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Perry

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Beiträge erstellt von Perry

  1. hier ist jeder stein am rechten platz

    das moos gibt ihm ein bett und

    die schleimspur der schnecke glanz

     

    unachtsam knickt ein fuß das mäde

    süß verweht ihr zarter mandelhauch

    von fern beklagen glocken ihr ende

     

    rufen die trauernden zum gedenken

    an die opfer einer gerölllawine aus

    gelöst von einem unbedachten tritt

  2. Hallo Kaputter Kopf,

     

    dazu fällt mir spontan eine Songzeile von Lisa Fitz ein:

     

    Nacht wird’s schon wieder, es wird schon wieder Nacht.Und ich hab schon wieder, schon wieder nichts gemacht.

     

    Sprüche gibts dazu ja auch einige, wie "Von nichts kommt nichts" etc.

     

    Kronstruktiv gesehen also ein (alt)bekanntes Thema, das durchaus vielleicht eine neue, erweiterte

    Betrachtung vertragen könnte.

     

    In diesem Sinn willkommen hier und viel Spaß!

    Perry

  3. Hallo Caecilia,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier!

    Fragen zu stellen an sich, die anderen oder die Welt ist ein guter Ansatz kreativ zu arbeiten.

    Mein Eindruck zu deinem Erstling ist, der Inhalt hätte durchaus Stoff für mehrere Texte abgegeben.

    Vor allem die 3 Strophen "Bin ich Passagier ..." könnte ich mir gut auch eigenständig vorstellen.

    Was die Form anbelangt sind Reime zwar die wohl häufigste Wahl, aber man kann sich auch in freier Sprache kunstvoll ausdrücken. Schau dich um hier und Du findest vielleicht die ein oder andere Anregung für dich.

    LG

    Perry

  4. Hallo Frank,

     

    erst einmmal vielen Dank für den wärmenden Schal, dass er als Grabschmuck gedacht ist stelle ich mal hinten an.

    Dann ein ganz großes Wow!, denn es ist immer wieder faszinierend, welche Textnuancen Du den Bildern entlockst und im Kontext entfaltest. Als Beispiel möchte ich folgende Passage hervorheben:

     

    Legt sich der Text selbst nun geschickt die Wagner'eske Folie der Götterdämmerung unter, ein quasi Hinblick darauf, dass eine höhere (Gott, Götter, Führer)gegebene Regelordnung in Frage gestellt werden kann, quasi in einem wallküre'esken Brand (sinnig) untergehen kann ... braucht es dafür Akteure, Denkende und zurück/nach vorne Denkende Menschen.

    Du verschiebst hier die mythisch klassische Ebene in Richtig Gegenwart und präsentierst Lyrik als das was sie sein soll, eine gedankliche Bühne, die den Leser einlädt selbst zu agieren und weiterzudenken.

     

    Vielen Dank dafür und LG

    Perry

  5. Hallo Frank,

    freut mich, dass dich der erwartungsvolle Stillstand vor dem Wintereinbruch angesprochen hat.

    Mit dem Warten auf den letzten Akt ist der Auftritt von Uller gemeint, der im letzten Akt der Jahreszeiten die Naturbühne betritt und wie weiland Willhem Tell den Apfel von Kopf des (Schöpfungs) Kinds schießt.

    Danke fürs Interesse und LG

    Perry

  6. bäume tragen schwer am überreifen

    der früchte ersehnen den nordwind

    damit er sie von ihrer last befreit

     

    die schnäbel ins geplusterte gesteckt

    verstummt den letzten akt erwartend

    selbst das gezwitscher der vögel

     

    ein windstoß reißt den vorhang auf

    schneefall kündet ullers auftritt an

    er schießt mir den apfel vom kopf

  7. Hallo Frank,

    ... scheiß Entwegung fleißig, ich doch nicht

     

     

    Buntige Tics, Wusstsein, mitt aus’m Entree ./ give me five:

    Colaflusen; begriff’ ich elade wischte mir Goff Marme tück

    fick unter den Latsch'; Glückskeks, endlich Schnürsenkel.

    wenigstens sind deine Textminiaturen in letzter Zeit nicht mehr so umfangreich, sodass man sie gesamtheitlich leichter beäugen kann.

    Inhaltlich finde ich die Einschätzung von Wilde Rose, dass der Text ein gewisses jugendliche Klientel beschreiben könnte, durchaus zutreffen. Obwohl es natürlich auch in anderen Kreisen Leute gibt, die sich vor der Arbeit drücken (fleißig, ich doch nicht) und sich die Birne mit Drogen (Buntige Tics, Glückskeks etc.) zudröhnen.

     

    Zu "Entwegung" fallen mir Begriffe wie Ratlosigkeit oder Lethargie ein, die sich aber in Verbindung mit "... scheiß Entwegung" für mich nicht stimmig lesen, denn das würde ja eine gewisse Einsicht bedeuten, die sich im Text selbst nicht widerspiegelt.

