Zum Inhalt springen

J.W.Waldeck

Autor
  • Gesamte Inhalte

    842
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge erstellt von J.W.Waldeck

  1.  

     

    Kronos erneuert sich im Todeslicht

     

     

    verbiss‘nen Lichtschlangen
    entgeht man nur ohne Verlangen
    auf bewegte Ziele
    soweit gespürtes und verführtes
    dahin abführt, im Schweiße
    deines Angesichts
    kaltblütig den Wandel einverleiben
    der mit tausend Schein-Toden dich
    lebendig frisst

     

    wo Schatten ruhn, liegt der Hülle
    abgeworfen Geblüt
    in Streifen, Fetzen und in fauler Fülle
    gehäutet wie ein Brautschleier
    alt ausgeweidet, als Geschwür
    durch die Sabbersonne noch am zucken
    liegt längst in erigierten Stücken
    was kopflos blieb, eng verschlungen
    verschluckt zuletzt seine Jungen

     

     

    © j.w.waldeck 2017

    • Gefällt mir 1
    • Schön 1
  2.  

     

    Immaculata

     

     

     

    Schwester...
    Immaculata
    kämmt ihre wollig-weichen Kastaniengirlanden
    bis sie unverfänglich niederfallen;
    du darfst dein Herz bei ihr behalten
    auch dein Schweigen dürfte nicht missfallen

    sie träumt
    auch wenn es nur um Pflichten geht
    da ist kein Weinen
    wenn sie Schmerz durchgräbt;
    an meinen Schultern findet ihr Durchblick
    höchstens den Schatten den ihr Umriss wirft

    Schwester...
    Immaculata
    durchkämmt ihre schimmernden Haselnusshaare
    ein weißer Faden verirrte sich über die Jahre
    besorgt um ihre unwilligen Hüften
    an denen niemals Büßer büßen durften

    träumt sie -
    auch wenn es nur um Verhältnisse geht
    da ist kein Motiv das Hingabe wählt

    Schwester...
    Immaculata
    streichelt ihre widerspenstige Liebeshaut
    bei einem Lustschauer gibt sie kein Laut
    besorgt um ihren neugierigen Nabel
    ihren Besteigern ein Turm von Babel

    sie träumt
    auch wenn es nur um Liebe geht
    das ihr Liebster sie innig versteht
    aus meinen Worten ersieht sie Worte allein
    und alles Bluten durchfließt
    kein Heiligenschein

    Schwester...
    Immaculata
    die mit dunklen Seidenlocken spielt
    ihr Kirschmund hofft noch fester



    © j.w.waldeck 2010

    • Gefällt mir 2
  3.  

     

    Von Wunde zu Wunde

     

     

    I

    dies ist das unerhörte Gebet:


    schwarzer Nornenmond
    dessen Schatten sich auf liebenden Augen
    berühren wie gekreuzigte Friedenstauben
    die ein Gelübde ewig verschließen
    mit unseligem Feuer
    welches niemals erlöschen darf
    im Verlangen, zu versiegen

    zerknülltes Elfenbein
    auf weißer Seide ausgeblutete Eide
    geschnittener Rosen
    zerdrücktes Mädchenlächeln
    ausgeatmet, ein Eismeer

    das Meerschaumbett einer Windprinzessin
    Eisblumenballett
    verschneit mit fernen Worten
    die kurz erschienen, Tautränen sind



    II

    wie könnte ich diesen letzten Tropfen
    zitternden Seelenlichtes
    dir wegtrinken
    und auf Vergebung hoffen?

    schenk mir dein fliederfarbenes Lächeln
    erträglich gekühlt
    durch einen Opiumfächer!
    enden Träume auf verblümten Wänden:
    von Venusefeu
    umklammerte Schicksale
    über dem Abgrund
    welcher Schönheit vergänglich weiß

    dunkle magische Kraftlinien
    bilden ein Mosaik dämonischer Dimension
    Kreuze Gitter Existenzreligion
    endlos – ohne Entfliehen
    wünscht man sich zu umflorten Knien
    deren schattiger Saum heiße Wangen streift
    mit einem kalten sanften Nein...



