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Perry

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Beiträge erstellt von Perry

  1. Hallo Frank,

     

    ich bin beeindruckt wie leichtfüßig und treffend Du den Textbrüchen und -Fäden folgst, sogar weiterführende Türen dieser Erinnerungsräume öffnest.

    Ja der Schluss hat noch Bearbeitungsbedarf, denn das LI überlegt tatsächlich einerseit in den schwarzbeflügelten Wagen zu steigen, der es zum so schmerzlich vermissten LD bringen soll, aber es ist andererseits auch beflügelt von dem Gedanken sich noch einmal in den Verkehrsfluss des Lebens einzufädeln.

    Danke fürs "brächte", das ein guter Ansatz ist, um nochmal neu anzusetzen.

     

    LG

    Perry

     

    Alternative Version der 3. Strophe:

     

    im lichtkegel der straßenlampe

    wartet ein schwarz beflügelter

    wagen bringt er mich ans ziel

  2. Hallo Uloisius,

    ich denke es ist gut, dass wir nicht alle den gleichen lyrischen Ansatz haben, denn sonst würde es mit der Zeit langweilig darüber zu diskutieren.

    Da Du deine Bilder -auch durch die teilweise Vertonung- mehr als Momentaufnahmen verstehst, würden zuviele Denkebenen die Wahrnehmung vermutlich eher stören als fördern.

    In diesem Sinne auch Dir weiter frohes Schaffen und LG

    Perry

  3. Hallo Frank,

    mein erster Eindruck ist hier neben der bekannten Kindereinschlaf-Märchenromantilk, ein faustscher Schwenk in Richtung Zauberlehrling

     

    Wehe! wehe! …

    Die ich rief, die Geister

    werd ich nun nicht los.

    Den Übergang verorte ich mal an die Stelle

     

    „bitte bitte ...

    ...................................................-----

     

    kindl. beißt manchmal.“

     

    Wo einerseits die Eltern flehen, „bitte bitte kindl“ schlaf endlich ein und weitergelesen:

    „Kindl. Beißt manchmal, weißig rauch“ sich Szenarien vom Friedhof der Kuscheltiere bis zur brennenden Marie aus dem Struwelpeter auftun.

    „Den Koscherteig und Zeisig Qualm“ überlasse ich mal vorerst anderen Lyrikdetektiven.

     

    Gern leise mitgelesen, damit’s Kindl nicht aufwacht.

     

    LG

    Perry

  4. Hallo Uloisius,

     

    Du hast die Novemberstimmung punktgenau getroffen und ihr mit dem sparsamen Düstersprechgesang die passende Untermalung gegeben. Als Lyriker lese ich die Bilder zweigeteilt, einmal sind sie sehr stimmungsvoll, andererseits wünsche ich mir gerade dann auch einen Moment der Überraschung, eine unerwartete Wendung etc.

    Mit dem Ausblick auf den kommenden Winter hast Du das Bild in diesem Sinne ja zum Schluss geöffnet, wenn auch vorhersehbar.

     

    Gern gelesen

    Perry

  5. Hallo Frank,

    danke für dein Einlassen auf die Worttrennungen und Zeilenumbrüche sowie dein intensives Wägen der Bilder.

    "toten stille" stellt die beiden Eckpunkte des Textes dar.

    Sprechblasen brechen ihr (mit der Feder) geschriebenes Schweigen, wollen dem Leben Sprache geben.

    Auch Träume wollen gelebt werden, bevor wir die letzte Reise antreten, es totenstill wird.

    Du hast diese zwei Ebenen gut herausgespürt, zwischen denen wir pendeln, solange es schlägt.

    LG

    Perry

  6. Hallo Sid,

    spontan zu schreiben ist oft ein guter Anfang.

    Was das "verstehen" anbelangt, muss das bei Lyrik nicht immer an erster Stelle stehen. Solche Texte nennt man "hermetisch."

    Die Tendenz der Aussage geht für mich in Richtung Verzweiflung, die das lyrische Ich an einer Liebeserinnerung, inneren und äußeren Umständen reflektiert.

    LG

    Perry

  7. Hallo Scosid,

     

    mir gefällt das kaleidoskopartige Auf- und Überblenden der Bilder, die aber (für mich) einige Schwächen in der genauen Aussage haben. Als Beispiel will ich die 1. Strophe mal unter die Lupe nehmen.

