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nadir

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Alle erstellten Inhalte von nadir

  1. Ich schwanke noch, meinst du nun die Liebe, oder den Schlaf? Oder spielst du bewusst mit beiden Bedeutungsebenen? L.G Patrick
  2. 1. den rachen strömt die bitternacht hellsinn in die dunkelvene die große nacht rollt an schneefallkälte pocht im lidgewebe und die sterne leuchten einen niemandshimmel ins geäst der welt. 2. die ewigkeit verstaubt in den regalgehirnen der mond aber, blume, pflückt dich hinauf
  3. nadir

    vierzeiler

    Danke Walther und Danke perry. Eine Sache: das Wort "verammeln" kenn ich aus dem Umgangsprachlichen. Verammel die Fenster, was so viel heißt wie: schließe die Fenster, oder drastischer: vernagel sie. L.G Patrick
  4. nadir

    vierzeiler

    1. wir sind uns regal hier bis in das wort rinne geht unser skalpell vor überfülle, lichtscheu, licht. 2. formzwang. exhibitionismus der ordnung, im park fliegt ein baum auf, holz, steigend merkmal: opposition. 3. verrammel die kopfkost. in's goldne gelöck hier begleitet kein wort mehr apollo. sieh nur? still. 4. verbrüderte mathematik. blume. entglitt der welt und rutscht auf augenwasser in' herz ab. widerspruch: tod. table /table
  5. nadir

    die Bestätigung

    Sie hatte gar nicht geschrien, dachte er. Sie hat gar keinen Mucks von sich gegeben, sie hat ja nur geschaut. Er wälzte sich im Bett auf die Seite, in seiner Kleidung, denn er hatte sie nicht ablegen wollen als er zu Bett ging, da er unruhig war und vielleicht noch vor die Tür treten wollte. Nur geschaut, mit diesen großen, leeren Augen, ausdruckslosen Augen, großen ausdruckslosen Augen. Wenn sie wenigstens geschaut hätte, wie man eine Spinne anschaut, die im Tührrahmen hängt, ja, das wäre ein Blick, ein richtiger, ein hasserfüllter Blick, als sei die Spinne schuldig, einfach weil sie da hängt, ja, einfach weil sie da hinge, wäre sie schuldig, die Spinne! Aber sie hat bloß geschaut, mit großen, leeren Augen geschaut und sich gar nicht gewehrt, nein sie hatte sich gar nicht gewehrt, dabei hätte sie sich doch wehren müssen, wenigstens ein bischen, wenigstens zu Anfang. Dann hätte sie schnell gemerkt, dass sie schwächer ist, aber sie hätte sich gewehrt, hätte mir gesagt, was für eine schändliche Tat ich begehe, was für ein Mensch ich bin, das hätte sie mir gesagt. Jetzt weiß ich gar nicht, was für ein Mensch ich bin, jetzt weiß ich ja gar nicht, was ich getan habe. Er wälzte sich im Bett auf. Ich will es wieder tun, dachte er, härter diesmal, unbamherziger, ja, ich werde sie schon dazu bringen, dass sie sich wehrt, dass sie mich anschaut wie ein Insekt, wie eine Spinne, die im Türrahmen hängt. Er zog seine Schuhe an und trat auf die Straße vor das Nachbarhaus. Er klingelte. Als sie ihm die Tür öffnete, standen sich die beiden eine Weile gegenüber, da lächelte sie und flüsterte: "ich vergebe dir". Er aber drehte auf dem Absatz um und weinte bitterlich.
  6. nadir

