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Beiträge erstellt von J.W.Waldeck
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Formulare sind das einzig Wahre
Zähler zählen ihre zahllosen Reihen
auch verschriebene Himmel zählen
nur die Schulden
die sie später abkassieren
im Nirwana einhelliger Harmonie
für die Fehler ausgefüllter Zeilen
jenseits der träumenden Seele
für stilles Warten Gewissen verraten
zweifellos, zum Sieg-Heilen
laufende Wunden selig schmieren
durch Führer der reinen Kopie- 1
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Kunstgeschöpf
wenn ich dich über die Schwelle trage
dann nicht als selbsternannter Richter
kein zeitlos Werk
der Nachwelt verdichtet
außer Eigenlob, selbstverliebt Gehabe
keines kühnen Gedankens ferne Zukunft
nie zuvor in dieser Weise formuliert
zahllose Bewusstseinsquanten inspiriert
wenn ich dich über die Schwelle trage
dann nicht ohne Groß-und-Kleinschreibung
wie Blockbauten
zu Wortketten kleinkariert
schwätzen, wie ausgefranst die Sonne scheint
wenn im Dunkel gefürchtet, das niemals strahlende
Herz bloß öffentlich weint, doch das Atmende
All Gegenwärtige zur Selbstdarstellung verscherzt
über diese Schwelle trägt nur eine ewige Quelle
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Danke an @Joshua Coan, @Ponorist und @Freiform fürs Lesen und Gutfinden!
Das Meer ist für mich wie für viele vor mir eine Symbol für das schöpferische Ewige an sich.
Es ist eines meiner Steckenpferde, aber ich versuche, nie zu viel darüber zu schreiben
um niemals einseitig zu wirken.
Verschwommen schwärmt das Unendliche
was der Fluss in tiefer Kluft noch weiß
ist sich verströmen
sich‘ren Untergangs zum Trotz
die eine Richtung reicht
seinem Auflösen im großen Meer
das nicht weiß, woher all die Facetten
seiner Persönlichkeit geboren
ihr Wesen ohne Gleich verloren
im Widerspruch gespiegelt
so viele Einflüsse aufgewiegelt
die aufbegehren
im wilden Rausch alten Lebensleids
greifen fünfgliedrige Sinne ins Leere
leuchten zahllose Kronen golden
im gebrochenen Sonnenlicht gezackt
von geistigen Reichen reich
Mit aufrichtigem Gruß,
Waldeck
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Handverlesen
nicht genug getan, nicht genug genossen
innigem Vorwurf anheim gefallen
der ein Mietleben ausrichtet
statt es mit Gaben zu erfüllen
wie ein Meer nach dem Land greift
das unsichtbare Tiefen zerwühlen
mit gewaltigen Wellen der Aufruhr
der stille Wunsch aufkeimt
das bedrohliche Auf-und-Ab sei nur…
das Nachlassen der Kräfte
gemeinsam mit der Erde zu schwinden
die auf den Grund sinkt und vergisst
das sie mal Land war, Lebenslicht
heilende Hände, die keine Rechenschaft fordern
die den Meeresboden aufwirbeln
Herabgesunkenes zurück zur Oberfläche holen
kein kaltnasser Sandklumpen auf Inseln
bloß, sich in Handflächen schmiegen
© j.w.waldeck 2020
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Das mit der Party ist hart, denn wer nicht dazugehört ist wie in jedem
kapitalen Konsumbetrieb ein Quertreiber bzw. ein Spielverderber.
Und wenigstens die Begeisterung sollte man akzeptieren, die einem entgegengebracht
wird, denn in Wirklichkeit wird man konstant ignoriert oder angefeindet.
Da ist solch eine Liaison noch als kompromissfähig zu begreifen.
Allzu verwandte Seelen überschneiden sich erfahrungsgemäß und nehmen sich
den gleichen Raum, irgendwann. Da wirkt sich Gleichheit nicht als Bereicherung aus,
so sehr man sich von einem Gleichgesinnten dies paradoxerweise wünscht.
Da wäre mir persönlich eine liebesbereite Muse lieber,
um der komplementären Wirkung zu dienen.
Selbst wenn man da über andere schreibt und sie sich beschrieben glaubt...
Doch wenn einen etwas nicht erfüllt und der Leerlauf immer bewusster wird,
entzieht es einem auf Dauer Lebensenergie, wenn ich hier das so lese.
Hat mir gefallen, falls ich das anmerken darf.
LG. Waldeck
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Muttermundmoral
Musik, die monotonen Einklang
ohne himmlischen Fingerzeig überschreibt
alle Hände geistige Instrumente
alle Sinne mehr als vorgesetzte Ernteliebe
der Seelenfischer hungrige Gottesleib
im All-Ein-Seins
assimilierte Ab-Wesenheit
Bilderflut, Bilderberger, Glaubensbilder
Atemholer abgeschriebener Wiederholer!
zurück zum ungeteilten Inhalt
alten Ursprungs, nichts im Sprung
nicht mal ein Grashüpfer
aus dem Unterschlupf Eingegangener
im reglosen Abgrund
danach ist Stille, steriler Wendekreis
für Glaubensrassisten
einhellig gleich
zirkuliert eineiiges Eiweiß
anstelle inniger Orte ein Ort der Reinheit
die nur eine Art auserwählt
die aller Entwicklung widerstrebt
© j.w.waldeck 2018
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Was einmal lebt, lebt für immer, weil es in der Zeit bereits existiert.
Und der Geist, so behaupten viele, sei unsterblich im Verbund der Seele.
