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Anonyma

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Alle erstellten Inhalte von Anonyma

  1. Anonyma

    'n paar Limericks

    Ich hab's gewusst. Konnte nicht anders kommen: Mich hat's mal wieder erwischt - das Limerickfieber. Dagegen ist kein Kraut gewachsen - zur Linderung der Symptome hilft nur, ein paar Tage lang welche zu schreiben. Kurt Meier, ein Single aus Darmstadt, war sonntags zum Schwimmen im Warmbad; sie auch, lachte laut und - Schwupps! - war sie Braut! So kommt's, wenn die Frau zu viel Charme hat. Der Detlef, ein Dichter in Plauen, war eifrig am Reime verbauen, in Versen (am Ende) und hoffte, sie spende (die Muse). Er wollt's nicht versauen. Fritz Fischer, ein Angler aus Wische, ging freudig am Mittag zu Tische. Der Fisch war ein Hecht und leider schon schlecht. Man achte beim Kaufen auf Frische! Und, um die Ursache dafür zu erwähnen und den Grund für diesen Mundart-Limerick hier zu erklären: Dank geht an Jenno Casali und seinen Socken-Limerick ^^ (<-- interner Link) , der wieder für einen heftigen Inspirations-Anfall sorgte und ein Aufflackern meiner Limericksucht bewirkte. Walpurga, a Hexle am Brocka, isch geschtern beim Wäscha erschocka: Ja, Kruzi, die Socka hen Löcher wie Pocka, do kâ I koin Deifl mit locka! Übersetzung, die metrisch natürlich nicht ganz passt, aber für alle, die ansonsten nur die Hälfte verstehen : Walpurga, ein Hexlein am Brocken, ist gestern beim Waschen erschrocken: Ja, Kruzifix, die Socken haben Löcher wie Pocken, da kann ich keinen Teufel damit locken!
  2. Anonyma

    Totentanz

    Du erlaubst, Ruedi, ganz kurz auch von mir an @Scathach: Da hat Ruedi absolut recht, es ist ein wirklich unheimliches, beängstigendes Buch - also lies bloß nicht Friedhof der Kuscheltiere als Buch ... Ich grusele mich nicht leicht und, wie bereits geschrieben - Ekel ist was anderes; ekeln kann ich mich schneller und ich mag das nicht besonders. Aber ich las Friedhof der Kuscheltiere im Bett. Spätabends. Und ertappte mich damals dabei, dass ich nicht anders konnte, als in jedem Zimmer das Licht anzuschalten, als ich mal aufs Örtchen gehen musste ... Bei mir will das was heißen - gibt wenig Bücher oder Filme, die das bei mir geschafft haben. @Ruedi: Tatsächlich kann ich mich deinen Schilderungen größtenteils anschließen. Auch, was Duddits angeht - ich finde, da blieb er wirklich unter seinen Möglichkeiten. Aber gut - niemand ist perfekt und auch die großen Dichter früherer Zeiten schrieben nicht ausnahmslos nur Meisterwerke. Was gut ist, sonst würden wir 'Normalos' ja Komplexe kriegen ... Und ja, die Saga vom dunklen Turm habe ich auch gelesen. Fand ich schon gut, aber irgendwie auch nicht wirklich ganz 'Stephen King'. Mir fehlte da etwas, anders kann ich es nicht ausdrücken. Das, was im Gegenzug dazu The Stand - hat. Ich stimme dir auch bei Es zu - Es ist und bleibt etwas Besonderes. Ein Buch, von dem ich denke, das 'schreibt man nur einmal' - du verstehst sicher, was ich damit meine. Nebenbei - was hältst du eigentlich von Stark - The Dark Half? Bzw. insgesamt vom Castle-Rock-Zyklus? Oder auch vom 'Beiwerk' zur Turm-Saga, von 'Die Augen des Drachen'? Stephen King, wie du schreibst, kann es einfach - Atmosphäre aufbauen. Charakteren in seinen Büchern 'Leben einhauchen', ihnen - fiktiv echte - Persönlichkeiten zu geben. Das ist - Schreib-Kunst. Kann nicht jeder. Bei ihm nehmen im Verlauf der Geschichte(n) Menschen mehr und mehr Kontur an, werden immer 'vertrauter', die Phantasie wird mit Vorstellungen 'aktiv', man ist irgendwann 'unterwegs beim Lesen' mit im Geschehen drin, vergisst die Uhrzeit, will unbedingt wissen, wie es weitergeht, befürchtet dies und das - der König des Grusels kann's eben. ^^ Die Filme sind nicht schlecht - aber, es ist wie immer: Wirklich gut kann man sie nur finden, wenn man die Bücher nicht vorher gelesen hat, denn Filme können - liegt in der 'Natur' der Sache - nicht mithalten. Sonst bräuchte es 48-Std.-Filme und selbst dann ... LG, Anonyma
  3. Anonyma

    DER SOCKEN-LIMERICK

    Hallo, Jenno Casali, da habe ich etwas für dich, das fiel mir schon vor einer ganzen Weile zum Thema Limerick ein: Die Limericksucht ist ein Fieber, das hat man je länger, je lieber; der Limerick siegt, der Dichter erliegt: Comico - und ergo, da schrieb er. Die typische Limerick'melodie' ist, ganz schlicht und einfach, ein echter Ohrwurm. Einmal drin im Ohr, beißt der sich fest und lässt nicht mehr los. Das führt dann unweigerlich, immer wieder, zu akuten Anfällen von Verlimerickerungsdrang. Ungefähr alles, was einem irgendwie in den Kopf kommt ... Ich hoffe, du verstehst das nicht falsch - ich meine es wirklich nicht besserwisserisch oder in sonst ähnlicher Hinsicht. Aber bei deinem Limerick ist ein Ticken zu viel 'Betonungsbiegen' enthalten. Besonders der letzte Vers ist 'betonungstechnisch' tatsächlich trochäisch. Ich möchte gerne versuchen, dir zu erklären, was ich damit meine. Der Limerick hat ein sehr wichtiges 'Kriterium' - das Metrum. Es soll eine ganz bestimmte 'Melodie' erzeugen - eben die typische 'Limerickmelodie'. Dabei kann natürlich etwas gebogen werden - aber trotzdem sollte das so wenig wie möglich der Fall sein. Sonst klappt es nicht mit der Melodie. Hilfreich ist ein guter 'Einstieg' ins typische Limerick-Metrum. Bei deinem Limerick ist bereits der Anfang so gehalten, dass man tatsächlich Bescheid über den Limerick wissen muss, um da hineinfinden zu können - du verstehst sicher, was ich damit sagen möchte. Kennt jemand den metrischen Aufbau eines Limericks nicht, gibt es da bereits 'Einstiegsschwierigkeiten'. Warum? Das liegt an der Prosodie - sie wird leider oft außer Acht gelassen, aber Wörter haben, analog zu ihrer Bedeutung, Betonungen, nicht nur aufgrund metrischer Gesichspunkte. Sehe ich mir den 1. Vers mal in Sachen dieser Bedeutung an: Ach - für mich liegt hier so viel 'Gewicht' auf dem ersten Wort, dass ich es unweigerlich betonen möchte. Mit solchen Wörtern kann man besser 'arbeiten', wenn sie im späteren Verlauf eines Gedichts verwendet werden und man als LeserIn bereits in einem 'Betonungsmuster' drin ist. Prosodisch ist die Betonung hier Ach, was tut ... denn vom Bedeutungsgewicht, bezogen auf die Aussage des Verses, sind diese beiden Wörter 'Bedeutungsträger'. Ich will damit nicht sagen, dass es falsch ist - nur gerade am Anfang eher ungünstig. Besser ist ein Einstieg ins Metrum, der es Lesern leicht(er) macht, in das Betonungsmuster hineinzufinden. Der 2. Vers ist ein gutes Beispiel dafür, er ist in Sachen Betonung einwandfrei - Bedeutung folgt analog dem Metrum. Das Wort 'all'mal' stört mich nicht, das kann man in einem Limerick ohne Weiteres mal machen. Der nächste Vers ist sogar, wie ich finde, in Sachen Betonungsmuster besonders gut gemacht, das Wort 'Kapital' ist eine kluge Wahl, die du getroffen hast. Problematisch ist aber wirklich der letzte Vers: Denn beim Waschen sind sie schneller trocken. Das 'Denn' bezieht sich ja auf den 'kapitalen Vorteil', damit beginnt die Erläuterung, warum es einer ist. Und auch die Socken 'sind' schneller trocken impliziert mehr Gewicht auf dem 'sind' als Feststellung, weniger Gewicht liegt auf dem 'sie', da ja bereits 'bekannt ist', dass es um Socken geht. Diese Wörter bilden eine Sinneinheit: Sie (die Socken) sind schneller trocken. Beim Waschen. Das 'Denn' gehört tatsächlich von der Bedeutung her zum kapitalen Vorteil dazu - obwohl es beim Waschen steht. Ich hoffe, ich mache es nicht zu kompliziert ... Jedenfalls muss ich in Vers 1 und im letzten Vers doch ziemlich biegen, um die Limerickmelodie hinzubekommen. (Was ich, wie gesagt, nur kann, weil ich diese Melodie sehr gut kenne.) Das sind keine Ver(schlimm)besserungsvorschläge, nur von mir in der letzten Stunde rasch verfasste Veranschaulichungs-Beispiele: Ich bin neulich so schrecklich erschrocken; all die löchrigen Strümpfe und Socken! Ach, egal, einerlei <--- ein kleines Beispiel für ein etwas unaufälligeres Betonungs'biegen' * ist ein Vorteil dabei: Es spart Zeit, sind im Handumdrehn trocken! *Das geht hier deshalb so gut, weil sich 'einerlei' XxX betont und daher im 'Fluss' des bis dahin eindeutigen metrischen Verlaufs ohne zu viel 'Zwang' anders (also xxX) betonen lässt, ohne dass es wirklich falsch klingt; erleichtert wird das durch die eindeutige Betonung auf der 2. Silbe von 'egal' davor und der hier unterstützenden Zäsur des Kommas. Das Wort 'Zeit' zwingt quasi 'spart' und 'sind' zu einer schwächeren Betonung in der Abfolge. Ach, Leute, tut nicht so erschrocken** bei Löchern in Strümpfen und Socken! Die Fußhüllen sind beim Hängen im Wind dank Siebtechnik ratzefatz trocken! *Eine andere Variante, mit nur einer unbetonten Silbe am Versbeginn **Vers 1 betreffend: Die Betonung liegt, durch das Aussagegewicht (und zusätzlich unterstützt durch das 'höhere Silbengewicht'), eindeutig auf 'nicht'. Und auch das 'Leute' zwingt hier 'Ach' sowie 'tut' zu einer schwächeren Betonung - eine Art, zu 'tricksen'. Und ja - ich bin eine absolut Limericksüchtige ersten Grades ... ich kann nicht anders. Wenn du etwas für dich in meinen Erläuterungen finden und mitnehmen könntest, würde ich mich sehr darüber freuen. LG, Anonyma
  4. Anonyma

