Zum Inhalt springen

Marc Donis

Autor
  • Gesamte Inhalte

    384
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Marc Donis

  1. Das Blinde Intermède Ich wusst‘ es nicht, es war beim Alten, war’s die Liebe – welche schwand, Liebste zog – wie die Gestalten, als der Tag zur Nachte wand. Liebste nun – gedenke meiner, nun vergib‘ mir meine Tat, leidest du in Fängen – seiner, warst die Liebe, ich erbat. War’s so sehr durch ihn gepriesen, legte sich die Nacht aufs Feld, Liebste meine – glichs verwiesen, nun vergib‘ mir – jene Welt! Tat ich unrecht auf den Erden, bitte nun – vergib‘ mir mein, tat ich Sünden mit Gebärden, wieg‘ ich dich in Armen ein. Magst du still in meiner schlafen, magst du ruhen bei mir, mein Kind, mag dein Dasein mich bestrafen, da die Lieb‘ den Tode sinnt. JUNGE: „Stechet Augen aus, Ihr Mutter! Löset mir das Sehen, das Leid, dienen sollen sie als Futter, für die Raben – ohne Neid!“ MUTTER: „Nehm‘ dir nichts des stillen Glanzes, bist du Träumer – ganz erpicht, gleichen Träume - Engeltanzes, Augen nehm‘ ich dir doch nicht! Bin ich nur die Mutter – deine, Leiden – Seien sie verloren, deine Augen sind auch meine, hab‘ ich sie umsonst geboren?“ JUNGE: „Höret Ihr nicht die Gebete? Höret nicht, die Seele spricht, mailich mein ich, was es drehte, Wille kennt die Träume nicht!“ MUTTER: „Bist du gar dem Wahn verfallen? nimm‘ die Waffe und den Schaft, töte Menschen mit den Krallen, gibt dir Gott dazu die Kraft.“ JUNGE: „Mag ich ganz der Wehr nicht dienen, geht die Pflicht vorbei und rinnt, Wehrpflicht, nein, ganz ohne Mienen, letztes Wort, ganz welches sinnt. Mag das Kämpfen gar ich meiden, will ich’s hassen, ganz bestimmt, Kämpfen, töten, ohne Leiden, wer die Sünden mir dann nimmt? Blinde leben doch nicht schlechter, mag ich blind sein, so gekonnt, mag ich leben – nicht als Rechter, sterben – mag ich nicht an Front.“ Der Junge greift nach dem Messer und sticht sich die Augen aus. Berlin-Biesdorf-Süd; 26.12.2023
  2. Das nicht Christliche War das Trübsal ein Gelöster, trug die Nachte jene Tracht, trieben Glocken von den Klöster, zog vergebens still die Nacht. Schwiegen auch die Kathedralen, kam der Kummer; Wie er flog, schien die Ruhe mild zu malen, als ein Mann das Grab bezog. Standen Eltern um das Grabe, war’s der Kummer, welcher ragt, lag im Sarge jener Knabe, war dem Tod er angeklagt. Lag auf Kopfe Lorbeerkrone, sah man ihn und bleichen Dorn, war der Sarg des seinen Thorne, quellten Tränen wie im Born. Eisig starrten auch die Geigen, spielten sie gar keinen Klang, schienen sie so recht zu schweigen, klagend war ihr herber Drang. Jene Liebe, Tod und Tröster, glich sich still die müde Schar, ist das Leben der Gelöster, wie die Liebe es mal war? Waren Wünsche so erhaben, weinte still im Land ein Gast, fingen Leute Erd‘ zu graben, für des Jungen letzte Rast. Standen auch die ganz‘ Gefäße, standen sie – mit Wein gedrängt, ging die Sucht ins Ungemäße, hat der Junge sich erhängt. Lag der Stricke auf den Händen, mit der Kälte und der Wucht, – wollte er die Gier beenden, glich das Sterben jener Flucht . Schrie der Vater, welcher kniete, kniete er sich zu dem Sarg, lass er scheinbar die Levite, sah das Holz, das ihn verbarg. Sprach er dann so sehr besonnen, – war der Junge tot und taub, starben auch mit ihm die Wonnen, starb‘ entsprechend auch das Laub. – „Liebster Junge, finde Frieden, hat der Kummer sich gewebt, wenn wir uns seit langen mieden, hab‘ ich dich wohl überlebt. Nimmer wollte ich das sagen, dass ich nun versagt hab‘, kein Vater soll je tragen, seine Kinder selbst zum Grab. Ist der Tod wohl der Erlauchter, muss ich nun alleine gehen, ist das Leben dann gebrauchter, steh‘ ich weinend in Alleen. Ist die Liebe nur ein Lacher, zieht sie auch wie welche List, ist der Tod ihr Widersacher, weil das so die Wahrheit ist. Liegt mein Herze in den Tiefen, liebster Junge – was geschah? Liegst du nun da zwischen Briefen, bist du leider nicht mehr da. Liebster Junge, kannst du schlafen? Wünsch‘ ich dir den süßen Schlaf, will und mag nicht bestrafen, – trägt die Seele der Seraph. Bin ich scheinbar nur ein Dichter, einster Vater, jener Herr, bin ich aber doch kein Richter, stirbt mein Herze im Geplärr. Merk‘ ich nun die ganze Härte, brach‘ das Herze wie ein Glas, warst mein Sohn und mein Gefährte, tötete dich dann das Maß.“ Säumten ihn noch Dorn und Spitzen, hat’s der Kummer still getan, hielt er auch die Berberitzen, welche schmückten ihn so dann. Brannten auch die Feuerschalen, brannten, brannten – recht belebt, flammten auch rechte die Qualen, was die Seele karg erhebt. Gibt es Tote, welche wären, von dem Sterben, dem Gebot, gleicht es auch dem Ungefähren, Leben heißt für und den Tod. Berlin-Biesdorf-Süd; 26.12.2023
  3. Marc Donis

    An meine Liebste

    An meine Liebste Liebste – kennst du’s Eigentume, Liebste – siehst du’s so gern? Mädchen, bist du eine Blume, bist du aber doch so fern… Liebste – mag das Herz erblinden, sehe nun, was ich so mein, liebstes Mädchen mitten Linden, ewig meine wirst du sein. Berlin-Biesdorf-Süd; 25.12.2023
  4. Rosenschuld I – Exergue Vergebt ihm ihr Engel, vergebt ihm, vergebens! Er ist der Dichter der Trauer des Lebens, liebliches Scheinen im Himmel und Sphären, scheint die Kunst die Lieb‘ zu gewähren, Irren im Himmel azurnere Strähnen, fließt Poesie mit kümmerlich‘ Tränen. II – Intermède Liebliche Zeit, wie bist du verflogen, Liebe so ewig, was unser so drängt, schimmert ergebend der zärtliche Bogen, schimmert für ewig, was Herze so kränkt. Sanftliches Ziehen mit jeglichem Rühren, – ist die Liebe des Blutes wohl Kind? Zögert das Herze beim jeglichen Spüren, weil Menschen der Liebe ergeben, wohl sind. – Ziehe nun fort – so sehr du verworren, ziehe nun fort – für immer dahin, mag das Herze sichtlich zu dorren, Liebste ich bleibe, auf ewig ich bin. Dunkel glich es, blau verhangen, blühten Rosen klar, verliebt, liefen Tränen, süß auf Wangen, ob es Liebe ohne gibt? Gibt es Liebe ohne Leiden? Ohne Leiden, ohne Scham, liefen nun die förmlich beiden, während Sommer sie so nahm. Schien der Duft sie so zu wiegen, so zu einen, wie noch nie, liefen sie, die beiden schwiegen, Bruder, Schwester, liefen sie. Glitt der Winde durch Zypressen, wehten Zweige, so verbeugt, schien der Bruder Leid vergessen, was sein Lächeln sehr bezeugt. Sahen sie die Sonne schwinden, trieb die beiden jener Hauch, mochte sich die Liebe finden, zwischen Herzen ziemlich auch. Blühten Blumen – warm und leise, lag die Dämmerung als Rest, rot und rosa trieben Kreise, hielten sie die Hände fest. Blickten sie belebt zum