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einfach gestrickt


Uloisius

Empfohlene Beiträge

einfach gestrickt

 

eindeutig zweideutig

ist nicht mein ding

liegt mir nicht in den genen

steht mir nicht nach der sinn

 

dinge beim namen

zu nennen mag ich

ist so schwer genug

damit plage ich mich

 

zwischen den zeilen

ist auch noch viel platz

bei mir bleibt er leer

alles steht schon im satz

 

ich schreibe nur das

was mir gerade gefällt

damit bin ich zufrieden

das ist meine welt

 

© uloisius 2017

 

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aktivste Mitglieder in diesem Thema

Hallo Uloisius,

ich kann nicht mal "einfach stricken", was das Spiel mit den Wollfäden anbelangt.

Die Dinge beim Namen zu nennen bzw. geradeheraus zu sagen oder zu schreiben ist im Alltag sicher eine gute Sache.

Was den Umgang mit Sprache bzw. Schrift als Kunstform anbelangt, würde ein Verzicht auf Metaphern oder mehrdeutige Lesemöglichkeiten diesem einer wichtigen Ausdrucksmöglichkeit berauben.

Zum Glück haben wir die Möglichkeit uns frei zu entscheiden wie wir uns äußern wollen.

In diesem Sinn, jeder nach seiner Fassion und alle friedlich miteinander.

LG

Perry

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@Martin:

 

vielen dank fürs lesen und kommentieren Martin

Ich weiss nicht genau wo ich mit meiner art zu schreiben genau stehe, ein moderner lyriker bin ich wohl eher nicht

Kunst im intellektuellen sinne mache ich wohl auch keine, sehe mich eher als kleiner schreiber der versucht sein bestes zu geben

 

@Perry:

 

Das stricken wird für mich auch immer ein buch mit sieben siegeln bleiben. Schlaufen, knoten, nadeln und maschen ... das ist einfach zu viel für mich

Ich stimme dir zu, wenn man sprache als "kunst" betreibt dann muss auch alles erlaubt sein.

Dagegen würde ich auch niemals argumentieren wollen, künstlerische freiheit ist grundvoraussetzung für gute kunst.

Ich komme ja wie du weisst von der musik her und dort existieren unüberschaubar viele verschiedene strömungen friedlich nebeneinander her.

Im großen und ganzen funktioniert das ja auch hier und wenn einer lust darauf hat meine texte zu zerlegen, neu zusammenzusetzen und vielleicht einen tieferen sinn darin zu finden ... nur zu

Bei den meissten meiner texte wird sich ein solcher aber nicht finden (zumindest würde mich das überraschen)

Du hast mir einmal geschrieben das du mit deiner lyrik die phantasie der leser anregen möchtest, das finde ich einen wirklich guten ansatz und dies gelingt dir auch mit deinen texten wie ich finde.

Ich, und das wollte ich mit meinem text hier einfach nur sagen funktioniere anders.

Ich denke das ich mich in den letzten drei-vier jahren durchaus weiter entwickelt habe und das letzte halbe jahr in dem ich mich hier im forum intensiv mit lyrik befasst habe hat mir noch einmal einen zusätzlichen schub gegeben.

Ich merke aber auch das die richtung in die ich mich entwickele eher eine art "realismus" ist, weiss aber nicht ob das dann noch unter lyrik fällt ...

Mit deinem zitat vom alten fritz triffst du den nagel auf den kopf, jeder soll nach seiner fasson glücklich werden

Vielen dank das du dir die zeit genommen hast mir zu antworten, ich wünsche dir eine schöne zeit :o)

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Lieber Uloisius,

das ist schön, total sympathisch.

Ich bin eine Verfechterin des einfachen Wortes. Bei mir steht nix zwischen den Zeilen. Aber das, was in den Zeilen steht, habe ich sorgfältig ausgeknobelt, damit's verständlich, aussagestark und erfreulich ist.

Du fragst ob deine Werke Lyrik seien? Wo fängt Lyrik an, wo hört sie auf? Wer legt das fest? Aber wenn du so willst, meine Sachen gehören nicht dazu. Zu einfach. Hihi. Zu unmodern und überholt. Aber ich selbst liebe die aussagestarken “Einfachwortdichter”. Was gibt es da für umwerfende Werke..........formuliert mit dem einfachen klaren Wort.

Ich lese deine Sachen sehr gerne, weil in ihnen ein Sinn steckt.

