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Berthold

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Alle erstellten Inhalte von Berthold

  1. Hallo Perry, ich habe dein Gedicht 'kurzweil der tage' gelesen, es gefällt mir sehr gut. Und wieder beschleicht mich das Gefühl, du möchtest (mich) mit diesem Text provozieren ... und wieder gehe ich dir auf den Leim. Hm. Klar, wenn es der einzige Lebensinhalt ist, Zerstreuung zu suchen, Spass zu haben, Kurzweil etc., dann ist das schlussendlich unbefriedigend. Obwohl Spiel, Spass, Spannung völlig legitime und auch schöne Ziele sind: Tagesziele, Monatsziele, Jahresziele; aber eben keine Lebensziele. Gottseidank gibt es Ziele, die über den schieren Zeitvertreib hinausreichen, die dem Lebeneinen dauerhaften Wert und Sinn geben. Welche Ziele das im Einzelnen sind, mag jeder für sich selbst entscheiden. Wir haben ja auch hier eine Mehrzahl an Möglichkeiten, einen Fundus, aus dem wir schöpfen können. Wobei es für mich noch die Frage wäre, ob zum Beispiel Mozarts Requiem (KV 626) oder Zolas Germinal nicht doch mehr sind als vergänglicher Zeitvertreib. Für mich jedenfalls sind sie es. Sie sind in der Lage Leben zu verändern, zu beeinflussen, zu inspirieren ... über die Lebenszeit ihrer Erschaffer hinaus. Und auch Humboldts Leben war sehr viel mehr als Zeitvertreib ... Oh Mann! Perry, du hast es wieder einmal geschafft, in diesen wenigen Zeilen einen ganzen Kosmos an Fragen aufzuwerfen ... Gern gelesen LG Berthold
  2. Berthold

