen Epoche. Bücher über diese Spezies sollte es auch dort geben,

er war neugierig, hatte Zeit genug, um sich damit zu beschäftigen.

 

Es war Mittag als Brün das Museum wieder verließ und er war hungrig.

Ein Restaurant, in dem es die berühmten melzigen Selimbolinka geben sollte, war ganz in der Nähe.

Brün steuerte auf das Lokal zu, öffnete die schwere Eichentür und wurde von einem diffusem Licht empfangen.

Ziemlich duster hier, dachte er, als er die graugrünen Schleier des Vorhangs,

hinter der Eingangstür, beiseite schob. Er suchte sich einen Tisch, nahe

der vergitterten Fenster.

 

Der helle Tag schien weit weg zu sein. Es war kühl hier drinnen, nachdem er zuvor die wärmende Sonne gespürt hatte.

Es war niemand zu sehen, alles blieb ruhig. Nur das Ticken einer Uhr war zu hören.

Plötzlich öffnete sich hinter der Theke knarrend eine Tür.

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Ein großer Mann, mit breiten Schultern, über die sich ein schwarzes T-Shirt

spannte, betrat den dunklen Raum. Er schaute Brün eindringlich an, ohne

etwas zu sagen.

 

Brün räusperte sich brachte aber nur ein krächzendes "Hallo" heraus.

Der Mann nickte nur. Stumm stand er wie angewurzelt hinter der Theke, legte

seinen bulligen Kopf ein wenig schräg, kniff die Augen zusammen, als

wären sie zu starkem Licht ausgesetzt.

Seltsam dachte Brün, kann er nicht reden?

Gurgelnde Laute drängten sich aus der Kehle des Mannes, als habe er die Frage die

sich Brün im Stillen gestellt, hatte vernommen.

Der Mann nickte erneut, hob seine mächtigen Arme mit den riesigen Pranken.

 

Während er noch überlegte, ob er nicht wieder gehen sollte, knarrte die Tür ein

zweites mal. Eine junge Frau erschien hinter dem Mann. Sie lächelte

Brün an, kam hinter der Theke hervor auf ihn zu und sagte mit ihrer

dunklen, rauchigen Stimme:"Hallo, willkommen Fremder. Ich bin Grünhild, was darf ich Ihnen bringen?"

 

Der Mann hinter der Theke zuckte zusammen, seine dunklen Augen begannen zu

glühen, sahen Brün bedrohlich an, als wollte er ihn damit einsaugen.

Die Gestalt löste eine Erinnerung in ihm aus. Wo hatte er das schon mal gesehen, fragte sich Brün.

 

Dann fiel es ihm wieder ein.

 

 

 

 

Fortsetzung folgt.

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Im Museum hatte er ein Bild in einem der Bücher entdeckt.

Ein gewaltiger Kopf, haarlos bis auf einen dunklen Streifen Haar, der über

die Mitte des Kopfes, bis tief in den Nacken reichte.

 

Das Kribbeln auf seiner Kopfhaut, ließ Unbehagen aufkommen.

Aber da war noch Grünhild, die an seinem Tisch stand und wartete, dass er seine Bestellung aufgab.

Sie war sehr hübsch, hatte ihr langes, dunkles Haar, zu einem Zopf imNacken zusammen gebunden und sah ihn mit ihren grünen Augen lächelnd an.

Brün holte tief Luft, lächelte etwas gequält zurück, bestellte sich eine Portion Selimbolinka und einen Schoppen Rotwein dazu.

 

Bald darauf stellte Grünhild einen großen Teller mit den melzigen

Selimbolinka vor ihn auf den Tisch. Es riecht schon sehr gut, dachte

Brün, nahm einen großen Schluck von dem roten Wein und spürte wie er

warm die Kehle hinunterlief.

 

Brün erwachte mit grässlichem Kopfweh.

Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand, schaute ziemlich verwirrt um

sich, sah dann, dass er in einem schattigen Hof an einer Mauer lag.

Leere Kästen, alte Kartons, rostiges Gerümpel, machten den Hof nicht

gerade zu einem gemütlichen Ort. Eine Ratte huschte hinter einen Karton

aus dem ein Büschel Holzwolle hervorquoll.

