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Elmar

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Beiträge erstellt von Elmar

  1. Hallo Emoceanal,

    schön, dass du dieses Thema angeregt hast. Was ist Freiheit?  Ein Gedanke der mich auch immer wieder sehr bewegt. 
    Du schreibst:

    Am 29.10.2020 um 11:02 schrieb Emoceanal:

    Frei von eigenen und fremden Zwängen zu sein.

    Ich denke, dass diese Definition von Freiheit einen sehr grundlegenden Punkt berührt, da aus dieser Einsicht weitere substanzielle Konsequenzen bzw. Definitionen folgen, so wie beispielsweise der Freiheitsberiff Jesu oder der des Philosophen Baruch Spizozas, den ich für unbestechlich halte :

    "Jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit durch ihr Dasen. Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit. Denn was wir seiner Notwendigkeit nach verstanden haben, das werden wir bejahen. Und indem wir es bejahen ist es zu etwas geworden, dem wir frei gegenüber stehen."

     

    Zum Thema Freiheit habe ich schon vor längerer Zeit etwas lyrisches verfasst:

    Herzlichst

    Elmar

     

    • Danke 1
  2. Liebe Gina,

    vielen Dank für deine lobenden Worte. Es Freut mich, dass es dir gefällt. Ich weiß noch nicht, ob das schon die Endfassung sein wird. Mal sehen...

    Herzlichst

    Elmar

     

    • in Love 1
  3. Lieber Freiform, gefällt mir gut, dein Gedicht. Es sind eindrucksvolle Bilder, die du hier malst. Ein kleiner Hinweis: Falls sich die Aussage der zweiten Zeile auf das Bett bezieht, sollte der Zeilenanfang mit >das< beginnen.

     

    Noch einen kleinen Vorschlag hätte ich anzubieten:

     

    Nur langsam hebt der Tag sich aus dem Bette,
    das die Nacht ihm voller Liebe dargebracht.
    Die Nacht ist schließlich eine wirklich nette
    und pflegt den Tag wenn dieser ist vollbracht.

     

    Herzlichst Elmar

    • Schön 1
  4. vor 17 Stunden schrieb Edo:

    nun ist es ja so, dass wir immer wieder müde werden oder unseren Hunger mit Äußerlichkeiten zu sättigen versuchen. Beim Müdewerden denke ich an die Szene am Garten Getsemane, als die Jünger immer wieder einschliefen.

    Lieber Edo,

    auch dieses Müdewerden, das du hier beschreibst ist -wie jede Form von menschlicher Schwäche- eine wesentliche Facette unserer Wirklichkeit, die es zu betrachten und zu beachten gilt. So wie es gilt, jede Schwäche, nach ihrer Bedeutung zu hinterfragen, um sie in einem geistigen Prozess einem individuellen Sinn zuzuführen. Es ist ja nicht so, dass wir ausschließlich Opfer fremder Repressalien oder Ungerechtigkeiten sind oder werden. Oft genug sind wir auch Opfer unserer eigenen Schwächen oder andere sind Opfer unserer Fehler und Unzulänglichkeiten. Auch darauf gilt es Antworten zu suchen und für sich zu finden. Die Szene im Garten Getsemane, die du beschreibst, ist auch ein Sinnbild dafür, dass der elementarste Verlust, nämlich die Vernichtung geistiger Impulse (hier Jesus), nur möglich ist, weil der menschliche Geist zu schwach, zu müde und zu beschwert ist, um die Tragweite dieser Geschehnisse zu begreifen. Wüsste er was sich da in tiefster Nacht anbahnt, würde er wach bleiben. Wir erleben eben dieses Szenario aktuell in einem gezielten Vernichtungsschlag gegen Kunst- und Kulturschaffende. Wer hier an eine Rückkehr in die Normalität glaubt, wird herb entäuscht werden. Wer dagegen die Dinge realistisch einschätzt und sie kommen sieht, kann nicht enttäuscht werden - er sieht, wie sich die Dinge bewahrheiten und welche Bedeutung ihnen zukommt. Der Enttäuschte hingegen steht dem Geschehen fassunglos und verständnislos gegenüber oder zerbricht innerlich daran.

    vor 17 Stunden schrieb Edo:

    Gina schrieb: "du wolltest uns ja aufrütteln". Aufrütteln wozu, Elmar? Zum bewussten Erleiden?