Wobei das Leid unerträglich wird, und man erkennt,
das man erblindet, unter Atemnot, unter unsäglicher körperlicher Folter
es das Leben ist, was einem so zusetzt, wobei der Tod ein Portal ist,
die Essenz, die Energie zu entfalten.
LG. Waldeck
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Die Fülle endlosen Abgrunds
träumend von ewigen E(n)den
Himmelsblende, wo Sternstraßen nichts
und der tRaum alles öffnet
augenblicklicher Idee
Lebenssporenkomet
weißes Licht oder schwarzes Fallen
wo der Ab g r u n d gestaltet
seinen Leib verleihtmit der Inbrunst
seltsamer Potential=Maschinen
die erfundenen Zielen dienen
durch ihr katalytisches Konzept
Relevanz bewirken
die sinnvoll sich entdecktAusflüge, die Kreaturen unkreativer Diener
die vor ideal gespiegelten Herren
erwünschte Ideen schienen
gefühlter oder geglaubter Prinzipien
der BerührtenGottesmasken irdischer Formfarben
unter Wortbildern verborgen
die aufgehende Sonne von Morgen
das Ebenbild des Abbilds
des Nebels Wesenszug, des Wesens Atemzug
des Lebens unerschöpflich Blutkruganstelle Allmächtiger lustvoll offenbart
die sich verewigen durch ihre ausgestreute Saat
doch liebend GERN vergessen
unter tausend Masken selbstsüchtige Interessen
blieb nichts sichtbares bewahrt
bloß ihre Sig n a t u r
führt zu den Enden aller Seinsspurverrauschte Welten
milliardenfacher Intelligenzen
entfalten ihre leuchtenden Seelen
in diesem gütigen Abgrund
teilnahmsvoller Tiefen
die mit unendlichem Sehnen quälen© j.w.waldeck 2008
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Auswendig erstickt inwendig
Kinder, zum Zellentod verurteilt
falls sie's nicht schaffen
ihre Geistmatrix autogen
einer ÜBSEF-Konstante
zu übertragen
ohne Gegenbeweis: in dubio, pro ratio!
statt übernommen, ein Virus
befallender Allmacht
wie sonst geflügelte Gierhälse heißen
auf Erdensuche nach Einfluss
aus diesem starren Käfig ausbrechen
doch endlos wachsen
ohne verwachsen zu zerbrechen
identische Schablonen ersetzen
die Propheten
anstelle eines wirkenden Gottes versprachen
gleich verhüllten Abgefüllten
die nichts aber auch gar nichts
für ihr Innenleben tun
als sich ein fertiges Konstrukt
über zu stülpen
© j.w.waldeck 27.08.2018ÜBSEF Konstante:
eine nur bei hochentwickelten Lebewesen anzutreffende, individuelle sechsdimensionale Energiekonstante,
die den Intellekt, das Bewusstsein der jeweiligen Person erzeugt.
Stark vereinfacht könnte man die ÜBSEF-Konstante auch als Seele bezeichnen.
Quelle: Perrypedia
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Missverständnisse sind vorprogrammiert, heißt es.
Darum brauchen wir stets den unabhängigen Übersetzer
der Vernunft.
Aufrichtigen Dank!
LG. Waldeck
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Wunderglaube
Du setzt deinen versierten Verstand ein
voller Gewissen
statt dich nach erfolgreichen Vorlagen
zu richten
und wunderst dich über das Befremden
von gestörten Empfängern?
© j.w.waldeck 2015
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Man sollte generell seine Meinung frei äußern, ohne auf die Befindlichkeiten von Religionsanhängern,
Psychopathen, Politkorrekten Intolleranten oder sonstigen selbstsüchtigen Befindlichkeiten
unnötigen Ballast zu verschwenden.
Dieses Jahr fehlen die Hummeln und die Schmetterline, dich ich sonst im bunten Dickicht
gewahrte und Joggern und anderen Umweltverscheuchern von Vögeln und Tieren, fällt eh nicht
auf, wie steril alles ist.
Ein Gang in den Supermarkt und der Horror ist perfekt.
Was ich schreibe ist nur die Konsequenz dieser gnadenlos pervertierten Umwelt und ihre
abnormen Interessen fressen sich bis ins veränderte Genom der Pflanzen, auf das
unsere Kinder nur noch in Raumanzügen ohne Allergien und krebserregende Einflüsse
auf diesen Planeten auf die Straße gehen vermögen.
Wer da keine Angst empfindet, dem muss ich noch weitaus härteren Stoff besorgen...
Ich bin sehr dankbar, das du dich damit auseinandergesetzt hast.
Es gibt genug selbsternannte Dichter hier, die über das Kaffeetrinken, über Blümchen,
über die Wolken oder die Sterne schreiben, die am Himmel blinken, trotz Lichtverseuchung.
Es gibt nichts wertvolleres als ein offenes Wort.
Und wer sich darüber ärgert, der versteht auch nichts über den Sinn von Literatur.
Es ist halt nur was für Hartgesottene, die nicht wegschauen wollen.
Der Mensch ist ein Meister der Verdrängung, und selbst, wenn ihm das Wasser
bis zum Hals reicht.
Großen Dank und mögen wir uns niemals unterkriegen lassen!
Einen lieben Gruß,
Waldeck
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Wenn ich meine Worte nicht niedergeschrieben hätte,
wäre auch diese Erinnerung verblasst, aber die Schusswaffe liegt
sicher neben mir.
falls sie kommen sollten, würden sie das Habitat leer finden.
