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Claudi

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Beiträge erstellt von Claudi

  1. Die Strophe mit den Reimen auf -ieren würde ich verwerfen. Die sind zu verkopft und unanschaulich. Auch der identische Reim käme für mich nicht infrage. 

     

    Die andere Variante der ersten Strophe gefällt mir besser. Nur das Meer würde ich rausnehmen, wenn du den Teich behalten willst. Schwieriger ist auch der Gegensatz Gewitter im Kopf - Taschen leer. Die vollen Köpfe hatten in der ersten Fassung besser als Gegenpol funktioniert. Der Reim auf bitter ist aber an sich schön. Vielleicht lässt sich da ja noch eine bessere Variante finden.

     

    LG Claudi

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  2. Moin Josh,

     

    herzliches Beileid! Dann lass uns gemeinsam trauern, du weißt ja, geteiltes Leid ist halbes Leid. Wie ich sehe, hast du Antwortgedichte erlaubt. Das trifft sich gut! Ich habe auch noch was zu beerdigen:

     

    Schablonendichterin 

     

    Der wahre Künstler schert sich nicht die Bohne

    ums Metrum, denn er mag das Kakofone

    am liebsten unverfälscht aus der Kanone

    der Wortgewalt. Für Stanze und Kanzone

    bricht er sich keinen Zacken aus der Krone.

    Ich als Schablonendichterin betone

    die Silben richtig, was nach Platzpatrone

    und fade klingt, der hohen Kunst zum Hohne.

     

    Ein schwacher Trost nur bleibt mir: Mit Schablone

    kommt er nicht klar, ich aber mit und ohne. 😁

     

    LG Claudi

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  3. vor 2 Stunden schrieb Kerstin Mayer:

    Das Gedicht ist mit einer Silbenzahl von 10-7-10-7 geschrieben.

    Lässt man eine Silbe weg, dann holpert es beim Lesen.

     

    Moin Kerstin,

     

    ich verstehe, was du damit sagen willst. Für dein Gedicht trifft die Aussage zu, weil du 1. immer betont beginnst und 2. betonte und unbetonte Silben regelmäßig abwechseln (Trochäus). Lernende könnten aus deiner stark vereinfachten Erklärung aber falsche Schlüsse ziehen. Deswegen habe ich die Beziehung zwischen Versmaß und Silbenzahl hier etwas genauer erklärt.

     

    LG Claudi

  4. Am 23.4.2024 um 19:15 schrieb Anaximandala:

    Künstlerisch mit Herz und Seele,
    voller Kopf, die Taschen leer,
    was ich hierbei nicht verhehle:
    Künstler sein ist manchmal schwer.

     

    Doch umstürmt von den Gezeiten
    sind wir immer auch zugleich,
    und so wars zu allen Zeiten,
    bettelarm noch schweinereich!

     

    Moin Delf,

     

    willst du schon aufgeben? Du warst ja länger nicht hier. Also mir persönlich geht das immer viel zu schnell, nicht nur bei dir.

     

    Ich hab die ursprüngliche Fassung nochmal kopiert, damit wir den Vergleich haben. Die Idee für den letzten Vers finde ich ja an sich toll. Sie scheitert nur am "zugleich", da helfen auch die Überarbeitungen der anderen Verse nicht wirklich weiter. Ich spinne mal ein bisschen. Kann sein, dass dir das zu albern ist, es geht mir nur darum, das "zugleich" zu tilgen und ein "selbst" einzufügen.

     

    Sind nur Wasserflöhe gegen

    all die Karpfen hier im Teich,

    aber selbst mit leeren Mägen (im Dauerregen)

    bettelarm noch schweinereich.

     

    LG Claudi

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  5. Hallo Wannovius,

     

    herzlich willkommen im Forum! Freut mich sehr, dass du dich gleich  kommentierend hier einbringst. So lernst du die anderen Mitglieder schnell kennen.

     

    Was ich dir kurz sagen wollte: Wenn du beim Einstellen deiner Werke das Thema angeben sollst, ist nicht die Kategorie, sondern der Titel gemeint. Du kannst die Überschrift leicht anpassen, indem du sie einfach anklickst und die linke Maustaste einen Moment gedrückt hältst.

     

    Ich wünsche dir viel Spaß in unserer Runde!

     

    LG Claudi

  6. Hallo Seeadler,

     

    ja, da kann ich mich Cornelius nur anschließen! Ich freue mich immer, wenn ich eine geballte Ladung Klang und Rhythmus auf die Ohren kriege. Und dieses Ding ist auch noch zum Brüllen komisch. Super! Genau mein Geschmack!

