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Joshua Coan

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Beiträge erstellt von Joshua Coan

  1. Mir ist als wäre ich tot

    Denn lebend die Leere, ist kaum zu ertragen

    Blickt in die Gesichter meiner Kameraden

    Mehr werden sie, euch auch nicht sagen

     

    Ein halbes Jahr schon auf Reisen

    Durch unvorstellbar öde Weiten

    Ich warte und zerstarre die Uhr

    Sich zu langweilen liegt in unserer Natur

     

    Was soll ich eingesperrt groß tun?

    Außer mich, um mich selber drehen

    Milch sich zu Kugeln formen sehen

    Und Kopfüber an der Decke zu gehen

     

    Jeden Tag sitz ich vor dem Fenster

    Vor müden Augen tanzen Gespenster

    Meine tote Verwandtschaft da draußen lacht

    Der Witz sei wohl für mich gedacht

     

    Starre mit Fragen die Wände an

    Haben nichts mir zu sagen

    Nur im weißen Stahl, da spiegelt sich

    Mein trüber Blick, mein gealtertes ich

     

    Ich zähl die Haare auf meinem Arm... zum zweiten Mal

    Die Seufzer dauern weiter an

    Ich kann klagen, fluchen, motzen

    Aber am Ende nur wieder, Stunden in die Schwärze glotzen

     

    Wir bringen das Leben, mit unserem Schiff, auf den roten Planeten

    Aber es sollte nicht sein...

    Im toten Winkel schlug ein, ein Stein

     

    Riss ein Loch in den stählernen Bauch

    Die Blase ist geplatzt, die Luft verhaucht

    Zu Eis gefroren der Menschheitstraum

    Wir landen nicht, uns nimmt das Licht

    Verglüht als Sternschnuppen, in seinem Himmel klar

     

    Nur schade das es keiner sah

  2. Die Kunst des Lebens besteht darin, in den negativen Phasen und schlechten Zeiten, nichts anzustellen,

    was einem später noch mehr Leid oder Schaden verursachen könnte. Also im Auge des Sturms stehen

    zu können und diesen als stiller Betrachter beobachten, distanziert, so gar von dem eigenen Befinden,

    so Erkenntnisse und Einsichten gewinnen, das Leben für sich und die Menschen um einen herum

    angenehm und inspirierend zu gestalten.

     

    …...nur so ein Gedanke heute Morgen.

     

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  3. Mit nur einem Atemzug, behüte dein Leben in der Lunge

    Hinab in die Untiefen, verborgenes im Grab der See

    So tief musst du tauchen, wo Wahrheit versunken

    Stets bis zum Grunde

    Wo sie liegt, als tonnenschwerer Stein

     

    Gar übermenschlich muss man sein

    Weisheit und Wissen sammeln wie Scherben

    Und ein lidloses Auge, dass dritte auf der Stirn

    So heb ihn auf, den Stein

    Hinauf mit ihm, auf deinem Rücken

    Werden deine Kräfte, vorher versiegen

    So sollst du besser für immer, unten mit ihm liegen

     

    Gar ein närrischer Tor musst du sein!

    Nicht mehr bei Verstand, was wahr ist auszusprechen

    Trägst diesen Stein an Land, den Gipfel im Blick

    Den ganzen Berg, quälst du dich mit ihm hinauf

    Du bist nicht zu beneiden, aber zu bedauern

    Diese Aufgabe fordert dein Leben

    Willst du es für die Wahrheit geben?

     

    Dort oben, ihn vor Gottes Füße geworfen

    Zorngeladen, nach Beachtung schreien

    Nimm es mit dem Donner auf

    Zeige ihm die Namen, unzählige die darauf gemeißelt sind

    Unschuldige waren es, wahre Helden und reine Seelen

    Befiel diesem Gott, heb auf den Stein!

    Setz ihn in den Himmel!

    Auf das er wie die Sonne, hell im Lichte, aller Namen scheint

     

    Sehet auf, ihr Sterblichen!

    Bis zum Gott trug ich, eure Besten rauf!

    Ehret sie, folgt der Sonne lauf!

    Betet

    Das dieser Stein, nie mehr fällt vom Himmel

    Begleitet vom Lachen, eines höhnenden Gottes

    Der euch und eure Besten verspottet

  4. Tausend und eine Nacht ist es her

    Nur einmal ich dich sah

    Und dann nie mehr

    Meine Diener schickte ich aus

    Dein Gesicht zu suchen

    Keiner brachte dich nach Haus

    Warst du nur mein Wüstentraum?

