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Beiträge erstellt von Missgunbar
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Lieber @Wolfgang, lieber @Herbert Kaiser, ich stimme euch beiden zu - der Selbstschutz ist allgegenwärtig, fürchtet man doch, selbst nicht komplett vor dem Schicksal geschützt zu sein. Dennoch trägt der Egoismus der Gesellschaft zu einer Verstärkung der Schere zwischen Arm und Reich massiv bei. Und momentan wird sogar öffentlich lieber nach unten getreten als alles andere, könnte man meinen.
Ich danke für eure Rückmeldungen, dazu danke ich @Jackybee @Cornelius und @Zorri für die Likes.
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Luis Vuitton suhlt sich in der Begierde
sehnsüchtiger Frauen -
Männer sehe ich heute keine vor dem Schaufenster.
Die dampfende Kloake vor dem Geschäft tut, was sie eben tut -
Mich würgt ob beider Dinge.
Etwas weiter sitzt ein Mensch an den dreckigen Rand der glänzenden Welt gepresst und hat ein Schild gemalt -
Blank geputzte Lederschuhe staken an ihm vorbei, maßgeschneiderte Kragen der Jacken hochgeschlagen.
Etwas Geld für ein wenig Nahrung, bitte -
Ignoranz.
Haben kommt von Halten
Weshalb also dem Mittellosen
einen Kaffee und Baguette spendieren?
Die gerümpfte Nase zeigt nach oben -
Man geht Austern schlürfen,
Es ist Mittagszeit.
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Lieber @Wannovius es könnte aber auch sein, er sitzt zufrieden und in Ruhe in seinem Sessel zu Hause (oder auf dem Trottoir vor einem Café) und erinnert sich an sein genussvolles Leben. Nicht jeder Mensch ist für die Zweisamkeit gemacht. Und der Protagonist in diesem amüsanten Gedicht ziemlich sicher nicht. Vielleicht hat er sich ausgetobt und nun genügt die Katze auf den Beinen? Und er vermisst und bereut nichts? Möglich wäre es…🙂
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Guten Abend @Zorri, die wunderbare Zeichnung der Wespe hat mich schmunzeln lassen. Ihr Hinterteil sieht aus, als wäre ihr kurz vor Schluss eingefallen, dass sie als Wespe auch noch ein paar Streifen benötigt… 😃
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Guten Abend @Wolfgang, manchmal prüft man, selbst wenn es nicht notwendig wäre. Manchmal ist das Schöne so groß, dass man kaum glauben kann, so viel davon „verdient zu haben“, und ein leichter Zweifel stellt sich ein, o das denn so alles seine Richtigkeit haben kann. Ebenso ist es für mein LI in diesem Gedicht - Leben oder doch Tod? Freude oder doch Leid? Weitermachen oder beenden? Wichtige und tiefgründige Gedanken, die uns alle dann und wann umtreiben, vermute ich. Danke vielmals für deine Rückmeldung!
LG MissgunbarDank auch an @Hanna M., @Jackybee, @Friedrich und @Zorri
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Lieber @Perry, diese Einstellung teile ich gerne mit dir. Mein LI bewegt sich gern an Grenzen und liebt Gratwanderungen. Wahrscheinlich dient dies der Erdung.🙂♥️
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Ich prüfe meinen
selbst erklärten
großartigen,
andauernden
Lebenswillen
Mal ums mal
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Möchte ich als Sozia
meine Hände von den Hüften des Fahrers
der schnellen Maschine
nehmen und
einfach loslassen?
Ich stelle mir vor,
wie ein Blatt im Wind
davongewirbelt zu werden
nein.
Auf dem Rad in atemberaubender Geschwindigkeit
den Berg hinab:
Möchte ich
meine Hände vom Lenkrad lösen,
die Augen schließen,
mich in den freien Fall
begeben?
nein.
Möchte ich
rasend schnell mit dem Auto
auf der Autobahn
die nächste Kurve
ignorieren und dann
den Abhang hinunter stürzen,
dabei das Zeitliche segnen?
nein.
Selbst im Schlaf
verfolgt mich meine ewige Prüfung:
Stürze ich mich
vom Dach
des Hochhauses?
Stelle ich mich
in das Feuer
des Maschinengewehrs?
Biete ich
dem wilden Bären
meine Kehle dar?
Oder wache ich vor all diesen Möglichkeiten doch besser auf?
Eine stete Rückversicherung,
die ich mir selbst hole.
Dass ich das Leben liebe,
dass ich es lieben möchte.