 

 

LG Wilde Rose

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Uloisius schrieb:einfach gestrickt

 

 

eindeutig zweideutig

ist nicht mein ding

liegt mir nicht in den genen

steht mir nicht nach der sinn

 

dinge beim namen

zu nennen mag ich

ist so schwer genug

damit plage ich mich

 

zwischen den zeilen

ist auch noch viel platz

bei mir bleibt er leer

alles steht schon im satz

 

ich schreibe nur das

was mir gerade gefällt

damit bin ich zufrieden

das ist meine welt

 

 

© uloisius 2017

 

 

.

Hallo Uloisus,

 

ein sehr tückisches Stück , :-) ... täuscht die Titelmetapher "einfach gestrickt", und auch noch über eine Lyrik eine Wegung vor, die der Text im Folgenden so fein in seiner inneren Tiefe be _wegt und zugleich ad absurdsum führt, eben mit der Sequenz:

 

................ der sinn

 

dinge beim namen

zu nennen mag ich

ist so schwer genug

damit plage ich mich

 

ist es eben mMn genau der Querulant, das big Problem, die Idee im Kopf tatsächlich in ihrem Gesicht zu Papier zu bringen.

______________________________ Derart, dass sie eine Wegung im Autoren und im fremden Leser bewegt würde man sonst damit in die Öffentlichkeit gehen? ... wollen ... ; ist das die Arbeit die Kunst ... der Schreibe generell.

 

 

Autor , bleib bei deiner Idee. Ist es einzig sie, die du worten willst und fernab dessen, was vielleicht modal gut ankommt, oder oder ... , ist es dein Stück Holz, das du dem Berühren fremder Augen oder wie bei dir zusätzlich, fremden Ohren , :-) freigibst und frei geben willst;

ist es genau dann deins, spürst dich in dem Stück wieder

 

... und das alles unter einen text_Hut zu bringen, ist nicht nur bedachte Arbeit, ist es zudem jenes Ansinnen, das Strickmuster seiner Vorstellung, vielleicht, hoffentlich erkennbar zu stricken ./ als sähe, lese, höre das Außenauge und Ohr, wäre dieses Wollstück genau so, so einfach gestrikt ...

 

Ulousius, ein mir sehr mundendes Stück , :-); ebenso der durchgängige Erzählduktus, der mMn so wunderbar selbstreferentiell sich selbst und die Thematik begleitet, eben jene innere Tücke der Lyrik (generell) :

 

die versteckte Arbeit _____________ dass

 

der Text die Lyrik und

die Lyrik den Text

 

in ihrer/seiner inneren Spur nach außen be _wegt und zugleich eine Leichtigkeit letztlich ad absurdsum führt .. Hach, hach ...

 

 

Habe den Text sehr interessiert besucht ... wieder ein fröhpfeif_Gruß, Dichtel ...

 

-

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@Wilde Rose:

 

vielen dank für den schönen kommentar

Ein “Einfachwortdichter”, ja als so was in der art sehe ich mich auch.

Mir fehlt vollkommen dieser Germanistik-Background den viele andere mir voraus haben.

Das mag vor- und nachteile haben, ist aber einfach so.

Mein autodidaktentum verleiht mir den vorteil das ich mir um viele techniken und regeln einfach keinen kopf mache weil ich sie gar nicht kenne oder nie gelernt habe wie man sie richtig anwendet.

Also denke ich mir "Schuster bleib bei deinen leisten", ich kann mir zwar vorstellen ein immer besserer schuster zu werden aber ein schuhdesigner wird wohl nie aus mir

Über den letzten satz deines kommentares habe ich mich besonders gefreut

 

@Dichtel:

 

ganz herzlichen dank für deinen ausführlichen kommentar über den ich mich sehr gefreut habe

Das "einfach gestrickt" bezieht sich für mich auf meine eigene einschätzung meiner person als schreibender gegenüber.

Das was und das wie ich dann schreibe ist für mich in der tat kein einfaches stricken, sondern eine ganz schöne schufterei meist über 2-3 stunden.

Du stellst berechtigter weise die frage ob diese "schufterei" die kunst des schreibens generell sei, ich antworte: "bestimmt nicht aber ich kenne es nicht anders".

Zurufen möchte ich dir: "nein, das kann und darf nicht alles sein!"

Eines kann ich mit bestimmtheit sagen, das was ich schreibe ist genau meins und ich spüre mich auch darin wieder.