     

    Es geht darum, der Realität unserer Wirklichkeit ins Auge sehen zu können, um nicht durch Einlullung und Gefühlsduselei einer Illusion aufzusitzen. Es geht darum, nicht enttäuscht werden zu können, von dem, was auf uns zu kommt. Es geht darum, Perspektiven zu finden, die über den Niedergang der Sichtbaren und Vergänglichen Dinge hinausweisen. Das ist natürlich nur dem möglich, der wie Aristoteles zu dem persönlichen Schluss kommt: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile."  oder wie Jesus sagte: "Das Leben ist mehr als Essen und Trinken und der Körper ist mehr als die Bekleidung" Wer weiß warum er leidet, wer den Sinn und den Zweck kennt, hat es gedanklich bereits überwunden. Es ist wie bei einem Arzt, der eine schmerzhafte Operation nur durchführen kann, weil der Kranke um die Notwendigkeit, denn Sinn und die Bedeutung des Eingriffes weiß, und auf die Kompetenz des Arztes vertraut.

     

    vor 17 Stunden schrieb Edo:

    Du schreibst: Die Wachen wird man lassen,...

    Wen meinst du mit "man"? Und wer schwingt den Eisenbesen? Wer sortiert? Ist das alles in dem göttlichen Plan eingebunden, dem wir vertrauen möchten? Finden wir mit diesem Vertrauen Sinn im scheinbar Grausamen und Sinnlosen?

    Wer ist "man"? Es ist der Mensch, der dem Menschen solche Dinge antun wird. Ungerechtes und menschenverachtendes Tun hat nie aufgehört stattzufinden, es ist nur für eine Weile aus unserem Blickfeld gerückt und jetzt erreicht es uns wieder.  Wenn man überhaupt von einem göttlichen Plan reden will,  dann ist es der, dass das Leben (Gott) unentwegt neue Lebensformen hervorbringt - es kann nicht anders, sonst wäre es nicht das Leben. Steht eine Lebensform vor ihrem Niedergang, so schafft der Geist (aus eben diesem Niedergang) neue Daseinsformen. Die Art und Weise wie der Geist dies tut, besteht darin, dass alle Dinge einen tiefen Sinn erfahren. Doch diese Sinnfindung ist kein kollektives Diktat von oben, sondern vollzieht sich in einer Individuelle Einsicht des Einzelnen. Oder wie es Jesus ausdrückte:

    "Das Reicht Gottes kommt nicht in äußeren Gebärden, denn sehet, das Reicht Gottes ist inwendig in euch."

     

    Herzlichst Elmar

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  5. vor 3 Stunden schrieb Edo:

    Wir stehen an der Schwelle des Knüppelstegs. Hier kommt schon die Frage auf, ob wir ihn gehen müssen.

    Lieber Edo,
    zunächst einmal vielen Dank für deine Gedanken zu meinem Gedicht.
    Die von dir aufgeworfene Frage wird jeder nur für sich selbst beantworten können. Ich könnte also (alternativ) genauso gut fragen: "Wenn wir geboren werden, müssen wir dieses Leben dann leben?" Du siehst, es ist ein und dasselbe Frage. Die Beantwortung dieser Frage erfolgt immer subjektiv bzw. individuell, was aber nicht heißen muss dass es keine objektive Antwort auf diese Frage geben kann.

     

    vor 3 Stunden schrieb Edo:

    Noch mal: Kann man die Wachen zwingen, ins Verderben zu gehen? Kann man uns zwingen?

    Nein, die Wachen können zu nichts gezwungen werden, da sie fähig sind in allen Geschehnissen und damit auch im Scheitern und im Unterliegen,  Sinn und Bedeutung zu suchen und zu finden. Für den Außenstehenden und unbeteiligten Betrachter, wird es selbstverständlich anders aussehen. Er würde am Beispiel Jesu sagen:
    Nun, der Mann ist gescheitert. Man hat ihn am Ende sogar gezwungen sein Hinrichtungswerkzeug zu tragen. Jesus hingegen bewertete seine Passion individuell, anders:

     

    "Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, um es wieder zu nehmen. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe die Macht, es zu lassen, und habe die Macht, es wiederzunehmen. Dieses Gesetz habe ich empfangen von meinem Vater."

