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Empfohlene Beiträge

Es wird keine Dinnerparty geben

Keine Träume

Keine Pläne

Mal wieder

Schon wieder

Illusionen kneifen

 

Meine Schrift

Wird auch nicht

Mich selbst überleben

Sondern verstauben

Und verschwinden

Im Datenblob verschollen

 

 

Wir schreiben Texte über Texte

Nicht nur in dem einen Sinn 

Wir schreiben darüber

Und lassen die Buchstaben

Untereinander verschwinden

 

Nichts ist unbelangloser

Als manische Depression

Eitelkeit und Größenwahn

Das eigene Ego am belohnen

Mit falsch verknüpften Botenstoffen

Süchtig nach dem Verlieren

Um sich selbst wie der

Teufel

Im Off meiner Gefühle

Unsterblich in mich selbst zu verlieben

 

Self pride

Self pity

 

Und jeder Tag ist der gleiche…

Immernoch.

 

Wenn ich an Perspektive verzweifle

Ist es das selbe Phänomen 

Wie damals schon.

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Hallo r11e,

 

der Text wirkt stellenweise sehr engagiert und direkt auf mich, also im Ansatz sehr gut.

 

ich persönlich finde aber, die Mitte des Gedichts zieht sich ein wenig. Wenn es meines wäre, würde ich die Strophe 3 streichen,

in Strophe 2 die letzten beiden Zeilen zusammenziehen, mir einen Ersatz für das mühsam klingende "unbelanglos" suchen.

 

mit Respekt 

und freundlichen Grüßen 

Lé.

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vor 3 Stunden schrieb Létranger:

Hallo r11e,

 

der Text wirkt stellenweise sehr engagiert und direkt auf mich, also im Ansatz sehr gut.

 

ich persönlich finde aber, die Mitte des Gedichts zieht sich ein wenig. Wenn es meines wäre, würde ich die Strophe 3 streichen,

in Strophe 2 die letzten beiden Zeilen zusammenziehen, mir einen Ersatz für das mühsam klingende "unbelanglos" suchen.

 

mit Respekt 

und freundlichen Grüßen 

Lé.


Hallo Lé,

Danke fürs Feedback

 

Unbelanglos, also die (laut Duden nicht ein mal existierende) Verneinung von belanglos, ist meines Erachtens nach so ziemlich der treffendste Begriff der meine Krankheit beschreibt. Und zwar in seiner gesamten pathetischen Aufgeblasenheit. Ein Wiederspruch in sich selbst. Mühsame Leichtigkeit.

 

Wobei da eben auch schon der (Kontext über)springende Punkt wäre. 

Ich leide in Manischen und Gemischten Phasen unter Hypographie.

Somit ist schreiben Symptom und Ausdruck meiner Krankheit zugleich.

 

Sie springt, im Wechsel und (ver)mischt.

Ein gedankensprunghaftes herunterschreiben 

Ist meist..

Oftmals..

Immer:

Sinn und Zweck meiner Ausdrucksformen.

Und passiert phasenweise in dieser oder ähnlicher Form mehrfach am Tag/Stündlich.

 

Ich sehe aber durchaus ein

Dass es eine rundere Sache wäre

Nur ist es mir bei der Schreibwut

Und den Zetteln die überall liegen

Und den Korrekturen die man vornimmt

Unwichtig und derart Wichtig zugleich

Das wesentliche nicht dabei zu überschreiben

Herunterzuspielen

Oder aus Eitelkeit wegzulassen

 

Es aus Eitelkeit ( oder dem vermeintlich wichtigen Themenwechsel) stehen zu lassen

ergibt für mich eine authentischere Form,

von dem was versucht wird zu umschreiben.

Und würde es sich nicht ziehen,

Gäbe es auch kein Problem, wäre stimmig = wäre nicht unbelanglos, wäre nicht Krankheit, wäre nicht der Rede oder die Mühe wert.

 

Gemischt Dysphorisch schnell wechselnde unkoordinierbare Wiedersprüche der eigenen Reflektion.

 

But thats just me.

Danke fürs lesen und für den Versuch zu verbessern. Es kommt an, und stößt an, und eröffnet Dialog, auch wenn jedes aufblitzen von dem (von mir da rein interpretierten) Paternalismus mich ins feindliche Gewässer der Unverbesslichkeit spülen will. 

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Hallo, r11e,

 

deine Zeilen geben gut das Gefühl wieder, das du benennst - jede einzelne. Ich habe sie mit wachsendem Interesse gelesen!

 

Am 15.8.2021 um 21:41 schrieb r11e:

Und lassen die Buchstaben

Untereinander verschwinden

Hier habe ich länger gegrübelt und mich über das "untereinander" gefreut: Auch wenn es nicht so dasteht, verstehe ich es nicht nur einfach als "untereinander schreiben", "aneinander reihen", sondern auch als Geschriebenes, das austauschbar ist - "untereinander austauschen". Es zeigt das Vergängliche und, wenn man so will, das Sinnlose: Altes wird überschrieben und weicht immer neuen Zeilen. Wie belanglos ist das, was wir jetzt so fleißig schreiben und für so wichtig erachten für die Generationen, die nach uns kommen!?

 

Am 15.8.2021 um 21:41 schrieb r11e:

Nichts ist unbelangloser

Als manische Depression

Eitelkeit und Größenwahn

Das eigene Ego am belohnen

Mit falsch verknüpften Botenstoffen

Süchtig nach dem Verlieren

Um sich selbst wie der

Teufel

Im Off meiner Gefühle

Unsterblich in mich selbst zu verlieben

Nach dem Label, das du gewählt hast, zu urteilen, denke ich, dass ich anmerken darf, wo mir das Gedicht nicht ganz stimmig vorkommt, ohne dass ich dich damit kränke:

 

Bin mir nicht ganz sicher, ob die Präposition hier richtig ist (vielleicht stehe ich mir auf der Leitung) "am belohnen". Müsste es nicht: "zu belohnen", passend zum Vorangegangenen, heißen? Oder dann: "am Belohnen".

 

Du wechselst in dieser Strophe vom Unpersönlichen zum Persönlichen - das verwirrt ein wenig. Ist das, um es etwas von sich wegzuschieben, etwas Abstand zu gewinnen? Eine Überlegung wäre es wert, es einheitlich zu machen, denke ich.

 

Mir sagt die letzte Strophe nicht allzu viel (mit "wie damals schon"), nur das, was schon davor steht: "immernoch", aber, wie du es in der Antwort an Lé erklärst, ergibt das In-die-Länge-Ziehen Sinn. Die Perspektivlosigkeit springt einen in jeder Zeile an. Aber, hey, ich kenne Leute, die gerade mit einer so schweren Diagnose außerordentlich positiv sind. Und es scheint, als könntest du - zumindest "zwischenzeitlich" - gut damit umgehen: Es in Worte zu fassen, tut gut!

 

Dein Gedicht beeindruckt mich! 

 

Lieben Gruß

Nesselröschen

 

 

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