    Seelenmissbrauch

    Hallo GedankenFee, dein neuester Werk hier im Forum: Seelenmissbrauch. Ein harter, fast brutaler Titel, meine ich. Aber natürlich machst du mich damit auch neugierig … Du schreibst, wie das verletzte LI sich für einige Momente einem LD öffnet, voller Angst und voller Hoffnung … nur um erfahren zu müssen, dass sein Vertrauen (wieder einmal?) missbraucht worden ist. Beklemmend gut. GedankenFee, der Kommentar zeigt dir meine Sicht auf dein Werk. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die Tonne. Ich habe mich so klein gefühlt in unserer kleinen Welt, so groß in meiner. Vielleicht stehe ich einfach nur auf dem Schlauch. Aber ich meine, das liest sich so, als ob das LI sich nichtgut gefühlt hat ('klein'), als es mit dem LD ('du') in Beziehung stand („in unserer kleinen Welt“). ... aber hier ... vollkommen verzaubert, so zerbrechlich. Ich habe meine hohen, steinernen Mauern meines Gefängnisses nur für dich fallen gelassen. ... Hier habe ich den Eindruck, das LI hat sich sehr gut gefühlt, war glücklich („vollkommen verzaubert“) vom LD. - Hm? Sehe da nur ich einen Widerspruch? Das LI lässt Masken fallen, reißt Schutzmauern nieder, die es um sich aufgebaut hat, präsentiert sich 'nackt' und verletzlich dem LD. Okay, das verstehe ich. Es gefällt mir. Du durftest dich umschauen, teilhaben wie kein Anderer. Wenn das LI die Schutzwälle und -mauern um sich herum abbaut, dann gewährt es dem LD konsequenterweise Einblick in seine (schutzlose, verletzliche) Seele. Das hast du, kritisch betrachtet, gerade eben schon gesagt. Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, auf diese Zeilen zu verzichten? Du hast meine kleine Welt mit Zauber gefüllt Glitzer, Hoffnung in diesem finsteren Wald. Licht, wo ich es nie, niemals zu hoffen wagte. Hier verwendest du zwei Bilder für das LI bzw. das Leben des LI: 'Kleine Welt' und 'finsterer Wald'. Manchmal ist weniger mehr … Mein Favorit wäre der 'finstere Wald'. Er erzeugt ein 'schönes' Bild. unverhofft ohne jeglichen Schutz breitete sich der Schmerz so unerträglich, in meiner kleinen, mit Narben gezeichneten Seele aus. Flügel brachen, alles Licht erlosch Vertrauen missbraucht. Die Romanze endet abrupt. Aus Licht wird Dunkelheit, aus Glück Schmerz. Das LD hat das Vertrauen des LI 'missbraucht'. Eindrücklich und bildhaft gezeichnet. Eine Kleinigkeit: Das Wort 'unverhofft' kenne zumindest ich eher im Kontext positiver Dinge: … war unverhofft zu einem Tag Sonderurlaub gekommen … … hatte unverhofft im Lotto gewonnen … Du jedoch benutzt es als Einstieg in die Szene, in der all das Leid und Elend des LI wieder zurückkehrt? Ist das Absicht? Kälte es blieb keine Luft mehr zum atmen mit letzter Kraft baute ich die Mauern, mein Schutzschild, was ich für dich fallen ließ, mühsam wieder auf. Traurig, düster … Das LI zieht sich wieder in seine Festung zurück, müde, kraftlos, … Ein starkes Bild. (Falls es dich interessiert: Korrekt müsste es 'meinen Schutzschild' heißen. - Kleinkram. Falls dich solch unwichtige Bemerkungen stören, sag es mir bitte.) einsam ohne Leben versuchen überleben Das Fazit. Der Schlussgedanke. Keine Sätze, keine Teilsätze, nur noch einzelne Wörter ... Gestöhnt? Geschluchzt? Geflüstert? 'Ohne Leben … überleben'. Ein traurig-düsterer Schlussakkord ohne einen Funken Hoffnung. Sehr stark geschrieben, finde ich. GedankeFee, ich habe dein Gedicht gern gelesen. LG Berthold PS: Kram doch mal was Positives aus deiner Schublade. So etwas würde ich sehr gerne von dir lesen!?
  3. Hallo GedankenFee, wieder ein sehr emotionales und hübsches Gedicht: 'schreiende Stille'. Diesmal schreibst du in der Ich-Form und – ob ich will oder nicht – ich bin sehr viel näher an deinem Gedicht dran, kann mich in das LI hineinversetzen und empfinde den inneren Kampf ganz unmittelbar, hautnah. (Auch wenn du in Ich-Form schreibst, darf ich die Empfindungen, Gedanken, Worte etc., die in diesem Gedicht formuliert werden, nicht dir persönlich zuschreiben. Es ist das lyrischen Ich, LI, dass du als Autorin dieses Werkes als eine von dir geschaffenen Realität sprechen, handeln, leiden etc. lässt. Du selbst fungierst als eine Art Graue Eminenz im Hintergrund. Weitere Details kannst auf Wikipedia oder sonstwo nachlesen.) Ich finde, das Paradoxon 'schreiende Stille' ist ein Blickfang, der sofort neugierig macht. Also ein gelungener Einstieg. Das LI muss ganz allein, einen schweren inneren Konflikt aushalten: Es ist unfähig zur Liebe oder glaubt zumindest es zu sein. Diese tragische Empfindung / Erkenntnis erzeugt Zorn, das Gefühl der Isolation ... und droht das LI zu zerbrechen. Weiß Gott ein dramatischer Stoff. GedankenFee, der Kommentar zeigt dir meine Sicht auf dein Werk. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die Tonne. Auch die ersten beiden Verse haben Widersprüche zum Inhalt. Einverstanden. Danach jedoch zähle ich fünfmal die (sinngemäße) Aussage: ich bin allein. niemand merkt es niemand ahnt etwas. Nur ich alleine im Kampf mit mir selbst. Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, hier mal den Rotstift anzusetzen. Du könntest ja stattdessen Facetten des Kampfes formulieren – oder sonst etwas. Hier wüsste ich doch gerne, welche Hoffnungen des LI allmählich verschwinden. Du könntest zum Beispiel ein konkretes Bild zeichnen: Das Mädel, das mit einem jungen Burschen Arm in Arm im Park flaniert. Die junge Mutter, die mit seligem Blick das schlafenden Baby in ihrem Arm betrachtet … oder sonst etwas. Gefällt mir gut. Hier schreibst du so, dass in meinem Kopf Bilder entstehen. Finde ich prima. Das 'einst' könntest du m.E. problemlos weglassen. Aus dem Text erschließt sich ja glasklar, dass jetzt und hier kein tapferes, warmes Mädchen spricht / handelt / denkt. Hier erfahre ich nun den Grund für die Zerrissenheit und Ängste des LI. Es ist unfähig zu lieben oder glaubt es zumindest. Solch eine Erkenntnis ist natürlich knallhart, bitter und grausam. Sie zerstört so ziemlich jeden Zukunftsplan, der einem jungen Mädel im Kopf herumschwirren dürfte. Sehr überzeugend. Sehr emotional. Ergreifend. Nur eine Kleinigkeit: In diesen Zeilen türmen sich die schmerzvolle Erkenntnis und der Zorn zu … Tja, zu was eigentlich? Dieses Bild scheint mir unvollständig. Vielleicht … zu einem Berg der Verzweiflung … oder sonst etwas.
  4. Berthold

