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Anonyma

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Beiträge erstellt von Anonyma

  1. Hallo zusammen,

     

    ich kann nicht umhin, zu sagen, dass etwas dran ist, an dem, was Sternenherz hier anführt.

     

    Beim Lesen fiel mir ein, wie das in einem anderen Forum gehalten wurde. Das Forum, Gedichte.com, gibt es ja nicht mehr, aufgrund eines Brandes, bei dem alle Daten (auch die Backup-Daten) verloren gingen.

     

    Dort war es so, dass es einen speziellen 'Wettbewerbs-Account' gab. Dieser Account war die 'Sammelstelle', an die man per Privater Nachricht (PN) sein Gedicht schicken konnte. Er wurde 'gemeinsam verwaltet' und dann sprach sich die Moderation untereinander ab, wer dann schlussendlich die Gedichte, anonymisiert und durchnummeriert, zur Bewertung in den entsprechenden Faden einstellt (also zu Beginn der Abstimmungsphase, wie von Sternenherz erwähnt). Auf diesen Account hatten alle Mitglieder von Administration und Moderation Zugriff.

     

    Wäre das nicht vielleicht eine Möglichkeit? Das wäre etwas 'flexibler', weil dann - sollte es irgendein Problem geben, zeitlich oder aus anderen Gründen - auch ein:e andere:r Moderator:in einspringen und übernehmen könnte.

     

    LG,

     

    Anonyma

     

     

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  2. Der ganz normale Wahnsinn
    (Oder: Wenn einem die Wirklichkeit mit dem nackten A - verlängerten Rücken voran ins Gesicht springt)


    Ich dachte mir: Ich bin im Grunde
    so schlau wie alle andren Leute,
    ein Teil der ganz normalen Meute,
    dann schlug mir die Erkenntnisstunde.

     

    Und heftig, dreizehn Glockenschläge,
    von links, von rechts, dann auf die Nase;
    sie platzte, meine rosa Blase
    und aus Geradem wurde Schräge.

     

    Seither, da hängt mein Weltbild schief,
    mahnt krumm an der Verstandeswand
    und auch der Hammer, den ich fand,
    traf meinen Daumen und ich rief:

     

    "Verdammt seist du! Du - Wirklichkeit!
    Was nagelst du an meinem Sarg?
    Ich wills nicht wissen, lass den Quark,
    du machst mich klug, das geht zu weit!"

     

    Jahrzehnte war ich ausgewichen,
    mein Leben einfach und gemütlich,
    tat mich an Allgemeinem gütlich,
    jetzt hat sich etwas eingeschlichen.

     

    Ganz gegen meinen Wunschtraumwillen
    muss ich die Wirklichkeit erkennen,
    das Kind bei seinem Namen nennen,
    kann meine Sehnsucht nicht mehr stillen,

     

    die Sehnsucht nach der Illusion,
    dass Menschen wirklich Menschen sind
    und mehr als nur die Spreu im Wind;
    die Körner trug die Zeit davon.

     

    Was bleibt, sind Papageienaffen,
    sie plappern, ohne zu verstehen
    und äffen nach, was sie so sehen,
    ums bis zum Gipfel hoch zu schaffen.

     

    Napoleons, sich selbst am krönen,
    mit Religion, mit Wissenschaft,
    mit Ideologienkraft,
    es lässt sich nichts daran beschönen.

     

    Wir leben ohne Maß und Sinn,
    vermehren uns in hellen Scharen,
    mag auch auch die Welt zur Hölle fahren,
    die Habgier brüllt: "Gewinn! Gewinn!"

     

    Tja, irgendwann ist alles hin,
    dann wird der Letzte sich beschweren,
    den Göttern ihre Schuld erklären.
    Und ich? Ich sitze mittendrin

     

    und denke mir: Ich bin im Grunde
    so dumm wie alle andren Leute,
    ein Teil der ganz normalen Meute,
    bis sie mir schlägt, die letzte Stunde.

     

     

    (Anmerkung: Eine überflüssige Strophe entfernt. Mit Dank für den 'Schubs in die richtige (Blick)Richtung' an SalSeda:smile: )

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  3. Hallo, Oilenspiegel,

     

    dankesehr! :smile:

     

    Es freut mich, wenn ich mit dem von mir Geschriebenen dafür sorgen konnte, dass sich deine Mundwinkel nach oben bewegten. (Das formulierte ich jetzt bewusst deshalb so, um dir damit ein kleines, indirektes Kompliment für diese Formulierung zurückzugeben.)

     

    Danke fürs Hereinschauen!

     

    LG,

     

    Anonyma

  4. Hallo, Ginsky,

     

    Songtexte kann ich nicht sonderlich gut beurteilen, aber ich versuch's mal.

     

    Ich tue mich vielleicht deshalb ein bisschen schwer, hier in eine Melodie hinein zu finden, weil da teilweise Kommata sind, aber auch viele fehlen. Da geht es um Zäsuren (also Pausen, wenn man's musikalisch ausdrücken will).

     

    vor 2 Stunden schrieb Ginsky:

    Und egal wie weit ich lauf, du wirst immer wieder einholen.

     

    Hier 'fehlt' etwas. Ich sehe da verschiedene Möglichkeiten:

     

    ... du wirst mich immer wieder einholen. 

     

    Oder du verkürzt es auf diese Art, das ginge auch:

     

    ... wirst mich immer wieder einholen.

     

    Oder:

     

    ... du wirst immer wieder aufholen.

     

    Ich denke aber, ich muss da ein bisschen noch etwas dazu erklären. Mir ist klar, wie 'du wirst immer wieder einholen' gemeint ist. Und ich will auch nicht sagen, dass es so, wie du es geschrieben, falsch ist. Aber ich möchte sagen, dass es sich sicher um 'regionalen Sprachgebrauch' handelt. Das kann zu Missverständnissen führen. Es gibt zum Beispiel auch eine ganz andere Bedeutung für 'einholen': Einkaufen. Ja, 'anderswo' kann damit auch gemeint sein: 'Du wirst immer wieder einholen' = 'Du wirst immer wieder einkaufen gehen'. 

    Das ist dann zwar ein richtig lustiges Missverständnis :biggrin:, aber trotzdem. Deshalb denke ich, dass es einfach besser ist, auf so etwas zu achten und zu versuchen, sich so 'unmissverständlich wie möglich' auszudrücken und nicht zu viel regionalen Sprachgebrauch mit einfließen zu lassen. 

     

    Das ist jetzt nicht als 'Kritik', sondern als Hinweis gemeint. Hier ist es nämlich genau so:

     

    vor 3 Stunden schrieb Ginsky:

    Ja ich weiß, ja ich weiß, ich komm dir nicht aus.

     

    'Ich komm dir nicht aus.' Ich persönlich kenne diese Formulierung, sie bedeutet: 'Ich kann dir nicht entkommen/ ich komme von dir nicht los'. Aber andere kennen sie eben unter Umständen so nicht. Und haben dann eventuell ein Fragezeichen über dem Kopf. 

     

    vor 3 Stunden schrieb Ginsky:

    Ich muss mich ergeben, sonst wird hier alles explodieren.

    Und endlich begreifen ich kann ohne dich nicht existieren.

     

    Und hier ist noch eine Kleinigkeit: Nämlich der Punkt am Ende des ersten Verses. Durch den Punkt wird etwas 'falsch', denn da gehört ein Komma hin. Warum ist das so? Ich schreibe das mal fortlaufend:

     

    Ich muss mich ergeben, sonst wird hier alles explodieren. Und ( ich muss) endlich begreifen: Ich kann ohne dich nicht existieren.

     

    Das ist ein Satz, den du aber in zwei Sätze trennst. Schau mal:

     

    Ich muss mich ergeben, sonst wird hier alles explodieren, und endlich begreifen: Ich kann ohne dich nicht existieren.

     

    Oder so, wäre auch richtig:

     

    Ich muss mich ergeben - sonst wird hier alles explodieren - und endlich begreifen: Ich kann ohne dich nicht existieren.

     

    Der Teil des Satzes zwischen Kommata oder zwischen den Bindestrichen, das ist ein 'Satzeinfügung', also ein 'Zusatz'. Das wird deutlich, wenn ich's mal umstelle:

     

    Ich muss mich ergeben und endlich begreifen: Ich kann ohne dich nicht existieren, sonst wird hier alles explodieren.

     

    Oder:

     

    Ich muss mich ergeben und endlich begreifen: Ich kann ohne dich nicht existieren. Sonst wird hier alles explodieren.

     

    Und ich denke, damit konnte ich auch vermitteln, warum Satzzeichen (natürlich auch die von mir erwähnten Kommata) so wichtig sein können. 

     

    Wenn du singst, dann machst du Pausen. Und ich kann aus diesen Pausen heraus erkennen, was du meinst. Aber wenn du einen Text, so wie hier, niederschreibst, dann fehlen die wirklich beim Lesen. 

     

    Noch etwas, das hier bei dir zwar nicht der Fall ist, aber, wie ich finde, trotzdem erwähnenswert. Es kann auch sein, dass unter Umständen eine bestimmte Bedeutung sogar komplett ins Gegenteil verkehrt wird oder etwas, das traurig sein soll, unfreiwillig komisch wird und ja, ich habe es bereits erlebt. In einem Forum, das es leider nicht mehr gibt. Da war ein Buchstabe falsch. Ich erinnere mich nicht mehr an die Details, aber es ging um 'an' und 'in'. Versehentlich 'in' statt 'an' geschrieben und das gesamte Gedicht 'kippte' um 180° vom Traurigen ins Komische. 

     

    Es geht also wirklich nicht um 'Erbsenzählerei', wie das in einigen Foren manchmal genannt wird, sondern um, wie ich finde, durchaus Wichtiges.

     

    Schließlich möchten wir alle ja, dass Leser und/oder Zuhörer uns auch (richtig) verstehen. ^^

     

    Ich hoffe, dass du mit meinen Anmerkungen etwas anfangen kannst. 

     

    Und, last, but not least: Ich mag die Feuer-Metaphorik. Gefällt mir gut! :smile:

     

    LG,

     

    Anonyma

  5. Hallo, WF Heiko Thiele,

     

    vor 7 Stunden schrieb WF Heiko Thiele:

    Mir fehlen die Worte. Ist wirklich einzigartig treffend formuliert. Schön, daß sich mal jemand der Sache angenommen hat. Wow!

     

    Herzlichen Dank dafür! :smile:

     

    Ich musste mich 'der Sache' einfach annehmen. Ich bin zwar nur eine 'Beobachterin von Außen' in dieser Hinsicht, da ich zwar immer wieder in diesen - sogenannten - sozialen Medien lese, aber dort nicht aktiv bin. Und so, wie es da zugeht, werde ich das auch nie ... :classic_wacko:

     

    Es war einfach zu absurd, wie es da 'abging' - da fehlten mir zuerst auch die Worte. Aber bei mir hält das gewöhnlich nicht lange an - :biggrin: - und als ich sie wiederfand, wollte dieses Gedicht geschrieben werden.

     

    LG,

     

    Anonyma

     

     

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    Hallo, Carlos,

     

    vor 2 Stunden schrieb Carlos:

    Hallo Anonyma, 

    ich verstehe nicht ganz deine Verse, will nicht aufs geratewohl einen Like geben.

    Das Gedicht selbst verstehe ich, aber was du im Anschluss schreibst, nicht. 

    Vielleicht geht es in einer Richtung, die ich für ein lyrisches Forum nicht passend finde. Ich bin vorsichtig. 

    Übrigens, nur noch das zum Thema: Ich kenne persönlich ein paar Leute, die sich nicht impfen lassen wollen. Hier in diesem lyrischen Forum aber will ich nicht darüber reden.

     

    also - das verstehe nun wiederum ich nicht. Ich weiß nicht, was du damit meinst, wenn du schreibst: 'in welche Richtung das gehen soll'. Also eins versichere ich dir - es geht im Gedicht in keine Richtung, sondern es ist eine Schilderung, wie manche Leute mit der Situation umgegangen sind.

     

    Hast du schon mal den Begriff 'Smombie' gehört? Das sind zwei Begriffe, die zusammengefasst wurden: Smartphone und Zombie = Smombie. Da gibt es eben Leute, die so dermaßen ins 'Daddeln' versunken sind, dass sie von ihrer Umwelt buchstäblich nichts mehr mitbekommen. 

     

    Was mich völlig verblüfft, das ist, wie du auf den Gedanken kommst, dass dieses Gedicht irgendetwas mit Corona oder Impfung zu tun haben könnte. Das hat damit wirklich gar nichts zu tun.

