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  1. Hochzeit im Geisterschloss In einem Geisterschloss am Rhein, da gibt sich oft ein Stelldichein die Weiße Frau, Marie-Gertrude, ein Poltergeist aus Buxtehude. Sie trifft sich dort mit Landgraf Jobst, der starb an unverdautem Obst. Nun klappert er seit vielen Wochen im Geisterschloss auf bleichen Knochen. Hier spukt auch Hure Adelheid, die stets zum Liebesdienst bereit. Sie schwebt durch Mauern unter Qualen, der letzte Kunde muss noch zahlen! Statt ihr zu gönnen das Salär, nahm jener Schuft ein Messer her. Das End vom Lied, sie musste sterben, jetzt muss sie hier im Spukschloss werben. Es geistert Freifrau Adelgunde laut schluchzend stets zur Geisterstunde. Sie ging einst fremd ganz unverdrossen, drauf hat der Freiherr sie erschossen. Auch Kunibert von Schreckenstein, der findet sich zur Feier ein. Er starb betrunken einst im Weiher nach einer wilden Weihnachtsfeier. Doch wird´s ihn keineswegs gereuen, die Freifrau heute Nacht zu freien. Man hat drum aus der Schattenwelt, den Pater Gisbert einbestellt. Der tote Mönch, mit manchem Makel, erhängte sich am Tabernakel. Er hat sein Leben selbst beendet, nachdem fünf Knaben er geschändet. Nun soll vor allen Spukgestalten der Mönch die Hochzeit ausgestalten. Die Orgel spielt ganz ohne Kopf der Glöckner Karl-Hubertus Schopf. Den hatte ihm, ganz dienstbeflissen, ein Werwolf nächtens abgebissen. Um Sechzehnhundert war´s gewesen, drum kann er keine Noten lesen. Trotzdem drückt er in Moll und Dur die Orgeltasten mit Bravour und spielt den Hochzeitsmarsch, den Oldie von Felix-Mendelssohn Bartholdy. Im Kettenhemd mit viel Gerassel erscheint jetzt Ritter Franz aus Kassel. Er wird die Trauung heut beäugen, um dann das „Ja-Wort“ zu bezeugen. Der Ritter merkte „Anno Pief“ auf seinem Kreuzzug läuft was schief. Es hat der Scheich Omar Ben Seibt im Glaubenskrieg den Franz entleibt. Die zweite Zeugin ist Jolanthe, vom Bräutigam ´ne Anverwandte. Sie starb um Achtzenhundertacht, ein Gift hat ihr den Tod gebracht. Ihr Leben, das war stets in Butter, doch gab es da die Schwiegermutter. Die mischte Rattengift zum Sekt, drauf ist Jolanthe dran verreckt. Nachdem die Trauung durchgeführt, ist man zum Rittersaal marschiert. Bei dem Gelage merkte man, dass man den Wein nicht halten kann. Der Wein, den man zum Mahl genoss, durch das Skelett zu Boden floss. Und auch die Speise, der man frönte, den Teppich flugs mit Brei verschönte. Zum Tanze spielt die Band „4 Zombies“. Sie starben nach dem Crash des Kombis, den dieser mit ´nem Laster hatte, auf einer Notarzt-Bodenmatte. Kurzum, die Feier war gelungen, es wurde auch sehr laut gesungen von alten Zeiten und so weiter, die Stimmung war gelöst und heiter. So hallt es heut noch durch die Wände: „Mit jähem Tod ist´s nicht zu Ende, wir spuken fröhlich durch die Nacht und feiern bis der Tag erwacht!“ @Copyright (auch für Bilder) Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  2. Das darfst Du nicht! Dein Dürfen und Dein Mögen steh‘n meistens sich entgegen. Von was Du meist sehr angetan, verliert sich im Verbote-Wahn. Du musstest oftmals auch erfahren, dass Menschen Dich zu gern bewahren vor Ungemach (aus ihrer Sicht), dann warnen sie: „Das darfst Du nicht!“ Ein Kleinkind hört schon diese Phrase, hat es den Finger in der Nase, die Mutter dann vor Ekel spricht: „Mein liebes Kind, das darfst Du nicht!“ Im Kinderhort bist Du der Schreck, bewirfst die anderen mit Dreck bis Schmitzens Susi sich erbricht, dann heißt es streng: „Das darfst Du nicht!“ Du trotzt der Schule edlem Treiben, doch möchtest Du nicht sitzen bleiben. Drum abzuschreiben ist Dir Pflicht, der Lehrer warnt: „Das darfst Du nicht!“ Bist Du als Boy dann pubertär, sitzt oftmals Dir die Wollust quer. Du greifst den Mädels untern Rock: „Das darfst Du nicht, du geiler Bock!“ Bist Du dann älter, nicht mehr Bubi, wirst bei ´ner Bank vielleicht Azubi, erscheinst um 8.00 Uhr schon zur Schicht: „Das darfst Du, doch das willst Du nicht!“ Ein Mann kommt in die Bank maskiert, was den Kassierer sehr brüskiert. Er raubt das Geld, der Richter spricht: „Du böser Dieb, das darfst Du nicht!“ Den Führerschein, den willst Du machen, rast durch die Stadt mit achtzig Sachen, fährst noch bei „Rot“ mit Zuversicht, der Prüfer schreit: „Das darfst Du nicht!“ Du gehst zur Kirche, meist sonntäglich, der Pastor schwafelt unerträglich, zählt viele Sünden auf und spricht: „Ein guter Christ, der darf das nicht!“ Ein Mädel hat Dich auserwählt und sich sogar mit Dir vermählt. Jetzt hast Du sexuelle Pflichten, nur fremd geh‘n darfst Du jetzt mitnichten. Der Sex lässt nach, nach vielen Jahren, und leidvoll musst Du oft erfahren, dass sie „Jetzt nicht!“ grob zu Dir spricht. Du möchtest gern, doch darfst Du nicht. Du bist jetzt 80 und ein Greis, das Alter fordert seinen Preis. Nun ist Dein Weib auf Sex erpicht, nun darfst Du, doch jetzt kannst Du nicht! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  3. Hausarzt oder Facharzt Ein Thema wird hier diskutiert, das alle Menschen int´ressiert: „Zu welchem Doktor musst Du schreiten, wenn Leiden Deinen Tag begleiten?“ Sitzt in der Bahn ein Gast, der hustet und Viren Dir entgegen prustet, dann ist ´ne Infektion nicht weit, die Influenza macht sich breit. Jetzt hilft ein Hausarzt, der sich kümmert, damit sich jenes nicht verschlimmert. Wenn Schlucken kratzt, die Stimme winselt, wird Dir mit Jod der Hals gepinselt. Mein Arzt, Herr Klein, ist äußerst gründlich, wäscht sich die Hände viertelstündlich, um zu verscheuchen jene Viren, die „ante mortem“ Dich traktieren. Doch solch ein Hausarzt kann nicht alles, drum musst Du, für den Fall des Falles, zum Facharzt geh´n mit Deiner Last und zwar zu dem, auf den es passt. Beißt Du auf Knochen im Gehacktes, und jäh im Backenzahn da knackt es, der Schmerz, der folgt, hat was Fatales, jetzt schnell zum Zahnarzt für Orales. Hast Du ´nen Ohrenarzt erwählt, Dich meist was an den Ohren quält. Wenn’s pfeift bei Dir, ist’s kein Genuss, dann hast Du einen Tinnitus. Ein Augenarzt hilft ganz gezielt mit seinen Künsten, wenn man schielt. Dann liest Du dort mit