    Skandal

    Hallo, Judas Steinbeck, Prioritäten, man muss schließlich Prioritäten setzen! Ich persönlich sehe das 'Problem' gewissermaßen etwas (in geistiger Hinsicht) phasenverschoben. Also eher darin, dass es diese vielen ach-so-wichtigen Nachrichten gibt, weil es so viele Leute gibt, die das - tatsächlich interessiert! Angebot und Nachfrage. Ist für mich das 'Bildzeitungs-Syndrom': Kein Mensch liest sie, aber sie ist die meistverkaufte Zeitung. Da fürchte ich manchmal, dass mein geistiger Horizont vielleicht nicht ausreicht, um zu erurieren, was die vielen Käufer denn ansonsten damit machen? ?( :?: Letzten Endes betrifft das, wie ich finde, um mal wieder etwas ernster zu werden, alle Medien, nicht nur das Internet. Ich habe mich z. B. vor ein paar Wochen mal mit verstecktem Product Placement; suggestivem, psychologisch raffiniert ausgeklügeltem Manipulieren durch Werbung (auch der öffentlichen Meinung und auch, was gerade die sogenannten 'staatlichen', 'öffentlich-rechtlichen' und 'seriösen' Medien angeht, die in nichts nachstehen) und Ähnlichem beschäftigt - es gibt Tage, da bin ich einfach nur froh, dass ich nicht mehr jung bin ... Das 'Für-Dumm-Verkaufen' geht viel, viel weiter, als es zu gehen scheint. In vielerlei Hinsicht lässt mich das in Sachen Zukunft geradezu 'schwarz sehen' und die Thematik hier in deinem Werk nur als die 'Spitze des Eisbergs' ... LG, Anonyma
  5. Anonyma

    Totentanz

    Hallo, Ruedi - Friedhof der Kuscheltiere. Hat für mich (persönlich), obwohl nicht sein Bestes, die dichteste und gelungenste Grusel-Atmosphäre. Mein Lieblingsbuch von ihm: In einer kleinen Stadt (Needful Things). Kennst du auch Richard Bachmann, sein Pseudonym? Todesmarsch und Der Fluch sind, wie ich finde, ebenfalls sehr lesenswert. Obwohl lediglich Der Fluch in Richtung Horror geht, Todesmarsch ist eher eine beklemmende Schilderung eines furchtbaren Zukunftsszenarios, aber hat, wie ich finde, auch sehr viel Atmosphäre zu bieten - was ja genau das ist, was ich bei Stephen King so mag. Splatter-Momente, ja, die gibt es zwar vereinzelt auch. Aber eben nur vereinzelt. Und das finde ich gut - gibt genug aktuelles Zeug, das nur auf Ekel setzt und mit 'Schaudern und Gruseln' gar nichts mehr zu tun hat. Entschuldige das kurze Off-topic, aber ich freue mich auch, wenn jemand gerne Stephen King liest. In meinem Umfeld jedenfalls niemand - wobei ich erwähnen möchte, dass da auch niemand etwas mit Gedichten am Hut hat ... LG, Anonyma
  6. Anonyma

    Totentanz

    Hallo, Ruedi, da bin ich. (Nein, keine Drohung, was denkst du nur von mir? ?( ) Mich hat dein Werk nicht an eine Kurzgeschichte erinnert, sondern an ein Gedicht von Arthur Rimbaud: Ball der Gehängten (gibt es als, wie ich finde, recht gute Übersetzung zu finden.) Totentanz, Fest der Toten, (Gedenk-)Tage (für die oder) der Toten - in Kunst, Literatur, Filmen und auch in verschiedenen Gesellschaften ein Thema, das häufiger war und ist, als man zunächst denkt. Was darauf hinweist, dass - ganz klar - das Leben wohl unweigerlich dazu führt, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen, auf unterschiedlichste Art und Weise. (Nebenbei: Ich lese gerne und gerne etwas Langes. Hab gerade zum dritten Mal Stephen King's 'The Stand - Das letzte Gefecht' durchgelesen. Hat mal so eben nur 1.435 Seiten ... und kleine Buchstaben ... ) Ich denke, es ist sinnvoll, zunächst das Formale zu erwähnen. Wie du ja selbst schreibst, ist es nur teilweise gereimt. Was, wie ich finde, auch zur Thematik passt; ich fände hier ein durchgehendes, 'geordnetes' Reimschema als nicht gut passend. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist surreal und daher hielte ich zu viel Ordnung - für zu 'real'. Allerdings fiel mir dabei auf, dass du manchmal zu Inversionen greifst, was, wie ich finde, trotzdem dem Reimzwang geschuldet ist, z. B. hier in dieser Strophe der Fall: Generell, wenn's um den formalen Aspekt geht, ist diese Strophe die schwächste im Ganzen. Inhaltlich - kann um ein etwas sarkastisch-bissiges Element bereichern (der 'Tonfall'); aber so wirklich nötig ist sie, wie ich finde, wiederum nicht ... allerdings ist das Ansichtssache und daher keine Kritik oder Aufforderung in dem Sinne. Jedenfalls würde ich dir hier vorschlagen, diese Strophe noch mal etwas zu überarbeiten - und ggf. lieber auf die Endreime verzichten. Denn im übrigen Teil deines Werks hast du keine so deutlichen 'Satzverdrehungen', daher fällt sie schon 'aus dem Rahmen'. Und im letzten Satz bräuchte es ja aufgrund der Tatsache, dass sich dieser mit den anderen Versen gar nicht reimt, meiner Meinung nach ohnehin keine Inversion. Ich verstehe schon, warum du das trotzdem gemacht hast - würde der Vers mit 'tanzte' enden, wirkte er sehr 'unelegant'. Aber ich denke, das ließe sich auch mit einer Umstellung der beiden vorgehenden Verse lösen. Es ist kein Verbesserungsvorschlag, aber ich würde es mir ungefähr so vorstellen, möchte nur veranschaulichen: Und über ihnen schwebt, noch ganz in Weiß ein Brautgerippe; die starb noch vor der Hochzeitsnacht, beim Tanzen bis zum Herzinfarkt an ihrem schönsten, letzten Tag. Also - wie gesagt, das ist kein Vorschlag, nur das, war mir so spontan einfiel. Vielleicht ist ja was dabei, das dir als Ideengeber dienen kann. Einen Vorschlag möchte ich dir aber konkret machen, der gar keine Änderung erfordert - nur eine kleine Umstellung in der Reihenfolge der Verse. Der Text endet mit: Damit endet auch die erste Strophe - warum lässt du die erste Strophe nicht damit beginnen? Inhaltlich durchaus auch passend, es würde den Vorteil bieten, dass somit ein 'Rahmen' erstellt würde, im Sinne von: Womit es beginnt, endet es auch - vielleicht auch nur bis zum nächsten Mal? Zum Inhalt. ^^ Surreale Bilder, die mir durchaus gefallen - ich habe nie ein Problem oder Schwierigkeiten damit, mich auf abstrakte Ebenen 'einzulassen', aber das weißt du ja, glaube ich, bereits. Mir gefällt die bunte Mischung - ein surreal-abstraktes Potpourri des 'Nach'-Lebens, gewissermaßen, würde ich so nennen. Inhaltlich habe ich nur ein Problem bzw. einen Kritikpunkt. In unserer (westlich-christlichen) Kultur-, Vorstellungs- und Glaubenswelt ist der 'Fürst' immer der 'Fürst der Finsternis', also der Teufel. Das 'vermischt' sich aber, wie ich finde, hier bzw. ist es nicht wirklich ersichtlich, dass der 'Hauptfeind' hier nicht der Tod ist (ein Beispiel: Sein verdorrtes Haupt - damit assoziiere ich unwillkürlich eher ein Skelett, also den Tod und nicht den Teufel, du verstehst, was ich meine?), sondern der Teufel. Zwar kommt im weiteren Verlauf der Hinweis durch 'der Fürst ist Legion', was dann allerdings gewisse 'Hintergrundkenntnisse' über diese Begrifflichkeit voraussetzt. Wer das nicht kennt, weiß nicht, was es bedeuten soll - und insgesamt ist die Thematik 'Tod und Teufel' ein bisschen sehr schwer zu durchschauen für 'unwissendere Leser'. Da würde ich dir vorschlagen, vielleicht etwas früher einen 'Hinweis für alle' zu geben - z. B. Hörner, Schwefelwolke/-gestank oder irgend etwas in dieser Richtung. Damit Leser, die nicht wissen, was es mit 'der Fürst' und mit 'er ist Legion' auf sich hat. Erschwert wird's eben auch dadurch, dass der 'Tod Hof hält' - was mich auch verwirrte. Denn - Tod und Teufel sind nun mal ganz und gar nicht das Gleiche für mich. Ein bisschen eindeutiger entweder einen davon herausarbeiten oder beide deutlicher 'trennen', das wäre mein konstruktiv gemeinter Ratschlag dazu. Generell - sehr gerne und interessiert gelesen, mich ebenso gerne ein bisschen gegruselt (wozu lese ich Stephen King gerne - ) und auch gerne meine 5 Cent Kommentar dazu abgegeben! ^^ LG und ich hoffe, ich konnte dir behilflich sein mit meinem Feedback, Anonyma
  7. Anonyma

