Zum Inhalt springen

Elmar

Autor
  • Gesamte Inhalte

    399
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge erstellt von Elmar

  1. Am 2.12.2022 um 19:57 schrieb Uschi R.:

    wenngleich du bei deinem gesungenen Vortrag die Reihenfolge der Strophen ein kleinwenig verändert hast und auch nicht ganz texttreu, ich nehme mal an, dies hat seine Gründe 😉

    Hallo Uschi, vielen Dank! Es freut mich, dass es dir gefällt! Aber auch fürs genaue Hinhören bzw. Mitlesen, vielen Dank. Als ich den Text reinstellte, war er noch nicht vertont. Während des Vertonens habe ich noch ein paar Kleinigkeiten verändert. Jetzt hab ich es angepasst. Herzliche Grüße in den Abend
    Elmar

    Am 3.12.2022 um 12:09 schrieb Ostseemoewe:

    hallo Elmar

    mir gefällt deine musikalische Darbietung noch ein Tick besser als dein wirklich gutes Gedicht.

    Liebe Grüße Ilona

     

    Hallo Ilona, ich danke dir herzlich für dein positives Feedback. Es ist für mich wichtig zu wissen, wie etwas, das doch in einem längeren Prozess entsteht, auch bei anderen Lesern und Hörern ankommt. Dir noch einen besinnlichen 2. Advent. Herzlichst Elmar

     

    Am 3.12.2022 um 18:08 schrieb Behutsalem:

    berührender Text und musikalische Darbietung. Inhaltlich sehr tiefsinnig und das Bild wie auch deine Stimme machen es zu etwas ganz Besondern. Gefällt mir sehr gut.

    Lieber Behutsalem, vielen Dank!  Es ehrt mich sehr, dass du mein Werk so positiv einschätzt und empfindest. Man selbst ist ja doch immer etwas befangen, daher freue ich mich über jede ehrliche und kritische Rückmeldung. Herzlichst Elmar
     

    • Schön 1
  2. Hallo Dionysos,
     

    vielen Dank für Deine Nachricht und dein positives Feedback, über das ich mich sehr gefreut habe. Der Beitrag wurde durch die Moderation entfernt, da er nicht den Bestimmungen entsprach. Ich wußte nicht, dass man keine externen Links setzen darf und dass man keine Kommentare schreiben darf, solange der Beitrag nicht kommentiert wurde.

     

    Hier also nochmals für Dich die Audiodatei diesmal als Antwort auf deinen Kommentar - ich hoffe dass ich das nun so reinstellen darf.

    Weitere Lieder von mir findest du auf meinem Blog: christophilos.de

     

    Herzlichst Elmar

     

    • Danke 1
    • Schön 2
  3. Schwarzer Regen.jpg

    Bild wurde generiert mit Midjourney Art

     

    Es ist ein Schnee gefallen,
    und es ist noch nicht Zeit.
    Man wirft mich mit dem Ballen,
    der Weg ist mir verschneit.
    Mein Haus hat keinen Giebel,
    es ist mir worden alt;
    zerbrochen sind die Riegel,
    mein Stüblein ist mir kalt.

     

    Ein schwarzer Schnee wird fallen,
    denn es ist an der Zeit.
    Dann wird ein Ruf erschallen:
    Mach dich zum Gang bereit!
    Hinauf in höchste Sphären,
    wo Götter sind vereint,
    in Freuden zu verzehren,
    das Brot, das hier beweint.

     

    Ein roter Schnee geht nieder,
    ein Schnee so rot wie Blut.
    Doch kehret nimmer wieder,
    was je darunter ruht.
    Er decket alles Leben,
    als wie ein dunkles Grab.
    Die ganze Welt wird beben,
    wenn alles fährt hinab.

    Wohlan zu dieser Stunde,
    wo man noch scherzt und lacht,
    da bringe ich die Kunde,
    von allertiefster Nacht.
    Wie ists dem Menschen bange,
    der all dies tragen wird.
    Drum bitte und verlange,
    dass keiner sich verirrt.


    Der Tag neigt sich dem Ende,
    schon bricht die Nacht herein.
    Hier steh ich und verschwende
    das Brot, das Salz, den Wein
    um noch einmal zu sagen,
    dass alle Not und Qual,
    Verzweiflung, Angst und Fragen,
    erfüllt in Tag und Zahl.