     

    Dieses geistige Gesetz besagt, dass der Gezwungene aufhört Opfer zu sein, wo er fähig wird auch in ungerechten und schicksalhaften Geschehnissen, eine Bedeutung zu finden. Aber mehr noch: In dieser Geisteshaltung hört der Mensch nicht nur auf ein Opfer der beschwerlichen Geschehnisse zu sein, er wird (durch seine Einwilligung) zur Ursache derselben.  Böses und Ungerechtes wird im Sinne Jesu überwunden, indem wir es als einen notwendigen Teil unserer persönlichen Wirklichkeit erkennen und annehmen.

    Durch unser Einswerden mit dem Schicksalhaften werden wir zur Ursache aller Geschehnisse, nicht nur der angenehmen.

    Nur auf diese Art und Weise können wir mit unserem gesamten Dasein versöhnt werden, denn in diesem Wissen liegt unser Trost durch den Geist (Gott). Daher sagte Jesus: "Niemand kommt zum Vater, denn durch mich*."

     

    * meine Geisteshaltung
     

    Herzlichst Elmar

     

     

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  6. Am 11.2.2021 um 11:40 schrieb Gina:

    Ich hoffe jedoch, dass einiges oder sogar vieles nur Fiktion ist ..//....doch du wolltest uns ja aufrütteln.

    Liebe Gina,
    vielen Dank für deine Zeilen. Ich denke tatsächlich, dass all das schon sehr bald geschehen wird und ja,

    ich wollte aufrütteln.
    Herzlichst Elmar

    Am 11.2.2021 um 11:44 schrieb Sonja Pistracher:

    Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll oder darf, denn war es mein Verdienst, hier sein zu dürfen? Ich weiß es nicht.

    Liebe Sonja,
    ich wollte mit meinem Text nicht demoralisieren. Es ist allein eine Frage der Betrachtungsweise, ob man das Hierseindürfen als Verdienst betrachten will oder nicht. Auch in schwierige Zeiten hineingeboren zu werden, und dennoch oder gerade deshalb positiv darin zu wirken, kann ein Privileg sein, wenn man es für sich als solches erkennt. Privilegien oder ein erfülltes Leben geht m. E. nicht unbedingt mit Sicherheit und persönlichem Wohlergehen einher.

    Herzlichst
    Elmar

     

    Am 11.2.2021 um 13:24 schrieb Josina:

    Es gibt gute wie böse, dumme Menschen. Jeder hat die Wahl wozu er/sie, gehören möchte.

    Diese düstere Szenarien die du beschreibst halte ich für sehr übertrieben!

    Liebe Josina,
    vielen Dank für deine Stellungnahme. Ich persönlich glaube an das Prinzip der Gnade und von daher glaube ich nicht an einen freien Willen oder eine freie Wahl. Ist alles Leben und alle Existenz Gnade, dann existiert keinerlei Verdienst. Keiner wird also sagen können: Ich selbst habe mich für das Gute entschieden. Alles was der Mensch vermag, ist sich seine absolute Unfreiheit einzugestehen. Das heißt zuzugeben und zu bedauern, dass er sich selbst bedingungslos ausgeliefert ist. Nur in dieser Geisteshaltung, des Eingeständnisses der eigenen Ohnmächtigkeit werden wir fähig um geistige Impulse zu bitten und nur in dieser Haltung können wir solche empfangen. Und diese Impulse machen uns fähig diese Welt zu transzendieren. So wie es Jesus verdeutlichte: " Selig sind die, die arm sind an Geist, denn sie werden dadurch zu Kindern Gottes werden."
    Herzlichst
    Elmar

     

    vor 19 Stunden schrieb Joshua Coan:

    Die Welt bessert sich mit Regentropfen, nicht mit Flüssen. 

    Lieber Joshua Coan,
    vielen Dank für deinen Beitrag und deine Gedanken zu meinem Text. Dein Bild von den Regentropfen gefällt mir. Und tatsächlich verhält es sich so, dass die Menschen den Fluß und das Meer höher achten als den Regentropfen. Immer setzt der Mensch auf das Große, Einflußreiche und Mächtige und vergisst wodurch es zu dem wurde. Ich persönlich denke;  in dieser Fehleinschätzung und Fehlwahrnehmung liegt der Niedergang aller menschlichen Systeme begründet - eben weil diese ihm eine vermeintliche Sicherheit und Beständigkeit nur suggerieren.
    Herzlichst
    Elmar

    vor 14 Stunden schrieb Karlo:

    Zu wenige vertrauen ihrer inneren Stimme , die manchmal Hinweise gibt, jedoch so oft laut übertönt wird.