Ende des 20ten Jahrhunderts versagten Diktaturen, die Menschheit
durch Zwang in die Blockstädte zu zwingen, wo kein unabhängiger Selbstversorger
mehr dem Filz und der Überwachung entkommen konnte.
Durch die soziale Austrocknung peripherer Dörfer, schwappte mangels
medizinischer Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten der Großteil der Menschheit
in die regulierten Megastädte.Aber, wie Großvater einst sagte, da wo sie alle hinlaufen, dort rennen sie auch
alle wieder kopflos fort.
Jene, die illegal Boden bepflanzten wurden durch Überwachungsdrohnen aufgespürt
und wie drei Tage schlaflose Penner durch Wachtruppen fortgescheucht,
um ein selbstbestimmtes Leben zu unterbinden.
Illegale Gärten mussten darum durch Hologramme getarnt werden, um nur ein Beispiel zu nennen.
Man hatte die Erde schließlich nicht gekauft, aber eine offizielle Genehmigung
wurde durch rechtliche Behürden zum Spießrutenlauf.
In jener anderen Protowelt, die mir oft alles erlaubt,
hatte ich es natürlich geschafft, meinen zivilisatorischen
Ekel gegen erfolgreiche Projekte einzutauschen und Jahre
der Unterwürfigkeit und des Lügens ob des Stühle-Sägens
zu verdrängen, um stinknormaler Architekt zu werden.
Tag und Nacht nur das Eine gewollt und mich und alles herum
aufgegeben.
Nicht etwa zur Selbstverwirklichung, sondern um fremden Träumen
meine Vorstellung zu vermieten.
Der Himmel hatte inzwischen die Konsistenz von Sirup.
Die eitrige Sonne drang nur noch als ein Schatten zu uns herab,
die wir im geschlossenen System niemals wirklich herauskamen.
Fortschritt definieren wir aufgrund verursachter Schäden, die repariert
werden mussten, indes die Schulden weitaus schneller wuchsen,
als abhängige Staaten sie bezahlen konnten.
Recycling für Dummies, nennt man so was, oder das Hamsterrad mörderischer Moral.
Wem diese Schulden gehörten, der trug auch die Schuld an dem
verzerrten Leben passiver Protagonisten.
Die Haus-Ufos teilten sich mittels eines ausfahrbaren Rumpfsilos
in zwei Teilen, wobei die untere Hälfte in hochgeklapptem- und ausfahrbarem Zustand
logischerweise schwerer war.
Ihre Pilzform glänzte und trank Sonnenlicht, doch besaß noch andere
Filtersysteme.
Ein mechanischer Lift führte neben entfaltbaren Stufen zwei
Personen in den oberen Bereich der künstlich intelligenten Wohnung.
Dem Unterteil blieben Vorratsräume, sowie Heiz- und Maschinensektoren
überlassen.
Zusammengeklappt konnte das UFO schwimmen oder tauchen.
Es besaß sogar einen aufblasbaren Rettungsring aus reißfestem
Kunststoff und war stets mit Satelliten verbunden.
Satte Eliten navigieren stets ferngesteuert.
Das Vermögen hatten mir solche autarken Wohnungseinheiten geliefert,
für meine Seemuschel-Nixe, meinem aalglatten Mädchen aus weißem
Nanopolymerstoff, mit intelligentem Material, dessen programmierte
Struktur jede Reibung in Energie umwandelte und selbst Energiebeschuss
durstig trank.
Die langgezogene Tropfenform wies am etwas stumpferen Heck, sowie
am gleißenden Bug-, mit der unteren Schräge für Ortungssensoren
eine makellose, scheinbar nahtlose Symbiose auf, in die man sich begab,
wenn man den synaptischen Helm nutzte, für den ich mir am Hinterkopf
eine Nabe hatte anbringen lassen.
Als das Meer sich aufbäumte, wie noch nie zuvor und weit in den Himmel schoß,
unendlich lange, befand ich mich zum Glück unter Wasser...
Dennoch kamen die Bilder über ViViNet oder SatellLight gestochen scharf,
doch viele Fernsehdrohnen der Aufnahmeteams gingen dabei zu Bruch.
Blauschwarze Aderstränge schossen wie Titanenfinger und teilten sogar
fast die Wolken, unter deren Zorn sie sich wie eine Knetmasse verformter Wut
zu den Enden hin überschäumten, bevor sie nach einem ganzen Tag
herab fielen,um sich von neuem zu erheben.
Privilegierte überlebten, deren Vorsichtsmaßnahmen das erpresste Mietkapital
gesichert hatte und natürlich die künstlerischen Speichellecker aus
der Unterhaltungsbranche, deren Rolle es war, die Ausgebeuteten passiv
und bei Laune zu halten.
Sie alle waren meine Kunden und bei den Sexparties hatte ich es oft auf
blonde Moderatorinnen abgesehen, ihnen Möhren mit grünen Schwänzen in
den Hintern gerammt und sie wiehern zu lassen, auf drehbaren Glastischen,
wo weiße Linien wie Zebrastreifen politische Schnüffler wiehern ließen.
Sie standen so unter Drogen, das die anderen Dinge, welche folgten,
ihnen bloß als Scheinwelt im Gedächtnis blieben.
Darunter waren noch einige andere Sklaven, deren Schaffenskraft die Erlaubnis
des Demokratischen Regimes hatten, weil ihre bedingungslose Hingabe
keine Zweifel aufkommen ließen, das sie alles tun würden, um in einem
gewissenlosen Profitsystem erfolgreich zu werden.