     

    Ein gutes Schlussbild sind die "Schnürsenkel, die das LD vermutlich erst nach einigen akrobatischen Verrenkung in die Hand bekommt, um sie entweder zuzubinden oder sich einen Schuss zu setzen.

     

    Soweit meine ersten Eindrücke zu deinem Text.

     

    LG

    Manfred

  8. Hallo ASARJA,

     

    keine Sorge, dramatisch ist der Text allemal, vorallem wenn jemand versuchen würde, dem Aufruf real Folge zu leisten.

    Konstruktiv empfinde ich die Stelle

    "Fliegen lernst um zu fliegen auf den Flügeln ..."

    etwas zu "fluglastig."

    Ich hoffe, Du nimmst mir meine etwas distanzierte Sicht auf "göttliche Ratschläge" dieser Art nicht übel.

    Mein Glaubensverständnis ist eher dergestalt: Man muss nicht fliegen können, um die Größe der Schöpfung zu preisen.

     

    Gern gelesen und LG

    Perry

  9. Hallo bugemont,

     

    ein herrlicher "Luftmach-Text", der so manche Ärtzteerfahrung gut parodiert.

    Konstruktiv sind mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen:

    "schmeiss mich in die röhre" -> schieb mich in die röhre

    "überweis mich zu dem spezialisten" -> überweis mich an den spezialisten.

    "für mein jämmerliches darsein" -> für mein jämmerliches dasein.

     

    Gern mitgepoltert und LG

    Perry

  10. Hallo Frank,

    so ist das mit Freud'schen Verschreibern, irgendwie steckt immer auch ein bisschen Wahrheit drin.

    Da der Text bereits genügend "Akteure" hat, braucht es keine "Gespenster" mehr.

    Danke fürs und LG

    Perry

     

    Hallo Luise,

    ich denke, am Sauerampfer lags nicht, da müssen die Götter noch etwas Zauberstaub drüber gestreut haben.

    LG

    Perry

  11. Hallo Wilde Rose,

     

    ja es ist ein inspirierendes Bild, wenn sich Hund und Katze vertragen.

    Konstruktiv hätte ich einen Vorschlag, wie Du die Satzverdrehung eventuell vermeiden könntest:

     

    Welch Friedensbild sich bietet

    am Schrank auf der Matratze,

    eng aneinander geschmieget,

    der Hund und meine Katze.

     

    Vielleicht ist eine Anregung dabei, jedoch ohne jegliche formale Gewähr.

    LG

    Perry

  12. götterdämmerung (Neufassung 2024)

    die krähen auf der kiefer halten ihre plädoyers
    ihr krächzen weckt die waldgeister ein satyr
    springt auf die lichtung spielt mit der schalmei

    baumelfen treten aus dem schatten beginnen
    beschwingt zu tanzen leise ziehe ich mich zurück
    spucke den sauerampfer in der hoffnung aus

    die weltordnung würde zurückkehren in der
    sonnenaufgänge und mondfinsternisse von gott
    gegebene erscheinigungen unseres seins sind


    götterdämmerung (Erstfassung, 2017)

    die krähen auf der kiefer halten ihre plädoyers

    ihr krächzen weckt die waldgeister ein satyr

    springt auf die lichtung spielt auf der schalmei

     

    baumelfen treten aus dem schatten beginnen

    beschwingt zu tanzen leise ziehe ich mich zurück

    spucke den sauerampfer aus in der hoffnung

     

    die weltordnung würde zurückkehren in der

    wir sonnenuntergänge und mondfinsternisse

    als gottgegebene unterhaltung betrachten

     

  13. Hallo Frank,

    mir gefiel der frühere Titel wegen der Verbindung Traum / Aufwachen (Frühstück), da aber zum Frühstück eher selten Erdbeerkuchen gegessen wird und Kommunikation auch mehr beim Nachmittagskaffe stattfindet, habe ich es geändert.

    Vielleicht wäre "brunch" eine Möglichkeit, aber das muss ich erst noch etwas "verdauen."

    Danke fürs Feedback und LG

    Perry

  14. Hallo Frank,

     

    danke für deine Anregung zur Angleichung der Zeilenlängen.

    Mir selbst ist es wichtiger, die Zeilenumbrüche betont zu setzen.

     

    Beispiel:

     

    Mein Text:

    träumst du nicht auch manchmal davon -> die Endbetonung auf "davon" weckt Interesse und wirft eine Frage auf.

    in einer welt aufzuwachen in der dir die biene

     

    Dein Vorschlag:

    träumst du nicht auch manchmal davon in -> hier ist die Fragestellung eingeschränkt und der Text wirkt abgehackt

    einer welt aufzuwachen in der dir ne biene

     

    Die Leseebene "Bienensterben" passt am Rande aktuell durchaus zu den Bildern. Hier ging es mir aber mehr um die Kommunikation Mensch und Tier als (noch fiktives) Vorbild zur noch immer nicht ausreichend funktionierenden bzw. friedlichen Kommunikation zwischen Menschen.

