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Ich bin faul, aber nicht die Faulste.

Ich bin klug, nicht aber die Klügste.

Ich bin hübsch, aber nicht die Hübscheste.

Bin ich mich,

mit meinen Gedanken und Worten und Taten und Nicht-Taten.

Bin ich mich,

mit meinen Fehlern und Fehlern und Fehlern.

Ich bin ich?

Wäre ich mich, wenn meine Umgebung eine andere wäre?

Wäre ich mich, wenn mein Name nicht der meine wäre?

Wäre ich mich, wenn meine Mutter eine andere wäre?

Bin ich mich?

Doch wartet,

eins,

das kann ich sagen:

Meine Gedanken sind mich.

Meinen Gedanken, die sich stabeln und kreisen und tanzen.

Drehen und Drehen und Drehen, immer weiter und weiter bis Wirklichkeit und Nicht-Wirklichkeit eins sind.

Worte, hundertfach, tausendfach in meinem Kopf.

Worte die schwer zu fassen, schwerer zu erklären, unmöglich zu verstehen sind.

Gefühle die meine sind? Gefühle die deine sind?

Wo ist die Grenze zwischen meinen und deinen Ideen?

Sind die Worte, ach die vielen Worte, in meinem Kopf meine? Oder deine?

Sind die Sorgen, Zweifel und Nöten ich?

Sorgen über Sorgen über Sorgen, genug für mich und dich und allewelt.

Sorgen die kreisen, Worte die kreisen, Gefühle die kreisen.

Gefühle, die da sind

Gefühle die nicht da sind.

Bin ich ich?

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Hallo  elianora,

 

dein Text wirft grundsätzliche existentielle fragen auf. Ein fundamentale Frage ist die nach der Idendität. Wer ist man? Woher kommt man und wohin geht man? Ist man das "Produkt der Umwelt oder etwas anderes auch noch? Max Frisch wirft in seinem Roman "Mein Name sei Gantenbein"solche Fragen auf., Dieser Roman lässt eine Nähe zum Existentialismus Sartres erkennen. Der Grundgedanke ist, der Mensch entwirft sich selbst. In Gantenbein experimentiert der Protagonist mit verschiedenen Lebensgeschichten.Er sagt dort "Ich probiere Geschichten aus wie Kleider", aber letztendlich bleibt die Frage nachdem wahren Selbst in der Schwebe.

Habe deinen Text sehr interessant gefunden.

 

Liebe Grüsse

anais

  • Gefällt mir 3
  • Danke 1
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"bis Wirklichkeit und Nicht-Wirklichkeit eins sind".

Ein schöner Gedanke, Elianora.

Anais hat dein Gedicht treffend kommentiert, finde ich.

Vielleicht liegt es an der Wiener Mentalität, auf jeden Fall deine Zeilen wirken auf mich wie wenn ein guter Kabarettist auf der Bühne alles in Frage stellt.

Liebe Grüße

Carlos

 

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