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Geschrieben am

Dem Mensch, der erfährt sich im Wesen gefunden,
bleibt weiter ein Weh und ein Lecken von Wunden.
Doch wird er vertieft sein im Fundus des Alls,
mit Achtung betrachtend die Worte des Schalls.
Denn Findung nicht wirklich ans Ende gelangt,
weshalb solch ein Mensch dem Suchen auch dankt.
Die ewige Suche verzweifelt ihn nicht,
da er auch erschaut das Leiden im Licht,
das brennend auch lichtet das Dunkle hervor
erhellend durchdringet das Dunkle bevor
das Dunkle ergreifet der Seele Gemüt
und dunkel verliert sich die Seele verblüht.
Dagegen der Mensch bleibt im Suchen bei sich,
sucht Licht und schaut Dunkles in manchem Stich,
befindet Struktur und Gefühl und Erkenntnis
und widmet der Liebe auch ein Geständnis:
dass Leid nicht zu meiden und immer wird sein,
ob mit all den Menschen oder allein.

Doch wird er das Leid nicht dumpf einfach nehmen
und sich nicht im Alltag damit nur verschämen,
vielmehr wird er läutern das leidliche Weh,
damit er das Leid und die Freude versteh'.
 

  • Gefällt mir 1
  • Schön 1
Geschrieben

Vermögen wir wirklich all das Leid, das uns jemals befällt, dem wir so oft und manchesmal sogar permanent ausgesetzt sind, in Worte zu kleiden?

Ab wann gilt es dann sich als befreit und erlöst zu betrachten? Ab welchem Zeitpunkt, die Suche wonach auch immer letzendlich aufzugeben?

 

Nachdenkliche Grüße zu dir!
Uschi

  • Schön 1
Geschrieben

Liebe Uschi,

 

meine Wahrnehmung und Erfahrung ist, - und das ist ein Paradox (ein scheinbarer Widerspruch, der keiner ist) - dass die Suche niemals endet, das Ausdruck finden, durch Worte und Handlung. Dass aber gleichsam wir uns gefunden empfinden können. Der kleine Geist sucht nach Eindeutigkeiten, aber die Tiefe des Lebens und Bewusstseins bieten das nicht.

 

Wenn wir diese Suche mit dem kleinen Geist aufgeben, fallen wir in Resignation und Depression. Das Paradox sieht die Suche und die Findung gleichsam am Leben und im Leben. Die Suche verzweifelt, wenn wir die Findung im Augenblick  nicht achten, das Kleine, den Staub und Dreck sowohl als auch die Blüte und Rose, das Kleine als auch das Große, das Schöne als auch das Hässliche. Im Hässlichen ist das Schöne der Erkenntnis zu finden. Wenn wir es nur als Hässliches sehen, werden wir in Depression und Resignation fallen.

 

Der Zeitpunkt des Augenblicks ist zu achten und zu üben. Nicht morgen und nicht gestern, jetzt.

 

Herzlich,

Thomkrates

  • Schön 1
Geschrieben

Lieber Thomkrates,

schärft nicht gerade der Blick auf das Hässliche, auf das noch so Geringe, das Wahrnehmen des Schönen um so mehr?

Ermöglicht uns nicht gerade das Erkennen des noch so Kleinen, auch das daran stetig Wachsen?
Unachtsamkeit, Gedankenlosigkeit und letztlich auch Gleichgültigkeit gilt es im Leben und Erleben abzustreifen so es uns nur irgend möglich ist.

Ein nahezu unerschöpfliches Thema denke ich.

Ein paar Sonnenstrahlen in deinen Tag!

Uschi

  • Schön 1
Geschrieben

Liebe Uschi, 

 

ich glaube nicht, dass wir das Hässliche ausdrücklich in den Blick nehmen müssen oder sollten, um das Schöne zu seinem Wert zu verhelfen. Denn das Hässliche und Grausame wirkt auch als ein Feuer, das uns in den Abgrund ziehen kann. Die unguten und unschönen Zeiten und Szenen im Leben begegnen uns von selbst, die müssen und sollten wir nicht suchen müssen.

 

Das Kleine und das Große sehen und empfinden als nicht voneinander getrennt. Wir müssen uns weder auf das eine noch auf das andere, weder auf das Kleine noch auf das Große konzentrieren, um daran zu wachsen. Diese beiden sind nicht kausal miteinander verknüpft, so im Sinne, wenn du dies tust und suchst, dann wirst du das finden und ermöglichen. Das ist immer noch das rationale Denken, das nach Ursache-Wirkungszusammenhängen sucht, was nicht verkehrt ist, aber, wie oben gemeint, ist die tiefe des Lebens und Bewusstseins transkausal oder akausal.

 

Ein unerschöpfliches Thema, ja, liebe Uschi.

 

Dir die liebsten Erkenntnisse des Tages!

Thomkrates

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