Sie alle besaßen meine bewohnbaren Rettungsinseln des jüngsten Tages,
welche unsere religiösen Heilsbringer sich so sehr für ihre heidnische Umwelt
gewünscht hatten.
Ihr Widerstand war darum gering, doch ihr Schreien deutete daraufhin,
als ihre Kinder in den reißenden Mahlströmen der Flut ertranken,
das ihre Freude, Gott zu begegnen, sich in Grenzen hielt.
Wie auch immer, war ich allein und glücklich mit der Welt, die ständig
abwechslungsreich blieb.
Viele der Algen hier konnten erst in großen Tiefen genossen werden,
da der Verseuchungsgrad fast alle Zonen durchdrang.
Der Krebs hatte das sinnlose Mehren gestoppt, vor allem unter den Armen,
die weitaus mehr Chemienahrung in sich reinstopften.
Von ihrer recycelten Pisse ganz zu schweigen, denn reines Wasser war Gold
wert.
Die Water-Shops der Multis ließen sich unverfälschtes Quellwasser
wie Champagner bezahlen.
Meine Silbernixe raste und fieberte sich durch opalblaue Tiefen.
Der entworfene Wasserfilter aus regenerationsfähigem Material,
widerstand den salzigen Ablagerungen, die ausgestoßen wurden.
Ich fühlte ihre geschmeidigen Sensitivwände und fast jede Reibung
durch den Neurohelm.
Der Bordcomputer schaltete sich bei Angriffen ab und überließ mir
die gedankengesteuerte Führung.
An diesem bleiernen Morgen wich ich dunklen Schwärmen verhungerter Vögel aus,
die sich auf fast alles stürzten, was sich bewegte.
Die fast leergefischten Meere füllten sich mit den Jahren mit Fischen.
Verändert durch den ausgelaufenen Giftmüll der Weltkriege,
deren Behältern am Meeresboden dahin rosteten,
waren viele Mutationen ungenießbar.
Die wenigen Menschen verrotteten in Bunkern und die Schwimminseln
sanken irgendwann aufs Land, oder trieben dahin.
Leider waren ihre Sonnenlichtkollektoren nicht nutzbar, da die Sonne
die Wolkendichte nicht durchdrang und der trübe Gleichmut des
dicklichen Himmels wohl sehr lange noch erhalten blieb.
Zum Glück hatte ich damit gerechnet, sonst hätte ich all den reichen
Prassern ein besseres Konzept geliefert.
Wie so oft freut es einen, wenn Machtleute, die es sich leisten können,
nicht mehr selbst zu denken, diese Bürde den von ihnen verachteten
Entlohnten überlassen.
Es war von jeher mein Traum, pfeilschnell über blitzende Wellen zu gleiten.
Manchmal musste ich Militäreinheiten ausweichen, die meine Technologie
sehr gerne für ihre Zwecke missbraucht hätten.
Auch jetzt, wo alles den Bach runterging, blieben die Rangeleien um die
Kontrolle des Raumes ein menschlicher Alltag, dessen Regeln wir
blind vertrauen.
Irgendeine gütige Macht wird es schon zum guten lenken.
Selbst in einem Märchen leben und an seine Realität glauben,
aber die Märchen als Kinderrei abtun, ist das Markenzeichen
gehirngewaschener Konsumenten.
Niemals zuvor war mein Leben lebenswerter und das Rufen der Delphine,
die mich übermütig begleiteten, war wie ein sanftes Trösten,
das selbst im schlimmsten Augenblick Wärme und Zuneigung
mich niemals verlassen würden.
© j.w.waldeck 2011- 2
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Übers Kaffeetrinken schreiben und den Leuten die Zeit zu stehlen, wäre die schlimmste
Schmach, die man anderen antun kann.
Etwas mitgeben, wenn jemand einem seine Lebens- und Lesezeit widmet,
ist mir inniges Anliegen.
Allzu kurze Geschichten sind dann eher Berichte als atmosphärische Landschaften,
die auch Raum lassen, für die eigene Vorstellungskraft.
Aufrichtigen Dank für das große Lob!
Danke, dass du nicht zu den Leuten mit nur kurzer Auffassung gehörst!
LG. Waldeck
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MYTHEN
Ich musste über den schwarzen Humor des Namens lächeln,
trotz der Enttäuschung, die sich mir in den Magen grub,
wie das beklemmende Gefühl damals, vor meiner
Liebe unverstanden und verkannt zu weichen,
die sich ein sicheres Leben mit einem Beamten versprach.
Doch bevor ich als abgeleitete Verstopfung im Büro ende
und den trockenen Druck anderen aufoktroyiere, ließ sich dieses
Gefühl wie Vergissmeinnicht am Rande meiner Träume nieder.
Wo wäre ich denn, wenn ich ständig die Welt selbstgerecht
anprangern würde, aber in Büros diesem vernichtenden System
diente, mit jener Doppelmoral, die in Wirklichkeit für
das eigene Wohlergehen jede Schuld und jede Zivilcourage
von sich weißt?
Denn gut verkaufen heißt in Fachkreisen immer noch,
sich selbst (verleugnend) gut zu verscherbeln.
Mythen! Der Ort hieß Mythen... Woher ich das weiß?
Die Ansage im Zug hatte es mir verraten, doch bislang war ich immer durch
seine ausgedehnten alten Straßen und Parks mit zerfallenen
schicken Häusern hindurch gerast.
Dort nur fotografieren wäre ein ungelebter Traum!
Die staubigen verlassenen Alleen, die menschenleeren Viertel.
