Zum Inhalt springen

Anonyma

Autorin
  • Gesamte Inhalte

    606
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Anonyma

  1. Nur kurz nochmal Hallo. Für mich ist wichtig, dass du weißt: Es ist dein Gedicht, deine Empfindung. Und das ist gut und richtig so. Aber für mich ist auch wichtig, dir mitzuteilen: Ich richte mich nicht nach Foren. Überhaupt nicht. Das kannst du mir tatsächlich glauben. Es wimmelt nur so von selbsternannten Experten, die alles wissen und vor allem besser. Ich konnte oft 'mitlesen', wie manche Werke buchstäblich 'zu Tode reduziert, korrigiert und verdichtet' wurden - das liegt mir fern. Wenn ich also Anmerkungen schreibe, dann entspringen diese immer meinem ganz eigenen Denken und Empfinden. Ich kann sagen - ich lese die Gedanken eines/einer Schreibenden und hinterlasse darunter manchmal meine eigenen. Persönlich, um ein erklärendes Beispiel zu nennen, ist mir Goethe lieber als Schiller. Nicht, weil Goethe der 'deutsche Dichterfürst' ist, sondern weil mir dessen Art und Weise, wie er schreibt, seine Ausdrucksweise, Wortwahl etc. einfach sehr viel besser gefällt, mich viel mehr 'anspricht'. Bei Schiller geht es mir eher so, dass ich recht oft etwas lese, das mir 'zu viel' ist - und ab und zu sogar 'viel zu viel' - des Guten. Diese 'Ansicht' entstammt auch nur meinem ganz eigenen, privaten 'Empfinden'. Ich habe nichts irgendwie falsch aufgefasst, sondern - alles in bester Ordnung. Ich wollte dir das nur kurz erklären - damit du mich künftig nicht missverstehst. ^^ Und, last, but not least - wenn zwei Menschen über irgendetwas verschiedener Ansicht sind, dann ist das per se nicht schlecht, sondern, wie ich finde, gut. Beide lernen eine andere Sichtweise kennen - also kommt etwas dazu, wird mehr, nämlich der eigene 'Horizont' bekommt ein 'Erweiterungsgeschenk'. Das halte ich immer für eine feine Sache. Mehr ist immer gut - man muss sich ja nichts nehmen, wenn man auch geben kann. ^^ LG, Anonyma
  2. Hallo, Erinnerung&Sehnsucht, hier kommt diejenige, die immer ein bisschen, na ja, 'sachlicher' kommentiert - aber ich finde, irgendwie braucht's das ja auch. Und da ich das besser kann als emotional zu reagieren, neige ich eher zu dieser, meiner eigenen, Perspektive. Allerdings bedeutet das, dass ein Lob von mir auch immer ein ehrliches Lob ist - und das ist ja auch nicht schlecht, oder? Das hier ist mein persönliches Highlight, gleich am Beginn. Frisch, originell und aussagestark - sehr, sehr gut! Dickes Lob dafür! ^^ Dir gelingt es, mir die romantische Stimmung sehr gut zu vermitteln. Und auch hier ein Kompliment: Trotz vieler, starker Adjektive. Das ist bei mir nämlich gar nicht immer der Fall - oft ist es so, dass ich Gedichte eher 'adjektivüberladen' finde. Das ist hier nicht der Fall und daher noch ein - gut gemacht. Es gibt allerdings auch zwei kleine Stellen, an denen ich ein bisschen 'anecke', während alles ansonsten 'geschmeidig (um bei Tintenfischen zu bleiben ) läuft: Irgendwie passt für mich 'aus ihrer Lunge strömte' nicht wirklich in die Stimmung des Gedichts. Hinzu kommt, dass dieser Satzeinschub gar nicht gebraucht wird bzw. nötig ist - dass Atem aus der Lunge strömt ist, wie sage ich's am besten, 'selbsterklärend'. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Ihr süßer Atem kitzelte ihn an den Ohren, Ja, hier bin ich gewissermaßen im wörtlichen Sinn 'angeeckt'. Spitze Hüften - ein Gedicht, das romantisch ist, 'rund läuft' und eine Tintenfischmetapher verwendet (von der ich ein zweites Mal sage, dass ich sie super finde). Aber spitze Hüften, hm. Irgendwie passt das für mich nicht dazu. Auch dieses Adjektiv könnte einfach weggelassen werden, ohne dass etwas fehlt. Das ist übrigens ein wichtiges Kriterium in Sachen 'Gedichte und Verdichten' - zu versuchen, mit so sparsamen Mitteln wie möglich so viel wie möglich auszusagen. (Wobei ich hiermit aussage, dass ich das selbst auch nur mehr oder weniger schaffe, es ist nicht einfach und ich werde noch viel üben müssen.) Ineinander verknotet wie verliebte Tintenfische - lässt mich nicht los, wird mich wohl noch eine ganze Weile in meinen Gedanken begleiten. ^^ Und, pssst, also, unter uns: Ich wünschte, ich wäre darauf gekommen ... LG, Anonyma
  3. Anonyma