    III

    dies ist unterschwellig!
    die Linie mit dem sakralen Mittelpunkt!
    dies ist die verschleierte Hostie der Sünde
    im blutenden Schoße eines gefallenen Engels
    der seinen Heiligenschein noch trägt

    lichtscheue Gralsrose
    die alle Blüten bereits in der Nacht öffnet...
    wann immer dein göttlicher Ausdruck tröstet
    unerreichtes zu ersehnen:
    o ertrunken Edenherz
    in seinen erkalteten tROSTtränen



    IV

    der blaue Tanzsaal einer Schwanseele
    haucht sein letztes Abendmahl
    auf die purpurne Hostie
    deiner schweigenden Lippen

    enttarnte Schönheit
    die auf bloßen Händen
    vergeblich ihre Reinheit
    hingibt, blindem Schänden

    von Wunde zu Wunde, von Munde zu Munde
    von Blume zu Blume
    durch alle Dornen getrieben
    verwelkt für dein kurzes Lieben




    © j.w.waldeck 01.06.2008

    • Gefällt mir 1
  4.  

    Karmakrematorium

     

     

    Irrlicht versucht das innere Licht!
    scheinheilig UNSCHEINBAR
    das einhellige Nichtleben
    vereinnahmter Wesen –
    mitleidlos „umarmt“
    sinnvolles Strahlen zu verraten

     

    Jehovas Augenfehler ist kein Auge Odins!
    eifersüchtig heult sein blinder Wüstenwind
    prüfen eifernde Herrenhunde
    die eine (ab) Richtung:
    geleerter Eintrichter
    gleichgemachte Lichtung!

     

    zu viel Licht lässt kein Erleuchten zu
    es stört der Seelenwärme Atemzug
    brennt – wo dies alte Geh…Wissen heilt:
    es führt den Blick ins Nichtsein
    doch sein Unwesen
    wird darin besessen, nichts-sehend!

     

    eigenschaftslose Einheit
    erlöst verheißend!
    willst du dein Niedergang nicht lieben
    der Ernte Niedertracht verschrieben
    droht seelisches Enteignen
    vom Körper abgetrieben

     

     

    © j.w.waldeck 2017

     

     

     

    • Gefällt mir 2
  5.  

    Über Windungen

     

     

    uns ausziehen, von aller Anziehung betrogen
    die niemals das frische Grün
    gewagter Spitzen streichelt
    vom schwirrenden Atem unberührter Wiesen
    eindeutig monoton verraten, überwinden wir

    von reuelosen Ranken getragen


    die distanzierte Einfalt begrenzter Bauflächen
    und lauschen dem musischen Rausch
    gewiegter Sehnsucht
    einander zugeneigt trotz klagender Kletten

    im richtigen Winkel Lichtreflexe enttarnt
    deren Anschein jenem Radius
    außerhalb einhelliger Einflüsse entstammt
    die ohne eigenen Schatten

    eindimensional
    im gegenseitigen Wettstreit verketten



    © j.w.waldeck 2019

    • Gefällt mir 4
  6. Sei gegrüßt Lena,

     

    wir lesen doch alle auf unsere Weise. Die Realität entsteht im Kopfe...

    Und ja, das Gedicht hat zwei Ebenen. Eine persönliche und eine überirdische.

    Und beide sind gleichwertig wahr.

     

    Danke fürs Lesen und das es dir etwas gebracht hat,

    was mir dann etwas bringt.

    Geben und Nehmen auf hohem Niveau... :)

     

    LG. Waldeck

    • Gefällt mir 1
  7. PS: ein kleines Geheimnis hat dieses belanglose Gedicht

    aber doch.

    Allzu transparente gläserne Herzen die nur einfache übersichtliche

    Wege wählen, die sich stets auf Oberflächen bewegen gehen unter,

    wenn sie erst mal nach dem Grund suchen.