    Schimäre

    Hallo, Ruedi, Dankeschön. Ja, in diese Richtung sollte es auch gehen, aber - ich persönlich lasse durchaus gerne Lesern etwas 'Interpretationsfreiraum'. Nicht, dass ich mit Chiffre oder so arbeiten würde, aber oft mit 'Möglichkeiten der Auslegung'. Ich möchte Leser nicht dazu zwingen, sich den Kopf zerbrechen zu müssen, andererseits auch nicht unbedingt Leser zu sehr 'an die Hand nehmen'. Ich finde, Texte, die gar keinen 'geistigen Spielraum' lassen, sind auch wieder ... irgendwie nicht so das Wahre. Daher - ja, absichtlich offen gelassen. Es ist ein sogenanntes Doppelsonett, nur nahm ich mir ein paar 'Freiheiten' heraus, wie ich es öfter mal tue. Kreuzreim beispielsweise und die reinen/unreinen Endreime. Für mich sind 'Feste Formen' etwas, mit dem man 'arbeiten kann und darf'. Wobei ich mir im Klaren darüber bin, dass das keine allgemeingültige Ansicht ist, sondern lediglich meine (manchmal schon etwas) eigenwillige. Na ja - wirklich rätselhaft ist es ja nicht, finde ich. Denn du schreibst ja selbst/ hast erkannt, dass es dafür eine mögliche Ursache gibt. Welches Ereignis, das möchte ich gerne der Phantasie des Lesers/der Leserin überlassen. Eindeutig ist ja, dass irgendein Ereignis zugrunde liegt - es ist also nicht 'ohne Sinn bzw. Hintergrund'. Nur die Deutung ist 'frei'. Ich hab's persönlich gerne nicht unbedingt zu eindeutig, aber ich schreibe ja auch nicht 'kryptisch'. Es ist eine Gratwanderung - und letzten Endes dann auch Geschmackssache. Dabei versuche ich lediglich, nicht zu sehr auf die eine oder auf die andere Seite 'abzurutschen'. Und danke für den Hinweis auf den Tippfehler, habe ich gleich ausgebessert. Tz, da lese ich jedes Mal sorgfältig Korrektur - aber das habe ich tatsächlich mehrmals komplett über'lesen'. LG, Anonyma --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hallo, Luise Maus, es gibt einen kleinen Gedicht-Aphorismus dazu: Ein reiner Reim wird wohl begehrt, Doch den Gedanken rein zu haben, Die edelste von allen Gaben, Das ist mir alle Reime wert. (Goethe) Irgendwann verstand ich, was er damit meint und dass sich das nicht ausschließlich auf Reime beziehen muss. Wenn eine Formulierung, ein Vers oder eine Aussage 'tragend' ist, sehr wichtig für das Gedicht insgesamt - dann bin auch ich nicht (mehr, es brauchte schon Zeit, bis ich so weit gekommen war, um vor diesem 'Problem' stehen zu können) bereit, das einer 'Zwang-Optimalform' irgendwelcher Art zu 'opfern'. Ich verstehe, was er sagen will: Ein Gedicht verliert dabei immer viel mehr, als es durch 'Formentreue' gewinnen könnte. Vielen, lieben Dank für deinen Kommentar! LG, Anonyma ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hallo, Freienwalde, erst mal Danke für das Lob bezüglich der von dir zitierten, ersten Strophe. Hm, was soll ich sagen - ich habe zwar gehofft, dass es nicht so wäre. Aber irgendwie schon befürchtet, dass es so sein könnte. Vor allem, was du über die letzte Strophe sagst. Es ist ein bisschen schwierig. Einerseits möchte ich aufgrund der Struktur These/Antithese/Synthese - Synthese/Antithese/These tatsächlich nicht, dass die letzte Strophe die stärkste ist. Allerdings möchte ich natürlich auch nicht, dass sie zu sehr 'schwächelt'. Matt - autsch. Nein, kein Gedanke, ich nehme das nicht übel, sondern bedanke mich dafür. Nun, dann muss ich da noch mal ran und zumindest etwas 'verstärken'. Wie ich feststellte, ist das mit diesem Aufbau ein bisschen 'tüftelig' ... mal schauen, was ich hinbekomme. ^^ (Was mich daran erinnert, dass ich einem meiner anderen Werke hier noch eine alternative bzw. hoffentlich verbesserte erste Strophe nachträglich mitgeben muss, hat auch ein bisschen gedauert, aber ich denke, besser als vorher ist's auf jeden Fall. Auch da gab es - berechtigte - Kritik, mit der ich mich nie schwertue. Wenn, dann nur mit 'der Ton macht die Musik'. Ansonsten ist Kritik immer eine Bereicherung, denn Umschreiben ist schwerer als Schreiben - das übt.) Und - nein, ich bin nicht das LI. Ich schreibe nur oft in der Ich-Form, denn ich finde, das gibt (wie in Büchern mit Geschichten) mehr 'Authentizität' her. Generell meide ich 'Du' und 'Man' in den allermeisten Fällen, von ganz bestimmten Ausnahmen abgesehen, wenn damit ein bestimmter Zweck erfüllt werden soll. Dir auch herzlichen Dank für deinen hilfreichen Kommentar und LG, Anonyma
  8. Anonyma

    Schimäre

    Schimäre Ich träumte einen Traum, in all den Jahren, in denen sich die Zeit in Kreisen dehnte; du nahmst, ich gab und hoffte, zu bewahren, wonach ich mich so viele Nächte sehnte. Mein Schmerz, ein Hilferuf aus wunder Kehle, verhallte ungehört, traf nur die Wände aus blankpoliertem Stahl um deine Seele; ich bat, ich flehte, weinte ohne Ende. Dann, eines Tages, konnte ich es sehen, erhaschte einen kurzen Blick auf deine Seele und alles, was ich sah, war nichts - nur Leere. Und endlich konnte ich den Grund verstehen, erkannte, dass ich mich vergeblich quäle; ich träumte einen Traum - er war Schimäre. Schimären werde ich nicht länger jagen; mit beiden Beinen auf dem Boden stehen soll mir die Basis für mein Leben geben. Das will ich jetzt der Torheit in mir sagen: Du warst mein Traum, auf Nimmer-Wiedersehen, die Zeit ist da, in Wirklichkeit zu leben. Statt Schmerz ist es das Glück, das ich nun wähle, mir selbst als Herrin meines Schicksals spende; durch neue, gute Tage, die ich zähle und keinen mehr davon für Nichts verschwende. Und du, Ballast in all den leeren Jahren, in dem ich Liebe und auch Achtung wähnte, dich lasse ich ganz schlicht und einfach fahren, als falscher Halt, an den ich mich einst lehnte. *Ein paar unreine Reime gibt's heute gratis von mir. Denn ich wollte gezielt mal etwas schreiben, das aufzeigt, dass 'unreiner Reim nicht gleich unreiner Reim' sein muss und 'per se schlecht als solcher'; sondern unreine Reime auch ein gewähltes Mittel sein können, um die Reimmöglichkeiten zu erweitern ... Ich las im Laufe der Jahre zu oft, dass 'nur ein reiner Reim ein guter Reim ist', also das 'Gedichteforentypische Totschlagargument in Sachen Reim' - neee. Vorausgesetzt, man denkt sich was dabei.
  9. Anonyma