Äther, trieben Farben jenes Spiel, glich das Wandeln dem Verräter, was dem Mädchen sehr gefiel. Tauchten Farben Himmel rosa, Silhouetten trieben schwarz, glich der Abend Heimatloser, roch der Sommer sanft nach Harz. Rauschten Blätter und die Äste, von den Linden aus gesehen, liefen beide – jene Gäste, durch die müden Nachtalleen. Roch der Abend lieb nach Flieder, auch nach Erde, Holz und Kien, neigten sich die Eichen nieder, lieblich sanft, verliebt es schien. Sang der Teich die seinen Lieder, von der Nacht und seinem Ried, strich der Mond die Erde wieder, weiß bedeckt, verliebt, was mied. Fielen Strahlen zwischen Porsten, zwischen Blüten und dem Schlaf, war das Herz seit lang geborsten, von dem Bruder – einem Graf. War er Graf der Kunst gewesen, jener Lyrik – welche zog, lebte sie von Wort und Thesen, bis sie schließlich dann verflog. Schien der Tau vom Abend loben, mit dem Seufzer, Zorn und Drang, während Winde sich erhoben, wehten still im Kreis so lang. Waren Rosen recht verschlafen, bebten zärtlich in die Nacht, Dorn und Tränen sich dann trafen, glich die Liebe jener Schlacht. Bildeten die Blüten Meere, schönes Ziel, gar süßes Leid, kam die Nacht so wahrlich hehre, trieb der Nebel im Gekleid. Wurde das zu einem Sehnen, was der Nebel hat, erbracht, zogen mild die Liebestränen, in den Abend, in die Nacht. War der Bach so lieb umgeben, von der Schwärze und dem Stolz, glühten tausend rote Reben, auf der Rinde und dem Holz. Klangen letztlich diese Lieder, welche hat der Tag gemacht, war der Tage letztlich bieder, dann ersetze ihn die Pracht. Liefen recht die holden Töne, was der Sommer hat, vollbracht, trieb am Ende nur das Schöne, hielt’s bekränzt gar letzte Wacht. Setzten sich die beiden nieder, auf die Banke – stand im Park, streckte er wohl seine Glieder, auch den Schmerz, den er verbarg. Sprach der dann so lieblich milde, scheinbar flüsternd, mit Bedacht: – „Liebste, scheint es so im Bilde, merkst du reizend diese Nacht? Dräut bereits die Nacht im Lager, nimmt uns jemand bald die Schuld? Scheint die Wollust unser – mager, kommt Maria mit der Huld. Treibt hinweg die Zeit, die schünde, fliegt der Duft der Blumen Schwall, beten wir – vergebt die Sünde, verzeih‘ Maria – noch einmal.“ Sagte dann belebt die Schwester, schließlich dann aus sich erwacht: – „Liebster, drückt die Liebe fester, ganz besonders in der Nacht. Ist es Zeit für milde Liebe, die wir haben dann erbracht, ist der Friede Zeit der Diebe, Liebster – liebe mich so sacht.“ Sah er dann mit dem Bescheiden, zu dem Mädchen, ganz gewiss, klang die Stimme nach dem Leiden, mit dem Schmerz, der sich verbiss. – „Liebste, lass‘ uns nicht bedrängen, ruhe hier, damit nicht’s kehrt, Liebe leidet in den Zwängen, trägt das Herze dann den Wert. Siehst du gar die müden Gärten, wie sie schlafen, wie sie ruhen, gleichen wir den zwei Gefährten, um die Liebe kundzutun. Merkst du, Liebste, in dem Scheine, in dem Mondgespiele – bleich, sind wir Sünder – trotzdem Reine, leg‘ auf mich – so bitter weich. Gleichen wir auch dem Verfalle, – jede Liebe ist ein Amt, ist das Herz das Biest und Kralle, was das unser bald verdammt. Ist das doch keine Beschwerde, liebstes Mädchen, du bist fein, die Eiche wiegt bereits die Erde, wieg‘ ich dich mit Worten ein. Siehst du auch die ganzen Anger, wie sie wehen, gar, in der Flut, gleicht das ganze jenem Pranger, steckt das Herze in der Glut. Merkst du auch das stille Bangen, wie das Herz dem Vogel gleicht, will es frei sein zwischen Wangen, während Kummer so verschleicht. Ist die Liebe, die verscheuchte, mitten dem verstummten Mohn, ist sie auch die tränenfeuchte, flüstert schließlich auch der Hohn. Sieht man Sterne in den Weiten, ist der Marmel auch ergraut, lass‘ uns einfach noch mal gleiten, da Maria zu uns schaut. Mag das Blute dann gerinnen, zwischen Liebe und dem Zweig, küsst der Winde Tod und Linnen, Liebste – meine – bitte schweig‘. Mag das Herz so einfach girren, zwischen Welt und der Chaussée, Liebste – kann man sich verirren, selbst im Sommer zwischen Schnee. I – Clôture Trieb der Schatten durch die Hecken, glich die Dunkelheit dem Schlund, glich die Liebe dem Verstecken, gab die Nachte jenes kund: Waren Herze still am Wandern, glich der Monde schwer wie Gold, trieben Leiden wie der andern, starb die Hoffnung ohne Hold. Sah und blickte man die Farben, war der Sommer wie geschwellt, zogen auch die ganzen Narben, glich das Leben so erhellt. Möglichst gab es auch das Büßen, zwischen Jenem und dem Dort, lieblich wollte man’s begrüßen, alles man starb dann in dem Ort. Triefen Tränen in den Kerben, letztlich sterben wird doch all‘, sicher scheint doch das Versterben, – Leben tut man bloß einmal. Vielleicht bleibt nur Lieb‘ und Kinde, schwarze Augen – Glanz und vag, bleiben wir nicht mit dem Winde, bleibt uns nur der letzte Tag. II - Fin Vielleicht scheint das so erfunden, zwischen Blut, der Schuld, um sich, heilt die Blutschuld keine Wunden, was den Rosen erst so glich. Berlin-Biesdorf-Süd; 23.12.2023 – 24.12.2023
  5. Gischt und Sehnsucht Gischt und Sehnsucht, wie verwoben, scheint das Meere brüsk zu toben, schreit das Wasser mit dem Sinn: "Liebstes Mädchen, gar ich bin..." Und so steht sie an den Klippen, an dem Rand – so bitterkalt, trägt sie Zittern auf den Lippen, so verliert sie auch den Halt. Fällt sie nun auch wohl am Rande, jener Fels – so karg und stumm, fliegt im Falle das Gewande, windet sich im Fallen um. Weht verloren nun das Kleide, schwarz so sehr, den Wellen gleich, treibt hinfort das welke Leide, Tod und Kummer – wo so bleich. Scheint der Kummer gar am größten, traurig fremd – vielleicht nicht hold, nimmer scheint es sie zu trösten, weder Leben noch das Gold. Nichts am Ende kann sie richten, weder Leben noch das Gold, möglich kann man das ersichten, mag sie sterben – jenes Hold. Kommt ihr nun ihr liebsten Mädchen, – einerlei wer ihr auch seid, haltet sie – das jene Fädchen, haltet sie und jenes Kleid. Weht so schwarz der tiefe Samte, jenes Kleid, aus schwarzem Stoff, während Kummer so entflammte, bricht die Liebe ziemlich schroff. Nichts am Ende kann sie richten, weder Leben noch das Gold, mag sie sich wohl auch vernichten, mag sie sterben – jenes Hold. Fällt sie bitter auf die Steine, auf die Steine, wie es scheint, fleht das Mädchen, gar das Reine, ziemlich müde und verweint; „Gar vergebt mir meine Sünden, ist mein Herz gebrochen leer, mag der Tod mich nun ergründen, Leben werd‘ ich nun nicht mehr. Nun vergebt mir, gar vergebens, Liebe ist, was ich auch war, spüre ich des Herzen Bebens, weiß ich nicht, was auch geschah.“ Und so fällt sie immer tiefer, bis das Meer sie dann verschlingt, stirbt sie letztlich auf dem Schiefer, da der Tod den Anfang bringt. Schwimmt das Blut nun auf dem Meere, rote Flecken – treiben hold, sinkt im Wasser letzte Zähre, mögt ihr sterben, wir ihr wollt. Berlin; 23.12.2023
