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Edelsteinstory 2 - Die Schatzkammer


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Die Schatzkammer

" Es muss doch noch mehr geben als den Fechtsaal, das Bisschen ausreiten und jedes Jahr einen Geburtstagsball." sagte mein Cousin. " Wir haben doch noch den Unterricht", warf ich ein und wir lachten beide. "Witzbold ; ...ich will mal alleine raus in die Welt, richtige Abenteuer erleben"

" Dann lass uns doch einfach heimlich abhauen, für ein oder zwei Wochen". Bertram, so hieß mein Cousin der Herzog, blieb geraume Zeit still und schien nachdenklich. ".... Gar nicht so schlecht der Gedanke, aber dafür bräuchte man eine Tasche voll Silberlinge. .... Aber wir sind doch reich, warum warten auf die Volljährigkeit ". "Du denkst an die Schatzkammer ? " fragte ich und schlug, keinesfalls ernsthaft vor " So schwer kann das nicht sein da rein zu kommen, ich beobachte den Vormund wenn er seine wöchentliche Inventur macht und schleiche mich rein". "Ja, aber ich komm mit, wir verstecken uns ganz leise in der Kammer und wenn er wieder rausgegangen ist können wir dann mal Inventur machen".

 

Wir waren so von diesem Hirngespinst besessen, dass wir es einige Tage später in die Tat umsetzten. Ich hob, mit etwas Ekel, einen ausgespuckten alten Priem eines Torwächters auf und wartete, zusammen mit Bertram, nahe der Schatzkammer. Unser Vormund kam auch schon den Gang hinunter und schob so gleich den langen Dreibartschlüssel ins Kammertürschloss.

Ich lief zu Ihm und fragte " kann ich mit hinein, mein Lieber ?" "Ooh nein, das ist absolut nicht möglich. Du bleibst draußen".

Weil ich davon ausging, dass er die Tür von innen nur andrücken aber nicht zu schließen würde, nahm ich den schmierigen Priem und konnte den dann unbemerkt ins Schließloch des Türschnappers drücken. Dann ging ich bei Seite " na guut".

Als er drin war winkte ich Bertram zu mir und wir schlichen uns vorsichtig bis in einen kleinen Vorraum jenseits der Tür.

Eine vermeintliche Ewigkeit standen wir wie angewurzelt und mäuschenstill hinter einem Vorhang der dort einige Kisten verbergen sollte.

Endlich ging der Vormund wieder hinaus und verschloss die Tür hinter sich.

wir schlugen leise aber erleichtert unsere Hände gegeneinander und begannen die Erkundung.

 

Viel war eigentlich nicht zu sehen. Eine Schale mit ungeschliffenen Edelsteinen, einige offene Kassetten mit Silberlingen, diverse Stapel mit Schuldscheinen, Der Halsschmuck Bertrams verstorbener Mutter und ein schmuckvoller Gürtel mit einer Schnalle auf dem kreisförmig angeordnete Städtenamen zu lesen waren.

Wir steckten uns jeder einige Silbermünzen ein, von denen wir glaubten damit 2 Wochen gut auszukommen und schauten uns diesen Gürtel genauer an. Wundersame Namen von entlegene Orten standen da und ein Knauf mit einem Zeiger war drehbar dazwischen angeordnet.

Bertram legte Ihn sich um, doch er war in der Weite wohl eher für einen besonders dicken Mann gefertigt. " Da passen wir beide rein" sagte ich und wir schlugen ihn um unsere schmalen Leiber.

Die Schnalle lag vor meinem Bauch. Ich verschloss sie und drehte an diesem Knauf bis zum ersten Ortsnamen 'Istanbul'. Die Silhouette der Kammereinrichtung verschwamm vor meinen Augen, es wurde Dunkel und kurz darauf tauchte aus dem Dunkel eine neue verschwommene Silhouette auf.

Die Sicht klärte sich rasch und vor uns war ein reges Treiben von Männern mit Turbanen und Frauen hinter diversen Verkaufsständen.

Bunt war alles an zusehen. Die bodentiefen Gewänder, bei Männern und Frauen, die Früchte und Stoffe auf den Marktständen, alles war wie in einer anderen Welt. Wir sprachen kein Wort und staunten nur. Plötzlich kam ein unheimlich aussehender Herr mit schwarzen Haaren, Augenklappe und spitzem Bart auf uns zu. Mich schauderte es und ich drehte schnell den verdammten Zeiger wieder auf seine ursprüngliche Stellung. Wieder verschwamm das eine Umfeld und das Andere, die Wände der Kammer, wurden klar sichtbar. Schnell öffnete ich die Gürtelschnalle und ließ den Gürtel zu Boden fallen.

