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sommerlethargie


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matt hängt der tag zwischen den dünen

ein rotstichiges rund zieht darüber seine bahn

bescheint träge das schwappende blau

 

die kreischenden möwen sind weitergezogen

immer den netzwedelnden kuttern hinterher

nur in der luft hängt noch ihr flügelrauschen

 

wir verweilen im stroboskop der windräder

bis uns der kalte hauch des abends zurück

in die wärme der zuneigung flüchten lässt

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Hallo, Perry,

 

ich lese hier den Sommer des Lebens, die Lebensmitte heraus (Mattigkeit, die 'Tretmühle des Alltags'); die Erinnerung an die Jugendzeit (lebhaft, laut - kreischende Möwen, Höhenflüge, immer aktiv, immer hinterher) - und die Rückbesinnung im Alter (Bewusstwerdung, dass das Ende kommen wird; innere Ein- und Umkehr), auf das, was als wirklich wichtig erkannt und angenommen wird. Weder der ungestüme Rausch der Jugendliebe noch die matte Gewohnheit in der Mitte des Lebens - sondern die Wärme der Zuneigung im Miteinander.

 

Mit sehr schönen, poetischen Bildern dargestellt. ^^

 

Sehr gerne etwas Meeresluft mitgeschnuppert und LG,

 

Anonyma

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Hallo Perry

 

der Text gefällt mir ausnehmend gut. Ich fühle mich sofort in die Landschaft versetzt und höre das Rauschen des Meeres, die Schreie der Möwen aus der Ferne, das Tuckern der Diesel, die vorüberfahren. Ich spüre das Frösteln, wenn es abkühlt und zusammen mit den Windrädern macht das deutlich, dass man sich nicht an einem südlichen Meer befindet.

 

Ich stolpere allerdings ein wenig über den Titel: Sommerlethargie. Lethargie bezeichnet für mich etwas Kraftloses, Erschlagenes, Macht- und Hilfloses, aufgegeben haben, kann nicht mehr usw. Aber hier geht es um Urlaub, Erholung Ruhe. Da wäre für mich ein Wort wie "Muße" treffender.

 

Mit Vergnügen gelesen

 

Ruedi

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sommerlethargie

 

matt hängt der der tag zwischen den dünen

ein rotstichiges rund zieht darüber seine bahn

bescheint träge das schwappende blau

 

die kreischenden möwen sind weitergezogen

immer den netzwedelnden kuttern hinterher

nur in der luft hängt noch ihr flügelrauschen

 

wir verweilen im stroboskop der windräder

bis uns der kalte hauch des abends zurück

in die wärme der zuneigung flüchten lässt

Hallo Perry,

 

zunächst mal ohne diesen Titel später dazu mehr und ich lass auch mal die Einstiegssequenz "matt hängt der" ganz außen vor ./ sehe hierzu keinerlei textalen Bindungsbezug , ;-) … aber dann, welch eine lebensfreudende Beobachtung(en) dieses hier teilhabenden LI's am draußen-Geschehen; sieht LI einen rotstichigen Mond mitt im Tag über die windgefurchten Lebenslinien der Dünengesichter erzählen quasi immer von sich ,

 

winkt ein schwappend fettes Blau vom Meer rüber; versteckt im Wind immer noch nachhallend die kreischenden Möwen in Ihrem Lebensdrang und Flügelschlagen, nun mit den Kuttern hin und weggezogen, lässt sich Li auf ein Sinnen darüber ein, nimmt sich die Zeit, hypnotisiert sich quasi stroboskopisch im Gleichklangwisch der Windräder …

 

bemerkt hierüber den Zeitverstrich nicht bis … bis ihn der kühle Abendhauch des Meeres daran erinnert, wieder im warmen Zuhause sein zu können, ein neuer Zeitmoment, bis zum nächsten, vielleicht dann wieder draußen, morgen, vielleicht …

 

Zum Titel ./ ehrlich,

 

verbinde ich mit dem Wert Lethargie und der hier geschilderten LI-Empathie, wie LI seine Umgebung lebendig und ziseliert wahrnimmt, erfährt dann doch etwas ganz anderes, zumal Lethargie eine echte Bewusstseinsstörung und Wahrnehmungsstörung bedeutet ist ja nicht nur nur ne Art Böe Frühjahrsmüdigkeit ,

 

die ich echt nun auf LI bezogen nicht erkennen kann, geschweige ein solches Taumeln, als würde Li seine letzten Lebenszuckungen erkennen , ;-) , ganz im Gegenteil , :-)

 

 

Perry, wieder einen lebendigen Gruß außerhalb jedweder Lethargie . Frank … bin ich vielleicht auch für diesen intentionierten Text der falsche Leser …

 

 

 

;-) , lebt ein Dichtel solange, also lebt, bis er tot ist …das irgendwo_Paradies ist sicher für andere bereitet

 

 

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Hallo Ruedi,

ich habe lange überlegt welchen Ausdruck ich für die "Verlangsamung des Seins" in der Hitze der Tage am Meer verwenden sollte.

