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Dranga

 

 

 

 Dranga erwachte.

 Dunkel war es im Flugsamen. Ihre Gedanken sammelten sich langsam, wie lange wird sie wohl geschlafen haben dachte sie.

 Ihr Körper war schwach fast durchsichtig. Vorsichtig knabberte sie am Samenkern. Er enthielt noch reichlich Lebenssaft. Nachdem sie sich gesättigt hatte, verharrte sie und lauschte, vielleicht konnte sie etwas von der neuen Welt erfahren. Ja irgend welche piepsende Geräusche hörte sie leise, oh, Elfen? Schnell, ich möchte etwas von der neuen Welt erfahren.

 

Manchmal geschah es auch, dass sie die alte Welt nicht verlassen konnten. Der Samen war zu schwer, oder der Lebensbaum zu alt, das Abreißen war dann einfach zu schwach. Sie fielen dann zurück auf ihre Welt.

 

Dranga war eine Erkunderin, ihres Volkes. Alle drei Population Zyklen wurden Erkunderinnen geboren. Sie hatten die Aufgabe, neue Kolonien zu gründen und danach zurückzukommen. Doch viele Erkunderinnen fanden nie ihr Ziel. Die Gefahren im Weltall waren zu groß. Andere Rassen, übergroße Sonnen. Strahlenwelten, Eiswelten, saure Welten usw.

 

Mit Hilfe der Flugsamen hatten sie ja schon viele neue Welten erforscht. Dort hatten sie dann neue Stachelbäume gepflanzt und mit deren Flugsamen jene Welt wieder verlassen. Manchmal kamen sie zurück zur alten Welt manchmal zu einer Neuen. Doch nicht alle „Erkunder“ kamen zurück, viele von ihnen waren abgedriftet, manchmal kamen sie viel später, oder nie zurück.

 

Die Ahnen berichteten von den gesammelten Ereignissen, verunglückter Erkunderrinnen.

 Nun, dies war wohl der Wille der großen Steinbeißer. Die Steinbeißer waren das Volk der Unruhigen. Ständig bohrten sie mit Glänzenden Steinen in den roten Felsen herum und zerkleinerten das Mineral.

Was damit geschah wusste sie nicht, es interessierte sie auch nicht. Nur die Steinbeißer lehrten die Alten und erfanden neue Sorten von Stachelbäumen. Welche, die sehr schnell wuchsen und deren Flugsamen größer waren und fester.

 

Egal.   Jetzt wird es Zeit den Flugsamen zu verlassen dachte sie. Langsam und vorsichtig bohrte sie sich von innen nach außen. Je tiefer sie bohrte desto härter wurde die Hülle. Endlich das Knacken, der Samen öffnete sich, seltsamer Geruch drang ein.

 

Der geteilte Samen fiel nach hinten weg. Das erste was sie sah war diese silberne Blume am Horizont. Oder war es eine andere Welt, aber so nah? Vielleicht kann ich dort hinauffliegen? So ehe ich diese Welt erkunde werde ich ein paar Stachelsamen befruchten und setzen, wer weiß, vielleicht ist diese Welt zu unbrauchbar für die Sonnenflügler.

 

Sonnenflügler, so wurden sie von den Steinbeißern genannt. Vorsichtig erhob sich Dranga, stellte sich gerade hin und glättete ihre zarten Flügel. Dann begann sie vorsichtig an zu hüpfen, mit jedem Hüpfer spannten sich die Flügel mehr. Fertig.

 

Seltsame Welt, sie schaute umher suchend nach einem Keimplatz für ihre Stachelbäume. Grüne Pflanzen überall, mal kleine Mal große und Regenzungen gab es hier auch. Aber keine blauen Pflanzen, das werden wir ändern dachte Dranga.

 

 

Hüpfte in der Nähe der Regenzunge und bohrte ein Loch, dann steckte sie den Stachelsamen hinein und setzte sich kurz darauf, das reicht dachte sie, er ist befruchtet. Das Ganze wiederholte sie sieben Mal in der näheren Umgebung, gut es reicht. Nach kurzer Zeit sollten daraus große Stachelbäume werden und dessen große Blüten werden genügend Flugsamen hervorbringen. Ein Baum konnte bis zu drei Flugsamen hervorbringen, genug für die Sonnenflügler um die Welten zu erkunden.

 

Am tiefen Himmel wurde es heller und mit zunehmender Helligkeit wurde es lauter.