  6. Es gibt auf Erden Menschen doch I – Zum letzten Regen Schwand der Schnee des Winters Pelze, – glichen Regen jenem Herbst, trieb der Schnee hinfort mit Schmelze, liebster Winter – was du gerbst? Magst du uns das ganz versprechen? Letzter Regen – scheinst so mild, trieb die Freude ins Gebrechen, graues Müd; Verhängt im Bild. II – Kind zum Trösten Kam der Tod dem Leben näher, liebstes Leben, das gebrach, glichen Tränen jenem Späher, Weinen trieb dem Abend nach. Liebstes Kind, ganz kann ich trösten, höre nun mein Wort und Lied, scheint der Kummer wohl am größten, wenn der Abschied sich verzieht. III - Nacht und Leiden Zog die Kühle mit dem Leiden, in der Wiege lag die Nacht, zwischen Jenem und dem Meiden, hat er Tod das Werk vollbracht. – Ist der Tod bloß nur ein Wesen, teilst die Hoffnung; Teilst das Grab, schließlich ist er auch erlesen, zieht die Liebe schmerzlich ab. IV - Augen, die lügen nicht Glänzen Augen braun und ocker, brennt das Herze wie am Docht, schrie und schreite es so locker, – bis die Stille hat’s verpocht. Schmolz das Herze in den Silben, Nacht um Nacht und Tag um Tag, schien das Tropfen zu vergilben, – bis es dann versterben mag. V – Drei Schritte vor Gott Kalt war mir so sehr gewesen, fehlen Schritte – drei – bis Gott, sind wir Sünder auch erlesen? Enden wir dann im Schafott. Haben wir den Tod gepriesen, mit der Hoffnung, mit Verstand, liebster Gott, wir wollen diesen, – halten Tod in unsrer Hand. VI – Pracht und Pränger Brach das Eis der unsren Liebe, was das Herze dann gestand, glichen Leiden jenem Diebe, lagen Zweifel auf der Hand. Zwischen ganzer Pracht und Pränger, – wiederholte man den Lob, schien es auch nun umso länger, bis man dann das Leid behob. Berlin-Gropiusstadt; 21.12.2023
  7. Dir ein Gedenken Glichen Leiden Zorn und Früchten, liebstes Leben, das verkannt wurden Toten zu Gerüchten, jene Liebe wurd' verbannt. Sah‘ den Tod ich mit den Augen, lag er steif – so förmlich starr, schien das Elend nicht zu taugen, was das Schwinden dann gebar. Schien das Leide dann zu flüstern: – „Gehe fort! Wie auch zuvor!“ Letztlich küsste ihn das Lüstern, wehte Winde in mein Ohr. Lag der Himmel so verhangen, blass und blässer, bleich und bleich, schien das Herze so verklangen, letzter Atem fiel so weich. Schien so kühl das karge Schweigen, tiefer Kummer – schwer und klar, mochten Tränen auch verneigen, was mit tausend Augen sah. Letzte Flucht; Gar letzter Drange, unverschämt auf solchem Weg, leben dauert viel zu lange, ohne Leben – greif‘ und leg‘. Nehmt ihr Engel mit Verharren, nehmt die Seele; Nehmt sie fort, Abschied heißt den Tod bewahren, möglichst nicht an diesem Ort… Requiescat in pace - † 14.12.2023 Berlin-Biesdorf-Süd; 20.12.2023
  8. Marc Donis

    7,7

    7,7 Zerreiß' meine Verse! Verbrenn' sie für immer! mögen sie brennen im Feuer und Schimmer! - mögen sie am End' auch verbrennen, mag ich die Lyrik gewisslich verkennen! Saß er auch nun im Schein der Grilanden, war es der Kummer, den die beide erfanden, schienen die Leiden ihn innig zu hegen, liebten und liebten den Jungen im Regen, kalt war ihm auch; Was er auch fände, wünschte der Junge sein baldiges Ende, war das Gefühl; Das Kribbeln wie Säure, wich nun das Leben, das wahrliche teure, war doch das Kribbeln einsam und schwächer, weinend und weinend bezog es die Dächer. Berlin, 18.12.2023
  9. Wie ein vergessener Tag Dunkel und dunkler wurden die Tage, ein Schimmer von Pein war grade erwacht, trieben die Leiden mit spärlicher Klage, dunkel vermummt war die ermüdete Nacht. Schien der Kummer sehnlichst zu treiben, schien er zu laufen, so wahrlich bedrängt, wollten die Sorgen die Seele verschreiben, waren die Augen durch Tränen erhängt. Blühten die Rosen durch Kummer erlegen, sieh‘ das Elend, so wahrlich, es sieh‘, vereiste die Rosen der vergiftete Regen, schien im Schatten die süß‘ Melancholie. Liebliches Leid, magst du dich bewegen? Im Herzen, in Seele, so wahrlich, so welch‘, magst du erpicht die Kummer erregen, magst du nun trinken, die Wässer vom Kelch? Lief nun ein Junge die Straße besonnen, trieben die Ängste in ihm gar so mild, war das Elend in seinem geronnen, sah er erschrocken ein grausiges Bild. Lag ein Mann auf dem dreckigen Boden, regungslos war er, so kühl und erstarrt, glichen die Hände Wurzeln und Loden, während er lag, so bitter verharrt. Während Beamten sahen und schwiegen, schwiegen die Augen mit trüblichem Blick, sahen sie den Manne einfach so liegen, glich der Tod einem lieblichen Strick. Stand vor ihm die trauernde Rettung, spät waren sie, so leider zu spät, kam der Tod mit leichter Verspätung, hat der Tod doch den Manne verdreht. Lag er so still; Im Grunde gewesen, glich seine Jacke einem wahrlichen Tuch, leblos erstarrt, das Herz nicht am Pesen, trieb durch die Straßen die Seele und Fluch. Roch seine Jacke so beißend nach Seiche, hob aus der Jacke sein rechtiger Fuß, lag nun bedeckt die traurige Leiche; Bekümmert zog nun der letzliche Gruß. Ruhe in Frieden... Berlin, 16.12.2023
  10. Hallo @Tobuma, vielen Dank für die tröstenden Worte. Liebe Grüße aus Berlin Marc
  11. Marc Donis

    Verliebt in dich

    Verliebt in dich Ich war verliebt, das war’s gewesen, du wirst das ganze wohl nicht lesen, doch leider mag ich dich noch missen, willst du doch die wahrheit wissen? Ich will dich lieben, doch verdrängen, mein herze gar in diesen zwängen, will dich lieben währenddessen, wieso kann ich nicht vergessen? gar Verdammt, dass ich dich liebe, fliehe Leid, gar welches Bliebe, ist es das, das wir nicht passen? Ja - du hast mich auch verlassen, - bevor ich uns verlasse... Berlin; 13.12.2023
  12. Marc Donis

    Eine Dichterode

    Eine Dichterode Gebt mir die Kunst, das ganze Bestreben, – mag die Lyrik nach meiniger leben, nach meinigem Worte, nach meiner Begier, Dichter der Trauer, das bleibt wohl nur mir. Gebt mir die Art, den Wille, die Ganzen, – mag meine Lyrik nach meiniger tanzen, nach meinigem Worte, nach meiner Begier, – blühen die Verse mit etlicher Zier. Gebt mir den Drang, das ganze Anliegen, – mag der Kummer die Lyrik erwiegen, gebt mir die Kunst mit jeglichem Wind, weil wir Dichter die Götter wohl sind! Berlin, 13.12.2023
