Zum Inhalt springen

Claudi

Moderation
  • Gesamte Inhalte

    1.047
  • Benutzer seit

Beiträge erstellt von Claudi

  1. Wie schade! Nur um nicht warten zu müssen, machst du einen Eintopf aus den beiden Gedichten? Es sieht so aus, als würdest du nur schreiben wollen, was du unbedingt sofort sagen möchtest und die Wirkung spielt keine Rolle.

     

    Für das zweite Werk hätte ich dir gerne ein paar Anregungen gegeben. Das fand ich ansprechend mit dem eingearbeiteten Verweis auf das Gleichnis. Und rhythmisch fehlten hier nur winzige Korrekturen. Im Gesamtpaket sind die guten Ansätze nun leider verschenkt. Gut, es ist dein Gedicht. Dann spare ich mir die Arbeit.

     

    LG Claudi

    • Gefällt mir 1
  2. Lieber Herbert,

     

    schon vergessen? Jedes Gedicht bekommt auf Poeten.de ein eigenes Thema. Da Seeadler nun aber offenbar das später eingestellte Werk kommentiert hat, schlage ich vor, du stellst die Heimkehr, die ich eigentlich kommentieren wollte, in einen neuen Faden. Thematisch zusammengehörige Werke dürfen gerne untereinander verlinkt werden. So bekommen die einzelnen Werke sogar noch mehr Aufmerksamkeit. Dann weiß man auch immer, auf welches Gedicht sich die Kommentare beziehen. 

     

    LG Claudi

     

     

    • Gefällt mir 1
  3. Moin Peter,

     

    Am 5.4.2024 um 00:27 schrieb Ponorist:

    Worauf könnte ich in dieser Hinsicht mehr Acht geben?

     

    Okay, dann zeige ich mal, was sprachlich für mich nicht ideal ist. In einem fertigen Gedicht ist es natürlich schwierig, einzelne Formulierungen zu ändern, ohne die Reime zu zerstören. Beispiele werde ich dir deswegen wahrscheinlich kaum geben können. Ich übersetze die kritisierten Passagen also einfach (blau) in besseres Deutsch.

     

    Zitat

     

    Gott hatte den Adam lieb

    als er ihn allein erschuf

    doch alleien mit dem Trieb - alleine

    kam er nicht bei seinem Ruf

     

     

    In V4 wird nicht klar, auf wen sich "er" bzw. "seinem" bezieht. Sicher, die Lesenden können es aus dem vorausgegangenen Inhalt schließen. Eigentlich sollte das aber der Satzbau leisten. Sprachlich ist das also nicht gut gelöst.

     

    Zitat

     

    so vergeblich, Liebesmüh’ - vergeblich war die Liebesmüh

    für die er sich selbst belogen hatte

    lief dieser am Ufer kühl

    nicht über den Regenbogen

     

     

    S2 ist sprachlich bis zur Unverständlichkeit entstellt. Ellipsen wie in V2 sind zwar gebräuchlich, aber unschön. Die in V1 ist schon sinnentstellend und für mich gar nicht mehr zu ertragen (hier hätte ich normalerweise die Lektüre abgebrochen). 

     

    Zitat

     

    dass die Nachkommen anbeten - nur ihn anbeten

    nur Ihn, der die Welt erlöst

    von seiner verschmähten Liebe

    die er in den Abgrund stößt

     

     

    Hier eine unschöne Inversion. 

     

    Zitat

     

    und so ist’s bis heute Brauch

    wen des Herrn Liebe befällt - dass der, den Gottes Liebe befällt

    und von oben predigt auch 

    heimlich einen Adam hält

     

     

    Mit "wen" lässt sich der letzte Vers nicht sinnvoll anschließen. Die ganze Strophe wird dadurch schwer verständlich.

     

    Das teilweise immer noch krumme Metrum jetzt nochmal lesen zu müssen, war, ehrlich gesagt, kein Vergnügen. Nimm meine Anmerkungen also als wahren Liebesdienst in Namen des Herrn. 😄

     

    LG Claudi

     

     

    • Gefällt mir 1
    • Lustig 1
  4. Hallo Rosa,

     

    fein, hier hast du ja schon gut mit Endeavour gearbeitet! Das freut mich immer zu sehen! Ich hole mal den überarbeiteten Text hierher:

     

    Der Winter war vergangen,

    ich fühlte ein Verlangen,

    nach Leberwurst und Sülze,

    im Walde sucht ich Pilze,

    dabei ein Kind empfangen. 

