Basho
-
Gesamte Inhalte
141 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
Inhaltstyp
Profile
Forum
Blogs
Kalender
Wettbewerbe
Beiträge erstellt von Basho
-
-
vor 20 Stunden schrieb Perry:
angelandet
und wieder spülte mich das meer als strandgut an
die küste doch hier ist nur leeres land in der ferne
ragt die silhouette eines leuchtturms aus dem nebel
dem salzigen entstiegen mache ich mich auf den weg
folge den tritten im sand ohne zu wissen wohin sie
mich führen vielleicht zu erinnerungen an alte zeiten
angekommen am hafen lege ich die hand auf den
boller am kai lausche dem taktschlag des wellenchors
der von heimkehr und wiedersehensfreude singt
Du Lieber
Und doch ist alles Gegenwart, obwohl wir meinen, es verschlingt oder entschwindet uns!
-
Ich ging einen schmalen Pfad bergan. Die beginnende Dämmerung hielt mich gefangen.
Quer über den Hang zogen einige Nebelschwaden himmelswärts. Ein paar Krähen
flogen in lauten Tönen über einer Gruppe spitzer, kahler Kiefern hinweg. Dahinter sah
ich einen grossen, gelben Mond aufgehen. Als ich auf den Kreuzweg trat, streifte ein
abendlich kalter Wind mein Gesicht. In den Kronen der Laubbäume, noch spärlich
mit herbstfarbenen Blättern bedeckt, erklang ein Rauschen, das ich wie eine musische
Sinfonie mit dem Rhytmus meiner Schritte über Wurzeln, Kieselsteine und Erde wahrnahm.
Der Blick über das weite Tal kurz vor der nächtlichen Dunkelheit hatte etwas gespenstisches.
Und doch war mir wohl, während meine Lunge die klare Luft in sich aufnahm, hier oben am
Hang des Lüderich. Die Wege waren mir vertraut. Kleine Heideflächen bedeckt mit grünen
Waldbeersträuchern, Ginster, rostfarbene Büschel hoher Gräser. All das schien sich in
natürlicher Ordnung am richtigen Platz zu verwandeln, wie es Licht und Dunkelheit der
entsprechenden Jahreszeit voraussetzt. Am Hauptweg bergab ging es nun schneller voran.
Das Mondlicht setzte Akzente. Legte seinen Glanz auf Bäume, Blätter. Zeichnete die Linien
der fast kahlgewordenen Äste nach. Der Boden unter mir war noch nicht hart gefroren. Jeder meiner
Schritte gab einen federnden Gang der Freiheit wieder. Ich nahm die Gerade durch einen Tunnelgang,
einen schmalen, versteckten, kaum zu erkennenden Weg, der mit der Umgebung zu verschmelzen schien,
der bis zum Hauptweg und zum Ziel der Wanderung führte. Am Ende angekommen nahm ich
das Zwitschern einiger Amseln im nahgelegenen Busch war. Noch einmal erschien der Mond über
dem Hang. Ich sendete ihm einen flüsternden Gutenachtgruss. R.M.
-
Nie versucht,
behütet jedes Wort,
in mir verdreht,
bis die Spiralen
der Zeit sich wie
ein Sog nach
innen verirrten.
Nie blieb ich dort,
auch wenn es
diesen Ort nicht gab.
Es war ein Gehabe und Getue,
das sich/ nicht wichtig nahm.
Es verlor und gewann
den Boden unter den Füßen.
- 1
- 1
- 1
- 1
-
Das ist sehr wahr!
Ich danke Dir
-
Also ist stetig alles in Veränderung
Auch wir als Menschen
-
Heute schaue ich mir den/das Dokumentar-Drama-Film
"Heinrich Vogeler. Aus dem Leben eines Träumers" an.
Die Sicht eines Malers auf die Natur, Menschen, Häuser, Umstände. Während seiner Schaffenszeit wird er in den
Krieg eingezogen, was ihn nochmal anders prägt!
Wie sensibel uns doch Veränderungen im Leben machen.
Aus der Sicht eines Künstlers
nochmal ganz anders bewegend!
Wahrnehmung "ist"!!!
-
-
Lieber Carlos,
Nein, es ist kein Lebewesen
gestorben.
Ist es nicht so, dass wir mit uns,
in unserem Wesen stets neu auferstehen mit einer anderen Sich auf die Dinge, unserer Inspiration.