    Schluckauf

    Hallo, elefantenfluegel, erst mal: Herzlich willkommen! Zuerst dachte ich mir beim Lesen so: Hm, ob das nicht vielleicht besser im Humorbereich aufgehoben wäre? Aber dann wiederum dachte ich 'um', denn es ist zwar Humor mit enthalten - aber er dominiert nicht genug dafür; also ist es hier doch besser 'verortet'. Interessant, dass ich wieder einen Unterschied gefunden habe: Ich kenne 'Jemand denkt an dich' nicht im Zusammenhang mit Schluckauf, sondern mit einem Pfeifen im Ohr: 'Wenn es im Ohr pfeift, dann denkt jemand an dich'. Wobei ich sagen muss, dass ich weder noch glaube (bin eher die bodenständig-realistische Pragmatikerin hier ). Aber interessant ist es! Hier möchte ich sagen - da du nicht durchgehend reimst bzw. kein durchgängiges, einheitliches Reimschema verwendest, würde ich mir tatsächlich Er, der mir sagte wie sehr er mich begehrt. das fehlende 't' wünschen. Es wirkt auf mich nicht im Sinne eines Schluckaufs, sondern tatsächlich wie ein - Schreibfehler. Und das 'stört' mein Empfinden bei deinem Text, da es meine ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht und mich damit vom übrigen Text zu sehr 'ablenkt'. Das wollte ich dir nur kurz noch als Feedback dalassen. Gerne gelesen. LG, Anonyma
  10. Anonyma

    Unfall

    Hallo, ichundmeinesoldaten, herzlich willkommen! ^^ Ich für meinen Teil habe diesen Abschnitt so verstanden, dass hier ein potentieller Seitensprung des LD befürchtet wird. Drei Städte dazwischen - ich denke nicht, dass es nur fehlendes Vertrauen ist, das für derartige Befürchtungen sorgen kann. Gerade die Wortwahl 'Unfall zwischen deinen Laken' sagt mir, dass es hier seitens des LI nicht um den möglichen Beginn einer anderen Beziehung geht, sondern eher um einen 'Ausrutscher'. Wobei ich persönlich da gar nicht so viel Gewicht darauf lege - Unfälle passieren, ein Mensch ist ein Mensch mit menschlichen Fehlern und Schwächen. Tatsächlich fände ich einen einmaligen Ausrutscher (ohne echte Gefühlsbeteiligung, also körperlich) nicht wirklich schlimm. Wobei ich mich selbst natürlich auch mit dazu nehmen muss und nicht im Vorfeld ausklammern kann - bis jetzt zwar nicht, aber niemand weiß, was die Zukunft bringt; obwohl es mit zunehmendem Alter wohl eher immer unwahrscheinlicher wird ). Aber ein echter Betrug, d. h. eine zweite Beziehung 'nebenher' laufen zu haben, das würde mich als LI verletzen - davor hätte ich Sorge. Gegebenenfalls. Mhm, ist so eine Sache - Vertrauen ist natürlich in einer Beziehung sehr wichtig. Aber wo beginnt 'Blauäugigkeit'? Ich denke, es kommt wohl auch sehr darauf an, was das LI bisher bereits erlebt hat. Wie heißt es doch so treffend: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. Blindes Vertrauen kann fatal sein, aber zu viel Misstrauen schadet ... gar nicht so einfach, finde ich. LG, Anonyma
  11. Anonyma

    Leben

    Hallo, eiselfe, auch von mir: Herzlich willkommen! Ich möchte mich Perry anschließen und hinzufügen: Die Zeit all der vielen unrealistischen Träume und all der Illusionen ... sie war schön. Und auch ich weine ihr durchaus die eine oder andere Träne nach ... Lebenserfahrung macht zwar unwillkürlich klüger (jedenfalls bei fast allen ), aber der Preis dafür ist hoch. Man bezahlt mit geplatzten (Wunsch-)Träumen und verlorenen Illusionen dafür. Gibt durchaus Tage, an denen ich mir wünschte ... ach ja ... Gerne gelesen, ein bisschen wehmütig dabei geworden und LG, Anonyma
  12. Hallo, Mesochris, ich glaube, du bist mir nicht böse, wenn ich mal eben etwas gerne - wird sicher auch Zeit - bei karlo und auch eventuellen anderen 'Mit-Lesern' klarstellen möchte. ^^ Hier bietet sich eine gute Gelegenheit, denn ich finde, es ist auch wichtig, dass sich niemand irgendwie zu etwas 'genötigt' fühlt oder denkt, mit Irgendetwas 'mithalten zu müssen' oder Entsprechendes. Ich glaube, dass ich wohl manchmal - sehr überschätzt werde. Ich besitze eine recht gut, breite Allgemeinbildung und ja, mittlerweile weiß ich schon so einiges über 'Gedichte & Co.', aber da steckt nichts 'Besonderes' hinter mir. Was dafür sorgt, dass ich mich allmählich manchmal fast ein bisschen 'unwohl in meiner Haut fühle', denn - ich bin Melanie Mustermann. Danke, wenn du mir das erlaubst! Lieber karlo, ich glaube, es ist Zeit, etwas über mich 'klarzustellen' - mehr als ein Realschulabschluss liegt bei mir nicht vor. Kurz, in Stichworten: Patchworkfamilie gegründet, über mehrere Jahrzehnte hinweg total eingespannt, nur die Zeit gefunden, um zu lesen, was ich mir bewahrte, da das schon immer eine Leidenschaft von mir war. Und wenn ich tatsächlich ein Talent habe, dann das: Ich kann sehr schnell lesen und mir sehr gut Inhalte merken. Irgendwann erzähle ich vielleicht mal davon, dass das in der Schule nicht immer so vorteilhaft war ... bzw. bei den Hausaufgaben schon, aber nicht unbedingt während z. B. des Deutschunterrichts. Ich bin tatsächlich vor ca. 10 Jahren rein zufällig in die 'Sache mit Gedichten' hineingestolpert. Lag daran, dass ich manchmal etwas zu gutmütig bin und mich zu oft zu etwas überreden lasse - wenn jemand nur etwas hartnäckig bleibt. Ging um eine Jubiläumsfeier: "Du kannst doch so gut mit Worten umgehen (nahm ich wirklich überrascht, aber auch erfreut zur Kenntnis), schreib doch ein Gedicht zur Feier, ja?" Gut, ich würde das heute nicht Gedicht nennen - aber immerhin, wo's reimte, war hinten. Und es gefiel - was aber zweifellos daran lag, dass alle anderen ebenso wenig Ahnung von Gedichten hatten wie ich. Allerdings fiel das mit anderen Faktoren zusammen. Meine Lebensumstände hatten sich geändert, ich hatte einen Kurs besucht und mir meinen ersten, eigenen PC gekauft. Und war beim Schreiben 'auf den Geschmack gekommen'. Also schrieb ich so ca. 2, 3 Monate aus Spaß an der Freude für mich, denn irgendwelches Interesse lag bei meinem 'Umfeld' nicht vor. Dann kam es, wie es kommen musste: Es kam das Internet - mit all den unzähligen Möglichkeiten, zu lesen und zu lernen. Und weil das, wie gesagt, etwas ist, das ich leidenschaftlich gerne mache, begann ich also damit, in die 'Materie einzusteigen'. Mit einem Bildungshintergrund in dieser Hinsicht, der bei fast Null lag. Dann entdeckte ich, dass es im Web Gedichte-, Lyrik- und Poesieforen gibt. Also dachte ich: Hm, das ist sicher keine schlechte Idee. Dort sind sicher viele Leute, die sehr viel wissen, von denen ich lernen kann. (Gut, also im Nachhinein - neee. Besserwisser, oh ja; Trolle und Klassenkasper zu Hauf sowie Leute mit ebensowenig 'Kompetenzen' wie ich, die sich aber selbst für 'hochqualifiziert' hielten, u.v.m. Was etwas später, als ich in meinem 'Selbstlernverfahren' etwas weitergekommen war, dazu führte, dass ich einiges 'Falsche' wieder 'verlernen' musste ... ) Jedenfalls meldete ich mich in einem Forum an. Das erste, was ich lernte: Was ich schrieb, war - im Bezug auf den Begriff 'Gedicht' - ähm, eher nix. :cursing: Daraus zog ich folgenden Schluss: Ich habe zwei Möglichkeiten - weiter 'nix' schreiben. Oder anfangen, mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Und da ich tatsächlich 'Feuer gefangen hatte', die 'Schönheit der Wortkunst' entdeckt hatte, die mich mit Bewunderung und Begeisterung erfüllte, wählte ich die zweite Möglichkeit. Seither lerne ich, was das Zeug hält, was ich kann und was meine Zeit hergibt. Was immer auch einen guten Anteil an Irrtümern, falschen Schlussfolgerungen und Fehlinformationen mit sich bringt, unweigerlich - ich bin ja im 'Alleingang' unterwegs. Alles, was ich sagen kann, ist: Was als Zufall begann, wurde meine große Leidenschaft. Und selbst, wenn ich diese loslassen könnte - ich würde nicht mehr wollen. Wenn ich eine Art 'Fazit' ziehe, dann kann ich nur sagen: Ich habe gefunden, wonach ich immer gesucht hatte 8o - ohne dass ich wusste, dass ich suche. Siehst du - ich bin Melanie Mustermann, 'intellektuell' nichts als 'angelernt' - ohne 'Ausbildung'. Einfach nur eine Durchschnitts-Gedichteschreiberin. Ich suche keinen Stein der Weisen, bezweifle sogar, dass ich ihn erkennen könnte, wenn ich ihm begegnen würde. Herzliche Grüße, Anonyma
  13. Anonyma

    Jippie!