viel Geschwafel das ABC von einer Tafel. Ist Deine Prostata verbogen, so schickt man Dich zum Urologen, der dann rektal und ungeniert in Deinen Po den Finger führt. Beim Gastroentero_ologen wird durch den Darm ein Schlauch gezogen, der spiegelt fast bis an die Mandeln, ob innerorts was zu behandeln. Ein Orthopäde, das ist nett, der kümmert sich um Dein Skelett. Liegst Du im Gipsbett dann für Wochen, dann heilt er damit Deine Knochen. Zum Hautarzt -will ich nicht vergessen- gehst Du am besten mit Abszessen, die unschön aus der Haut sich schälen und Dich mit Eiterbeulen quälen. Schmerzt Dich beim Stuhlgang wildes Brennen, musst Du zum Proktologen rennen. Ein solcher Arzt, bei uns hienieden, verödet Dir die Hämorrhoiden. Und brauchst Du ´nen Kardiologen, hast Du vielleicht Dein Herz betrogen durch wenig Sport und fettes Essen, hast noch geraucht, fast wie besessen. Hast Du die Tage nicht bekommen und fühlst Dich ängstlich, gar beklommen, dann hilft bestimmt Dir Dr. Horscher als Frauenarzt und Höhlenforscher. Auf seinem Gyno-Stuhl sodann, schaut er sich Dich von unten an, meist mittels Ultraschall-Gerät, ob er ein Embryo erspäht. Ein Kinderarzt sieht dann und wann sich prüfend Deine Blagen an, wenn sie mit aufgeschlag’nen Knien laut plärrend durch die Praxis ziehen. Hast Du Maläste mit den Füßen, dann lässt der Podologe grüßen. Doch quillt ein Schweißfuß durch die Maschen, musst Du Dir nur die Füße waschen. Ist Dir der Blinddarm zu entnehmen, dann wird im Krankenhaus bequemen sich der Chirurg mit ´nem Skalpell; er schneidet’s weg, und das geht schnell. Der Facharzt für Anästhesie (ein Araber mit Minipli) versetzt Dich vorher in Narkose, dann schläfst Du fest, wie „tote Hose“. Verspürst Du eine Zwangsneurose, und ist bei Dir ´ne Schraube lose, fühlst Du Dich gar leicht schizophren, dann lass‘ Dich beim Psychiater seh’n. Der schenkt Dir dann für Deine Macke ´ne wunderschöne weiße Jacke, mit der sitzt Du dann auf die Schnelle in einer schicken Gummizelle. Frönst Du jedoch dem Suizid, was keiner merkt, bevor’s geschieht und nahmst zu viel von einer Droge, dann bleibt Dir nur der Pathologe. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  4. Goldhochzeit Die gold´ne Hochzeit ist was Feines, es droht nun nimmermehr was Kleines, das nach der Schwangerschaft laut plärrt und kreischend an den Nerven zerrt. Ne gold’ne Hochzeit, die ist schön, man kann Verwandte wiederseh´n, die dann an schön gedeckten Tafeln mit großer Gier gefräßig schwafeln. Verwandte, die sind gern dabei, denn das Buffet ist kostenfrei. Und wird das Tanzbein keck geschwungen, dann scheint die Feier sehr gelungen. Das Jubelpaar sitzt meist dazwischen an dekorierten Gasthaustischen. Man hält frenetisch schöne Reden, die, wenn sie lang sind, nichts für jeden. „Die Lotte und der Ottokar, die hocken nunmehr 50 Jahr‘ im trauten Heim ganz eng zusammen und überstanden manche Schrammen.“ Ein Satz, der ist vielleicht gelogen: „Sie haben sich niemals betrogen und haben niemals fremd geküsst“ (der Herrgott weiß, ob es so ist). Wir wollen dies auch nicht vertiefen, Gerüchte kann man nicht verbriefen. Man weiß nur, dass der Ottokar ein wirklich schlimmer Finger war. Und es verrät der Ottokar: „Ich weiß noch, wie es damals war, als ich mit eignen Hüftgelenken das Bein mir tat beim Twist verrenken. Selbst meine Jubelbraut, die Lotte, war früher eine kesse Motte, da hatte sie noch alle Zähne und eine rote Löwenmähne.“ Geknutscht, das haben beide gerne an schummeriger Gaslaterne. Statt Zungenkuss bei Licht aus Gas, ruh’n heut die Zähne nachts im Glas. Ganz ohne Zähne ist der Kuss mit leerem Mund kein Hochgenuss. Es gibt jetzt nur noch kleine Küsschen so ab und an noch auf das Schnüsschen. Sie sind jetzt alt und etwas faltig, auch beider Harndrang stört gewaltig. Doch wird die Scham hinweg gefegt, es werden Windeln eingelegt. Zum Aldi, für den Billigkauf, geht es nicht mehr per Dauerlauf. Drum haben sie sich aufgerafft und Rollatoren angeschafft. Zurück zur Feier. Es wird munter und auch die Stimmung kunterbunter. Der Pfarrer trinkt, wie an Silvester, bereits das 6. Gläschen Trester. Urenkel toben ums Buffet, der Pfarrer spricht von Glück und Weh, von guten und von schweren Zeiten, das Essen droht vom Tisch zu gleiten. Der Onkel Fritz schreit: „Tobet nicht! Nicht, dass der Tisch zusammenbricht!“ Schon sind die Schüsseln abgerutscht und über das Parkett geflutscht. Man kann das Missgeschick nicht fassen, doch scheint die Stimmung ausgelassen. Der Wirt hat schnell und höchst versiert noch eilends Curry-Wurst serviert. „Wir fahren...“, singt man als Kehraus, „…heut‘ mit der Straßenbahn nach Haus.“ Doch hat das Jubelpaar noch Bock und wünscht sich den Rollator-Rock. Die Gäste drum herum im Kreis, die klatschen sich die Hände heiß. Man ist sich einig, sei’s wie’s sei, sie sind auch nächstes Mal dabei,… …die Kinder, Neffen, Onkel, Tanten, dann wird die Hochzeit diamanten. "Wenn unser Herr ein Einseh’n hätt‘, dann bitte nicht am Pflegebett!" @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  5. Melda-Sabine Fischer

    Übergewicht

    Übergewicht Du bist erbost - die Waage streikt, weil sie beim Wiegen etwas zeigt, was Deiner Logik nicht entspricht: "Denn die zwei Zentner hast du nicht!" Du bist eins sechzig -also klein-, drum ist es ja so hundsgemein, dass das Gerät dies ignoriert, es zeigt zwei Zentner ungeniert. Und auch mein Arzt sehr offen spricht: „Sie haben viel zu viel Gewicht, schau'n Sie sich mal Ihr Winkfleisch an, da hängen 30 Haxen dran! Ihr Herz muss ackern wie ein Gaul, Sie sind wahrscheinlich auch zu faul, um sich mal öfter zu bewegen, ein Fitness-Studio hilft dagegen!“ Der Doktor mich zum Wahnsinn treibt, er sagt: „Weil Sie zu wohlbeleibt, da drohen Zucker und auch Gicht, ein frühes Ende ist in Sicht!" Nach dieser Predigt ging’s mir schlecht, ich weiß es ja, der Mann hat recht! Ich raune noch durch meine Zähne: „Das ist halt so, ob meiner Gene!