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Geschrieben am

     Klage einer Spülbürste

 

Verurteilt und verdammt bin ich,
den Schmutz von andren abzuwaschen.
Erschöpft vom Arbeitstag hänge ich
in meiner Ecke. Der Frust vom Spülen
tropft allmählich an mir runter.
Nur langsam komme ich zu mir.

 

Widerborstigkeit und Kraft sind längst
zu stumpfer Routine verkommen.
Gleichgültig verrichte ich täglich
meinen Dienst, bis man mich,
da unbrauchbar und nutzlos, 
nach einem Leben voller Arbeit entsorgt.

 

Wie hart ein solches Leben,
kann nur ermessen, wer Tag für Tag
den Schmutz von anderen
wegschaffen muss. Aussichtslos
erscheint mir vieles, weil ich
im Alter, verurteilt und verdammt,
nicht meine Rolle wechseln kann.

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Geschrieben

Ich kann dich beruhigen, Arturo, das ist ein Fake, Amazon erzählt wieder nur Scheiß. Ich habe den Test mit einer Ein- Eurobürste vom Tedi Markt und der ledergebundenen originalen Heineausgabe gemacht - das ist einfach ein Riesenunterschied.  Mit der Lederausgabe kriegst du ein Klo einfach nicht sauber, vergiss es!

L.G. Amadea

 

Hi Carolus,

welch ein schön- bürstiges Gedicht! l. G Amadea

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Geschrieben

Das ist alles nur eine Frage der Perspektive, @Amadea.

In so manchem Buch mag mehr Sch... stecken, als in einer viel benutzten Klobürste.

Andererseits sind gewisse Käfer ganz scharf nach den Überbleibseln tierischen Stoffwechsels.

 

In diesem Sinne habt stets ein gutes Buch zur Hand und bei bedarf auch das andere Utensil.

vor 8 Stunden schrieb Arturo:

"Ein Buch ist auch nichts anderes als eine Klobürste"

verkün­dete Allesversender Amazon.

Vor diesen Fakten versagt auch meine Phantasie.

@Arturo Wenn alles zur Ware wird, dann braucht es nicht viel Phantasie, um alles gleichzusetzen. Dem Geldstück/-schein ist es auch egal, wofür er herhalten muß, ausgegeben wird.

Nicht, daß ich nicht auch den Unterschied sehe.

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Geschrieben

Hallo, ihr Lieben,

 

es dreht sich hier vorrangig nicht um eine Klobürste oder Spülbürste, sondern um ein soziales Problem im Niedriglohnsektor, das Hunderttausende ohne Ausbildung und Chance, vor allem Frauen betrifft. 

Ich hätte mir eher einen Blick auf diese Problematik gewünscht

als einen Hinweis auf die unsoziale "Business-first!"- Ideologie von Amazon.

Dennoch danke ich für euere Beiträge; sie machen durchaus Sinn, wenngleich nicht unbedingt im Sinne des Verfassers der "Spülbürste".

 

Freundliche Grüße und einen "Guten Morgen!"

 

Carolus

 

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Geschrieben
Am 2.10.2021 um 06:45 schrieb Carlolus:

Hallo, ihr Lieben,

 

es dreht sich hier vorrangig nicht um eine Klobürste oder Spülbürste, sondern um ein soziales Problem im Niedriglohnsektor, das Hunderttausende ohne Ausbildung und Chance, vor allem Frauen betrifft. 