    Hallo, Mesochris, das freut mich ^^ - aber, so wie's aussieht, lass mal Opitz weg. Scheint, als wäre ich diesbezüglich falsch informiert gewesen. Hier bin ich tatsächlich ein wenig anderer Ansicht. Das kann aber auch gut daran liegen, dass für mich persönlich - und das kann auch nur für mich gelten, keine 'Allgemeingültigkeit' besitzen - ein ganz wichtiger Anteil an Gedichten deren 'Musikalität' ist, also nicht nur der Takt des künstlichen Metrums. Seit einiger Zeit versuche ich auch, Prosodie anteilig mit einzubinden - für mich sind Rhythmus und Klang sehr wichtig. Das hat nichts mit Qualität und nichts mit der Kunst als solchen zu tun, sondern mit meiner persönlichen 'Affinität' zu bestimmten Arten von Musik. Ich brauche bei Musik eine Melodie, die mir 'ins Ohr geht', weshalb ich selbst wenig Gefallen an 'Sprechgesang' finden kann oder an einem Musikstück, bei dem nur Trommeln verwendet werden, um das ergänzend/erklärend zu erwähnen. Das ist der ganze Hintergrund, warum ich mich für die 'älteren Gedichtformen' entschieden habe - für mich sind sie immer auch Lieder. Nicht nur schön zu lesen, sondern für mich auch 'schön zu hören'. (Aber - ich bin ernsthaft, wirklich und tatsächlich der Ansicht, dass mein persönlicher Geschmack rein gar nichts mit der 'Wertigkeit' von Kunst zu tun hat. Ob gestaltende Kunst, Malerei oder Dichtkunst - ein Sprachkunstwerk kann mich ohne Weiteres in echtes Staunen versetzen, um ein Beispiel zu nennen. Nur ich selbst könnte so nicht schreiben, es wäre einfach nichts für mich. Das gleiche gilt für jede andere Art von Kunst. Ich persönlich bin der Überzeugung, dass es bei der 'Definition', ob etwas Kunst ist oder nicht, um eines nie geht: Um persönlichen Geschmack. Was für mich der Grund ist, warum ich z. B. Dichtels Werke als Kunstwerke ansehen kann - weil mein Geschmack kein Kriterium für Kunst ist. Überhaupt, so finde ich, kann und darf Geschmack dabei keine Rolle spielen. Mir schon klar, dass ich damit ziemlich allein auf weiter Flur bin - aber, wie ich hier im Forum bereits schrieb, bin ich manchmal durchaus etwas eigenwillig. Für mich ist Kunst etwas, das, ja natürlich, ein gewisses Mindestmaß an dem benötigt, was 'Talent' genannt wird. Aber - Kunst braucht Können. Können muss durch Erfahrung, Lernen und Übung erarbeitet werden. Das 'Ergebnis Kunst' ist immer etwas, das nicht jeder kann. Wenn etwas jeder kann, ist es keine Kunst. Mir ist es schleierhaft, warum der Begriff 'Kunsthandwerk' fast immer so 'abfällig' bewertet wird - ich finde, genau das ist es, darum geht's. Also versuche ich, immer weiter immer noch ein bisschen besser zu schreiben als zuvor. ) Danke. Ja, das dachte ich auch, als ich meinen 'Fund' machte - auch auf mich wirkte es 'heiter und spritzig'. Das versuchte ich auch, beim Inhalt auf humorvolle Art und Weise einzufangen. LG, Anonyma
  14. Anonyma

    Jippie!

    Hallo, Dichtel, ernsthaft jetzt?!? Hüpfige Schreibe und 'Begleiterin von diesem Sprachtöter Opitz, bezogen auf die Lyrik'. Gut, mit hüpfiger Schreibe kann ich leben - Geschmackssache. Aber - ich erwähne hier zum ersten und auch zum einzigen Mal Opitz. Okay, gut, keine Ahnung, wie du darauf kommst, aber - wenn du meinst, dann meinst du das eben. Damit kann ich auch leben. Ich sehe es nicht so, aber - bitte, ganz wie du möchtest. Damit hast du gerade bildschön durch die Blume gesagt, dass ich hüpfig-lebendige, aber trotzdem tote Sprache schreibe - gut, wenn du dieser Ansicht bist, kann ich sowieso nichts dagegen sagen. Ansichtssache ist Ansichtssache. Was ich schreibe, muss ja auch niemandem zusagen - kann höchstens, hier und da. Das ist das am nettesten formulierte, vernichtende Urteil, das ich je über meine 'Schreibe' lesen durfte. Keine Wertung - komm schon, natürlich ist es eine. Was mich aber unwillkürlich zu der Frage veranlasst: Wenn dir so gar nicht gefällt, was ich schreibe - warum kommentierst du dann? Ich 'ahne' die Antwort auch, aber damit kann ich ebenfalls leben. Also dann. Dann rede ich als Barbara mal ein Wörtchen mit jemandem namens Frank - dem Menschen, der an der Tastatur sitzt und tippt, nicht mit der Kunstfigur Dichtel. 1.) Realschulabschluss 2.) Kein Studium, keinen Doktortitel oder etwas in der Richtung 3.) Autodidaktin 4.) Nebenbei am Lernen - neben Beruf, Familie (hab 5 Kinder großgezogen, 'Patchwork-Familie' und meine, mittlerweile an Jahren 'alten' Eltern gibt's auch noch), Haushalt und so trivialen Dingen wie Essen, Trinken und Schlafen Punkt 3 führt unweigerlich zu Fehlinterpretationen, Irrtümern und dem 'Aufsitzen auf Fehlinformationen' - zumindest anteilig. Ich habe nicht den Bildungshintergrund, um präzise überprüfen zu können, ob das, was ich lese, richtig ist oder falsch. Jemand fragte mich - im Real Life - mal, ob ich eine Art 'Selbststudium' machen würde. Ich selbst würde da nicht so hoch greifen, es aber auch nicht völlig abstreiten. In der Hinsicht, dass ich etwas in dieser Richtung mache bzw. versuche. Und ich las, dass Opitz bei eben dieser 'Sprachumstellung' die Hauptarbeit geleistet hätte. Nun, wie gesagt - ich habe kein Literaturstudium als Hintergrund, um das sofort 'einordnen' zu können. Also muss ich das, was ich lese, erst mal annehmen - mit der Zeit stellt sich dann meist heraus, inwiefern es zutrifft oder auch nicht. Punkt 4 begrenzt meine Zeit - ich würde gerne sehr viel mehr lesen und lernen, als ich tatsächlich kann. Also geht's bei mir unwillkürlich recht langsam voran. Mein Weg ist mein Ziel. Ich sehe mich selbst nicht als Dichterin, sondern als eine Frau, die (mittlerweile) Gedichte schreibt. Und vielleicht, vielleicht irgendwann doch eine Dichterin werden kann - zumindest ist das mein Traum. Wenn ich es nicht schaffe, habe ich es zumindest versucht und das zählt. Gedichte würde ich meine Texte seit ein, zwei Jahren nennen. Man kann, so glaube ich, das was ich schreibe, lesen, ohne dabei 'lyrische Krämpfe' zu bekommen; mal ist es schlechter, mal besser - nur eins ist immer der Fall: Ich versuche, mein Bestes zu geben. Ich verdiene keinen Literaturpreis - aber Spöttelei nun wirklich auch nicht, oder bist du da anderer Ansicht? Meine Verlegenheit ist nicht aufgesetzt. Ich tue mich tatsächlich ein bisschen schwer mit Lob - meine Großmutter lehrte mich als Kind: "Das schönste Lob ist eine gut getane Aufgabe!" Übersetzung: Nicht nach Lob streben. Das sorgt für meine 'gemischten Gefühle' aus Freude und Verlegenheit, wenn ich ein Lob bekomme. Ist so. Warum so wenig Informationen in meinem Profil und der bewusst gewählte Nick Anonyma? Hat zwei Gründe. Grund 1: Ich habe mittlerweile ein paar äußerst unschöne Erfahrungen in Online-Foren gemacht und - Vorsicht ist besser als Nachsicht. Grund 2: Ich wünsche mir, dass das, was ich schreibe, für sich selbst steht und nicht für mich. Und warum diese 'Zusatzinformationen' hier? Weil ich glaube, dass du mich 'falsch verortest'. Auf der einen Seite traust du mir zu wenig zu und zugleich setzt du bei mir auf der anderen Seite zu viel voraus. Ich kann nur mit meinem 'natürlichen Verstand' versuchen, das mir 'fehlende Gradmaß an Bildung' zu ersetzen - so gut, wie ich kann. Nach - meinen - Informationen gibt es drei Arten des glykoneischen Verses. Variante 2 ist die, die ich gewählt habe. Befinde ich mich im Irrtum - ich lasse mich gerne eines Besseren bzw. Richtigeren belehren - dafür bin ich immer dankbar. Okay - das heißt übersetzt, in der ersten Strophe nicht. Warum? Ehrliches Interesse! Das von mir kursiv markierte: - ? Da kann ich dir nicht folgen - was meinst du damit? Mich verwirrt hier 'einzig' auf der einen und 'schon immer' auf der anderen Seite ... 'Macht ja nix,' - Seufz. Wie oft wünsche ich mir, Akzeptanz statt Toleranz begegnen zu dürfen. Toleranz hat für mich immer etwas 'Wegwerfendes', ein 'Abwinken' - Na ja, ist halt so, kann man nichts machen, jedem Tierchen sein Pläsierchen ... ist für mich das, was 'hinter den Worten' unsichtbar geschrieben steht. Dem würde ich sofort zustimmen - fällt mir hier allerdings, bedingt durch das Vorhergehende, ein bisschen schwer ... auch ne Realität. Meinst du das wirklich oder schreibst du das nur? Ja, Dichtel - also dieses Mal fühle ich mich tatsächlich etwas von oben herab abgebürstet. Auch wenn's elegant und dezent durch die Blume geschah. Der 'dazwischengestreuten' Anerkennung kann ich - keinen Glauben schenken. Sie wirkt auf mich wie 'Das schreibe ich noch, ich will ja nicht allzu unfreundlich sein, sie bemüht sich ja'. Ich hätte mich viel mehr gefreut, wenn du mir Irrtümer aufgezeigt, mir erklärt hättest, warum diese oder jene Information falsch ist und auch, was der ersten Strophe 'fehlt'. LG, Anonyma
  15. Hallo, Mesochris, ganz kurz, du erlaubst, dass ich mich mit einem Hubberle (<--- mag ich! ^^ ) an Dichtel wende? … mit der ersten Zäsur in V1 kann ich mich nun wirklich nicht einverstanden erklären ;-) … ist es im besten Falle eine Komma-Pause, was ja generell gar nix mit Zäsuren in ihrer inneren Funktion zu tun hat. Eine Zäsur ist vor allem inhaltlich bedeutet, quasi eine syntaktisch-semantische Semikolon-Pause, das/die zwei eigene Inhalte direkt verbindet; wäre also die Zäsur in V1 jene: Du sihst wohin du sihst / nur Eitelkeit auff Erden. … das war's dann vorerst schon, Gruß Dichtel … - Also zuerst: Du hast vollkommen recht, sehe ich auch so. ^^ Mir ging es doch nur um zwei Dinge: Darum, dass ich daraus meine damalige 'Inspiration' bezog und darum, dass ich den zweiten Vers aufzeigen wollte, der die 'Basis' für meine damalige Idee war. Gut, ich schäme mich, den Vorwurf darfst du mir berechtigt machen: Ich habe die Strophe hier hereinkopiert. Und mich völlig auf Vers 2 konzentriert - also überhaupt nicht auf die 'Verortung' der Zäsuren geachtet. Ja, ich hätte nur diesen einen Vers verwenden sollen - aber Niemand ist perfekt, hm? LG, Anonyma
  16. Anonyma