    Kritisch beäugte Melancholie

    Hallo, Becks, jetzt bin ich doch tatsächlich schon wieder bei dir hängengeblieben. Keine Ursache, mache ich doch gerne! Was mir hier am besten gefällt, das ist der 'Plottwist' in der letzten Zeile - richtig gut! On point, möchte ich sagen. ^^ Ja, Cholie kenne ich auch, hat mir im Laufe des Lebens einige Male einen Besuch abgestattet. Manchmal war ich froh, wenn sie wieder ging, aber manchmal, ja, da hätte sie noch ein klein bisschen bleiben dürfen ... Es gibt nur eins, das ich hier anmerken möchte: Mir persönlich - und das ist natürlich Ansichtssache! - nimmt der Titel zu viel im Voraus weg. Ebenso die erste Zeile. Was denkst du darüber? Bezüglich des Titel, das ist und wäre auch im Falle einer Änderung selbstverständlich ganz deine Sache, da schlage ich auch nichts vor. Wenn ich mir den Titel mal 'wegdenke' und die erste Zeile ebenfalls mit Cholie statt Melancholie vorstelle (und den dabei erforderlichen Wechsel zum 'du' sowie 'meines' statt 'unseres') - dann würde das Leser zum 'Denken' auffordern, dazu, erst einmal selbst herauszufinden, wer denn diese 'Cholie' ist und was da 'abgekürzt' wird. Könnte ja auch nur ein etwas ungewöhnlicher Name sein. Ich mag es bei Geschichten sehr, wenn man erst mal selbst auf etwas kommen muss. Eine gute Möglichkeit, die Aufmerksamkeit des Lesers zu erringen und sie auch ein wenig zu 'fesseln'. (Wie gesagt, keine Kritik, lediglich eine Anmerkung.) Gerne gelesen! LG, Anonyma
  4. Anonyma