Herzliche Feiertagsgrüsse
Basho
- 1
-
War immer eine,
die aus dem Leben fiel,
in Flügen sich gebahr,
in steter Taubheit
weise, wohlig,
dem Sein
so leis' und nah,
in stummen Lippenlauten.
War immer mit dem
Wachsen duckend,
weil jenes Dach
so tief beengend,
mir nahm die Luft
zum Aufrechtgehen,
es war, als wollte
sie sich zwängen
stenotisch durch
die Denkkanäle.
War immer durch
mein Kind so zärtlich,
durch seine Augen
blickender Glanz,
so wahr, spontan im Worte,
so zeichnend wie die Skizze
mit dem bleiernen Stift,
die Wahres preist,
in Form und linientreu.
- 1
- 2
- 1
-
Folgen Abende,
dann Nächte,
und die Müdigkeit versinkt,
wälze schwer,
Erinnerungsträume,
nein, ich weiß nicht,
wo es hin will,
bis ans Ende,
wo der Anfang wieder lebt.
Hin zum Mute,
des Sich trauens,
sind die Stimmen ohne Töne,
wo es leise zu sich flüstert,
bleib, nein, geh' nicht!
Doch ich laufe,
bis die Flut auf Ebbe folgt,
und der Schlick
hält fest im Sog die Schritte.
Jeden Morgen dieses Blinzeln,
nur Sekunden dieses Blitzen,
von den Augen müd' und träge,
wach, das Herz,
so pochend, klagend,
als es spricht
im Geist die Worte,
warte auf den Glockenton,
tief und schwingend ohne Furcht.
- 2
-
Ich danke allen
-
Die Zeit,
ich fließe mit ihr fort,
und meine Mutter ruft mich leise,
auch mein Geliebter,
dort im Jenseits,
ich finde in Erinnerung ihn.
Es ist mir seltsam,
das ich wandle in Vergangnem,
weil seine Sicherheit
behutsam mir begegnet,
so voller Glück,
so ohne Schmerz im Jetzt
hab ich es überlebt.
Und diese Begegnung,
ihr Atem in mir,
das Denken so still
im Segelsetzen,
es treibt mich nach vorne,
Nichts, was ich gerade suche,
nur finde im Glanz jener Zeit.
- 1
- 1
-
vor 9 Stunden schrieb Onegin:
Mein Kamm ist mein Haar ist mein Haar
mein Berg ist mein Mond ist mein Mond
meine Straße ist jung wie mein grünes Dachzimmer
Im Städel hängt in der niederländischen Abteilung
ein Bild mit Laterne
dort schlafe ich
unter den Sonnenblumen
Maria
ging gern in die Taubstummenschule
als sie sechs war
Wenn sie den Arm auf die Fensterbank legte
spürte sie Wärme
fast als hätte sie jemand berührt
was selten vorkam
immerhin wurde sie nie angeschrien
der kühle Löffel auf ihrer Zunge
machte sie glücklich
Ich bin aber nicht Rotkäppchen
und nicht seine Großmutter
Mühsal des Daseins
Mein Haar ist mein Kamm und mein Mond
man sagt
auch kleine Dinge können uns entzücken
beispielsweise Tierbildchen, Radiergummis,
oder Gedichte aus dem Kaugummiautomaten
die ganz schön sind
Rührend
-
vor 8 Stunden schrieb Thomkrates:
Liebe Basho,
In S3 komme ich etwas aus dem Rhythmus des Lesens, das ansonsten recht gut ausgewogen ist.
Die Sehnsucht kann mit der Ungeduld verwechselt werden, wenn der Geist zu stark wirkt, in der Sehnsucht spürt vor allem das Herz das Nahen der Liebe...
Herzlich,
Thomkrates
Geduld wirkt manchmal
wie eine Tugend
oder auch wie ein
Zauber!
- 1
-
Namenlos
Stumm, der Fisch,
sein Blick, der alles sagt,
sein Stil, Bewegung,
der Sog seiner Zeit,
durch's Tor der Existenz,
und nichts hinterfragt.
Bewundert, begleitend,
durch Wellen und Wogen,
zum Grunde hin klar,
wie schwebend geatmet,
Luftblasen, gerettet,
das Sein aufgesogen.
Am Himmel, dort oben,
nichts messbar,
nur da und dort geortet
an Oberflächen,
glatt und flutend,
große Schiffsschrauben,
sehr hörend, doch dumpf,
ganz und gar wahr.