Trägheit, Mattigkeit, Müßiggang waren mir zu körperlich, denn es ist vor allem dieses Geistige sich treiben lassen, das ich transportieren wollte.

Dazu schien mir der aus dem Medizinischen stammenend Begriff Lethargie im übertragenen Sinn einfach passender.

Danke fürs genüßliche Lesen und die Rückfrage.

LG

Perry

 

Hallo Frank,

zum Titel siehe den Komm für Ruedi. Was die Reflexion der Gedanken an den Naturbildern anbelangt, hilft es vielleicht sie Dir in einer Art Zeitlupe vorzustellen, wozu dass "matt ... hängt" am Anfang die Vorgabe liefern und das filmisch unterlegte Stroboskop-Empfinden am

Schluss ausklingen sollen.

Deine Interpretationen der Bilder gefallen mir aber trotzdem sehr gut.

Danke fürs intensive Hineinspüren und LG

Perry

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… Trägheit, Mattigkeit, Müßiggang waren mir zu körperlich, denn es ist vor allem dieses Geistige sich treiben lassen, das ich transportieren wollte … schien mir der … Begriff Lethargie im übertragenen Sinn einfach passender.

 

 

Hallo Frank,

… hilft es vielleicht sie Dir in einer Art Zeitlupe vorzustellen, ... dass "matt ... hängt" am Anfang … das filmisch unterlegte Stroboskop-Empfinden am Schluss ausklingen sollen.

 

Deine Interpretationen der Bilder gefallen mir aber trotzdem sehr gut.

Hallo Perry,

 

deine Intention ahnte ich schon, wie du sie wohl meintest ./ ist für mich dieses LI aus dem Text dann doch zu empathisch lebendig, als ich es lethargisch empfinden könnte, auch nicht figurativ, auch nicht Lebensabschnitt wegend … wie eben mein Deutungsansatz und Argumentation zu den text_Bildern;

 

kam mir als Ersatztitel in den Sinn würde dann auch mir meiner Deutung korrespondieren : 'Sommerflüstern'

 

und die Einstiegssequenz : "matt hängt der tag" ist mir persönlich irgendwie zu künstlich vorangestellt, passt mMn nicht zum Folgenden zur LI sinnenden Beweglichkeit … so können Worte Ketten ganz verschieden den Leser erreichen , :-)

 

… anstelle dieses Einstiegs ./ für mich ne Möglichkeit: … sitzt im Sessel der Tag zwischen den Dünen

 

 

Perry, wieder ein Tschüss, Frank …

 

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Hallo Frank,

 

ich habe mal ein klein wenig gefiltert und hoffe, die "emphatische Lebendigkeit" damit etwas gedämpft zu haben:

 

sommerlethargie

 

 

dunstig hängt der tag zwischen den dünen

darüber beäugt ein rot stichiges rund

argusgenau das überschwappende blau

 

die hektik der möwen ist weitergezogen

den netzwedelnden kuttern hinterher nur

in der luft hängt noch ihr flügelrauschen

 

wir verweilen im lichtschlag der windräder

bis uns der kalte hauch des abends zurück

in die wärme der zuneigung flüchten lässt

 

LG

Perry

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Hallo Frank,

 

ich habe mal ein klein wenig gefiltert und hoffe, die "emphatische Lebendigkeit" damit etwas gedämpft zu haben:

 

sommerlethargie

 

 

dunstig hängt der tag zwischen den dünen

darüber beäugt ein rot stichiges rund

argusgenau das überschwappende blau

 

die hektik der möwen ist weitergezogen

den netzwedelnden kuttern hinterher nur

in der luft hängt noch ihr flügelrauschen

 

wir verweilen im lichtschlag der windräder

bis uns der kalte hauch des abends zurück

in die wärme der zuneigung flüchten lässt

 

LG

Perry

Perry,

 

nun frage ich doch mal ganz konkret: Was ist es nun genau, dieses text_Bild für dich … in seiner objekt-realen Weite :

darüber beäugt ein rot stichiges rund

 

… es ist zudem (noch text-fett) am Tag ./

 

ist es die Sonne mit auffälligen Rotflecken? … oder doch schon der auffällig frühe Mond in seiner röt_Aura … ???

 

 

 

Perry, erst mal diese Frage; danke für deine Mühe , Frank …

 

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Hallo Frank,

für mich ist es die Sonne, die hier mit stechendem Blick Meer und Land beobachtet. Übertragen könnte man es auch als ein Lauern deuten, vielleicht noch Hitzebeute zu machen. Das LI nimmts gelassen, weiß es doch um seine (kleine) Rolle im Reigen der Mächtigkeiten.

Mit der Verteilung der Handlungsebenen habe ich versucht dem Text etwas mehr "Breite" zu geben.

LG

Perry

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Hallo Frank,

für mich ist es die Sonne, die hier mit stechendem Blick Meer und Land beobachtet. Übertragen könnte man es auch als ein Lauern deuten, vielleicht noch Hitzebeute zu machen. Das LI nimmts gelassen, weiß es doch um seine (kleine) Rolle im Reigen der Mächtigkeiten.