“ Nach dieser bitteren Erfahrung brauch ich jetzt etwas Nervennahrung. Sehr schnell hab´ ich mich abgeregt: "Denn ich bin ja nur vorgeprägt!" Ganz eilends lenk‘ ich meine Schritte zu meinem Ziel, des Ortskerns Mitte. Im Café Rose, ohne Häme, verzehr‘ ich zwei Stück Buttercreme. Doch dies beruhigt mich nicht so ganz, ich ess‘ noch ein Stück Nougatkranz. Dazu bestell‘ ich ´nen Kakao, nun ist mir nicht mehr ganz so flau. Okay, ich habe einen Bauch, den haben andre Menschen auch. Ich gebe zu, es ist ´ne Wampe, die gleicht fast einer Resterampe. Was bisher mich so moppelte, ich aß bislang das Doppelte. Die Kleidung wurde unterdessen von Kalorien aufgefressen. Ich nehm' jetzt ab, ich sag‘: „Ich will!“ und ess' nur wenig noch vom Grill, der ab und an die Freizeit kreuzt und mittels Kohle vorgeheizt. Drei Stückchen Bauchspeck hier und da, zwei Rippchen, die so wunderbar schon bruzzeln auf des Grilles Rost, fünf Würstchen und drei Scheiben Toast... ...dazu noch etwas Krautsalat und Grillkartoffeln, die parat in Alu-Folie vor mir dampfen, die sind mit Kräuterquark zu mampfen. Durch diese halben Rationen wird die Diät sich sicher lohnen. Macht dann die Waage dennoch Zicken, werd‘ ich sie in die Tonne kicken. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  6. Gerümpel und Krempel Hast Du was Rares, gibt’s oft Bares, denn nur das Bare, das ist Wahres. Doch mancher macht es sich zu simpel, denn was er findet, ist Gerümpel! Du kannst nicht einfach was verkaufen, zur Fernsehshow von Lichter laufen, wenn Du im Sperrgut etwas findest, worauf Du Deinen Geldwunsch gründest. So hat zum Beispiel sehr versiert ein Mensch ´nen Nachttopf ausrangiert. Der diente fleißig in den Jahren für nächtliches Geschäftsgebaren. Der ist viel wert, meint er zu wissen, doch nur wenn der darauf geschissen, der adlig war, von blauem Blute, kommt dies dem Nachttopfwert zugute. Ein ausgedientes Bettgestell und ein versifftes Katzenfell wird angeboten auf dem Trödel. Man hofft, es kauft ein rechter Blödel. Selbst das Gebiss von Oma Meier, von Ostern noch zehn Plastik-Eier, die werden dreist und ungeniert Dir als antik noch offeriert. Daneben eine Kuckucksuhr, doch fehlt vom Kuckuck jede Spur. Vom „Blauen Bock“ ein alter Bembel, der dümpelt unter all dem Krempel. Gerümpel findet man in Massen in Speichern, Kellern, auf Terrassen. So manches Haus ist gut gefüllt und messieartig zugemüllt. Selbst die Garage wird verwendet, in der oft viel Gerümpel endet. Das Auto wird dreist degradiert und auf dem Gehweg deplatziert. Sogar im Wald und an den Straßen hat man Gerümpel liegen lassen, das man als Müll dort abgestellt, weil man sich nicht an Regeln hält. Der wunderschöne Ententümpel ist nicht der Zielort von Gerümpel!! Trotzdem kriegt er ´nen Hausmüll-Stempel und strotzt vor Unrat und vor Krempel. Nicht nur im Fluss, auch in den Meeren muss sich der Fischbestand erwehren dem Plastikkrempel, Schrottkompost. Hinein damit, weil’s ja nix kost. Ich frage mich seit langem schon, wie tickt wohl unsre Nation? Der Wahnsinn, der tobt fratzenhaft, ein Sprung in unsrer Schüssel klafft. Wenn jeder seinen Dreck behält, wär´ sie viel schöner, unsre Welt. Die Umwelt wäre wieder rein, dies soll ein Wunsch des Herzens sein! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  7. Ostern – Fest der Eier und der Hasen Im Frühling, wenn die Hasen hoppeln durchs Feld, auf Wiesen, über Koppeln, freut sich der Friese, wie der Bayer, „Herr Langohr“ bringt jetzt Ostereier. Das Huhn, was täglich ist bereit, denkt: „Ostern hab‘ ich freie Zeit. Das Legen ist schon sehr beschwerlich, dann noch in bunt, das ist entbehrlich!“ Anatomisch birgt dies Fragen: „Wie kann ein Hase das ertragen? Ob Mümmelmann ganz ungestresst die Eier aus dem Darm sich presst?“ Doch amüsiert reibt Meister Lampe bei solchen Fragen sich die Wampe. Er weiß, der Fuchs ihm ungeniert bei der Geburt meist assistiert. Und auch die Kröte Kunigunde leckt Meister Lampe seine Wunde, die hinten -weil er schwer gebärt- beim Hoppeln seinen Gang erschwert. Auch bei REAL sieht man jetzt Hasen aus Schoko in den Nischen grasen. Im Supermarkt, als Frühlings-Gammler, begafft man sich den Milka-Rammler. Denn seit der Milka-Nikolaus zog dort aus den Regalen aus, hat man -mal eckig, mal gewellt- den Milka-Hasen aufgestellt. Dort fristet er -von Köln bis München- sein Leben zwischen Plastikhühnchen in Tüten bunt aus Zellophan, bereit zum Kauf im Osterwahn. Es wird die Wohnung wild geschmückt mit Osterschmuck, der uns entzückt. So macht auch jährlich Martha Schmidt den Osterdeko-Irrsinn mit. An Ginsterzweige, in 2 Vasen, hängt Eier sie, die ausgeblasen. Die hat sie vorher mit Bedacht nach wildem Blasen bunt gemacht. Sogar im Garten, an den Primeln, sieht man Frau Schmidt die Eier friemeln. Und selbst im Bad an die Toilette hängt sie ´ne bunte Eierkette. Und auf das Sideboard in der Küche, dem Spielplatz aller Wohlgerüche, stellt sie aus Gips, ganz früh im März, sechs Hasen und ´ne Osterkerz‘. Jetzt läuft Frau Schmidt noch in die Stadt, dass sie was zu verschenken hat. Genau wie in der Weihnachtszeit macht sich Geschenke-Wahnsinn breit. Sie kauft bei Douglas fünf Stück Seife, getarnt als Eier mit ´ner Schleife, dem Enkel schnell ein Playmobil, weil der ja ständig spielen will. Noch hin zum Bäcker rennt Frau Schmidt, kauft sich ´nen Hasen aus Biskuit. Den wird sie nach der Fastenzeit mit Lust verzehren, unbereut. Am Ostersonntag, unbeschwert, hat sie zum Frühstück ihn entehrt, dazu 6 Eier hartgekocht, was ihren Magen unterjocht. Dann macht sie sich für den Verzehr noch über Schoko-Eier her. Zum Mittag wird dann Lamm geschmort, worauf der Magen laut rumort. Zur Übelkeit folgt Darm-Gewitter, doch wozu hat man Magenbitter? Ja man muss klotzen, kleckern nicht, auch wenn man sich zum Fest erbricht. Würd‘ unser Herrgott dieses lesen, als göttlich auferstand’nes Wesen, ihm würde schlecht ob solcher Sitten, er hätte dann noch mehr gelitten. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  8. Melda-Sabine Fischer

    Im Stau

