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Perry

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Beiträge erstellt von Perry

  1. Hallo Martin,

     

    das ist auch mehr ein Erinnerungsgedicht, als Metaphern trächtig.

    Auf Uloisius Anmerkung hin, habe ich eine alternative Version der 3. Strophe geschrieben:

    die vielleicht weniger hermetisch rüberkommt.

     

    "ins gelbweiße kunststoff fleisch

    der zufall rollte es vor meine fotolinse

    ein nachruf ist wohl das mindeste"

     

    Danke fürs Interesse und LG

    Perry

  2. Hallo Louise,

    besser hätte ich die reale Bildebene auch nicht erzählen können, denn genauso ist es passiert. Ich habe diesen kleinen Kinderspielball, der wohl auch eine zeitlang einem Hund die Zeit vertrieb, beim Spazierengehen gefunden und -obwohl er total verdreckt war- mich entschlossen ihn in meine Fotomotivsammlung aufzunehmen. Was eine mögliche übertragene Aussage anbelangt, hängt diese vermutlich sehr von Erinnerungen ab, die man mit verlorenem, bzw. vergessenem Spielzeug verbindet.

    Für mich ist "John", der Herstellername, in meiner Fantasie zu einem Symbol für meine Kindheit geworden. Verloren und wiedergefunden, es macht glücklich an die Zeit des unbeschwerten Spielens zurückzudenken.

    Danke für dein Einlassen auf die Bilder und LG

    Perry

     

    Hallo Berthold,

    danke für dein verstehendes Lesen. Was das Behördendeutsch anbelangt, werde ich wohl mein langjähriges Beamtendasein nie mehr ganz los. Hier war es einfach die Länge des Wortes "Kennzeichnung", die mich zu dem kürzeren "Kennzeichen" wechseln ließ. Eines meiner anderen Hobbies ist Fotografieren, weshalb ich immer auf der Suche nach besonderen Motiven bin. Deinen Elefanten hätte ich bestimmt auch in meine Miniaturensammlung aufgenommen.

    LG

    Perry

  3. handschmeichelndes plastikgewölb

    mal herzclown mal chinesenmond

    gesicht lag es vergessen am rand

     

    made in china mit ce kennzeichen

    gedacht wohl als kinderspielzeug

    schlugen sich zuletzt hundezähne

     

    in das gelbweiße kunststoff fleisch

    der zufall rollte es vor meine linse

    ein nachruf für john sei sein dank

     

     

  4. Hallo Uloisius,

     

    das ist Wehmut pur, die von der Musik gelungen getragen wird.

    Konstruktiv ist mir der Schluss etwas zu knapp ausgefallen.

    Vielleicht wäre eine Zeilenwiederholung eine Möglichkeit,

    oder zum Gehen auch noch ein Wiedersehen.

     

    viel zu früh bist du schon fort

    zu jenem geheimnisvollen ort

    zu dem wir vielleicht alle

    gesetzt dem glücklichen fall(e)

    gehen und uns wiedersehen

     

    Vielleicht ist ja eine Anregung für Dich dabei, falls Du überhaupt noch an dem Text/Song arbeiten möchtest.

     

    LG

    Perry

  5. früher riefen sie ho ho oder che che

    als parolen bei protesten waren

    unzufrieden mit dem establishment

     

    doch die revolution fraß ihre kinder

    einige ketteten die liebe an brücken

    oder warfen münzen in brunnen

     

    den weg zur letzten demo geht jeder

    allein manchen verlässt die kraft und

    er ruft nach anderen heilsbringern

  6. Hallo Jack,

    danke fürs Auseinandersetzen mit dem Text.

    Was die Auseinanderschreibung anbelangt nutze ich sie, um die zusammengefasste Bedeutung etwas weiter zu spannen.

    Wie Du schon ausgeführt hast, ist Grenzerfahrung eher mit etwas Bedrohlichem wie eine Nahtoderfahrung etc. verbunden.

    Getrennt geschrieben verteilen sich die Bedeutungsgewichte auf Grenz(en) und Erfahrungen und es kommen Bilder zum Vorschein wie über Grenzen flüchten (aktueller Bezug), Mount Everest (sportliche Herausforderung) etc., oder wie in der 3. Strophe ausgeführt die Sehnsucht nach Kaanan oder einem anderen (Märchen) Glück.

    Sicher könnte man die einzelnen Denkrichtungen etwas deutlicher ausführen, aber ich bin dafür, dem Leser möglichst viel Freiraum für eigene Auslegungen zu lassen.

    Ich überlege mal, den Traum und das Sesam öffne dich durch andere Bilder zu ersetzen.

    LG

    Perry

  7. manchmal kurz vor ende des traums

    glaubst du angekommen zu sein spürst

    wie dir ein warmer wind entgegenweht

     

    vor dem übergang bleibst du stehen

    bemühst dich im halbdunkel eine lücke

    im unüberwindlichen zu finden zuletzt

     

    versuchst du es mit sesam öffne dich

    doch statt dem land der verheißung

    zeigt sich nur ein morgengrauer tag

  8. Hallo Scosid,

     

    da lässt sich einiges Hineininterpretieren, von einem Gefängnisaufenthalt über eine Abmagerungskur bis zum Urlaub etc.

    Etwas verwirrend sind die verschiedenen Zeitaussagen (6 Jahre, 5 Wochen).

    Konstruktiv solltest Du noch an

     

    "kannst du dich selber sein!"