     

     

  8. Das mit deinem Vers ist irgendwie für mich nicht einsichtig,

    außer du fühlst dich angesprochen.

    Und ja, wir sind alle VERSager, wenn wir uns für selbsternannte Dichter halten.

    So ein Verhalten lässt nichts als Schalen übrig, einen schalen Geschmack

    der Wichtigtuerei.

     

    Kunst ist ein Gedumme. Rimbaud.

     

    Mit besten Wünschen, Waldeck!

  9.  

     

    Bankautomaten

     

     

     

    Gummipuppen nuckeln

    auf Ischgl Eiterpickel

    wo letzte Devisen-Dachse

    ihren nachdatierten DAX schuppen:

     

    das degenerierte asoziale X-tra

    mit Parasiten-Babys im Gehänge

    auf der letzten Piste

    verpisster Oberschicht

    steuerfrei wie ein Kuckucksei

     

    die finanzierte Laufbahn

    eine glitschige Gender-Geburt

    die Demokratur eine Dreiloch-Stute:

    alle Ausgänge

    mit privilegiertem Koks verstopft

     

    sauf Sauhaufen, sauf!

    auf Prost steht der marode Mythos auf

    überflüssiger Nobelpreis-Nutten

    im Volllauf ausverkauft

    drum Ischgl dir ein büschel Schnee

    gen Heimweh

    bis aufgepeppte Genanlagen

    Champagner-Schlürfer adeln

     

    das prassende Payback-Pack

    mit Superspreader gelackt

    das volksnahe Selbstbedienung deckt

    die immer auszahlt

    was seine Umwelt verdreckt

     

     

    © j.w.waldeck 2020

    • Gefällt mir 1
  10.  

    Zensierte Inhalte

     

     

     

    früher las ich mich keimfrei
    durch den kon-servierten Frömmel-Fraß
    gut gelisteter Plaketten:
    listenreich wie ihre Leckmich-Likes

    bis ich vergaß, wie ich ohne Netiquette heiße
    beileibe AMORtisiert
    nur vorgeschriebene Gedanken erleide
    aus reinem Verdrehen trans-püriert

    lebendig verhungerter Traumvogel
    der beschnittene Schnippis kaut
    eines vollen Plastikmagens
    automatisierte Kunst verdaut


    © j.w.waldeck 2020

    • Gefällt mir 2
    • wow... 1
  11. Ich will keine Werbung für mich machen, aber wenn dich ähnliche Kritik

    zu dem Thema interessiert,

    findest du auf netzwerkschreiber.wordpress.com

    mehr solcher Werke die ich Theologische Science Fiction nenne.

     

    Hab ein schönes Wochenende und verlassen wir uns nicht zu sehr

    auf die immer teurer werdende Müllabfuhr...

     

    Gruß, Waldeck!

     

    • Gefällt mir 1
  12. Der auswendig gelernte Glaube einer Ideologie

    im Namen eines erobernden Gottes

    ist so spirituell wie ein Mülleimer,

    der nur vorher verbrauchtes verrottet.

     

     

    Dies schrieb eich einmal und es gilt auch für die Kritik

    in diesem Gedicht, hinter dem Labyrinth gefangener Geister.

    Uroboros, oh ja, und wie ! :)

     

    Vielen Dank fürs Lesen und Gutfinden!

    • Gefällt mir 1
    • Lustig 1
  13.  

     

    Verflüssigt und verdampft

     

     

     

    der geborene Tod als Lebensquelle
    die Seelennot auswendig Geleerter
    geschöpfte Geisteskraft die Dimensionsportale
    schafft, zeitloser Weltenwelle
    bleibt die lineare Ebene
    eingedrückter Folgespur
    eine festgefahrene Richtschnur

     

    treib gut, wo Sintflut leichte Leichen trägt
    ohne wahres Regen regloses Gleiten beseelt
    im Wellenspiel abgetriebenen Zugziels
    im Abfluss, dem Einflusse erlegen
    mitreißender Ströme
    bloß eine aufgelöste Last bewegen
    verbundener Abgelöster

     

    nein! zur Quelle musst du selbst werden
    mündet alles stromlinienförmige ins Meer
    und kosmisch wirkt
    irdisches Vergleichsdenken
    sinnlos geleert!
    was einst begann, bleibt niemals gleich
    kehrt nicht zurück in den Mutterleib

     

     

    © j.w.waldeck 2017

    • Gefällt mir 1
  14.  