    Im Stau Ein Flixbusfahrer aus Sonthofen will, statt zu fahren, lieber schwofen. Doch heute muss er ziemlich schnell mit seinem Bus nach Fürstenzell. Er steht im Stau seit gut drei Stunden, in Frankfurt warten zwanzig Kunden. Nun harrt er aus auf der A3 und hat kein Butterbrot dabei. Kein Kaffee in der Buskabine und vor ihm eine Blechlawine, so sitzt verzweifelt er und stumm in seinem Bus vor Würzburg rum. Im Bus sitzt nur sein kleiner Mops, der jault jetzt nach ´nem Himbeerdrops, auch muss er Gassi ziemlich nötig, doch ist kein Rastplatz anerbötig. Ein Zoogefährt der Niederlande mit einer wilden Affenbande steht neben ihm in dem Gewühl, dies lässt den Flixbusfahrer kühl. Doch jetzt kann er nicht länger schweigen, weil jene ihm den Vogel zeigen, die affenmäßig unterwegs. Das geht ihm mächtig auf den Keks! Auch schreien sie in einer Tour recht längsseits auf der linken Spur, was unsren Fahrer sehr verdrießt, weswegen er die Fenster schließt. Dazu in Front ein Campingwagen mit dreisten, unerzog´nen Blagen, die ihm ´ne lange Nase drehen. Es ist nicht schön, im Stau zu stehen. Nun ja, was kann man schon verlangen von campingint´ressierten Rangen. Man steht recht hilflos im Gelände, das gelbe Nummernschild spricht Bände. Und hinter ihm ein Golf mit Polen, die fangen lauthals an zu johlen. Das Bier, das diese mit sich führen, zwingt sie mit Macht zu urinieren. So steigen zwei von ihnen aus und lassen ihren Druck heraus. Am Straßenrand, vom Notfallstreifen da zielen sie auf Autoreifen. In einem Smart ein Mütterlein fängt plötzlich lauthals an zu schrei`n, weil jemand mit ´nem schwarzen Bart, fünf Salafisten um sich schart. Die schauen wirklich grimmig drein und ängstigen das Mütterlein. Sie knien mittels Teppichs nieder und singen Allah Lobeslieder. Man weiß nicht recht warum´s sich staut, selbst wenn man weit nach vorne schaut. Auch der Verkehrsfunk weiß nicht recht, warum es sich dort stauen möcht. Urplötzlich geht es ruck zuck weiter, die Stimmung wirkt relaxt und heiter. Nur unsre Polen sind konstant und pinkeln an die Lärmschutzwand. Die Salafisten essen Rettich und schnappen schnell sich ihren Teppich, erreichen dann mit schnellen Schritten den fahrbereiten Muslim-Schlitten. Obwohl dem Mütterlein noch schaudert, hat wohl auch sie nicht lang gezaudert. Sie tritt aufs Gas, eilt in die Ferne und sucht die Autobahn nach Herne. Was dies Gedicht erneut beweist: Ein Stau bleibt Stau, weil er so heißt. Warum sich´s staut, das weiß kein Schwein, das weiß am End´ nur Gott allein. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  9. Tierische Kommunikation Das Dromedar, es sprach zum Schwein: „Nun lass doch mal das Grunzen sein!“ Das Schwein erwidert darauf keck: „Ich grunze gerne hier im Dreck!“ Der Orang-Utan sprach zum Geier: „Na hast Du Lust auf einen Dreier?“ Der Geier schaut nur und bleibt stumm. Er macht doch nicht mit Affen rum! Das Nashorn mischt sich darauf ein: „Der Geier ist oft sehr gemein. Er hat zum Beispiel kein Gewissen und hat mir auf mein Horn geschissen!“ Die Stute sprach zu ihrem Hengst: „Pass auf, dass Du Dir keine fängst! Du gingst mir fremd mit einer Kuh, drum lass in Zukunft mich in Ruh.“ Der Eber spricht zu seiner Frau: „Ich suche mir ´ne andre Sau. Drum gehe ich zur fetten Trude, die wohnt nicht weit in Buxtehude.“ Das Nilpferd meint zum Känguru: „Nun lass doch mal den Beutel zu! Da ist doch sowieso nichts drin, drum schau doch da nicht immer hin!“ Es fragt der Kabeljau die Schlange, ob sie ihm einen Saibling fange. Die Schlange zischt: „Du bist beschränkt. Nur der wird satt, der selber fängt!“ Es sagte Kasimir der Specht: „Ich sehe wirklich nur sehr schlecht. Ein Windrad hab´ ich angepickt, drauf ist das Windrad umgeknickt.“ Der Brillen-Kauz spricht Trost ihm zu und ruft ein trauriges „Schuhu. Willst Du das ändern, komm zu mir, ich hab´ genug an Brillen hier.“ Ein Kudu sagt zum Krokodil: „Du liegst nur rum und tust nicht viel.“ Das Krokodil fühlt sich ertappt, worauf es nach dem Kudu schnappt. Der Flusskrebs spricht zum Wasserschwein: „Schenkst Du uns einen Cognac ein?“ Doch jenes sagt, als man es frug: „Ich bin gerade auf Entzug!“ Der Elefant, er spricht zum Eber: „Ich habe Ärger mit der Leber, drum sollte ich mehr Wasser saufen, als ständig neues Bier zu kaufen.“ Der Uhu sprach zur Feldspitzmaus: „Ich spucke Dich gleich wieder aus, Du hast Dein Fell zu stark gegelt, was meine Fresslust deutlich quält!“ Der Igel Max, er seufzte nur: „Ich brauche dringend eine Kur, mein Wohlbefinden liegt im Keller, denn gestern war der Hase schneller.“ Gorilladame Kunigunde frisst nur Bananen Stund´ um Stunde. Es riet ihr drauf der Tapir Paul: „Schmeiß die bloß weg, die sind schon faul! Ich hatte neulich faule Pflaumen, die klebten tagelang am Gaumen. Das war recht eklig Biss um Biss, bis ich sie in die Tonne schmiss.“ Was Tiere so mit sich bereden, das wäre int´ressant für jeden. Sie zu versteh´n wär optimal, um nicht zu sagen sehr genial. Man würde dann alsbald verstehen, um was sich ihre Sorgen drehen. Vielleicht versteh´n dann Du und ich: Wir und die Tierwelt ähneln sich. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  10. Melda-Sabine Fischer

    In der Küche

    In der Küche Ein jeder weiß, in einer Küche, da gibt es nicht nur Wohlgerüche. Hast Du ein Ei, das schon verdorben, dann stinkt das, wie wenn wer verstorben. Selbst wenn Du Wirsing kochst ganz kurz, gleich müffelt´s wie ein Männerfurz. Speziell durch Kohl diverser Arten, kannst Du im Haus Gestank erwarten. Die Lammkottelets sehr seltsam riechen, als würden alte Socken siechen. Gar störend sind in mancher Phase auch Fischgerichte für die Nase. Bereitest Du für deine Lieben Kartoffelpuffer, fein gerieben, so stinkt‘s nachher im ganzen Haus, das kriegst Du tagelang nicht raus. Das Öl dazu kriecht durch den Flur recht glänzend und in breiter Spur. „Verdammt, wie sieht es hier denn aus?“ ruft Opa Walter und rutscht aus, … …kracht mit dem Steiß jäh an die Wand, fängt sein Gebiss mit einer Hand, knallt mit dem Kopf noch an den Schalter, die Oma kreischt nur: „Mein Gott, Walter!