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Unser eigener Weg


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Der große Knall

ist Anfang und Ende

behende würfelt das All.

 

Kein Gotteswesen

nur Zufall und Logik

kein ewig, ach Mensch nur ein Leben.

 

Wir suchen Sinn

erfinden Götter, Propheten,

Moneten, finden Liebe und Hass darin.

 

Ganz allein im Raum,

keine Kraft die übernatürlich,

willkürlich das Schicksal, wir ertragen es kaum.

 

Verschränkte Photonen

haben Spin, keine Masse

sind Klasse für Informationen.

 

Unser aller Planet,

Menschenhand und Naturgewalt,

Gestalt gewinnt unser eigener Weg.

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Hallo Birke,

 

dein Gedicht 'Unser eigener Weg' gefällt mir.

 

So wie ich dein Gedicht lese, skizzierst du hier den 'kleinen' menschlichen Lebensweg im Kontext des 'großen' Universums.

 

Meine Lieblingsstrophe (auch wenn ich hier anderer Meinung bin):

Wir suchen Sinn

erfinden Götter, Propheten,

Moneten, finden Liebe und Hass darin.

 

Das Bild vom Menschen der auf sich selbst zurückgeworfen wird (und sich doch nach Halt und Geborgenheit sehnt), seine Suche nach dem Sinn in seinem limitierten Leben, der Wunsch mehr zu sein als das Ergebnis eines zufälligen universalen Würfelspiels ... Spannende Gedanken, über die es sich lohnt nachzudenken.

 

Gern gelesen, gern sinniert.

 

LG

Berthold

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Hallo Birke,

 

naja, ganz genau wusste ich beim ersten Lesen nicht, worauf du mit diesem Gedicht hinauswillst - das Weltall, der Mensch, die Technik, das Schicksal. Diese Ansammlung von Schwergewichtigem erschien mir in deinem Gedicht so groß, dass selbst das größte Genie es nicht in einem kleinen Gedicht bewältigen kann.

 

Beim Weltall beziehst du dich auf den angeblichen Urknall. Als Einstein zu diesem Thema gefragt wurde, sagte er, das Weltall war schon immer da, es gab keinen Urknall. Der "Urknall" als Anfang, was aber voraussetzt, dass das Weltall mal ein Ende hat. Einstein ist da anderer Meinung.

 

In der nächsten Strophe stellst du fest: Kein Gotteswesen/nur Zufall und Logik. Ob es nur Zufall und Logik waren, die das Weltall entstehen ließen, kann ich nicht beurteilen, da enthalte ich mich. Ich denke, es hat viel mit der Materie zu tun. Mit der dann folgenden Zeile kann ich nichts anfangen.

 

In Strophe 3 wird der Mensch beschrieben, er sucht einen Sinn in all dem. Deshalb erfindet er Götter und Propheten, das Geld. Das hat zur Folge, dass wir lieben, aber auch hassen.

 

In Strophe 4 behauptest du, wir wären ganz allein im Weltall. Noch nie was von den Marsmenschen gehört? Dann wiederholst du dich: Keine Kraft, die übernatürlich. Scheint mir überflüssig. Dann kommt das Schicksal, noch dazu willkürlich.

 

In Strophe 5 erfährt man dann, warum du das Schicksal bemüht hast: Alles nur kalte Technik, nirgends was fürs Herz.

 

In Strophe 6 aber widersprichst du allem Vorherigen und fängst an, vernünftig zu werden. Das kann man machen, aber dann muss der Leser von Anfang wissen, dass alles Vorherige Mainstreamgequatsch ist und nicht deine Meinung, die Meinung des Autors. Das vermisse ich hier. Mich stört aber auch das Stilistische, es kommt zu getragen, zu mächtig gewaltig daher. Wenn du das eine Nummer kleiner genommen hättest, dann hätte erstens jeder gleich zu Anfang verstanden, worüber du dir den Kopf zerbrichst, und zweitens wäre dann die letzte Strophe, wo du dein Gedicht vom Kopf auf die Füße stellst, wo du deine eigene Meinung vertrittst, dann auch verständlich, der Leser versteht dann einfach, du polemisierst gegen die veröffentlichte philosphisch-idealistische Meinung.