    Laubfrosch Fred

    GedankenFee, vielen Dank für dein freundliches Feedback - das geht runter wie Öl. Lenke deine Blick auf die Sonne, und lass die dunklen Wolken außen vor. Ich wünsche dir ein Herz voller Sonnenschein. LG Berthold
  5. Berthold

    Laubfrosch Fred

    Laubfrosch Fred Laubfrosch Fred vom Schwarzen Weiher geht das Lauern auf die – Nerven. Obwohl Buddhist und tief entspannt, wird er von Hunger übermannt: „Seit Stunden lauer ich wie blöde, doch weit und breit nur Stille; Öde!“ Da trippel-krabbeln Käferbeine … „Na warte, du bist gleich der Meine.“ Entsetzt erblickt das Käfer-Tier den großen, grünen Riesen. „Oje! Er nimmt mich ins Visier! Gleich wird die Zunge schießen!? Moment! Mein Freund, ihr wisst doch wohl – ich bin Buddhist ganz so wie ihr, und hoffe dreist, dass ihr mich deshalb nicht verspeist. Besiegt die Gier. Übt Selbstverzicht. Ich hülle euch in Gold ...“ So lamentiert der Krabbel-Wicht, dann hat er sich getrollt. Kaum sind die Worte ausgehaucht, strahlt Fred, als ob in Gold getaucht. Er fühlt sich schön, er fühlt sich hold, doch, ach!, sein Magen grollt.
  6. Hallo GedankenFee! Herzlich willkommen hier im Forum. Ich habe dein Gedicht 'Kampf' gelesen; es gefällt mir. Du schilderst darin die brodelnde Gefühlswelt einer dritten Person, 'sie', die, so scheint es, mit großer Trauer und einem schlechten Gewissen kämpft. Die Gefühlswelt deiner Prota wirkt auf mich sehr überzeugend und authentisch: Hoffnung versus Resignation, Trauer, Schmerz ... Klasse gemacht. Ich frage mich allerdings, warum du als Hauptperson deines Gedichtes ein 'sie'gewählt hast und nicht ein 'ich'? All die Emotionen würden mir noch viel näher gehen, wenn nicht ein entfernteres 'sie' sondern das LI (höchstpersönlich) direkt und unmittelbar von seinen Gefühlen schriebe. Was mir auch noch aufgefallen ist: Du neigst m.E. zu einer inflationären Verwendung von Adjektiven. Das kannst du natürlich machen. Selbstverständlich. Doch manchmal, so meine ich, ist weniger mehr. Für mich ist ein Adjektiv wie ein Spot. Mit ihm kann ich einen ausgewählten, besonderen Aspekt, Gedanken etc. hervorheben. Wenn du jedoch anstelle eines Spots gleich den Hebel für die große Flutlichtanlage umlegst, erstrahlt alles in gleißendem Licht und du hebst nichts hervor, weil du alles hervorhebst. Nur zur Veranschaulichung, als Beispiel: ... und wenn ich ein paar Lichter ausknipse ... Sie wünschte sich nichts ..., als Vergebung und das ... Fließen von ..., ... Wärme durch ihren schuldbewussten ... Körper. Aber natürlich ist das eine Frage des Geschmacks. Ich hoffe, du bist mir nicht gram, weil ich an deinem Werk herumgebastelt habe. GedankenFee, ich habe dein Gedicht gern gelesen und bin schon neugierig, was als nächstes kommt. LG Berthold
  7. Hallo Helmut, ich habe dein Gedicht, 'Das Schiff', gelesen und möchte dir kurz meine Eindrücke schildern. Hier verwendest du für den Lebensweg das Bild eines Schiffes auf Fahrt; ein sehr treffender Vergleich, meine ich. Du schilderst die begrenzte Zeit eines Menschenlebens, erinnerst daran, dass wir nicht wissen (gottseidank!), wann für uns die Reise endet, bemerkst mit Magengrimmen, dass dieses verflixte Schiff scheinbar immer schneller wird ... und entdeckst schließlich im 'Steuerhaus' des Schiffes Gevatter Tod. Deinen Appell, zu Lebzeiten miteinander zu reden, keinen Streit anzuzetteln und den Hass zu überwinden, halte ich für sehr wichtig und richtig; ein ehrbares Ziel. Doch da es uns Menschen offensichtlich sehr schwer fällt in Frieden und Freundschaft zu leben, ist es nötig wieder und immer wieder darauf hinzuweisen, uns wachzurütteln und zu ermahnen. Genau das hast du m.E. gemacht. Du hast mich daran erinnert, was wirklich wichtig ist in meinem Leben. Dankeschön! Gern gelesen LG Berthold
  8. Berthold