Wir waren noch eine Zeitlang still und versuchten unsere Eindrücke zu verarbeiten. Doch nach einiger Zeit schlugen wir wieder die Hände zusammen und waren stolz auf unseren Fund und das erste kleine Abenteuer.

 

"Die nächste Gürtelreise bleibt nicht aus in Teil 3"

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Hallo Gutmensch,

gefällt mir auch gut, dein Schreibstil sagt mir schon mal zu. Ich vermute, dass du einzelne abgeschlossene kurze Episoden schreiben möchtest, die man dann zu einem Buch zusammenfügen könnte, ohne eine durchgehende Story schreiben zu müssen. Wenn das so sein sollte, würde ich im Einleitungstext schreiben:

 

"Du glaubst mir nicht, dann brauch ich dir von meinen großen Abenteuern auch nicht erzählen.

 

Anstatt Einzahl: „vom großen Abenteuer“

 

Ich habe Teil 1 und 2 mal zusammengefügt, die Überleitung würde ich versuchen etwas flüssiger zu gestalten. Nur ein Vorschlag, kannst du natürlich so lassen wie du es hast.

 

Gutmensch:

Dann saßen wir auf seiner Decke, legten uns einige von ihn gehorteten alten Zeitungen über die Beine und tranken einen Korn zum warm werden.

Noch mit vollem Mund von der Wurst begann er mir seine Geschichte zu erzählen.

 

"Wie ich den Vormund überlistete und die Schatzkammer öffnete"

 

Die Schatzkammer

 

" Es muss doch noch mehr geben als den Fechtsaal, das Bisschen ausreiten und jedes Jahr einen Geburtstagsball." sagte mein Cousin. " Wir haben doch noch den Unterricht", warf ich ein und wir lachten beide.

.....

 

Freiform:

Dann saßen wir auf seiner Decke, legten uns einige von ihn gehorteten alten Zeitungen über die Beine und tranken einen Korn zum warm werden.

Noch mit vollem Mund von der Wurst begann er mir seine Geschichte zu erzählen. „Wie ich bereits erzählte, besaßen unsere Familien eine Schatzkammer die sie sich teilten. Nur war unser Vormund ein Geizhals, der nur so viel rausrückte, wie wir gerade zum Unterhalt brauchten. Für Abenteuer fehlte uns also das Budget und so bestand unser erste Abenteuer darin, den alten Geizhals zu überlisten, um in die Schatzkammer zu kommen:

 

Die Schatzkammer

 

" Es muss doch noch mehr geben als den Fechtsaal, das Bisschen ausreiten und jedes Jahr einen Geburtstagsball." sagte mein Cousin. " Wir haben doch noch den Unterricht", warf ich ein und wir lachten beide.

.......

 

 

 

Frage:

Wenn ich das richtig verstehe, sind die Jungs wieder in der Schatzkammer, die jetzt aber abgeschlossen ist. Wie kommen die da wieder raus, oder stehe ich auf dem Schlauch?

 

 

Ich bin auf den dritten Teil gespannt, noch bin ich dabei. ^^

 

grüßend Freiform

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Hallo Freiform,

 

Nein du stehst nicht auf dem Schlauch. Tatsächlich wird diese Situation im nächsten Teil eine Rolle spielen. Die Lösung hierzu liegt ja nahe, sie haben ja den Gürtel. ....Doch das ist leider der Anfang allen Übels.

Ich muß mir, aber erst nach Abschluß der Schreiberei, die Zeit nehmen um alles zu überarbeiten. Dabei werden ganz bestimmt deine Anmerkungen eine Rolle spielen. Ich finde diesen Teil sogar weniger gelungen als den Ersten, weil ich mich zum schreiben gezwungen habe. Eigentlich ist , wegen der Arbeit, mein Kopf nicht richtig frei . Jedoch will ich auch den Inhalt zwischenzeitlich nicht vergessen.

 

Gruß von mir

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Hallo Gutmensch,

 

„Nein du stehst nicht auf dem Schlauch. Tatsächlich wird diese Situation im nächsten Teil eine Rolle spielen. Die Lösung hierzu liegt ja nahe, sie haben ja den Gürtel. ....“

 

Das hab ich mir schon gedacht, was hätten die Jungs denn gemacht wenn sie den Gürtel nicht gefunden hätten? Ich verrat es dir, eine ausgedehnte Diät!

 

Mir sagte der zweite Teil übrigens mehr zu, aber das sich Leseeindrücke unterscheiden, ist ja eher die Normalität.

 

 

 

grüßend Freiform

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