     

    Ich versuche mal, genauer zu erklären, worum es da geht. Vor allem, was meine Anmerkung unter dem Gedicht anbetrifft:

     

    Facebook, WhatsApp und Instagram. Social Medias und Messenger. Da gibt es diese Messenger, die ermöglichen etwas, das ich mal 'sich miteinander schriftlich in Echtzeit unterhalten' nennen möchte. Also wie eine Unterhaltung, aber schriftlich. Das ist die Art, wie viele junge Menschen heutzutage miteinander 'reden'. Die sitzen z. B. in der U-Bahn nebeneinander und 'messengen' miteinander, statt miteinander zu sprechen. 

     

    Facebook, WhatsApp und Instagram gehören alle drei zu einem Konzern. Bislang der Facebook-Konzern, künftig will dieser sich in 'Meta' umbenennen. Es ist nun so, dass alle diese drei Dienste deshalb auch alle miteinander zusammenhängen, was die Software anbetrifft. Die gleichen Server, wo die Daten gespeichert werden. 

    Am 4. Oktober gab es da ein größeres Update, so, wie du es vom PC her kennst. Und da lief etwas gründlich schief, da wurden Programme 'zerschossen' (so nennt man das) und das führte dazu, dass alle drei Dienste komplett ausfielen und das weltweit. Ging gar nichts mehr, die Leute konnten nicht mehr darauf zugreifen.

     

    Und für manche war das eine dermaßen furchtbare Sache, dass sie manchmal geradezu 'absurd' darauf reagierten. Also wirklich, also ob dieser Ausfall eine echte Katastrophe wäre.

     

    Und in meiner Ergänzung, da erwähnte ich lediglich, was die Leute hinter diesem harmlosen Ausfall alles vermuteten und was sie dann als Tatsachen in Live-Chats oder in Kommentaren unter Youtube-Videos so alles darüber 'erzählten'.

    Ich hier gehe hier mal ein wenig ins Detail. Seit über 70 Tagen gibt es z. B. einen Livestream auf Youtube, wo man den Vulkanausbruch auf La Palma (eine Insel, gehört zur Inselgruppe der Kanarischen Inseln, die wiederum zu Spanien gehören, liegt im Atlantik, nordwestlich von Afrika, südwestlich von Spanien) in Echtzeit verfolgen bzw. mit ansehen kann. Sieht faszinierend und spektakulär aus, ist aber tatsächlich nur ein kleiner Vulkan, der auch nur eng begrenzte, regionale Auswirkungen hat. Aber es gab früher auch noch nie die Möglichkeit, sich so etwas live ansehen zu können. Ich schau da auch immer mal wieder rein. Und lese dann auch im englischen Chat mit, dafür reicht mein Englisch aus, auch wenn es nicht das beste ist. Nebenbei habe ich dabei auch mittlerweile eine ganze Menge mehr über Vulkanismus und auch Geologie dazu gelernt, was ich gerne mitnehme. Teilweise ist der Chat sehr informativ, aber teilweise tummeln sich da natürlich auch immer wieder Trolle und ja, echte Spinner aller Art. Anders kann man das nicht nennen, wirklich nicht.

     

    Und da war es dann so, dass auf dem Bildschirm der Vulkan, als Live-Übertragung, zu sehen war. Hören kann man diesen natürlich auch. Und trotzdem schrieben da Leute im Chat, dass diese Übertragung in Wirklichkeit gar nicht live wäre, sondern eine Aufzeichnung. Weil Facebook, WhatsApp und Instagram weltweit ausgefallen seien und weil die Regierung(en) von Land A, Land B etc. oder die supergeheimen Weltverschwörungsanführer, die hinter allem stecken, eben auch da dahinter stecken würden.

     

    Da war dann nicht von einem Ausfall aus irgendwelchen technischen Gründen die Rede, sondern davon, dass diese drei Dienste absichtlich abgeschaltet wurden. Weil in Wirklichkeit La Palma gerade in zwei Hälften zerbrochen, ein riesiger Erdrutsch ins Meer stattgefunden hätte oder die Insel explodiert sei. Weshalb gerade der zuvor bereits prophezeite Mega-Tsunami (japanisch für eine riesige Flutwelle) bereits auf dem Weg zur Ostküste der USA sei. Es fehlte auch nicht am Weltuntergang. Deshalb stand fest, dass 'die da oben' (wer auch immer 'die' sein sollten) diese drei Dienste deshalb abgeschaltet hätten, damit die Menschen 'da unten' nichts davon erfahren sollten. Also ich weiß nicht - warum sollte man (wer auch immer) versuchen, den Weltuntergang vor allen Menschen zu verheimlichen. Wie?!? Also, wenn irgendwann die Welt, warum auch immer und wie auch immer, tatsächlich untergehen sollte - das könnte man nicht verheimlichen - wie denn?!? Also das bekäme doch jeder mit, dafür bräuchte es dann auch keine sozialen Medien mit Messengern. 

     

    Und ich verstehe wirklich nicht, was das mit Corona und Impfen zu tun haben soll? Davon ist doch hier überhaupt nicht die Rede, das ist nicht das Thema, hier geht es doch um Social Medias und Absurdität. Um das Verhalten der Menschen und deren völlige Rat- und Hilflosigkeit, weil sie nicht wussten, was sie machen oder mit sich anfangen sollten ohne ihren 24/7-Zugang zu diesen Diensten.

     

    Ich hoffe, ich habe es gut genug erklärt. Würde mich freuen, wenn damit das offensichtliche Missverständnis ausgeräumt ist. :smile:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

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    Hallo, Ginsky,

     

    hoppla - da sind ja noch zwei Kommentare dazugekommen, noch während ich gerade am Antworten auf die beiden vorhergehenden war.

     

    Zitat

     

    Ich könnt mich wegschmeissen......du hast mich echt grad sehr zum Lachen gebracht.

    Super! Die englischen Fetzen die du mit rein bringst sind genial. Ich kann mir das Girlie bildlich vorstellen.

     

     

    Dankeschön!  :smile: 

     

    Genau das war ja auch meine Absicht - Absurdität aufzuzeigen und damit die Leser/-innen (vielleicht) zum Lachen bringen zu können.

     

    Freut mich sehr, wenn mir das bei dir gelang!

     

    LG,

     

    Anonyma

     

    ___________________________________________________________________________

     

    Hallo, Sternwanderer,

     

    Zitat

     

    Dein Schlussatz ist unübertroffen, ebenso die eingeworfene Jugendsprache und JA, man glaubt es kaum, mit einem Handy kann man auch telefonieren!

     

    Den Tag habe ich in guter Erinnerung und muss sagen, das ich never an einen Totalausfall der Sozialen Netzwerke gedacht habe,

    da an meinem Standort es nicht unüblich ist, dass das Internet laaaaaaaaaaangsam ist und manchmal WhatsAppNachrichten ect. nicht raus gehen.

     

    LG Sternwanderer

     

     

    Ja, der Schlusssatz, der zeigt, wie 'baffled', aka wie baff ich war. Es gab auch ein Video (hab aber mittlerweile vergessen, wie es hieß), in dem verschiedene Leute, noch während des Ausfalls, interviewt bzw. befragt wurden, wie sie denn mit dieser Situation umgehen würden.

     

    Und da war dann diese junge Frau, die gerade aus einem Club oder einer Disco kam. Die ihre Eltern benachrichtigen wollte, dass diese sie abholen kommen sollten und ja, ihre Antwort findet sich in der zweiten Strophe des Gedichts.

     

    ich saß wirklich sprachlos vor dem Bildschirm und wusste weder, was ich sagen oder auch nur dazu denken sollte. Das war einfach echt. Sie kam überhaupt nicht mal auf den Gedanken, dass sie ihre Eltern auch einfach - anrufen könnte. Weil 'Phone' eben auch 'Telefon' bedeutet.

     

    Ich überlege manchmal, ob man das Smartphone nicht vielleicht umbenennen sollte ... in Notsosmartphone oder so ... :biggrin:

     

    Freut mich sehr, wenn ich dich amüsieren konnte. :smile:

     

    LG,

     

    Anonyma

  6. 04.10.2021: Global Katastrophy!!!


    O Lord, o jemine, o Schreck, lass nach!
    Kein Facebook, kein WhatsApp, kein Instagram!
    Das war nicht nur ein kleines Ungemach,
    betraf die Welt und nicht nur Uncle Sam!
    Manch User war entsetzt und mit "Oh damn!"
    gezwungen, SMSing zu betreiben!
    Doch eine junge Frau, im Kopf wohl Jam,
    ließ alles Denken kompromisslos bleiben:


    "Ich wollte meinen Eltern etwas schreiben,

    das ging nicht - ich war hilflos, ganz und gar,
    und wusste nicht, was ich da machen soll!"
    So etwas, das ist woesome, aber wahr
    und macht das Maß des Nonsense wirklich voll;
    sie sprach im Ernst, sie war kein sassy Troll.
    Ach, Girlie, Mädchen, kannst du das kapieren,
    vorausgesetzt, es ist dir nicht zu 'oll'?
    Versuche, dich ganz strong zu konzentrieren:
    Man kann mit einem Smartphone - echt jetzt - telefonieren!!!

     

     

     

    (Ich geb's ja zu, das ist schon ein bisschen ziemlich sehr fies. Aber ich konnte nicht anders. Denn hier sind Tatsachen geschildert, die ich auf Youtube mitbekommen durfte. Ich habe lediglich darauf verzichtet, hier auch noch darüber zu schreiben, dass der Weltuntergang mal wieder stattfand. Oder zumindest eine schreckliche Katastrophe, die von 'denen da oben' durch das 'Abschalten' - ja, von Abschalten war da die Rede, nicht von technischen Problemen - erwähnter Vertreter der Social Medias vor den 'Menschen da unten' geheimgehalten werden sollte. Doch. Ernsthaft. Weil Facebook, WhatsApp und Instagram ausfielen. *facepalm*)


     

    • Lustig 4
    • wow... 1
  7. Hallo, Joshua Coan,

     

    vor 5 Stunden schrieb Joshua Coan:

    Auf deinem Grabe tanze ich jetzt

    Mit Schnaps und Bier ein Freudenfest!

    Das Zeug wird hinunter gekippt

    Und lauwarm wieder zu dir geschickt

     

    okay - also, damit hattest du mich am Haken. Mit der letzten Zeile, um genau zu sein. Starker Tobak - aber hat mich dazu gebracht, unwillkürlich von einem Ohr bis zum anderen Ohr zu grinsen. Dafür schäme ich mich auch fast ein bisschen, aber ich kann trotzdem nicht anders. *Hüstel*

     

    Zwei Kleinigkeiten zum Anfang: 

    vor 5 Stunden schrieb Joshua Coan:

    ... deiner alten getrieben!

     

    'Alten' muss hier groß geschrieben werden.

     

    vor 5 Stunden schrieb Joshua Coan:

    dass für Zeiten

     

    Hier hast du einen Tippfehler, ein 's' zuviel.

     

    Ja, da kann ich auch nicht anders ... :whistling:

     

    vor 5 Stunden schrieb Joshua Coan:

    Du hast für immer verloren

    Und ich am Ende gesiegt

     

    Das finde ich interessant. Wirft in mir die Frage auf: Warum gesiegt? Hmmm ... hat das das Li womöglich, ähm, nachgeholfen?!? Denn ansonsten wäre es eventuell eine 'Befreiung', aber sicher kein Sieg ... 

     

    vor 5 Stunden schrieb Joshua Coan:

    Wir konnten uns nie leiden

    Und da waren wir uns immer einig

     

    Trifft den Nagel auf den Kopf - zum Streit gehören bekanntlich immer zwei Streithammel und beide müssen sich darin einig sein, sich eben auch streiten zu wollen.

    Vielleicht waren sie sich auch einfach zu ähnlich. Meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, dass sich Menschen mit ganz und gar unterschiedlichen Charakteren insgesamt eher weniger streiten. Während  Menschen, die sich in vielem sehr ähnlich sind, in manchen Punkten vielleicht sogar gleichen, viel eher dazu neigen, überhaupt nicht miteinander auskommen zu können.

     

    vor 5 Stunden schrieb Joshua Coan:

    Wir waren Nachbarn Haus an Haus

    Brüllten uns an über dem Gartenzaun

    Und Arbeitskollegen waren wir auch

    Haben uns schlimm auf dem Klo verhauen

     

    In dieser Strophe sind zwar Assonanzreime, aber keine direkten Endreime. Ja, hm. Irgendwie würde es sich für mich inhaltlich besser fügen, wenn du den zweiten mit dem dritten Vers tauschst. Aber das ist nur ein persönlicher Gedanke/Eindruck von mir. Denn andererseits ist dann die Struktur an dieser Stelle durchbrochen, was natürlich auch nicht gut ist. Bei mir kommt die 'zweite Hälfte' eben so an, als ob da noch schnell eine Ergänzung hinzugefügt wird - was hier keinen Sinn macht, denn der 'Feind' liegt hier im Grab und braucht ganz sicher nicht erklärt zu bekommen, dass sie Arbeitskollegen waren. Das würde z. B. in einem Gespräch mit einer anderen, dritten Person Sinn machen. Passiert uns Menschen in Gesprächen ja auch immer mal wieder, dieses 'Ach ja, und da war noch das'.

