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Man nannte mich den Seelenpein, ein Greis im Kindersitz


Gofmann

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Seit mehr als fünfundsechzig Jahren tu ich zu dicht auffahren, seit circa neuneinhalb Äonen durchstreif ich Klimazonen. Ich war Fußpfleger in Ägypten und Handfeger in den Krypten, und ich putzte wie der Gigolo von Memphis bis nach Jericho.
Dort lebte ich jahraus, jahrein und wurde äußerst spitz. Man nannte mich den Seelenpein, ein Greis im Kindersitz. Auf meiner Plauze klebten noch Schwangerschaftsstreifen wie Abdrücke großer Reifen – und Archimedes hätte sein Ergötzen an meinen schiefen Kreisen. Spielte er einst mit Bauklötzen und liebte die Traumreisen.

 

Ich sah mit meinem Seherblick des Öfteren den Galgenstrick. Ich lag auch einmal leprakrank mit Trübsal auf der Kirchenbank. Und so leerte ich die Becher für Bundys Triebverbrecher, nahm die Ölfarbe aus der Narbe und malte mit Hingabe:
Katharina die Große beglückte ich mit Cocktailsoße und Hildegard von Bingen tat mein Butterbrot verschlingen. So wisset: Den Rausch, den kann man suchen – in Bierwurst und Haschkuchen. Doch den Sinn, den muss man finden. Bei Sehern ... und bei Blinden.

 

Gottlob Gofmann

 

 

 

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