  13. Pražská prosincová píseň* Herzliches Karlsbad mit Liebe ersehnt, liebliche Stadt in diesem Jahrzehnt, liebliche Stadt – du jener Erlöster, bist du des Herzen des meinen Vertröster. Ruhst du ermüdet im Laube und Lehm, gehört das Herze dem müden, bloß wem? Ruht bereits das glänzende Tal, liebliche Liebe kommst du noch Mal? CHOR: Liebliche Tschechen führen den Reihn, friedliche Tschechen tanzen euch ein, gläubiger Sohn der tschechischen Treue, – blühen für dich die ganzen Efeue. Liebliche Leute mit Ruhm und dem Glanz, tschechische Herzen – ein Feuer und Tanz, blühen die Rosen auch reizende Linden, mag man die Liebe in Tschechien finden! Liebliche Slawen, ihr Volk und ihr Kinder, wird das Leben in Tschechien linder, friedliche Tschechen, das Herze so brav, gleicht hier das Leben wohl einem Schlaf. CHOR: Liebliche Tschechen führen den Reihn, friedliche Tschechen tanzen euch ein, gläubiger Sohn der tschechischen Treue, – blühen für dich die ganzen Efeue. Liebliche Leute mit Ruhm und dem Glanz, tschechische Herzen – ein Feuer und Tanz, blühen die Rosen auch reizende Linden, mag man die Liebe in Tschechien finden! Liebliche Stadt, du hast mich gewogen, spannte die Liebe in dir mit dem Bogen, ruht bereits das glänzende Tal, liebliche Liebe kommst du noch Mal? Ruhiges Ende, ganz ohne den Scherben, mag ich dann doch in Karlsbad versterben. CHOR: Liebliche Leute mit Ruhm und dem Glanz, tschechische Herzen – ein Feuer und Tanz, blühen die Rosen auch reizende Linden, mag man die Liebe in Tschechien finden! Berlin-Gropiusstadt, 11.12.2023
  14. Hallo @Anaximandala, ich bedanke mich herzlich für deine positive Meinung. Und um deine Frage zu klären, der Verlauf der Geschichte ist eher abstrakt gehalten, sodass es konkrete Geschichte gibt. Liebe Grüße aus Berlin Marc
  15. TEPLÝ A LŽIVÝ VSTUP - EINSTEIG Liebster Engel; Lass‘ mich schlafen, bin ich doch kein Alchimist, während Kummer mich betrafen, mag ich wissen, wo du bist. War’s die Liebe, die wir mögen, während Schmerz sich hinterblieb, zeichnet sie sich durch die Bögen, liebster Engel; Hab‘ dich lieb. Gibt es das, was wir auch möchten, sicher, sicher – Ganz belegt, schien das Herze sich zu flöchten, liebster Engel; Ganz erregt. Liebster Engel; Scheint’s verlogen, mag ich wissen, wo du bist, scheint die Liebe so verflogen, liebster Engel; Nicht so trist. PRŮPOVĚĎ - LEITSATZ Schien es ziehen und zu zerfallen, jene Hoffnung, jenes Licht, schien zu leiden, Herzgeballen, rühmt das Herz der Liebe nicht. PRVNÍ ČÁST - ERSTER TEIL Es war schon spät, zur späten Stunde, Regen fiel so kalt und schwer, zeigte sich vielleicht die Wunde, zog ein Junge durch das Meer. Müde schien er matt zu schleichen, liebste Klage, liebste Nacht, schien der Winde ihn zu streichen, glich der Kummer jener Pacht. Glich das Leiden den Gebärden, so verneigt und so verstellt, rollten Perlen auf den Erden, schien das Dunkel nicht erhellt. Müde war die späte Stunde, so verschlafen, so erbleicht, möglich brachte sie die Kunde, trieb das Elend viel zu leicht. Schliefen Wunder ihm zuliebe, jene Hoffnung nichts bewies, waren Leiden jene Diebe, regten Tränen über dies. War das Herz ihn im verdorren, so ermatten, still und schwach, möglich hat‘ er das geschworen, gab die Liebe schließlich nach. War er nun durch Liebe Tote, sterben wird er nicht erneut, Lehre brachte er als Bote, Liebe hat‘ er sehr bereut. Schien gar diese ihn zu quälen, war der Dorne ihm zu scharf, kannte er auch andre Seelen, die die Liebe unterwarf. Schien das Herze karg zu schorfen, Wunde, Wunde, Blut um Blut, war er auch dem unterworfen, jene Liebe Leiden tut. Schien das Herze ihn zu beizen, was die Seele auch ergriff, wollten Lügen ihn auch reizen, was die Liebe dann abschliff. Wurde nun sein Herze stummer, immer kälter, Tag für Tag, legte sich in ihm dann Kummer, ruhte dann in ihm der Schlag. Schien er innerlich erschlagen, jenes Herz, das sich gebot, starb es einfach an den Klagen, jenes Herze - trieb so tot. Legte Kälte in ihm nieder, ertränkt in Eise und dem Teer, lieben tut er nicht schon wieder, jenes Herz, verbraucht so leer. Lief der Junge mit dem Rauchen, schien das Leiden so beherzt, wollten sie im Rauche tauchen, war die Lunge so verschmerzt. Selbst im Elend blühten Rosen, war sein Leben bitter trist, glichen Schmerzen den Leprosen, war die Freude nur vermisst. Schienen Leiden ihn zu küssen, so verliebt; Bloß auch geheim, liebste Sorgen, wie sehr müssen, zogen jene durch den Seim. Flossen regelrecht die Tränen, zwischen Tugend und dem Pein, spiegelten sich müd‘ Fontänen, zwischen Wissen und dem Sein. Ahnte er bedrängte Weisen, wusste er auch, was geschah, wollte liebste Lieb‘ nicht preisen, – war das Tote immerdar. Glichen Pfützen tiefen Teichen, waren sie mit Angst bewegt, lief der Junge – nicht zu weichen, ohne Gunst und Mut erregt. Lief er kalt – gar ohn‘ Bedenken, Eilte er; Durch Regen fiel, weder Lächeln noch ein Schenken, – lief er hastig zu dem Ziel. Schien er nicht die Kält‘ zu spüren, kühl war es – so bitterkalt, trieb in ihm der Tod; Ein Rühren, liebstes Leben starb schon bald. Möglich war sein Hauch erfroren, Frost war das; Was ihn so zog, schien er sich zwar nicht verloren, – jenes Leben, das verflog. Trauer war, was ihn so schwächte, liebster Kummer – welcher Ton, schlaflos blieben seine Nächte, Müdigkeit war nun sein Lohn. Trübe Augen, die nicht schliefen, sahen Engel – dicht an dicht, hörte er das, was sie riefen, jeden Tag – im Dämmerlicht. Spielten sie mit ihm wie Harfen, – spielten Saiten jenen Klang, mitten Noten und dem Scharfen, spielten sie wohl auch zu lang. Glich das Herze einem Bronnen, jeder Kummer mit dem Hass, möglich hat das Leid gewonnen, sprang das Leben wie ein Glas. Sah man auch wohl seine Scherben, drückend, drückend in dem Sein, – lieber würde er auch streben, als zu leben in dem Pein. Schien er nicht das zu ertragen, jenes Leben – fliehe, flieh‘! Leben kann man ohne Klagen, sagt dem Jungen einfach wie! KONEC PRVNÍ ČÁSTI - ENDE DES ERSTEN TEILS Floh‘ verträumt die letzte Blüte, hängt die Freiheit nicht im Raum, weder Liebe noch die Güte, liebste Engel gibt es kaum… Schimmern Tote müd‘ und leise, jenes Leben – fliehe, flieh‘! Kann man leben mit der Weise? Sagt dem Jungen einfach wie! Berlín-Biesdorf-Süd, 10. prosince 2023 Berlin-Biesdorf-Süd, 10.12.2023
  16. Herzspurelegie Želmíra: „Fandest du Ruhe zwischen Grab und den Schlünden, liebst du das Leben oder gar welch‘ den Tod, kannst du die Trauer der andren ergründen, liebst du das Leben oder gar schon die Not? Magst du mein Leben wahrlich nicht brechen, was wenn man Ende die Liebe nicht wär‘, willst du mein müdes Herze erschwächen, ist der Tod gar nur ein leeres Gemär‘? Willst du mich so wahrlich ersetzen? Liebster – das ist nur ein jenes Gebild, weint sie zwischen jenen Gesetzen, hört man die Klagen der ihre so mild. Liebster Kummer, magst du entschweben? Ziehe vorüber – Du jeglicher Wahn! Nimm‘ auch am Ende mein trostloses Leben! Weil das Klagen schlussendlich gewann…“ Berlin-Biesdorf-Süd; 09.12.2023