 

Hundertprozentig gelungen erscheint mir das, was du mit diesem Gedicht beabsichtigt hast, noch nicht. Wie wäre es denn, wenn du von dem hohen lyrischen Ross heruntersteigen würdest und bis Strophe 5 Alltagssprache, geläufige Redewendungen usw. einsetzen würdest? Das machst du ja mit den Moneten und in der zweiten Strophe. Mach es durchgehend. Dann wäre der Bruch, der durch die letzte Strophe entsteht (die du in dieser Hochsprache lassen solltest) erklärbar, vernünftig und klug eingesetzt.

 

Angelika

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Hallo Birke,

 

dein Gedicht ist kurz und knapp. Aber in meinen Augen gut geschrieben. Du erwähnst den Anfang des Universums und sein Ende und das beides mit einem Knall zu tun hat. Wenn man ein wenig im Internet sucht, findet man dazu einiges. Einige Wissenschaftler unterstützen deine Idee und denken auch das es so passiert ist. Ob es jetzt 100 % stimmt oder nicht, wird man nie erfahren, da beim Anfang keiner dabei war und am Ende sicher auch nicht.

 

Ich denke persönlich auch das viele Götter nur von Menschen erfunden wurden und deswegen heute nicht mehr aktuell sind. Hier kann man zum Beispiel die Ägypter oder Griechen nehmen. Glaube kaum das heute noch jemand an Zeus glaubt. Aber wer weiß. Wie heißt es in einem Peter Schilling Song, jeder erfindet seinen eigenen Gott.

 

Das viele Lebewesen auf der Erde nur per Zufall entstanden sind, kann man auch wunderbar in vielen Dokus sehen. Und das jeder Mensch nur ein Leben hat und es doch genießen soll, kann ich deinem Gedicht auch nur zustimmen.

 

Moneten, oder Geld ist auch eine Erfindung von uns Menschen und verursacht oft Hass, Gier untereinander. Kann aber auch für tolle Sachen genommen werden wie Spenden um Menschen in Afrika zu helfen.

 

Ganz allein im Raum hast du noch geschrieben. Ob du jetzt das Weltall meinst oder ein Zimmer ist mir nicht so richtig klar geworden. Weil wenn du ein Zimmer meinst, könnte es auch eine Kirche sein, wo man ohne Übernatürlichen ist, ohne einen Gott, wenn man nicht an ihm glaubt sondern eher an die Wissenschaft.

 

Das sich unser Planet in unserer und in der Hand der Natur bewegt ist klar, wobei hier die Natur immer der Gewinner sein wird. Obwohl der Mensch technisch auf einen sehr hohen Stand ist, besiegt uns immer wieder Tornados, oder gigantische Wellen. Da zeigt sich die Machtlosigkeit des Menschen.

 

Alles in allen ein Gedicht das zum Nachdenken und diskutieren einlädt. Die Worte sind meiner Meinung nach gut gewählt.

 

Gerne gelesen

 

Kydrian

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Vielen Dank für die so unterschiedlichen Gedanken zu dem Gedicht.

 

In meinem Alltag fällt mir auf, dass die meisten Menschen an Gott oder etwas anderes Übersinnliches glauben. Es ist keinesfalls als hohes Ross gemeint, es ist nur so, dass ich eben nicht an Gott oder Übersinnliches glaube und das habe ich versucht zu beschreiben.

 

Ja, wir Menschen brauchen etwas fürs Herz und meiner Anschauung nach können wir das in anderen Menschen finden. Es könnte natürlich sein, dass es irgendwo im Universum = Raum noch anderes Leben gibt, aber bis jetzt sind wir alleine, ohne Alien, ohne Gott, ohne Teufel, ohne Engel, ohne Geister, ohne Energien die magisch fließen, ohne Tröster. Persönlich versuche ich auch der Natur, der Logik und dem Zufall etwas für das Herz abzuringen. Am leichtesten gelingt das in der Mathematik, z.B. den Primzahlen, die wunderschön sind.