    Ich bin dennoch auch guter Hoffnung, aber es ist wie in einem Garten, damit das Unkraut nicht überhand nimmt wird es ausgerupft, damit auch die kleinen Pflanzen wachsen können. 

    Lieber Karlo,
    auch Dir einen herzlichen Dank für deine Gedanken dazu.  Ich hatte meinen Text bewußt in die Rubrik "Hoffnungsschimmer" gestellt. Da m. E. alle Dinge zwei Seiten haben, und davon ist im letzten Abschnitt meines Gedichtes die Rede. Du kennst ja sicher die Endzeitreden Jesu, davon habe ich mich hier inspirieren lassen.
    Ich denke die Zeichen der Zeit sind unübersehbar und wir werden mit dieser Situation schon bald konfrontiert werden.

    Ich halte es für trügerisch, nach dem Motto zu leben: "Es wird schon alles nicht so schlimm werden." Man sollte die Zeichen der Zeit ernst nehmen, um von dem, was da auf uns zukommt, nicht im "Schlaf" überrascht zu werden.

     

    "Am Abend sagt ihr: Es wird ein schöner Tag werden, denn der Himmel ist rot; und am  Morgen sagt ihr: Es wird heute Ungewitter sein, denn der Himmel ist rot und trübe. Ihr Heuchler! Bei den Zeichen des Himmels traut ihr euch zu  sie zu beurteilen; warum seid ihr dann unfähig die Zeichen dieser Zeit zu beurteilen?" Matthäus 16,3

     

    "Wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß werden, und es geschieht tatsächlich. Ihr Heuchler! die Gestalt der Erde und des Himmels könnt ihr beurteilen; warum aber beurteilt ihr die Zeichen der Zeit nicht?" Lukas 12, 56

     

    Herzlichst Elmar

     

    PS. An dieser Stelle möchte ich auch allen Likern herzlich Danken.

     

    Lieber Karlos,
    zu deinem Bild vom Unkraut wollte ich noch etwas sagen: Es ist in manchen Fällen nicht förderlich das Unkraut auszureißen. Auch das ist eine wesentliche Grundaussage der Lehre Jesu:
     

    „Und Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.“

     

    Herzlichst Elmar

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  7. Hallo Perry,
    vielen Dank für deinen Kommentar und deine positive Kritik. Der Text geht auf einen Traum zurück, den ich vor vielen vielen Jahren hatte. Er war derart eindrücklich, dass ich ihn im Gedächtnis behalten haben. Jetzt lese ich neulich etwas vom Phänomen des schwarzen Schwanes im Zusammenhang mit der Coronakrise und da kam mir dieser Traum wieder in Erinnerung bzw. hat mich zu obigem Text inspiriert.

    Herzlichst Elmar

     

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  8.  

    vor 21 Stunden schrieb Edo:

    Bitten bedeutet hier für mich die Bereitschaft, Sinn zu suchen, ja, sogar eine hoffnungsvolle Bereitschaft. Es könnte also an der inneren Haltung zum Geschehen liegen.

     

    Ja, lieber Edo, so empfinde ich es auch: Bitten bedeutet eine sehnsuchtsvoll, suchende Haltung gegenüber den beschwerlichen Geschehnissen einzunehmen. Sehnsucht erzeugt unsere menschliche Wirklichkeit - sie macht unser Leben zu dem, was wir darin finden werden - im positiven wie im negativen Sinne. Vertrauen in unser Dasein (Gott) und hoffnungsvolles Suchen nach Sinn und Bedeutung der beschwerlichen Seiten unseres Daseins macht uns mit dem Leben vertraut wodurch wir erst zu einem grundlegenden Leben finden können. Denn  so weit wir unbeirrt in das Leben (Gott) vertrauen, werden wir zu dessen Vertrauten und umgekehrt. Vertrauen ist der Ring des Daseins, wer es gefunden hat, wird finden und wird wiederum durch das Leben (Gott) gefunden werden. Wer in solchem Vertrauen steht, der kann nicht verloren gehen. Der Vertrauenslose wird anklagen und fragen: Wie kann Gott das alles zulassen? Aber er stellt seine Fragen nicht wirklich, er stellt sie nur rethorisch -er erwartet keine andere Antwort als die, die er sich bereits gegeben hat. Er ist kein wirklich Suchender. Der aufrichtig Suchende findet seine Antwort durch vertrauensvolle Einsicht in sich selbst und jede dieser Antworten macht ihn lebendig -  vermag ihn zu trösten und eben dadurch zu heilen. Herzlichst Elmar