    Jippie!

    Jippie! Wörter lieben antiken Drive, Schmiss von gestern im Hier und Jetzt! Zehen wippen im Rhythmus mit, auf zum lustigen Tanzen! Überraschend war dieser Fund! Wow, ich swinge und lege los, hüftenschaukelnd in Glykons Takt, schnalze froh mit den Fingern! Durch die Wohnung, im Kreis herum! Selbst mein Vogel, der piept und staunt, dieser Piepmatz in meinem Kopf, den ich hege und pflege! Glykon: Danke für diesen Pep, für die Würze in Strophenform! Tam-ta-tam-ta-ta-tam-ta-tam bringt mir Schwung in die Bude! ------------------------------------------------------------------------------------------------ *Muss niemand lesen, der sich nicht dafür interessiert, ist nur für jene, die es eventuell doch wissen möchten, deshalb auch 'eine Nummer kleiner': Ich kam, nachdem ich mich eine ganze Weile damit auseinandergesetzt hatte, von vielen antiken (und auch alt-deutschen) Vers- und Strophenformen wieder ab. Für mich ist es so, als ob man einen Würfel in eine gerundete Aussparung 'hineinzuzwingen' versucht - es passt nicht, man bräuchte eine Kugel und keinen Würfel. Quantitierende Gewichtssprachen (Silbenlängen und -kürzen), nichtquantitierende Gewichtssprachen (wie unser aktuelles Deutsch, das akzentuiert; womit sich z. B. die Problematik der Umstellung vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen erklärt; Martin Opitz spielte dabei die Hauptrolle), vom Altgriechischen zu uns ebenfalls. Viele 'Maße' passen nicht, weil sie für Sprachen mit anderen Eigenschaften konzipiert sind; ein Beispiel ist der Hexameter, der in unserer Sprache, egal, womit man entgegenzuwirken versucht, schlicht und einfach leiert. (Tatsächlich ist Französisch sogar gar keine Gewichtssprache, was, wie ich finde, erklärt, warum im französischen Barocksonett kein Jambus verwendet wurde.) Aber Ausnahmen bestätigen die Regel - siehe oben. Es handelt sich hier um die Glykoneische Odenstrophe, eine antike Strophenform. Sicher klingt es vollkommen anders als es 'damals' klang, aber es klingt trotzdem gut - ich finde, es hat etwas 'Schwungvoll-fröhliches'. (Und natürlich kann jemand anders das auch ganz anders empfinden - mir liegt jeder 'Anspruch auf Richtigkeit' meiner 'musikalischen Empfindungen' fern!)
  17. Hallo, Mesochris, so, jetzt aber - was lange währt, wird endlich wahr! Ich wollte mir Zeit nehmen, denn hier, so finde ich, ist es mit einem 5-Minuten-Kurz-Kommentar nicht getan. Aber, wie so oft: Oh, Konversationen da. Oh, 20 Benachrichtigungen. Oh, es klingelt an der Tür. Oh, hier muss ich gleich kommentieren, das muss ich schreiben, bevor ich es womöglich vergesse. Oh, verflixt, keine Zeit mehr, ich muss ja weg. Oh, etc. etc. Es ist jetzt, lass mich überlegen - 8 oder sogar schon 9? Jahre her, dass ich mich an etwas Ähnlichem versuchte. Natürlich kein Vergleich - vor allem, wenn ich daran denke, wie ich vor Jahren 'qualitativ' schrieb. Aber auch ich versuchte mich also bereits an einem derartig aufgebauten Gedicht. Mich brachte damals Gryphius auf die Idee (und auch, als ich darüber las, dass im französischen Barocksonett These und Antithese, durch die Mittelzäsur sehr gut machbar, nicht nur in den beiden Quartetten, sondern auch in den Versen angewendet wurden), besonders deutlich wird es ja in diesem Vers, Zitat aus Andreas Gryphius 'Es ist alles eitel': Du sihst / wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden. Was dieser heute baut / reist jener morgen ein: Wo itzund Städte stehn / wird eine Wiesen seyn / Auff der ein Schäfers-Kind wird spielen mit den Herden. dieser/jener; heute/morgen; bauen/einreißen - klarer geht es nicht. (Obwohl, ganz klar, auch Vers 3 in dieser Hinsicht gut ist.) Und sozusagen 'entsprechend' zu deinem heutigen Gedicht, brachte mich das damals auf die Idee, so zu schreiben, dass sowohl das 'Ganze' lesbar sein sollte als auch jede 'Hälfte' für sich noch einmal separat. Was im Grunde aber, wie mir tatsächlich erst heute auffällt, eigentlich - 3-in-1 bedeutet: 1 Gedicht auf der linken, 1 Gedicht auf der rechten Seite - und das Gesamtgedicht. Macht 3 Gedichte. Hm, tatsächlich fällt mir das jetzt erst auf - na ja, ab und an stehe ich auch 'auf dem Schlauch'. Und offenbar auch mal ein paar Jährchen lang ... Tatsächlich hast du somit also ein 3-in-1-Gedicht verfasst. ^^ Was mir bei dir sofort positiv auffiel, gleich, nachdem ich es zum ersten Mal bis zum Ende durchgelesen hatte, ist die 'zweite Hälfte' des letzten Verses, also 'das Schlusswort'. Dir gelingt es hier, den Aufbau zum Abschluss noch einmal 'zum Thema zu machen'. Finde ich sehr schön! ^^ Ich habe mich aufgrund eines deiner Gedichte (hab jetzt gerade den Titel nicht im Kopf), das ich kommentierte, ein wenig mehr in die nordische Dichtung 'eingelesen'. Dabei stieß ich auch auf die Heunenweise. Deren Reimstruktur erkenne ich hier wieder: Nicht nur die Abverse sind paarig gereimt, sondern auch die Anverse. Kann es sein, dass du dich davon hast inspirieren lassen (ich weiß ja, dass du dich sehr viel mit dieser Dichtung beschäftigt hast)? Und, man lernt ja immer etwas Neues, wenn man liest: Ich wusste bisher gar nicht, dass sich das Volkslied aus der Heunenweise entwickelt hat. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie lange ich damals selbst an meiner viel einfacheren Ausführung 'herumgepuzzelt und -gebastelt' habe, um etwas Sinnvolles hinzubekommen. Daher - ein besonders dickes Lob für dein sehr, sehr schönes und sehr gut gelungenes Gedicht! Hm. Diese beiden Verse, an diesen kaue ich doch geistig etwas herum. Was mir dabei einfiel: Die Stimme schüchtern still / Nur Blut rauscht in den Ohren <--- Also 'Stille' auf der einen; das (laute) 'Rauschen' auf der anderen Seite, fände ich persönlich stimmiger in der Aussage Die Welt singt laut und schrill / ein jeder Klang verloren, <--- Also 'lautes, schrilles Singen' links; 'verlorener Klang' rechts Ergäbe auch die zusätzliche 'dritte Komponente', dass sich hier die Gegensätze dann in beiden Versen 'noch einmal vertauscht' erneut gegenüberstehen - ich denke, du verstehst, was ich damit meine: Die Stimme schüchtern still / Nur Blut rauscht in den Ohren Die Welt singt laut und schrill / ein jeder Klang verloren, Bloß Lachen schenkt mir Glück / Wer will schon echtes Leben? Im schnellsten Augenblick / Ein unerreichbar Streben Und ich finde, es passt auch inhaltlich - beeinträchtigt nicht die Sinnhaftigkeit der Aussage und auch nicht den 'weiteren Verlauf der Geschichte'. Außerdem ist es ja wirklich so - wenn etwas zu laut und schrill ist, dann geht tatsächlich der 'Klang' verloren, schrille Töne 'klingen nicht'. Was denkst du darüber? Ansonsten finde ich es, wie gesagt, wirklich wunderbar geschrieben. ^^ LG und ausgesprochen gerne gelesen sowie kommentiert, Anonyma
  18. Anonyma