     

    Ja, prima, jetzt passen die Verse metrisch und auch die Grammatik stimmt. Ich denke, das war eine gute Fingerübung. Von der Wirkung ist es nun etwas abgefallen, weil du die Pointe quasi erklärst. Das Bild mit den Windeln auf der Leine war lustiger, weil das Publikum sich die Zusammenhänge selbst erschließen musste. Vielleicht ginge noch ein anderes Reimwort, z.B.:

     

    Jetzt stille ich zwei Rangen.

     

    vor einer Stunde schrieb Rosa:

    Alle guten Dinge sind drei und falls es jetzt stimmig ist, soll das Verslein so bleiben - schwere Geburt

     

    Nein, am Anfang sind die guten Dinge eher so um die zwanzig. 😁 Dies hier war für eine Einsteigerin eine sehr leichte Geburt. In Versform zu schreiben, noch dazu gereimt, bedeutet immer Beschränkung. Da ist es völlig normal, etliche Fehlversuche zu verwerfen und immer wieder neu zu beginnen. Aber mit der Zeit bekommst du Routine und musst nicht mehr ganz so viele Entwürfe in die Tonne hauen. Und die Arbeit lohnt sich! Je länger du an einem Werk tüfteln musst, umso mehr lernst du dabei und umso mehr wirst du es am Ende lieben!

     

    Ich wünsche dir viel Spaß und habe das Gefühl, auch E. macht es Freude, dich hier zu begleiten. 

     

    LG Claudi

    • Gefällt mir 1
  5. vor einer Stunde schrieb Dali Lama:

    Die 8:20 Minuten beziehen sich auf die Dauer, die ein Lichtstrahl von der Sonne auf die Erde braucht^^ 
    Das Licht spielt hier ja auch eine zentrale Rolle - abgesehen davon, dass dies das Sommer-Gedicht in meinem Jahreszeiten-Zyklus ist, soll es hier auf der ersten Ebene um eine Libelle gehen, die zum Schutz vor der Mittagssonne auf einer Fensterbank im Schatten Platz nimmt. 

     

    Boah, das haut mich jetzt um! Ich dachte mir ja schon, dass sehr viel Sinnvolles in diesem Gedicht steckt. Jetzt bin ich erst recht begeistert und sehr froh, dir diese tolle Erläuterung entlockt zu haben, die ich mir später nochmal in aller Ruhe zu Gemüte führen werde. Danke! Ich verneige mich.

     

    Ich glaube, die Info zu den 8 Minuten und 10 Sekunden als Fußnote hätte mir geholfen, bei meiner Deutung näher an deiner Intention zu bleiben. So war es natürlich eine schöne Überraschung. Schade nur, dass mir das wirkliche Aha-Erlebnis ohne deine Hilfe entgangen wäre.

     

    Dieses Gedicht von dir (und nicht nur dieses) hätte soooo viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich hoffe, da kommt noch was.

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  6. vor 23 Stunden schrieb Dali Lama:

    Ja, die bunte Silbenaufschlüsselung steht tatsächlich auch nochmal im direkten Bezug zum Titel!

     

    Das ist ja ein Ding! Ich hatte sogar spaßeshalber mal kurz angefangen, die Sekunden zusammenzuzählen, mich allerdings nur auf die Hebungen (den Takt) konzentriert. Eine Echtzeitangabe bzgl. der Lesedauer konnte es jedenfalls nicht sein. Da meine Zählung schon nach grobem Überschlagen der ersten Strophe nicht stimmen konnte, habe ich die Idee wieder verworfen, auch weil ich davon ausging, sowieso nicht poetisch zu ticken. 😄

     

    vor 23 Stunden schrieb Dali Lama:

    Ich hatte nach Abschluss etwas mit diesem Text gehadert, weil er mir mit den verschiedenen Details, dem Gesumme, der Silbenaufschlüsselung und auch dem "verkopften" Titel fast zu voll rüberkam. 

     

    Ein Gefühl von "überladen" hatte ich nicht. Ich habe einfach versucht, die verschiedenen Details zu einem schlüssigen Ganzen zusammenzufügen. Könnte schon sein, dass ich bei meiner Interpretation im menschlichen Bereich geblieben wäre, wenn das Außengeräusch kein Summen und die Zeitangabe weniger präzise gewesen wäre. Dass die Sekunden wörtlich zu nehmen sind, habe ich zwar nicht vermutet, aber bei einer Larve schien mir die genaue Zeitangabe wohl einfach plausibler.

     

    vor 23 Stunden schrieb Dali Lama:

    Ja, sicher kann man hier gut eine Libellenschau herauslesen, aber den ein oder anderen Gedanken mehr hatte ich noch.