     

    arbeiten, das klingt deutsch-türkisch (gewollt?).

     

    LG

    Perry

  9. Hallo Uloisius,

    mal ein Blick von der "anderen Seite" auf die Menschen an der Kasse.

    Ich finde, dass hier Text und musikalische Untermalung hervorragend gelungen sind.

    Konstruktiv ist mir das Fließband aufgefallen, denn das gehört eher in eine Fabrik, als zu einer Kasse, auch wenn es auf dem Kassenband zugeht wie auf einem Fließband. Ist aber nur eine unwesentliche Kleinigkeit.

    Ich bezahle meisten mit Karte, das ist für alle Beteiligten am einfachsten.

    LG

    Perry

  10. Hallo Jack,

    dein Kommentar wärmt natürlich mein Dichterherz, denn nichts freut einen Schreiber mehr, als eine treffende Reflexion seiner Intentionen. Gerade in der dunklen Jahrenzeit kommen die Erinnerung an schöne Zeiten wieder hoch und wärmen die fröstelnde Seele. In dem schwungvollen Axtschlag liegt (wenn auch versteckt) der Wille mit der Wärme der Erinnerung den Aufbruch in einen neuen Frühling zu wagen.

    Danke für deinen wertschätzenden Komm und LG

    Perry

  11. auf dem kaminsims steht die hölzerne

    nachbildung des leuchtturms von dem

    wir lichtsignale ins ungewisse schickten

     

    nun rollt aus der ferne der winter heran

    streut mit weitausholender hand schnee

    über das von dünen geschützte land

     

    mit schwung fällt die axt den stamm

    zerteilt das eingeritzte herz in scheite

    unvergessen wärmender momente

  12. Hallo Nils,

    deine weitergehende Interpretation gefällt mir gut, denn das "aussichtsreiche" eines nächsten Lebens ist letztlich nur eine Trostillusion. Das wahre (kleine) Glück findet man dagegen eher im Alltäglichen.

    Ich wünsche Dir und deiner Familie jedenfalls viel Glück für die Zukunft.

    Ich bin ja schon eine Generation weiter und begleite bereits meine Kinder beim Aufbau ihrer Familien.

    LG

    Perry

  13. Hallo saschaeule,

     

    "mit dem kopf in der falschen zeit" deutet auf ein unbewältigtes Ereignis in der Vergangenheit hin, das sich immer "wieder mal" nachts in Erinnerung bringt. Jack hat bereits einige gut gesetzte Passagen hervorgehoben und auch ich finde den Text in seiner "eigenwilligen" Verwortung interessant.

    Falls Du an einer Textarbeit interessiert bist, biete ich Dir folgende Zeilenbruchvariante zur Diskussion an:

     

    Licht aus Fenster auf und die Nacht

    komm in den Raum wieder mal

    wieder mal mit dem Kopf in der falschen Zeit

     

    und außerdem wollte ich und ich glaub

    Du wolltest auch keine Frage

    das sind die traurigsten Gedanken

     

    Ich denke, dass so die Wendungen bzw. Wiederholungen etwas lockerer rüberkommen.

     

    Insgesamt gern gelesen und reflektiert.

    LG

    Perry

     

     

    L

  14. Hallo Jenno,

    das habe ich auch so verstanden, doch jeder befindet sich von sich aus gesehen ständig im Schnittpunkt der Himmelsrichtungen. Das Besondere an einem Egomanen ist, dass er glaubt, er wäre der "Mittelpunkt" des Koordinatensystems. Dass der Nabel als Personifizierung das nochmal unterstreicht, finde ich nicht störend.

    Aber es ist dein Gedicht und soll es auch bleiben.

    LG

    Perry

  15. gerade als ich mich sommermüde vor den

    herbstlichen unwägbarkeiten ins behagliche

    meines wohnzimmers zurückziehen wollte

     

    meldete die wirbelsäule einen schmerzhaften

    vorfall und das girokonto errötete als es eine

    ungeplante autoreparatur begleichen sollte

     

    trotzdem werde ich die lust am leben nicht

    so schnell verlieren und sei es nur um das

    pfeifen der drosselklappe zu reduzieren

  16. Hallo Uloisius,

    ja den Hund hatte ich als Haifisch-Double gedacht, aber das hat irgendwie nicht so gut geklappt.

    Nun ist er jedenfalls wieder in seiner Hütte und träumt von einem Saurierknochen.

    Danke für deine Einschätzung und LG

    Perry

  17. Hallo Jack,

     

    ich sehe es ähnlich wie Du und verwende einen kleingedruckten Hinweis über dem Text, indem auf die verwendete Textzeile etc. und deren Verfasser hingewiesen wird.

     

    Mittlerweile habe ich mich zu einer Endfassung durchgerungen und lasse diese mal eine Zeitlang ruhen:

     

    Die 2. Strophe ist an "Die Moritat von Mackie Messer" von Berthold Brecht angelehnt.

     

    mord an der themse

     

    und durch wehende nebelfetzen

    schleicht eine gestalt patrouilliert

    ein bobby und ruft befehlend halt

     

    und der haifisch der hat zähne

    und die trägt er im gesicht doch das

    messer unterm mantel sieht man nicht

     

    und der fahnder von scotland yard

    sucht weiter nach spuren im niemands

    land ermittelt gegen unbekannt

     

    Danke fürs nochmalige Reinschauen und LG

    Perry

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