Am Ende oder Anfang,
so bleich ohne Schuld,
die Gezeiten rythmisierend,
im Spiegel der Anderen entdeckt,
ja, sie waren, und sind,
nie, nimmer fort,
sie sprechen zu mir,
nur Geduld, nur Geduld.
- 1
- 1
-
Lyrik ist immer ein besonderer Ausdruck des Sein's.
Es erfordert eine besonders
mutige Form, seine Gesinnung
mitzuteilen, was für viele
als Psychogramm,
Entfremdung oder Körperlosigkeit wahrgenommen
wird.
Friederike Mayröcker hat sich
Stichwörter auf Zettel notiert
und diese in kleine Kisten
gelegt, um diese aufzubewahren.
Natürlich war sie den digitalen
Zeiten nicht mehr gewachsen.
Ich fand es dennoch interessant!
So hat jeder seine eigene Weise,
über das Leben zu schreiben.
Nichts verkümmert,
sondern hält sich,
was im Geiste
still geboren,
und die Gegenwart,
sie dankst ihm,
was die Worte
auserkoren.
Herzliche Morgengrüsse
Rosemarie
-
vor 13 Minuten schrieb Thomkrates:
Vielleicht hängt es mit dem schnelleren Lesen zusammen, das sich bei mir einstellt, bei kurzen Zeilen. Müsste ich einfach langsamer von Zeile und Zeile lesen...
Grüße,
Thomkrates
Lieber Tom
Vielleicht?
Doch erwartest Du nichts,
sondern folgst nur einer,
Deiner strukturierten Ordnung.
Ich schreibe meine Gedanke,
sämtliche Texte direkt hier hinein, ohne mir auf Papier etwas zu ordnen.
Vielleicht meine eigene charaktere Besinnung!
-
vor 9 Minuten schrieb Thomkrates:
Liebe Basho,
eine schöne Meditation.
Ich finde, wenn du die Verse nicht so kurz brechen würdest, wäre das Leseerlebnis der Meditation evtl. wirkungsvoller. Also: längere Zeilen und weniger Zeilenbrüche. Nur so als Anregung. Denn die Stimmung, die du transportierst käme dann, denke ich, noch stimmiger rüber. Einfach so.
Herzlich,
Thomkrates
Danke Tom
Ich beobachte es
-
Nur schauen,
wie Gezeiten fließen,
sich über nichts erregen,
sich taub im Blicke
selbst begegnen,
die Lippen kräuselt,
in Ehrfurcht beseelt.
Nur leise,
in mächtgen Räumen
geschritten,
wie herrschaftlich
im eignem Ton,
und seufzend,
stolz zurück geblickt,
erinnerungsvoll, nie haftend.
Nur sich ergebend,
allem Anschein nach
den Momenten gelauscht,
als wärens Märchen,
schönste Phantasien,
und doch auch
schmerzend, süße
Wirklichkeit.
Nur nah',
der eigne Wesensklang,
wie Knospen, die ans Licht
sich drängen,
Entfaltung der Vergänglichkeit,
so schön und jung
frohlockt die Zeit,
sie schreitet bis
zur Weisheit,
strahlt im letzten Atemzuge.
- 2
-
vor 44 Minuten schrieb Carlos:
Hallo Basho,
ein wunderbarer Text.
Gegen Ende habe ich die Präsenz eines Bildes wahrgenommen und mich bemüht, es nicht zu schauen, um das Wunder, das durch deine Worte in meinem Kopf entstanden war, zu zerstören.
Danke für Deine Wahrnehmung,
lieber Carlos, auf ganzer Ebene
-
Am Meer
Es tritt hinter mich, dieses
Geräusch. Wenn ich mich
umdrehe, ist es weg. Es flutete
mein Ohr. Es war, als legte es sich auf meine Schulter und kroch in mein Ohr, daß ich
es wahrnahm ,mich ernst zu nehmen in diesem Moment.
Das Ufer flutet mit jeder Welle
seine schäumende Gischt über
die sandige Fläche. Ich schaue hin, der Sog des Meeres legt Muscheln, Tang und bunte Steine frei und entzieht sie im nächsten Moment des Flutens wieder meines Blickes. Die Luft
ist frisch, weht mir das Haar über die Augen. Ich streiche es weg, schaue automatisch nach oben, erblicke eine Schar Moewen, die vom Wind treibend, immer wieder über die Oberfläche des Wassers streifen,
dort ihre Schnäbel eintauchen, um Essbares zu verspeisen.