     

    Deine Gedanken würden mich sehr interessieren. Vor allem auch, welche Beschreibungen du als reales Erleben rüberbringen wolltest und welche bildlich gemeint waren. Das zu unterscheiden, fiel mir nicht leicht. Nicht, dass das schlimm wäre. Es war ein Vergnügen, meine Fantasie mit deinem Text verschmelzen zu lassen. Ich würde nur gerne wissen, was du gerne von der Leserschaft erkannt haben wolltest und was du bewusst offen gelassen hast. 

     

    LG Claudi

    • Schön 1
  7. Moin Chris,

     

    über dieses Schöne mache ich mir schon die ganze Zeit Gedanken und komme immer wieder her, um meine Eindrücke zu vertiefen. Inhaltlich stand ich beim ersten Lesen, besonders auch bezüglich des Titels, ziemlich auf dem Schlauch, bis ich dann in der letzen Strophe auf den "Libellenreigen" stieß. Das war das Aha-Erlebnis! 😄

     

    Es geht also um Libellenlarven, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden (größere und kleinere) dargestellt durch die unterschiedlichen Verslängen mit beigefügter Silbengrafik (hübsch!). Allein diese Idee finde ich schon großartig! Und wie praktisch, dass es nun gar nichts mehr zu Ixen gibt. 😁

     

    Als Lebensraum stelle ich mir hier einen Teich vor. Auch sehr eindrücklich dargestellt hast du die Abgrenzung zwischen der nur blass zu erahnenden Welt über Wasser (summSumm) und der direkt wahrnehmbaren Welt unter Wasser. 

     

    Am 12.3.2024 um 21:05 schrieb Dali Lama:

    Noch 8 Minuten und die Stunden waren gut,                                     ~*~*~*~*~*~*
    die hier mit uns im Schatten warten.                                                         ~*~*~*~*~
    Dort draußen ist ein Garten,                                                                          ~*~*~*~

    und irgendwann, da findest du den Mut.                                                ~*~*~*~*~*

     

    Das LI scheint selbst eine Larve zu sein. Möglich wären auch verteilte Sprechrollen, wobei die jeweils sprechende durch ihre Länge gekennzeichnet ist. Mir persönlich gefiele hier gut die Quelle des kollektiven Wissens, aus der sie schöpfen. Auf jeden Fall erschließt sich mir jetzt die Zeitangabe aus dem Titel. Der Zeitpunkt, in ein neues Leben als flugfähige Libelle zu treten, rückt mit jeder Strophe näher.

     

    Am 12.3.2024 um 21:05 schrieb Dali Lama:

    Dann stürzt du dich ins Immergrüne.                                                        ~*~*~*~*~

    Noch 6 Minuten gar nichts tun,                                                                   ~*~*~*~*
    bis dahin lässt du deine Glieder ruh‘n,                                                     ~*~*~*~*~*
    auf meiner Fensterbank, auf deiner Bühne.                                           ~*~*~*~*~*~

     

    Das Fenster deute ich als die Wasseroberfläche. Ist die Fensterbank der Grenzbereich zwischen den beiden Welten? Die Bühne befindet sich offenbar unter Wasser, da die Glieder des LD noch ruhen. Hier könnte auch ein Beobachter vom Teichrand ins Wasser schauen. Die Perspektive lässt sich für mich nicht eindeutig bestimmen, oder ich interpretiere die Fensterbank falsch.

     

    Am 12.3.2024 um 21:05 schrieb Dali Lama:

    Und träge tropft das Bernsteinlicht.                                                             ~*~*~*~*

    Der Himmel ist im Endlosfließen.                                                               ~*~*~*~*~

    In 4 Minuten wird es uns umschließen.                                                  ~*~*~*~*~*~
    Ich seh hinein, nur sehen kann ich nicht.                                                  ~*~*~*~*~*

     

    Hier wird es für mich leicht mystisch. Ich kann viel mit dem Inhalt anfangen, glaube aber, dass zu viel rationales Aufdröseln dem schönen Text keinen Gefallen täte.

     

    Am 12.3.2024 um 21:05 schrieb Dali Lama:

    Dann musst du gehen und mit dir mein Wunsch und Dank                 ~*~*~*~*~*~*

    für einmal mehr Libellenreigen.                                                                  ~*~*~*~*~

    Doch einst, es wird sich zeigen,                                                                      ~*~*~*~

    dann folg ich dir von meiner Fensterbank.                                               ~*~*~*~*~*

     

    Abschließend denke ich, dass der Text aus (mindestens) zwei Perspektiven lesbar ist und dass du die Deutung vermutlich bewusst offen gelassen hast. 