     

    Aber wieso steht es eigentlich unter Prosa? Wenn DAS kein Gedicht ist, heiße ich Knut. 😁 Ich würde es gerne ins  Gedichteforum zu "Humor und Satire" verschieben. Einverstanden?

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  7. Liebe Rosa,

     

    du hast offenbar ein gutes Rhythmusgefühl. Obwohl du kein strenges Metrum gewählt hast, lassen sich deine Verse wunderbar lesen. Das liegt vor allem daran, dass du in jedem Vers genau zwei herausklingende Silben hast. Man nennt es freie Füllung. Dabei kann sich das Ohr ganz auf die beiden betonten Silben pro Vers verlassen und bekommt durch die unterschiedlich verteilten unbetonten Silben dazwischen jede Menge Abwechslung geboten.

     

    Ich habe das Gefühl, dass dir dieser schöne Rhythmus mehr intuitiv aus der Feder geflossen ist, als dass du da bewusst drauf geachtet hast? Sag bitte Bescheid, falls ich das falsch einschätze. Ich möchte dir nichts unterstellen, erinnere mich nur daran, dass du sagtest, du seist ganz ohne Metrikkenntnisse zu uns gestoßen.

     

    Ich würde die Silben gerne mal durchixen. Das mag anfangs noch gewöhnungsbedürftig aussehen, ist aber recht praktisch, weil man so die Verteilung der betonten und unbetonten Silben auf einen Blick erfassen kann.

     

    Ein großes X steht für eine betonte Silbe und ein kleines für eine unbetonte. Verse, die ich zwar zweihebig lesen kann, die aber nicht ganz eindeutig sind, mache ich blau:

     

    Sein ganzes Leben 

    xXxXx

    war Schaffen und Streben.

    xXxxXx

    Hat wenig gelacht

    xXxxX

    und immer gemacht,

    xXxxX

    was andere sagten

    xXxxXx

    die niemals fragten,

    xXxXx

    welche Wünsche er hegt

    xxXxxX oder XxXxxX

    und was ihn bewegt.

    xXxxX

    So vergingen die Jahre

    xxXxxXx

    bis schließlich zur Bahre.

    xXxxXx

    Letztendlich am Schluss

    xXxxX

    kein Abschiedsgruß.

    xXxX

     

    Nur Schaffen und Streben,

    xXxxXx

    ein sehr tristes Leben.

    xXXxXx - Vorschlag: ein tristes Leben xXxXx

    Öfter mal lachen

    XxxXx

    und Unsinn machen.

    xXxXx

    Am Uhrzeiger drehen,

    xXxxXx

    sich die Welt ansehen.

    xxXXXx - Vorschlag: die Welt besehen xXxXx

    Erfüll deine Träume,

    xXxxXx

    nichts mehr versäume.

    XxxXx

    Sei zu Menschen stets gut,

    xxXxxX

    doch bleib auch auf der Hut.

    xxXxxX oder xXxXxX - Vorschlag: doch bleib auf der Hut xXxxX

    Gedankt wird zum Schluss

    xXxxX

    mit letztem Gruß.

    xXxX

     

    Zu Inhalt und Sprache sage ich jetzt nichts, damit der Beitrag nicht zu unübersichtlich wird. Wenn du Lust hast und falls sonst keine Kommentare mehr kommen, kann ich das aber noch nachholen. 

     

    Sehr schön zu lesen! Ich glaube übrigens dass es reimlos ebenso schön wäre.

     

    LG Claudi

    • wow... 1
  8. Lieber Sid,

     

    vor 2 Stunden schrieb Sidgrani:

    Wie kann ich nachträglich die Erlaubnis für Antwortgedichte erteilen? 🤔

     

    einfach oben rechts über dem Beitrag die drei Punkte anklicken und "Bearbeiten" wählen. Dann bei "Gedichtform & Tags hinzufügen" die Buchstaben "antw" eingeben und schon wird dir das Stichwort angezeigt, das du nur noch anklicken musst. Dann die Änderung speichern.

     

    Leichter ist es, wenn du es gleich beim Einstellen des Gedichts mit eingibst. Ich habs dir hier schon mal gemacht, damit die Polizei kein Bußgeld verhängt.

     

    Ein Knöllchen für diesen identischen Reim:

     

    vor 15 Stunden schrieb Sidgrani:

    „Ich geb den Strophen mehr Gewicht
    und mache sie vollkommen,
    das halte ich für meine Pflicht,
    ich bin hier sehr willkommen.