Ich gehe in die Hocke, versinke mit den Füßen im Schlick, höre den Geräusch des Windes und
den rauschenden, flutenden Wellen.
Obwohl ich innehalte, scheint
die Ordnung um mich herum niemals stillzustehen. Der Sog des Meeres zieht mich hinaus
und bringt mich wieder zurück.
Mein Atem scheint ihm ebenbürtig.
Weit draußen am Horizont
sehe ich, wo der Himmel mit
der weitflächigen See zu verschmelzen scheint. Ich finde
die Farben, um beide Elemente,
Wasser und Luft abzugrenzen,
und doch scheint es sich in einem surrealen Augenblick
meiner Sinne zu vereinen,
sich mir zu zeigen in der
Vervollkommnung dieses Moments.
- 2
-
vor 14 Stunden schrieb Thomkrates:
Lieber @Georg C. Peter, alles gut, wir trinken gleich Kaffee ☕ und essen Kuchen
Herzlich,
Thomkrates
Liebe @Basho, das sind Jahrhundert-, ja sogar Jahrtausend-Themen.
Herzlich,
Thomkrates
Ich weiß
-
vor 15 Stunden schrieb loop:
Lieber Thomkrates
Danke für deinen Kommentar, den ich nicht wirklich verstehe. Hat das mit meinem Gedicht zu tun? In dem geht es eigentlich um etwas anderes: um Natur und Mensch, der sich durch seine "Phänomenologie" von ihr entfernt hat, was ihn aber letztendlich nicht davor schützen kann, dass er mit ihr untergehen wird, wenn wir so weitermachen.
Lieben Claudi,
Freut mich, dass du an sich damit zufrieden bist. Die Schreibmaschinenschrift bezweckte, dass es wie eine flüchtige Notiz wirken soll - ja, vielleicht auch als Gegensatz zum "sprachlich-konventionellen" des Textes - aber vor allem, um eben die Flüchtigkeit der vom Geist erschaffenen Dinge zu unterstreichen - der Mensch ist ja nur einem Momentaufnahme im Universum.
Lieber Basho,
Ja, genau, ich empfinde das aber nicht unbedingt als Verlust, wenn man in größeren Dimensionen denkt, sind wir dem Universum schnurzegal. Beschränkt auf unser kleines Dasein allerdings, wollen wir das unseren Kindern bestimmt nicht antun - auch keine Generation vor uns - und haben trotzdem nichts aus all den selbstgemachten Katastrophen gelernt.
Herzlichen Dank für eure Gedanken!
loop
Lieber Loop,
Ich bin eine "Sie" Basho.
Das mit den zehntausend
Dinge stammt von der Lehre
Lao Tse's. Er beschreibt stets
das Gegenwärtige, das sich
stets verändert. Die Menschen
haften fest und klammern sich
an Dinge, besonders in diesen
unsicheren Zeiten
-
vor 1 Stunde schrieb Thomkrates:
Liebe Basho, @Basho
Mir leuchtet auf, dass es eine Frage danach gibt, welche Ordnung sich zeigt, die Ordnung also erst ordnet.
Herzlich, Thomkrates
Schau in die Natur, in den
Wald, dann weißt Du es
vor 14 Minuten schrieb Georg C. Peter:Daher ist das Leben in Ordnung zu bringen,
indem wir ersuchend in Ordnungen dringen,
...beim Graben und Wühlen und ständigen Suchen,
da findet sich Sonntags auch gern ein Stück Kuchen!
Lieber Thomkrates, nicht böse sein: Mir war grad danach...
Deine Zeilen habe ich gerne gelesen und mich gleich einem Regenwurm durch das Zeilengeflecht geschlängelt.
Liebe Grüße von Georg
Witzig
- 1
- 1
Ist und Jetzt
in Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Geschrieben am
Nur im Vorübergehen nahm
ich dich war.
Ein Muskelzucken.
Geatmet.
Dein Mund geformt,
so rot und weich.
Ein Duft von Ewigkeit
in Sandelholz und Myrre.
Dein Schritt, elegant,
nuancenreich.
Dein Rückgrat schritt
geradlinig mit.
Ach, wäre ich ihm
doch gefolgt.
So stumm ging
ich vorbei.
Und ja, mein Blick
zum Himmel hielt
dem Regen und
der Hoffnung stand,
dir irgendwann mal
zu begegnen,
in einem andren Leben,
in einem andren Land.