     

    Aufs Handwerk bin ich jetzt nicht sonderlich eingegangen und lasse es mal bei "hervorragend". Die ganze Idee ist so originell und ansprechend umgesetzt, dass ich mein viel zu oberflächlich gegebenes Like von "schön" zu WOW korrigiere.

     

    Leider konnte ich nur ganz grob umreißen, was in diesem feinen Werk drinsteckt. Kommentarlos durfte es jedenfalls nicht bleiben. Ich hoffe, da kommt noch mehr von den Poet:innen! Auf jeden Fall bin ich sehr angetan! Ich glaube, ich mag es mittlerweile noch mehr als dein Frühlingsei.

     

    LG Claudi

    • Schön 1
  8. Moin Endeavour,

     

    schön, dich mal zu erwischen, bevor du ein handwerklich hervorragendes Gedicht schon wieder gelöscht hast. 😁

     

    Für mich ist dies eine feine, sehr gelungene Satire. Genau nach meinem Geschmack. Und die Verse: zum Niederknien gut gebaut mit der Zäsurierung!

     

    Ja, auch mir geht es in Gedichten nicht vorrangig um Inhalte. Ohne die ansprechende Verpackung brauche ich den Inhalt nicht. Dann kann ich lieber einen Aufsatz lesen.

     

    LG Claudi

    • in Love 1
  9. Liebe Letreo,

     

    da ist dir handwerklich ein tolles und eindrückliches Werk gelungen! Genau zwei Strophen - nicht zu viel und nicht zu wenig. Die Anapher "ich mit ..." hast du wirkungsvoll eingesetzt, ohne es zu übertreiben. Oft verführen solche Stilmittel ja dazu, sie totzureiten, weil einem immer mehr dazu in den Sinn kommt. Du bist dankenswerterweise rechtzeitig zum Ende gekommen.

     

    Sehr gelungen finde ich auch den Bauchwehvers. Die Leserin ist bereits durch S1 auf einen Reim programmiert und kann hier mit der "Enttäuschung" durch den ausbleibenden Reim, die Assonanz auf au und das Weh als Nebenbetonung gewissermaßen die Bauchschmerzen nachempfinden. Sehr gut gemacht! Dafür ein Wow von mir.

     

    Nur das Ausrufezeichen nach Gedicht würde ich durch einen schlichten Punkt ersetzen. Leise kommt der letzte Vers m.E. noch besser zur Wirkung.

     

    Ach ja, über den Titel würde ich auch nochmal nachdenken, ansonsten müsste "früher" wohl kleingeschrieben werden.

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  10. Moin Delf,

     

    schön, noch eine weitere Meinung zu bekommen. 

     

    vor einer Stunde schrieb Anaximandala:

    Was ich vorschlagen würde, die Waise wird wohl teils durch Assonanz oder Alliteration mit den anderen beiden Zeilen verwoben, für mich bietet sich das "kam" an ihrem Ende an, eine Assonanz zum Autogramm zu bilden.

     

    Ne, auf keinen Fall! Ich hatte hier extra auf Kontrast gesetzt. Die Waise soll schon klar als Waise erkennbar sein. Ich sag mal so: Für mich ist das ganze Gedicht nah an meiner Idealvorstellung. Nicht, dass ich nicht gerne herumschraube, wenn ich Verbesserungspotenzial wittere. Statt "kam" hatte ich auch "kommt" erwogen, fand "kam" aber klangvoller. Die Assonanz zum Autogramm am Versanfang stört mich hier nicht.

     

    Aber was meinst du denn zu den vier oben angebotenen Alternativen? Siehst du da noch andere Vor- bzw. Nachteile als von mir angesprochen?

     

    LG Claudi

    • Gefällt mir 1
  11. Hei Sid,

     

    das ist ein flottes Ding mit interessantem Metrumwechsel, das sich prima lesen lässt: Je zwei daktylische Vierheber, gefolgt von zwei amphibrachischen Zweihebern und als Abschluss wieder ein daktylischer Vierheber.

     

    Eine Korinthe habe ich gefunden, die du vielleicht noch beseitigen könntest:

     

    es macht mir Freude, Gedanken zu schmieden.

     

    Das schmalbrüstige "es" steht hier etwas ungünstig auf der Hebung. Eine einfache Lösung wäre der Tausch von V6 und V7:

     

    Macht es mir (hab ich die) Freude, Gedanken zu schmieden,

    dann bin ich glücklich und rundum zufrieden.

     

    Aber vielleicht hast du ja eine ganz andere Idee. Ich finde das Gesamtpaket jedenfalls gelungen!