     

    Parabelfabel

     

     

     

    was Rahmen bedingt umarmen
    versagt im gläubigen Nachsagen

    halten mitgeteilte Grenzen zusammen
    gleiche Ein- und Ausgänge
    deren Umgang jedem Reinfall
    das vorherige Vergehen vergibt

     

    viele von uns sind vielfältig … allein!
    klingt beliebt, fast & furious allgemein
    scheint dies Spiel für Spielverderber
    mit seinen falschen Regeln
    kein Reinfall, im reinen Zufall

    fühlst du, wenn du Fremdkörper berührst


    liebst du, wie Liebe gegenseitig wirkt
    überwältigt vertraut: eine andere Haut

    im Zustand erfüllt, erfasster Abbau
    wechseln Inhalte ihre vertraute Form
    variiert Evolution
    durch verschmutzte Umwelt

     

    zum eingefleischten Spielfeld

    in wehrlosen Körpern verkörpert
    gleichgültiger Ab-Schöpfer
    erhält ihr Kokon die flüssige Illusion
    bestimmter Reagenzgläser

    die Einmischung zur Wirkung verdrehen

     

     

    © j.w.waldeck 2017

    • Gefällt mir 3
  15.  

     

    Zeitschleife, immerzu zu

     

     

     

    sie schlingt und schlingt
    diese Leibspeise notgeiler Zeitschleife
    diese eingewickelte Liebe
    einer Eintagsfliege zur Schlinge:
    einmal übers Kreuz gelegt
    kläglich durcheinander


    wo sich Kreise schließen
    als wären sie einander verbunden
    durch eigene Wunden
    8 – los im Übergang scheinbarer Mitte
    für Überläufer: REINE Verdrehung
    bleibt ihre einzige Bewegung
    EINSCHLÄGIG
    ein Glaubenssymbol: platter als einwegig

     

    es verdampft nicht – entwickelt
    nichts als Nullen
    und endet immerzu wie es beginnt
    bis Galgenaugen Anhänger spulen
    denen ein Rundgang reicht:
    ein vorgefasster Gefängnisgeist

     

     

    © j.w.waldeck 2017

    • Gefällt mir 4
  16.  

     

    Sentenzen aus dem Gedichtband Lichtblut.

    Über Amazon als eBook erhältlich. 

     

     

     

    Lichtblut

    Ebenbild der Ebbe

     

     

    nicht wie Gott imstande, selbst zu bleiben

    lässt den Menschen in Systemen verzweifeln

    seiner Einsamkeit Normen vorschreiben

     

    die Rückkehr in das Allumfassende

    ist der Austritt aus jeder Existenz

    die sich als einzige Wahrheit begrenzt

     

    Gott ist die Erfindung der Systeme

    ein automatistisches Bindeglied

    gegen die Entbindung der Seele

     

    die verdeckte Realität aller Realitäten

    der Traum hinter der Idee des Nichts

    wo Geist als verfasster Körper stirbt

     

    der „reine“ Geist ist ein steriles Model

    vorgefasster Werte aus unreinen Stoffen

    mit Filtern einer konstruierten Welt

     

    unbegrenzt breitet sich der Geist

    nach allen Richtungen aus und bleibt

    doch unbefriedigt unbefreit

     

    die vorgefertigten Instrumente wirken

    solange sie getrennte Seelen binden

    und Geister sich nie selbst empfinden

     

    der Traum belebt wo Leere herrscht

    die Wirklichkeit wird wo Träume sterben

    als Dasein endet jedes Werden

     

    die Zeiträume des Kosmos

    befriedigen die physischen Sinne

    einer egomanen Herrschaftselite

     

    man wird dir sagen: du seist ganz allein

    in Gottes Uni=Versum geschaffen

    auf einer Welt im Mittelpunkt des Seins

     

    deiner Seele wird die Vielfalt untersagt

    zu fließen wie es ihrer Energie entspricht

    bis sie schwach dir stumm versiegt

     