    Taler, Taler

    Hallo, Mesochris, zu viel des Lobes - aber natürlich dennoch: Vielen, herzlichen Dank! ^^ (Geht mir immer so: Genau wie jeder andere Mensch 'höre' ich gerne Lob, aber es macht mich gleichzeitig jedes Mal auch verlegen. ) Und, nebenbei, ich hoffe, das bleibt so - schützt vor Überheblichkeit, wie ich finde. So lange ich also 'dual' reagiere, ist alles in Ordnung. Mir auch, zugegeben , aber gute Gelegenheiten zum 'Basteln' wollen genutzt werden, bieten Übung. Und Übung ist immer gut, stimmt's? LG, Anonyma
  19. Hallo, Judas Steinbeck (interessanter Nick, übrigens), zur Zeit gibt es hier so viele Neuanmeldungen im Forum, dass ich irgendwie allmählich die Übersicht verloren habe. Sollte ich dich also bereits willkommen geheißen haben - doppelt genäht hält besser. In diesem Sinne: Herzlich willkommen! ^^ Mich spricht die Perspektive an - aus der Sicht des Geldes. Das somit 'personfiziert' wird. Finde ich interessant. Dabei fing das Ganze im Grunde recht harmlos an: Es sollte lediglich helfen, die Tauschhandels-Möglichkeiten zu erweitern. Ungefähr so, dass jemand zwar zu Hause z. B. 3 kg Karotten hatte und die gerne gegen ein Huhn eintauschen wollte. Das ergab natürlich Schwierigkeiten - man konnte ja (gewichtsbedingt) nicht ständig alle möglichen Tauschwaren mit sich herumschleppen. Also wurde ein 'Zwischenschritt' eingeführt - eine Art 'Versprechens-Symbol'. Ich gebe dir dieses Symbol als eine feste Zusage, steht für mein Versprechen, dir für das Huhn 5 kg Karotten zu geben - du gibst mir jetzt das Huhn, ich bringe dir dann die Karotten 'später'. So ungefähr war das gedacht. Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als gedacht. Aber tatsächlich finde ich, war die Erfindung der Templer der berühmte Tropfen, der dieses Fass dann erst wirklich zum Überlaufen brachte - sie erfanden das Banken- und bargeldfreie Zahlungssystem, auf dem unser heutiges basiert. Dort konnte z. b. jemand in England an einer Niederlassung 100 Goldstücke deponieren, er erhielt dafür eine Quittung. Mit dieser Quittung konnte er dann in jedem Land, in dem es eine Niederlassung des Templerordens gab, beliebig von seinem Guthaben abheben - also für das Stück Papier bekam er z. B. heute 10, morgen 25 Goldmünzen. Je nachdem, bis die 100 Münzen verbraucht waren. Dem folgte dann - zeitlich gesehen - das Kreditwesen samt Sollzinsen. Sprich, nach und nach baute sich das alles auf. Dennoch, das Geld regiert nicht die Welt. Sie wird nur von den Menschen regiert, die am meisten davon besitzen. Geld ist tatsächlich auch nur ein Mittel zum Zweck; ich persönlich sehe es daher nicht als Herrscher. Ich denke, das Geld ist das Mittel, mit dem Menschen andere Menschen beherrschen. Wie gesagt, die Perspektive ist interessant, nur sehe ich das etwas anders. Eine kleine Anmerkung noch: Mir würde hier Folgendes sinniger erscheinen: seid so zerfressen von Gier und Neid, dass es ein Leichtes war, über die Zeit meinen Status als Diener zu verwandeln, in den eines Herrschers. Das Geld brauchte nur Zeit, um seinen Status zu verwandeln. Du verstehst, was ich damit meine? Hier würde 'die ganze Zeit' besagen, dass das Geld 'sein Ziel die ganze Zeit über unzählige Male erreichte', was so gesehen, keinen Sinn ergibt. Einmal das Ziel erreicht - am Ziel sein und dort bleiben. Gerne und interessiert gelesen. Anonyma
  20. Hallo, Perry, nicht - unbedingt ... meist eher doch ein bisschen zu viel Bier, zu viel Brettln mit zu oft zu viel drauf und daher auch zu viel Bauch, in Kombination mit stacheligen Ringkämpferwaden; das beeinträchtigt schon etwas den 'optischen Genuss' auf der Seite meines Geschlechts. Obwohl ich zur Verteidigung des Gegengeschlechts auch sagen muss, dass zwar selten, aber ab und an schon auch ein knackigeres Exemplar darunter zu sehen ist. (Wobei Dreitagebärte zwar, zugegebenermaßen, ganz nett aussehen - aber die kratzen so ... ) Ach ja, ob bayerischer Biergarten oder schwäbische Hocketse - Gluck, Mampf. Damit kann ich leben. Solange meine armen Ohren nicht mit falsch gespieltem 'Humba-Humba-Humba-Täteräää' gequält werden. Das übersteigt dann meine Kräfte. aint: Das perfekte Bild, das du hier gemalt hast - ja, 'das', nicht 'ein'. Wenn's echt wäre, wär's ja schön. Leider ist sie ebenso Fassade wie so vieles andere auch, diese 'seelig zusammensitzende Geselligkeit'. Ich gehe davon aus, dass du seelig absichtlich mit zwei e geschrieben hast und ich finde, das passt auch sehr gut, so im Sinne von: Ein Herz und eine Seele, beim geselligen Beisammensitzen. (Beisammensein? Erstens, nicht wirklich und zweitens, nach diversen Bieren haben die meisten eh nicht mehr alles beisammen ...) Die letzte Zeile punktet mal wieder bei mir, wie auch bereits in anderen deiner Gedichte der Fall. Denn genau die letzten beiden Wörter lassen hinter diese Wohlleben-Fassade blicken. Auf das, was 'dahintersteckt'. Ob das wirkliche Bild wohl ein schönes ist? Ich persönlich habe da so meine Zweifel ... Wieder einmal sehr gerne gelesen und LG, Anonyma
  21. Anonyma