     

    kann ich dir vielleicht auch ersparen. Ich glaube, die Reimpolizei hat es noch nicht gesehen. 😁

     

    LG Claudi

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  9. vor 7 Stunden schrieb Anaximandala:

    (selbst) bettelarm (wären sie noch) schweinereich 🤔

     

    Ach soooo. Ja, jetzt habe ich es kapiert. Die Schwierigkeit lag bei "zugleich". Man darf es nur auf die erste Strophe beziehen und nicht auf den letzten Vers. Dann klappt es und man kann sich ein "selbst" dazudenken. Deutlicher wäre z.B.

     

    selbst bankrott noch schweinereich

     

    aber du darfst der Leserschaft ruhig diese Denkaufgabe zumuten. Da gebe ich zu, dass ich nicht genug auf Draht war. 😄

     

    LG Claudi

    • Schön 1
  10. vor 7 Stunden schrieb Anaximandala:

    Doch umstürmt von den Gezeiten
    sind wir immer auch zugleich,
    und so wars zu allen Zeiten,
    bettelarm noch schweinereich!

     

    Moin Delf,

     

    ich wollte mich nur mal kurz melden um Bescheid zu sagen, dass ich deine Gedichtfäden und die beiden Diskussionen im Wohnzimmer und Schulzimmer noch auf dem Schirm habe, aber nur begrenzt antworten kann, weil ich meine Hände schonen muss.

     

    Hier finde ich gerade ein besseres und vor allem konkretes Beispiel für mein Metrum-Statement. Hier würde ich dich fragen, ob der identische Reim "Zeiten" Absicht oder Versehen war. Beides ist möglich und hier würde ich die bewusste Verwendung als Stilmittel auch vollkommen akzeptieren. Gefallen muss es mir nicht. Ich käme also nicht auf die Idee, dich davon abbringen zu wollen, falls es Absicht war. Falls es ein Versehen war, könnte der Hinweis allerdings hilfreich sein. 

     

    Ich glaube aber, du hast verstanden, was ich im Kritikfaden mit meinem Metrum-Beispiel sagen wollte. Dies nur nochmal als Feedback, um es anschaulicher zu machen.

     

    Im letzten Vers stehe ich auf dem Schlauch. Mit dem "noch" ohne ein vorausgegangenes "weder" komme ich nicht klar. Sollte das nicht "und" heißen? Das wäre eigentlich die logische Fortsetzung nach "zugleich".

     

    LG Claudi

    • Schön 1
  11. Moin Delf,

     

    sehr schön finde ich hier die kurzen Verse! Zweihebig lässt sich der amphibrachische Rhythmus für das Ohr weit länger aushalten als vierhebig. Auch die zwischengeschalteten männlichen Kadenzen sind eine Wohltat, weil sie die Schaukelbewegung am Versende  kurz pausieren lassen.

     

    Den Flüstervers sehe auch ich problematisch, nicht allein wegen des Pleonasmus. Schleichen ist sprachlich auch keine wesentliche Verbesserung, metrisch aber einen Tick günstiger.

     

    Das metrische Problem ist bei "flüstern" das zweisilbige Verb in der Doppelsenkung. Das ist eigentlich ein Unding, weil die Stammsilbe eines Verbs einfach zu mächtig gegen die ultraleichte Ableitungssilbe ist.  Ein zweisilbiges Pronomen wie "seine" lässt sich nach der schweren Stammsilbe von "verschenkt"  leichter in die Doppelsenkung drücken:

     

    verschenkt seine Träume:

     

    Hier stört das Ungleichgewicht der Senkungssilben nicht so sehr. Am günstigsten wäre in diesem Vers wahrscheinlich eine größere Umbaumaßnahme oder ein einsilbiges Verb an zweiter Position in der Doppelsenkung, z.B.:

     

    Ein Lüftchen geht leise

    durchs Blättergeäst,
    und zieht seine Kreise:
    Ein mystisches Fest.

     

    Was ich auch noch nachbessern würde, wären die "taktvollen Tänze". Das ist sprachlich und metrisch nicht ideal gelöst, obwohl die Alliteration natürlich gut passt. Deine Variante:

     

    Im nächtlichen Raunen

    der Winde erklingt

    ein Spiel von den Faunen

    das Harmonie bringt

     

    klingt in den ersten beiden Versen gut, schwächelt aber beim umgangssprachlichen "von den" und der falsch betonten Harmonie.