    Amalgam verletzter Verletzender:

    urbane anonyme Verlierer

    suchen den Augenblick der Gewinner

     

    im Wechselspiel der Kräfte

    zu komplexen Welten

    erfanden sich ideale Gesetze

     

    keine Simulation funktioniert endlos

    im fehlerfreien Modus außer durch

    die Batterie einer verkörperten Seele

     

    in einem selbstregulierenden Weltall

    ist der erste Beweis kosmischer Intelligenz

    der Austritt aus dem Regelfall

     

    eine Erde profitorientierter Systeme

    verhindert geistige Evolution und verbraucht

    jede unabhängige Vitalquelle

     

    fürchte weder Glauben noch Irrglauben mehr

    als des Menschen Wahrheit über dich

    als Grenze zwischen Seele Geist und Licht

     

    den Wertlosen Selbstwert geben

    und sie werden dir jeden Schwur

    herunter beten!

     

    glaubst du an ein Schöpfer des Lebens

    darfst du kein Vorrecht erheben

    auf das Gedeihen seiner Wesen

     

    die Kernaussage jedes Glaubensabgrunds:

    traue nicht deinem Herzen oder deiner Seele

    sondern dem Geist Gottes durch uns

     

    ein Ursprung ist göttlich teuflisch:

    die EINE gewissenlose Funktion

    die ANDERE bewusste Exekution

     

    das einprogrammierte Wunschdenken

    identische Sehnsüchte Zahlloser

    irrealer schwarz=weißer Grenzen

     

    wer nicht mal Ansprüche hat

    dem bleiben nur Schubladen=Sprüche

    aus der Wundertüte…

     

    was wahr=NIMMT verändert nicht real

    was Realität verändert verwirklicht

    ohne sein Wahrnehmen zu opfern

     

    hört auf, eure Partner zu suchen

    und beginnt zu lieben indem ihr schenkt

    statt euch Liebe zu versichern

     

    der Gedanke das kein allmächtiger Geist

    wie versprochen beschützt und errettet

    scheint vielen schlimmer als Sklaverei

     

    Gläubige lieben bis der Tod sie scheidet

    doch dich liebe ich über Gott hinaus

    bis nichts mehr existiert oder uns teilet

     

    der wachsende Kosmos als simple Person

    die unendliche Vielfalt als einzige Religion

    die Wahrheit mit Vergeltungslohn...

     

     

    © j.w.waldeck 2012

     

     

     

    the_lightblood_book___lichtblut_by_j_w_waldeck_by_waldeck_d4ytf7t-fullview.jpg

    • Gefällt mir 2
    • wow... 1
  17.  

    Im Lichtnetz der Kreuzspinne

     

     

    aus freien Stücken gehen

    und sich dem lebenslang geschürten

    Wunsch nach dem Paradies des Einen hingeben

    erhöht die Qualität der Aufnahme

    der Memomatrix

    eines fremden Machtwesens

    das sein Bewusstsein durch eingegangene Seelen

    erneuert

    gleich einem verzehrenden Leuchtfeuer

    darauf angewiesen ist

    das neuer Sauerstoff seine Zellen auffrischt

     

     

    © j.w.waldeck 2020

    • Gefällt mir 2
  18.  

     

    Wer braucht was zum schlafen?