    Ach Herr lass dich‘s erbarmen,
    dass ich so elend bin,
    und schließ mich in dein Armen,
    so fährt der Winter hin.
    Der Winter und die Nächte,
    die kalt und ohne Licht.
    So lehr mich, dass ich möchte,
    erschauen dein Gesicht.

     

    Hinweis:

    Eigene Lyrik angeregt durch ein Liedblatt um 1467: Es ist ein Schnee gefallen
    sowie Bob Dylans: A hard rain's gonna fall und der Apokalypse des Johannes
    Bildrechte: Elmar Vogel

     

     

    • Gefällt mir 3
    • in Love 2
    • Schön 4
  4. Hallo Tobuma, dein Gedicht gefällt mir ausgesprochen gut. Zu deiner Erklärung: Du schreibst einerseits treffend: "Müsse wir uns wirklich alles /.../ von uns selbst gefallen lassen" und andererseits meinst du sollten wir uns "auf das konzentrieren, was wir selbst für richtig halten und uns danach richten". Ich denke, dass diese  Ambivalenz nicht aufzulösen ist, indem man den persönlichen Raum einfach von den äußeren Einflüssen trennt. Letzlich existiert kein absolutes "Verfahren" zur Selbstfindung. Meiner Auffassung nach ist "Leben" eine permanente Aufforderung sich in unangenehmen, beschwerlichen oder leidvollen Situation neu zu positionieren - neu zu finden, neu zu definieren. Stellen wir uns diesem Prozess, sind wir lebendig und erneuern uns permanent.  Alles fließt!

    • Gefällt mir 1
  5. Am 14.8.2022 um 18:15 schrieb Hera Klit:

    Vielen Dank, lieber Carlos.

     

    Für mich war Pilatus ein raffinierter Mann, der die richtigen Fragen gestellt hat, um Jesus reinzureiten.

     

    Liebe Grüße

    Hera

     

     

     

    Liebe Hera,

    erst einmal finde ich deinen Text sehr lesenswert, da er einen wesentlichen Punkt berührt: Die Angst vor der Selbstverantwortung.
    In einer Sache stimme ich allerdings Carlos zu. Pilatus war nicht dumm und er war auch kein Sadist, er hat nach dem Verhör sehr schnell erkannt, dass Jesus kein Zelot (Rebell gegen Rom) war: Ein "König" der von sich sagt: "Glaube mir, wäre mein Reich von dieser Welt, meine Anhänger würden um mich kämpfen..." Nein,  dieser Jesus war nicht sein Mann. Pilatus hatte auch verstanden, dass Jesus offensichtlich dem Sanhedrin im Weg war und man von ihn (Pilatus) nur einen Schuldspruch zur Hinrichtung des Nazareners erwartete. Sein Versuch Jesus freizubekommen (Begnadigung eines zum Tode verurteilten) rührte auch daher, dass Jesus ihm zu verstehen gab, dass er (Pilatus) ihn verurteilen werden müsse ob er wolle oder nicht. Dass Pilatus als Machthaber Roms der Vorderung des Sanhedrins machtlos gegenüber stehen sollte, wollte Pilatus aber nicht auf sich sitzen lassen. Im Grunde genommen entlastet Jesus seinen Richter (Pilatus) sogar, indem er ihm zu verstehen gibt, dass er (Pilatus) nun zwar ein ungerechtes Urteil fälle müsse, dass aber diejenigen, die seine Hinrichtung fordern, die größere Schuld trifft. Daher auch seine Maßnahme Jesus durch vorherige Geißelung (vor der Auswahl der Deliquenten zur Begnadigung) erbarmungswürdig aussehen lassen. In diesem Zusammenhang ist sein Ausspruch bekannt: ECCE HOMO = Seht doch, welch ein Mensch! Mit anderen Worten: Habt ihr denn kein Mitleid?

    Herzlichst Elmar

    • Gefällt mir 1
    • Danke 1
  6. vor 5 Stunden schrieb Ference:

    Gott bedachte die Welt mit schwarz-weiß. Und heute?