  17. Das Lied der Narzissen Blühten bereits die goldnen Narzissen, auf den Trümmern so müde und hold, wurde das Leben so scheinbar entrissen, bekränzte die Blüten den Tode so Gold. Weinte die Mutter und flehte im Winde, war ihre Wohnung verbrannt und versengt, schrie die Mutter so bitter zum Kinde, die Tränen, sie flossen, das Herze bedrängt. Stand sie in Trümmern, in müden Ruinen, klagte es trüblich, so milde wie sie, schien das Trauern zum Leiden zu dienen, sodass sie weinte, verfluchte und schrie. Stand auch der Vater in jeglichen Dramen, saß er bedrückt auf witternden Stein, raunte auch er der Tochter den Namen, schien er vergiftet vom Grame zu sein. Sah er das Elend – die herzlosen Bilder, trieb auch sein Blick verwirrt hin und her, schlug das Leid nicht weniger milder, trübte die Angst so schlussendlich schwer. Wo war das Herze, das sich so beschritte? War es die Zeit, wo Glück sich verschob, hallte durch’s Lande die letztliche Bitte, ersetzte die Trauer den lieblichen Lob. Niemand wagte er so zu vermuten, war das Glück vorüber und nicht, schien auch das Herz zu verbluten, zogen die Narben durch’s kühle Gesicht. Glänzte der Himmel im wahrlichen Truge, floss aus dem Tage die Nachte genug, eilte die Klage scheinbar im Fluge, das Leben im Feuer ertrinkend zerschlug. Suchten in Trümmern die treuenden Gräber, durchgruben behänd das erstrebende Wrack, durchzog der Pein vom Herze zur Leber, zerbrachen die Steine durch jeglichen Schlag. Durchschlug das Geröll die verrosteten Spitzen, durchzog die Nachte ein jener Geklang, schien das Eisen so wahrlich zu blitzen, was durch den Monde so wahrlich entsprang. Wurde de Tod zu letztlichen Dingen, was bloß so trieb wie ein wahrlich‘ Gedenk, während die Zeiten; Die Stunden so gingen, wurde der Kummer zu einem Geschenk. Schien sich das Leben so sehr zu wenden, war das Leben nicht mehr so erwarmt, mögen Engel die Liebe nun spenden, Hoffnung war jenes, was jeden erbarmt. Schien der Winde den Baume zu reißen, fielen auf Sucher die Blüten und Blatt, die Suche begann sie am Ende zu beißen, wurden durch Kälte die Hände so matt. Gruben die Männer erpicht in der Nachte, suchten das Mädchen beherzt mit Gefühl, schlugen in Trümmer Löcher und Schachte, versuchten zu kämpfen gegen Todesgekühl. Saßen die Raben auf spärlichem Aste, blickten sie müde mit erschütternder Gier, waren sie der Lage Zeuge und Gaste, so kreischte und kreischte ein altes Getier. Regte den Kopfe als auch die Flügel, und kreischte und kreischte erbost, versanken die Sterne hinter dem Hügel, spendete Kummer den willigen Trost. Nun wahrlich begann es zu tagen, ein Schrei durchzog nun das Land; Die Sucher, sie schafften zu schlagen, zu borgen die erstliche Hand. „Beeilt euch! Beeilung! Macht schnelle! Wir haben bereits die Finger befreit!“, schrie ein ermüdet‘ Geselle, nach Stunden; Nach jeglicher Zeit. – So rief auf einmal ein Zweiter: „Sie liegt hier unter diesem Gebälk, grabt! Grabt endlich nun weiter!“, die Stimme brach; Wahrlich zu welk. – So rief auf einmal der Dritte: „Helft mit! Mit klarem Getast! Sie lebt! Durch jegliche Bitte!“ So hat‘ er die Schaufel umfasst. Sie räumten Stein nach dem Steine, gekämpft mit jeglichem Schweiß, befreiten des Mädchens Gebeine, das Schicksal, es zahlte den Preis. Der Vater sah die Tochter verborgen und erhob sich mit ermüdetem Bein, es schwanden in ihm zwar die Sorgen, erklomm er die Trümmer – den Stein. Der Vater versank in dem Lachen, er dachte, sie sein nun vereint, drangen Gelächter durch Rachen, doch trotzdem klang es verweint. – So rief erneut der Finder: „Ihr Atem ist wirklich verhallt, es macht die Hoffnung nicht minder, ihr Körper ist einfach eiskalt.“ So gab er nun den Körper entgegen, der Vater hielt sie an Bruste gepresst, so standen sie im strömenden Regen, er hielt sie – so wahrlich, so fest. – „Siehst du nun, die Augen so trübe, halt ich dich, ich lass‘ dich nicht los, starbst du inmitten der Hübe, liebe ich dich – gewisslich, so bloß. Hört man nun das Weinen und Klagen, ich leistete nur spärlichen Schutz, wie konnte ich so einfach versagen? Du starbst inmitten vom Schmutz. Siehst du nun die feinen Narzissen? Keine Angst, ich bleibe wohl hier, dienen die Blüten so sicher als Kissen, begraben werden Narzissen – mit dir…“ Berlin-Gropiusstadt; 08.12.2023
  18. Wir wurden uns fremd Verblüht bist du – die meine Gabe, verblüht, verbrannt so sehnlichst schnell, nun trag‘ ich dich auch wohl zum Grabe, die meine Freundschaft – mein Gesell. Auch trag‘ ich dich in Händen – meinen, erbleicht, erbleicht bist du so karg, gar will der Kummer mich auch peinen, nun ruhe sanft in deinem Sarg. Ich Wissender mit müder Güte, ins Trauern bin ich still getaucht, verweht, verweht die Freundschaftsblüte, verweht, vorbei – sie ist verbraucht. Vergebe mir – ich hab’s gemieden, die Freundschaft gar auch das Vertrauen, nun lebe wohl – du liebster Frieden, weiche – fliehe vor dem Grauen. Vielleicht mag es so zu neinen, was das Herze bloß so traf, rühmt die Liebe zwischen Steinen; gar durchziehen sie den Schlaf. Kummer scheint, man muss in tragen, was die Freundschaft still verbog, leben zwischen Leid und Klagen, was das Herze nicht erzog. Liebe gibt’s in tausend Scharren, doch jede Schmerzen hinterließ, will man kämpfen, welch‘ Verharren, was das Herz ins Sterben stieß. Fließt zum Schluss die sanfte Träne, Liebe auch – ein warmer Tod, mag es ändern – sich das Jene, kummert es im Leidgebot. Kann man Liebe wirklich missen? Als hätte sie so viel gewagt, verendet auch auf Sterbekissen, gestorben still – nicht mal beklagt. Scheint das Herz sich zu ertränken, dicht an dicht, so wahrlich welch‘, mag‘ ich leben – ohne denken, trinkt das Leid aus seinem Kelch. Schmeckt das Leid nach dem Ergrimmen, liebstes Leben – weiche weit, wahrlich mag es auch nun stimmen, ruhe sanft – auch mit der Zeit. Scheint das Leben bitter herben, gehe nun – so jeglich‘ weich, alles muss, selbst Leben sterben, ziehe fort; Du Glück – so bleich. Merkst du nun die förmlich Lasten, aufgetan davon, was ich besaß, liebste Engel, lasst mich rasten, ich bin der, der sich vergaß. Weißt du noch, was wir dann taten? Stimmt, das war so nicht gemeint, Herz und Freude wir zertraten, scheint sie nun; So sehr