     

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  9. vor 5 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

    Hier weichst du ein wenig vom Rhythmus ab, wo der zweite Vers betont beginnt. Auch das Versmaß stimmt so nicht ganz. Irgendwie gefällt mir das, es fügt sich in ein Gesamtbild, das durch diese kleine Unregelmäßigkeit wirklicher wird. Alternativ ließe sich natürlich ein Füllwort einbetten..

    ---> bald jenen tiefen Sinn mich lehren,  (oder ähnliches...)

    Vielen Dank liebe Lichtsammlerin, für den guten Hinweis! Die Passage habe ich geglättet. Alles weitere, sobald es meine Zeit erlaubt. Herzlichst Elmar

  10. vor 8 Stunden schrieb Edo:

    dein Sonett habe ich mit viel Interesse gelesen. Der Inhalt beschäftigt mich andauernd.

    Lieber Edo, vielen Dank für deine Nachricht und Gedanken zu meinem Sonett. Es freut mich, dass es bei dir gedanklich etwas angestoßen hat.

    vor 8 Stunden schrieb Edo:

    Nun hast du inzwischen schon Hinweise zur Interpretation gegeben. Jemand fragte, ob es nicht eine Grauzone geben kann. Ich möchte fragen, ob es einen Prozess der Sinnfindung gibt. Das würde für das Abschneiden der süßen Beeren bedeuten, sie melden sich später wieder, und von dem neuen Standpunkt aus lässt sich der alte revidieren? Ist vielleicht die Botschaft der bitteren Beeren direkter, ehrlicher, nachhaltiger? (Ich denke an die bittere Medizin, die manchmal besser wirken soll.)

    Ja, ich denke wie du, dass die bittere Beere das Potential zu einer größeren Lebenstiefe birgt als die süße. Du fragst, ob es hier einen Prozess der Sinnfindung gibt.  Für mich selbst kann ich diese Frage mit -ja- beantworten. Am Anfang solcher Prozesse stehen schicksalhafte bzw. unabhänderliche Ereignisse, solche die sich unserem Einfluß entziehen. Es sind Geschehnisse die uns erschrecken, ängstigen, verunsichern etc. - das ist die erste Reaktion. Die zweite ist Abneigung, Ohnmacht, Auflehnung, Wut und Trauer , die Frage nach den (bösen) Umständen oder dem Verursacher bzw. dem Schuldigen (letzteres kann auch die eigene Person sein) wogegen sich dann diese negativen Affekte richten. Transzendente Ereignisse sind schicksalhafte Geschehnisse, also solche, die sich unserem Einfluß entziehen - sie übersteigen unsere menschlichen Fähigkeiten und Kräfte.  An diesem Punkt spricht uns die Botschaft Jesu an. Sie lehrt uns, dass transzendente Geschehnisse über unsere hiesige Existenz hinaus weisen, und daher von größter Bedeutung für uns sind, da sie das Potential zur Entfaltung unserer zeitlosen Existenz in sich bergen. Geborgen und getragen sind wir hier in der Gewissheit, dass alles was uns wiederfährt der Förderung unserer zeitlosen, eigentlichen und wesentlichen Existenz dient. In diesem Vertrauen hören wir auf Opfer zu sein, wir empfangen jenen grundlegenden Trost, dass allem was uns widerfährt eine Notwendigkeit innewohnt. Weder kann man uns etwas nehmen noch können wir etwas verlieren, da in dieser Geistesahltung alles dient- ja dienen muss. So wie es der Apostel Paulus formulierte, als er sinngemäß schrieb: "Wenn Christus (seine Geisteshaltung) mein Leben ist, dann ist sterben mein Gewinn."

    Herzlichst

    Elmar

     

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  11. Am 30.1.2021 um 16:48 schrieb Joshua Coan:

    da gibt es diesen platten Spruch: Wenn Gott eine Tür zuschlägt, macht er ein Fenster dafür auf.

