Perry

Hallo Nils, im Katz- und Mausspiel des Lebens bleibt so manche "Maus" auf der Strecke und wir sehen ihre Abdrücke überall um uns herum. Die Frage ist, ob wir nicht längst zu abgestumpft sind, um das zu hinterfragen. Der Text versucht einen tragisch-komischen Zugang zu finden, vielleicht die einzige Art mit der ständigen Präsenz des Sterbens um uns herum umzugehen. Danke fürs Hineinfühlen und LG Perry

könnte der fleck auf der straße einmal eine maus gewesen sein vielleicht haben die spitzen zähne eines kartäuser katers sie erwischt der körper blieb zurück ihr sein verschwand ist das nicht allerhand

Hallo Zusammen, danke fürs "Gefallen." Mittlerweile habe ich wieder eine funktionierende Tastatur und der Fehlerteufel hat keine ungewollte Konkurrenz mehr. LG Perry

was stachelt ficht mich an in jeder freien minute die finger adlergleich auf die tastatur stürzen zu lassen ist es der säende schwung der auf keimendes hofft oder der zeichnende blick der bilder ins auge fasst neulich setzte ich zu hart auf und das c sprang heraus seitdem schreibe ich sätze wie shrift gewordene s©hätze

abseits das gelege ist es kein österliches nisten in der farbe eher unauffällig liegt braungetupftes mehr kugel als eiförmig im nestrund ein fünferpack einzeln geschlüpft auch das singende und springende löweneckerchen genannt PS: Mein Beitrag zu Tamburins Lerchengedicht

Hallo Tamburin, ein klassisches Thema hast Du Dir da mit der Lerche ausgesucht. Stelle mir gerade vor wie das LI am Schluss singend losfliegt. Da fällt mir ein, ich hab auch mal ein Lerchengedicht verbrochen. Mal sehen, ob ich es finde. Bis dann und LG Perry

Hallo Nils, die Fantasie des Lesers ist frei. Meine Intention war dem dünnen Seil des Glücks ein paar Facetten zu verleihen. An Tauben scheiden sich die Geister, die einen lieben sie als Friedens- oder Liebessymbol, andere würden sie als Ratten der Lüfte am liebsten vergiften. Ich gehöre zu den Ersteren. <3 LG Perry PS: Viel Erfolg mit dem Foren-Neustart!

put put put ihr turteltäubchen rückt enger zusammen damit nicht so viel schrot danebengeht wenn euch das jagende von der leitung schießt im freien fall sagt man trennen sich körper und geist fliegen eigene bahnen der eine fährt zur hölle den anderen tragen vogelfedern in sonnige höhen put put put ihr verliebten pärchen haltet euch fest an den händen gemeinsam ist der tod leichter falls das gummiseil zu lang ist oder reißen sollte

stadt am meer ohne das halbrund des hafens wäre sie nur eine von vielen städten an der küste mit aufgesperrtem maul die angedoggten schiffe als zähne verschluckt sie angelandetes in der kaschemme warten wir dass eine tartane unsere last ins landesinnere bringt

sitzstreik igel suchen den freitod als könnten sie aufhalten was längst im rollen ist ich schreibe nachrufe für märtyrer auch wenn tote keine lobby haben setze gedenksteine zu groß dass reifen sie überwinden klein genug darauf zu sitzen

wachauge zu heiß suche ich abkühlung im klangschatten der zikadenrufe später kommst du kürzt mit der mondsichel meine flüsterhaare bis die haut silbern schimmert das herz schlägt im takt der eulenflügel

survive als ich um hilfe rief im sog der ereignisse hörte mich keiner so starb ich im tiefen trost bekam ich von anderem weggeworfenen wurde wiedergeboren als salamander ich lernte schwimmen und konnte doch nicht fliehen vor dem was lauert will immer nur überleben

red snapper schnappen nach fingern trinkgeld heischender kellner kaum legt sich die sonne aufs horizontale klicken synchron die momentbanner als könnten sie festhalten was sich rötlich in und an weingläser legt während in nachtvorstellungen glasaugen zwielichtig funkeln ist der morgen noch milchig weit die fischköpfige zukunft

zeichen tag und draußen drängt leben während es drinnen vergeht vögel stürzen vom himmel hunde fliehen vor den schatten tieffliegender aufklärer die nichts anderes erkennen als schwirrende leuchtkäfer die last minute gebucht haben

lichtlinien nur noch verhallendes vorüber die feier abschied von dem wie es sein könnte wenn es nicht wäre wie es ist die reste auf den tellern gehören den tieren der nacht die surrend geistern durchs gleißende gestern du löst dich vom fenster kein stern im blendlicht der laternen zu sehen nur schneefall des kommenden

schön dich mal wieder bei einem meiner Texte zu lesen. :wink: Pantoffeltierchen sind feine Geschöpfe, aber das mit dem Bier aus dem Keller halte ich dann doch für etwas übertrieben. :mrgreen: Besondere Blickwinkel zu finden ist ein lyrisches Stilmittel, das mich immer wieder reizt. Freut mich, dass dich diese "Urerotik" ansprechen konnte. LG Perry PS: Ich werde mal schauen was du aktuell schreibst, in letzter Zeit habe ich leider nichts von dir gefunden zudem ich etwas zu sagen gehabt hätte.

der Titel mutet etwas "sperrig" an, denn für die "Vorausgegangenen" gibt es sicher auch geläufigere Bezeichnungen. Für den Titel spräche allerdings, dass er eine übertragene Lesart andeuten könnte, im Sinne eines Wegweisens. LG Perry

ja der sonore Klang des Fagotts kommt dem gedämpften Klang des Schnees, bzw. den Geräuschen in Verbindung mit Schnee schon nahe. Freut mich, dass dir mein Klangsehnen gefallen hat. LG Perry

weltensegler passt die stadt noch ins schema als wir nester in den türmen bauten lag frühling in der luft nun herrscht auf dem markt ausverkauf in den schaufenstern trägt man schwarzseidiges die glocken schlagen dunkler gespreizt sind die flügel der jungen wir sollten aufbrechen

dann ist september skeptisch schaut jemand nach dem sommer, trinkt cuba libre und bricht auf richtung süden. wir folgen ihm lemmingblind. der letzte zieht den stecker und we no speak americano dudelt aus. der kellner rechnet ab, resümiert: der august war nicht schlecht nur das wetter.

fagöttlich gedämpfte töne helfen -auch im sommer- dem klang des schnees nachzuspüren. da ist dieses knirschen unter, das reiben auf, das berührt wie eine pianissimo partitur.

fear-death-experience schultrig nah sitzen wir gedankenverschlungen wie verliebte pythons nur einen zungenschlag entfernt von tödlicher umarmung

der moment wird kommen, an dem der tag aushaucht, stille gegen unendlich tendiert. was sind straßenbahnen ohne passagiere, fliehende fenster, aus denen niemand winkt. schwindet die zeit, die bleibt, tanzt du auf rollenden steinen baby, you’re out of time.

konjugation wer behauptet, hier kämen keine küsse vor, irrt. es ist nur ohne mikroskop nicht zu sehen, wie pantoffeltierchen mit ihren mundfeldern das austauschen, was sie zu vererben haben.

abholbereit über den dächern herrscht noch religiöses der finger tunkt nur gelegentlich ins geweihte kleinkunst gibt es in der bibliothek mal akzentuiert gesprochen mal in farben der flussauen gemalt steht seit kurzem göttliches in der auslage