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Angie

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Beiträge erstellt von Angie

  1.  

    Könnt ihr euch die Welt vorstellen
    ohne das Überraschende, Improvisierte, Ungeplante?

    Könnt ihr das Leben denken
    ohne das Unperfekte, Ungestylte, Ungeschminkte?

    Könnt ihr sein
    ohne zu optimieren, zu fantasieren, zu träumen?

    Im Ernst jetzt:
    Was wäre die Welt
    ohne die kleinen farbigen Blütenpunkte
    in grauen Mauerfugen,
    ohne Wiesenschaumkraut
    zwischen Rosenrabatten gemogelt,
    ohne Löwenzahn im Rasen?

    Was wäre der Mensch
    ohne Lachfalten im Gesicht,
    ohne grauweiße Strähnen im Haar,
    ohne den langsamen Gang über die Straße,
    ohne die sich erinnernd wiederholenden Worte,
    ohne Blick in weite Ferne?

    Was wären wir
    ohne Intuition und Poesie,
    ohne Staunen und Freiheit - unverzweckt,
    ohne Albernheit und Neckerei,
    ohne Unvernunft und Träumerei?

    Im Ernst jetzt:
    wäre es nicht ganz schön arm – das Leben mit ohne?

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    • in Love 1
    • Schön 2
  2. Markt und Straßen stehn verlassen,
    mancher ist allein zu Haus.
    Sinnend geh ich durch die Gassen,
    es sieht wie immer festlich aus.

    In den Fenstern leuchten Sterne,
    verkünden Freude, Frieden und Glück.
    Alltag ist in weiter Ferne,
    von Krankheit und Tod ist die Stimmung gedrückt.

    Und so wandre ich zum Kirchlein,
    geh hinein bis vorne hin.
    Die Krippe erhellt Kerzenschein.
    „Fürchtet euch nicht“ kommt mir in den Sinn.

    Wie wunderbar die Worte klingen!
    In die Seelen Einsamkeit
    dringt wie Engelsingen:
    Oh, du selge Weihnachtszeit!

    • Schön 1
  3. Gras wächst über Vergangenes
    Leben überdeckt Schrecken
    Schweigen umhüllt die Geschichte
    Nur Narben zeugen noch von den Wunden an Leib und Seele

    Heute aber
    holen Bilder das Gewesene unterm Gras hervor
    stehen wir erschrocken vor mordender Gewalt
    hören vom Stillhalten und Wegschauen
    Offen liegen Versagen und Schuld vor uns

    Zeitheiltnichtallewunden

    • Gefällt mir 3
  4. Herbstblumenfarben
    matt lila, grün und weiß
    in frühem Abendlicht

    künden Köpfe neigend
    müde schon
    von tiefem Schlaf zur Winterzeit

    das Leben ist ein Wimpernschlag
    getränkt in ahnender Hoffnung

    voll gesogen, satt gefüllt
    mit liebender Erinnerung,
    lächelnder Erwartung

    und Neugier auch,
    was kommen wird

    morgen
    im Frühling
    knospend

    • Gefällt mir 1
  5. Herr meiner Zeit und meiner Tage:
    Lass mich des Lebensglück genießen,
    und meine Tage reich und voll beschließen.

    Schenk mir Dein Wort, das tröstet und befreit.
    Wenn Schatten über meine Tage weh‘n
    und Zweifel meinem Glauben wehr‘n,
    mach zum Aufsteh'n mich bereit.

    Wo Du das Haus baust, dorten will ich bleiben,
    will lachen, froh sein, Pläne schmieden.
    Und wenn in meinem Herbst die Blätter treiben,
    und Zeit und Stunden langsam sinken,
    lass ausruh‘n mich in Deinem Frieden.

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    • Schön 2
  6. Noch leuchten Wälder und Wiesen
    sattgrün im Sonnenlicht.
    Kastanien werfen die ersten Früchte. 
    Farbenfrohes Eichenlaub fällt mir vor die Füße. 

     

    Eichhörnchen sammeln emsig 
    für die kalte Jahreszeit. 
    Abends sinkt unter weißen Nebeln
    die Natur in sanften Schlaf. 

    Mit kühlen Winden meldet der Herbst 
    seinen Anspruch an.


    Und ich freu mich auf den ersten Frost 
    und Raureifkunst an welken Blättern. 
    Unter Welken und Vergehn
    Ruht schon der Erde neues Kleid 

     

    Im nächsten Jahr wird
    Leben gänzlich neu erstehn.
     

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    • Schön 1
  7. Herbstnetz

    Spinnen
    weben
    mit langen Fäden,
    schmücken
    buntblättrigen Herbst
    mit taufangender Kunst

    früher Spinnentau
    verknüpft
    Gedankensplitter,
    ordnet
    Wort um Wort
    zu fragendem Denken …

    Wie es lockt und wirbt
    um mich herum:
    markige Sprüche,
    schmeichelnde Bilder
    in Dörfern und Städten,
    an Masten und Zäunen;

    sie tropfen ins Ohr,
    fallen ins Auge,
    spannen Bänder
    quer durch das Land:

    nimm meine Meinung
    trau meinem Gesicht
    gib mir deine Stimme
    ich bin für dich da - nur ich
    komm
    folge mir

    wer lässt sich fangen
    wer spinnt sich ein
    ins Netz
    trügerischer Klarheit und
    scheinbarer Alternativen

    Ich will
    nur einfach
    unbeirrt
    den Spuren Jesu folgen,
    den Menschen
    zugewandt,

    staunend
    die Farben der Schöpfung
    bewundern

    und dankbar sein
    für jeden Tag,
    den Er mir geschenkt
     

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    • Schön 1
  8. Wieder stehe ich am Grab
    im Sonnenschein. 
    Auf der Staffelei ihr Bild,
    vertraut und fern. 
    Musik klingt leis‘
    wie sanfter Regen.
    Verstohlen löst sich eine Träne,
    Dank und Trauer sind darin.
    Mit Blütenblättern werf‘
    ich Erinnerungen hinab,
    tränke die Erde mit ihrem Leben. 
    Weiße Schmetterlinge tanzen
    im Reigen.
    Die Wolken ziehen…
    Jetzt würd‘ ich gern
    in einer Hängematte schaukeln.
    Segen. 
     

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