    von den Verächtern des Autors

    Hi Perry Der Titel soll den Wink geben, in welche Richtung der Text verstanden werden kann. In Nietzsches "Also sprach Zarathustra" gib es eine berühmte Rede, die mit "von den Verächtern des Leibes" überschrieben ist. In dieser Rede stellt N. die provokante These auf, dass der Geist nicht mehr sei, als sozusagen ein Dublikationsfehler des Leibes, in dem sich die körperlichen Triebe, Instinkte und Hemmungen verzehrt widerspiegeln, um der leiblichen Erhaltung willen. Daraus wäre zu schließen, dass der Subjektglaube, d.h. der Glaube an die Eigendynamik des Geistes im Wesentlichen ein Irrtum ist, das Motiv unser Handlungen sind Körperaffekte und die hinterhergeschobenen Subjekt-Motive (der Wille z.b. ) Erfindungen des Geistes um zu begreifen, warum er handelt. Unter diesem Gesichtspunkt sollte der Text vertstanden werden, der mit diesen Gedanken spielt und sie auch auf die Ebene der Literatur anzuwenden sucht, ein wenig anders, aber doch sehr ähnlich. Mehr verrrate ich nicht L.G und danke fürs Interesse Patrick
  7. nadir

    von den Verächtern des Autors

    Die Wahrheit ist der Irrtum der Klugen, denn sie schmeckt fad. Wenn ich zb. hier, auf offener Straße, eine Pistole zücken würde und zb. diesen dort über den Haufen schöße, so geschähe es bloß deshalb, weil der Autor entschied, dass es interessanter sei, wenn ich diesen dort über den Haufen schöße, als wenn ich strickend im Caffee säße. Das ich aber darüber nachdenken muss, was ich tue, täte, oder tuen sollte, ist wieder nur eine Marotte des Autors, der, und das beweise ich ja offensichtlich, lieber die Zeit damit zubringt, mich über ihn nachdenken zu lassen, als einen Kriminalroman zu schreiben. In dem müsste ich ja jm. über den Haufen schießen und könnte es nicht beim Nachdenken darüber belassen. Das ist seltsam, denn würde der Autor tatsächlich darüber nachdenken einen anderen Menschen über den Haufen zu schießen, so schriebe er es sicher nicht, denn er hätte Angst sich zu verraten. Wenn ich nun aber darüber nachdenke, jm. über den Haufen zu schießen, so nur deshalb, weil der Autor darüber nachdenkt. Und das, meine Damen und Herren, nennt man Dialektik! Ich bin in meinen Taten und Untaten nur das alles, was der Autor verbirgt. Ja, die Figur ist der heimlichste Traum und Alptraum des Autors, hinter ihr verbirgt er sich und will gleichzeitig in ihr entdeckt werden. Wo ich irre, soll er recht behalten und wo ich recht behalte, soll ich ihm zum verwechseln ähnlich sehen. Beobachten sie nur, meine Damen und Herren, mit welcher Hingabe ich eine Tasse Kaffee zu trinken weiß, wen kennen sie, der so einen Kaffe zu trinken wüsste? Und während ich mir Tasse um Tasse dieses Gesöffs hinter die Binde kippe, beweist das äußerst zu schätzende Talent damit, welch einen Sinn für die Sinnlichkeit es besitzt. Ja, solche Texte sind Finger, Zeigefinger allesamt, der Autor alleine ist mein Motiv und ihr, in eurem Unwissen, seit die Freiheit desselben. Aber wer weiß schon, was ich meine, wenn ich "der Autor" sage.
  8. nadir

    Adieu

    die nacht gesoffen. du der bindestrich zwischen mir und dem morgen madame; als pause bist du die schönste aller lettern wir zitieren einander mit überschlagenen zungen und schieben sie tiefer in den unerbittlich kalten rachen zurück wir winken und warten adieu - adieu
  9. Hi perry Jau, klar, aber es geht hier weniger um die Aussage, als darum, dass die Sprache von einer visuellen Logik geoordnet wird, also die Quintessenz der konkreten Poesie auf den Punkt bringt, ohne es zu verraten Aber man muss schon Interesse an solchen Spielen haben, sonst lässt es einen wohl kalt. Danke für dein Interesse L.G dir Patrick
  10. neee perry... überfordert steht er über fordert steht er über dem Wort "fordert" steht das Wort "er" hintergangen da hinter gangen da hinter dem Wort "gangen" steht das Wort "da" überfordert steht er hintergangen da
  11. nadir