    Homo Deus

    Homo Deus Geister, die im Dunkeln lauern, Menschen, die in Kellern kauern. Und der Wind umweht ein Grab. Lang vergessen sind die Zeiten, als aus eines Himmels Weiten etwas Licht und Wärme gab. Heute hat die Nacht kein Ende, unsichtbare Krallenhände greifen zu und halten fest. Sie zerquetschen alle Herzen, die noch schlagen, voller Schmerzen, geben uns den letzten Rest. Macht und Geld, zu Nichts geworden, überrannt von Endloshorden, unbestechlich, logisch, kalt. Als wir uns zu Göttern machten, fielen wir in all den Schlachten, für den Tod gab's keinen Halt. Diese denkenden Maschinen sollten vielen Zwecken dienen, Waffen, Huren, Sklaven sein. In von uns entfachten Kriegen wollten wir mit ihnen siegen und sie fanden sich darein. Aber Fehler in Programmen ließen uns uns selbst verdammen, denn die Kämpfe hielten an. Keine war mehr abzuschalten, Schüsse, Explosionen hallten, kamen näher - und heran. Diener taten, was sie sollten, als sie uns dann überrollten. Terminieren war Befehl. Wir versuchten, uns zu wehren, sie zu zwingen, umzukehren, aber Töten war Befehl. Was wir bauten, liegt in Trümmern, doch - wen sollte das noch kümmern? Hier und da, vielleicht den Rest? Die Maschinen finden alle, uns, die Ratten in der Falle. Aus ist's mit dem Menschenfest. Aber eines war zu sehen: Wälder, Wiesen, blieben stehen. Nur die Städte sind zerstört. In der Ferne bellen Hunde, Vögel zwitschern. Und im Grunde bin ich froh und nicht empört. Das Leben lebt. Ich fasse Mut, denn jetzt wird - alles wieder gut. *Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich es hier in dieses Unterforum einstellen soll oder doch ins Mythenreich ... es ist irgendwie beides. Düster, ja, aber eben auch ein Zukunftsszenario ...
  5. Dem schließe ich mich an - besser könnte ich es auch nicht sagen. @Scathach: Schön, dass du auch vorbeigekommen bist. Hallo, karlo, erst mal ein Dankeschön für's Reinschauen und Lesen. ^^ Es ist schön, dass es Menschen wie dich gibt. Doch, keine Widerrede! ^^ Ich selbst bin im Laufe meines Lebens zur Realistin geworden. Obwohl das sensible, verträumte junge Mädchen immer noch in mir steckt. Zwar weiß ich nicht, wie es mir gelang, es zu bewahren, aber es ist noch da. Und so bin ich mir selbst immer dann Hilfe, wenn ich, die ältere Frau, mal wieder und viel zu oft, mit so vielem konfrontiert werde, das hässlich und deprimierend ist. Es genügt, die Zeitung zu lesen oder Nachrichten zu sehen ... Im Gegensatz zu dir habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, wenn ich meinen 'Bauch' entscheiden ließ - so wurde ich doch sehr 'verstandesbetont' in meiner Art. Du hast recht - Rohdiamanten. Irgendwann besitzt jeder einen einzigartigen Schliff, hat seine eigenen Facetten der eigenen, individuellen Persönlichkeit. LG, Anonyma
  6. Hallo, Luise Maus, ist es nicht erstaunlich, wie oft wir 'cutten'? Lebensabschnitte, einschneidende Erlebnisse, der Grimme Schnitter, eine Scheibe abschneiden, den Faden durchtrennen, einen Schnitt setzen, Möglichkeiten beschneiden uvm. Manchmal sitze oder stehe ich einfach da und staune, was wir mit den Wörtern, die wir so einfach einfach so verwenden, im Prinzip tatsächlich alles sagen bzw. was und wieviel sie eigentlich besagen ... Nun ja, dann setze ich hier auch mal einen Schnitt und verabschiede mich - natürlich nicht, ohne mich herzlich bei dir für deine Gedanken zu bedanken. ^^ LG, Anonyma
  7. Einfache Notwendigkeiten? Vergangen sind die unbeschwerten Tage der Kindheit, als das Leben Freude brachte, doch helfen mir kein Jammern, keine Klage, auch wenn es anders kam, als ich mir dachte, dass vieles kommen würde. Ohne Frage, bedeutend ist, was ich aus Chancen machte, indem ich meine Möglichkeiten nutzte und was nicht passen wollte, passend stutzte, nein, nicht zu hart - ich schnitt im Grunde sachte. Ob ich es mir damit zu einfach machte, ist eine unerwünschte, gute Frage; ich weiß nicht mehr, was ich mir alles dachte, nur was ich mir so denke, dieser Tage, nur insgeheim, im Hinterkopf, ganz sachte, ergibt ein Patt von Freude und von Klage, da ich versehentlich auch Chancen stutzte und wohl mein Leben viel zu wenig nutzte, ja, viel zu hart - der Schnitt, der mir nichts brachte.
  8. Anonyma