     

    Der Ansatz Jesu war ja, dieses alte schwarz-weiß-Denken zu überwinden. Seiner Lehre nach wirkt Gott in allen Geschehnissen und Erscheinungen, eben auch in den leidvollen und ungerechten. Jesus sah in Gott den Urheber aller Dinge. Allerdings wäre diese Feststellung allein fatalistisch. Und daher geht Jesus gedanklich noch einen Schritt weiter und lehrte, dass es von der persönlich Ablehnung oder Einwilligung des Einzelnen abhängt, ob das "Böse"  gut werden kann oder nicht: In der Vertrauensvollen Einsicht, dass alle Dinge die uns anhaften und widerfahren, notwendig und bedeutungsvoll für uns sind, werden wir eins mit dem Urheber aller Dinge, welcher Gott selbst ist. Erreichen wir gedanklich diese Einheit mit Gott werden wir dadurch zu Teilhabern eines völlig neuen universellen Lebensverständnisses, in dem nun alle Dinge dem Prinzip des Lebens dienen müssen. Das Prinzip der Überwindung oder der Transzendenz der Welt. Was Wahrheit und Wirklichkeit ist, hängt gewissermaßen davon ab inwieweit wir vermögen, in allen Geschehnissen das Gute zu erkennen. Dabei ist auch die Definition des Begriffs vom "Leben" transzendent und universell.

    • wow... 1
  7. Am 30.7.2022 um 19:46 schrieb Carlos:

    Hallo Elmar,

    dein Gedicht erinnert an Dantes "Göttliche Komödie", wo der Dichter von Vergils Schatten in der Unterwelt geführt wird.

    Liebe Grüße

    Carlos 

    Lieber @Carlos, ich habe den Gedanken tatsächlich aufgegriffen und ein Bild aus Dantes "Göttlicher Komödie" zur Illustration des Liedes in meinem Blog verwendet. Wie findest du es? Hier der Link:

    https://christophilos.de/lieder/der-traeumende/

     

    LG Elmar

     

    • Gefällt mir 1
  8. Lieber @Carlos, vielen Dank für deine Rückmeldung. Tatsächlich habe ich mich in letzter Zeit mit Dantes göttlicher Komödie befasst. Interessanterweise habe ich aber bei Ausarbeitung des Textes gar nicht bewusst daran gedacht. Aber mit Sicherheit hat es einen intuitiven Einfluß auf mich ausgeübt. Danke für deinen Hinweis!

    Liebe @Darkjuls, auch dir vielen Dank für deine positive Einschätzung. Eine erste Vertonung hänge ich gleich hier mit an.

    Lieber Lorenz alias @L.A.F., hab ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar und die Kritik. Leider weiß ich nicht genau was es mit den xxX auf sich hat, da ich komplett ohne Regeln texte. Ich bin eher ein intuitiver Typ. Umso mehr schätze ich fachliche Hinweise zum richtigen Texten. Daher würde es mich interessieren, wie ich das Versmaß im Refrain eventuell noch besser gestalten kann. Höre dir einfach mal die Vertonung an und entscheide, ob es da technische Mängel gibt. Die Aussage im Refrain bezieht sich auf das Erreichen eines inneren Zustandes der Zeitlosigkeit und Universalität. Ich persönlich glaube, dass wir alle diesen Zustand erreichen werden und sich dort alles leidvolle und beschwerliche (hier unten) Geschehen relativieren wird.

    Liebes @Sternenherz, ich bin dir sehr dankbar fürs genaue Lesen und diesen wertvollen Hinweis. Ich nehme deine Korrektur sehr sehr gerne an.

     

    An dieser Stelle auch herzlichen Dank für die Likes von:@Joshua Coan, @Angie und @Federtanz

     

    • Gefällt mir 1
    • Schön 2
  9. Ich steige hinab in die Tiefen der Nacht
    und suche das Licht auf dem Grunde der Zeit,
    doch während ich suche, berühre ich sacht,
    den Schlafenden, der mir zu folgen bereit.


    Refrain:
    Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
    wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
    wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
    und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint.


    So steigen wir ab manchen finsteren Pfad,
    mit Licht in den Herzen, dem schimmernden Schein,
    und wenn sich ein einsamer Wanderer naht,
    so teilen wir mit ihm das Brot und den Wein.

    Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
    wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
    wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
    und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint.


    Es leuchtet das innere Auge den Weg,
    es schwindet das Dunkel nach Hochmitternacht.
    Der Träumende findet den sicheren Steg,
    so zögert er nicht, setzt den Fuß mit bedacht.

    Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
    wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
    wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
    und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint.

     

    Vertonung im nächsten Post


     

    • Gefällt mir 5
    • in Love 2
    • Schön 4
  10. Lieber  Carlos, vielen Dank für das positive Feedback und deine persönliche Einschätzung zu meinem Text.
    Du hast schon einen ganz wesentlichen Punkt herausgelesen. Der Text entstand auch aus einer persönlichen Empfindung der aktuellen Informationsdoktrin gegenüber.  Diese Informationsbesessenheit in ihrer Fanatik und Ausschließlichkeit, wirkt auf mich zunehmend ideologisch, radikal, verabsolutierend und vereinnahmend. Eine Kampfansage gegen jede individuelle Wahrnehmung.  Herzlichst Elmar

    • Danke 1
  11. Lieber Berthold,
    am treffendsten und zugleich erheiterndsten fand ich die Beschreibung: "Resthaar flattert in Wind" Das steht schon gefährlich im Widerspruch zur Souveränität.
    Sehr gerne gelesen und noch lange geschmunzelt.

    Elmar

    • Schön 1
  12. Liebe Poeten: @Ostseemoewe, @alter Wein, @Edo, @Joshua Coan, @Donna und @Sternwanderer, vielen Dank für Eure Likes und persönlichen Einschätzungen zu meinem Gedicht, über die ich mich sehr gefreut habe. Leider fehlt mir aktuell (berufsbedingt) die Zeit mich hier intensiver einzubringen. Aber ich lese doch immer wieder gerne hier hinein. Ich sende jedoch nichtsdestoweniger herzliche Poetengrüße in  die Runde! Euer Elmar

    • Danke 1
  13. Wenn ich sterbe, soll mein Sterben dienen,
    Nahrung soll es sein zu neuem Leben.
    Für das Starke möchte ich mich geben,
    das mir im Verborgnen schon erschienen.

     

    Wenn ich falle, soll mein Fall berühren,
    einen Grund, der mein Sinken fruchtbar macht,
    und Dunkles dort in neuem Licht erwacht,
    Wege weisend, die nach oben führen.

     

    Wenn zerteilt ist das Gewand der Erde,
    und verkostet jedes Ding des Alten,
    soll sich meine Seele umgestalten,
    dass das Tiefste mir zum Höchsten werde.

     

    Elmar Vogel
     


     

    • Gefällt mir 7
    • Schön 1
  14. vor 1 Minute schrieb Hera Klit:

    Der "Mensch an sich" scheint mir ein schwer fassliches Phänomen zu sein.

    Manchmal vermute ich, dass wir nur leere Hüllen waren, bereit für die Aufnahme

    von Konditionierungen. Das sogenannte Ego also.

    Vielleicht hatte Kant recht, als er sagte, das Ding an sich, können

    wir nicht erkennen.

     

    Schwer fasslich  oder eben unfassbar - im besten Sinne des Wortes.
    Nicht nur leere Hüllen waren, sondern vielmehr sind: Unser Aufnehmen ist eben noch nichts Abgeschlossenes: Konditionierungen werden im Gedanken an unsere Sterblichkeit obsolet - dort hin gilt es m. E. zu denken und Neues aufzunehmen. Das Ding an sich können wir nicht erkennen, nur dessen Erscheinung, meinte Kant. Und Spinoza erweiterte diesen Gedanken grundlegend wenn er sagt: "Jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit durch ihr Dasein... Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit.... Was wir seiner Notwendigkeit nach erkannt haben das werden wir bejahen und indem wir es bejahen ist es zu etwas geworden, dem wir frei gegenüber  stehen."

    • Gefällt mir 1
  15. Die Liebe uns selbst gegenüber kann nur die Liebe zum Menschen an sich sein. Wir können uns nicht selbst lieben ohne den anderen, so wenig wie wir uns selbst erkennen können ohne den anderen.