    Nimm meine Anmerkungen hier aber nicht zu wichtig, ja?

     

    vor 5 Stunden schrieb Joshua Coan:

    Ich hab dir dafür in den Kaffee gepisst

    Und es schamlos mit deiner alten getrieben!

     

    Das hier! Ui, ist das bööööse. Aber gut! :biggrin:

     

    vor 5 Stunden schrieb Joshua Coan:

    Ach ja… was waren dass für Zeiten

     

    Hier gefällt mir, dass diese Zeile separat steht und den Wechsel von Aggression hin zu einer Art 'Melancholie' vollzieht. Was bei Betrunken häufig tatsächlich genau so der Fall ist.

     

    vor 5 Stunden schrieb Joshua Coan:

    Jetzt sitze ich da besoffen

    Und trotzdem ernüchtert

     

    Hier mag ich den Widerspruch, der keiner ist. 

     

    Hat mir insgesamt gut gefallen, auch ganz ohne die Erwähnung des Hintergrundes (die Doku über Kinski und Herzog). Funktioniert auch mit Max Müller und Martin Meier. :wink:

     

    Da fiel mir doch prompt der Hit von Stefan Raab ein, damals, du weißt schon, 1999. Als noch die Dinosaurier über den Planeten wandelten. Raab (mit Truck Stop zusammen) fand die Inspiration in einem äußerst skurrilen Nachbarschaftsstreit - um den berühmt-berüchtigten Maschendrahtzaun ... weiß natürlich nicht, ob du das kennst. Ist auch deftig-amüsant, möchte ich sagen.

     

    Noch eins zum Abschluss: Mir sagt es zu, dass sich die Endreime hier so 'schwankend' verhalten. Uneins, sozusagen. Das passt - zum LI und zur Geschichte. 

     

    LG,

     

    Anonyma

     

     

    • in Love 1
  8. Hallo, Gaukelwort,

     

    ich kam, ich las und ich blieb hängen. Zwar bemühe ich mich meistens durchaus, bisher unkommentierte Werke zu finden und zu kommentieren - aber, na ja. Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.

    Hat mich angesprochen und möchte eine Antwort - hat es gesagt, doch.

     

    Ich war vom Titel im ersten Moment ein bisschen irritiert. Als ich ihn las, dachte ich unwillkürlich in eine komplett andere Richtung. 'Autokorrektur' weckte  bei mir Assoziationen in Richtung 'künstlich, mechanisch' und daher andere 'Erwartungen', was ich zu lesen bekommen würde.

     

    Das ist jetzt keine Kritik, denn der Titel trifft das Thema. Ich teile nur meine Empfindungen als 'neutrales' Feedback mit.

     

    Da ich mit dir noch nicht viel Kontakt hatte, weiß ich noch nicht einzuschätzen, was du eventuell absichtlich machst oder nicht. Daher meine Frage zu der Betonung von Albdämon. Dieser Begriff betont sich ja eigentlich 'fallend', anders als z. B. bei 'dämonisch'. 

    Allerdings empfinde ich diese Betonung, auf die Bedeutung bezogen, als passend. Dämon - falsch, verkehrt herum, doch, das passt gut. Ich wollte es nur mal erwähnen, da es mir auffiel.

     

    Für mich ist hier die Frage: Wer ist dieser Dämon und wo kam er her? Ich kann das Gedicht als Albtraum der einen Art interpretieren, aber auch als einen Albtraum der ganz anderen Art. Als einen sehr realen Albtraum. Wenn es nicht mehr fünf Minuten vor zwölf ist, sondern es bereits zwölf geschlagen hat.

     

    Das LI 'wacht' auf eine ganz andere Art 'auf'. Der ausgestreckte Zeigefinger - belehrend, kann auch vorwurfsvoll oder sogar denunzierend sein: Du, du, du! Oder: Hey, der/die da! Der/Die war's!

     

    Mit dieser Interpretation fügen sich auch das 'Halb-vernebelt-sein' und das Erscheinen des Albdämons harmonisch zusammen. Denn dieser erscheint hier ja erst, als das LI bereits aufgewacht ist. Tja, manchmal kann die Realität ein Albtraum sein ... sobald man sich ihrer bewusst wird.

     

    Vor dem 'Abregen' muss es ein 'Aufregen' gegeben haben. 

     

    Der Schluss gefällt mir am besten. Er stellt einen schönen Bezug zum Anfang des Gedichts her. Und besitzt, natürlich, seine übertragene Bedeutung. Jetzt schlägt's aber dreizehn! Dann ist es bereits, um auf die Uhr zurück zu kommen, zu spät. Aber hier steht ja auch: Bevor es dreizehn schlägt. Also 'rechtzeitig'.

     

    Ja, manchmal muss man den Stier - oder (inneren) Dämon - bei den Hörnern packen, bevor er Sperenzchen machen kann.

     

    Autokorrektur - sie erfordert immer Selbstdisziplin. Schön, dass das LI genug davon hat. Es gibt zu viele Menschen, die unglaublich kleinlich und kritisch gegenüber anderen sind, sich selbst aber viel durchgehen lassen. Es sollte genau anders herum sein - ich zumindest bemühe mich darum.

     

    Was jetzt das Betonen von 'mir' und 'du' betrifft, mhm, da gebe ich, rein metrisch betrachtet, Létranger recht. Aber - ja, ich habe da ein Aber. Wie sieht es prosodisch aus? Also unter dieser Hinsicht betrachtet, liegt die 'Gewichtung' auf 'mir' und 'du'. Jepp, widersprechen sich schon mal, Metrik und Prosodik.

    Ich bin da vielleicht etwas, wie soll ich sagen, 'eigen', was so etwas betrifft und ich habe selbst auch schon durchaus in dieser Hinsicht mit Betonungen gearbeitet. Damit lassen sich gezielt bestimmte Effekte bewirken und ich - wie gesagt, ist eine persönliche Sache - arbeite gerne mit Möglichkeiten, die vorhanden sind. 

     

    Leider wird, finde ich, oft zu 'rein metrisch gedacht'. Ich persönlich habe da meine Ansicht im Laufe der letzten Jahre zunehmend geändert oder präziser, erweitert. Nicht jedermanns Sache, ich weiß. Wollte es nur mal erwähnt haben. Beim Arbeiten mit dem Plätteisen kann es eben auch mal passieren, dass dabei etwas zu sehr geplättet wird. :wink:

     

    Das hat gummibaum auch sehr gut ausgedrückt, dass hier die Zwei, die eigentlich eins sind, auseinander gehalten werden. Sie werden aber auch mit Betonung belegt und dadurch verstärkt und hervorgehoben. Ich las genau den von dir in deiner Antwort erwähnten 'vorwurfsvollen Tonfall', denn eben dieser wird (für mich) dadurch erzeugt.

     

    Zum Abschluss möchte ich noch den 'rechten', 'strengen' und 'ausgestreckten' Zeigefinger als 'Bild' erwähnen. Sehr ausdrucksstark, finde ich richtig gut! 

     

    Unheil, Drohung, Albtraum - so leicht geschrieben das Gedicht beim ersten Eindruck auch daherkommen mag, da steckt ganz schön viel 'Gewicht' drin. 

     

    Hab mich wirklich gerne damit beschäftigt und tiefer hinein gesehen - mache ich leidenschaftlich gerne. Ich muss nur immer aufpassen, denn mir wurde auch schon gesagt, dass ich manchmal 'überinterpretiere'. Obwohl ich gar nicht weiß, wie das gehen soll. Also, wenn jemand eins meiner Gedicht liest und da eine komplett andere Interpretationsmöglichkeit findet, die ich überhaupt nicht bewusst 'hineingelegt' habe - dann freue ich mich, aber richtig. Das heißt doch, dass mehr drinsteckt, als ich dachte. :wink:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

  9. Hallo, liebe Letreo,

     

    dankeschön! :smile: Ich selbst bin froh, dass ich wieder da sein kann. 

     

    vor 4 Stunden schrieb Letreo71:

    Ein starkes Stück präsentierst du uns hier, fasst zusammen, was bis zum Himmel stinkt!

    Es erinnert mich an Szenen in Großstädten. Diese Wahnsinns-Weinachtsschmückerei im Kontrast zu dem Elend auf der Straße,

    wo für die Ärmsten keine Suppe übrig ist. Das macht mich immer fassungslos!

     

    Ich arbeitete, wie ich früher hier bereits mal schrieb, eine ganze Zeit lang im karitativen Bereich. Du willst, glaub es mir, gar nicht wissen, was da hinter den Kulissen so stattfindet. Mal ein Beispiel: Eine sehr wohlhabende Frau, das war deutlich zu erkennen, brachte eine Spende. Natürlich wollte sie eine Spendenquittung dafür. (Typisch. Statt wegwerfen lieber spenden, dann kann man wenigstens noch ein bisschen Geld vom Staat für seinen Abfall zurück bekommen.) 

    Als diese *hust* Dame gegangen war, wurde die Spende (sie befand sich in einem zugeknoteten Müllsack) ausgepackt. Und weggeworfen, sofort. Darin befand sich, unter anderem (wie z. B. zerbrochenem Geschirr), auch eine Hundedecke. Mit Erbrochenem darauf. Das stank buchstäblich zum Himmel. 

    Nein, keine Krümel, die vom Tisch fallen, für die armen Hunde ... auch als Atheistin scheue ich mich nicht, aus der Bibel (wenn auch etwas 'modifiziert') zu zitieren, denn es passt. Wie die Faust aufs Auge.

    Was da so alles im Fernsehen gezeigt wird, in all den angeblichen Dokumentationen, die keine sind, das ist unglaublich gelogen und verfälscht. In der Schwäbischen Tafel, da bogen und biegen sich die Regale nicht unter knackfrischem Obst und Gemüse - da wird im hinteren Bereich aussortiert (eine Menge, zu viel ist einfach gesundheitsgefährdend, da wirklich verdorben), Verwelktes entfernt und faulige Stellen herausgeschnitten. Gummigurken und Gummikarotten; Kartoffeln, die abgewaschen und abgetrocknet werden, da sich in den Kartoffelnetzen/-beuteln immer verfaulte befinden und die übrigen ansonsten, ach, ich sag's direkt, stinken. DAS landet dort in den Regalen. Und manche Supermärkte scheuen sich auch nicht, ganz direkt Müll mitzuschicken - da kann durchaus etwas dabei sein, das dort übersehen wurde und dessen Haltbarkeitsdatum bereits zu Zeiten von 'jenseits von Gut und Böse' ablief ... spart Müllgebühren.

     

    In dieser Zeit habe ich viele Illusionen abgelegt. Und auch gelernt, wie verlogen die Massenmedien wirklich sind. Deshalb schaffte ich ja auch damals meinen Fernseher ab.

     

    vor 4 Stunden schrieb Letreo71:

     

    Zu den Wänden, könnte ich mir ein übertüncht gut vorstellen.

     

    Ich möchte dich bitten, dazu in meiner Antwort an Gaukelwort zu lesen, da habe ich bereits etwas dazu geschrieben. Übertüncht war eine Alternative, die ich kurz in Erwägung zog, dann aber verwarf. Fett, glitschig, schmierig, klebrig, schleimig - diese Begriffe, die passen, zum Beispiel, zusammen. Übertüncht hat einfach eine - andere Bedeutung, sagt nicht das aus, was ich möchte, dass an dieser Stelle ausgesagt wird. Ich bin sicher, du verstehst das.

     

    vor 4 Stunden schrieb Letreo71:

    Zu den Langversen, ich mag sie nicht so sehr, aber ich finde, du hast sie knackig  dargestellt und mit bitter-schwerem Inhalt gefüllt!

     

    *Schmunzel* Ich mag alles. Lang, kurz, lustig, traurig, einfach, schwierig, leicht verständlich, hintergründig ... die ganze Palette der Möglichkeiten. Aber ich bin ja auch ein bisschen plemplem. :biggrin:

     

    vor 4 Stunden schrieb Letreo71:

    Insgesamt ein starker Text, denn man ruhig mal laut lesen sollte!

     

    Auch hier: Dankeschön! :classic_happy:

     

    Ich wünsche dir ebenfalls eine schöne Zeit - hoffen wir einfach das Beste. Kann nicht schaden!

     

    LG,

     

    Anonyma

     

    _____________________________________________________________________

     

     

    Hallo, Létranger,

     

    vor 3 Stunden schrieb Létranger:

    verzeih mir, aber

     

    nach so viel Anerkennung doch auch eine etwas kritischere Stimme.

    Ich finde es handwerklich gut geschrieben, aber in den Bildern zu reißerisch.