Allein,
dass ich diese Haltung
wieder und wieder überprüfe,
lässt mich doch
ein wenig
misstrauisch
meinem eigenen
Wollen
gegenüberstehen.
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Lieber @Wannovius, mag sein dass wir alle auf eine Art und Weise nicht unverzichtbar sind - aber gefehlt haben deine Beiträge dennoch 🙂. Schön, dass du wieder schreibst. LG Missgunbar
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Guten Morgen @Sidgrani, an den letzten Dingen des Anderen festhalten, ganz und gar nicht wahrhaben wollen, was einem widerfahren ist, unendliches Vermissen, letztlich anerkennen, dass ein Ende ein Ende ist - alles keine einfachen Dinge, die uns bewegen. Ich danke dir für deine Rückmeldung!
LG Missgunbar
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Lieber @Perry
Ich habe mir den Text jetzt erst einmal ganz bewusst ohne Interpunktion gelesen - das hat mir sehr gefallen, danke dir!
Sprache, ganz gleich welcher Art, ist ein wundersames Gebilde, ich liebe es sehr. LG Missgunbar -
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Deine Jacke
hängt an deinem Haken
in der Garderobe.
Deine Kaffeetasse,
mit einem letzten Schluck darin,
steht verlassen auf dem
Küchentisch.
Daneben
dein aufgeschlagenes Buch.
Du hast es dort liegen lassen,
für später.
Es wird kein später geben.
Du kommst nicht zurück.
Ich lasse deine Tasse stehen,
bis sich auf der Oberfläche des Kaffees
eine schlierige Schicht bildet
dann räume ich sie doch weg.
Die letzten Zeilen,
die du gelesen hast,
an dem Tag,
kann ich nun auswendig.
Ich blättere nicht weiter,
wische um das Buch herum
die Krümel vom Tisch.
An meinen stärkeren Tagen
krieche ich in die Ärmel
deiner Jacke,
vergrabe mein Gesicht
in ihrem Kragen.
Zähle deine Haare dort,
nehme sie nicht weg.
Atme deinen Geruch,
der schwächer wird,
mit der Zeit.
Was bleibt,
verblasst.
Aber vermissen
tu ich dich
auf ewig.
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Liebe @Hanna M., ich glaube, diese Zerbrochenheit ist ein Thema, welches mich und mein LI seit Jahrzehnten bewegt und zum Schreiben anregt.
Ich bin mittlerweile so weit anzunehmen, dass das Zerbrochene seine Berechtigung hat und ich es annehmen will. Soll meinen, es muss nicht „weg sein“, es gehört dazu. Danke dir sehr fürs Lesen und Kommentieren.
LG, G
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Liebe @Monolith, ganz oft erlebe ich gerade die ganz einfachen Dinge als besonders bedeutungsvoll. Ich danke für die Rückmeldung! LG Missgunbar
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Was ich mag
Seine Aufmerksamkeit
Seine Feinfühligkeit
Seine Intelligenz
Sein Wissen
Seine Ideen
Seine Direktheit
Seine Nachdenklichkeit
Was ich fürchte
Siehe oben.
End of story.- 7
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Lieber @Jackybee, von Anfängerin zu Anfänger -
nicht zu lang.
Nicht ohne Rhythmus.
Wunderbare Bilder gefunden und in Szene gesetzt.
Unter deinen Riesen mag ich sofort und jetzt liegen (es sei denn, es regnet gerade bei dir), deine Worte haben mich überzeugt.
Da ist eine große Liebe zu diesen Riesen, die ich ungesehen teilen möchte, so eindrücklich hast du sie beschrieben. Sehr gern gelesen und keine Idee, was du „verbessern“ könntest- für mich ist es perfekt. LG Missgunbar
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Liebe @Hanna M., Ich kann die Angst und die Scham im ersten Teil deines Textes regelrecht spüren, bedrückend ist das.
zum Schluss lese ich jedoch ein nach Revolte klingendes „jetzt erst recht“. Das gefällt mir. Sollen sich die Kritiker an der alternden Frau abarbeiten, sie macht ihr Ding. Und zwar listig und lüstern. 🙂♥️- 1
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Hallo!
Mein LI ist ganz nah bei deinem. Es kann den Schmerz teilen. Du hast treffend geschrieben, was in vielen Kindern vor sich geht - auch als Erwachsene.
Der letzte Satz ist genau das, was es ist. Danke dafür.♥️
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Liebe @Hanna M.,
was für ein eindrücklicher Text, ich stehe direkt neben/in dem Mann, sehe, was er sieht, fühle mit ihm. Danke dafür. Solche Texte sind genau, was ich mag. Danke dafür.