     

    Ich mach mir auch nochmal Gedanken. So ad hoc habe ich nichts Besseres.

     

    LG Claudi

  12. Danke für das Textbeispiel, mein Lieber. Ne, ehrlich gesagt, ist das Kritisierte hier genauso allgemein formuliert wie im ersten Gedicht. Ich kann mir die Verärgerung, die den Text vermutlich befeuert hat, auch nicht erklären, weil ich mit dir ganz andere Erfahrungen gemacht habe. Tatsächlich bist du einer der ganz wenigen User hier, bei denen ich mir keine Samthandschuhe anziehen muss und einfach meine Bemängelungen raushauen kann, wie mir der Schnabel gewachsen ist, ohne dass du jedes Wort auf die Goldwaage legst. Ich empfinde das als sehr angenehm, weil es mir eine Menge Zeit und Mühe spart. 

     

    Das wollte ich einfach mal gesagt haben. 😄 Wie es die Kritiker machen, die du im Gedicht auf die Schippe nimmst, und was genau sie kritisieren, kriege ich hier nicht zu packen. Mal sehen, was die Diskussion ergibt.

     

    LG Claudi

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  13. vor einer Stunde schrieb Anaximandala:

    ich hatte die Hoffnung, dass vielleicht jemand erkennt, dass es ein Sonett hätte werden sollen,

     

    Ja, ich glaube kaum, dass das jemandem entgangen ist. Dass du den Gedanken dann nicht, wie ich annahm, verworfen hast und es tatsächlich mit unserer Hilfe vervollständigen wolltest, hättest du aber sagen müssen. Normalerweise gehe ich davon aus, dass ein fertiges Werk vorliegt, wenn kein Wunsch formuliert wird.

     

    vor einer Stunde schrieb Anaximandala:

    für den Moment muss ich sagen liebäugel ich mehr damit, das Thema in der jetzigen Form als humoristisches Gedicht zu behandeln

     

    Ah, dann habe ich es also doch richtig gedeutet.

     

    vor einer Stunde schrieb Anaximandala:

    und als Ergebnis dann später ein Sonett zu verfassen, eventuell noch unter Einbindung eines Diskussionsfadens, oder zwei, um die Anforderungen an eine gute Kritik und vielleicht auch die an ein gutes Sonett.

     

    Wunderbare Idee! Besonders das Zwischenschalten eines oder zweier  Diskussionsfäden vor dem ersten Entwurf. Ich freue mich schon auf die Diskussion!

     

    vor einer Stunde schrieb Anaximandala:

    Deshalb werde ich mir erstmal deinen Tipp zu Herzen nehmen, in Prosa zu verfassen, was ich ausdrücken möchte

     

    Prima. Das wäre sicher für alle Mitdenkenden hilfreich!

     

    vor einer Stunde schrieb Anaximandala:

    Also Fremdkritik finde ich als Word, das muss ich einfach einmal sagen, wirklich toll!

     

    Ja? Ich finde Textkritik aussagefähiger. Das Irreführende in deinem Vers war ja nicht das Wort "Kritik", sondern die Formulierung "Ich wünsche mir beim Äußern". Das führt auf das Subjekt "ich" zurück, sprich: "Ich wünsche mir, wenn ich Kritik äußere". Aber lass dich nicht aufhalten. Hauptsache, du verklickerst uns kurz, was du an der Kritik genau kritisieren wolltest. Das hat, glaube ich, nur Gummibaum verstanden. Dass man Gedichte anders interpretieren kann als vom Autor beabsichtigt, dürfte doch klar sein? Ich denke (hoffe!) aber, das meinst du hier nicht?

     

    LG Claudi

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  14. Moin Delf,

     

    zuerst mal eine Anmerkung zum Label: Ich finde es ungünstig, dass du dir gleichzeitig Textarbeit und Antwortgedichte wünschst, weil das die Kommentierenden leicht in die Irre führen kann. Bei Textarbeit geht es ja gerade darum, Eindrücke zur Gestaltung in Klartext, also in verständlichen Prosasätzen, zu formulieren und alles, was nicht zur Textarbeit beiträgt, bewusst aus dem Faden herauszuhalten.

     

    Da ich aber ziemlich sicher bin, dass du Cornelius' Kommentar (den ich eigentlich löschen müsste) in deinem Faden behalten möchtest, schlage ich vor, du änderst das Label auf "Feedback jeder Art".