     

     

    magst so schlau verbraucht sein
    geliebter Bruder, untergejubelt!
    durch schluchzende Schläuche abgetrieben
    säubere dein Herzblut rein
    dreimal vereint mit Maschinen
    kybernetischer Dreifaltigkeit

     

    Frauen, die körperlich lieben
    weil du daliegst, immermüd
    enden deinetwegen durchtrieben
    erblickst du abwesenden Geblüts
    das isolierte Leichenhemd
    deiner Innenwelt

     

    in diesem Kabinett des Grauens
    wanken Rollstühle
    bepisster Faltenpfauen
    achtet niemand gefangene Gefühle
    im Rufen nach einer Toilette
    dünsten sinnliche Sekrete

     

    Mergelmänner blicken
    jungen Schwestern nach
    erhaschen weiße Milchzitzen
    wenn im Sommer
    ein Ausschnitt zum Leben erwacht
    wogender Liebesformen

     

    alle suchen halb krepiert
    nach etwas, was so etwas liebt:
    ein Engel etwa, gnädiger Nahtodnähe
    der einsame Gewässer tröstet
    vergeblicher Rufe Last erhöret
    nachts, wenn Koter festkleben

     

    drum Bruderherz, im Vertrauen!
    flüchte vor verlangenden Augen
    und lerne die fiebrige Liebe meiden
    erwartender Leiber
    lebt ihr grausam Hurengott
    vom seelischen Hungertod

     

     

    © j.w.waldeck 2017

    • Gefällt mir 1
  19. @Lena

     

    Solche Gedichte entstanden, als ich mich geliebt wähnte, ohne es wirklich zu sein.

    Es ist immer die Sehnsucht nach der einen ewigen Liebe, von der Oskar Wilde meint,

    sie würde noch rascher in dieser Welt vergehen, als gelegentliche Launen.

     

     

    @Carlos

     

    Die meisten solcher Gedichte sind von früher, doch ich wollte weg vom

    Image eines reinen Romantikers und schrieb später Gedichte, die in manchen Foren

    komplett inklusive meiner Person zensiert wurde, weil ich Wichser, Stalker

    und andere Elemente in den öffentlichen Raum zerrte und Spottgedichte über

    deren Treiben und Anmachmethoden schrieb.

    Deren Drohung mit dem Staatsanwalt war natürlich lächerlich, denn aufgrund

    ihrer Verfolgungen hatten sie kein Interesse, ihre wahre ID preiszugeben.

    Trotzdem putzen Moderatoren dann fleißig ihre Spuren weg, auf das die Opfer

    keine Beweise mehr aufweisen können und entfernen den unbequemen Dichter

    entarteter Kunst, genauso, wie es in der braunen Zeit gang und gäbe war.

     

    Mit anderen Worten, ich danke aufrichtig!

    • Gefällt mir 1
  20.  

    Azurstern

     

     

     

    dachte nie, dies sei wirklich
    wo Licht goldene Girlanden weint
    Fragezeichen schmiegt
    Gold an Elfenbein geliebt
    als ob sich Sonne und Meer
    in Augen Haar und Lächeln einten
    die dunkle und die helle Welt
    Glanz mit Glanz... beschneiten


    Welle und wogenrauschend Körper
    blutjunges Königsblau
    das weiße Möwen
    in endlose Horizonte haucht:
    zweier Irissterne Azurseele
    gefall'ner Sternschnuppen Morgentau
    bergen's verlorne Lebenslicht
    einer Sonnenhaarfrau


    grenzloser Meerestraum
    magischer Augenblicke!
    wohin verletzlich Glück erschaut
    weckt ihr Sehnen neue Liebe:
    ungezähmte - windgeliebte Woge
    im Wesen gespiegelte Ferne -
    des Tags trinkst du reine Sonne
    des Nachts funkeln auf Wimpern

    lachende Sterne

     

     

     

    • Schön 1
  21. Hallo Lena,

     

    ich schreibe inzwischen selten schöne Gedichte. Ich mag lieber Allerwerteste piesacken

    und meine Zensoren herausfordern.

    Und leider ist mir eine Ebene in einem Gedicht zu schlicht, denn Tiefe ist nur dann

    geheimnisvoll, wenn sie endlose Wege offenbart, die ausgelegt, erfunden oder

    selbst mit eigenen Werten erfüllt werden können.

    Hab Dank für das Lesen und Gutfinden!

     

    Jo

    • Gefällt mir 1
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.