     

    LG Claudi

     

    • Danke 1
  12. vor 10 Minuten schrieb Sidgrani:

    Diese Version ist mein Favorit, gegebenenfalls passt "blüht" besser als"hält".

     

    Danke dir sehr für deine Meinung! "Blüht" hatte ich auf dem Schirm. Das würde sich dann aber nur aufs Veilchen beziehen und nicht so gut zum Autogramm passen. Ich fasse nochmal alle Varianten zusammen und hoffe auf weitere Meinungen:

     

    alt:

    O blaues Veilchen!
    Das Autogramm ist nicht von ihr, es kam
    vom Bodyguard, doch hält es wohl ein Weilchen.

     

    neue Varianten für V3:


    vom Bodyguard. So hält es noch ein Weilchen. - Sids Favorit

    vom Bodyguard. So hält es wohl ein Weilchen.

    vom Bodyguard. So hält es für ein Weilchen.

    vom Bodyguard. So hält es auch ein Weilchen.

     

    LG Claudi

  13. vor 3 Stunden schrieb Sidgrani:

    O blaues Veilchen!

    Das Souvenir von Wladimir, es kam
    als Haken. So hält es noch ein Weilchen.

     

    Lieber Sid,

     

    Was macht dein Veilchen

    in meinem Beet? Ich hab den schwarzen Daumen,

    den schwarzen Gürtel und ein Hackebeilchen.

     

    Damit dein Veilchen als Textarbeit durchgeht, müsstest du zumindest begründen, warum du es für einen Verbesserungsvorschlag hältst. Klar ist es lustig. Vielleicht witziger als meine Fassung. Das Wesentliche

     

    ... ist nicht von ihr

     

    fehlt allerdings. Deswegen hat deine Fassung nicht mehr viel mit meiner Intention zu tun. Na ja, darum ging es auch nicht, stimmts?

     

    Zurück zum Text. Worüber ich diskutieren würde, wäre eine Änderung in V3. Da stand in der Urfassung:

     

    vom Bodyguard, doch hält es wohl ein Weilchen.

     

    Das "doch" nimmt Bezug auf das Autogramm, das auf Papier länger lesbar gewesen wäre und die Alliteration bei "wohl" und "Weilchen" erhöht nochmal die Aufmerksamkeit am Schluss. Die Änderung auf "so" legt nun den Fokus auf die Nachhaltigkeit des Schlages durch die kräftige Männerhand.

     

    Ich habe hier probiert, beide Lesarten einigermaßen gleichwertig zu kombinieren. Auch liest sich die Neufassung jetzt zugunsten der Rhetorik weniger lyrisch, was meinem persönlichen Geschmack entgegenkommt. Einen weiteren Vorteil sehe ich in der durch den Punkt gewonnenen stärkeren Zäsur.

     

    Ist es nun besser? Ist es schlechter? Was meint Ihr? Evtl. käme noch ein doppeldeutig lesbares "auch" infrage:

     

    vom Bodyguard. So hält es auch ein Weilchen.

     

    Ich bin mir noch nicht ganz sicher und lasse es noch eine Weile auf mich wirken.

     

     

    Hi Uwe,

     

    vor 2 Stunden schrieb Stavanger:

    st so ein innerer Reim in Zeile 2 (Souvenir/Wladimir) überhaupt erwünscht? Also, ich finde das eine hübsche Idee, gerade wenn es ein fröhliches oder lustiges Stück sein soll!

     

    von Sid war es offenbar erwünscht und ja, solche hübschen Ideen sind nicht verboten und können so einen Dreizeiler gezielt aufpeppen. Dieser Faden ist allerdings dazu gedacht, mein Ritornell zu zerfleddern. Und bei mir geht es halt ums Autogramm. Das muss bleiben.

     

    Vielen Dank für die vielen Likes! Freut mich sehr, dass ihr mit mir lachen konntet.

     

    LG Claudi

  14. vor 14 Minuten schrieb Stavanger:

    Dieses Gedicht würde ich gerne hier belassen, wenn's geht.

     

    Gerne. Dann sage ich mal was zum feinen Handwerk, damit man auch merkt, dass das hier ein Werkfaden ist. 

     

    Mit einem festen Metrum, hier der Jambus, liest sich das Gedicht angenehm flüssig und melodisch. Reimgedichte sind ja fürs Ohr gemacht und brauchen diesen erkennbaren Rhythmus!

     

    Auch hast du ein interessantes Reimschema gewählt: a b c c b, das das Lesen angenehm abwechslungsreich gestaltet und mir Spaß gemacht hat! 😄

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  15. vor 19 Minuten schrieb Stavanger:

    Klar ist dein hübsches Antwortgedicht willkommen! Vielleicht reicht das Einverständnis auf diesem Wege.