     

    Wenn ich Zeit habe, schreibe ich später noch was zu deinem Gedicht. Auf die Schnelle kann ich sagen, dass mir der Titel zu allgemein gehalten und einfach langweilig scheint. Da geht bestimmt mehr! Es geht hier  wohl speziell um Textkritik und da vordergründig um Inhaltliches ("falsch zu liegen")? Tja, und wieder finde ich deine reimbedingten Konjunktive, noch dazu mit abgeschnittener Endung. Die würde ich dir ja zu gerne abgewöhnen. 😄

     

    Die von der Kritik eingeforderte Klarheit fehlt mir in deinem Text. Ich ahne, wo es hingehen soll, bin aber von der sprachlichen Handhabung nicht überzeugt, die mir weitgehend wie "mit der Zange hingebogen" scheint. Da müsste mehr Biss und sprachliche Finesse rein! 

     

    Schon der erste Vers ist recht schwammig:

     

    Am 18.4.2024 um 20:15 schrieb Anaximandala:

    Ich wünsche mir beim Äußern von Kritik

     

    Da kann man sich zwar denken, dass es um Kritik von außen geht und nicht um die selbst formulierte Kritik an andere Personen, aber dein Satz löst das nicht präzise. Messerscharfe Verse müssen das leisten, sonst ist der Leseeindruck eher enttäuschend.

     

    Vielleicht könntest du ja mal die wichtigsten Punkte, die du ansprechen möchtest, in Prosa zusammenfassen und probierst es nochmal Schritt für Schritt? Bei solchen pointierten Sachen ist es meist am günstigsten, hinten anzufangen und dann die restlichen Verse gezielt auf die Pointe zuzuspitzen. Der Schluss gefällt mir inhaltlich gut. Da würde ich an einer Formulierung arbeiten, die nicht unbedingt auf -ieg endet und mit ein paar unterschiedlichen Reimen testen, was sie inhaltlich hergeben..

     

    Ich glaube, mit Cornelius hättest du hier einen guten Berater und ich würde auch mitmachen.

     

    LG Claudi

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  15. vor einer Stunde schrieb Rosa:

    Hoffentlich ist die Erweiterung meines Textes nicht in die Hose gegangen.

     

    Nein, im Gegenteil, jetzt kommt erst die humorige Note so richtig rüber! Metrisch ist zwar der letzte Vers nicht "programmgemäß" auftaktlos, aber das bringt bei insgesamt zwei Strophen nicht das Konzept durcheinander. Hier kann man den Auftakt gut als "Schwung holen für die verbale Watschen" nehmen. Das Lesen macht auch keine Probleme, da man ja aus V4 noch im jambischen Rhythmus ist.

     

    Aufpassen solltest du allerdings bei deinen langen Gedichten mit abruptem Wechsel des Metrums. Da geht es, soweit ich sehe, noch etwas wild durcheinander, ohne dass inhaltlich ein Grund ersichtlich wäre. 

     

    Die Reime hast du in der zweiten Strophe kontrastreicher gewählt. Super! Wenn du jetzt in S1 noch "mir" schreibst, hast du ein fetziges Duett. Dann wird die "langweilige" Reimfolge in S1 sogar zum eindrücklichen Stilmittel für den lahmen Kerl. 

     

    Ein Komma habe ich noch ergänzt. Für eingefügte Kommas verwende ich immer ein blaues k, für "kein Komma" schreibe ich kk, dann weißt du das schon mal:

     

     Lieber Mann, du hast nicht "Rücken",

    willst dich nur vorm Walzer drücken.

    Du hast zum Tanzen keine Lust

    und wenn, k dann machst du es mit Frust.

    Jetzt kann mich Karl beim Tanz verzücken. - beglücken?

     

    LG Claudi

  16. Moin Rosa,

     

    ich glaube, solche Fünfzeiler sind bestens geeignet zum Üben und Weiterentwickeln deiner Technik. Rhythmisch gibt es hier nichts zu meckern. Das Gedicht lässt sich gut lesen:

     

    Wollen heute tanzen gehen,

    uns grazil im Kreise drehen.

    Doch plötzlich tut dir alles weh,

    vom Kopf bis hin zum großen Zeh.

    Walzerschritt wird nicht mehr gehen.

     

    Du hast hier einen interessanten Metrumswechsel eingebaut. Die Rahmenverse mit weiblicher Endung sind trochäisch, beginnen also auftaktlos. Die beiden inneren Verse mit männlicher Kadenz sind jambisch. Sie beginnen mit einer unbetonten Silbe, also mit Auftakt.