Alte Möbel und Andenken in Hülle und Fülle und ja, verwaiste weise Bücher
hofften dort auf einen verwegenen Einbrecher, der Plastikmöbel
und all den Kunststoffschund verachtete!
Doch stets hatte ich Mythen verschlafen und diesmal fuhr ich
gerade in Mythen ein.
Sah die alten Hotels im düsteren Lichtschatten mit ihren weißen
langen Balkons, rund, geschwungen, voller Putten und Blumenranken.
Die verwitterten Pforten halb aufgebrochen, die großen hohen und kühlen
Altbauzimmer erwartungsvoll und nicht abgerissen wie allerorten,
wobei sich die Bagger anstrengen mussten, diese Qualität von einer
Bausubstanz überhaupt zum stürzen zu bringen.
Wilde Pflanzen hatten sich zu kleinen Wäldern dazwischen eingefunden.
Hunde bellten aus Höfen, deren Reich ihrer Verantwortung allein oblag
und Katzen maunzten auf den alten Dächern und Schornsteinen,
wie schweigende Burgen im milden Sommerabend.
Mythen ist meine Stadt, soviel steht fest und die alten Menschen
werden daraus abtransportiert, weil das Sozialamt, die Krankenkassen
und die Pflegemafia, welche sich wie die Nahrungsmittelindustrie
selbst reguliert, ihr mühsam erspartes beerben möchten
indem sie ihre gefangenen Insassen bis zum letzten Atemzug bevormunden.
Irgendwo in der Eifel gelegen, mit einem überhohen Anteil an
greiser Bevölkerung, die nach und nach gegen ihren Willen in
redundante Serviceheime abgeschoben wird.
Bloß, das die jetzt zu Seniorenresidenzen umgedeutet wurden.
Der Bahnhof von Mythen war lang gezogen und mit alten Bänken garniert.
Die Eisengitter verschlungen unter Säulen, welche das lange
Efeudach hielten, dessen Gemäuer massiv wie eine Trutzburg kühle
dunkle Nischen offenbarte, mit geschlossenen grünen Läden und
zahlreichen Tauben unter ehernen Eichenbalken.
Der moderne jedoch unzureichend akklimatisierte enge Zug hielt, nachdem ich wieder
in Gedanken versunken wertvolle Erklärungen versäumte, welche der Schaffner
stets beim Einfahren über diesen verwachsenen Ort kundtat, der nur zu bestimmten Uhrzeiten
als Haltestelle im Grünen wahrgenommen wurde.
Man konnte in diesen immer kleiner werdenden Sitzgelegenheiten den gedrungenen
Aspekt geistloser Zeit an den eingezogenen Knien heraus fühlen,
und an den niemals zu öffnenden Fenstern das erstickende Gefühl eines
im bürokratischen Regelwerk des Wahnsinns ausgesperrten Insassen nachvollziehen.
Auf der Gegenseite wieder paar rustikale Pfleger, mit einer Menge Gepäck in schönen
alten Koffern und verkniffene alte Damen im Rollstuhl.
Kein Mann unter ihnen, denn Frauen besitzen ein doppelt so gutes
Regenerationssystem. Sie trauern nicht ihr Leben lang einer großen Liebe nach
sondern lassen sich oft gerne nur lieben, am liebsten von gönnerhaften
Leidenden aus der sicheren Ferne.
Mythens Straßen waren oft an den Enden von Rondellen gesäumt,
in denen sich überlange Gassen voller dunkler, lang gezogener Bauten
mit hohem Gartengemäuer zogen, hin zu sonnigen und ferne Flecken,
die voller feingliedriger verborgener Villen zu sein schienen.
Allein was auf den Straßen für antike Dinge herumlagen, die niemand aufhob
oder einer Betrachtung für wert hielt!
Die kybernetischen Städte hingegen: zum Überlaufen voll
und unter Schutzglocken vor der verstrahlten Atmosphäre versiegelt.
Ihre rundum überwachten Sicherheitssphären waren eine einzige erinnerungslose Recyclingfabrik
unter dem politischen Terror korrupter Künstler und Humana-Designer,
deren Arbeitswut selbst jetzt nicht nachließ,
wo dieser Planet nur unter Schutzglocken zu ertragen war, langfristig.
Doch ich wollte nicht mehr zurück in ihre moralisch gepredigte Deutungshoheit.
Ich wollte Mythen sehen und hemmungslos träumen!
Das leichte Kratzen im Halse ignorierte ich geflissentlich.
Stille... Sich selbst hören lernen, sich selbst distanzlos wahrnehmen
im Meer natürlicher Töne und Geräusche, getragen auf den Schwingen
dieses lauen Windes, welcher wie zärtliche Hände über Hals, Antlitz und Brust fährt.
Ein ungeahntes Glücksgefühl ließ dieses Schweigen zur feenhaften Stimme werden,
als feine Klänge und der unendliche Raum für das eigene Wesen die Seele
atmen ließen, ohne überschrien-, ja totgeschwiegen zu werden.
Stille ist nicht still, wenn man seine Sinne auf Reisen schickt und so
wie Mythen nicht ganz wesensleer ist und lebendiger als all die unnatürlichen
Wohntrakte aggressiver Primatenstöcke, erzählt jeder Fleck endlose Geschichten.
Bunte Blätter die niemand weg kehrte, tanzten im Winde und stolperten übereinander
bis sie fruchtbar die Krumme sättigten, unter der das so gefürchtete Ungeziefer
und das von Rechtsgläubigen so verhasste freie Unkraut emporschoss.