verweint. Vielleicht wollten wir uns proben, scheinbar war es uns zu viel, wir erstickten im Geloben, nimmer war das unser Ziel. Gibt es das, was wir erkennen, ohne das, gar den Verrat, entfremdet kann man uns nun nennen, sehnlichst trüb, vielleicht schon matt. Vielleicht richtet mich das Alles, logen wir auch nur im Licht, kommt die Zeit des Niederfalles, was die Lügen dann zerbricht. Möglich sind wir zu verschieden, Ahnung ist nun – was auch blieb‘, ruhe herzlich – jenes Frieden, jener Kummer hat mich lieb. Hätten wir Zeit zum Gestalten, liebstes Mädchen, du dort stehst, weder Tod noch Angst kann halten, das schwache Herz, das du verdrehst. Fliehe du – du totes Schweigen, Nächte tun die Leiden auf, sanftes Leid; Magst du es zeigen, ohne Tränen – jener Lauf. Mag es nun an mir nicht hängen, spürst du letztlich‘ Herzgeschlag, mag es schmerzen, mag es drängen, kann es leben – wie es mag. Scheint das Leid so sehr entschlossen, spürt es auch nach einem Stoß, wurde auch mild Blut vergossen, scheint der Kummer dann zu groß. Sein die Leiden jene Wächter, sei es Tage oder Nacht, Kummer trägt auch sein Gelächter, ist das Trauern angebracht. Mag es auch so sehr zu reichen, siehst du, siehst du es so fern, scheint das Leben zu erbleichen, liebstes Mädchen – hab‘ dich gern. Liebst du jenes – das Benehmen, bin ich Gläubiger – wie du, Freundschaft will sich erschämen, liebstes Mädchen – stille Ruh‘. Mag der Tod – das ganze Wissen, liebster Tod, was du bemühst, scheint das Leben so zerrissen, während Rosen zu verblühst. Siehst du auch die Herzensschatten, sanftes Lächeln, magst du nun, war die Freude, die wir hatten, mussten wir sie kundzutun. Liebst du Leiden mit dem Tosen, während es in Tränen schwimmt, riecht der Tod nach letzten Rosen, bevor der Tod sie selber nimmt. Schimmern sie in karger Röte, letztlich war der wirre Kreis, war der Anblick, der sich böte, glänzen Küsse, wie so weiß. Schien der Kummer welk zu grüßen, müder – müder im Gesicht, wollte er den Tod versüßen, schien verweint, das Liebeslicht. Mag das Zögern sich nun spenden, bitter-mild, es scheint verweint, tragen wir das Leid in Händen, was uns beide lieb vereint. Siehst du es; Die Tränen, meine, liebstes Mädchen, das du bist, Tränen wein‘ ich, als sein’s deine, liebstes Mädchen, sei nicht trist. Küssen Herzen das Umranken, sterblich Lächeln, schwaches Wort, muss man sich das ganz verdanken, totes Leben – schwacher Ort. Ziert die Milde mit den Flammen, sie nur, sie nur so erpicht, scheint die Liebe mich verdammen, verlier‘ ich Glauben, jene Sicht. Kalte Liebe – magst du stummen, fliehe, fliehe mit dem Schritt, fürchte weder Zeit noch Kummen, fliehe, meide – trag‘ das mit. Glänzt und trauert es so denklich, Rose, Trauer, Freundschaft, Glück, mag es eilen – so unendlich, liebster Tod, bring’s gar zurück. Mag den Schmerz er mir erlassen, so bitter-trüb – so immerdar, mögen Tränen still verblassen, schwinde Leiden – Liebe gar. Fließen Tränen – welches Gleiten, gleiten sie wie Perlensand, fließen sie in seichte Weiten, rinnen sie durch meine Hand. Will ich sie so sehnlichst greifen, will sie nehmen, will sie holen, mag ich leben – mag ich schweifen, bleibt das Herz in mir gestohlen. Liebstes Mädchen, lass‘ mich sagen, erstickt‘ die Freundschaft wie im Seim, will ich beichten – ohne Klagen, halt ich dich und Herz geheim. Schwache Stille, müde Blicke, kenn‘ ich dich, das liebste dein, scheint es nimmer – ich ersticke, an den Sünden – Leiden – mein. Vielleicht sind wir zu verschieden, letztlich hat das nichts gebracht, nimm‘ dein Leiden, nimm‘ den Frieden, jenes hat mein Herz bewacht. Liebstes Mädchen – geh‘ und heile, Zeit hat Narben bloß gestemmt, gehe du – nach dieser Weile, wurden wir uns wohl zu fremd… Berlin-Gropiusstadt; 07.12.2023
  19. Jeglicher Winter Fällt der Schnee in etlichen Mengen, alles scheint weiß beim jeglichen Blick, scheint das Kühl das Glück zu verdrängen und hängt so bitter wie ein letzlicher Strick. Es scheint so sehr, das Glück ist verflogen, der Winter, er droht, allmählich er bleibt, hat die Kälte die Lieb‘ weggezogen? Da das Eise sie scheinbar zerreibt… Berlin; 06.12.2023
  20. Marc Donis

    Labormemoiren

    Labormemoiren I Verflucht sei Chemie, verflucht die Gesetze, es gibt so vieles, was ich gar nicht schätze, ich versuche zu leben, scheinbar vergebens, es stirbt in mir der Hauch des Bestrebens. Organik und Wissen, gar sein sie verflucht, ich hatte schließlich keine Leiden gesucht, verflucht sei Chemie, so sehnlichst leise, verflucht sein die ganzen Nachweise, es fühlt sich an, als wär‘ das verdorben, als wäre in mir der Wunsche gestorben… Eisennachweis [Fe(H2O)6]3+ + SCN- → [Fe(H2O)5(SCN)]2+ + H2O tiefrote Farbe 4 Fe3+ + 3 [Fe(CN)6]4- → Fe4[Fe(CN)6]3 Berliner Blau II Finger verätzt durch Säuren und Laugen, Schmerzen in Lunge, Tränen in Augen, Übelkeit auch in Magen und Nieren, fühlt‘ sich an, den Traum zu verlieren, den Traume – Chemiker zu werden, stattdessen häng‘ ich an den Herden. Pendle zwischen Brennern und Waagen, wollen mich Gerüche einfach erschlagen, riechen die Stoffe so tückisch und beißen, als wollen sie die meine Lunge zerreißen, fühl‘ mich betäubt und auch benommen, hoffe bald wird das Bessere kommen… III Mein Herz aufgelöst in letztlicher Base, zerbrochene Scherben; verstopft auch die Nase, verätzt sind auch Finger und Kuppen, verflucht die Chemie und die ganz‘ Nebengruppen… IV Verflucht sei Chemie, das spielt keine Rolle, wozu braucht man dann auch Protokolle, wozu braucht man dann ewig gar diese? Forschen ist Forschen, so die Devise… Vielleicht helfen Protokolle so schier, doch verschwenden dann Zeit und Papier… Berlin-Gropiusstadt - Im Labor für Analytische Chemie geschrieben 04.12.2023