Ich freue mich wirklich das dir der text gefällt und das du so intensiv darauf eingegangen bist

Du hast für mich meine arbeitsweise und diesen text von einer perspektive aus betrachtet von der aus ich selbst sie noch nie betrachtet habe, das hilft mir weiter

I

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Lieber tintenschnee,

 

erst einmal herzlichen dank für den tollen, ausführlichen kommentar

Ein geheimnisvolles Strickstück ? Habe nur versucht mich selbst zu reflektieren (ich schwör ey)

Aber du hast ja natürlich recht, "kein sinn" das ist schlecht möglich (soll es aber definitiv geben

Wenig sinn haut da schon eher hin, für mich persönlich lag hier bei diesem text darin der sinn mich selbst zu reflektieren und die daraus erwachsene erkenntnis möglichst "künstlerisch" (solche großen worte meide ich eigentlich im zusammenhang mit mir) in einer guten form rüber zu bringen ... eigentlich schon eine ganze menge sinn, du hast recht

 

 

Wenn man mit Sprache herumbastelt und das tun wir hier ja alle, dann schmuggelt sich da immer wieder dieser verdammte Sinn herein. Sobald ich ein Wort setze, beginnt es auch schon sein Eigenleben und tanzt mir als Schreiber aus der Hand und macht was es will, paart sich mit anderen Worten rechts und links und malt in den Köpfen der Leser seine eigenen Geschichten.

Ja, das ist auf jeden fall wahr, auf die geschichten die da in den köpfen der leser entstehen habe ich keinen einfluss, ist aber schön wenn dies so ist. Meine intuition beim schreiben ist das aber keineswegs, eigentlich will ich einfach nur etwas rüber bringen, erzählen, meiner phantasie freien lauf lassen und das arbeiten mit worten bereitet mir jede menge spaß auch wenn ich mich manchmal damit herum plage. Am ende steht die freude wenn ein gelungener text eingetippt ist.

 

 

die Dinge so zu nennen, dass sie auch wirklich da stehen, dass sie ankommen beim Leser, dass sie in ihrer „Schlichtheit“ leuchten können

ja, das ist so ziemlich das idealbild was mir als schreiber vorschwebt

 

Ellenlange texte sind auch nicht so meins, ich versuche meine texte immer so weit einzudampfen wie es nur geht.

Das du meine texte als als authentisch empfindest, darüber freue ich mich sehr

 

Warum einer schreibt, was ihn beschäftigt, was ihm gefällt und wie er es umsetzt, dass ist ganz individuell und ich denke, dass jedes Gedicht auch seinen Leser findet. Und das ist gut so.

Das denke ich auch, nicht nur die autoren sind verschieden, die leser sind es erst recht.

 

Uloisius, ich lese diesen Text auch ein wenig auf dem Hintergrund der aktuellen Querelen hier im Forum. Der Text und auch die Kommentare im Faden werben für die Verschiedenheit der Schreiber und der Texte. Da würde ich mich gerne einreihen. Jeder schreibt aus seinem inneren Antrieb nach seinem Vermögen und seinen Vorstellungen und sein Text ist ihm erst einmal sehr nah. Autor und Text verdienen Respekt. Dieser Respekt beginnt damit, dass ich mich mit ihm beschäftige und dass ich mich im Faden des Autors wie ein „Gast“ benehme: höflich und umsichtig. Beides erwartet auch eine aufrichtige Kommentierung: sachlich, höflich und konstruktiv kritisch.

Das würde ich so wie du es hier formuliert hast ohne wenn und aber unterschreiben

Nochmals vielen dank für die mühe die du dir mit deinem kommentar gemacht hast, ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut

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  • 5 Monate später...

Hallo Uloysius,

 

ich finde deine Haltung sehr sympathisch und gehe ähnlich vor. Ich bin auch Autodidakt, denke aber, dass das auf die Mehrheit der hier Veröffentlichenden zutrifft. Zugleich denke ich, dass der Text in den Zwischenräumen sich kaum vermeiden lässt, wenn es nicht gar zu platt geschrieben steht. Selbst wenn Du ihn als Autor nicht siehst, so wird er doch durch den Leser hineininterpretiert werden, denn (2. Gesetz der Kommunikation): Die Botschaft entsteht beim Empfänger.

 

Was dem Autor klar und deutlich scheint, kann ganz andere Assoziationen beim Leser hervorrufen. Und auf einmal, wie aus dem Nichts: Hoppla, eine ganz neue Bedeutung. Manchmal kann man es sogar nachvollziehen. Mir ging das zuletzt so mit meiner Klo-Meditation bzw. dem Kommentar von Anonyma.

 

herzlichst

 

Ruedi

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