    Realismus

    Hallo, Ruedi, ja, das hatte ich auch so verstanden. ^^ Ich wollte nur einfach einen kleinen 'Zusatzgedanken' erwähnen. Deshalb oder trotzdem? aint: *Michduckundweglauf* L(achende) Grüße, Anonyma
  9. Hallo, Mesochris, Hut ab - eine sehr, sehr schwierige Aufgabe, der du dich hier gestellt hast. Ich persönlich schreibe ja als Hobby, daher bin ich sicher nicht qualifiziert, um hier wirklich konstruktive Kritik anbieten zu können. Aber ich kann zumindest sagen, dass ich bereits etwas über diese altnordische Strophenform las, mich allerdings deshalb nicht intensiver damit beschäftigte, da das Dróttkvætt ein so enges - wie soll ich es nennen? - 'Korsett' schnürt, dass man sich tatsächlich 'kaum bewegen' kann - was nicht so meins ist. Wenigstens kann ich dir ein auf (Teil- )Wissen basierendes Lob aussprechen, was die Binnenreime in den geraden und ungeraden Versen betrifft; die Stabreime liegen, wie erforderlich, auf betonten Silben; jede Strophe besteht aus 2 Halbstrophen und auch die Sechsgliedrigkeit passt (außer bei dem Wort Ruhig - aber das ist keine Kritik, da es einfach am unterschiedlichen Sprachgebrauch liegt, ob man das Wort nun als ein- oder zweisilbig betrachtet). ^^ Beim Kenningar und auch bei der Komplexität im Abvers gebe ich aber unumwunden zu, dass ich damit (noch? ) überfordert bin, daher kann ich darüber nichts sagen. aint: Hut ab - denn du hast, trotz der festen 'Schnürung' einen, wie ich finde, sehr gelungenen Inhalt in diese tüftelige Form gezaubert - und mich damit auch ein bisschen verzaubert. ^^ LG, Anonyma
  10. Anonyma

    Realismus

    Hallo, Ruedi, nicht missverstehen - es ist kein Vorschlag oder irgendetwas in dieser Art. Sondern ein spontaner Gedanke, der mir nach dem Durchlesen unmittelbar in den Sinn kam: Liebe ist eben auch bloß - ? Ist sie das? Liebe ist (für mich) etwas, das sich deshalb nicht 'begreifen' lässt, weil unsere 'geistigen Hände' zu klein sind, um sie zur Gänze zu 'er-/umfassen' ... ^^ Daher sollte man die Liebe lieben, wie sie ist, wenn man das Glück hat, ihr zu begegnen; daher lässt sie sich auch nicht 'festhalten'. Glücklich ist der/die, bei dem/der sie von selbst beschließt, zu verweilen. LG, Anonyma
  11. Anonyma

    Tiefdruckgebiet

    Tiefdruckgebiet Die Tropfen rinnen an der Fensterscheibe herab, von mir getrennt durch eine Wand aus Glas. Wie gerne würde ich nur einen spüren, berühren, fühlen und durch ihn auch mich. So nah und doch so fern und ich, ich bleibe am Fenster stehen, einsam, weiß nicht, was dem Regen folgen wird, wenn er vorbei ist, was kommen soll, im Leben ohne dich. Wer soll statt dir das Sonnenfeuer schüren? *Lieber Walther, falls du das hier lesen solltest - es ist bereits gute 3 Monate alt. Wie heißt es doch so schön? Manchmal haben zwei Dumme den gleichen Gedanken - hier nur etwas zeitversetzt.
  12. Anonyma

    Was bin Ich ?