  21. Ein Gedenken zum ersten Advent Dela gewidmet, auch wenn sie das nie lesen wird I CHOR: Verzeiht und vergebt mir, ihr Engel im Himmel, ich kränkte Personen – ich wahrlicher Sünder, vergebt mir, ich fehle um Gnade, für das, was ich tat, ich kränkte zwei Menschen, vergebt mir die Lasten, vergebt meine Worte, die Taten, vergebt nun, was war. Ich weiß im Herzen und Seele, ich bin schuldig, ich weiß, ich tat das nicht rechtens, so sei ich verdammt, vergebt mir die Worte, die Fehler, gar welche ich tat. Seidene Schönheit, du bist nun verflogen, so gar, verweht, verzogen, vorbei, scheinbar für immer, traurig ist es so ohne dich, der erste Advent, so einsam ohne deine liebliche Präsenz. Einsam ist es ohne dich, du liebliches Mädchen, während ich draußen sitzen, im Scheine des Mondes, warte ich beherzt auf eine Nachricht von dir, doch mein tiefstes Ich sagt, du hast mich vergessen. Ich hatte Angst, dass du gehst, ich versuchte zu Lächeln doch jeden Tag musste ich daran denken, dass du irgendwann wieder gehen wirst. Und schließlich mussten wir scheiden, mit Schmerzen, die düstere Trennung, sie kam und nahm dich… Flüstere mir noch deine sanftmütigen Worte, deine Küsse, so wahrlich beherzt und verliebt, ich war verliebt in dich, ich war verliebt in dich. Du Advent mit müdem Bogen, ruht die Welt im Schnee und Saum, hat der Winter Welt bezogen und versinkt nun wie im Traum. Mag das Leben sich verstoßen, zwischen Zeit und Wintermeer, Schnee, dem Froste wird zum Bloßen, zieht die Kühle mit Begehr. Scheint nun auch der Mensch zu siechen, leuchtet Kummer doch so licht, scheinen Menschen tot zu kriechen, fällt der Schnee nur bloß so dicht. Läuten draußen letzte Glocken, während Halle, dieser reist, scheint die Welt so bitter trocken, während glänzt sie so vereist. Frieren nun die ganzen Gassen, gar so müd‘, ganz ohne Schau, mag die Liebe war verblassen, zwischen kühlem Himmelblau. Lange Nächte, welche lauben, was den Kummer nicht beschert, denkt man wirklich Lieb‘ zu glauben, zahlt man erst den ganzen Wert. II Mir ist nicht kalt, was ist schon Kühle? Hat der Abend sich geneigt, Advent, Advent, was ich nicht fühle, hat der Winter sich gezeigt. Oh, Frevel, du, was willst du sagen, verliebte Zeit, so sehr besinnt? Magst du mich vielleicht erschlagen, sei nicht töricht, sei kein Kind! Heim nicht kehren, was für Streite, war der Herbste im Exil, suchte er nun recht das Weite, doch verirrte sich im Ziel. CHOR: Verzeiht und vergebt mir, ihr Engel im Himmel, ich kränkte Personen – ich wahrlicher Sünder, vergebt mir, ich fehle um Gnade, für das, was ich tat, ich kränkte zwei Menschen, vergebt mir die Lasten, vergebt meine Worte, die Taten, vergebt nun, was war. Ich weiß im Herzen und Seele, ich bin schuldig, ich weiß, ich tat das nicht rechtens, so sei ich verdammt, vergebt mir die Worte, die Fehler, gar welche ich tat. Seidene Schönheit, du bist nun verflogen, so gar, verweht, verzogen, vorbei, scheinbar für immer, traurig ist es so ohne dich, der erste Advent, so einsam ohne deine liebliche Präsenz. Einsam ist es ohne dich, du liebliches Mädchen, während ich draußen sitzen, im Scheine des Mondes, warte ich beherzt auf eine Nachricht von dir, doch mein tiefstes Ich sagt, du hast mich vergessen. Ich hatte Angst, dass du gehst, ich versuchte zu Lächeln doch jeden Tag musste ich daran denken, dass du irgendwann wieder gehen wirst. Und schließlich mussten wir scheiden, mit Schmerzen, die düstere Trennung, sie kam und nahm dich… Flüstere mir noch deine sanftmütigen Worte, deine Küsse, so wahrlich beherzt und verliebt, ich war verliebt in dich, ich war verliebt in dich. Ich liebe dich, mit diesem missen, siehst du das, so nimm‘ die Hand, ich liebe dich mit Ungewissen, lass‘ uns ziehen zum Himmelrand. Merkst du nun, das schwere Wehren, gar so traurig scheint’s zu sein, mag der Winde sich so scheren, zieht er mild durch’s Birkenhain. Ist die Liebe nur die Hürde, ist das nur ein milder Traum, vielleicht ist sie ja die Würde, liebt man sich so bitter kaum. Kommt die Liebe mir entgegen, weiß, so rein – in dem Gekleid, scheint es lieben wie ein Segen, zieht in sich die Einsamkeit. Liegt das Herz nun in Scherben, ich spürte auch, ich dich verlier, fühlt es sich so an zu sterben, alles gut – nicht wegen dir. Meine Schuld war das gewesen, gar ich war bloß so verliebt, Augen konntest du wohl lesen, was der Trauer Machte gibt. CHOR: Was bist du Liebe, wo entstanden? Höre nun des Herzen Schlag, was der Kummer dann gebar, Liebe, Atmung sind gefroren, doch trotzdem erscheint das so treulos, die Wahrheit ist so fremd vergangen, verweht, verstorben – für immer, weiß ich trotzdem, wenn ich schaue, dass ich dir und Augen traue. In mir lodern Flammen, verzweifelt, durch Kränkung und Verzweiflung, der Liebe verschuldet – verdammt. Ich spüre auch den tödlichen Frost, der einen mit dem Reif bedeckt wodurch man immer kälter wird, ich war verliebt, verliebt in dich. Auch wenn ich dir noch vertraue, nimm‘ mein Herze, nimm‘ es mit, auch wenn ich dir in Augen schaue, trete drauf – gar mach‘ den Schritt. Vielleicht will die Liebe trügen, spricht für mich dieses Gedicht, ganz im Ernst, ich werd‘ nicht lügen, dich vergessen kann ich nicht. CHOR: Wie soll ich dich vergessen? Du warst mein Engel, das Mädchen meiner Träume, jetzt bist du fort, mein Herze kühlt, doch trotzdem weiß jetze, wie sterben sich anfühlt. Ich misse dich seit diesen Stunden, merkst du nun, das Herze brennt, Liebestraum – er hat’s erfunden, dir schenk‘ ich Zeilen zum Advent. CHOR: Wie soll ich dich vergessen? Du warst mein Engel, das Mädchen meiner Träume, In mir lodern Flammen, verzweifelt, durch Kränkung und Verzweiflung, der Liebe verschuldet – verdammt. Ich spüre auch den tödlichen Frost, der einen mit dem Reif bedeckt wodurch man immer kälter wird, ich war verliebt, ich war verliebt, ich war verliebt, so sehr in dich. So will ich dir das wahrlich schenken, liebste Dela – ganz genau, dieses Werk, um zu gedenken, für den erstigen Advent… Berlin-Biesdorf-Süd; 03.12.2023 Das Bild wurde mithilfe von der Playground AI geschaffen. Titel: "Die Suche der Liebe" © Marc Donis
  22. Solange es schlägt Fühl’ mich einsam, so alleine, trotz Musik und Poesie, sind im Herzen nichts als Steine, bricht das Lächeln nur duch sie. Fühl’ mich innerlich gebrochen, so ermüdet, so erstarrt, ist das Herze noch am Pochen, hab’ ich nur das Stück bewahrt. Leer und leerer wird das Herze, Hoffnung auch, gar welche zieht, Tränen wechseln ab den Scherze, - sind geprägt durch Suizid... Berlin; 02.12.2023