Zu deiner Unsicherheit im "Vielschreiben": Jeder ist sicherlich aus eigenem Grund hier. Manche möchten erst einmal lesen, Mut zum Veröffentlichen sammeln, Anregungen suchen und finden. Manche trauen sich vielleicht (noch) nicht, gelesen zu werden.
Andere aber durchaus. Und die schreiben dann eben. Die Leisen können am Beispiel sehen, wie das geht, was dann passiert (Kritik, Austausch, Reflexion), sie können sich ein Bild von dem machen, was hier möglich ist. Und sich selbst dazu verhalten.
So ein Forum lebt ja von beiden: Schreiber und Leser gehören genau hierher.
Ich verstehe deine Unsicherheit. Ich trage sie ein Stück weit mit. Aber ich denke auch, hier kann, darf und soll geschrieben werden. Es liest und kommentiert, wer mag.
Wer (noch) zögerlich ist, kann hier im Grunde recht ungestört versuchen, von einigen anderen gelesen zu werden. Wie im Versteckten, weisst du, was ich meine? Denn es ist noch vieles andere da. Als Übung, um nachzuspüren wie das eigentlich ist - gelesen zu werden, kann man hier zaghaft veröffentlichen, im eigenen Tempo. Und es steht nicht unbedingt gleich im Rampenlicht.
Ich finde also beide Seiten vollkommen in Ordnung und fühle mich weder von Vielschreibern bedrängt, noch sorge ich mich um die Leisen. Wer leise ist, benötigt seine Zeit. Die nimmt man sich selbst und entscheidet selbst. Seine eigene Veröffentlichung an der Menge anderer Autoren festzumachen, das würde uns alle in den Stillstand werfen. Denn wenn ich Irving lese, kann ich gleich einpacken. Niemals werde ich einen Roman mit 600 Seiten veröffentlichen, der gern gelesen wird. 😉
Eine abschliessende Frage, die ich mir stelle, die aber wahrscheinlich keine Antwort hat: Wenn die Vielschreiber nicht/nur wenig schrieben, würden die Leisen dann mehr schreiben?
Ich hoffe, ich habe deinen Beitrag richtig verstanden. Nach 9 Stunden harter Kopf-Arbeit, einem selbstgekochten Curry und einer eigenen Veröffentlichung bin ich nun doch reif fürs Bett. Gute Nacht also, liebe Hanna.
LG Missgunbar
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1.
In der Teekanne auf dem Tisch ist noch ein letzter Schluck. Er lässt ihn stehen, kalt geworden.
Die Sonne geht gerade auf, doch die Stadt ist schon vor Stunden erwacht. Der Strassenlärm zwängt sich durch das Küchenfenster zu ihm herein. Es riecht nach Kohlenfeuer und Autoabgasen. Zwischendurch, wenn die nächste Autokolonne noch ein Stück weit von der Wohnung entfernt ist, kann er die Vögel ihren Morgen zwitschernd begrüssen hören.
In seinen Zimmern ist es ruhig. Aus der Nachbarwohnung dringt das Geräusch der Klospülung durch die Wand in seinem Rücken.
Die Katze sitzt auf der Fensterbank und blinzelt ihm schläfrig zu. Er lächelt und fährt ihr sanft über den Rücken. Die Katze erwidert die Berührung mit leichtem Gegendruck und schnurrt.
Eine letzte Zigarette noch. Er dreht sie sich mit Bedacht und inhaliert den ersten Zug tief. Beim Rauchen betrachtet er die gegenüberliegende Wand.
Das Kind hatte dort mit Buntstiften ein Bild gemalt. Ein Vater, eine Mutter, ein Kind. Daneben eine Katze, und diese strahlende Familie wird von einer überdimensionalen Sonne beschienen.
Er überlegt kurz, ob er die Wand vielleicht doch streichen sollte. Aber der Gedanke wird schnell verworfen. Das Kinderzimmer bleibt auch so, wie es hinterlassen wurde.
Der Mann drückt die Zigarette aus und steht auf. Geht aus der Küche. Die Katze folgt ihm mit einem Auge, schließt es dann, um ein weig zu dösen.
Er geht ins andere Zimmer und betrachtet die Frau, die dort noch in tiefem Schlaf im Bett liegt. Sanft streicht er mit seiner rechten Hand über ihr Gesicht und beugt sich zu ihr hinunter. Sie riecht nach Schlaf, Wärme und Tränen. Er küsst ihre Wange und richtet sich wieder auf. Geht in den Flur, um sich anzuziehen. Hört, wie sie sich im Schlaf umdreht und schaut der Katze zu, die nun doch ihren Fensterplatz verlassen hat, um bei der Frau im Bett weiter zu schlafen.