Ich hätte mir eher einen Blick auf diese Problematik gewünscht

Lieber Carolus,

 

es gibt nur wenig Männer wie dich, die den Blick hierauf lenken und diese Problematik direkt ansprechen. Harte Sozialkritik tut ab und zu gut, gehört dazu, es muss nicht immer weichgespült daherkommen. Von wegen Chancengleichheit! Mit der Brille sprichst du mir direkt aus der Seele, denn kaum jemand schaut auch mal unter die Brille.  Was meinst du wohl, wie oft ich diese im Leben schon sauber gemacht habe, und mir hinterher wie die Bürste vom Dienst vorgekommen bin - nur weil die Herren der Schöpfung meinten, sich nicht hinsetzen zu müssen. Das ist ekelhaft! Und wenn sie sich bequemen hinzusetzen, dann bleiben sie einfach sitzen, und überlassen den ganzen Spül dir.  Und gerade, wenn du dir noch keine Putze leisten kannst, weil du z.B. im Niedriglohnsektor arbeitest, bleibt alles an dir kleben - und an der Schüssel natürlich. Diese ganze Zeit läppert sich zusammen und fehlt dir hinterher für eine vernünftige Ausbildung.  Das betrifft aber nicht nur hunderttausende, sondern Milliarden von Frauen auf der ganzen Erde. Von den meisten Männern wirst du einfach kurz abgebürstet, wenn du es ansprichst. Da hilft auch kein Heine und keine Bildung, weil die meisten Männer das Problem einfach nicht sehen wollen, behaupte ich jetzt einfach mal. Meines Wissens wurde die ganze Thematik zumindest in der deutschsprachigen Literatur noch von keinem einzigen Mann (dich ausgenommen) angesprochen, und diejenigen, die den Scheiß hinterher wegmachen, fehlt es an Ausbildung, ein Teufelskreis!

Eine kleine kritische Anmerkung vielleicht zum Schluss. Wenn das Gedicht, wie du sagst,  mich als  Frau in einer prekären Niedriglohnsituation meint, muss es mich auch speziell benennen. Der LeserIn kann nicht von alleine drauf kommen. Hier kann sich jeder frustrierte Dienstleister angesprochen fühlen, der einfach keinen Bock mehr auf seine Arbeit hat.

 

nachdenklich, Amadea

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Geschrieben

Liebe Amadea,

herzlichen Dank für die Zeit, den Umfang und den überzeugenden Inhalt deines ausführlichen Beitrags. 

Zwar siehst du die Problematik verengt auf Klobrille und Verhalten von pinkelnden Männern, was durchaus aus dem Stichwort "Spülbrille" zu folgern wäre, aber nicht destotrotz ge-winnt dein Beitrag durch diese inhaltliche Verengung an Anschaulichkeit und Eindringlichkeit.

 

Sehr viele Männer, die einem gewohnheitsmäßigen tabuisierten Verhalten unreflektiert folgen, müssen erst lernen, die Würde von Frauen zu achten, die Not und Zwang  zu einer unterbezahlten und gesellschaftlich verachteten Arbeit greifen lassen. An diesem Beispiel ist eines der Grundübel unsererGesellschaft zu erkennen, denn gerade auch bei diesen Frauen geht es schlicht um "Menschenwürde".

 

Deine "kleine kritische Anmerkung vielleicht zum Schluss. Wenn das Gedicht, wie du sagst,  mich als  Frau in einer prekären Niedriglohnsituation meint, muss es mich auch speziell benennen." So wie du den Inhalt interpretierst, trifft dies durchaus zu. Die soziale Ausweglosigkeit von Älteren im Niedriglohn allgemein wird in V3 Z6/7 deutlich.

 

Nochmals herzlichen Dank für deinen bedenkenswerten Beitrag!

 

Lieben Gruß

Carolus

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Geschrieben

 

Lieber Carolus,

"Die soziale Ausweglosigkeit von Älteren im Niedriglohn allgemein wird in V3 Z6/7 deutlich".

nicht deutlich, aber angedeutet. l.G. Amadea

 

Lieber Arturo: 

du hattest vermutlich noch den Schatz im Silbersee vor dem inneren Augen, gefesselt auf weichem bequemem Stuhl,  

aber Karl- May ist echt Sch...., da lässt sich nicht drüber hinwegwischen. 

Hier wäre jedes weitere Blatt wirklich Off- Topic und hätte im Grunde auch nichts mehr mit dem Gedicht zutun.   

Mein Tipp: Pippi Langstrumpf - im Sitzen!

L.G. Amadea

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