     

    Moin Uwe,

     

    nein, das reicht leider nicht, weil es sonst (nach unseren Erfahrungswerten) in anderen Fäden nachgemacht wird. Das Stichwort könnt ihr selbst setzen, wenn ihr Antwortgedichte in einem Werkfaden erlauben möchtet. Dann ist für alle Mitglieder ersichtlich, dass es sich in den gekennzeichneten Fäden um eine Ausnahme handelt. Anderenfalls gelten unsere  Community-Regeln.  

     

    Bei diesem Faden frage ich mich gerade, ob er nicht besser im Spielzimmer aufgehoben wäre? Dort kann jeder nach Lust und Laune Antwortgedichte posten, ohne auf das eingestellte Gedicht im Kopfbeitrag eingehen zu müssen. Sag einfach Bescheid, falls ich es verschieben soll.

     

    vor 5 Minuten schrieb Stavanger:

    Weiß auch nicht, ob ich da später noch mal reinkomme.

     

    Ja, über "bearbeiten" kannst du das Stichwort auch nachträglich noch setzen. In Spielzimmerfäden brauchst du es natürlich nicht.

     

    LG Claudi

     

  16. vor 2 Stunden schrieb Anaximandala:

    lag im Stiefel nur dein Zeh ..

     

    Moin Delf,

     

    ja, schön schwarz! Da schließe ich mich Josh und JoVo an. Was mir nicht ganz logisch scheint, ist das "dein" im letzten Vers. Man kann wohl davon ausgehen, dass die angesprochenen Kinder Stalingrad nicht erlebt haben. Wie wäre es mit "mein Zeh"? Oder sonst einfach neutral "ein Zeh" ist ja auch ne feine Überraschung.

     

    LG Claudi

    • Schön 1
  17. Am 16.3.2024 um 00:32 schrieb Ponorist:

    Das fine ich, offen gesagt, sehr starr und hat für mich nicht sehr viel mit Musik zu tun. Verse auf diese Weise einzuzwängen wirkt auf mich wie ein Herunterrattern steifer Metriken, die man bestenfalls parodieren könnte.

     

    Du verwechselst es vermutlich mit dem Skandieren. Man soll das Metrum auf keinen Fall im Vortrag so übertrieben sprechen, dass es herausklingt. Das würde sich fürchterlich abgehackt anhören. Aber wenn ein Gedicht nicht vorgetragen, sondern nur gelesen wird, braucht das Publikum diese Orientierung, um die Verse klanglich als harmonisch zu empfinden. Durch absichtliches Skandieren, also übertriebenes Betonen der Silben, lässt sich aber gut überprüfen, ob man im Metrum ist.

     

    Am 16.3.2024 um 00:32 schrieb Ponorist:

    In der Musik ist das Metrum, vereinfacht gesagt, die Geschwindigkeit der Dirigentenbewegung oder die Anzahl der Schläge pro Minute, auf die man ein Metronom einstellt. Das ist sehr variabel von sagen wie 40 bis 200 und kann auch, je nach Werk zwischenzeitig schneller oder langsamer werden (dann natürlich ohne Metronom).

     

    Bei Gedichten ist die Geschwindigkeit auch variabel, mehr noch als bei einem gesungenen Text. Theoretisch sollten Reimgedichte aber singbar sein. Das Wort Lyrik leitet sich ja ursprünglich von der Lyra, einem alten Saiteninstrument ab. 

     

    Am 16.3.2024 um 00:32 schrieb Ponorist:

    Vielleicht hat das Metrum der Gedichte eher Ähnlichkeit mit Rhythmus, wobei das gesprochene Wort mit den Freiheiten der Musik unnatürlich wirken würde. Letztlich orientiert es sich wohl an einem natürlichen Redefluss und das verstehe ich jetzt am ehesten als Metrum von Gedichten.

     

    Ja, das, was man heraushören soll, ist der Rhythmus, der durch die kleinen Pausen im natürlichen Betonungsmuster des verwendeten Wortmaterials entsteht. Das Metrum läuft dabei nur dezent im Hintergrund mit. Der Wohlklang kommt aus den ständig variierenden Betonungsmustern der einzelnen Wortgruppen. Hier ein Beispiel:

     

    Kriege, Dürre, Hungersnot

    Xx Xx XxX

     

    Die Wörter in diesem Vers bilden fast genau das Metrum ab. Noch extremer wäre es gewesen, wenn du geschrieben hättest: Kriege, Dürre, Hunger, Not. Als Einzelvers ist das angenehm zu hören. In mehreren Versen hintereinander klänge diese starre Verwirklichung des Metrums schrecklich eintönig. Das verhinderst du im Folgevers:

     

    ja, so steht es noch geschrieben

    X xXxx xXx

     

    Hier habe ich mal dargestellt, wie man die zusammengehörigen Wortgruppen tatsächlich betonen würde. Da klingen nur die fett gezeichneten Silben heraus. Das "noch" passt zwar auf die Hebungsposition, wird aber längst nicht so stark betont wie z.B. das Verb "steht". Auch das "ja" würde man etwas weniger stark sprechen. Trotzdem bleibt ein schöner, harmonischer Lesefluss gewahrt, weil du pro forma im Metrum geblieben bist. 