 

Der Mensch hat natürlich nicht nur Technik erfunden, sondern auch Demokratie, Vergebung, Gleichberechtigung und andere soziale Fortschritte. Ich habe die verschränkten Photonen herausgegriffen, weil mich deren spukhafte Fernwirkung fasziniert. (https://www.youtube.com/watch?v=mFWOuSKTtS8)

 

Ja, die Natur ist stärker als wir und doch gehen wir auch unseren eigenen Weg, mal besser mal schlechter. Was mich bedrückt ist, das wir heute Technik im Alltag benutzen, aber in der Breite der Bevölkerung das grundlegenste Wissen auf dem diese Technik fußt fehlt.

 

Ich bin eine kulturelle Christin mit Hang zum kulturellen Judentum und ich bin eine Atheistin. Wie sich die Welt für Atheisten darstellt wollte ich ausdrücken.

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Hallo Birke,

 

von den vielen Wundern die uns umgeben hast Du einige heraus gepickt und ihre Komplexität beinah leicht erscheinen lassen. Dynamisch liest sich der Text sehr schön, auch etwas ungewöhnlich. Natürlich sind die Themen zu groß um in die Tiefe zu gehen, aber Deine Worte vermitteln mir einen Ansatz davon.

Ob es nun einen Knall gab oder nicht - wird die Wissenschaft wohl nie endgültig klären können, woher die mysteriöse Teilchenverschränkung herrührt, was Zeit oder Nicht-Zeit ist, ob wir allein im All sind, ob Gott oder Schöpfer oder nichts... Wir haben letztlich nur was wir haben, alles weitere ist glauben (oder philosophisch: glauben zu wissen). Der Mensch kann und wird nie alles verstehen und irgendwie tröstet mich das, wäre es anders müssten wir uns selbst zu Göttern ernennen und der Mensch hat wahrlich schon genug Arroganz..

kein ewig, ach Mensch nur ein Leben.

Diesen Vers finde ich sehr schön - "nur" ein Leben, dabei ist das so viel. Wir schöpfen aus der reichsten Quelle: Leben und Zeit. Und wirklich genießen lernt man es nur im Wissen um die Endgültigkeit - meine Meinung.

 

Sehr gerne gelesen und sinniert

LG

Lichtsammlerin

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Hallo Lichtsammlerin,

 

"nur" ein Leben - ist sehr viel. Wenn aber ein Kind stirbt oder als eine liebe Freudin durch einen Unfall gestorben war, dann scheint es mir wenig. Das ist nicht leicht zu (er)tragen. Dann der Versuchung zu wiederstehn, sich eine Ewigkeit (Paradies) oder eine Wiederkehr auszudenken, ist gar nicht so einfach. Aus der Endgültigkeit kann man aber auch den Antrieb gewinnen, nicht zu früh die Hoffnung auf ein gutes Leben aufzugeben. Und wie Du schreibst:

 

Und wirklich genießen lernt man es nur im Wissen um die Endgültigkeit

Ja, finde ich auch.

LG,

Birke

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Jetzt habe ich noch zwei Strophen dazugeschrieben, um auch die sozialen Entwicklungen zu berücksichtigen.

 

 

Unser eigene Weg

 

Der große Knall

ist Anfang und Ende

behende würfelt das All.

 

Kein Gotteswesen

nur Zufall und Logik

kein ewig, ach Mensch nur ein Leben.

 

Wir suchen Sinn

erfinden Götter, Propheten,

Moneten, finden Liebe und Hass darin.

 

Ganz allein im Raum,

keine Kraft die übernatürlich,

willkürlich das Schicksal, wir ertragen es kaum.

 

Vergebung und Ethik

Nächsten- und Feindesliebe,

Friede, Gastfreundschaft redlich

 

Marktwirtschaft sozial,

Volksherrschaft und Freiheit,

Gleichheit, unantastbare Würde als Ideal

 

Verschränkte Elektronen

haben Spin, kleine Masse

sind Klasse für Informationen.

 

Unser aller Planet,

Menschenhand und Naturgewalt,

Gestalt gewinnt unser eigener Weg.

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