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Die blaue Rose


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Es steht eine blaue Rose

in einem grauen Garten

aus Eis.

Der Frost hat ihre Blüte fest

im Griff, die Blätter ganz dicht

verschweißt.

Die Ranke leuchtet wie Kristall

in selt’nen Sonnenstrahl’n –

ganz weiß.

 

Sie baut Nacht um Nacht den Panzer

aus glasgeword’ner Kälte

um sich.

Der Wind legt eine Decke um

sie, gewebt aus Schnee, bestickt

mit Licht.

So wartet sie beschützt allein

und winterhart geworden

auf mich.

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Hallo Ruedi,

 

ich finde es immer faszinierend, wenn es ein Gedicht schafft, dass man die dargebotenen Momentaufnahmen in der eigenen Fantasie durchspielt. Dieses hat es geschafft; gut abgestimmte Sprache, klare Bilder, interessante Struktur. Man konnte eigentlich nur mit auf diese von Eis umgarnte Rose schauen und leicht mitfrösteln, trotz der durchblitzenden Strahlen.

 

Gern gelesen und LG

Mesochris

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Mir gefällt es auch sehr gut.

 

Chris hat schon etwas zur Struktur gesagt und "interessant" ist sicher treffend. Ich habe es mehrmals gelesen, laut und leise.

Es wirkt beides und jedes auf seine Art.

 

Schöne Winter Impressionen habe ich gehabt, die ein super Kontrast sind, zu den jetzigen Temperaturen.

Innerlich habe ich Kälte gespürt, aber auch Geborgenheit, suchen von Schutz und das Warten auf Wärme.

Aber es ging auch um Beharrlichkeit, stoische Geduld und Stärke.

Was natürlich prima zu einer Rose passt. Eine zarte Blume, wunderschön und doch auch stark und bewährt mit Dornen.

 

 

, gewebt aus Schnee, bestickt

mit Licht.

und winterhart geworden

Diese Zeilen fand ich am schönsten.

Vor allem dieses "winterhart". Da steckt viel drin.

Der Kälte getrotzt, dem Grau und dem Eis. Mich hat es auch an ein Haus erinnert. Mein Onkel hat mir mal erzählt, dass man früher ein Haus gebaut hat und den Rohbau dann einen Winter lang so beließ.

"Auswintern" war der Begriff, wie ich glaube. Dann können die Mauern allem trotzen. Das hat mir damals schon gefallen.

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