     

     

     

    Dinge in die Bäume ritzen, lass uns noch bleiben,

    Mach Pause auf dieser Welt, lass uns Geschichte schreiben.

    Danach fünf Tage Freiheitsentzug im Gefängnis,

    Das Gefängnis der Zahlen, teile das Erlebnis.

    "Dinge" als Ritzvorlage ist für mich eine zu allgemeine Beschreibung.

    "auf dieser Welt" mutet tautologisch an, denn wo sonst sollte Pause gemacht werden.

    Ähnlich ist es mit den Begriffen "Freiheitsentzug" und "Gefängnis", auch fehlt die Nachvollziehbarkeit (der Grund dafür) dazu.

    Den Begriff "Das Gefängnis der Zahlen" habe ich versucht philosophisch bzw. mathematisch zu hinterfragen.

    Gelungen ist mir das lediglich mathematisch, würde dann aber mit "teile das Ergebnis" enden.

     

    Das ist sicher etwas kleinkariert hinterfragt, aber in der Summe über das ganze Gedicht betrachtet empfand ich es doch als störend und etwas Schade, weil der Text ansonsten durchaus anspricht.

     

    LG

    Perry

  8. Hallo Frank,

    ich bin voll bei Dir, die 3. Strophe ist der Höhepunkt des Textes und könnte durchaus alleine stehen.

    Als mittlerweile eingefleischter Terzettler (natürlich schreibe ich auch hin und wieder auch noch andere Formate) sind für mich die vorbereitendenden Lebensblicke einfach eine Zugabe.

    LG

    Perry

  9. Hallo Frank,

    danke fürs Feedback. Überarbeitungen haben immer Vor- und Nachteile, weil jeder eine etwas andere Sicht auf einzelne Bilder hat. Bei der Überarbeitung ging es mir darum die Hermetik des Textes etwas zu mildern und den doch etwas abstrakten Bezug zu "John" (Name des Spielzeugsherstellers) herauszulassen.

    Wie der Text letzlich aussehen wird, falls er es in einen Gedichtband schafft, entscheide ich sowieso erst intuitiv bei der Feinabstimmung der Texte.

    LG

    Perry

  10. Hallo Sam,

     

    mag die Wahrheit auch bitter sein, ist sie doch ein Grundpfeiler der menschlichen Gesellschaft.

    Klar mag es manchmal Gründe geben sie zu verschweigen, sei es im persönlichen Umfeld oder

    in der großen Politik, aber irgendwann kommt sie doch an Licht und sei er vorm letzten Gericht.

     

    Konstruktiv erscheinen mir manche Formulierungen etwas reimgezwungen, insgesamt reflektiert der Text für mich

    aber durchaus aktuelle (Klimawandel) und geschichtliche Begebenheiten (Sodom und Gomorra, Tod in Venedig).

     

    LG

    Perry

  11. Hallo Jack,

     

    Du hast mal wieder sehr feinsinnig die Nuancen,

    - Was ist zuhause (Heimat, Bilderaltar),

    - Erinnerungen an gemeinsam Erlebtes (mit und ohne Höhepunkte) und

    - Bewahren in Gedanken (traulich-warm, ins Echolose gerufen)

    aus dem Text herausgelesen. Besonders freut mich, dass Du den Aspekt

     

    "liegt das Glück eher in kleinen, unscheinbaren Dingen verborgen"

     

    erspürt hast.

     

    Danke fürs Interesse und LG

    Perry

  12. ist das der ort an dem wir glücklich waren

    es vielleicht unsere kinder sein werden

    wo dein bild gerahmt auf dem sims steht

     

    wir wanderten am atlantic bei hoher see

    gingen am nordmeer bei sonnenschein

    und regen doch polarlichter sahen wir nie

     

    ich hauche deinen namen ins echolose

    leerer räume lege scheite ins flackernde

    feuer noch einmal die wärme zu spüren

  13. Hallo Frank,

     

    die Ostseeinsel Hiddensee als Gedichtbühne gefällt mir als Meeresfreund natürlich sofort gut.

    Die auftretenden Protagonisten sind deinem Stil entsprechend breitgestreut von extrovertiert (Scaramouche) bis

    bodenständig (Wurml).

    Meine inhaltliche Deutung wäre ein Tölpel, der sich als Reiher aufgeplustert fröhlich auf die Futtersuche macht.

    Diese Szenerie bietet mit den Verweisen auf „Chauncey Gardiner (Mr. Chance)“ etc. einige Vergleiche im Sinne von mehr Schein als Sein.