“ Egal, Verwandte freuen sich, gibt’s was umsonst am Mittagstisch. Nur Dich, nach langem Zubereiten, erfassen keine Heiterkeiten. Das stete Kochen und Sautieren, das Salzen, Pfeffern und Probieren, wofür Du stundenlang am Herd, wird in ´ner Viertelstund‘ verzehrt. Die Last, die Mühe, die Maläste, kein Lob, kein Dank durch Deine Gäste. Die Lethargie bringt Dich zum Schäumen, kein Aas hilft Dir mal abzuräumen. Nur Nepomuk, der Labrador (ein Straßenhund aus Ecuador), sitzt vor dem Ofen, der noch schmierig, und hechelt freundlich, doch begierig. Doch hilft das Tier Dir nicht beim Spülen, es will nur in den Resten wühlen. Denn zugeschaut hat er beim Kochen und weiß, der Braten hatte Knochen. Der Labrador kann’s kaum erwarten: Ab mit Knochenteil zum Garten, da meistens er dorthin entflieht, weil er’s vergräbt, wenn’s keiner sieht. Die Spülmaschine, die beliebt, grad vorhin ihren Geist aufgibt. Du hattest just sie schon bestückt, dann noch den Startknopf flugs gedrückt, … …doch aus dem Innenraum Geklacker, Du denkst noch: `Oh, die rappelt wacker´. Aus ihrem Türspalt quillt der Rauch, dann platzt auch noch der Wasserschlauch. In Deine Küche strömt das Wasser und Deine Füße werden nasser. Doch wirst Du logisch dies benutzen, Du wolltest ohnehin noch putzen. Jetzt widmest Du Dich leis‘ und still dem Abwasch, der nicht enden will. Spülst Töpfe, Pfannen mit der Hand (sehr mühsam, da teils angebrannt), … …die Teller noch und das Besteck, in fast drei Stund‘ ist alles weg. Und plötzlich in der Türe Rahmen, da steh‘n zwei wohlbekannte Damen. Die Oma und die Tante Olga (´ne Russland-Deutsche von der Wolga) gebärden sich wie gute Elfen: „Vermissen Dich und wollen helfen.“ Gleich läuft es über dieses Fass, die Küche schwimmt und es ist nass. Es fällt Dir schwer, Dich zu bescheiden, ein Schimpfwort kannst du grad vermeiden. Im Wohnbereich da sitzt der Paps, verteilt an alle munter Schnaps, die Augen glasig ruft er hell: „Da bist Du ja, das ging ja schnell!“ Der Spruch, der gibt Dir jetzt den Rest, verärgert fliehst Du von dem Fest. Du ziehst zurück Dich in die Küche: „Refugium der Kochgerüche.“ Und die Moral von der Geschicht‘: „Hast Du Verwandte, die nicht dicht, ist Deine Küche Goldes wert. Die wahre Zuflucht ist Dein Herd!“ @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  11. Steuer - nicht geheuer…! Seit Jahren ist mir nicht geheuer: „Was macht der Staat mit meiner Steuer?“ Ich zahle fleißig, brav und bieder und sehe wenig davon wieder. Auch bringt mich stets in Aggression, das Monster: „Steuerprogression“. Wird meine Rente aufgestockt, dann werde ich gleich abgezockt. Denn noch im Alter, von der Rente, da speise ich die Steuerente. Drum such‘ ich mir ´nen Minijob verdien‘ mir etwas „on the Top“. Es merkt auch der Gehaltsempfänger: „Die Steuer macht das Netto enger, man zieht die Summe einfach ab, so wird die Haushaltskasse knapp.“ Der Staat, der kriegt den Hals nicht voll und fand es lange Zeit ganz toll, dass wir -trotz monetärer Qualen- für jeden Mist auch „Soli“ zahlen. Fast 30 Jahre, erst befristet, da hatte er sich eingenistet. Es hieß: „Für Krisen“…, dann „für’n Osten“, wir zahlten lange diesen Posten. Man kann auch mal in unsrer Stadt, wo jede Straße Löcher hat, mit den diversen Steuertropfen die sehr maroden Pflaster stopfen. Ich zahl auch Kirchensteuer kräftig, bin ja getauft, doch find ich‘s heftig, dass unser Papst -in weißen Schuhen- hockt auf den vollen Steuer-Truhen. Wo geht das ganze Geld denn hin? Es macht doch wirklich keinen Sinn, dass in der Stadt die Armen gammeln und „eine kleine Spende“ sammeln. Lässt sein Vermögen man versichern, wird das Finanzamt lauthals kichern. Das Ganze ist mir nicht geheuer, ich zahle jetzt Versich’rungssteuer. Auch fürs Benzin, was ich verbrauche, für Nikotin, das ich verrauche, stets überall, da langt man hin, im Portemonnaie ist nichts mehr drin. Im Reigen dieser Bürgerschröpfung gibt es noch eine andre Schöpfung. Auf jeden Preis, bei jedem Kauf kommt noch die „Mehrwertsteuer“ drauf. Obwohl die Jungen, wie die Alten die Wirtschaft stets am Laufen halten, wenn man recht üppig konsumiert, wird obendrein man angeschmiert. Will ich mein Geld dem Freunde schenken, dann muss ich immer daran denken, es kommt bestimmt bald der Bescheid: „Die Schenkungssteuer macht sich breit.“ Wird es uns in den Sarg mal treiben, kann man sich nicht die Hände reiben, die Folgen hat man unterschätzt: „Die Erbschaftssteuer kommt zuletzt.“ @Copyright Text und Bilder Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  12. Verzweifelte Poeten Verzweifelt zeigt sich der Poet, der auf perfekte Metrik steht, doch an ´nem Fremdwort hängen bleibt, weil er nicht weiß, wie man es schreibt. Ein andrer schreibt meist ohne Sinn und schmiert beliebig etwas hin. Ihn stört es nicht, wenn´s falsch geschrieben, man muss ja sein Gedicht nicht lieben. Ein Dritter lernt erst noch zu dichten und nimmt sich in des Schreibstils Pflichten. Er holt sich einen Duden her, das Dichten fällt ihm trotzdem schwer. Ich war noch jüngst bei einer Lesung, doch roch es dort nach Textverwesung. Im „Kunstpalast“ gab es zu hören: „Gedichte, die das Ohr betören“. Die Werke haben nicht gegriffen, der Dichter wurde ausgepfiffen. "Zwei Backen sind noch kein Gesicht und was sich reimt noch kein Gedicht!" Mich selber nerven die Gestalten, die mir ´ne lange Predigt halten und meine Texte kritisieren, obwohl sie selbst mit Mist brillieren. Es nervt mich selbst mein stetes Dichten, ich will auch Anderes verrichten. Zum Beispiel möchte ich lustwandeln, doch mein Verlag zwingt mich zum Handeln. Drum hab´ ich nächtelang gereimt und manches schnell dahingeschleimt. Ich tat so manchen Blödsinn kund, doch ist das neue Buch jetzt rund. Nun will ich hier nicht weiter sitzen und länger mein Gehirn anspitzen, um Poesie Euch aufzuzwingen, wem soll mein Handeln etwas bringen? Nun ist für mich jetzt erstmal Ende, ich schließ den Laptop ganz behände. Sonst folgt durchs Dichten ein Burn-out, der mich dann aus den Socken haut. Ich gehe raus in mein Café, wo ich die Freunde wiederseh´. Mit ihnen sing ich neue Lieder. Wir lesen uns in Bälde wieder! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  13. Melda-Sabine Fischer

    Blasendruck