     

    "Der Weise nimmt sich aller Menschen an und schließt niemanden aus.
    Er nimmt sich aller Dinge an und verwirft nichts. Er erhellt alles. So ist der Weise
    dem Schwachen ein Lehrer, der Schwache dem Weisen eine Hilfe.
    Wer den Lehrer nicht schätzt und die Hilfe nicht annimmt geht in die Irre
    so klug er auch sein mag.Darin liegt das Geheimnis
    ." Lao -Tse

  16. Das ist es. Und der falsche Weg ist der Weg des Hasses und der Verurteilung derer, die ihrer Befangenheit ebenso ausgeliefert sind wie wir selbst.

    "Bei euch heißt es: ›Liebe deinen Mitmenschen und hasse deinen Feind!‹
    Ich hingegen sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!
    So erst erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn dieser lässt seine Sonne scheinen auf Böse wie auf Gute, und er lässt regnen auf Fromme wie auf Gottlose. Was erwartet ihr für eine Belohnung dafür, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Steuereintreiber, die sonst bloß auf ihren Vorteil aus sind!  Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, was ist daran besonders oder aussergewöhnlich? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen. Ihr jedoch sollt in eurer Liebe vollkommen sein, wie es euer Vater im Himmel ist.«
    Matth. 5. 45

  17. Am 6.1.2022 um 21:59 schrieb Hera Klit:

    1.Die Moralvorstellungen der Menschen ändern sich mit dem Zeitgeist.

    2.Was vor 2000 Jahren mal "Sünde" war, kann durchaus heute erlaubt oder gar gewünscht sein.

    3.Ich glaube, diejenigen, die behaupten, wer sich selbst nicht verurteilt ist ohne Sünde

    liegen gar nicht so falsch.

     

    @Hera Klit, Danke. Du sprichst drei Punkte an zu denen ich noch kurz etwas schreiben möchte:

     

    1.  Moralvorstellungen ändern sich, das ist richtig. Doch Jesus ging es nicht um Moralvorstellungen - es ging ihm überhaupt nicht um Moral, sondern um Existenz und um Existentielles.
     

    2. Sünde ist der Lehre Jesu nach: Unfreiheit, Abhängigkeit, Ausgeliefertsein, Irrtum, Schwäche, Krankheit, Sterblichkeit, Leid, Tod,  etc. Diese Phänomene sind Teil unserer menschlichen Wirklichkeit und insofern sind sie für uns notwendig und höchst relevant. Ohne Sünde keine Erlösung. Das Leben hat uns als Sünder gemacht und insofern muss Sünde in gewisser Weise auch von uns gewollt sein. Oder wie Jesus sagte: "Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken."
     

    3. Dieser Gedanke geht in dieselbe Richtung: Dort wo wir anfangen, Sinn und Bedeutung unserer menschlichen Schwäche und Fehlbarkeit (im Sinne Jesu) zu erkennen, gewinnen sie Notwendigkeit. Der christliche Gedanke der Sündenvergebung beruht darauf, dass jegliche Sünde (fremde wie eigene) einen tiefen Sinn erfahren kann, wodurch allein sie überwunden wird.

     

    Herzlichst Elmar

    • Gefällt mir 1
  18. @Hera Klit deine Geschichte ist interessant und spannend geschrieben und wirkt auf mich sehr authentisch. Wie Carlos schon sagte, handelt es sich bei der von dir erwähnte Jesusgeschichte eigentlich um zwei verschiedene Erzählungen:
     

    Die eine ist die von der Ehebrecherin,  die gegen ihren Willen zu Jesus gebracht wurde,  damit er sie verurteilen sollte. Hier konfrontiert Jesus die Ankläger mit ihrer eigenen menschlichen Schwäche indem er ihnen sagt:"Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie". Daraufhin verläuft sich die Gruppe der Ankläger. Dieser Frau sagt Jesus am Ende nicht, dass ihr vergeben sei, sondern, dass er sie nicht verurteilen werde, da auch ihre Ankläger dies nicht getan hätten. Er sagt ihr: "Geh nun und sündige hinfort nicht mehr."  Er behandelt sie als jemanden, der unter dem jüdischen Gesetz steht.