     

    sei versichert, dass es von meiner Seite aus überhaupt nichts zu verzeihen gibt. Würde ich jemals etwas schreiben, das allen gefällt, allen gleichermaßen zusagt, dann - also, dann bekäme ich es mit der Angst zu tun. :biggrin:

    Spaß beiseite. 'Reißerische Bilder', ja, eindeutig. So wollte ich sie allerdings auch haben. Das ist nun ganz sicher nicht jedermanns 'Geschmack', das war mir bereits beim Schreiben klar. Aber dieses Thema, das wollte in drastischen Bildern, langen Versen und deutlicher Sprache aus mir heraus. 

     

    vor 3 Stunden schrieb Létranger:

    Der "Rattenkot" ist in meinen Augen hier deutliches Anzeichen der Übertreibung Er passt eigentlich gar nicht. Ein bisschen weniger wäre mir mehr ...

     

    Ich verstehe, was du meinst. Aber - so übertrieben ist das gar nicht. Da ich nicht nur Sachen zum Thema Gedichte lese, sondern generell darauf aus bin, meinen geistigen Horizont beständig zu erweitern (je mehr ich an Information und Kenntnissen in mir habe, desto mehr Möglichkeiten habe ich dadurch), landete ich irgendwann auch mal, wie soll ich sagen, in diversen 'kulinarischen Kuriositätenkabinetten'.

     

    Es gibt tatsächlich Schimmelbrot, das 2017 'im Trend' war, das kam aus Japan. Auch wenn das 'gesunder Schimmel' ist oder sein soll - äh, nein, danke. Nichts für mich. Mit Backteig überzogene Taranteln am Holzspieß, denen zuvor die giftigen Brennhaare mit dem Bunsenbrenner abgesengt und deren Fänge zuvor entfernt werden. Salat aus lebenden Ameisen. Krill (Meeres-Kleinstlebewesen), die in einen Tontopf verpackt und für mehrere Wochen im Erdboden vergraben werden, bis sie so verwest sind, dass sie sich in eine breiig-schleimige, unfassbar stinkende Masse verwandelt haben. Dann werden sie stunden- oder sogar tagelang gekocht - gilt als wahre Delikatesse. Russisches Roulette mit Fugu (Japan, Kugelfisch). Wenn der Koch, das ist immer ein ganz spezieller Experte, da den kleinsten Fehler beim Ausnehmen macht, segnet der Gast im Restaurant giftbedingt das Zeitliche.

     

    Ich kann mir mittlerweile sehr gut vorstellen, dass irgendjemand, irgendwo, irgendwann auf diesem Planeten auf die Idee kommt, Rattenkot irgendwie zu sterilisieren, um ihn danach mit einem Schokoladenüberzug zu versehen ... und das dann 'trendy' wird. *buärg*

     

    Glaub mir, mir wäre es auch lieber, wenn 'weniger mehr' wäre, im kulinarischen Sinne ...

     

    Lass mich dir auch herzlich dafür danken, dass du dich mit meinem Gedicht auseinandergesetzt und mir deine Gedanken dazu mitgeteilt hast. Immer wertvoll - ich werte in dieser Hinsicht nicht. Konstruktive Kritik ist genauso willkommen wie Lob oder jede andere Reaktion, mit der ich etwas anfangen kann. :smile:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

     

    ________________________________________________________________

     

    P.S.: Upps. Ich war zu lange weg, das hatte ich doch im Eifer des Antwortgefechts gerade versehentlich gar nicht mehr im Sinn - natürlich nicht einzeln antworten. Das ist mir jetzt aber peinlich ... :classic_blush:

    Kommt nicht mehr vor, tut mir wirklich leid! Danke fürs Zusammenführen. 

     

    _______________________________________________________________________

     

    Hallo, gummibaum,

     

    nachträglich, nach meinem, *räusper*, unbeabsichtigten Lapsus, kann ich hier leider nicht mehr direkt zitieren, das landet unwillkürlich in einem neuen Beitrag.

     

    Daher so:

     

    Zitat

     

    Tolles Gedicht, liebe Anonyma,

     

    dass meinen Ekel vor dem Überfluss bestärkt. (Erinnert mich an den Film "Das große Fressen".)

     

    Mit Freude gelesen.

    Liebe Grüße von gummibaum

     

     

    auch bei dir möchte ich mich ganz herzlich bedanken. :smile:

     

    Ja, das große Fressen - ich lernte im Laufe meines Lebens, dass es lediglich ein Gratis-Buffet braucht, um ganz Erstaunliches beobachten und oft kaum glauben zu können ...

     

    LG,

     

    Anonyma

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  10. Hallo, Gaukelwort,

     

    vor 3 Stunden schrieb Gaukelwort:

    im allgemein schreibe ich nur wenig über die Form eines Gedichtes. Und schon gar nicht unaufgefordert. Das liegt daran, dass die Autor/Innen zumeist abwinken und sagen, der Inhalt sei der Kuchen und wenn der schmeckt, sei die Deko wie z. B. Metrik usw. nicht weiter von Bedeutung...

     

    ich habe es schon öfter bedauert, wenn 'abgewunken wird'. Immer wieder lese ich etwas, das wirklich viel inhaltliches Potential hat, wobei sich dieses aber nicht entfalten kann. Nicht alles, was ich schreibe, ist metrisch struktuiert oder in einer festen Form gehalten. Kommt immer auf das 'individuelle Einzelstück' an und was ich denke, dass es braucht oder möchte. Was ich aber - rein persönlich - meine, ist, dass jedes Werk eine, wie soll ich sagen, Struktur irgendeiner Art braucht. Sonst kann ein Gedicht nicht das tun, was es tun soll - seinen Inhalt zu transportieren. Es muss etwas geben, woran man sich geistig 'festhalten', dem man als Leser/-in folgen kann. 

    Ich sitze manchmal auch ratlos da und lese etwas, das mir, im wahrsten Sinne des Wortes, gar nichts sagt. Manchmal werde ich - ja, 'angeschwiegen', besser kann ich es nicht ausdrücken.

    Bei Gedichten hat alles Bedeutung. Von der kleinsten Kleinigkeit an bis hin zum großen Ganzen. Das wird leider häufig verkannt. Ich möchte sogar sagen: Wer den Buchstaben nicht ehrt, ist des Textes nicht wert ... :wink:

     

    vor 3 Stunden schrieb Gaukelwort:

    Bei dir sieht man jedoch auf den ersten Blick, dass dir das Gedichtebacken Freude bereitet. Und weil ich kein Kind von Traurigkeit oder übertriebener Bescheidenheit bin schneide ich den Kuchen gleich mal an. (Wer sich auskennt weiß, dass sich aus einen wirklich guten Kuchen maximal und unter Tränen nicht mehr als vier Stücke schneiden lassen.) Ich nehme dann mal gleich zwei :))). Für den Anfang.

     

    Oh ja, ich kann gar nicht sagen, wieviel Freude es mir bereitet. 

    Wenn ein Kuchen gelingt. 

    Was nicht immer der Fall ist. Ab und zu kann es vorkommen, dass ein Misslingen am Rezept liegt. Aber meistens liegt es an mir. 

    Schon merkwürdig, diese Welt der Gedichte. Je mehr Zeit vergeht, je mehr ich lerne, erfahre, übe und schreibe, desto weniger Kuchen, die ich als gelungen betrachte, kommen dabei heraus und immer öfter kloppe ich bereits den Teig in die Tonne ... :biggrin:

    Aber andererseits ist das auch überhaupt nicht merkwürdig. Jetzt verwirre ich mich gerade selbst und bevor ich dich ebenfalls verwirre - weiter zum nächsten Teil deines Kommentars. 

     

    vor 3 Stunden schrieb Gaukelwort:

    Allein, das z. B. die Reimpaare Fülle/Gülle und Hummer/Kummer schon fast alleine stehen können, um die Aussage der Strophe zu transportieren lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen. Und auch die zum Inhalt stimmige überbordende Zeilenlänge hat ihre eigene Aussage.

     

    Dankeschön! 

     

    Und ja, kurze, knackige Zeilen hätte ich hier auch als äußerst unpassend empfunden. Die eignen sich für den Transport ganz anderer Inhalte. Ich bin sehr froh, dass dir die Zeilenlänge in diesem Sinne zusagt. 'Überbordend', das ist ein sehr treffendes Wort dafür.

     

    vor 3 Stunden schrieb Gaukelwort:

    Die Bildsprache flasht. Punkt. Ich bin überall dabei und mittendrin im Strudel. Allein die „überklebten Wände“ S3Z4 sprechen nicht recht zu mir, was dem Genuss aber keinerlei Abbruch tut.

     

    Da hast du zielsicher meinen wunden Punkt getroffen. Hol's der Geier - ich habe sogar aus purer Verzweiflung zum Synonym-Wörterbuch gegriffen. Ursprünglich stand da '... und überzieht die Wände'. Nur, dass 'überzieht' bereits im Vers davor steht. Genau im Vers davor. Das schmeckte mir nicht, einfach zu direkt, unmittelbar aufeinander folgend.

    Ich arbeite durchaus mit Wiederholungen, wenn sie von mir gewollt sind und bewusst eingesetzt werden, aber das ist hier nicht der Fall. Da ergab sich etwas, das mich gewissermaßen 'in die Falle tappen ließ' und leider komme ich da auch nicht mehr raus.

    Denn, da dieses Gedicht ein festes Metrum hat, muss eine Alternative natürlich auch in diesem Sinne passen. Aber - es gibt einfach nichts! Verd... 'überklebt' ist ein 'Notbehelf'. Wenn mir so etwas passiert,  dann beiße ich (im übertragenen Sinn, versteht sich, ich brauche meine Zähne noch) frustriert in die Tischkante ... :pinch:

     

    vor 3 Stunden schrieb Gaukelwort:

    Der letzten Zeile füge ich zu der vermuteten BeDeutung - das wir alle satt vom Konsum und all dem Sud sind und doch weiter das Maul nach mehr aufreißen – noch eine Weitere hinzu.

     

    So viele haben im Grunde die Schnauze voll davon. Aber mit vollem Mund küsst es sich nicht gut. Was wiederum den zwischenmenschlichen Beziehungen schadet. Dabei kann Liebe – auch Nächstenliebe eine feine Ersatzbefriedigung für allerlei Ersatzbefriedigungen sein.

     

    Ich füge noch eine Bedeutung hinzu: Bis(s) zur Selbstzerstörung ...

     

    vor 3 Stunden schrieb Gaukelwort:

    Ein sehr sehr feines Gedicht, dass für jede/n der/die es zulässt unter anderem die Frage aufwirft, ob man freiwillig an dem "Taumeltanzvergnügen" teilnimmt - und wenn ja nach wessen Pfeife man sich da bewegt.

     

    Ja, die Sache mit dem freien Willen ist so eine Sache. Wir leben im Zeitalter der psychologischen Manipulation - sie hat den Zwang durch Gewalt abgelöst. 

    Ich selbst habe mich damit näher befasst. Aber die meisten Teilnehmer an diesem 'Taumeltanz' haben keine Ahnung, wie 'fremdgesteuert' sie sind und welche Methoden angewendet werden. 

    Was die Pfeife betrifft: Eine Art Hundepfeife für Menschen. Liegt unter der (bewussten) Wahrnehmungsschwelle. 

    Wenn ein Mensch auf diese perfide Art und Weise in einen konditionierten, braven, 'pawlowschen Hund' verwandelt wird, dann - sabbert dieser, sobald gepfiffen wird ... 

     

    Es ist so lange her, aber Aristoteles hat immer noch recht: 'Was es nicht alles gibt, das ich nicht brauche!'

    Die Konditionierung besteht darin, den Menschen einzusuggerieren: 'Was es nicht alles gibt, das ich unbedingt brauche!'

     

    vor 3 Stunden schrieb Gaukelwort:

    Liebe Weißnichtvonwem, es war mir eine Freude dein Gedicht zu lesen und zu kommentieren.

     

    Es war mir wiederum eine Freude, deinen Kommentar zu lesen und auf ihn zu antworten.

     

    Was 'Weißnichtvonwem' anbetrifft: Ich finde, ein Gedicht sollte für sich alleine stehen können. Ich bin da vielleicht sogar ein bisschen japanisch angehaucht: Ein Gedicht gehört mir, als dessen Verfasserin, nur so lange, wie es sich in meinem Kopf befindet. Wenn es dann auf dem Papier steht, gehört es sich selbst. Und jedem Leser/jeder Leserin, während des Lesens. Bevor es danach wieder sich selbst gehört. U.s.w.

    Daher wählte ich ganz gezielt meinen Nick. :classic_happy:

     

    Vielen, lieben Dank!  :heart:

     

    LG,

     

    Anonyma

  11. Epilepsia saltatoria 2.0


    Am Himmel über Stadt und Land erlöschen alle Sterne, 
    die Flut aus Kunstlicht gleißt zu hell, der Nacht bleibt keine Chance, 
    vergeblich ist die Gegenwehr, die Menschheit sinkt in Trance 
    und sammelt sich am Boden in der Überflusszisterne. 