    Taler, Taler

    Hallo, Perry, Dankeschön. Hier ist die Pest nur ein Sinnbild, also nicht die tatsächliche Pest als Krankheit gemeint. Das wird ersichtlich durch den Floh: 'Jemandem einen Floh ins Ohr setzen', das ist negativ konnotiert, was die Bedeutung anbetrifft: Augenwischerei, Manipulation, vortäuschen, suggererieren, etc. Ob also ein 'Händler/Hausierer/Kaufmann/Börsenmakler etc.' oder ein Sektenguru - jeder verteilt seinen eigenen Floh, der dann 'von Ohr zu Ohr springt'. Das Ergebnis: Eine zeitgenössische, sinnbildliche Pest - eine 'Infektionskrankheit', führt zu Siechtum und Tod, wie die echte Pest früher, nur der 'Krankheitsverlauf' ist ein anderer. Kaufen, gieren, huren, fressen, saufen. Diese 'Ratte heißt uns' im Sinne von 'überredet zu, fordert auf'; zu all diesem. Ja, hat etwas für sich, diese Umkehr-Variante. Aber sie verlässt das durchgängige Schema und auch Metrum sowie Rhythmus. Hmmm, mal sehen, was ich daraus trotzdem, als Variante, vielleicht 'basteln' könnte: Menschlein, Menschlein, du kannst wandern, von dem einen Ort zum andern, denn was bist du, unterm Strich? Ratte - so wie Du und Ich. So würd's gehen. Hat auch etwas für sich - danke für die Anregung und für deinen Kommentar! LG, Anonyma
  22. Anonyma

    Taler, Taler

    Taler, Taler Ratte, Ratte, du musst wandern, von dem einen Ort zum andern, baust dir überall dein Nest, im Gepäck sind Floh und Pest. Ratte, Ratte, lässt dich nieder, gestern, heute, immer wieder; springt dein Floh von Ohr zu Ohr, hebt die Pest ihr Haupt empor. Ratte, Ratte, heißt uns kaufen, gieren, huren, fressen, saufen, ohne Maß und ohne Sinn, ziehst aus allem viel Gewinn. Ratte, Ratte, du kannst wandern, von dem einen Ort zum andern, denn was bist du, unterm Strich? Auch ein Mensch. Wie Du und Ich. *Kinderlied: Taler, Taler, (oder auch Ringlein, Ringlein) du musst wandern, von der einen Hand zur (oder auch dem einen Ort zum) andern ...
  23. Anonyma

    Dieser eine Moment

    Hallo, andrea90, deinem Nickname entnehme ich, dass du wohl genauso alt bist wie meine Tochter - wenn die 90 dein Geburtsjahr sein sollte. Auch von mir: Herzlich willkommen! ^^ Ich habe nicht wirklich gebastelt, sondern nur ein Komma, das zu viel war, entfernt (ein Komma kann ein 'und' (Bindewort) ersetzen - aber beides zusammen ist 'doppelt gemoppelt' ) und möchte noch eine Kleinigkeit erwähnen: Licht des Mondscheins - so leider nicht möglich, korrekt wäre: Licht des Mondes. Denn der Mondschein ist das Licht des Mondes, ebenso könnte es 'Licht des Mondlichts' heißen. Etwas anderes wäre z. B. 'einen Schimmer des Mondscheins erhaschen' als Formulierung - denn ein Schimmer wäre hier nur ein (kleiner) Teil des Mondscheins. Mich stören die drei 'Hände' nicht - denn 'Hand in Hand' ist eine Redensart (also von mir aus ist das völlig in Ordnung, ebenso wie zwei Mal 'Licht'. Kommt immer darauf an, ob etwas wirklich überflüssig ist oder eine Bedeutung 'trägt'. Generell bei mir: Abgesehen vom Komma - keine Korrekturen oder wirkliche Vorschläge. Nur das Darstellen meiner Gedanken - ob du irgendetwas davon übernehmen möchtest oder auch nicht, das liegt selbstverständlich ganz bei dir! Sehr schön eingefangen, diesen einen, besonderen Moment! ^^ LG, Anonyma
  24. Anonyma

    HYMNE AN DEN STAU

    Hallo, Jenno Casali, Ironie, ick hör dir trapsen - in diesem Fall auch brummen oder tuckern (kann ja auch irgendwo ein Traktor dazwischenstecken). Eine Hymne an den Stau, die ich mit wachsendem Vergnügen las. Mhm, ein Wort wie dieses 'soziabel' - dabei musste ich unwillkürlich daran denken, dass heutzutage in den Schulen nicht mehr Wert darauf gelegt wird, dass Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Nein, heutzutage ist es wichtig, dass sie die jeweilige 'Kompetenz' erwerben, um ggf. die Befähigung zu erlangen, Lesen, Rechnen und Schreiben lernen zu können, sofern sie das denn wollen sollten. (Wollen sie nicht, dann führt das z. B. im Supermarkt dazu, dass eine Jugendliche (die mir selbst begegnete), bei einem Sonderangebot nicht mal 10% Preisreduzierung mal eben rasch im Kopf ausrechnen konnte, sondern ihr Smartphone zu Hilfe nehmen musste ...) Aber, bevor ich hier noch weiter vom Thema abschweife: So sehr mir das Gedicht insgesamt auch gefällt (wirklich!) - diese Strophe hier, ich weiß nicht, ist für mich tatsächlich 'zu viel'. Liegt wohl an ihrer Aussage, aber für mich am meisten an der letzten Zeile. Die bringe ich nicht wirklich mit dem Stau zusammen. Weil für mich der Stau zwar eine 'Ansammlung' oder auch eine 'Häufung' von Menschen ist - aber kein Rudel. Für mich gehört zu einem Rudel noch viel anderes mit dazu. Unter anderem bildet sich ja ein Rudel nicht, um sich dann nach kurzer Zeit wieder aufzulösen - 'naturgemäß' hält ein Rudel, das sich gebildet hat, so lange 'zusammen', bis irgendwelche Faktoren auftreten, die es 'zwingen', sich aufzuspalten oder aufzulösen. Aber davon abgesehen, auf jeden Fall: Sehr gerne gelesen und die Ironie genossen! LG, Anonyma
  25. Okay, das ist lustig - hab's gar nicht mitbekommen, dass wir 'zeitgleich' hier sind ... Lieber Dichtel - jetzt fehlt es mir gerade an Zeit. Ich werde diesen Post hier später ergänzen, in Ordnung? Heute Abend, denke ich. Denn ich finde, 3 Posts nacheinander sollten nicht sein. Schau also einfach nach. Bis später! --------------------------------------------------------------------- Edit: Da bin ich wieder. ^^ Ja, eine systematische Rhythmik, die sich in sich selbst wiederholt und durchgängig (also in jeder Strophe gleich beschaffen) ist. Ernsthafte Antwort auf deine ernsthafte Frage: Es ist noch nicht umgesetzt, lieber Dichtel, deshalb stellte ich es ja hier ins Labor ein und erhoffte mir Feedback über 'Eindrücke'. Was ich letzten Endes zu erarbeiten versuche, ist ein Metrum, das durchgängig wirkt, es aber nicht ist. Einen Rhythmus, der unrhythmisch wirkt, obwohl er vorhanden ist (also keine Disharmonie). Ich möchte versuchen, mit den gleichen Mitteln, mit denen in Gedichten immer versucht wird, ein möglichst hohes Maß an Melodiosität, an 'schönem' Klang zu erreichen - das Gegenteil bewirken. Warum? Dichtel, weil mich die Idee reizt. Weil's etwas anderes wäre - nichts, was sonst nicht immer der Fall ist. Ja - natürlich könnte ich einfach alles, was mit Metrum und Rhythmus zu tun hat beiseite legen, aber das ist es nicht, was ich will. Hoffentlich klinge ich jetzt nicht zu schräg ... aber das ist es, was mir vorschwebt. Meine ernsthafte Frage zurück: Denkst du, so etwas ist 'schaff'bar? Versuchen möchte ich es wirklich gerne - auch wenn mir klar ist, wie ich bereits schrieb, dass das noch sehr lange dauern kann, bis - vielleicht! - etwas daraus wird. Aber selbst wenn nichts daraus wird, möchte ich es nicht schon im Vorfeld bleiben lassen - also aufgeben, bevor ich anfange, das ist nicht 'meins'. Und noch kurz zu deiner etwas anderen 'Identifikation' mancher Versfüße - das liegt an mir. Ich hatte schon früher ähnliche 'Unterschiede' zur Wahrnehmung einiger anderer, geht auch um Zäsuren, sprich, Pausen. Ich kann aber auch nicht anders, Dichtel, als meiner 'eigenen Wahrnehmung', meinem persönlichen Rhythmusempfinden, meinem eigenen 'Taktgefühl' zu folgen - logisch, da ich ja nicht auf die Wahrnehmungen/Empfindungen von jemand anderem 'wechseln' kann. (Obwohl ich mir denke: Ab und zu wär's nicht schlecht, sicher ungemein spannend. ) Noch eine ernsthafte Frage von mir: Möchtest du diesen Faden mit mir wirklich noch weiterführen - oder möchtest du mir nur etwas Gutes tun, hast aber eigentlich weder Zeit noch wirklich weiterhin Lust darauf? Wie ich bereits schrieb - ich möchte dir nicht zu viel 'Zeit stehlen'. LG und superdickes Dankeschön <3 ^^ , Anonyma
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