Mit der Verteilung der Handlungsebenen habe ich versucht dem Text etwas mehr "Breite" zu geben.

LG

Perry

Hallo Perry,

 

vielen Dank für deine Erklärung ./ gehe ich nun mal (gelassen) in die Sommerlethargie nach Franks Gusto, klaro; lass mir paar Hubberle Zeit , :-)

 

wieder ein Tschüss, …

 

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Hallo Frank,

 

ich habe mal ein klein wenig gefiltert und hoffe, die "emphatische Lebendigkeit" damit etwas gedämpft zu haben:

 

sommerlethargie

 

 

dunstig hängt der tag zwischen den dünen

darüber beäugt ein rot stichiges rund

argusgenau das überschwappende blau

 

die hektik der möwen ist weitergezogen

den netzwedelnden kuttern hinterher nur

in der luft hängt noch ihr flügelrauschen

 

wir verweilen im lichtschlag der windräder

bis uns der kalte hauch des abends zurück

in die wärme der zuneigung flüchten lässt

 

LG

Perry

Hallo Perry,

 

habe mich mal in deine Sommerlethargie reinverwebt es versucht ... meine Idee, denke mal ähnlich der deinen : ist hier ein drum_Herum, das sich Leben aktiv teilt, ist da LI in seiner Stimmung egal, ob nun gerade heute nur oder schon tendenziell , eine Stimmung, würde LI’s Lebensbewegung langsamer, monotoner verlaufen ... eben dieser Kontrast von Innensicht und einem realen anders_Außen, bemerkt es LI selbst deutlich.

 

... denn man tau , ;-) ___________________________________ :

 

 

sommerlethargie

 

 

ein tag verhängt dunst zwischen den dünen

drüber gelassen die sonne aalt sich roststich

ig schwappen meerpergel breitarm ans ufer

 

längst weitergezogen die möwen in wind

sicht verschwinden kutter ahnen der netze

wedeln noch immer das kreischen flügeln

 

im schlepptau der windräderfächer gebannt

monotonie bis uns kälte der abend erinnert

an das warm zuhause geordnete zuneigung

 

 

----------------------------------------------------mal so , ;-) ... wieder ein Fröhpfeif, Frank … ist vielleicht eine Idee für dich dabei.

 

-

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Hallo Frank,

 

Deine Handschrift ist gut zu erkennen.

Mir ist das gedankliche Springen hier etwas zu störend/hektisch für die Stimmung.

 

Der Umbruch ... sich roststich / ig ... (meinst Du wirklich rost oder doch rot?) liest sich originell, aber allein wegen der Alliteration "sich/stich" ist mir das das "ig" in der nächsten Zeile zu wenig eingebunden.

 

Was im Himmelswillen sind "Meerpergel?" Pergel steht glaube ich für Weinlaube, soll das eine Metapher für Algenstränge etc. sein?

 

Ich lasse das Ganze nun einige Mal an mir Vorüberziehen, vielleicht springt ja doch noch ein Funke über.

 

Danke fürs Dranbleinben am Text und LG

Perry

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Hallo Frank,

 

Deine Handschrift ist gut zu erkennen. Mir ist das gedankliche Springen hier etwas zu störend/hektisch für die Stimmung.

 

Der Umbruch ... sich roststich / ig ... (meinst Du wirklich rost oder doch rot?) liest sich originell, aber allein wegen der Alliteration "sich/stich" ist mir das das "ig" in der nächsten Zeile zu wenig eingebunden.

 

Was im Himmelswillen sind "Meerpergel?" Pergel steht glaube ich für Weinlaube, soll das eine Metapher für Algenstränge etc. sein?

 

Ich lasse das Ganze nun einige Mal an mir Vorüberziehen, vielleicht springt ja doch noch ein Funke über.

 

Danke fürs Dranbleinben am Text und LG

Perry

Hallo Perry,

 

ich muss über mich selbst schmunzeln , .

 

Liegt mir wohl Lethargie an sich nicht, geschweige sie ins Lyrische umzusetzen … nun ja, kann passieren , ;-) ; hab's halt mal versucht. Verzeihe meiner, wie du es formulierst: störenden Hektik in meinem Wortetreiben.

 

Zu deinen Fragen: Okay, ich meinte schon 'rost stichig' … und wegen der Zeilenbreite habe ich's so irre zerbrochen, gibt sonst wenig Sinn, wie du es zurecht bemerkst. Und zu meinem Bild der "Meerpergel ./ Pergel sind ja diese Weintrauben batzigen Gehänge … und beim schwappenden Meer hatte ich dieses Bild von batzigen Wassermassen vor Augen , so dann das Zustandekommen dieser Kreation , :-)

 

vielleicht springt ja doch noch ein Funke Fünkchen über

 

 

Perry, wieder Tschüss, Frank … der de-Lethardierende ...

 

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