    Blasendruck Sehr schlimm ist es, wie Du wohl weißt, wenn Dich der Blasendruck zerreißt. Man fühlt sich in der Tat beschissen, weil‘s grad nicht geht, doch Du musst müssen! Es mangelt just an Örtlichkeiten, die Deiner Blase gern bereiten Erleichterung durch frohes Strullern. Kein Klo in Sicht – Du kannst nicht pullern! Selbst in der Bahn, bei jedem Ruck, verspürst Du diesen Blasendruck. Der Schmerz wird stärker, ja er klopft, bis leicht es in die Hose tropft. Auch mitten auf der Autobahn kommt dieser Blasendruck schlecht an. Zum nächsten Rasthof - welch Gezeter - sind es noch 30 Kilometer. Bist Du ein Mann, dann geht es leicht, denn hast Du ein Gehölz erreicht, bedienst Du kurz den Reißverschluss, besprühst die Birken mit Genuss. Ein Mann kann hinter Büschen, Birken, sich schnell Erleichterung erwirken. Doch bist Du Frau, ist dies unmöglich, die Pein, die Not wird unerträglich. Auf dickem Ast geht es ganz gut, der liegend auf der Böschung ruht. Das Höschen legst Du neben Dich, doch was Du siehst, ist fürchterlich. Ein Spanner, der Dich feist beäugt und prompt sein Genital vorzeigt, steht hinter einer Eiche Rinde, es kann auch sein, es war ´ne Linde. Dein Pieseln gibst abrupt Du auf, verlässt den Ort im Dauerlauf. Der Schock, er fuhr Dir in die Glieder, doch jetzt im Auto musst Du wieder. Du gibst kurz Gas, frisst Kilometer, erleichtern musst Du Dich wohl später. Der Fahrersitz wird malträtiert, der Beckenboden wird trainiert. Ein Schild erscheint in weiter Ferne: „Besuchen können Sie uns gerne in unsrem Rasthof Fernthal-Ost.“ Das musst Du wohl, auch wenn’s was kost‘. Du folgst dem Hinweisschild „WC“, bei dem was folgt, erstarrst Du jäh. Du liest den Hinweis -höchst pikiert-: „Das Damen-Klo wird renoviert!“ Was machst Du jetzt, die Not ist groß: „Das Herren-Klo!“ – Dort ist nichts los. Nur hinten links, am Urinal, da steht ein dicker Kardinal. „Verzeihen Sie, ich bin verdrossen, das Damen-Klo, es ist geschlossen!“ Der Kardinal kann mich verstehen, versucht sich dabei umzudrehen: „So ging’s mir neulich an Silvester, nach zwei, drei Bierchen und ´nem Trester.“ Er hat beim Drehen leicht gekleckert, Drauf hat die Klo-Frau laut gemeckert. „Wir sind hier nicht im Vatikan, schau‘n Sie die Sauerei sich an, auch wenn der Ort hier nicht sakral, man stellt sich nah‘ ans Urinal!“ Ich fand ihn sinnlos, den Disput, und schloss mich ein mit frohem Mut in der Kabine Nummer sieben. Mir wär´ nicht mehr viel Zeit geblieben! So kommt’s am End‘ zum guten Schluss, der Druck entweicht mit Hochgenuss. Der Schmerz ist weg, vorbei die Qual, wenn Du nicht darfst, das ist fatal! Und die Moral von der Geschicht‘: „Auch wenn Du meinst, Du müsstest nicht, besuche erst den stillen Ort, entleer‘ Dich schnell, erst dann fahr‘ fort!“ @Copyright inkl. Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  14. Melda-Sabine Fischer

    Der Bauch

    Der Bauch Den Buckel trägt man auf dem Rücken, man kann zumeist sich damit bücken. Beim Bauch kommt’s auf die Größe an, ob man sich damit bücken kann. Den Bauch gibt es in vielen Arten, mal hart, mal üppig, mal ´nen zarten. „Abdomen“ sagt man auf Latein, wir sagen „Wampe“ allgemein. Die Wampe ist im Bayernland auch als ein „Ranzen“ wohlbekannt. Ne „Plauze“ sagt man in Berlin und „Wamperl“ nennt man sie in Wien. Der Kölner sagt: „Ich han en Kist“ und akzeptiert es wie es ist. Der Schwabe hängt ein le daran und spricht von „Bäuchle“ dann und wann. Der „Spitzbauch“ ist ´ne Unterart, ist meistens hart und wenig zart. Den „Schweinebauch“ hat nur ein Schwein, und der muss gut gebraten sein. Dem „Schmierbauch“ fehlt es meist an Schick, ihr Träger ist sehr oft zu dick. Der Arzt sagt dann sehr generös: „Sie sind, mein Herr, zu adipös!“ Ein dicker Bauch stammt nicht vom Küssen, der kommt von anderen Genüssen. Zum Beispiel, wenn man mit Genuss dem Essen frönt im Überfluss. Es wölbt auch Bier im Übermaß aus einem Bauch ein rundes Fass, was über mancher Hose schwebt. Man weiß, der Mensch hat gut gelebt! Wenn unterm Hosenbund er hängt, man gleich an „Hänge-Wampe“ denkt. Man sagt auch „Schürze“, das klingt nett, die ist sehr weich, doch leider fett. Ein solches Vordach ist nicht schön, Du kannst Bestimmtes nicht mehr seh’n. Man findet nichts vom Genital, für manchen ist das sehr fatal. Die Eltern sind oft unbefangen und achten nicht auf ihre Rangen, die vor dem Mittagsmahl noch naschen und Schoko-Kekse sich erhaschen. Sie achten nicht auf die Ernährung, der Körper zahlt’s in andrer Währung. So sind schon Kinder wohlgenährt, was oftmals bis ins Alter währt. Doch unsrer Jugend ist das schnurz, sie trägt die T-Shirts gerne kurz, die enge Jeans besorgt den Rest, der Bauch wird so hervorgepresst. Man kann den Bauch auch tätowieren und Bilder auf der Haut fixieren, doch was sich einst als Reh erschloss, wird später ein Rhinozeros. Bei ´nem Asket, da ist man platt, weil der an Bauch fast gar nichts hat. Und frönt ein Mensch dem Fitness-Wahn, dann kommt ein „Waschbrettbauch“ gut an. Die Jungfrau -wenn sie eine ist- hat oftmals eine flache Kist‘, doch wird sie schwanger weiß man auch, es wölbt sich schnell ein "Babybauch". Den "Babybauch" vermeiden Nonnen, wenn sie dem Weltlichen entronnen. Dies wär‘ ein Makel ohnegleichen, sie müssten aus dem Kloster weichen. Der Weihnachtsmann im roten Dress trägt dicken Bauch ganz ohne Stress, doch wirkt er manchmal angezählt, wenn er durch den Kamin sich quält. Im Orient ist es der Brauch, die Damen zeigen gerne Bauch, sie tanzen damit um den Scheich, der hat ja Öl und er ist reich. Wir müssen eines noch ergründen, ein Bauch kann sich im Schmerze winden. Nach Hülsenfrüchten allgemein kann „dicke Luft“ im Blähdarm sein. Dagegen ist man nicht betrübt, wenn es im Bauch ein Kribbeln gibt, denn dies Gefühl ist vehement, was jeder frisch Verliebte kennt. Ob dick, ob klein, ob rund, ob mager, sein Träger gilt nicht als Versager, wenn er im Leben unbeschwert auf seine Bauchgefühle hört. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  15. Auf Wolke 7 Ein kleines Licht warst Du bisher, Dich frei zu schwimmen fiel Dir schwer, Du hast im Studium Dich gequält, jetzt war dies von Erfolg beseelt. Schon etwas früher als gedacht hast Du den „Doktor phil.