     

    Benebelt schwanken Herz und Hirn im Taumeltanz der Fülle 
    aus Rattenkot und Kaviar, aus Schimmelbrot und Hummer, 
    aus Höhenflug im Daseinsrausch, aus Absturz in den Kummer 
    und fallen hin und landen weich in einem See aus Gülle. 

     

    Dort treibt das Fett, das oben schwimmt, in Kreisen ohne Ende
    umher und feiert weiterhin sein Fest der Sinneslüste, 
    es überzieht die Haut beim Sex, als ob es schmieren müsste 
    und bildet eine dicke Schicht und überklebt die Wände. 

     

    Dann graut der Tag und Grauen steigt empor aus dunklem Grund,
    das Dach stürzt ein und alles schreit und stirbt mit vollem Mund. 

     

     

     

    (Epilepsia saltatoria = lateinisch für 'Tanzwut, Tanzkrankheit, Tanzsucht, Tanzplage, Tanzfest')
     

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  12. Hallo, Sternenherz,

     

    halte durch - du bist nicht alleine. Ich habe mehr Allergien als der Arzt erlaubt, Kreuzallergien eingeschlossen. Hinzu kommen eine Histamin-Intoleranz und diverse andere, körperliche Beeinträchtigungen. Zwei Mal in meinem Leben habe ich, erstaunlicherweise, einen anaphylaktischen Schock überlebt - daraus kann ich nur schließen, dass ich eine verdammt zähe, alte Socke bin, die den Löffel nicht so leicht abgeben will. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. 

     

    Ich verstehe dich wirklich, denn auch ich gehöre zu den Menschen, die nicht geimpft werden können. 

    Irgendwann war da - wann war das denn? Ach, stimmt ja, ist gar nicht lange her, erst zwei Jahre - mal die Rede davon, dass wir ein Teil der 'vulnerablen Gruppe' sind und besonders geschützt werden sollten.

     

    Davon ist nicht mehr die Rede. Jetzt sind die Verwundbarsten plötzlich zum 'erklärten Feind' mutiert - als ob wir ein Virus wären und nicht Sars-CoV-2 (aka Corona) ...

     

    Nun, jetzt soll also auch noch ein Bundeswehrgeneral 'helfen' - wann hatten wir hier in Deutschland denn das letzte Mal eine Bevölkerungsgruppe, die - buchstäblich - zum 'Staatsfeind' erklärt wurde? Oder, präziser, verschiedene Gruppen, die aber 'zusammengefasst' wurden und auch damals waren die Kranken (chronisch körperlich kranke, psychisch kranke und behinderte Menschen) mit 'dabei' in dieser Einstufung.

    Wann gab es das letzte Mal Repressalien gegen 'Feinde im Inneren', die als unsozial, asozial und als Gefahr für den wertvollen, gesunden Teil des Volkskörpers betrachtet wurden? Wann wurde das Militär das letzte Mal in die Regierung mit einbezogen? Ich habe, ganz ohne körperliche Ursache, mittlerweile eine gallebitteren Geschmack im Mund ... denn, wie heißt es so treffend: Wer nichts aus der Vergangenheit lernt, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen.

     

    Aber, weißt du was? Ich lass mich nicht kleinkriegen, nicht zermürben und mir die Lebensfreude nicht nehmen. Die liegt nicht in den Dingen, nicht in Reisen und nicht in Kinos oder Restaurants. Sondern in mir. Und da bleibt sie auch. Auf Teufel komm raus!

     

     :knuff_yellow:

     

    Bleib stark und einen Gruß von Herzen,

     

    Anonyma

     

    • in Love 1
  13. Hallo Lena D.,

     

    mir sagen die Bilder in deinem Text zu. Ich verstehe die Ausführungen Freiforms, sehe persönlich aber das 'Problem', das ich habe, woanders. Allerdings hat er recht, wenn er von einem 'Rohdiamanten' spricht. Ein bisschen 'Feinschliff' würde ich ebenfalls für erforderlich halten.

     

    Wie meist, achte ich in erster Linie auf den 'Fluss' - sowohl des Textes selbst als auch dahingehend, wie meine Gedanken ihm folgen können. Und da komme ich bei der zweiten Strophe ins Stocken. Es ließe sich aber ganz einfach, ohne inhaltliche Änderung, ermöglichen, hier den 'Fluss' freier fließen zu lassen:

     

    vor 11 Stunden schrieb Lena D.:

    In der Seele die Vögel

    frei fliegen hin und her

    Statt dessen:

     

    In der Seele 

    fliegen die Vögel

    frei hin und her

     

    Das würde auch insgesamt, durch die Annäherung an Strophe 3 und deren Aufbau, für mehr 'Textharmonie' sorgen:

     

    vor 11 Stunden schrieb Lena D.:

    Mit Sonne im Herzen

    im Meer aus Gedanken

    besuche ich Schiffe

    die damals versanken

     

    In der Seele

    fliegen die Vögel

    frei hin und her

     

    Vor den Augen

    kommen die Sterne

     immer näher

     

    Danke dir Leben

    Schicksal komm ruhig her

    Auch in der dritten Strophe nur eine kleine 'Umstrukturierung', die dem Ganzen gut tun würde. Geändert wurde nichts - trotzdem 'fließt' es jetzt besser. 

     

    Mir geht es um so genannte 'Sinneinheiten' wie z. B. Vögel - die fliegen'; 'Sonne - im Herzen'; 'Meer - aus Gedanken'; 'In der - Seele'; 'Vor den-  Augen'; 'die Sterne - kommen'; die Schiffe - versanken'. Deshalb: Zusammen, was zusammen gehört. :grin: Das wirkt immer deutlich besser.

     

    Es würde mich freuen, wenn du mit meinen Anmerkungen und meiner Begründung für die Umstellungen etwas anfangen könntest.

     

    Die Sonne, das Meer, die Gedanken, die Schiffe (Erinnerungen), die Seele, die Vögel (Träume, Wünsche), die Sterne (Hoffnungen), Leben, Schicksal. Das ist eine wirklich gelungene und schöne Bildhaftigkeit, die du hier gewählt hast.

     

    Ich war ebenfalls gerne hier 'zu Besuch' - und mir gefiel, was ich las. :smile:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

    • Danke 1
  14. Hallo Lichtsammlerin,

     

    warst du in Ägypten? Ich leider nicht, obwohl ich mir immer gewünscht habe, mal die Pyramiden besichtigen zu können. 

     

    Aber mich tröstet mein Garten. Immerhin - seit nunmehr 6 Jahren brütet dort jedes Jahr ein Pärchen Ringeltauben. Die sind auch deutlich von den üblichen Tauben zu unterschieden, vor allem sind sie sichtbar größer. Er sitzt immer auf dem Giebel des Hausdaches gegenüber und gurrt da eifrig vor sich hin. Daran musste ich unwillkürlich beim Lesen denken. Und, auch wenn das nur indirekt damit zu tun hat - dieses Jahr fand offenbar ein 'Tausch' statt. An Stelle des Buntspechts, der auch seit Jahren zu sehen war, ist dieses Jahr ein seltener Grünspecht zu Besuch. Dem sah ich erst vor ein paar Tagen zu, wie er über die Wiese hopste und Insekten aus dem Boden zog, die er dann genüsslich verspeiste.

     

    vor 1 Stunde schrieb Lichtsammlerin:

    Ägyptische Taube

    im Land der Pharaonen

    dein kurzes Leben

    wie eine Blüte ihrer

    Ewigkeit.

    Den Schluss finde ich am ansprechendsten. Allerdings fiel mir daher auch eine Sache auf: 'ihrer' Ewigkeit. Irgendwie möchte ich da 

     

    dein kurzes Leben

    wie eine Blüte der

    Ewigkeit

     

    lesen. Denn, egal worauf es sich bezieht, auf das Land der Pharaonen oder auf die ägyptische Taube - 'ihrer' passt aufgrund von 'dein Leben' und 'im Land der Pharaonen' hier nicht. Für einen Bezug auf 'das Land der Pharaonen' wäre möglich:

     

    dein kurzes Leben

    wie eine Blüte von dessen

    Ewigkeit

     

    Das wollte ich noch anmerken.

     

    Insgesamt eine schöne Erinnerung. Mir gefällt besonders, wie du einen Bezug zwischen dem kurzen Leben der Taube und dem 'langen' Leben des Landes der Pharaonen herstellst. Hat, so möchte ich es nennen, etwas poetisch-philosophisches. 

     

    Gerne gelesen und gerne mit auf eine Gedankenreise begeben! :smile:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

    • Gefällt mir 1
  15. Hallo Freiform,

     

    das ist gemein. Jetzt habe ich richtig Lust auf ein Mettbrötchen. Nur kann ich kein Schweinefleisch mehr essen, ob roh oder nicht - oder, genauer, können könnte ich schon, wäre aber keine gute Idee. Manchmal ist diese Histamin-Intoleranz schon richtig doof ... *Schnüff* 

     

    Okay, wenigstens der Obstsalat geht, das tröstet mich jetzt wieder ein bisschen. Aber mit Soße - Sahne, mit etwas Honig, mmmmh ... Apfelstücke mit etwas Rohrzucker vorher leicht karamellisieren ... Bananenscheiben (geht bei mir, halbgrün, deshalb ein bisschen Extra-Zucker) ... noch kernlose, helle Trauben, halbiert ... und etwas Mango, schön würfeln ... erst ein bisschen Honig zum Obst, dann die steif geschlagene Sahne schön unterheben ... JAMM! smiley-essen15.gifJetzt denke ich auch nur noch ans Essen, aber das macht nichts, weil ich das eh öfter mache.

     

    Hm - also irgendwie habe ich so den Verdacht, dass das LI hier die meiste Zeit - ans Essen denkt. Kann ich (s.o.) hervorragend verstehen. 

     

    Am 27.3.2020 um 12:46 schrieb Freiform:

    Die dargebotenen Bilder habe ich allesamt schon so oft verwurstet, dass jeder Metzgermeister sich vor Neid in den Kutter schmeißen würde.

    Was macht denn das Schiff hier? :question:  Also, bei meinem Metzger hab ich noch keins gesehen - liegt das daran, dass der keine Fischwurst verkauft? smilie_denk_10.gif

    (Ich weiß, was gemeint ist - aber ein Kutter ist nun mal ein Schiff. Meistens sogar ein Fischkutter. Wäre vielleicht für 'Nicht-regionale' Leser besser, wenn du 'Kuttereimer' oder sogar Abfalleimer schreiben würdest?)

     

    Am 27.3.2020 um 12:46 schrieb Freiform:

    Ein Obstsalat der Sprache sozusagen, nur ohne Soße. Die würde den Text wieder schlüpfrig machen und das will ich nicht. Der Schlüpfer gehört schließlich an den Allerwertesten und nicht in Papierseiten eingeklemmt. Ich versuche, den Faden zu finden, den ich gerade verloren habe und als ich ihn wiederfinde, zerfällt er direkt in meiner Hand.

    Die Passage gefällt mir richtig gut - darauf, dass so ein schlüpfriger Schlüpfer zwischen Papierseiten schlüpft, darauf muss man erst mal kommen! Ich wollte noch was dazu schreiben, aber ich habe gerade den Faden verloren. 

     

    Am 27.3.2020 um 12:46 schrieb Freiform:

    Aus einem trockenen Handtuch tropf halt nichts Verwertbares!

    Da hast du bei tropft ein t vergessen.

     

    Am 27.3.2020 um 12:46 schrieb Freiform:

    Nach dem runter Kühlen, versuche ich mich wieder der Themenakrobatik zu widmen, als mein Magen erdbebenartig knurrt.

    Nach dem Runterkühlen [...]

    Und - musst du mich schon wieder an Essen erinnern? :omabrathau2:

     

    Am 27.3.2020 um 12:46 schrieb Freiform:

    Da fällt der Taler, ich werde eine Abhandlung über das Fachgerechte belegen eines Mettbrötchens schreiben.

    Andersherum: [...] fachgerechte Belegen [...]

     

    Am 27.3.2020 um 12:46 schrieb Freiform:

    Maurermarmelade

    :thumbsup:

     

    Am 27.3.2020 um 12:46 schrieb Freiform:

    Pfeifend schwinge ich mich ins Auto, um die Zutaten zu besorgen, denn mit zwei Metthälften im Magen, lässt sich fast jeder Text streichzart schmieren.

    [...]Mettbrötchenhälften [...] - sonst hast du keine zwei halben Mettbrötchen, sondern zwei halbe Mett. :biggrin:

     

    Hat mir wieder richtig gut gefallen, diese Geschichte - ich lese immer wieder gerne bei dir! :grin:

     

    LG,

     

    Anonyma

    • Lustig 1
  16. Hallo Carlos,

     

    ein Akrostichon - das habe ich schon ein ganze Weile nicht mehr gelesen. Mittlerweile ist es wohl ein eher seltenerer Gast in den Foren geworden, so kommt es mir zumindest vor.