    Auf der Liebesleiter

    Also, dass ist jetzt auch nicht das gelbe vom Ei, aber nur mal als Idee. Musst ja nichts übernehmen hoffnungsvoll und liebestrunken zündete der liebe Funken kräftig schnell ist das entfachen besser könnt es Gott nicht machen Und mein herz entzündete an deinem sodass die unseren sich einen und auf der schönen Liebesleiter dreht die Welt sich nicht mehr weiter
  12. nadir

    Auf der Liebesleiter

    Hallöle Ich finde die doppelten Wiederholungen, tun dem Gedicht nich gut. Zweimal "liebes" und "einander" wirkt auf so engem Raum und dann noch als Reim etwas zu unbeholfen, als sei dir kein anderer Reim eingefallen. Aber ich denke, du wolltest das so? Und bei anderen scheint es ja angrkommen zu sein L.G Patrick
  13. nadir

    visuelles Drama

    über er ........fordert steht hinter da gangen.
  14. Ich weiß nicht obs hier hin gehört, aber "kein fehler im System" arbeitet einfach damit, dass der Duplikationsfehler darin besteht, dass das "f" vom "fehler" in jeder Zeile eine Stelle weiterrückt, bis dieses wieder an der richtigen Stelle steht. Ganz einfach also, wie als hättest du einen Drucker und du willst natürlich das er genau dupliziert, aber er verschiebt einiges vom Bild und irgendwann ergibt sich durch das verschieben wieder das originale Bild. L.G Patrick
  15. hi lichtsammlerin. Das ist eine Schachpartie, die (fast) gelungen ist. Zieht man die schwarze Dame auf F3 hat man ein Schach-Matt. Daher ists nur fast gelungen Geld?? Huppsie, das ist aber beinahe witzig, ich entferne es trotzdem L.g Patrick Oh achso: "kein Fehler im System" von Eugen Gomringer arbeitet damit das dass was da steht, offensichtlich nicht der Fall ist. Es ist ein Fehler im System, der einer bestimmten kürzungslogik folgt um sich am Ende selbst zu beheben und wieder die Worte: "kein Fehler im System" zu ergeben. War da jetzt also ein Fehler drin?
  16. nadir

    fast gelungenes gedicht

    w. Feld s. Feld w. Feld w. König w. Feld s. Feld w. Feld w. Turm s. Feld w. Bauer w. Bauer w. Feld w. Dame w. Bauer s. Feld w. Feld w. Feld s. Feld w. Feld s. Feld w. Feld s. Feld w. Feld w. Bauer s. Feld w. Feld s. Feld w. Feld s. Feld. s. Dame s. Feld w. Feld w. Feld w Springer w. Feld w. Bauer s. Bauer s. Feld s. Läufer s. Springer s. Feld. s. Bauer w. Läufer s. Bauer s. Feld w. Feld s. Feld w. Feld w. Turm s. Feld s. Bauer s. Feld w. Feld s. Feld s. Bauer s. Bauer s. Feld s. Turm s. Feld s. König s. Feld s. Turm. s. Feld w. Feld s. Dame ziehen.
  17. Hallo cheti Ja, vielleicht das "sagt es auf" variieren. "brüllt es hinaus" "lallt es auf" und so weiter. Ich denk noch drüber nach. Vielen Dank für die konstruktive Rückmeldung. L.G Patrick
  18. nadir

    Heimatlos

    Auch dir ein freundliches Hallo, perry. Nun unsere Schreibstile gehen ja weit auseinander, das taten sie schon immer, ich denke das die Zeilen durchaus ihren Reiz besitzen, daher belass ich es dabei L.G Patricl
  19. nadir

    Heimatlos

    Hallöle Lichtsammlerin. Danke für das Lob. Dein Vorschlag ist super, flüsswärts ergibt ja gar keinen Sinn. Ich änder das mal in flussabwärts. Danke für die coole Kritik L.G Patrick
  20. nadir