    Ansichtskartenglück

    Hallo Angelika, ich habe gerade dein Gedicht 'Ansichtskartenglück' entdeckt und gelesen. Es gefällt mir. Wenn ich es richtig verstehe, ist da gerade ein Beziehung zu Ende gegangen: (irgendwie) einvernehmlich, ohne schmutzige Wäsche zu waschen, ja, sogar mit einer finalen Verabschiedung am Bahnhof. Eine Bilderbuchtrennung. Aber weh tut es doch. Was bleibt, ist das Versprechen, eine Ansichtskarte geschickt zu bekommen. In dem Dunkel von Trauer und Schmerz glimmt lediglich der Funken Hoffnung auf besagte bunte Karte – das Ansichtskartenglück. Du schreibst vier Strophen mit je vier Versen im Kreuzreim. Reim und Rhythmus passen, der Text lässt sich flüssig lesen. Chapeau! Angelika, der Kommentar zeigt dir meine Sicht auf dein Gedicht. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die Tonne. Du rufst am Fenster: „Du, ich liebe dich!“ Diese Zeile ist m.E. ein wenig du-lastig. Eins könntest du doch problemlos streichen? Ach, irgendwie hab ich dich ja noch lieb, Diese Zeile, konkreter das 'irgendwie' ist m.E. ein bisschen nebulös: irgendwie tot, irgendwie rot, irgendwie schwanger, … irgendwie lieb. Ich meine, in dieser Situation solltest du ganz genau in des Herz des LI hineinlauschen, um eine möglichst klare Emotion zu erkennen. doch hast du mich danach nur nicht gefragt. Das 'nur' lese ich als Füllwort. Du könntest m.E. darauf verzichten. Denn schließlich sei ich ja nicht irgendwer und du, wie fabelhaft, auch nicht mein Feind. Diese leicht zynische Einlassung gefällt mir. Finde ich klasse – und sehr menschlich. Ich weiß, es bringt kein Zug dich wieder her. Der ist grad abgefahren, der ist weg. Dieses beiden Zeilen sind meine Lieblingszeilen. Hier verschmilzt die Metapher vom 'abgefahrenen Zug' mit der literarischen Realität deines Gedichtes. Du hast einen Bahnhof als Ort des Abschieds gewählt. Somit scheint die Metapher naheliegend, einfach: genial einfach, einfach genial! Für meinen Geschmack, eine Pointe, die sehr gut funktioniert. Ich habe dein Gedicht gern gelesen. LG Berthold
  9. Berthold

    Trophäenjagd

    Hallo Nils, Danke fürs Lesen und Kommentieren. Es freut mich, dass dir mein kleines Gedicht gefällt. LG Berthold
  10. Berthold

    Trophäenjagd

    Trophäenjagd Der alte Jäger auf der Pirsch verfolgt den kapitalen Hirsch. Ein Hirsch! Ein Blitz! Ein Knall: Pängbumm! Der Jäger fällt, getroffen, um. Der Hirsch betrachtet aus der Nähe, ob denn sein Fang ihm zur Trophäe taugt: Glatze, Runzeln, Nasenhaar. „Oje! Ein Mangel-Exemplar.“
  11. Hallo Perry, ja, es ist eine verlockende Idee. Haben wir erst unsere Erde ganz kaputt gemacht ... einmal kräftig in die Hände gespuckt und auf zum nächsten (bewohnbaren) Planeten. Den dafür nötigen Möbelwagen könnten sich wohl nur wenige Superreiche leisten? Und: Wenn wir erst den Blauen Planeten, unsere Heimat, in eine Öde verwandelt haben, was wird uns daran hindern, auch den nächsten Planeten 'kahlzufressen'? Und - worin genau unterscheiden wir uns dann noch von den 'marodierenden' Heuschreckenschwärmen? Unsere Zukunft liegt m.E. hier, auf der guten, alten Erde. Wir müssten ihr nur die Chance geben uns auszuhalten. Doch du hast recht: 'möglich ist ein ferner Ort'. Ein Gedicht, das nachdenklich stimmt? Gern gelesen. LG Berthold
  12. Berthold