     

    Jaja, das Klopapier - um das sich gerade die ganze Hamsterwelt dreht. Im Kreis herum, das haben Hamsterräder nun mal so an sich. :wink:

     

    vor 4 Stunden schrieb Carlos Larrea:

    Oder ein Verhängnis

    post mortem zu überlegen

    :thumbsup:

     

    Das werde ich also auch mal ausprobieren, wenn ich mir irgendwann die Radieschen von unten betrachten muss. Klingt so, also ob's mir dann vielleicht beim Rumliegen nicht so langweilig werden könnte. 

     

    Aber, andererseits, wie war das noch mit der Feder? Die deshalb mächtiger ist als das Schwert, weil sie - nach dem Ableben noch 'zuschlagen' kann? Wenn der 'Krieger' fällt, kann man so ein Schwert ja höchstens noch zum Brot schneiden verwenden ... :whistling:

     

    vor 4 Stunden schrieb Carlos Larrea:

    Pater Noster zum Himmel

    IN VIRO VERITAS

    Eingang zur Unterwelt

    requiestat in pace Amen

    Der Pater Noster - also, als Kind fuhr ich diese Art Aufzug gerne. Ich fand's spaßig. 

     

    In viro veritas - ja, das hat eine Verbindung zum vino. Ganz eindeutig. Wenn ich an all die unglaublich absurden und abstrusen Verschwörungstheorien denke, dann frage ich mich schon, was die wohl und wie viel die - gesoffen hatten, als sie sich das Zeug ausdachten? Und wie viel diejenigen gesoffen hatten, die Anhänger von solchem Blädsinn werden. Da zeigt sich nämlich die Wahrheit - darin, wie viele Deppen es gibt ... sogar noch mehr als Theorien. Seufz.

     

    Sogar für den letzten Vers reichen meine auf ein paar gängige Phrasen und Floskeln begrenzten Lateinischkenntnisse (so ungefähr im allgemeinen Asterix und Obelix-Format, für viel mehr reicht's nicht) noch aus. Na, ein Glück, dass ich dabei nicht an 'Rest in pieces' denken muss - was? Nein, ich doch nicht, würde ich nie, an so etwas denken! Außer, wenn ich's gerade lustig finde, dann kann's schon mal vorkommen. 

     

    Obwohl, da fällt mir gerade etwas ein, wenn wir schon beim Thema Klopapier sind: R.I.P. - Ramen! (Auch) Alles nur Nudeln! :biggrin:

     

    Gerne gelesen und geschmunzelt! :grin:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

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  17. Hallo Sternwanderer,

     

    mit einem Tag Verspätung - ich bin gerade etwas 'gehandicapt', bedingt durch meinen alljährlichen Frühjahrs'kampf' mit Stirnhöhlenentzündungen. Das wurde bei mir schon vor 25 Jahren operiert, deshalb ist es zwar nicht mehr gefährlich, aber schmerzhaft. Ach, diese blöden Pollenallergien ... Deshalb bin ich gerade etwas 'angeschlagen', so dass ich auch mal 1,2 Tage vielleicht hier nicht anwesend bin und leider auch meine Kommentare zu anderen Gedichten zwangsläufig etwas 'rarer' und kürzer ausfallen, als sonst - und genauso auch meine Antworten. Leider verursacht das Akutwerden der chronischen Stirnhöhlenentzündung bei mir immer Kopf- bzw. Stirnhöhlenschmerzen und darunter leiden dann Konzentrations- und Durchhaltevermögen bei mir. Ist in ein paar Wochen wieder vorbei - aber bis dahin fallen Kommentare leider etwas weniger in ihrer Anzahl und auch in ihrer jeweiligen Länge aus - bedingt.

     

    Am 26.3.2020 um 08:40 schrieb Sternwanderer:

    eine Hymne an die Jahreszeiten - wunderschön!

    Vielen, herzlichen Dank für das 'wunderschön'. Trotz meiner Allergien und den daraus resultierenden Problemen liebe ich den Frühling. Ich liebe es einfach, wenn ich zusehen kann, wie es überall grünt und blüht. Da kann ich mich immer gar nicht satt daran sehen. Viel schöner als mein Gedicht - so viel steht für mich fest. Mutter Natur ist die wahre Künstlerin!

     

    Und - ich habe auch eine wirkliche Schwäche für Bäume, was die Pflanzenwelt anbetrifft. Ich mag jede Art Pflanzen, aber Bäume - sie sind für mich irgendwie darunter etwas Besonders. 

     

    Im Moment fällt mein Blick, wenn ich aus dem Wohnzimmerfenster nach draußen schaue, auf einen Baum, der im Frühling besonders schön ist. Eine recht große Blutbuche (auch Purpurbuche) steht im Nachbargarten. Zwar fällt sie auch im Sommer und Herbst unter all dem Grün mit ihren roten Blättern auf, aber jetzt gerade ist sie übervoll, übersät mit rosa Blüten - und in keinem blassen, sondern wirklich intensiven, dunkleren, rötlichen Rosa. Einfach - superschön!

     

    Am 26.3.2020 um 08:40 schrieb Sternwanderer:

    Für mich lesen sich deine Zeilen aber auch wie ein Hohelied an die Erfüllung des Lebens -

    Ja - das ist gut möglich. Ist das nicht immer, wie alles, miteinander verbunden?

     

    Auch ein Baum kann ein Freund sein - als Kind hatte ich einen. Bevor er einer Tankstelle weichen musste. Es war eine wirklich alte, sehr große Trauerweide. Ich spielte unter den Ästen, die bis auf den Boden herabhingen. Es war für mich als Kind fast wie eine 'Höhle'. Ein idealer Spielplatz also. Später - war ich dort tatsächlich picknicken und genoss einfach die 'Gegenwart' des alten Baums.

    Dann zog ich um. Und als ich ein paar Jahre später wieder einmal dort 'auf Besuch' vorbeikam - war da eine Tankstelle ... tja.

     

    Vielen Dank für deinen Kommentar! :smile:

     

    LG,

     

    Anonyma

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  18. Hallo Lichtsammlerin,

     

    gerade weil ich selbst leider Einzelkind bin, möchte ich besonders gerne hier einen Kommentar dazu schreiben. Denn ich wünschte mir immer einen Bruder oder eine Schwester, aber meine Mutter hat Blutgruppe B, Rhesusfaktor Negativ. Und damals gab es noch keine Anti-Immun-Globulin-Spritzen (wenn ich diesen Namen hoffentlich noch richtig im Kopf habe, heißt das so) und auch keine andere Möglichkeit. Meine Mutter hatte zwei Fehlgeburten nach mir, sonst hätte ich zwei jüngere Brüder. Es gab damals traurigerweise noch keine Möglichkeiten, dem medizinisch entgegen zu wirken. 

     

    Ja, manchmal trennen Entfernungen. Manchmal trennen Welten. Und manchmal, da trennen die Zeiten, in denen man lebt - sie bedingen sogar noch 'mit' die beiden anderen Trennungsgründe. Ich meine es ernst, wenn ich sage, dass mich das an die 'Raumzeit' erinnert - die Zusammenhänge, denn man kann da nicht trennen. 

     

    Am 26.3.2020 um 12:59 schrieb Lichtsammlerin:

    Über das weite Meer

    ein Weg den auch die unsren

    Ahnen einst gegangen

    als Grenzen keine

    Länder kannten -

    Diese Strophe gefällt mir am meisten. Und besonders 'als Grenzen keine Länder kannten'. Ein Rückblick auf noch ganz andere - Zeiten. 

     

    Es tut mir auch leid, dass ich heute hier ein bisschen kurz schreibe - aber ich habe gerade auf Kommentare geantwortet und kämpfe diese Tage etwas mit meiner Konzentrationsfähigkeit. Die hält in dieser Jahreszeit leider an manchen Tagen nicht so durch, wie ansonsten. Ich kämpfe mit meiner Konzentrationsfähigkeit, weil ich gerade mit Kopfschmerzen behaftet bin - genauer gesagt, mit Stirnhöhlenschmerzen. Die wurden vor 25 Jahren bei mir operiert, war damals wirklich schlimm, die OP auch nicht ungefährlich. Jedenfalls meinte ein Arzt, dass man meine 'Knochen' (Zitat) nicht herausoperieren, sondern nur für künftig 'freie Drainage' sorgen könne.

    Deshalb sorgen im Frühjahr (und dann, aber kürzer, nochmal im Herbst) meine Pollenallergien immer wieder für akute Stirnhöhlen-Entzündungen und entsprechende Kopfschmerzen. Das nur zur Erklärung, warum ich auch mal ein, zwei Tage vielleicht nicht 'da' bin (so, wie gestern z. B.) und manchmal gerade auch nicht ganz so viel schreiben bzw. kommentieren kann. Das geht wieder vorbei, ist jedes Jahr das gleiche, es ist überhaupt nichts zum Sorgen machen. Ich nehme das nicht schwer, damit habe ich mich schon vor langem 'arrangiert', aber ich bin diese Tage einfach, dadurch bedingt, 'begrenzt konzentrationsfähig'. In drei, vier Wochen, spätestens, ist der (der schlimmste) 'Spuk' vorbei und ich bin dann recht bald wieder 'ganz die Alte'. (Wobei ich natürlich auch 'bessere' Tage habe - hängt unter anderem auch mit der Wetterlage zusammen.)

     

    Jedenfalls wünsche ich dir und deinem Bruder alles, alles Gute und ich wünsche euch auch, dass ihr euch bald wiedersehen könnt. :grin:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

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  19. Hallo Freiform,

     

    Am 25.3.2020 um 16:19 schrieb Freiform:

    du hast es echt drauf. Hut ab, Nase auf den Boden. So etwas würde ich nie hinkriegen.
    Thematisch bleibt der der Text etwas an der Oberfläche hängen und durch die Struktur geht mir etwas das Gefühl  verloren. Deshalb mag ich auch keine Pantun.

    das war nur so eine Idee - ich fragte mich, ob sich wohl das Sonett mit einer Sestine 'kombinieren' lässt. Und ich fragte mich auch, hm, und wenn ich ganze Verse wiederhole, statt nur die Endreime, was lässt sich damit machen? Probieren, dachte ich, geht über Studieren. 

     

    Thematisch oberflächlich - kommt auf die 'Lesart' an. 

    Da Lichtsammlerins Kommentar mir die beste 'Vorlage' bietet, um darauf näher einzugehen, verstehst du sicher, warum ich bitten möchte, dann in meiner Antwort an sie nachzulesen. 

    Was Gedichtformen wie Pantun oder Villanelle anbetrifft, ein paar Mal habe ich auch diese Formen verwendet. Allerdings dann mit lustigem Inhalt - das funktioniert tatsächlich bei diesen Formen ziemlich gut, wie ich zumindest (für mich) feststellte. Wenn man da nämlich die Wiederholungen der Verse zur Verstärkung der 'Komik' nutzt, klappt das wirklich gut.

    Allerdings nicht nur bei lustigen Inhalten. Es kommt, wie immer, darauf an, wie man etwas verwendet - und ob man vielleicht auch etwas 'kombiniert'. 

     

    Am 25.3.2020 um 16:19 schrieb Freiform:

    Aber handwerklich top oft he Pop, sofern ich das beurteilen kann!

    Dankeschön! 

     

    Vielen Dank für deinen Kommentar! :smile:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

    ______________________________________________________________________

     

    Am 25.3.2020 um 18:19 schrieb Lichtsammlerin:

    das sonderbare deiner Zeilen ist für mich, dass gerade die Unterschiede durch die Wiederholung beider Perspektiven zu übergeordneten Gemeinsamkeiten werden.

    Letztlich scheint mir sogar die Gemeinsamkeit viel mehr im Fokus, als die (imaginären) Unterschiede.

    Jein, möchte ich sagen. Ja - beide sind Menschen, beide sind Männer, beide machen sich Gedanken über etwas, beide haben ein Kind. 

    Es sind Unterschiede - und keine imaginären, sondern kleine Unterschiede, die einen großen Unterschied machen.

     

    Am 25.3.2020 um 18:19 schrieb Lichtsammlerin:

    Und es bleibt so, dass an gewissen Dingen Reichtum nichts ändert. Der Arme und der Reiche sind geeint durch den Vers "Zuhause liegt sein krankes Kind im Sterben."

    Kein Geld ändert etwas daran.

    Das ist richtig, die finanziellen Verhältnisse ändern daran nichts - es ist ja auch die Frage, die im Raum steht, ob die beiden Kinder aus dem gleichen Grund im Sterben liegen.

    Kennst du den Aufbau eines Sonetts? (Ich schreibe das jetzt ohnehin nicht nur für dich, sondern auch mit für andere, eventuelle Leser.) 1. Quartett: These, 2. Quartett: Antithese, 3. + 4. Strophe (Terzette): Synthese. Ich nahm das 'wörtlicher', so möchte ich sagen.