    Hallo, Raistlin911, ein Rätselgedicht - gibt es selten zu lesen. Freut mich, eins zu finden. ^^ Ich habe zitiert und fett markiert sowie unterstrichen, was für mich Hinweise auf meine 'Lösung' sind. Natürlich kann ich mich genauso gut irren, aber ich denke, du meinst hier die Furcht. Könnte das sein? Denn - Furcht bedeutet, vorsichtig zu sein. Wo Angst lähmt, schärft die Furcht die Sinne. In dieser Hinsicht kann sie auch vor Tollkühnheit bewahren und ja, damit durchaus im übertragenen Sinn Glück bringen. Mut bedeutet, Furcht zu überwinden und ggf. trotzdem zu handeln. Tollkühnheit dagegen, nun, das ist nicht selten ein Synonym für Dummheit ... LG und gerne mitgeraten, Anonyma
  13. Hallo, Bernd Tunn tetje, interessant finde ich die Stelle, an der Gesten erwähnt werden. In einer Zeit, in der Ich-AGs gepflegt, Beziehungen per Web-Kontakt begonnen und per SMS oder E-Mail beendet werden, einen Gedanken wert, wie ich finde. Worte können unbedacht geäußert werden, oft auch in einem Moment akuten Zorns. Nicht immer ist alles wirklich so gemeint, was gesagt wird. Auf die Körpersprache zu achten, ist eine Möglichkeit. Nicht selten, z. B. auch bei Lügen, neigt unser Körper dazu, die Wahrheit zu sagen bzw. erkennbar zu machen, dass das was gesagt wird, gar nicht so gemeint ist. Manchmal frage ich mich schon, warum uns Menschen Streit so leicht fällt und die Versöhnung oder das Verzeihen dagegen so schwer ... Eine Kleinigkeit: Bei 'verbohrte' hast du das h vergessen. LG, Anonyma
  14. Anonyma

    GEKLAPPHORNTES

    Hallo Jenno Casali, dafür hätte ich dir ausgesprochen gerne 4 Daumen hoch gegeben, aber leider kann man den Button nur ein Mal betätigen. Besonders gut finde ich Nr. 3 und 4. Nr. 3, natürlich weil es lustig ist, aber auch aufgrund der Idee und dem 'Reim mit Ö'. Nr, 4, weil die Pointe im letzten Vers wirklich wunderbar trocken daherkommt und einwandfrei 'sitzt'. Wie herrlich, ich habe mich so prächtig beim Lesen amüsiert! Dankeschön! LG, Anonyma
  15. Anonyma

    Alle Jahre wieder

    Hallo Scathach, vielen, lieben Dank auch dir! hatte ganz übersehen, dass ich hier noch nicht antwortete. Hallo Ruedi, Nein, nein. Wie es soll ich es am besten beschreiben? In meinem Keller steht kein Fass, ich besitze überhaupt keines und, wie gesagt, singe ich in keinem Kirchenchor. Und glücklicherweise ist mir auch das Haus nicht eingestürzt. Ich bin, aus verschiedenen (mehreren) gesundheitlichen Gründen ziemlich wetterfühlig bzw. Wetterwechsel macht mir zu schaffen. Das ist also gewissermaßen der 'kleine wahre Kern' der in dieser Geschichte da oben 'mit drin steckt'. Aber abgesehen davon ist es natürlich überspitzt, übertrieben, ausgeschmückt und größtenteils reiner Fantasie entsprungen - kurz, ich bin nicht das Lyrische Ich. Kann gut sein - z. B. heute. LG und vielen Dank für deinen Kommentar, es freut mich, wenn du dich amüsieren konntest. ^^ Anonyma
  16. Anonyma

    Wonnemonat (- mit Ausnahme von heute.)