Einheimische erwachen dachte Sie. Nein, hoffentlich nicht. Dranga stieß sich vom Boden ab öffnete ihre Flügel und stieg auf. Sie drehte ein paar Runden und flog dann Richtung Sonne. Diese Welt ist ja voll mit Einheimischen so was hatte Dranga bis jetzt noch nie erlebt.

Flugsamen landeten niemals auf bewohnten Planeten, irgendetwas ist schiefgelaufen.

Seltsame Kreaturen, wie langsam sie am Boden krakeln.  Dann wieder welche in der Luft, mit komischen Armwedlern.

 

Halt, dort vorn laufen Steinbeißer oder nicht? Sie sahen aus wie kleine Steinbeißer, nur ihr Köpfe waren kleiner und sie hatten einen seltsamen glänzenden runden Hut auf und trugen lange Stöcke mit sich herum.

 Nein, das können keine Steinbeißer sein, sie bewegen sich viel zu schwerfällig und glänzen irgendwie so komisch matt.

 

Nein, schnell, ich muss den Planet schleunigst verlassen. Ein verseuchter Kern darf niemals bewirtschaftet werden. Zuviel Leid würde entstehen. Sie hob vom Boden ab und flog schnell zurück, die Stachelsamen müssten längst wachsen.

Sie stieg hoch um ihren Ankunftsfleck schnell zu finden. Sie fand die Regenzunge relativ einfach und an deren Rändern wuchsen die Stachelbäume im Zeitraffertempo.

 

Sie musste sich beeilen, diese kleinen Steinbeißer kam ihr sehr seltsam und ungeheuerlich vor. Doch diese seltsamen Stöcke, die sie trugen, kamen ihr irgendwie bekannt vor.

Schnell, beeilt euch ihr Stachelbäume. Die Wurzeln der Stachelbäume hatten längst die Regenzungen fast ausgesaugt. Das Wasser war schon sehr heiß geworden und dampfte. Das passierte dann immer, wenn die Pflanze sich im wahnsinnigen Tempo generiert.

 

Und endlich, die Blüten wurden geschoben und senkten sich bis kurz über den Erdboden.

Es wird zeit, die Steinbeißerkinder, so nannte sie die Einheimischen. Sie sahen ihnen verdammt ähnlich, aber wie gesagt, sie waren zu klein und ihre Ausstrahlungen waren gering, und ängstlich.

Dranga konnte in einer recht nahen Entfernung die Aura mancher Lebewesen fühlen. Ob sie wohl freundlich sind, dachte sie, aber ihre wilden Gebärden waren ungestüm nicht im ruhen Wind gebettet.

 

Dranga überlegte ganz kurz, nein, ich kann nicht bleiben. Schade gelbe Sonne deine Samen sind unausgereift, zu wild. Die Blüten der Stachelbäume werden sich gleich schließen ich muss mich schnellstens aufnehmen lassen, dann warte ich den Flug ab. Wer weiß wie lange ich dann fliegen werde bis wieder der Samen einen feuchten Planeten findet. Die Blüte schloss sich sehr schnell, füllte das innere mit Nektar auf und die Äste bogen sich auf mehrere 1000 Meter und mehr durch. Dieser Vorgang regulierte die Pflanze allein. Sie hat die Gravitation Kraft dieses Planeten aufgenommen und neutralisierte sie mit ihren Urkräften ihres Heimat Sterns, der vom Masse Volumen fast das Dreifache hat, wie dieser hier.

 

In der Luft erwachte ein brummen was nach und nach in einer höheren Oktave überging. Gleich, ja gleich wird es geschehen, dachte Dranga. Die haltenden Wurzeln werden brechen und der Samen wird in den Himmel schießen und den Planeten verlassen. Ein Spiel was Dranga schon dreimal erlebt hatte. Und Planet zwei, war damals eine willkommene Geburtsstunde für eine neue Volksgruppe der Sonnenflügler, aber das lag schon sieben Häutungen zurück.

 

Ein Knall erfolgte, aber Drange hörte ihn nicht mehr, ihr Körper hatte schon den Schlafmodus eingeleitet. Und auf der Erde staunten die Menschen über die Riesengroßen Bäumen die dort über Nacht gewachsen waren. Und die stachligen Kugeln die rasend die Erde verließen.

 

Und Stunden später, waren alle dort stehenden Riesenbäume zersetzt, verflüssigt und vergast.

 

...

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