Am Rande des alten Brunnens trank ich kühles Wasser. Die Marmorgöttin schien
mich nur erwartet zu haben.
Hier gab es noch Brunnen und ein freies Anrecht auf das Wasser der Erde, welches uns
allen gehörte.
Ein herrenloser Hund knurrte mich böse an, doch ich beachtete ihn nicht, bis er es langweilig
fand und sich davon trollte, nicht ohne mir warnend immer wieder nachzubellen.
Ich brach in die nächstbeste edle Wohnung ein und stellte verwundert fest,
das der altmodische Lichtschalter noch funktionierte.
Ein moderner Kühlschrank harrte in der Küche auf einen hungrigen Pilger.
Na ja, modern in meinen Augen. Runde Formen aus den 1950ern, geschwungen und verspielt.
Die Konserven und Verpackungen waren bis zu hundert Jahre alt, aber dennoch
essbar, wie ich glücklich feststellte.
Ein Wunderwerk der heutigen Präparations-Laboratorien der Nachrungsmitteldesigner,
die für ihre Survival-Kundschaft durch geschürte Ängste derlei Markenware herstellten.
Das alte Sofa war weich und breit und ich warf mich hinein, ohne Rücksicht
auf die Architektur, denn es hielt stand, soviel war sicher.
Von der Wand lächelte mir ein freundliches und gar nicht drogeninduziertes Ehepaar entgegen.
Glück war hier im Haus gewesen und hatte die Wände mit Träumen erfüllt,
die alles bloß nicht das kalte Vergessen im Sinn trugen.
Glück, bevor die industrielle Wirtschaft ein Großteil der Bevölkerung
schleichend vergiftet hatte, um mehr Raum für die langlebigen Eliten hinter
den gläsernen Arealen zu generieren.
Wieder dieses verfluchte Halsbrennen! Einfach nicht daran denken!
Du bist in Mythen, nichts hat dich mehr zu kümmern...
Die Fotos waren schön, natürlich, verblichen, nicht fotomanipuliert, von kleinen
Möchtegerns, die ihr mangelndes Talent mit Spezialeffekten aufpolierten und
bloß virtuelle Werte und manipulierte falsche Schönheit kannten.
Nein, die Ehrlichkeit jedes einzelnen Details in diesem Raum ließ mich weinen.
Handgearbeitete Teppiche, Briefe auf dem Schreibtisch, Poesiebände von Byron, Blake,
Werke von Wilhelm Hauff und Kinderbücher von Tove Jansson.
Nicht im PDF-Format sondern in dicken Deckeln gefasst, mit wunderschönen Illustrationen
und in der ungekürzten früheren Sprache, die noch durch mehrgliedrigen
Satzbau den menschlichen Geist feinsinnig stimmte und für Nuancen
empfindlich hielt.
Facettenreichtum, welcher heutzutage einer kalt gesparten, angeblich frechen
und frischen Sprache dynamisch gewichen ist, in der die Dinge auf den Punkt
gebracht werden, linear und bauhausgerecht, wie es die Trippel-Whopper-Rapper
gerne formulierten, wenn sie mit Belllauten heiser keifend die neuesten Wagenmodelle
präsentierten oder Shapes, Shirts & Remakes trugen, die das Management für Productplacing
eben so vorgab, für die neue Modewelle.
Das Dämmerlicht durch die Rollläden streifte das dunkle Ehebett
mit den schönen Ranken der Überzüge und den naiven Bildern von griechischen Göttinnen
über den Kopfkissen.
Beider Herzen in Flammen, leuchteten in der Dunkelheit wie magische Spiegel
zu anderen Welten.
Hier gab es tatsächlich CDs mit Cover und Schallplatten, keine Holowürfel
oder Speichermedien.
Ich ließ Marylin Monroe "Happy Birthday, Mr. Präsident" hauchen
und löschte meinen Durst mit einem Erfrischungsgetränk.
Unglaublich, dieser unverfälschte Geschmack!
Dasselbe hundert Jahre später, industriell immer weiter verwässert wie alle
gewinnorientierten Produkte, mutete im Vergleich wie parfümiertes Spülwasser.
Sie nennen es stets verbesserte Rezeptur...
Die Irrtümer der Industrie und ihre Verkaufsstrategien waren nach und nach
aus den Suchmaschinen verschwunden.
Doch ich besaß ein Buch darüber und wusste, wie schädlich Margarine und Palmöl war und das
Getreideprodukte Herzinfarkte beschleunigten, nicht der Konsum von Fleisch.
Holzfäller spülten damit ihre Hände vom klebrigen Harz, denn zum synthetisierten der Margarine
war jede Menge Benzin nötig. Damit schmierte auch mein Großvater das Brunnenrad
und es lief wie geschmiert, solange ich lebte, trotz jährlichen Regengüssen.
Es waren die gehinrnzerstörenden- untergejubelten Psychogifte, die zur Apathie führten.
All diese Erziehung auf's Körnerpicken, hin zur Repliziernahrung und synthetischen
Imitaten, angeblich, um die Pflanzen und die ausgerottete Fauna zu retten.
Ja, die Pflanzen, die es fast nirgendwo mehr wegen den Jahrhunderten demographischer Vermehrung gab,
durch Kondomverbot unverhütet angetrieben, von Interessen, die den Islam, das Christentum oder sonstwaszur Weltlegion werden ließen.
Es gab keinen Platz mehr, weder für Tiere, noch für Pflanzen, der zu schützen gewesen wäre.
Leben ernährt sich von Leben oder es pervertiert zur künstlichen Imitation.
