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Geschrieben

Hallo Vergissmein nicht,

ja das Verfärben der Blätter ist eine gute Erinnerung daran, dass wir allle vergänglich sind.

Inwieweit es sich dabei um eine "Rückkehr" handelt, erschließt sich mir allerdings nicht so recht,

denn es sind ja jedesmal neue Blätter, die wachsen und welken.

LG

Perry

Geschrieben

Hallo Vergissmein nicht,

 

mir gefällt dein kleiner Aphorismus, der mit relativ wenigen Worten sehr aussagekräftig ist.

Als Vorschlag würde ich vielleicht unterbreiten – da du schon die Struktur

F

Ä

R

B

E

N

D

E

N

gewählt hast – das Wort "färbenden" als Akronym/Akrostichon zu gestalten.

Das hätte sicher aus seinen Charme.

 

LG Cheti

Geschrieben

Ich bin nicht der Meinung, dass die Formulierung

Rückkehr der sichF

Ä

R

B

E

N

D

E

N

Blätter

ein Fehler des Ausdrucks ist, dann schon eher ein sprachliches Bild wie das der "aufgehenden" Sonne, die – wie wir alle wissen – auch nicht wirklich auf- oder untergeht. (Und ich bin mir bewusst, dass diese Phrase schon lange existiert.) Manchmal muss man die Natur nicht erklären, sondern ihren Schein nutzen... wie eben in der Poesie.

 

Man kann es selbstverständlich auch umformulieren in:

 

»..und die Nichtigkeit der Dinge

wird dir erst mit der Rückkehr der

F

Ä

R

B

U

N

G

der Blätter bewusst..«

 

...oder ähnlich – je nach sprachlichem Empfinden.

 

LG Cheti

Geschrieben

Das viel zu naheliegende Gegenargument habe ich ja bereits vorausgesehen. Dann sollten wir jetzt wohl unsere gesamte Sprache umstrukturieren und keine neuen Metaphern schaffen, die wir falsifizieren können, egal ob sie die Sprache künstlerisch bereichern? Zumindest sagst du offensichtlich, die Korrektheit sollte die Wahl der Worte bestimmen...

 

Genau so gut könnte man (auf das Beispiel des obrigen Gedichtes abzielend) erklären, dass weder die Blätter, die jährlich neu sprießen, zurückkehren noch die Färbung. Diese ist nichts anderes als der durch verschiedene bio-chemische Vorgänge verursachte Abbau von Chlorophyll, der jedes Jahr durch bestimmte äußere Umstände ausgelöst wird und andre eingelagerte Farbstoffe sichtbar macht. Aber auch diese Vorgänge sind nicht jedes Jahr mit sich selbst identisch, da die Ausführung logischerweise von den nicht zurückgekehrten, neuen Blättern abhängt. Also kehren die Prozesse selbst auch nicht zurück. Das einzige, was in diesem Fall wiederkehrt, ist die in der DNA der Bäume festgelegte Reaktionsform auf die äußeren Reize. Zumindest ist diese gespeicherte Information mit sich selbst identisch und kann daher sprachlich korrekt zurückkehren (...wobei eigentlich auch nur aufs Neue wirksam werden; sie ist ja nie verschwunden.)

 

Insofern zwingt die Korrektheit der Sprache uns alle zur Schilderung eines vollkommen unästhetischen und zusätzlich sinnlos komplizierten Sachverhaltes. Das könnte übrigens auch der Grund sein, warum wir immer noch sagen "die Sonne geht auf" anstatt "die Erde hat ihre Drehung um die eigene Achse soweit fortgeführt, dass uns das Sonnenlicht an unsrem geographischen Punkt erreicht".

 

So kann eine Wiese auch nicht stehen, der Mond nicht auf dem Horizont thronen, der Nebel nicht hängen und auch alle anderen schönen Verben sind verdammt, nur in wenigen begrenzten Fällen benutzt zu werden. Oder wo ist die Grenze, in der ich meine Beine verliere?

 

LG Cheti

Geschrieben

WOW! Hallo!

 

Ich wusste nicht das Poesie so kompliziert ist..

In diesem Fall war die Färbung tatsächlich auf den herbst (der ja dann doch wieder kommt..oder?) gerichtet..

 

Danke cheti..ich werde mir das mit dem "Akronym/Akrostichon" nochmal überlegen..ist eine gute Idee!

 

Danke euch fürs Interesse und gefallen..

 

mfg.vergissmein nicht.

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