     

    Am Abend warte ich auf dich

    Und mein Tiger ruht neben mir

    In jeder klaren Wüstennacht

    Verzehre ich mich nach dir

    Unter all den tausend Lichtern

    Sehe ich nur dich im finstern

     

    Mein geliebter Stern

    Nach dir hab ich ihn benannt

    Im Lichtkleid hellsten gewand

    Und neben ihm mein Sichelmond

    Wächst nur halb, wird niemals ganz

     

    So träumt mein Tiger mit mir

    Von einer Liebsten in fernem Land

    Das so weit liegt wie der Himmel

    Doch im Traum bist du hier

    Und am Morgen wieder fort

    So schlaf ich dann

    Bis zum nächsten Sonnenuntergang

    • Schön 1
  5. Die Seele scheint mir aus den Augen

    Brennt Bedeutung in die Dinge mit dem Blick

    Das Gehirn ist eine Sonne

    Und mit Licht die Zunge Gedanken spricht

     

    Augenlos liegt der Körper am Boden

    Bedeutungslos und gleich in der Dunkelheit

    Der Stern ist kalt und erloschen

    Gedanken und Leib, in Finsternis entzweit

    • Schön 1
  6. Pelikan

    Fort von zuhaus, zur See hinaus

    Setz Segel ohne zu Überlegen

    Wohin der Wind mich treibt

    Schau nie zurück, kein Abschiedsblick

     

    Sonne und Salz prägen die Haut

    Braun gebrannt und zäh und rau

    So die Seele wird wie Leder

    Vom Himmel fällt ne´ weiße Feder

    Auf meinen Strohhut steck sie fest

     

    Die See... sie hat mich ausgespuckt

    Wo ich bin, will ich nicht wissen

    Was ich war, ich hab´s vergessen

    Nur Lumpen trag ich noch mit mir

    Kein Sehnen, keine Tränen

    Mein Traum der blieb zurück in ihr

     

    Am Gestade was muss ich sehen

    Ein Pelikan will Fischen gehen

    Füllt seinen Beutel mit frischen Fisch

    Ich fang dich ein, so voll mein Tisch

    Fand Golduhren und Perlenketten nur in seiner Tasche

    Und eine garstige kleine Krabbe

     

    Gestrandet werd ich vergehen

    So will es das Schicksal eben

    Erbarmungslos frei

    Das war ein Leben!

  7.  

    „Er liebt mich, er liebt mich nicht“

    Zupft sie sich, die Brauen im Gesicht

     

    Nie schenkt er ihr Rosen, der will nicht liebkosen

    Immer bringt er Wicken

    Aber nie sieht er sie nicken

     

    Veilchen die Schmeicheln

    Nicht sanft will er sie streicheln

    Wieder kauft er nur Wicken

    Sie dankt ihm und fährt fort zu stricken

     

    Von Nelken und Narzissen

    Will er rein gar nichts wissen

    Ihre Wohnung schon voll mit Wicken

    Und immer noch bleibt es bei Lächeln und Blicken

     

    Keine Tulpen aus Amsterdam

    Damit fängt er erst gar nicht an

    Was ist so falsch an seinen Wicken

    Und wieder kann er sich den Abend knicken

     

    Roter Mohn, ja der wächst schon

    Davon hat er aber nicht viel

    Sein Glück verspricht er sich von Wicken

    Doch sie macht ihm dafür nur zicken

     

    Resigniert erkennt er sodann

    An diesem dummen Spruch ist gar nichts dran

    Sie hat´s einfach nicht kapiert

     

    Dankt ihm sehr für all die Blumen, er seufzt auf frustriert,

    trottet heim und onaniert

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    • Schön 2
  8.  

     

    Tropf... Tropf...

    Nur das Tropfen feuchter Wände

    Und ein Keuchen in der Schwärze

    Einst trug sie ihr verbliebenes Kind hinunter

    Zog es auf mit Asseln und Schaben

    Und gab ihm keinen Namen

    Und als sie ging, blieb zurück

    Eine alte Knochenkette

    Und die Erinnerung an sie

    Die Sonne ist ihm fremd

    Kennt nur die Nacht

    Und kalten Stein

    Schlägt Formen hinein

    Die er damals fühlte bei der Mutter

    Zähne beißen auf Stein

    Nägel aus den Fingern gebrochen

    In den Schächten hört man ihn schreien

     

    Ich suchte nur Silber unter Tage

    Und folgte dem fahlen Laternenschein

    Immer tiefer in den Schlund hinein

    Da trat ich auf eine Kette

    Ein Stück Kieferknochen an sie gebunden

    Was für ein makabrer Fund...

    Und dann fand ich den Schrecken in einer Ecke

    Schädel und Gerippe

    Gewickelt wie Puppen, von den Wänden hangen

    Und als ich mich umdrehte

    Stand er da

    Tropf... Tropf...