Woke Veganer und VegetArier, die neue radikale Welle,
welche militant andere bedrohte.
Die Fabrikanten freute es, ihren gehobenen Labor-Leckerbissen den Leuten unterzuschieben,
die nun aus ethischen Gründen auf jeglichen Genuss einer ursprünglichen Lebensweise verzichteten.
Die Freude und Lust wich aus ihren Sinnen, die Gier, die Geltungssucht,
das Prüfen, Anzeigen und Kontrollieren anderer wurde zum Absatz: zum Ersatz!
Ich schlief gut und fest, doch gegen Morgen kamen arge Kopfschmerzen dazu.
Ich nahm mir etwas Proviant mit und entstieg dem alten Herrenhause.
Die Morgensonne ließ das alte verlassene Viertel wie ein Monument erstrahlen.
Ich liebte die Löcher in den Rollläden, alles Schiefe, Zufällige, halb Verwitterte,
welches Spuren wahren Lebens offenbarte. Lebenslinien- und kryptische Zeichen,
ohne verschlüsselt zu sein, nur solventen Hundekunden vorbehalten.
Das altmodische Design der mit Edelholz eingerahmten Geschäfte und die harmlosen Verkaufssprüche
an den Vitrinen belustigten in ihrer Offensichtlichkeit.
Keine psychoaktive Stimulation, gar verfolgende Werbeholos, keine Fangfragen
und lästiges Aufklären von oben herab.
All dies bewirkte ein massives Desinteresse der Bevölkerung, was genau in der
Absicht der bevorzugten Mächtigen lag.
Ich war alleine hier, so wie ich immer alleine gewesen war
und es machte mir nichts aus.
Die Mädchen mit den schönen blauen Augen, in denen meine Liebe
einst vergeblich ertrank!
Mögen sie von Robotern gepflegt niemals eine Talkshow verpassen oder
die neuesten Kreationen schwuler Knabenmodelle!
Ich schämte mich, wie sehr ich mich beschmutzt hatte, diesem Gesindel
Gedichte zu schreiben, bis es sich anmaßte, eine endlos wachsende Seele zu besitzen
und ihr ewiges Unzufrieden-Sein steigerte sich dabei ins Maßlose, ins gläserne
Erwarten allzu einhelliger Herzen.
Bis sie vor eitler Coolness jegliche Wesenswärme vergaßen und ihre größten Ängste
der Pflege ihrer gedopten und umoperierten Leibern opferten.
Im Verhalten, wie Konsumprodukte, verbraucht wie Werbeschleifen,
im Leben unwirklich wie alles was schlichtem Zwecke dient.
Das Kratzen im Halse verstärkt sich und lässt sich nicht verleugnen.
Der Strahlungsgrad außerhalb der Schutzstädte dieser endgelagerten, ach so fortgeschritten
Kapitalwelt würde meine nicht vermarktete Ruhestadte.
Ohne den Gernegroß-Gott gepriesener Ausbeuter, so wie meine Wenigkeit
sich nicht zur Mehrheit verleugnen wollte und ihr Licht überall hin strahlte,
auf das alles schutzlos in großer Einheit gelichtet, zerfiel.
© j.w.waldeck 2009- 3
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Schneemalerei
über dem Meer
die Wolkenbank
Küsten Wälder Wellenklang
über dem Meer
die Sehnsucht weiß
über dem Meer
das sich zerreißt
über der Sonne
kaltes Winterleuchten
über den Strahlen
glitzernde Freuden
Sternennächte
trunk'ner Täler
aufgeschlagen
Eierschalen
auf sternklarem See
liegt weißer Neumondschnee
sanft schneebedeckt
mit weißen Schultern
noch unbefleckt:
Flockenwind
der STILLE weht...
eiskaltes Weh
dem fernes Leuchten
reiner Geist entfacht
will reine Liebe erneuern
wie Schnee in Funkennacht
wie Schnee
in dunklen Tälern
helle lacht
überm Wald der Mond
küsst zitternde Spitzen
Tannen und Fichten
Schneeglöckchen blitzen
deines Busens Verbot
schmilzt Schnee davon
unter heißen Küssen
Genüsse werden Elfenbein
wunde Küsse hauchen allein
Melodien jeder Phantasie
reinigende Harmonie
Herz zerspringt
mitten der See
vereint mit Schnee
mit himmlischem Schnee!
kalter Brautkuss
zarter Mädchenfuß
auf toter Brust:
fühlt sich brennend heiß
bis der Traum entgleist
im Lichte erlöst, wie Schnee
wie reiner Schnee...
© j.w.waldeck 2009- 3
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Ich danke Euch aufrichtig, das ihr solche alten Gedichte von mir derart mögt.
Es ist ein Weg, den ich verlassen habe, nicht aus Arroganz, sondern aus dem Bedürfnis heraus,
raffinierte Gedichte und sinnvollere Kombinationen zu erfinden, die sprachlich
gängigen Mustern und allzu oft benutzte Schablonen vermeiden sollten.
Auch wollte ich dem damaligen jugendlichen Image des hoffnungslos romantischen
Schreibers entfliehen, denn in der heutigen Zeit trifft man viele Leute nur noch dann,
wenn man sie gegen den Kopf tritt.
Lieber Carlos, liebe Sonja, verehrte Lena,
ich werde ein paar der früheren Zeugnisse hier veröffentlichen, ab und zu,
um so die Palette abwechslungsreicher zu halten.