Der Mann zieht die Wohnungstür vorsichtig hinter sich zu und geht die Treppen hinunter auf die Strasse. Vor der Haustür schliesst er kurz die Augen, wendet sein Gesicht den Sonnenstrahlen zu und holt tief Luft. Dann geht er langsam die Strasse entlang zur Strassenbahn.
2.
Sie spürt, wie die Katze sich auf ihren Beinen zurechtlegt und hört das beruhigende Schnurren. Ein schaler Geschmack füllt ihren Mund ganz aus, ihr Kopf schmerzt, ein dumpfes Pochen zieht sich von der Stirn hinüber bis ins Genick. Sie hält die Augen geschlossen und versucht, das Kinderlachen aus der Nachbarwohnung zu überhören.
Noch nicht da sein, noch nicht reagieren müssen, noch ein wenig weg sein.
Vergebens. Sobald sie zu versuchen beginnt, Geräusche aus ihrer Wahrnehmung heraus zu filtern, dringen sie nur noch tiefer in sie ein. Sie seufzt und öffnet die Augen. Widerwillig.
3.
Vor dem Waschbecken hebt sie ihren Blick und betrachtet ihr Gesicht. Die Augen sind verquollen. Sie kann die Tränen der Nacht auf ihren Wangen spüren. Getrocknet sorgen sie für eine unnachgiebige Spannung auf der Haut. Sie macht sich ihre Zahnbürste zurecht. Die Katze sitzt auf der Waschmaschine und schaut ihr zu.
Auf der Toilette sitzend wird ihr schwindlig. Alles dreht sich, und sie greift Halt suchend nach der Heizung. Schliesst die Augen, wartet, bis es vorübergeht. Atmet. Schwer.
In der Dusche stellt sie den Hahn auf heiss. Lässt das Wasser auf sich niederprasseln. Ihre Tränen vermischen sich mit dem erstickend dampfenden Nass. Sie geht in die Knie, verkrümmt sich und schreit doch noch ihren Schmerz hinaus.
Die Katze schreckt aus ihrer Morgenwäsche auf und ergreift die Flucht. In den anderen Wohnungen halten die Nachbarn kurz inne. Das Haus ist hellhörig.
Und hier wissen alle Bescheid.
Mechanisch zieht sie sich an. Slip, Shirt, Hose. Die Haare tropfen nass auf ihre Schultern und in den Nacken.
In der Küche ist noch ein wenig kalter Tee.
Die Katze streicht um ihre Beine. Sie hat Hunger und macht sich gierig über die hingestellte Futterschale her.
Die Frau setzt sich auf den Küchenstuhl, steht wieder auf. Zündet sich eine Zigarette an, geht zitternd rauchend in der Diele auf und ab. Sie geht zur Stereoanlage im Wohnzimmer, legt eine CD ein, programmiert das eine Stück - Wiederholungsschleife - dreht die Lautstärke auf.
Ihr wird übel. Sie stolpert zum Klo und kotzt Galle.
Zurück in der Küche setzt sie sich an den Tisch. Ihr Blick bleibt an der gegenüberliegenden Wand hängen. Unfähig, die Augen abzuwenden, sitzt sie da. Unbeweglich, starr. Die neu angezündete Zigarette bleibt ungeraucht in ihrer linken Hand. Sie atmet flach, zittert leicht. Hat die Beine angezogen, ihre Arme um die Knie geschlungen und ihr Kinn auf ihnen abgelegt.
Erstarrtes Starren.
Die Katze setzt sich auf die Fensterbank und döst.
Und die Zeit bleibt stehen.
4.
Die Sonne geht trotzdem unter.
5.
Er hört die Musik schon unten im Hausflur, steigt die Treppen langsamer hinauf. Öffnet die Wohnungstür leise und betritt den dahinter liegenden Flur zögerlich. Ausser der Musik dringt kein Geräusch zu ihm. Er kennt das Stück genau.
Der Mann geht in die Küche. Zusammengekauert sitzt sie da und blickt auf die Wand. Sie reagiert nicht auf ihn, der da vor ihr steht.