     

    Ja, metrisch passt deine Änderung der zweiten Strophe jetzt. Die sprachliche Gestaltung steht auf einem anderen Blatt. Hier wollte ich mich ja nur zur rhythmischen Gestaltung äußern und sehe, dass du mich verstanden hast. 

     

    Klar gibt es auch Lyrik, die nicht taktgebunden ist und mehr auf Bildhaftigkeit setzt, und Prosalyrik. Reime wären hier völlig fehl am Platz, weil sie nur die Wortwahl extrem einschränken und ansonsten kaum wirken würden. Auch metrisch geordnete Verse müssen sich nicht reimen. Aber wenn mit Reimen gearbeitet wird, müssen sie auch gut klingen. Ohne Metrum geht das für mich nicht. Das ist für mich die allererste Voraussetzung, ein Reimgedicht lesen zu wollen. 

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  18. Vielen Dank, liebe Letreo! Dabei haben wir doch noch gar nicht November. Uiuiui, dann sage ich noch schnell was zur einfachen Bauart: 

     

    Hier habe ich vierhebige trochäische Verse in Paarreime gesetzt, je zweimal mit weiblicher Kadenz, gefolgt von einem männlich endenden Schlusscouplet, das eine Pointe bereithält. Die Form hat sich von alleine ergeben, wie bei meinen meisten Gedichten. Freut mich, dass das Gesamtpaket immer noch Anklang findet. 😄

     

    LG Claudi

    • Gefällt mir 1
  19. vor 11 Stunden schrieb Ponorist:

    Ok, @Claudi, nennen wir es Wohlklang

     

    Einverstanden, lieber Peter. 

     

    vor 11 Stunden schrieb Ponorist:

    oder die passende Artikulation.

     

    Nein, das ist schon wieder einen Schritt weiter gedacht und bezieht sich auf den Vortrag des Textes. 

     

    vor 11 Stunden schrieb Ponorist:

    Reine Formenlehre (ich vergleiche sowas immer gerne mit Musik, weil ich mich in dieser Welt sicherer fühle) wäre vielleicht so etwas wie ein Sonett oder was es sonst noch für Gedichtsformen gibt.

     

    Ja, tatsächlich haben Reimgedichte sehr viel mit Musik zu tun (nicht nur vergleichsweise). Sie brauchen einen festen Takt (auch Versmaß oder Metrum genannt), damit sie ihren Wohlklang entfalten und die Reime auf das menschliche Ohr wirken können. Der Takt kommt dabei aus der Abfolge der betonten und unbetonten Silben des verwendeten Wortmaterials. Es geht also darum, eine Art Sprechmelodie zu erzeugen. 

     

    Die Versform, die dabei zustande kommt, kann sehr unterschiedlich sein. Stimmt, die Formen, die häufig verwendet werden (ob nun bewusst oder weil sie sich zufällig ergeben), haben Namen, wie z.B. das Sonett. Man muss diese Namen nicht unbedingt kennen und auch nicht die Absicht verfolgen, eine bestimmte Strophenform zu bauen. Die Form ergibt sich meist von alleine, sobald man denTakt der ersten rhythmisch gestalteten Verszeile im Ohr hat und weiterführt. 

     

    Also genau wie du das hier gemacht hast:

     

    vor 11 Stunden schrieb Ponorist:

    Hatte Gott den Adam lieb

    als er ihn allein erschuf?

    Ganz alleine mit dem Trieb

    kam er nicht bei seinem Ruf

     

    Super! Jetzt kann ich die Strophe rhythmisch lesen. Der Takt in allen Versen ist hier:

     

    betont - unbetont - betont - unbetont - betont - unbetont - betont 

    XxXxXxX

     

    Der Einfachheit halber stellt man häufig die betonten Silben als großes X und die unbetonten als kleines x dar. 

     

    Hast du Lust, dir auch die zweite Strophe vorzunehmen? Das soll jetzt keine Nötigung sein. Es zwingt mich ja keiner, deine Gedichte zu lesen. Aber vielleicht fängt es ja an, dir Spaß zu machen? 

