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[Marc Donis]

Selbst bin ich verliebt

 

Ich bin kein Engel, du Gefreite,

ich bin nur der, der wahrlich liebt,

mein Herze such‘ ich in der Weite,

doch sag‘ mir, ob es mich noch gibt.

Ich weiß nicht, wahrlich, ob ich lebe

und lebst du auch, in mir, du Herz,

auch wenn ich alles dir vergebe,

so lebt in mir der Gram und Schmerz.

 

Und will ich weilen auf den Erden,

ich will nur lieben, dich, so sehr,

versiehst du mich und die Gebärden,

du füllst mein Herze, das ich leer.

Du sagst stattdessen, was ich fühle,

ich liebe dich, mein Licht, mein Gold,

du bist mein Hauche, liebste Kühle,

wie rein du bist, ach, weh‘ du hold.

Ich weiß, du bleibst, für immer meine,

ich bete, hoffe, weine zart,

du hast mein Herz, ich bin alleine,

doch sag‘ mir hast du es bewahrt?

 

Beschützt, bewahrst du solche Dinge,

die Liebe, mich, mein Drang zu dir,

nicht, dass mein Herze mir zerspringe,

ich lieb‘ nur dich, ich mag zu ihr.

Ich bleib‘ bei dir, gewiss, ich schwöre,

ich werde kämpfen – Nur für sie,

mein Herz, ich weiß, dass ich gehöre,

doch gleicht es meiner Phantasie.

 

Und sehen Augen mein Versehen,

ich wollte schützen, ohne Dank,

doch nimm‘ die Liebe und das Flehen,

als das in Schulde ich versank.

Alles trübt sich, scheint gewichen,

bevor die Liebe ich zerschlug,

die Sünde hab‘ ich nicht beglichen,

da ich mich selber doch betrug.

 

Und bin ich ewig tot gewesen,

ich fürchte alles, leider mich,

wie wollte ich mir nur genesen;-

Ich lieb‘ und leide einfach dich.

 

Berlin-Gropiusstadt (Neukölln)
Labor für Elektrotechnik