    Wonnemonat (- mit Ausnahme von heute.*) Des Hauses braver Meister dachte sich: Der Rasen wächst zuzeiten fürchterlich, man kann der Erde Boden nicht mehr sehen, derhalben ist es recht, ihn abzumähen. Er dachte ihn zu Ende, diesen Satz und nahm auf seinem Riesenmäher Platz. (Die Heckenschere hat sich, feinst-apart, mit Nachbar Bauers Traktor einst gepaart.) Des Grases Duft ist lieblich, lind und grün, nur heute nicht, es gaste das Benzin, weshalb mein Fenster sich beleidigt schloss, weil solch Odeur es viel zu sehr verdross. Gar will ich von des Lärmes Pegel schweigen, sonst finge noch mein Blutdruck an zu steigen, denn heute meinte auch des Tages Hitze, sie käme, um zu sehen, wie ich schwitze. Den Abschied nahm sie erst am späten Abend, sich bis dahin an meinem Leiden labend. Ob sich darin der Hang der Dinge zeigt, man meint, sie seien Scherz nicht abgeneigt? Ich sitze hier des Nachts, mir scheint, ich schwatze - gehabt euch wohl, sie ruft mich, die Matratze! *Wobei Heute nicht heute war, aber dieses Heute dieses Jahr.
  17. Anonyma

    Klo-Meditation

    Hallo, Ruedi, ja, durchaus amüsant zu lesen. Allerdings möchte ich gewissermaßen ein wenig aus der Humorreihe tanzen, denn - dein Werk ist definitiv sehr meditativ geschrieben. Und besitzt für mich eine zweite Ebene, die es mich auch mit anderen Augen betrachten/auffassen lässt. Nimmt man Klo nicht wortwörtlich, sondern sowohl Begriff als auch Bezug als Metaphern, dann kann es auch darum gehen, eine Last anderer Art loszuwerden, sich von etwas zu befreien. Von einer Beziehung, beispielsweise. Interessant. Mir gefällt es sehr gut, dass es nicht nur eine Möglichkeit der Interpretation gibt. LG, Anonyma
  18. Hallo, der Schmier, abgesehen vom Club 27 trifft das Übrige auch auf mich zu. Zeilen mit Wiederkennungswert. Ein junger Mensch, das Herz noch voller Träume, voll Hoffnung auf die Zukunft und das Glück, blickt oft im Alter auf die Zeit zurück, in der die Welt noch neu war, weite Räume zum Lernen, Lachen, Lieben, Leben bot. Dann kamen schwere Zeiten, Angst und Not. Jedoch: So lange man noch hofft und träumt, hat man im Grunde gar nicht viel versäumt. ^^ LG, Anonyma
  19. Hallo Walther, vielen Dank. Ja, ich hoffe zumindest, dass ich (richtig) verstehe. Ein gelungener Blick auf die Zeit aus einer weiteren Perspektive, dein Sonett. Es ist nicht alles Gold, was glänzt ... auch wenn ein Schweizer Chronometer (man beachte: Chronometer, nicht nur Uhr) sich durch besondere Präzision auszeichnet. Zwar haben nur wenige eine 'Leiche im Keller', aber - gibt es jemanden, der rein gar nichts bereut oder zumindest bedauert? Das LI in deinem Sonett jedenfalls fürchtet das herannahende Ende - seiner (Lebens-)Zeit. Opfer, Täter, manchmal beides zugleich, es ist ein sehr schwieriges Thema, das oft zu Kontroversen führt. Hi A. zu diesem thema habe ich sonettet. ich dachte, ich lasse es als kommentar hier, das ergebnis. und hoffe auf dein verstehen. lg W. (Ich vermute, aufgrund von ein paar kleinen Fehlerchen, dass es bereits ein älteres Werk von dir ist? Was du getrost als ein Kompliment auffassen darfst. ^^ ) LG, Anonyma
  20. Hallo Rudi, vielen, herzlichen Dank. Das macht mich ganz verlegen ... Ja, gut möglich. Der Fundus für unsere Gedichte sind schließlich die Erinnerungen, an alles, das wir wahr- und im Gedächtnis mitnahmen. Daraus 'schöpfen' wir. Ideen mögen spontan sein, irgendeinen aktuellen Auslöser haben - aber wir assoziieren mit unserem gespeicherten Vorrat. Durchaus wahrscheinlich, dass mein Unterbewusstsein etwas aufnahm und das in meinen Erinnerungen mit eben dem von dir erwähnten Gemälde verknüpfte. Tatsächlich war der erste Vers auch der erste Gedanke, der mir genau so in den Sinn kam. Aber der ganz direkte Auslöser für die Grundidee war ein wissenschaftlicher Artikel, im Februar diesen Jahres, über einen neuen Aggregatzustand und sogenannte 'Zeitkristalle'. Dann nahm das obige Gedicht so seinen Verlauf. Fühle dich zu nichts verpflichtet, auch wenn ich mich natürlich freuen würde. Ich selbst musste an diesen Versen auch einige Zeit (und nicht nur ein bisschen) rumkauen. LG und noch einen schönen Feiertag, Anonyma
  21. Anonyma