  23. Das Stillste Gar du Lyrik, welche Prosa, schimmerst du so Perlenrosa, bist der Tod auch die Verbindung, dienst du auch zur Selbsterfindung. Marc Donis Was taugst du Demut, welcher Dichter? Merkst du das, wie gar das sei’s, Tränen fließen – Angesichter, trübte Augen, mit Geheiß. Draußen aber webt die Kühle, Kälte, Frost – Auf den Alleen, läuten matt die Kirchgestühle, muss der Tod sich eingestehen. Sprühen Funken, Schnee auf Grabe, Kälte, Kühle – Immerdar, kreischt auf Zweigen jener Rabe, kreischt und kreischt, so traurig wahr. Kreischt und trauert er bescheiden, ruft und blickt und sieht, er tut, scheinbar will er das vermeiden, glänzt sein Haupte, Augen Blut. Spürt er zögernd Blut und Rauschen, trauert nun auch Dorf und Stadt, jeder mag den Glocken lauschen, Trauer zieht so ohne Rat. Scheinbar weinen letzte Engel, weinen sie – Ganz ohne Saum, zeugen sie von schweren Mängel‘, ganz vertieft, erstarrt im Traum. Ein Toter wird durchs Dorf getragen, gehüllt in Stoff – Ins Leichentuch, Nachbarn, Kinder – Ganz verklagen, sehen ihn – Den Tod und Fluch. Und so läuft der Zug soeben, tragen mit auch Bild und Flor, ein Dichter nahm sich sein Leben, so läuft der Zug zum Hause vor. Bitter-trüb durchzieht‘s Geläute, folgt die Menge jener Spur, Trauer eilt seit diesem Heute, keiner spricht, man weint wohl nur. Stehen bleibt der Zug geschwinde, die Trage dann zum Grund gelegt, steht die Mutter vor der Linde und der Zug hat sie erregt. Und so steht sie zwischen Schlägen, Glocken läuten mit dem Lauf, läuft sie dann dem Zug entgegen, deckt mit Angst den Laken auf. Sie erblickt dann ein Gesichte, blasse Haut, ein fahler Blick, fiebrig glänzt es dann im Lichte, um den Hals ein jener Strick. Kalt und eisig ist die Schnure, welche still am Halse hängt, hinterlassen eine Spure, was das Leben nur bedrängt. Eingesunken sind die Wangen, was die Traurigkeit gewahrt, Tränen liegen, welche prangen, was die Trauer bejahrt. Augenlid, das ist geschlossen, zieht sich nieder, zieht sich ab, wenigstens kein Blut vergossen, zeichnet trotzdem jenes Grab. Die Frau erkennt zwar die Leiche und flüstert erst, wobei sie stockt, sie entfährt dann halt das Gleiche, wobei der Anblick sie wohl schockt. „Du bist nun weg, so fortgetrieben, du bist nun fort, mein Sohn, so mein, nun bin ich wohl alleingeblieben, der Abschied nimmt mein Herze ein. Kann man so den Schmerze tragen? Wahrlich das, was ich nicht weiß, wärmen tut nun nicht der Kragen, Kummer wird auch zum Geheiß. Ich ahnte nichts von deiner Laste, du bist das Kind, das ich verlor, Zeugin bin ich, als auch Gaste, von deinem Tod, wie nie zuvor. Ich liebe dich bei allen Dingen, lieb‘ ich dich vor alles nach, Klagen wird dich zwar nicht bringen, hoffte ich, du seist noch wach. Seh‘ ich nun die weiten Fernen, Winter, Kälte, wie so schlicht, kommst du nun auch zu den Sternen, wirst du nun das Sternelicht. Spüre ich mein Herze leeren, auf dem Weg, der sich verliert, warst du auch mein Unentbehren, welcher langsam zu gefriert. Mag ich auch mein Haupte senken, vor der Zeit, die dich zerfiel, werde ich dir wohl gedenken, trag‘ ich Kummer viel zu viel. Spüre ich ihn auch so treten, Kummer, Kummer, wie noch nicht, werde ich für Seele beten, bet‘ ich dann ich für Zuversicht. Ich liebe dich, mit welch‘ Verlangen, warst du die Kunst, ganz jedes Werk, nun ist zwar Kunst und Wort verklangen, doch letztlich nicht das Augenmerk. Oh, wehe mir, ganz ohne Lüge, es war das Herze, das ich trug, das Leben wurde zu Genüge, sodass es nicht mehr weiterschlug.“ Die alte Frau versinkt im Weinen und weint und weint, so immerdar, der Wintermond beginnt zu scheinen und bedeckt den Zug so gar. Männer, welche sich bewegen, heben still nun aus das Grab, ruhig sie ihn niederlegen, decken ihn mit Erde ab. Kälte zieht wie Frost, und Rosen, blühen sie so rot und müd‘, gelegt aufs Grab des Namenslosen, wo die Blüte weiterblüht. Jeder kennt wohl diesen Namen, ehrt den Dichter nicht so fahl, diese können nur entstammen, Leben gab‘ es halt schonmal. Denn er war dem Leid ergeben, schied dann bitter aus dem Leben, endete dann zwar sein Grame; – Gar Jessenin war sein Name. Berlin-Gropiusstadt; 01.12.2023
  24. Gar ich bin, ein Freund des Windes Liebster Freund, du musst nun weichen, geh‘ du Freund, du Freund, so welk, vielleicht merkst du es verstreichen, Himmel – Erde – das Gebälk. Möglich schimmert auch der Äther, Himmel – Herbst, gar ein Verrat, gleicht der Winter dem Verräter, fliegt im Winde jenes Blatt. Scheint das Lande so verloren, so ermüdet – gar erstarrt, möglich wurd‘ das auch erkoren, was das Treiben auch bewahrt. Vielleicht will der Wind ersingen, zu bewundern mit dem Sinn, Tod und Kunst, das mag er bringen; und zu flüstern: „Gar ich bin…“ Liebster Freund, du musst nun streichen, wehe sanft durch Zweig‘ und glitt, rühren sich die alten Eichen, tanzen Zweige mit dir mit. Schneebedeckt und schneeverhangen, weint der Himmel so bekränzt, fließen Tränen von den Wangen; und umfließen, was so glänzt. Alles scheint so mild zu kulpen, alles schläft, selbst Feld und Land, ruhen auch die rechten Tulpen, liegt die Macht in Winters Hand. Glänzt die Welt im trüben Silber, weht der Freund mit sanftem Sinn, verstummt, verhallt der letzte Gilber, flüstert Freund: „Ganz gar ich bin…“ Berlin-Gropiusstadt; 30.11.2023
  25. An das meinige Still und schwer du Kaltgestellter; du welke Rose, welker Dorn; du strahlst ermüdet, leicht Erhellter, erwogen jenen kühlen Zorn. Die Liebe trieb‘ mit Ungewissen, es schien die Nacht, so sehnlichst grau, der Winde zog – ein Sterbekissen, so wahrlich sanft, so lieb‘ genau. Der Tod, er schien so leicht zu schlafen, zu schlafen mild, im Mond und Licht, Mond und Licht, die beiden Grafen, doch trieben gar so ohn‘ Gesicht. Als sangen sie ein Lied, Gebete, sie sanken tief, in sich so tief, als mochte es, das Herz, es drehte, sodass es so das Lieb‘ verschlief. Es glich so sehr, als ob es schweifte, die Nacht, sie wandte sich zum Tag, das Morgenrot und Gold, das reifte, verdeckte uns, verstummt es lag. Es war schon früh, verfrühter Morgen, das Morgengold, das uns bestrich, der Nebel zog, das Land verborgen, erstreckte nun wie Meere sich. Und zwischen all‘ dem grauen Trüben, stand die Linde im Gekleid, der Herbste wollt‘ es zwar verüben, färben sie zu ihrem Leid. Er wollte sie in Buntheit tauchen, rote Blätter, rotes Haupt, lang würde wohl er auch nicht brauchen, hat der Herbste das geglaubt. Er dachte das geschieht so schnelle, mitnichten sich die Kunst vollzog, der seine Plan, ein Feind, Geselle, doch kein der Blätter müd' verflog. Es hatte zwar das so genommen, als der Dunst das Land erwarb, schließlich war es dann gekommen, dass der Hauch dann halt verstarb. Es lichteten sich welch‘ Gebiete, der Winde eilte Ast zu Ast, auch wenn der Herbste scheinbar kniete, vorüber war er nun auch fast. Er wollte herrschen, nun auch machten, doch er tat bereits genug, er fürchtete sich nur vom Nachten, da die Zeit er nicht ertrug. Er musste gehen, der arm Geschwächter, doch er bleib, er blieb und blieb, der Winter kam mit dem Gelächter, sodass den Herbste er vertrieb. Der Winter wohl, er zog den Rahmen und kam so sehr so brasch zu sich, es konnte auch am Ende stammen, zu wenden gegen Lieb' und mich. Und nun kam der welke Kühler und regte Eis in Brust und sich, er glich nun dem Nebenbühler und vereiste scheinbar mich... Berlin-Gropiusstadt, 28.11.2023
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.