    Konstruktiv ist mir das „Namehoping“ aber etwas zu viel, denn wenn ich bei einem Text gleich mehrere Begriffe googeln muss, um ihn ausführlich interpretieren zu können, dann ist das nicht allzu lesefreundlich (muss bei Lyrik als Kunstform natürlich auch nicht immer sein).

     

    Hier ein Versionsversuch von mir

     

    tap, tanga smile

     

    fröhpfeift flog tölpli über

    hiddensee sann seine

    ausbeute zu verbessern

     

    als graureiher nippte er

    am wasserspiegel plusterte

    sich auf einem bein

     

    mimte eine melusine und

    pickte nach einem zufällig

    vorbeikommenden wurm

     

    Wie immer mit Spaß erstellt und völlig unverbindlich. Vielleicht ist ja eine Anregung für dich dabei.

    LG

    Perry

  14. nachgereicht, hier noch eine überarbeite Fassung:

     

    nachruf

     

    handschmeichelndes plastikgewölb

    mal herzclown- mal mondgesicht

    lag es verlassen am straßenrand

     

    ce gekennzeichnet gekauft als

    kinderspielzeug made in china

    schlugen sich zuletzt hundezähne

     

    ins gelbweiße kunststoff fleisch

    der zufall rollte es vor meine linse

    ein schnappschuss war das mindeste

  15. Hallo Uloisius,

     

    dein Lied an die Revolution hat mich angesprochen.

    Aufstände im glorifizierten Rückblick sind als Wunsch nach mehr Gerechtigkeit sicher wünschenswert. Leider ist das gesellschaftspolitische Mediengesicht unserer Tage nicht so malerisch, denn darin spiegeln sich neben Protestkundgebungen auch um Hilfe flehende Kinderaugen hinter Gitterzäunen und im Meer treibende Leichen. Solange die Antwort auf den Wunsch nach einem lebenswerten Leben für alle im Errichten von Zäunen und das Berufen auf Abkommen und Gesetze besteht, ist der Drang nach Aufbegehren wichtiger den je. Gut, dass Du eine Fahne dafür schwenkst.

     

    LG

    Perry

  16. Hallo bugmenot,

     

    da gefällt mir die längere Version auch besser.

     

    Mein Vorschlag wäre:

     

    wenn ich blicke, kann ich nicht

    einfach nur sehen, ich muss starren.

    wenn ich koste, reicht es mir nicht

    einfach nur zu schmecken, ich muss genießen.

     

    wenn ich rieche, kann ich nicht

    einfach nur atmen, ich muss inhalieren.

    wenn ich höre, reicht es mir nicht

    einfach nur zu horchen, ich muss lauschen.

     

    wenn ich fühle, kann ich nicht

    einfach nur empfinden, ich sterbe vor Sehnsucht.

     

    Vielleicht ist ja eine Anregung dabei.

     

    LG

    Perry

  17. Hallo bugmenot,

     

    dein Voyeurismus der Sinne gefällt mir gut, denn wozu haben wir sie, wenn wir sie nicht auskosten bis zum Letzten.

    Konstruktiv reizt es mich natürlich die vielen Redundanzen im Text zu reduzieren, aber was spricht dagegen auch mal

    den "Wiederholungssinn" auszuleben.

     

    Gern gelesen und LG

    Perry

  18. Hallo Jack,

     

    ich pflichte Uloisius gerne bei, dein Komm ist ein „Gedicht“ für sich.

    So stelle ich mir eine übertragene Lesart vor.

     

    Was das Ende anbelangt,

    „Vom bunten Handschmeichler zur zerknautschten, zerbissenen Ekelmasse.“

    lehrt sie uns Demut, denn was bleibt ist nur die Schönheit des Gedachten.

     

    LG

    Perry

     

     

    Hallo Frank,

     

    schön dich auch hier zu lesen.

    Freut mich, dass Dir mein dichterisch-fotografischer Blick auf dieses verlorene Spielzeug gefallen hat.

    Das Objekt der Beobachtung kann zufällig sein, die sich an ihm reflktierenden Gedankenbilder sind es,

    die uns immer wieder zeigen, wo wir im Leben stehen auf dem Weg vom Verlieren und Finden.

     

    Deine "Hubberle" werde ich gerne zu Rate ziehen, wenn der Text seine endgültige Fassung erhält.

     

    LG

    Perry

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