     

    Lieber Joshua Coan,
    deine Metapher ist gut gewählt und überhaupt nicht platt. Der Lehre Jesus nach, kann die Wirkung eines menschliches Lebens nicht geschmälert werden, soweit es sich seiner geistigen bzw. seiner ideellen Ursache bewusst ist. Wenn wir auf dieses Gesetz des Dasein vertrauen, wird jede Hemmung, jede Krankheit, jede Feindschaft ja selbst der Tod uns fördern und uns dienen müssen. Die Tür ist ja ein Sinnbild für alle harten Grenzen unseres Lebens. Doch durch vertrauensvolles Dafürhalten, dass auch hinter den harten Grenzen unseres Daseins noch  Lebensräume liegen, werden wir fähig an eben solche Türen zu klopfen und um Einlass zu bitten. Das ist das Gesetz der Transzedenz: "Klopfet an, so wird euch aufgetan." und auch "In der Welt habt ihr Angst, aber seid getröstet, ich habe die Welt überwunden."

    Herzlichst

    Elmar

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  12. Am 30.1.2021 um 18:57 schrieb Letreo71:

    Sollte es hier nicht eher "ihm" heißen?

    Das "der" würde ich weglassen.

     

    Liebe Letreo, entschuldige meine verpätete Stellungnahme zu deinem Post. Auch die anderen Kommentare möchte ich noch beantworten.

    Wie der Titel des Sonettes sagt, ging es mir um den Prozess der persönlichen Suche nach dem Sinn. Und so stelle ich in der vierten Zeile die Frage: Bewirke bzw. schaffe ich (als Fragesteller) den Sinn am Ende selbst? Wen also erschaffe ich durch meine Frage? >Ihn<, nämlich den Sinn. So war es von mir gemeint. Das Weglassen des Wortes >der<  würde das Versmaß schmälern und in meinen Augen keinen inhaltlichen Gewinn bringen.

    Am 30.1.2021 um 18:57 schrieb Letreo71:

    Ich wünschte, mir wäre so mancher Unsinn in meinem Leben erspart geblieben, aber vermutlich hätte ich dann keinen Sinn gefunden.;-)

     

    Ja Letreo, aber eben nicht >vermutlich< sondern tatsächlich weiß ich, dass es sich -für mich- so verhält. Denn entweder jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit durch ihr Dasein oder aber nichts in diesem Universum ist von irgendeiner Bedeutung und damit existerte auch keinerlei Notwendigkeit für irgend etwas unter dem Himmel. Sicher, die Feststellung, dass in allen Dingen ein tiefer Sinn liegt, der von uns gesucht und gefunden werden will, wird nur dem etwas sagen, der bereit ist auch in negativen, leidvollen und feindlichen  Gegebenheiten eine Bedeutung zu suchen. Aber finden kann nur wer vertrauensvoll sucht,  wie es Jesus postulierte: "Suchet, so werdet ihr finden"

     

    Herzlichst Elmar

     

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  13. vor 1 Stunde schrieb Elmar:

    Die süße Traube steht für den kurzlebigen bzw. zeitgebundenen Sinn. Die bitteren Beeren hingegen bieten die Chance zu einer transzendenten Sinnsuche wodurch das Leben eine übergeordnete und zeitlose Qualität und Bedeutung gewinnen kann.

    Lieber Berthold,

    beim nochmaligen Lesen ist mir aufgefallen, dass meine obige Erklärung nur einen Aspekt der Metapher beschreibt und damit eine Wirklichkeit in schwarzweiß suggeriert, was nicht beabsichtigt war. In meinem Text ging es mir ja gerade auch um die Ambivalenz der Erscheinungen. Die süße Traube steht für Lebenserfüllung schlechthin, aber nicht nur für das kurze Glück, sondern auch für die Findung eines zeitlosen und übergeordneten Sinnes, unabhängig von äußeren bzw. widrigen Umständen. Ebenso die bitteren Beeren; sie stehen  nicht ausschließlich für etwas, das an sich Sinn- und bedeutungslos wäre, sondern für alles Dunkle und Diffuse, das darauf wartet, überwunden zu werden, wodurch es schließlich zur süßen Traube geworden ist.

    Herzlichst Elmar

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