feedback jeder art Einzig wie zwei azurne Engel - Kapitel II

[Marc Donis]

Einzig wie zwei azurne Engel

Kapitel II

 

Nach dem Reden ging ich schlafen,

doch trotzdem mich Ängste trafen,

im Gange ich Levena hörte,

was mich einfach nur verstörte.

 

Levena: Die Gedanken mich wieder färben,

vielleicht wäre es besser doch zu sterben,

mag es einfach bloß so gelten,

denn schöne Leben gibt es selten.

 

Freitod, mach‘ ich, zum Glück als ersten,

denn mein Herz ist nur am Bersten,

ich habe dann meine Ruhe,

ich allen einen Gefallen dann tue.

 

Ach, ich hab‘ das alles einfach satt,

jeden Tag, dasselbe Blatt,

das Leben ist kein Treues,

denn ich sehe hier nichts Neues.

 

Ich verließ den Gang still zitternd,

mein Herz schlug Unglück witternd,

ich legte mich still ins Bette

und fragte mich, ob sie’s jetzt täte.

 

Ich hatte Angst, mich trat die Bange

und spürte des Herzen Klange,

es war so, als wollt es klagen,

doch es konnte bloß nur schlagen.

 

Es war so, als wollt es sprechen,

doch es kannte nur das Brechen,

es begann sanft zu nachten,

seit Monaten wir nicht mehr lachten.

 

Auch wenn die Hoffnung manchmal blickte,

war diese, die karg erstickte,

selbst die Sorgen wie Ströme trieben,

vergaßen wir uns wohl zu lieben.

 

Sorgen wurden zu unsrem Sohn,

doch wir hassten ihn, die Depression,

auch wenn wir mit dem Trüben schritten,

lebten wir zwischen Angst und Bitten.

 

Das Ganze dem Ende gleichte,

da der Tod die Hände reichte,

es war so, als ob er strich

und wohl sagte: „Ich liebe dich.“

 

Jede Klage, die er sang,

einfach nach Levena klang,

es klang so kalt und rührend

und der Tod war so verführend.

 

Die Zeit, sie war so dränglich,

selbst das Lächeln war vergänglich,

jede Tränen Zweifel trugen,

die das Herz einfach durchschlugen.

 

Diese bloß durchs Herze drangen,

rollten stad über Wangen,

eisig waren diese Pfeile,

brachen das Gemüt in Einzelteile.

 

Für Levena war das ein Verhängnis,

ihr Ich wurde somit zum Gefängnis,

jeden Tag so zu verbringen

und mit dem Tode still zu ringen.

 

Niemand sah ihre Nöten,

sie wollte sich am Ende töten,

ihre Seele war wie verhangen,

bloß müde Augen nach außen drangen.

 

Ich hörte wie sie durch die Wand weinte,

im kalten Abend der Mond sanft scheinte,

die Garten war so grau verstrichen,

sodass sie einem Friedhof glichen.

 

Die Bäume trauernd, sie standen karge,

als verbargen sie den Sarge,

den Sarge schlicht aus grau‘ Granit,

scheinbar bereit für ihren Suizid.

 

Da neben in der tiefen Bucht,

schwang der See wie eine Schlucht,

er war mit dem Schwarz gespeist,

als kauerte dort der Rummelsburger Geist.

 

Das Wasser trieb mit seichten Flecken,

sie wollten nicht Levenas Verrecken,

so stand ich am Fenster und blickte,

was meine Angst doch nicht erstickte.

 

So glitten über das Wasser zwei Schwäne,

so einsam, wie eine eiskalte Träne,

doch ich allmählich mein Vertrauen fand,

da der Schwan  für die Hoffnung stand.