“ gemacht. Du hast Dein Ego angetrieben und sitzt zurecht auf Wolke 7. ****************************************** Dir zieht der Zahnarzt einen Zahn, vor lauter Angst bist Du im Wahn. „Ich nehme Lachgas, guter Mann, weil man dann nichts mehr spüren kann!“ Er setzt Dir eine Maske auf und lässt dem Lachgas seinen Lauf, gar blutig hats der Doc getrieben, doch merkst Du nichts auf Wolke 7. ****************************************** Du hast Dein Leben lang geschuftet, jetzt bist Du in Pension verduftet. Der Job war hart, doch akkurat hast Du Dir etwas angespart. Du kamst nie weg aus Deinem Kaff, das Arbeitspensum war zu straff. Das Reisen wirst Du jetzt sehr lieben, an fremdem Ort, auf Wolke 7. ****************************************** Du warst Dein Leben lang ein Single, doch sexuell ein rechter Schlingel. Doch fängt Dich jetzt die Liebe ein, Dein Herz es brennt für SIE allein. Die Schmetterlinge merken´s auch, sie flattern froh in Deinem Bauch. Auch wenn Du’s früher bunt getrieben, so sitzt Du jetzt auf Wolke 7. ****************************************** Spielst Du im Lotto, hast ´nen Sechser, schon wird Dein Glück etwas komplexer, die Superzahl, die hast Du auch, „Hartz 4“ ist nur noch Schall und Rauch. Nun klingelt Kohle in der Kasse, genug an Euros, das ist klasse. Nach oben wirst Du sanft getrieben und schwebst ab jetzt auf Wolke 7. ****************************************** Im Auto fielst Du von der Brücke, denn in der Brücke war ´ne Lücke. Um Dich nur Dunkel, doch am Ende reichst Du ´nem alten Mann die Hände. Der zieht Dich sanft ins Licht empor, derweil ertönt ein Engel-Chor. „Hier, nimm die Harfe für da drüben, die spielst Du dort auf Wolke 7.“ ****************************************** Du bist geflohen vor dem Krieg, ein jeder wollte nur den Sieg. Doch gab es Folter und auch Pein, dies kann nicht Sinn des Lebens sein. Ab jetzt in Deutschland hast Du Frieden, Du kannst als Flüchtling Pläne schmieden. Wenn Dich jetzt noch die Deutschen lieben, dann sitzt Du bald auf Wolke 7. ****************************************** Du fühlst Dich einsam und bis alt, Du bist allein, verlierst den Halt, schaust aus dem Fenster auf die Welt, das Leben immer schwerer fällt. Du nimmst vom Tierheim einen Hund, ein kleiner Mops, rund und gesund. Das Tierchen wird Dich dafür lieben, Ihr schwebt zu zweit auf Wolke 7. ****************************************** Du wirst von Deiner Frau geschieden und hoffst, Du hast nun Deinen Frieden. Doch ohne Wohnung, ohne Moos bist Du jetzt plötzlich obdachlos. Nur Deine Tochter, unterdessen, hat Dich als Vater nicht vergessen: „Du sollst Dich länger nicht betrüben, Du ziehst zu mir, auf Wolke 7!“ ****************************************** Bedenke stets, wenn Du ganz oben, wird Dich nicht jeder dafür loben, Auf Wolke 0 da gibt es leider im Leben viel zu viele Neider. Auch jene gibt es, die feist lachen und Dir ´ne lange Nase machen, wenn ganz abrupt Dein Glück sich kürzt und Du von Wolke 7 stürzt. Drum bleibe gütig und bescheiden, dann kann Dein Schicksal Dich gut leiden. Du musst auch andre Menschen sehen, die unterhalb der Wolken gehen.“ ****************************************** @Copyright incl. Foto Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  16. Das Handy (…oder das Dings) Auf allen Straßen und an Tischen sieht man auf einem Dings rumwischen Menschen meist mit irrem Blick, als hätten diese einen Tick. Auch noch im Auto -was verboten! - lässt man vom Dings nicht seine Pfoten. Es ist kein Spaß, wenn es dann kracht und nun der Sensenmann laut lacht. Die Sekretärin Jutta Krause, die nutzt das Handy in der Pause, um darauf wild herumzutippen und leicht erregt dann „par zu shippen“. Die Spülfrau Schulze, die nimmt froh ihr Handy sogar mit aufs Klo. Was einst erledigt auf die Schnell‘, das dauert jetzt – dank Quizduell. Doch gab sie nicht aufs Handy Acht, das war natürlich unbedacht. Dort wo ins Rohr der Haufen rutscht, ist auch das Handy reingeflutscht. Mit 13 kriegt auch Mayers Mandy zum Wiegenfest das erste Handy. Das Kind, das gute, ab sofort benutzt das Teil an jedem Ort. So tippt sie froh und gibt nicht Acht bis sie an die Laterne kracht, wo sie nur noch die Sterne sieht und dem Bewusstsein prompt entflieht. So ähnlich ging’s auch Pastor Hahn, er frönte gern dem Handy-Wahn. Er lachte laut und schaute froh auf YouTube grad ein Video. Doch hat er beim beschwingten Gehen die Fahrbahn gänzlich übersehen, auf der die Bahn der Linie 8 in ihn und in sein Smart-Phone kracht. Jetzt liegen Pastor und auch Mandy im Hospital -ganz ohne Handy-. So ist es wie bei einem Raucher: „Die Sucht bestraft den Endverbraucher!“ Damit ich eines nicht vergess‘: Ein Handy impliziert auch Stress. Das Dings, es klingelt immer schrill, wenn man es gar nicht nutzen will. Bei wildem Sex mit Deiner Süßen, stört das Gebimmel Dich beim Küssen. Der Coitus beim Liebesspiel mit Interruptus bringt nicht viel! Beim Abendessen, es gibt Braten, da kannst Du leicht in Stress geraten, im Mund Salat, schön mariniert, derweil das Handy dreist vibriert. Du springst vom Stuhl und bist erregt, Du suchst das Dings, das Du verlegt. Du hattest just am End verdrängt, dass es im Flur zum Laden hängt. Du nimmst das Teil in Deine Hand und wischst per Finger ganz gewandt den Startbildschirm nervös zur Seite, doch was Du sahst, Dich nicht erfreute. Du starrst aufs Display ganz entrückt, die Schwiegermutter hat geschickt ein Selfie-Bild von sich in Strapsen, Du kannst entsetzt nur hektisch japsen. Du denkst an früher, alte Zeiten. Es konnte sehr viel Spaß bereiten, mit guten Freunden mal zu tratschen und über dies und das zu quatschen. Jetzt hört man kaum noch einen Ton, denn jeder glotzt nur auf sein Phone. Es spielt am Handy jeder Depp und testet so die neuste App. Auch Weihnachten mit Deinen Lieben, ist durch das Handy abgeschrieben. Heut haben alle, selbst die Enkel, nur noch das Dings auf ihrem Schenkel. „Das Handy“ ist des Pudels Kern, das haben all die Leute gern, die statt gemütlich zu parlieren, sich nur per Dings stets kontaktieren. Mit diesem Dings hat abgekackt der klassische Sozialkontakt. Und die Gesichter, welch ein Graus, seh‘n selbst schon wie ein Display aus. Jedoch zum Schluss da seh‘ ich ein, die Technisierung muss wohl sein. Sie macht für uns das Leben leicht, auch wenn der Wahnsinn um uns schleicht. Es darf jedoch niemals geschehen, dass wir uns einmal eingestehen: „Die Handy-Sucht, das wird jetzt klar, sie stahl uns manches Lebensjahr!“ @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  17. Melda-Sabine Fischer