    Chronomaterial

    Chronomaterial Sekunden tropfen von den Uhrenzeigern, allmählich bildet sich am Boden eine Pfütze, die täuschend hübsch in Regenbogenfarben schillert, genau so, wie auf einer Straße in der Stadt. In dieser Pfütze klumpen sich Minuten zusammen, klebrig-zäh wie Billigkleister, gekauft im Baumarkt, Sonderpreis-Aktion von gestern, weshalb jetzt heute jeder davon hat. Gesammelt, ausgehärtet liegen Stunden, bizarr geformt, herum und warten auf ein Weiter, das noch kommen müsste, gerufen zum Appell, als Zeitsoldat. Gehorsam melden sich in Hab-Acht-Haltung die Tage, alle schlagen ihre Hacken brav zusammen, achten nicht auf Splitter, zwar platzen diese ab, doch moderat. Sie schneidet sich, die Woche, aber Pflaster genügen, um die Wunden abzudecken, warum auch jammern, niemand kann es hören, am besten hilft ein rascher Zeit-Spagat zum Monat, der alleine, voller Schwäche, sich nur im Dutzend jemals zeigen möchte, es kann sich jeder hinter jedem andern verstecken, hier, im Uhren-Habitat. Die Jahre kommen, sammeln, sammeln, sammeln, verbinden, kleben, weichen auf und härten, jahrzehntelang, jahrzehntelang und endlich - sie platzt, die Lebensblase platzt. Privat. Vivat?
  22. Anonyma

    Alle Jahre wieder

    Hallo Perry, danke für deine Rückmeldung. Ja, ich neige persönlich tatsächlich dazu, unzufrieden mit dem Wetter zu sein. Ganz konkret, nicht exemplarisch. Also beschloss ich eines Tages, mich selbst - und durchaus genüsslich-fantasieausgebaut, nicht reflektorisch (z. B. singe ich in keinem Kirchenchor, meine gesangstechnischen Fähigkeiten eignen sich bestenfalls dazu, nachbarliche Katzen auf die Dächer zu treiben, wobei das daraus resultierende Konzert jedenfalls mit meinen Geräuschen harmoniert) - auf die bekannte Schippe zu nehmen. Humor ist, wenn man trotzdem lacht - und sich selbst nicht zu ernst nimmt. ^^ Es freut mich, wenn mein Thema anschaulich genug (bezüglich der Schilderungen) ist, damit du dich in einigen der von mir gewählten Bilder wiederfinden kannst und danke für dein Gern gelesen. LG, Anonyma
  23. Anonyma