    Jetzt gehts um die Nuss

    Hallo wirbel, dein hübsches Gedicht steht ja nun schon eine ganze Weile unkommentiert herum. Zeit, das zu ändern … „Jetzt geht’s um die Nuss“ erzählt von einem Eichhörnchen. Es legt Vorräte für den Winter an und wird dabei vom LI beobachtet. Das Gedicht hat vier Strophen mit je vier Versen im Kreuzreim. Reim und Rhythmus passen m.E. gut, der Text ist flüssig zu lesen. Klasse. Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen. Wirbel, der Kommentar zeigt dir meine Sicht auf dein Gedicht. Wenn du damit etwas anfangen kannst, freut mich das, wenn nicht, ab damit in die Tonne. Eichhörnchen huschendurch Wiesen und Wald, suchen Verstecke zum Nüsse vergraben. Ratsam ist's - kommt doch der Winter nun bald -, reichlichen Vorrat an Nahrung zu haben. In den Strophen zwei bis vier habe ich den Eindruck, du beobachtest einEichhörnchen; ein Exemplar dieser quirligen Spezies. Doch in der ersten Strophe schreibst du von einer Mehrzahl Eichhörnchen (Eichhörnchen huschen durch Wiesen und Wald). Klar, das kannst du machen: Du formulierst eine grundlegende abstrakte Aussage, die ja per se richtig ist. Allerdings kannst du solch eine abstrakte Aussage nicht beobachten. Sie ist vielmehr eine allgemeingültige Aussage über das Verhalten von Eichhörnchen: sie huschen durch den Wald und verstecken Nüsse. Sehr viel spannender fände ich es, wenn das LI auch in der ersten Strophe als Beobachter auftritt, und lediglich das eine Eichhörnchen beobachtet. Also: Eichhörnchen huscht durch Wiese und Wald sucht Verstecke … Natürlich verändert sich dadurch der Rhythmus dieser Zeilen. Ich meine aber, den könntest du problemlos nachjustieren. Natürlich ist das Ganze schlussendlich eine Frage des Geschmacks. Ratsam ist's - kommt doch der Winter nun bald -, „Doch“ und „nun“ sind m.E. Füllwörter. Du könntest zumindest auf eines von ihnen verzichten. Oder? Mein Lieblingsvers: Nicht dass ein kecker Kollege sie mopst! Erste Sahne! Wirbel, ich habe dein Gedicht gern gelesen. LG Berthold
  13. Berthold

    Der See, er schwieg

    Hallo Angelika, ich habe dein Gedicht 'Der See, er schwieg', gelesen. Es gefällt mir sehr gut. Du stellst in deinem Gedicht die Frage alle Fragen: die, nach dem Sinn des Lebens. Kein Wunder also, dass der See (weise) schweigt und uns diese Frage nicht beantwortet. Dein Gedicht hat vier Strophen: zwei vierzeilige und zwei dreizeilige; also zwei Quartette und zwei Terzette. In kurz: ein Sonett. - Wow! In der ersten Strophe beschreibst du sehr stimmungsvoll die Örtlichkeit, den kleinen See. In der zweiten Strophe weitet sich der Blick: ein gewaltiger Fels türmt sich über dem Betrachter auf, macht ihn klein und demütig. „So hoch, als ob die Wolke drüberliefe.“, gefällt mir besonders. In diesem Kontext fragt der Betrachter nach dem Sinn des Lebens, nach dem Woher, dem Wohin. Gibt der See dem LI auch keine konkrete Antwort, vermittelt er ihm doch ein gutes Gefühl („Ich fühlte es, er war mir wohlgesinnt.). Tja, und mir gibt die Lektüre deines Gedichtes ein gutes Gefühl. Das Gefühl, ein spannendes und stimmungsvolles Werk gelesen zu haben. LG Berthold
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