    Die Frage lautet: Sind der Arme und der Reiche wirklich geeint, dadurch, dass bei beiden ein krankes Kind zuhause im Sterben liegt? 

    Am 25.3.2020 um 18:19 schrieb Lichtsammlerin:

    Beide sind gleichsam betroffen, wohl unwissentlich. Der eine sieht nur, was der andere hat, der andere sieht nur, was der eine will.

    Ja, unwissentlich, dass sie diese Gemeinsamkeit haben. Dem zweiten Satz muss ich hier widersprechen. Bei beiden 'kreisen' die Gedanken um das, was für sie jeweils die 'Hauptsache' in ihrem Leben ist. Bei beiden richtet sich die 'Konzentration' zwar nach innen - aber der 'Fokus' liegt jeweils auf etwas ganz anderem.

     

    Am 25.3.2020 um 18:19 schrieb Lichtsammlerin:

    Und viel mehr eint beide. Kreisen doch beide Gedanken um zwei gegensätzliche Bezüge der gleichen Sache - zwei Pole einer Welt.

    Deshalb stimme ich hier zu, das hast du gut erkannt. 

     

    Am 25.3.2020 um 18:19 schrieb Lichtsammlerin:

    Hier wird sichtbar, wie wichtig die Perspektive ist. Und indem du beide einnimmst werden die Parrallelen sichtbar, in aller Absurdität, in allen Unterschieden so identisch.

    Hier möchte ich die Frage stellen - was ist wohl die Ursache dafür, dass die beiden, wie du sagtest, um 'zwei gegensätzliche Bezüge zur gleichen Sache', trotz aller Parallelen, eine so unterschiedliche Perspektive haben? 

     

    Am 25.3.2020 um 18:19 schrieb Lichtsammlerin:

    Ich vermute, dass du hier bewusst stark akzentuierte Stereotypen aufgebaut hast, die zugleich von beiden Seiten absolut einfältig und schlicht sind.

    Auf dem Begriff 'Stereotypen' kaue ich ein bisschen herum. Ich würde sie 'exemplarische Beispiele' nennen. Sind sie beide einfältig? Wirklich? 

     

    Am 25.3.2020 um 18:19 schrieb Lichtsammlerin:

    Es ist ein wenig wie @Freiform es schreibt - thematisch bleibt es an der Oberfläche. Denn die beschriebenen Typen haben hier keine Tiefe, keine eigentliche Persönlichkeit oder Differenz, keine klaren Gefühle. Diese bleiben für den Leser verborgen, weil jede Darstellung hier zu viele Interpretationen zulässt.

    Da also gar kein Einblick in das Innenleben der beschriebenen Charaktere möglich ist, gerade ich schnell in eine Monotonie. Die ich hier gar nicht so schlecht finde, und die vielleicht so gewollt ist. Denn es ist genau dies monotone, einseitige Bild das die Menschen dem jeweils anderen zuschreiben. Ohne die Person dahinter wirklich zu sehen..

    Scheinbar bleibt es an der Oberfläche - wie ich sagte, es kommt darauf an, den Fokus beim Lesen ganz bewusst auf die kleinen Unterschiede zu richten. Diese geben Antworten - auch bezüglich der Interpretationsmöglichkeiten. 

    Tatsächlich gibt es da schon einen Blick in das Innenleben. Nur keinen 'direkten'.

    Aber mit oberflächer Monotonie, damit hast du recht. 

    Und das war durchaus so beabsichtigt. Das Gedicht ist von mir so konzipiert, dass etwas Bestimmtes notwendig ist: Hinterfragen. Und auch etwas 'zwischen den Zeilen lesen'.

    Mit den letzten beiden Sätzen hast du erneut recht. Preisfrage: Warum sieht der Reiche beim Armen nicht die Person dahinter - und warum sieht der Arme beim Reichen nicht die Person dahinter?

    Gibt es vielleicht, durchaus in der Realität, Gründe für Oberflächlichkeit - und wie gleich oder verschieden sind diese?

     

    Am 25.3.2020 um 18:19 schrieb Lichtsammlerin:

    Mit den Wiederholungen ist es so ein schmaler Grat, wo es schnell zu viel des Guten sein kann.. Andererseits entsteht erst dadurch dies eindringliche aber oberflächliche Bild.

    Man könnte sagen: Deine Worte bleiben im Gedächtnis haften, ohne einen wirklichen Abdruck zu hinterlassen.

    Was selbstverständlich nur mein persönlicher Leseeindruck ist :rolleyes:

    Ja, die Oberfläche hinterlässt natürlich keinen wirklichen Abdruck, richtig. Die Wiederholungen 'maskieren' hier, sie 'kaschieren' den Hintergrund, lenken beim Lesen ab - das ist so gewollt, stimmt. 

    Weil es im 'echten' Leben ganz genauso ist - wie leicht lassen wir uns ablenken und bleiben dann an der Oberfläche 'hängen'? 

    Wie oft nehmen wir das 'Gegebene' als Grundlage und wie oft und wie viel hinterfragen wir? Es erfordert 'Suchen'. Und einen 'geschärften' Blick auf die kleinen - Unterschiede, um zu verstehen. 

    Und ebenso selbstverständlich: Danke für das Schildern deines Leseeindrucks! :grin:

     

    Am 25.3.2020 um 18:19 schrieb Lichtsammlerin:

    Umso mehr bin ich aber fasziniert, wie stark dieses Nichtssagende ist. Denn wie ein Spiegel scheinen die Worte, blicke ich auf die Realität unser Gesellschaft. Wie unendlich weit ist diese Oberfläche auf der wir uns tagtäglich bewegen ohne je in die Tiefe zu gehen, ohne je den Menschen hinter einer Maske oder einer Zuschreibung zu erblicken, ohne uns je von Kategorisierungen wie "arm" und "reich" oder "fleißig" und "faul" usw. loszusagen und darüber hinaus (oder hinunter durch) zu blicken! Wie fad ist diese Welt aus diesem Blick betrachtet!

    Wir unterscheiden nicht nur zwischen 'Mensch' und 'Mensch' weil der eine eben 'Mensch' ist und der andere.. nun ja.. 'Mensch', wir implizieren unablässig bestimmtes Verhalten durch bestimmte Typen in bestimmten Wertungen usw.. und setzen damit ein derart realitätsfernes Bild zusammen, dass es ad absurdum ist.

    Ja - darum geht es 'auch' in diesem Gedicht. Es ist als eine Art 'Spiegel' von mir gedacht. Wer schaut ganz genau hin, hinterfragt, richtet den Blick auf die kleinen Unterschiede, die einen großen Unterschied ausmachen. Ganz gegen meine sonstige Vorgehensweise ist hier sogar der Titel ein wichtiger Bestandteil. 

    Die Frage ist, was hier zu lesen ist, wenn die Oberfläche betrachtet wird - und was ergibt sich beim Lesen der kleinen Unterschiede, jeweils im Zusammenhang?

    Das Gedicht ist vielleicht doch näher an der Realität, als - die Oberfläche zeigt ...

     

    Am 25.3.2020 um 18:19 schrieb Lichtsammlerin:

    Du hast jedenfalls unbewusst oder bewusst eine Menge Aussage in Nichtssagung verpackt und mir als Grübelpaket vorgelegt.

    Kein Überraschungspaket - Glück gehabt!

    Aber nun braucht mein Kopf erst einmal eine wohl verdiente Denkpause     smilie_sleep_051.gif

    Ganz genau - und bewusst. Ein 'Grübelpaket' - besser könnte ich es nicht ausdrücken, das trifft den Nagel auf den Kopf. 

    Ich hoffe, du hattest gestern die Zeit für deine - und ja, ich stimme zu, wohlverdiente Denkpause. Ein dickes Extra-Dankeschön dafür, dass du dir so viele Gedanken gemacht hast!

     

    Worum geht es im Gedicht 'unter der Oberfläche'? Das Gedicht hat 'Schlüsselstellen' - sie bieten die Schlüssel, um es 'aufzuschließen' - denn sie stellen unter der Oberfläche Verbindungen her.

     

    Im ersten Quartett sind das drei Stellen:

     

    Die wohlgedeckte Tafel

    Die Gedanken, die um Wohlstand kreisen 

    Das Leben, das ohne Sorgen gelebt wird

     

    Im zweiten Quartett sind es genauso drei Stellen - an gleicher Stelle:

     

    Die karg gedeckte Tafel

    Die Gedanken, die um Mangel kreisen

    Das Leben, das voller Sorgen gelebt wird

     

    Oberflächlich betrachtet, lediglich das Gleiche 'in Grün'. Aber - was besagt vor allem das 'Kreisen'? Es sagt aus, worauf der innere, gedankliche Fokus liegt. Mangel - das ist mehr als nur zu wenig zu essen. Und, sehr wichtig in diesem Zusammenhang das von mir bereits erwähnte 'Hinterfragen'. Was könnte die Ursache dafür sein, dass der Reiche sein Leben ohne Sorgen lebt - und was ist das Resultat dieser 'Denkrichtung'?

    Beim Armen ist es etwas anders. Voller Sorgen - warum voller Sorgen? Worum macht er sich Sorgen? Voller Sorgen - viele Sorgen. Um vieles, woran es fehlt. 

    Zwei Schlüsselwörter, die einen deutlichen Hinweis geben, wenn man sie genauer betrachtet:

     

    Reich: Kann

    Arm: Muss

     

    Der Reiche kann sein Leben ohne Sorgen leben - wenn er will. Er denkt einfach an nichts anderes, weil er nur an Wohlstand, an seinem Reichtum interessiert ist. Er könnte anders, aber - er will nicht.

    Der Arme muss sein Leben voller Sorge leben, weil es an zu vielem mangelt - hat er die Wahl? Durchaus. Er könnte Frau und Kind verlassen. Als ein Beispiel. Aber - er kann nicht anders.

    Sind diese beiden Menschen also im Inneren - gleich? Oder gibt es da einen echten Unterschied?

     

    Die Terzette  geben Antworten.

     

    Arm: Geht

    Reich: Kommt

     

    Wieder zwei Worte, die echte, wirkliche Gegensätze sind, so wie kann und muss. Und hier - in umgekehrter Reihenfolge als in den beiden Quartetten davor.

     

    Zusammenhänge - das Hinterfragen und das Verbinden. Den Schlüssel finden - im Zusammenhang ist er verborgen. So, wie im Leben nun mal die Wahrheit unter der Oberfläche zu finden ist, so ist das auch hier der Fall.

     

    Im Zusammenhang - der Arme, er muss zur Arbeit gehen. Obwohl zuhause sein krankes Kind im Sterben liegt. Würde er nicht gehen, was wäre dann? Er würde seine Arbeit womöglich verlieren - und dann? Er hat - keine Wahl. Er muss. 

    Seine Gedanken kreisen um den Mangel - aber keineswegs nur um sich selbst.

     

    Im Zusammenhang - der Reiche, dessen Kind ebenfalls zuhause im Sterben liegt. Könnte der Reiche bei seinem Kind sein? Warum nicht? Ja, warum bleibt er nicht zuhause, bei seinem Kind, das nicht nur krank ist, sondern - stirbt? Weil er nur an seinen Wohlstand denkt. Er - kreist nur um sich selbst. Lässt sein sterbendes Kind zuhause allein - weil er zur Arbeit gehen will. Um dem Armen Anweisungen zu geben. 

     

    Die Unterschiede hier sind gravierend: Der Arme geht, weil er muss, den Reichen zu - bedienen.

    Der Reiche kommt - und 'heißt' den Armen 'dienen'. Der Arme, dem wird gesagt, wo sein - Platz ist. Der des Dieners. Weil der Reiche sicher weiß, dass der Arme gehorcht. Weil er muss. Der Reiche könnte ihn sonst einfach - rauswerfen, Wenn er will, kann er. Was er will.

     

    Bedienen - das Dienen heißen (befehlen).

     

    Die versteckten Unterschiede unter der Oberfläche, die sind nur scheinbar klein - sie sind in Wirklichkeit nicht nur gravierend, sie sind - existentiell. 

     

    Mein Sonett fordert zum Hinterfragen auf, zum genauen Hinsehen und zum Nachdenken darüber. Weil eine Oberfläche nicht zeigt, was sich darunter verbirgt - da muss man nachsehen. Manchmal auch ganz genau. Darüber reflektieren. Um einen Blick unter die Oberfläche, auf 'verborgene' Wahrheiten werfen zu können, die gar nicht verborgen sind, sie sind immer da. Aber eben - unter der Oberfläche. 

     

    Hier im Gedicht verbergen sich Unterschiede, die tatsächlich sogar - Gegensätze sind. So gleich - und doch so verschieden, der Reiche und der Arme.