    Das Fahrrad

    Das Fahrrad Ein Fahrrad ist für Arm und Reich um drauf zu sitzen selten weich. Und dennoch, wenn Du gut trainiert, dann radelst Du recht ungeniert. Es kommt meist auf den Sattel an, was Dein Popo ertragen kann. Denn ist der Sattel weich-geschmeidig, ist’s für den Hintern wenig leidig. Doch wenn der Sattel hart und harsch, ist schnell lädiert Dein Radler-Arsch. Das Sitzen ist nicht angenehm und Du brauchst kübelweise Creme. Schlimm ist’s in Krefeld, unsrer Stadt, wo der Asphalt zig Löcher hat. Dann wird am Po den Hämorrhoiden erst recht verstärkte Qual beschieden. Dies merkte auch die Tante Ruth, sie radelt oft, das tut ihr gut. Sie hat ein Schlagloch übersehen und kam nicht schnell genug zum Stehen. An Tiefe zwanzig Zentimeter, nach diesem Vorfall ein Gezeter, genervt hört man die Tante kreischen: „Verflixt, ich konnte nicht mehr weichen!“ Das Rad ist hin, die Reifen platt, kein Renommee für unsre Stadt. Ruth fährt nun Diesel, jetzt ist Friede, verpufft jetzt dafür Stickoxide. Der Räder gibt es viele Arten, als Kind wirst Du mit „Dreirad“ starten. So fährt das Kleinkind, keine Frage, stets sehr stabil in Seitenlage. Ist man als Künstler ein Artist, ein Einrad unentbehrlich ist. Doch Du als Laie Dich nicht stresse, sonst fällst Du öfter auf die Fresse. In Holland fährt man meist „één Fiets“, in City-Lage und im Kietz. Dort allgemein für’s Radeln gilt: Man braucht kein gelbes Nummernschild. Fährst Du in Urlaub, in die Schweiz, dann hat ein Klapp-Rad seinen Reiz. Denn eingeklappt, man glaubt es kaum, es passt in jeden Kofferraum. In England heißt das Fahrrad „Bike“, man nutzt es meist beim U-Bahn-Streik. Der Engländer per Linksverkehr hetzt dann um den Trafalgar Square. Die Queen sitzt gern im Körbchen hinten, wenn Charles versucht ums Schloss zu sprinten. In Buckingham feixt mancher Schelm: „Guck da, die Queen mit Fahrrad-Helm!“ In Frankreich nutzt der Bürger froh auf allen Straßen ein „Velo“. Kein Glück hat er am Straßenstrich, den „Damen“ ist’s zu bürgerlich. In unwegsamem Berggelände nutzt man ein Mountain-Bike behände. Für lange Touren hat parat der Fachmann stets ein Trekkingrad. Das E-Bike nutzt der Pensionär, wenn ihm das Treten fällt zu schwer. Denn ist erschlafft die Muskelkraft, ein Motor ihm Ersatz verschafft. Der Sportler radelt wie in Trance das Rennrad bei der Tour de France. Doch sind es keine Philanthropen, wenn sie zwecks Zielerreichung dopen. Das Tandem ist für Zwei gedacht, wenn frisch für sie die Liebe lacht. Meist vorn beim Radeln ihm dann stinkt, wenn statt zu treten, sie sich schminkt. Hast Du im Leben einen Fetisch, bist sportlich und auch recht athletisch und bist Nudist seit vielen Jahren, dann darfst Du nackend Fahrrad fahren. Doch achte drauf, dass akkurat das Fahrrad einen Sattel hat, denn gibt’s ein Schlagloch hier und da, verletzt Du Dir die Prostata. Von der Geschichte die Moral: „Ein Fahrrad, das ist dann fatal, wenn es nur rumsteht, ohne Regung. Bedenke Mensch, Du brauchst Bewegung!“ @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  18. Ode an den Malerberuf: „Der Pinselquäler“ Der Hass des Malers: „Ein Gerinnsel“, wenn er nicht richtig schwingt den Pinsel. Dann tropft es schon mal aufs Parkett, was weder nützlich, noch sehr nett. Ein Maler deckt, wenn er auf Trab, das, wo‘s drauf kleckern kann, gut ab, zieht noch die Möbel von der Wand und pinselt so mit leichter Hand. Ein Maler fährt ´nen Kastenwagen, um Eimer nicht zu Fuß zu tragen. Der Kastenwagen -ein Mercedes- erspart ihm Zeit, da nicht per pedes. Der Malermeister Oskar Klexel verputzt und streicht gekonnt im Wechsel. Mit Putz und Farbe, ohne Hemmung, sorgt er für gute Wärmedämmung. Mit Nackenschweiß, geduldig-zäh, am Hals ein Handtuch aus Frottee, hat er sein Handwerk stets gemeistert und manche krumme Wand verkleistert. Rufst Du ihn an, um ihn zu buchen, so kannst Du dieses gern versuchen. Er meldet sich without Gewinsel: „Wer da? - Hier ich! - Der Mann mit Pinsel!“ So tat es auch die Witwe Gütlich, die über 80 und meist friedlich. Sie fragte höflich bei ihm an, ob er bei ihr mal pinseln kann. Denn just bei ihr im Boudoir ist’s nicht so vornehm, wie‘s mal war. In den Tapeten steckt der Muff, drum riecht es streng wie in ´nem Puff. Der Klexel macht gleich ´nen Termin und fährt zur Witwe Gütlich hin, betrachtet sich besagte Wände und klatscht vor Freude in die Hände. „Ach, gute Frau“, so ruft er munter, „das, was dort klebt muss vorher runter. Mit Pinseln ist es nicht getan, ich fang erst mit dem Abriss an. 5-lagig pappt der Wandbehang auf diesen Mauern wohl schon lang. Erst wird gespachtelt, das kann dauern. Ich glätte fix die alten Mauern.“ So spachtelt zum Verbraucherschutz er im Rekord den Wandverputz. Auch sonst ist unser Klexel fix, doch ohne Kaffee da geht nix…, …der viel zu süß -was nicht verdrießt- aus seiner Thermoskanne fließt. Die Brühe treibt‘s aus allen Winkeln, drum muss der Klexel öfter pinkeln. Auch Zigaretten sind sein Laster, schlecht für die Lunge und den Zaster. Er macht oft Pause, um zu rauchen. Beim Pinseln kann man sehr schlecht schmauchen. Und von dem vielen Knien, Bücken kann’s auch schon mal im Rücken zwicken. Er lernte kennen, live am Leibe, den Schmerz des Band‘s und seiner Scheibe. Die Gütlich meint: „Mein guter Mann, nun halten Sie sich aber ran. Ich werde nicht -ob Ihrer Qualen- auch noch die Pausen mit bezahlen.“ Der Meister spricht: „Nur keine Sorgen, ich werde fertig wohl bis morgen. Der Wandbehang wird noch geklebt, dafür ist´s heute schon zu spät.“ Gesagt, getan, er hat’s gehalten, was er versprochen dieser Alten. Das macht der Gütlich Riesenspaß; auf Klexel da ist halt Verlass. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
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