Allerdings, meine Cyber-Lyrik /Science-Fiction) traue ich mich nicht,
hier zu veröffentlichen, da dies wohl zu abstrakt sein würde.
Euch allen einen schönen Sommerabend!
PS: Das ich aufgrund der Tageszeit meines Postens
als Sonnenanbeter bezeichnet werde, trifft mich sehr.
Denn nichts quält mich mehr des Sommers als die Sonne.
Mit freundlichem Gruß,
Waldeck
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- Dies ist ein beliebter Beitrag.
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sie haben keine Farben dort
als auf meinen Wangen
oder auf unbegriff'nen Lippenverliebt allein durchs Wort
können uns nicht berühren
als durch Schmerz
VERGEBEN
wo Distanzen ewig währen
physischer Welt erlegen
doch lass mich
deine verlorenen Tränen sammeln
die gefallen, obwohl sie deinen Blickenentflohen
vielleicht kehren sie
durch die Sonne wieder
als Regenbogen
© j.w.waldeck 2010- 6
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Das war kein Verteidigen. Dafür ist der Klacks zu unwichtig.
Es ist nur ein Versuch, in der Schnellfindung der Schaffensperiode
emotionale und assoziative Einflüsse deutlich zu machen.
Das Unendlichkeitszeichen, das Gegensätze verkettet, die so niemals
zusammen fänden, hätte den Sinn verfälscht.
Hoffe, dein Wochenende war so gut wie das Meinige.... :)
LG. Waldeck
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Da bin ich anderer Meinung. So wie auch moderne Lyrik weitaus mehr noch tut,
als ich gewillt bin, der äußeren Erscheinung willen zu tun.
Alles was für mich passend erscheint, gehört auch dahin.
Ich könnte jetzt eine Erklärung zaubern, wie, das diesen "UND" verkürzt und verkrüppelt
das Paradoxe unterstreicht, aber das wäre nicht aufrichtig. :D
Die Gleichzeitigkeit und die Ambivalenz dieser Zustände scheinen oft so schwer,
das ein saloppes & mir naheliegend schien.
Aber da es für mich keine Bedeutung hat, werde ich dieses & ersetzen.
Es verändert ja nicht den Inhalt, nur die Symbolik um eine Nichtigkeit.
Und gute Nacht dir und Danke für die prompte Antwort!!
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Aufrichtigen Dank, lieber Skalde.
Womöglich bin ich um die späte Urzeit etwas schwer von Begriff,
das ich vorsichtig nachfrage, was mit E. nichts in einem Gedicht zu suchen hat?
Lieben Gruß,
Waldeck
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Das Ende der Endzeitpropheten
Zeitströme, die sich vereinen
zuletzt zusammen fließen
im zeitlosen Begeistern
tote und lebende Paradoxienerinnerungslos thront luftlos
im Vakuum erstickt
das reingewaschene Einheitslot
geleerten Irrlichtsauf versteinerten Inka-Gräbern
kreuzen errichtete Symbole
verbotene Lebenswege
auserwählten „Volkes“gebeugte Glaubens_(b)_rücken
glänzende Stolpersteine
Maskenaltäre für Musterschüler:
gesichtslose Sinn-Särge!zahllos zerstörte Artefakte
außerirdischer Besucher
Prophetenangst stellarer Pakte
Kraftquellen die uns rufen!vergebliche Verbrechen
heillos geheiligter Abrichter
bedrohen vitale Wissenszentren
durch leblose Vorschriften© j.w.waldeck 2016
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den Mohnmond vom Himmel schwindle
in seine feine Blütenwiege bette
die Schaukel an zwei Sternspitzen binde
ins Himmelszelt das Einhorn drehe
die helle Nacht zur Sternendecke stricke
auf Kuschelfüßchen lege
wenn sie im Schlafe wilde paddeln
beginnt die Mondnase zu wackeln
drum kurbeln Sterne die Wanderwiege
auf der Wolken Silberliege
schwebt ein Julchen mit weißen Socken
leicht wie kleine Winterflocken
rufen Mond und Stern den Märchenwind
hebt ins Nestchen das geborgene Kind
kurz guckt es aus müden Augen
wie lieb alle oben schauen
dann muss selbst der kleinste Spatz
in Träume‘s Schnäblein tauchen
© j.w.waldeck 2007
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ach nee, Mr Trinkhalm-Spastik
auf deutungshohe Saugflaschen spezialisiert
nie weiter als fünf Meter vom Supermarkt geparkt
zugeklebtes Obst packen, in Folien konserviert
der sich einen überzieht und trotzdem
noch mehr Mikropartikel kassiert
trotz markierter Morgengymnastik
sein muffiges Veggie-Synth-Teddy isoliert
als lebendes Kondom-Automat Plakat
stets einen Werbeslogan parat
ein Geschmacksverstärker aus dem Labor-Entwerter:
schluckt – instruiert wie ein Selbstmordsoldat
die Psychopille und kämpft in Hülle & Fülle
als Vietnam-Veteran bis zur letzten Hülse
© j.w.waldeck 2019
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Daseinsamphore einer Gottmumie
in Liebe & Freundschaft
Geschrieben am
Daseinsamphore einer Gottmumie
Schwingen trägt die weiße Nacht
Schleier trägt die allmächtige Ohnmacht
graues Gewebe erstickter Lebenszeit
nähren Dementoren tote Träume
frisch in die Sehsuchtsseele eingefroren
dort weinst du in deinem Puppenkleid
für immer erblüht lebendiges Leid
im karminfarbenen Kuss
einer offenen Rose
die verliebter Regentau versüßt
2008