     

    Ganz besonders herzlichen Dank für deinen ausführlichen, interessierten Kommentar! :grin:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

    _______________________________________________________________________________

     

    Hallo Skalde,

    Am 25.3.2020 um 20:57 schrieb Skalde:

    Sehr, sehr schön !!!

    vielen, vielen Dank - ich freue mich sehr über dein Kompliment! :blume:

    LG,

     

    Anonyma

     

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    Hallo Sternwanderer,

    Am 26.3.2020 um 08:51 schrieb Sternwanderer:

    Ein schön schlichter und sehr nachdenklicher Fingerzeig auf:

    Arm vs. Reich, denn größer kann der gesellschaftliche Unterschied nicht sein.

    ja, manchmal ist es gerade das Schlichte - das mit nachdenklichem Finger denselben punktgenau in die Wunde legt. 

     

    So groß der gesellschaftliche Unterschied ist - so groß ist auch der menschliche Unterschied zwischen dem Armen und dem Reichen hier im Gedicht. Denn wir Menschen - sind immer Menschen. Und gesellschaftliche Unterschiede werden von Menschen für/gegen Menschen verursacht ... für und gegen, je nachdem ... Gegensätze. 

    Wie wir - so gleich und doch oft so gegensätzlich.

     

    Am 26.3.2020 um 08:51 schrieb Sternwanderer:

    Wie ich es aus dem Schlussvers für mich herauslese, ist der Reichtum des Protagonisten eher nicht selbst erarbeitet worden, sondern ist in selbigen hineingeboren.

    Ich glaube (Ausnahmen bestätigen die Regel) wenn man selfmade reich ist, vergisst man seine Bodenständigkeit nicht so schnell und hat ein Augenmerk auf das Ergehen seiner Mitmenschen resp. Angestellten und behandelt sie entsprechend.

    Ja, es ist durchaus eine mögliche Interpretation. Möglich, dass dieser Reiche hier in Reichtum hineingeboren wurde. Und - Hänschen hat gelernt, dass dieser das einzig Wichtige ist. Also befasst er sich auch nur damit. Aber doch eher weniger wahrscheinlich, insgesamt gesehen.

     

    Persönlich sehe ich das etwas anders - ich glaube, die 'Selfmade-Millionäre' (ich verwende einfach mal diesen bekannten Begriff) sind vielleicht bodenständiger/realistischer - aber sind sie menschlicher? Was ist notwendig, um nach 'oben' zu kommen, um reich zu werden? Nun, ich würde sagen, eine gehörige Portion Rücksichtslosigkeit, wenig oder keine Empathie - schließlich müssen auch 'menschliche Hindernisse' aus dem Weg geräumt werden. Das ist einfach erforderlich. Mitgefühl und Rücksichtnahme - damit wird man nicht reich. Muss nicht gerade der 'Selfmade-Man' ganz besonders 'hart' sein? Und wie viele Kinder der Reichen landen in der Alkohol-, Drogen- oder Sexsucht, wenn sie ihrerseits nicht 'hart' genug sind?

    Wie viel 'Interesse' an Mitmenschen und später dann, an Angestellten und Arbeitern kann sich so jemand 'leisten'? Die Realität sagt - sehr, sehr wenig. Wenn jemand reich werden will, dann ist das, auch wenn es vorkommt, meistens eher 'Mittel zum Zweck', denn der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel. Solche und solche. Je weiter oben jemand dann ist, desto weniger sieht er sich gezwungen, da 'Zugeständnisse' machen zu müssen ... das ist die Realität, wie sie ist. 

     

    Und es ist eine traurige Realität.

     

    Auch dir danke ich herzlich für deine Gedanken dazu und für deinen Kommentar!

     

    LG,

     

    Anonyma

     

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    Hallo Carlos,

     

    Am 26.3.2020 um 10:23 schrieb Carlos Larrea:

    Hier hast du eine große lyrische Herausforderung mit deiner Lieblings-Gedichtform erfolgreich vereint.

    Non plus ultra.

    jaja, das Sonett. Ich komme einfach nicht darum herum - will ich aber auch gar nicht. Nur versuche ich eben, auch viel zu variieren und nicht nur 'Standard-Modelle' zu verwenden, das ist mir wichtig. Also dachte ich mir so, denn ich mag Herausforderungen, warum nicht mal ein Sestinen-Sonett schreiben? (Mit so einem bisschen 'Anklang' an Richtung Triolett, Pantum und Vilanelle, vielleicht auch noch, wenn man's mal genauer nehmen will. Will ich's ganz genau nehmen? Manchmal, manchmal auch nicht. Ich nahm mir hier einfach ein paar - Freiheiten. Mache ich öfter. Weil gerne.) :wink:

     

    Ich danke auch dir herzlich für deinen Kommentar und dein Lob! :smile:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

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  20. Hallo Skalde,

     

    hochinteressant. Persönlich ist es mir nicht wichtig. Mensch ist Mensch, du kennst mich vielleicht, zumindest, so weit das in einem Online-Forum der Fall sein kann, mittlerweile ein wenig. Aber es ist, wie gesagt, interessant zu lesen. Auch, weil ich es kreativ finde, daraus ein Gedicht zu machen.

     

    Soweit ich weiß, stammen die Vorfahren meiner Urgroßmutter mütterlicherseits aus Russland und mein Erzeuger (nicht Vater, der kam 3 Jahre später) war ein US-amerikanischer Besatzungssoldat, dessen Familie aber ursprünglich aus Französisch-Kanada stammte. Meine Wangenknochen sagen mir, dass da sicher auch etwas Getechtelmechtel mit den Native Americans mit dabei war. Mann, kein Wunder fand ich damals als Jugendliche den 'Kalten Krieg' so dämlich - was hätte ich da tun sollen? Mich mittendurch hacken? Spaß beiseite, aber ich konnte hier mal wieder nicht widerstehen, einen nebenbei zu machen. :biggrin:

     

    Nur mal so eine Neugierfrage: Was kostet so etwas denn eigentlich? Nicht für mich - aber bei meiner Tochter wäre es sicher unglaublich interessant für mich. Denn bei ihr ist auch noch der Orient mit drin und leider hat sie, obwohl ich das mal (im Spaß) vorgeschlagen habe, keinen asiatisch-afrikanischen Mann für sich ausgewählt. :classic_laugh: Weil dann wären wir ja fast durch - mein Enkelsohn hätte dann nur noch nach Australien reisen müssen und ... ach, jetzt mache ich doch schon wieder Spaß, ich kann's einfach nicht lassen! 

     

    vor 12 Stunden schrieb Skalde:

    Da lach ich mal den Arier aus

    ...geb Multikulti mein Applaus

    Meinen Applaus für diese Conclusio hast du auf jeden Fall! 

     

    Außerdem - da wären ja auch noch die 2-7% Neanderthaler, die wir Europäer und alle europäisch-stämmigen Menschen schon seit ein paar Jahrzehntausenden in uns haben. Sonst wären wir nicht hellhäutig, hätten weder glatte Haare, noch blonde, noch rote und auch keine blauen oder grünen Augen. Jaja - am Anfang des Ariers war der Mischling, hm? :thumbsup:

     

    Sehr gerne gelesen! :smile:

     

    Anonyma

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  21. Hallo Letreo,

     

    holla - der Schluss hat's aber in sich! Mir sträuben sich gerade - beim Grinsen, wohlgemerkt - zugleich die Nackenhaare. 

     

    Das finde ich wirklich gut gemacht - schauderhaftes Amüsement und amüsantes Schaudern. Der Einstieg, also die erste Strophe ist herrlich absurd - allein die Vorstellung. Auf einer Nordseeinsel beim Radeln eine Nadel samt Faden verschlucken. Irgendwie habe ich jetzt das absurde Bild einer Nähnadel im Kopf, die, statt einer Fliege, heran geflogen kam und - smilie_sh_026.gif :biggrin:

     

    Sehr gelungen finde ich, wie es dir gelingt, den Spannungsbogen zu halten und zugleich auch einen Verbindungsbogen vom Radfahren zum Radschlagen herzustellen. Das ist prima gemacht!

     

    Eine kleine Anmerkung noch: Bei Friesland-Insel Föhr fehlt der Bindestrich.

     

    vor 3 Stunden schrieb Letreo71:

    und nun schlug ich volle Kanne,

    Mein Lieblingsvers. Frag einfach nicht, was ich für eine Phantasie habe - jetzt habe ich auch noch dich, radschlagend, mit einer Thermos-Kaffeekanne in der Hand, im Kopf ... :classic_laugh:

     

    Bevor meine Phantasie jetzt aber womöglich noch völlig mit mir durchgeht: Es war mir ein schauerliches Lesevergnügen!

     

    LG,

     

    Anonyma

     

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  22. Hallo Perry,

     

    ein wahres Wort, gelassen ausgesprochen - wie die bekannte Redensart lautet. Ich war zwei Mal auf so einem Poetry-Slam, schüttelte meinen Kopf und das war's dann für mich. Leider kann ich nur nicken. Die Leute kommen vor allem aus zwei Gründen: Weil's gratis etwas zu essen gibt und weil's gratis etwas zu trinken (bevorzugt Bier) gibt. Ein paar kommen auch, weil sie die Performance und den Kapuzenpulli eines Slammers mögen ...

     

    Das IST traurig. Aber andererseits - ich sage mir, es war auch noch nie wirklich anders. Mit Gedichten konnte man noch nie auf den so genannten 'grünen Zweig' kommen.

    Brotlose Kunst - andere futtern und wer schreibt, der füttert entweder oder hat unverschämtes Glück. Oder Vitamin B, das Zuverlässigere von beiden. 

     

    Nur - schadet das der Kunst? Ich glaube nicht. Ich glaube tatsächlich, es ist das Gegenteil der Fall. Ich habe da so ein 'Künstler-Kommerzler'-Gedicht noch 'auf Halde'. Es ist allerdings etwas, ich sag mal, kritischer als deines. Kann bei mir ja auch leicht passieren, daher passiert es bei mir immer wieder. :wink: Nicht nur bei diesem Thema.

     

    Es gibt auch die Möglichkeit, es positiv zu sehen. Wir schreiben nicht, um unsere Brötchen damit zu verdienen. Damit sind wir auch nicht gezwungen, das zu schreiben, was ein Brötchengeber möchte. Wir bleiben frei - und damit liegt unser Fokus beim Dichten und nicht beim Geldverdienen. 

     

    Das kommt der Dichtkunst zugute, ganz zweifellos. 

     

    Betrachten wir das Glas als halb voll! :grin:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

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  23. Hallo Carlos,

     

    wie gesagt, gebührt das Lob auch mit der Sestine als Gedichtform. Sie ist bzw. war gewissermaßen so eine Art 'Schablone'? für mein Schreiben, sie gab die 'Rahmenbedingungen' für diese Symphonie, wie du es nennst, vor.

     

    Aber ich danke dir natürlich ganz herzlich für dein großes Lob! :grin:

     

    LG,

     

    Anonyma

     

    _________________________________________________________________________________________________________

     

     

    Hallo Berthold,

     

    vor 43 Minuten schrieb Berthold:

    stimmungsvolle Verse sind es, die ich hier lese; von einer Freundschaft, einem
    Dialog mit einem Baum. 
    Durch die Wiederholung der Reime erzeugt das Gedicht zumindest bei mir sehr
    rasch einen 'vertrauten Klang'. Dazu kommt noch der saubere Rhythmus, feine  
    Bilder und Gedanken und - fertig ist ein schönes Gedicht.

    ich danke dir. Und ich freue mich wirklich über den Anklang, den dieses Gedicht hier gefunden hat. Denn daraus kann ich entnehmen, dass ich - besser werde. Ganz allgemein, was mein Schreiben anbetrifft. Das ist sehr wichtig für mich - Freude, aber vor allem Ansporn. Es sagt mir, dass ich noch 'Luft nach oben habe', das gibt mir neue Kräfte und neuen Elan, weiter an mir und an meinem Schreiben zu arbeiten. Denn wenn der 'vertraute Klang', wie du es nennst, hier nicht der 'Monotonie' zum Opfer fiel (was bei der Sestine immer eine 'Gefahr' ist), dann mache ich Fortschritte. Darüber freue ich mich natürlich sehr.

     

    vor 47 Minuten schrieb Berthold:

    Am besten gefällt mir:

    ein Erdenleben
    scheint lang zu sein, doch so ein Frühlingsabend
    beweist, wie kurz sie sind, die Jahreszeiten,
    der Winter? Nur ein Bett, darin zu ruhen.


    Gern gelesen und von der Stimmung mittragen lassen.

    Wunderbar, wenn ich die Stimmung, die mich beim Schreiben mittrug, an dich als Leser weitergeben konnte, denn ich denke - das ist eins der Hauptkriterien, um die es beim Dichten geht. Leser zu 'erreichen'. 

     

    Vielen, herzlichen Dank für deinen Kommentar! :grin:

     

    LG,

     

    Anonyma

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