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[Marc Donis]

Requiem für die Freundschaft

 

Ganz ehrlich, unsere Freundschaft

War bloß pragmatisch,

Voller Bilder, tausend Streifen,

Alles gut, das ist nicht tragisch.

 

Vieles musste ich selbst mit mir ausmachen,

Aber ich fühlte in mir den Brand,

Konnte Monate lang weder lieben noch lachen,

Es tut mir leid, ich hab‘ dich einfach verband.

 

Ich wollte dich nicht brechen

Und trotzdem habe ich das getan,

Ich wollte es schlicht versprechen,

Auf das heiligste, auf dein Koran.

 

Es tut mir leid, ich habe mich verändert,

Das ist selbst mir jetzt bekannt,

Ich wollte dich nicht alleine lassen,

Ich habe mich selbst nicht mehr erkannt.

 

Ich war geprägt von Schmerz und Gram,

Von Kummer, Sorgen, Angst und Pein,

Die Verzweiflung in mir die Kontrolle übernahm,

Ich konnte einfach nicht mehr so sein.

 

Ich fühlte mich wie ein gottverdammter Clown,

Und trotzdem brachte ich dich zum Lachen,

Ich hab‘ angefangen um mich herum eine Wand zu bau’n,

Was sollte ich sonst noch machen?  

 

Ich wollte mich schützen,

Das ist das, was ich auch dir rate,

Aber diese Freundschaft hat angefangen bloß

Dir zu nützen,

Und ich wurde wie der Pate.

 

Ich war zutiefst getrübt,

Du weißt, was ich meine,

In Aushalten war ich lang geübt,

Es tut mir leid, wenn ich weine.

 

Ich werde dich nie vergessen,

Dein Name wird mir nie entfallen,

Meine Schuld ist wahrlich unermessen,

Du bleibst für mich das Mädchen aus

Nordrhein-Westfalen.

 

Ich gebe zu, ich hatte Probleme,

Ja, ich kam mit mir nicht klar,

Aber ich aus dem Chat entnehme,

Du hieltst mich für wunderbar.

 

Ich finde es nicht entschieden,

Denn du hast mich meiner angenommen,

Aber trotzdem wir uns später mieden,

Sonst hätte es zu einem Streit gekommen.

 

Diese Streitigkeiten haben mich einfach

So tief getroffen,

Das zu sagen, fiel mir schwer,

Ganz ehrlich, ich verlernte es zu hoffen,

Denn ich konnte das ganz‘ nicht mehr.

 

Solltest du das hier lesen,

Kannst du mir dann vergeben?

Ich war der naive Marc gewesen,

Es ist schwer mit einer Schuld zu leben.

 

Ja, ich bin rücksichtlos gegangen,

Denn ich konnte meine Probleme nicht mehr halten,

Ich fühlte mich einfach schlicht gefangen,

Aber wäre ich geblieben, dann hätte mich das gespalten.

 

Ich konnte den Druck in mir nicht bändigen,

Das hat mich sehr gebrochen,

Ich glaubte, ich gehörte nicht mehr zu den Lebendigen,

Denn mein Herz war nicht am Pochen.

 

Und vielleicht war das auch der Grund,

Wieso meine Eltern mir auch rieten,

Ich wollte schreien, aber ich hielt den Mund

Dir ein bisschen weniger Zeit zu gebieten.

 

Denn ich habe um dich geweint,

Das kann dein Gott – Allah – bezeugen,

Und alles wie es grade scheint,

Wieso sollte ich das leugnen?

 

Ganz ehrlich, ich will dich

Umarmen, ich meine das aufrichtig,

Und trotz deines Kummers

Warst du mir wichtig!

 

Ich weiß, mit uns war es nicht

Immer leicht,

Wir waren zu verschieden,

Irgendwann hatten wir den Punkt erreicht,

Wo es besser war, dass wir nicht mehr

Zusammenblieben.

 

Doch lass‘ dir sagen,

Du hast das Glück der Welt verdient,

Ich werde für immer deinen Namen im Gedächtnis

Tragen,

Denn wir haben uns beide ruiniert.

 

Eins will ich noch sagen, hör‘ mir bitte zu,

Seitdem du weg bist, hat sich so viel getan,

Kein Mädchen war bisher zu mir so wie du.

 

Ich bin mir sicher, du willst wieder mit mir

Schreiben,

Wie bei alten Zeiten,

Vielleicht sollte aber alles genauso bleiben,

Denn ich will mich nicht mehr mit dir streiten.