    Ganz anders äußert er sich gegenüber der Sünderin (vermutlich eine Prostituierte), die aus  eigenem inneren Bedürfnis den Kontakt zu Jesus sucht. Während einer Einladung Jesu bei einem Pharisäer dringt sie als  unerwünschte Person ein und salbt Jesus weinend die Füße. Der Gastgeber ist fassungslos doch Jesus lässt die Frau gewähren - dann stellt er seinem Gastgeber eine allegorische Frage. Aus der Antwort des Pharisäers leitet er die Vergebung der Sünden dieser Frau ab.

    In beiden Geschichten wird deutlich, dass es unsere innere Haltung gegenüber menschlicher Fehlbarkeit und Schwäche ist, die uns schuldig oder unschuldig macht - ganz unabhängig von der Art des Vergehens. Als Sünde bezeichnet Jesus jede Form von menschlicher Schwäche, der wir uns nicht entziehen können, der wir ausgeliefert sind, weil sie einen wesentlichen Teil unseres Menschseins ausmacht. Seiner Lehre nach kommt der menschlichen Fehlbarkeit und Schwäche damit eine grundlegende Bedeutung zu. Sein Credo: Angesichts unseres Ausgeliefertseins in diese Welt,  angesichts unserer menschlichhen Schwäche und Fehlbarkeit, angesichts von Leid und Tod sollen wir zu einem tiefen Bedauern unseres Zustandes kommen. Damit weist Jesus einen Weg, durch den unser Bedauern zu einem Bedauern durch Gott wird. Diesen Weg beschreiten bedeutet, dass wir die einzig sinnvolle Konsequenz aus unserer eigenen Schwäche und Befangenheit ziehen, nämlich niemanden zu verurteilen, d. h. barmherzig mit den Schwächen und Irrtümern unserer Mitmenschen zu verfahren, da diese ja ihrem Dasein ebenso ausgeliefert sind wie wir selbst. Allein die Annahme dieser inneren Haltung ist die Grundlage der christlichen Theologie der Sündenvergebung.

     

    Herzlichst Elmar

    • Gefällt mir 1
    • Danke 1
  19. Wie ein Baum der seine Zeiten kennt,
    will ich Blatt um Blatt beschreiben,
    und was unerkannt mich von dir trennt,
    will und kann in dir nicht bleiben.

    Refrain:

    Lass dein grünes Holz mir Zeichen sein
    in den kalten, kahlen Zeiten,
    bis mich neu erweckt der Sonne Schein,
    und sich öffnen helle Weiten.

     

    Wie der Wind, der nicht zu fassen ist,
    weht dein Geist mir ins Gemüte,
    offenbart mir alle arge List,
    die du deckst in deiner Güte.
     

    Refrain:

    Lass dein grünes Holz mir Zeichen sein
    in den kalten, kahlen Zeiten,
    bis mich neu erweckt der Sonne Schein,
    und sich öffnen helle Weiten.

     

    Komm und mach mich meiner selbst bewusst,
    dass ich neu geboren werde
    und die Pforten, die du auf mir tust,
    offen stehen wenn ich sterbe.

     

    Refrain:

    Lass dein grünes Holz mir Zeichen sein
    in den kalten, kahlen Zeiten,
    bis mich neu erweckt der Sonne Schein,
    und sich öffnen helle Weiten.

     

    Wie die Erde alles Leben schafft,
    mach auch mich zu gutem Lande,
    damit aufersteht in deiner Kraft,
    was hier fällt in Schimpf und Schande.

     

    Refrain:

    Lass dein grünes Holz mir Zeichen sein
    in den kalten, kahlen Zeiten,
    bis mich neu erweckt der Sonne Schein,
    und sich öffnen helle Weiten.

     

    Lass mich fallen in der Zuversicht,
    dass solches Sterben Sinn erfährt.
    Alles Dunkle strebt empor zum Licht,
    das sich von der Sonne nährt.
     

    Refrain:

    Lass dein grünes Holz mir Zeichen sein
    in den kalten, kahlen Zeiten,
    bis mich neu erweckt der Sonne Schein,
    und sich öffnen helle Weiten.

    • Gefällt mir 2
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.