Er setzt sich auf den zweiten Küchenstuhl. Holt seinen Tabak aus der Jackentasche, fängt an, sich eine Zigarette zu drehen. Als sie fertig ist und er sie anzünden will, geht eine Bewegung durch die Frau: Sie streckt die Hand aus. Er reicht ihr wortlos die Zigarette, legt diese in die ihm dargebotene, offene Handfläche. Und bevor diese sich wieder schliessen kann, streicht er mit den Fingerspitzen seiner rechten Hand ganz sacht darüber.
Da blickt sie zu ihm herüber, sieht ihn endlich an.
„Warum weinst du?“ fragt sie
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Liebe @Uschi Rischanek,
ich freue mich über deine Reflexion, es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich Zeilen gelesen werden können.
Wenn ich mich mit dem zunehmenden Alter auseinandersetze, stelle ich fest, dass die Patina, die sich mit der Zeit ansetzt, doch einen Reiz und auch Wert für mich darstellt, den ich nicht mehr missen möchte. Risse und Kratzer sind Merkmale auf diesem Weg.
In meinem Gedicht geht es mir eher um eine besondere Art der Begegnung zwischen Patient und Therapeut. Aber letztlich kann es gelesen werden, wie die Leserin es mag.Ich danke dir!
LG Missgunbar
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Lieber Patrick, ich muss sagen, wenn du jetzt mein breites Lächeln sehen könntest… Danke für das großartige Feedback. Was du da schreibst, ist ganz genau meine Intention gewesen. Es ist mir wirklich eine Freude, dass es beim Leser angekommen ist. Das ist ja nicht immer so einfach.
LG
Missgunbar
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vor 7 Stunden schrieb Lila:
Bin in meinem Kopf
Ohne Licht non stop
Verloren im Nichts
Zerbricht die Seele an so viel Schrott?
Der Kampf in mir, mit mir
Zu viel, zu schwer, zu Ende?
Fragen ohne Sinn
Keine Chance, bin zu lost
Halte es hier nicht aus
Will raus aus diesem Kopf
Aus diesem Körper
Aus diesem Loch
Guten Morgen Lila,
Ich habe deine Zeilen gelesen und habe sofort gedacht, das kann auch der Anfang eines Liedes sein, der Anfang einer Reise ist es allemal.
Auf jeden Fall entstehen Bilder in meinem Kopf, danke dafür!LG
Missgunbar
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vor 40 Minuten schrieb Stavanger:
Hallo Missgunbar,
Die Stelle mit Kleber und Goldton, ist die absichtlich doppelt bzw. ähnlich?
Sonst finde ich dein Stück recht schön, außer dass ich natürlich nicht weiß, was Kintsugi ist - mein Abitur ist von Mitte/Ende 70er Jahre.
Ich könnte es ja nachgucken ...
Sei gegrüßt!
Uwe
Lieber @Stavanger, ja, das ist gewollt, dass Kleber und Gold doppelt erwähnt werden.🙂
Kintsugi ist eine japanische Philosophie und zeitgleich ein Handwerk, Zerbrochenes wird kunstvoll geklebt und erhält dadurch mehr „Wert“ als zuvor. Das ist aber nur sehr grob beschrieben, Vertiefung geht immer. In der Schule habe ich das nicht gelernt, aber ein wenig Interesse für die japanische Welt haben mir das gezeigt.
Ich danke dir für deinen Kommentar!vor 37 Minuten schrieb Hanna M.:@Missgunbar langsam erscheint es mir, als klebe ich an deinen Hacken. Aber ich liebe einfach deine Gedichte...Sie sind Kintsugi für meine eigene, innere Poesie.
LG Hanna
PS. In Zukunft schicke ich dir nur noch ein like, wenn ich nichts anders zu sagen habe, als "Gut" oder "Sehr gut".
Liebe @Hanna M., Ich finde es schön, wenn du da „klebst“, eine Einschätzung einer erfahrenen Schreiberin wie dir bedeutet mir viel. Ich habe festgestellt, dass ich mich hier auf der Seite nur langsam zurecht finde, da freue ich mich über Rückmeldungen ganz besonders.
Lieben Dank also dafür!
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Nizza
in Gesellschaft & Alltag
Geschrieben
Lieber @Wannovius, dank dir für die kleine Korrektur! Ich ärgere mich ein wenig, denn ich WOLLTE eigentlich noch einmal nachsehen, wie der Louis sich schreibt und habe es dann doch vergessen 🙂…
Zum Geben: Ich gebe mal das eine mal das andere, auch weil ich weiß, dass Sucht so oder so befriedigt werden muss, sofern man nicht in den Entzug geht. Mein LI hat dieses Mal an Baguette und Kaffee gedacht, ziemlich französisch also.🙃 LG Missgunbar