     

    Etwas schade finde ich die von der Klangfarbe sehr nah beieinander liegenden Reime auf langem e. Hier könntest du beim nächsten Mal auf etwas Abwechslung achten, indem du die inneren Verse bewusst anders auslauten lässt als die äußeren. Das gibt einen schönen Kontrast für das Ohr.

     

    Dass du das Reimwort des ersten Verses im letzten Vers wieder aufnimmst, ist schon ein auffälliges Stilmittel! Kompliment! Normalerweile sind solche "identischen Reime" nicht erstrebenswert. Hier hast du aber das Reimwort nicht einfach wiederholt, sondern ihm beim zweiten Mal in einem neuen Kontext eine neue Bedeutung gegeben und damit die gesamte Handlung in einen tragenden Rahmen gesetzt. Sehr schön!

     

    Uwes Vorschlag gefällt mir auch besser als deine Du-Ansprache:

     

    Doch plötzlich tut mir alles weh,

     

    Prima! 

     

    LG Claudi

  17. vor einer Stunde schrieb Darkjuls:

    Ich frage mich, wonach der Vater wohl dürstet?

     

    Moin Juls,

     

    es dürfte der "Nachdurst" nach übermäßigem Alkoholkonsum sein. Nach der Erzählung aus dem alten Testament machen die Töchter den Vater betrunken und "legen sich zu ihm", um Nachkommen zu empfangen.

     

    Moin Endeavour,

     

    das gefällt mir auch wieder richtig gut! Ich habe mich mit einem breiten Schmunzeln durch deine trochäischen Vierheber gelesen und es dürstet mich nach mehr! 

     

    "Wundert" in eine separate Zeile zu setzen, finde ich ganz passend. Die ersten drei Worte in V1 hervorzuheben, finde ich auch gut, nur würde ich es nicht ganz so krass in Großbuchstaben machen. Ist wohl Geschmackssache.

     

    Die Ebene vor Sodom birgt für mich eine diskrete und herrlich boshafte Anspielung auf die Stadt selbst, die ja ebenfalls zur Zeit der geschilderten Handlung nur noch "Ebene" ist. 

     

    LG Claudi

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  18. Schönen Sonntag, Ihr Lieben! 🙂

     

    vor 14 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

    Das habe ich gestern ja gemacht und habe einen Anschiss bekommen.

     

    Falsch. Ganz im Gegenteil: Claudi hat sich bemüht, dich vor einem "Anschiss" zu bewahren und dir (wie man glücklicherweise im Verlauf des Fadens nachlesen kann) einen freundlichen Tipp gegeben. Des weiteren hat sie dein zuerst eingestelltes Gedicht wertschätzend kommentiert.

     

    1. Den Rat musst du nicht annehmen. Beide Texte zu einem Gedicht zu vereinigen, ist auch eine Möglichkeit, die Forenregeln einzuhalten.

     

    2. Für den Kommentar brauchst du dich auch nicht zu bedanken wie bei den anderen Kommentierenden. Ich werde dich nicht wieder mit lobenden Anmerkungen belästigen.

     

    Letreo, deine Idee mit der Nummerierung, finde ich, ist schon ein guter Ansatz. Ich würde sagen, wenn Herbert es schafft, beide Texte unter einem Titel zu vereinigen, könnte man sogar die beiden Untertitel gelten lassen und  das Werk (ohne Trennlinie) als zweiteiliges Gedicht stehenlassen. 

     

    Vielleicht hast du ja sogar eine Idee für einen Obertitel? Das verbindende "und" reicht hier m.E. nicht. Ansonsten bin ich raus aus diesem Faden.

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  19. vor 4 Minuten schrieb JoVo:

    nachdem das Li mich total angereimt hat, richte ihm bitte aus es möge mich anrufen. 

     

    Moin JoVo,

     

    ich glaube, es wäre gut, die Größe anzugeben. XXL?

     

    LG Claudi

     

     

    • Lustig 2
  20. Moin Josh,

     

    das LI kommt mir bekannt vor. Der Wi... äh, der Ixer könnte glatt mein Bruder sein (eineiiger Zwilling). 😁

     

    Den Zweizeiler hättest du auch gut als Gedicht einstellen können:

     

    Gedichte törnen mich so an

    xXxXxXxX

    Ich bin die ganze Zeit am X'en

    xXxXxXxXx

     

    Astreiner vierhebiger Jambus! Einmal in männlicher und einmal in weiblicher Kadenz. Wow! 😁

     

    LG Xx

     

     

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