     

    Ich habe inzwischen die Biene gegen eine Wespe getauscht und den Titel noch etwas allgemeiner gehalten:

     

    bei kaffeund kuchen

     

    wünscht du dir auch manchmal in einer welt

    aufzuwachen in der dir die wespe auf der

    erdbeertorte einen guten appetit wünscht

     

    doch nichts davon geschieht dem morgen

    folgt ein abend und im nächsten traum

    läufst du barfuss über eine blumenwiese

     

    auf der finger ihren hut ziehen und löwen

    dir die zähne zeigen ich soll dich übrigens

    grüßen surrte mir die gelbschwarze ins ohr

     

    LG

    Perry

  15. Hallo Karlo,

    danke für deinen Sicht den Hinweis.

    Keine Sorge, ich will nicht allen gerecht werden, sondern einzig meinem Anspruch und der ist Texte zu schreiben, die es wert sind ans Licht der Öffentlichkeit zu treten. Lyrikforen sind für mich auf diesem Weg ein wichtiger Zwischenschritt und ich bin über jede Anregung und jedes Feedback dankbar.

    LG

    Perry

  16. Hallo Jack,

     

    danke für deine humorvolle Sicht auf den Text, auch wenn er nicht als jahreszeitliche Reflexion gedacht ist, sondern mehr

    allgemein Träumen und Erinnerungen nachspürt.

     

    LG

    Perry

     

    PS: Wenn es schon ein Tier sein muss im nächsten Leben, dann wäre ich gern ein Vogel, denn ich liebe es, die Natur zu betrachten.

  17. träumst du nicht auch manchmal davon

    in einer welt aufzuwachen in der dir die biene

    auf dem teller einen guten appetit wünscht

     

    doch nichts dergleichen geschieht dem morgen

    folgt ein abend und in der nächsten wunsch

    vorstellung wandelst du über eine blumenwiese

     

    auf der finger den hut ziehen und dir löwen

    die zähne zeigen ich soll dich übrigens grüßen

    summte mir die imme zu bevor sie fortflog

  18. Hallo Frank,

     

    danke für dein Hinterfragen und die Anregungen.

     

    Die reale Vorlage für den Hochzeitsflug sind die Eintagsfliegen, die ihr kurzes Fliegendasein nur für die Fortpflanzung nutzen und sich in dichten Schwärmen überm Wasser dem Begattungsrausch hingeben. Bei Menschen (Frauen) tritt die Torschlusspanik meist auf, wenn der Traumprinz einfach nicht kommen will und die biologische Uhr anfängt zu ticken. Die 2. Strophe fängt dies als Rückblick auf die Drangphase des Lebens und die 3. auf die noch unbedarfte Jugendzeit davor ein.

    Chronologisch könnte man den Text auch in der Abfolge 3., 2. und 1. Strophe anordnen, ich habe es hier mal alternativ als Rückblick probiert.

     

    Der Titel "das laub gekehrt" steht im übertragenen Sinn für, "das Leben gelebt, alles ins Reine gebracht ", schaut das LI zurück.

     

    Das Bild "fliegen vögel auf" möchte ich behalten, weil es einerseits das Fortfliegen der Zugvögel beschreibt und im übertragenen Sinn als Aufbruch der Seele gelesen werden kann.

     

    Dein Komm regt mich aber an, den Text nocheinmal mit etwas Abstand zu überdenken.

     

    LG

    Perry

  19. Hallo Berthold,

    Du hast den inhaltlichen Bogen von der anfänglichen Herbst- bzw. Todesstimmung zum träumenden Schlussbild der beiden jungen Frauen gut nachvollzogen, denn in deren Träumen liegt neues Lebensglück.

    Danke fürs Eintauchen in den Bilderreigen und LG

    Perry

  20. Hallo Berthold,

     

    solche Formgedichte sind zwar nicht mein Genre, aber die verwendete Bildsprache spricht mich trotzdem an.

    Die hier beschriebene "Alte" kommt nicht gut weg.

    Ich denke, es ist hier keine explizite Person gemeint, sondern ein gewisses Altersklientel, das gern

     

    - im Nebel stochert (Trüben fischt),

    - (engstirnig aufbrausend) die Nüstern bläht,

    - (mangels Möglichkeit) allem Schönen missgünstig hinterher läuft (läufig).

     

    Konstruktiv würde ich den Titel überdenken, denn um den Nebel als Naturphänomen geht es ja nicht wirklich.

     

    LG

    Perry

  21. Hallo Frank,

     

    mein Focus lag bei diesem "Herbstausklang" hauptsächlich auf den Strophenübergängen.

    Natürlich gibt es auch weitergehende ( bzw. zu weit gehende) Bedeutungsebenen, wie

     

    "tuch drüber ziehen, schmücken, auffliegende vögel"

    (beeren vögel -> vogelbeeren)

     

    "torschluss rausch"

    (treiben bunte -> bunte(s) treiben)

     

    "hochzeit(sflug) träume(n)"

    (sitzen (gelassen), geschürzt (schürzenjäger).

     

    Viel Spaß beim Suchen. Ich bin mir sicher du wirst fündig.

     

    LG

    Perry

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