    Heimatlos

    Er starb am Wegrand im Winter. Hatte zuvor im Wald sein Lager aufgeschlagen. Bei Nagern, Fischen gewohnt. Im kupfernen Steinkreis mit den Hirschen gespeist. Hinter ihm glühten die Horizonte - der Herbst. - So kamen härtere Tage -; Nächte; über den Wald hin lag ihr silbernes Haar - abweisend, stumm. - überfroren ist er; eine Zeile, Die sich der Winter erfand. Ich trug ihn, den Steifen, zum Boot. flussabwärts stieß ich's. Bis ihn die Ferne verschlang, hinwirft vielleicht an andere Statt; - liedlos - stumm.
  21. Hi Perry Jau, das ist immer das Problem mit solchen Texten, aber wie soll man es auch anders darstellen, bricht man früher ab, zündet die Pointe nicht, zieht man's länger durch, langweilt sich der Leser. Das mit der 24 Stunden Regel, hab ich glatt vergessen. Tschuldige, kommt nicht nochmal vor. L.G dir Patrick
  22. Das Problem ist das "jetzt". Wenn du einmal "jetzt" benutzt, bezieht sich jedes weitere "jetzt" auf den selben Zeitpunkt. Deswegen musst du in den ersten Zeilen von seinem Tod sprechen. Vielleicht könntest du so etwas schreiben wie: "Du warst nie vergesslich doch jetzt erinnerst du dich nicht" Dann hättest du nämlich in den ersten beiden Bildern eher das Gefühl geweckt, es handele sich um Alzheimer, oder eine ähnliche Erkrankung und die "Pointe" säße besser. Ich würde aber auf jeden Fall das "und" streichen und durch ein "doch" ersetzen. Macht einfach mehr Sinn, denke ich. L.G Patrick
  23. Hi Tymian Deine Worte reichen mir völlig aus Danke dass du deinen Eindruck hiergelassen hast. L.G Patrick
  24. Rauhnachtgedanken. Der Raum atmet Schlaf. Die Pupille schluckt Nacht wie einen Strom dunklen Verlangens. Vor dem Spiegel fließt das Gesicht meiner Eltern zu etwas Fremden zusammen, das mich anstarrt, wie die Natter vorm Biss. Ich stoße mein Gesicht ab wie eine Krankheit und trete nur mit den Füßen bekleidet in den gewölbten Nachtraum hinaus. Alle Menschen in meinem Kopf sind wie Embryonen gerollt um den Leib ihres Kindes, das oft sehr klein ist und bedeutungslos. Meine Sprache ist immer kurz vor der Ankunft. Manchmal wird einem Wort so wenig Raum geliehen, das es nie aus der Zeit fällt. Andere brechen wie Glas auf der Zunge und du schluckst dein eigenes Blut. Immer steht einer in meinem Schatten, dessen Bewegung ich zeige - ich bin eine Hülle die gefüllt wird von Gesten, die mir widerraten. Meine Gedanken sind grobe Balken, denen ein Auge aufgesteckt ist. Viel Splitter Angst laufen zusammen und fügen die Wirklichkeit zu gewohnter Struktur, die brüchig ist und rauhe Ränder hat. Knote dein Haar in die Wipfel und dein Körper gestaltet den Raum wie die Angst ein langes Gespräch. Dann aber falle ich und ich spüre den Frost wie eine Haut die sich spannt gegen die Gewohnheit des Herzschlags. Wie ein Ball hüpfe ich die Stufen der Nacht hinab. Sie sind Grau und voller Kanten. Am Ende die Sonne, die hell ist und warm. Weil es nie ein Ganzes gab...
  25. nadir

    der ewigkeit entronnen

    gedicht bei nacht tappt umher : ist da wer? kommt einer sagt es auf: tappt umher ist da wer? kommt einer sagt es auf. kommt einer sagt es auf: tappt umher ist da wer? kommt einer sagt es auf. kommt einer sagt es auf. kommt einer sagt es auf: tappt umher ist da wer? kommt einer sagt es auf. kommt einer sagt es auf. kommt einer sagt es auf. kommt einer sagt es auf: tappt umher ist da wer? kommt einer sagt es auf kommt einer sagt es auf kommt einer sagt es auf kommt einer sagt es auf. kommt einer sagt es auf: tappt umher ist da wer? kommt einer kann nicht lesen... man...das wär ein gedicht gewesen...
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