     

    Wenn nicht, freue ich mich jedenfalls, dass du mir geantwortet hast und auf meine Kritik eingegangen bist. 

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  20. vor 13 Stunden schrieb Ponorist:

    Einen Verschönerungsvorschlag darfst du natürlich trotzdem dalassen.

     

    Wie gesagt, geht es mir nicht um Formschönheit. Die wäre ja mehr was fürs Auge. Reimgedichte sind aber fürs Ohr! Es geht also um den Klang. Wenn du dir deine Verse laut vorliest, kannst du vielleicht hören, dass es da an einigen Stellen holpert?

     

    Ich nehme nur mal den ersten Vers und mache die betonten Silben fett:

     

    Gott hatte den Adam lieb

     

    Du beginnst mit einer betonten Silbe. Danach müsste eine unbetonte Silbe folgen, damit sich der Vers flüssig lesen lässt. "Hatte" kann aber nur auf der ersten Silbe betont werden, sonst klingt es unnatürlich. Das Wort passt also nicht an diese Position. Du könntest ein anderes Wort wählen, z.B.:

     

    Gott gewann den Adam lieb

     

    das würde allerdings den Sinn verändern, wie jeder andere Vorschlag auch, und ich weiß nicht, welche Veränderung dir hier noch einigermaßen zusagen würde. 

     

    Würdest du denn gerne lernen, fürs Ohr zu reimen? Falls ja, würdest du gerne konkret an diesem Gedicht arbeiten? 

     

    LG Claudi

    • Gefällt mir 1
  21. Moin Peter,

     

    oh, mir scheint, du gabst dir Mühe!

    Leider Gottes komm ich nur

    kaum in deiner Silbenbrühe

    einem Versmaß auf die Spur.

     

    Ja, ich muss mich tüchtig quälen:

    Manchmal klappt es, manchmal nicht,

    denn allein mit Silbenzählen

    zaubert sich kein Reimgedicht.

     

    Ich möchte hier nur kurz was zum Metrum sagen. Es sieht fast so aus, als hättest du versucht, im Takt "betont - unbetont" zu bleiben und einfach nur die Silben abgezählt. Wenn man die Verse immer mit einer betonten Silbe beginnt, ergibt das tatsächlich eine hohe Trefferquote, weil die meisten Wörter im Deutschen auf der ersten Silbe betont werden. Manchmal werden dabei allerdings einige Wörter genau gegen den Strich gebürstet und das schreddert dann rhythmisch den ganzen Vers. Für Lesende, die solche Verse mit dem Ohr lesen, ist das schmerzhaft.

     

    Mit der dritten Strophe hattest du Glück!

     

    zornig, trotzig und erbost

    gab er ihm die Eva dann

    und zu seinem eig’nen Trost

    quälte er die Welt fortan

     

    Hier hast du die Wörter so gewählt, dass sich die einzelnen Silben alternierend betonen lassen. Das macht für mich den Lesegenuss bei einem Reimgedicht aus!

     

    Wenn du möchtest, kann ich dir gerne die "Querschläger" zeigen. Da ich mir nicht sicher bin, ob du es wirklich wissen möchtest, spare ich mir fürs Erste die Arbeit. Könnte ja sein, dass es dir, wie vielen anderen Reimenden hier, völlig schnuppe ist. In diesem Fall nichts für ungut!

     

    LG Claudi

    • Danke 1
  22. vor 36 Minuten schrieb Sidgrani:

    "Textarbeit erwünscht" lässt nach meiner Meinung auch "normale" Kommentare zu, es ist ja keine Bedingung oder @Claudi?

     

    Lieber Sid,

     

    wenn der "normale Kommentar" im Rahmen der Textarbeit erfolgt, also eher als Randbemerkung, dann ist er erlaubt. Es muss aber mindestens in einem Punkt konkret auf die Gestaltung eingegangen werden. Sonst wäre das Label ja identisch mit Feedback jeder Art und wir bräuchten es nicht.

     

    LG Claudi

    • Gefällt mir 1
    • Danke 1
  23. vor 40 Minuten schrieb Dali Lama:

    Es soll nun keine Ausrede sein, aber tatsächlich wollte ich den ersten und den letzten Vers bewusst wackeliger haben, daher auch die vielen Einsilber.

     

    Ne, dir nehme ich das ab! Die Idee ist ja sehr passend zum Thema und ich finde sie mutig. Auch wenn ich es selbst nicht so gemacht hätte.

     

    LG Claudi

    • Gefällt mir 1
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.