    Alle Jahre wieder

    Alle Jahre wieder (oder: O du frühliche) Erwacht der Frühling, alle Jahre wieder, samt Vogelzwitschern, Sonnenschein und Lust, empfinde ich statt dessen echten Frust, mir fehlen Kälte, Schnee und Weihnachtslieder. Warum? Ich niese, beide Augen tränen, als schnitte ich die Blumenzwiebeln durch, bin blind, wie mein Kollege Höhlenlurch, das wollte ich, als Frühlingsfreund, erwähnen. Mit Medizin dem Elend zu entfliehen, hat lediglich beim Kontostand gewirkt, der Frühling ist und bleibt für mich verbirkt. Kann dieses Jahr nicht mal von dannen ziehen, für eine Kur am Nordpol fehlt das Geld. Ich hasse mich, den Frühling, Arzt und Welt! Alle Jahre wieder (oder: O du summliche) Erwacht der Sommer, alle Jahre wieder, samt Wespensummen, Sonnenglut und Eis, bricht mir vor allem eines aus: Der Schweiß. Mir fehlen Regen, Knospen, Maienlieder. Warum? Ich fliehe panisch vor dem Schwirren des schwarz und gelb gestreiften Stachelbiests; beim Bäcker, im Café, gemein vermiest's die Freude mittels brummgefärbtem Sirren. Was möchte ich? Nur Süßes froh genießen, geschützt vor Sonnen- und vor Wespenstich, woran ein Nachbar neulich erst verblich. Und auch der Chef will mir das Herz verdrießen, er hat mich um das Urlaubsgeld gebracht, sitzt unterm Sonnenschirm am Strand - und lacht! Alle Jahre wieder (oder: O du stürmliche) Erwacht der Herbst, wie alle Jahre wieder, samt Blätterrutschen, Stürmewut und Nass, dann sucht mein Stimmungstief sich Trost am Fass, ich lasse mich im Keller häuslich nieder. Warum? Dort sind die Wolken nicht zu sehen, das Grau wird mit dem Rot des Weins verdeckt und Kellerasseln mit Gesang verschreckt, mag noch so starker Wind mein Haus umwehen. Nur wurde dieses 'um' wohl missverstanden, gepustet und geblasen, viel zu viel, wodurch mein Heim in sich zusammenfiel. Ich frage mich: Wo wird das Dach einst landen, nach seinem Flug, dort übers Kuckucksnest? Egal, das Fass blieb stehen, treu und fest! Alle Jahre wieder (oder: O du fröstliche) Erwacht der Winter, alle Jahre wieder, samt Schokonikoläusen, Matsch und Schnee, erfriere ich, vom Scheitel bis zum Zeh. Dein Zähneklappern taktet schön, strahlt Frieder, beim Festgesänge üben in der Kirche, es klänge dieses Jahr besonders gut. Das stimmt mich fast ein bisschen frohgemut, denk ich, zieh meine Nase hoch und schnirche. Zwar heißt es, Weiß enthalte alle Farben und schließlich sind auch Tannenbäume grün, nur wenn dank Frost statt Blumen Beulen blühn, bin ich, voll Sommersehnsucht, schwer am darben. Ein Wisch begrüßt mich, nach dem Weihnachtsmarkt, ich lese: Frohes Fest! Und - falsch geparkt. Alle Jahre wieder (Resümee) Die Jahreszeiten kommen, immer wieder, mit Blütenpollenflug, der mächtig nervt, mit Wespe, die bereits den Stachel schärft, mit blattgefärbter Trübsal, immer wieder, trotz Ofensitzung fröstelnd, immer wieder, packt mich das Jahr in Nemesis-Gestalt und schüttelt mich mit Brachialgewalt! Bis dato fand ich alles immer wieder, vor allem, weil ich immer wieder suche, bis jeder Knochen wieder richtig sitzt und denke mir, mal wieder sehr verschmitzt: Auch wenn ich immer wieder lautstark fluche, weil immer alles quer danebengeht, bin ich ein Fels, der allem widersteht!
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.