 

Lieber Himmel, was ist denn nur passiert, fragte Brün sich und fuhr verzweifelt mit der Hand durch sein langes, blondes Haar.

Haar???

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Brün, Brün, wusstest du es denn nicht? -

Selimbolinka sollte man niemals in der Fremde essen.

Auch auf keinen Fall Rotwein dazu trinken.

 

Und - wie kommste nun raus aus deiner Lage?

:( k

Hallo Klaas,

 

ich wusste es wohl, Brün aber nicht und nun schaun wir mal, wie er aus dem seltsamen Geschehen den Ausgang findet.

 

Derweil lieben Gruß

Carry

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Brün ergriff zittrig mit beiden Händen seinen nun fast kahlen Kopf.

Nur einen schmalen Haarstreifen konnte er noch ertasten.

Ein eisiger Schauer durchzog seinen ganzen Körper.

Er rappelte sich auf, kam mit wackeligen Beinen hoch, nur weg hier, dachte

er, lief über den Hof, bis an das große eiserne Tor, das sich

quietschend öffnen ließ.

Draußen empfing ihn die gerade untergehende, aber immer noch wärmende Sonne.

Brün stolperte hastig durch Gassen und Straßen, bis an eine Straßenecke, die ihm bekannt vorkam, und zu seiner Pension führte.

Er schaute als erstes in den Spiegel, als er unbemerkt an der Wirtin vorbei, leise in sein Zimmer geschlüpft war.

Seine Haare hätten ihm wohl zu Berge gestanden, wenn er noch welche gehabt

hätte. So sah er nur die paar blonden Borsten, die sich jetzt mitten auf

seinem Kopf befanden.

Er riss den Koffer vom Schrank, warf seine Sachen wahllos hinein und stürmte aus dem Zimmer die Treppe hinunter.

 

Aber er musste noch seine Rechnung bei der Wirtin bezahlen.

Bange fragte er sich, wie die Wirtin auf sein Aussehen reagieren würde.

Er klingelte mit der Glocke, die auf dem Tresen stand, worauf auch gleich die Wirtin erschien.

Aber sie lächelte nur und sagte: "Ich sehe sie waren bei Grünhild zum Essen,

Herr Brün." Und dann wollte sie wissen, warum er denn heute schon

abreisen wolle, er hätte doch noch bis zum nächsten Tag gebucht.

Er murmelte etwas von Eile und unvorhergesehen Ereignissen.

"Gute Reise Herr Brün und besuchen Sie uns bitte bald wieder", rief sie ihm

nach, als er schon halb durch die Tür verschwunden war.

Nachdenklich schob sie sich eine lange Haarsträhne zur Seite, die eine kahle Stelle an ihrem Kopf verborgen gehalten hatte.

 

Brün hatte Glück. Ein Schiff verließ noch heute die Insel.

In knapp einer halben Stunde würde er in Richtung Festland unterwegs sein können.

Das Schiff glitt langsam durch das grünblaue Meer. Bald würde die Sonne

ganz darin versinken. An die Reling gelehnt, schaute er lange über das

Wasser zurück, bis die Insel seinen Blicken entschwunden war.

 

Brün spürte wieder so ein eigenartiges Kribbeln. Mit einer hastigen Handbewegung strich er sich ein paar Mal über den Kopf.

Erschrocken sah Brün graugrüne Käfer, die ins Meer fielen.

 

 

 

Ende des ersten Teil der Geschichte

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Brün,

du bist echt ein interessanter Typ.

Du wirst deinen Enkeln viel zu berichten haben.

(Ist auch besser für sie, als nur auf dem Handy rumzudaddeln.)

 

Thx

k

Hallo Klaas, ob der Brün das wohl auch so sieht?

 

Ich habe auch ein Handy aber nur zum telefonieren, falls es mal nötig sein sollte. Da habe ich eben mehr Zeit für Gedichte und Geschichten. Die Story ist ja auch noch nicht zu Ende, es folgen 2 weitere Rückkehr von Selimbosa und den Schluss macht dann endlich Zurück nach Selimbosa.

 

Aber damit werde ich mir noch Zeit lassen.

 

Danke für dein geduldiges Lesen und deinen Kommentar.

Derweil lieben Gruß

Carry

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