    Da lieg ich sterbend in der Finsternis

    Mit einem Genickbiss

    Und das Keuchen

    Langsam entfernt es sich

  9. Thron im Nebel

     

    Zu meinem König sehe ich auf

    Nur die Sonne steht noch höher

    Auf dem Gipfel ist sein Thron

    Kehrt zu Erden er nie wieder

     

    Die Zeit hat ihn verlassen

    Da oben ruht er still

    Spricht kein Wort der Klage

    Wie das Eis, so sein Gefühl

     

    Ich will ihn besuchen

    Und fragen wie´s ihm geht

    So hoch oben im Nebel

    Wo sonst keiner bei ihm steht

     

    Wie ist mir der Weg so schwer

    Die Luft sie friert in meiner Lunge

    Die Finger taub und blau

    Tag für Tag ich mehr verstumme

     

    Nachts lieg ich im Eise

    Der Wind ist ein brutaler Feind

    Brüllt ins Ohr, wird niemals heißer

    Erinnert mich an das, was dort oben ich verlor

     

    Manch einer muss hoch hinaus

    Der Mensch will alles sehen

    Den Weg den ich begonnen

    Werde ich zu Ende gehen

     

    So endet er bald, die Spitze in Sicht

    Mich lässt jede Reue kalt

    Zeh und Finger gab ich schon her

    Nur ein Zittern, keine Gefühle mehr

     

    So knie ich erneut vor dir

    Stumm und kalt blickst du auf mich nieder

    König des Berges, im weißen Gewand

    Auch wenn´s dich nicht freut, ich sah dich wieder

     

    Eis im Blut, gefroren ist dein Herz

    Tot bist du, für jeden Schmerz

    Die Tränen frieren mir, starr bleibt dein Gesicht

    Bin müde sehr, will nicht mehr heim

    So wird es das Beste sein

    Zu deinen Füßen falle ich

    Und bleibe liegen

  10. Der Kopf verwirrt im Sinnesrausch, taucht der Geist zu tief im Wahn

    Mit Bitterkeit die Lippen spüre ich, den Kuss der die Kehle schnürt

    Unter ihnen will ich ruhen, mein Leib sehnt sich nach Dunkelheit

    Im Schlaf ihr Duft, mich sanft zudeckt, fällt lautlos wie ein Traum

    Gestillt mein Herz wacht nicht mehr auf

  11. Stein wird Luft und ich schwebe

    Tanze mit den Wolken

    Das Leben ist schön

    Nur fliegen ist schöner

     

    Mein Herz ist eine Sonne

    Damit sie scheint, muss sie verbrennen

    Mit all meinen Träumen, in ihr gefangen

    In meinem Lebenstempel

     

    Hinter den Stäben die eine Welt

    In meinem Kopf die andere

    Und das Licht fällt hinein

    Wohin sie mich bringen

    Die Sonne scheint immer

     

    Der Brunnen ist versiegt

    Doch atme ich noch

    Mit trockenen Lippen

    Und der Wüste in den Taschen

    Zum Leben ist es zu spät

    Und es wird finster

    Sand über mir, mein Wille darunter

    Träume in der Sonne

    Und wache bei den Sternen auf

  12.  

    Hilf dir selber, höre ich

    Aber ich schaffe es nicht

    Ich falle, aus Sturmwolken angeschossen

    Durch die Brust ins Herz getroffen

    Blei vergiftet mich

    Hinab ins Meer stürze ich

    Kaltes Blut mit Salz vermischt

    Wo sind meine Gedanken heut...

    Von Wellen erschlagen

    Sie machen mich verrückt

    Taufen mich im Unglück

    Ich wollte nur einmal das Meer sehen

    Niemals darin untergehen

    Und wo warst du...

    Als ich dein Licht im Sturme brauchte?

    War nur zum Sterben dir genug

    Im Rücken steckt dein Messer

    Hast du es geschliffen gut

    Und mit Gallensaft poliert

    Bitter gemacht hast du mein Blut

    Nie mehr werd ich Flüchen lauschen

    Von denen die sie als Gebet verkaufen

    Nur Seemannsgarn gesponnen diese Welt

    Für die keine salzige Träne mir fällt

    Du wirst mich vergessen...

    Für mich bleibt kein Sieg

    Nie mehr mit den Flügeln schlagen

    So wie der Albatros fliegt

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    • Traurig 1
  13. 13

     

    Ich hoffe auf kein Wiedersehen

    Nicht ohne Grund will ich vergessen

    Ich geh schon mal vor

    Ohne Gepäck, ohne Schuh

    Ohne Sorgenlast

    Denn alles was ich sah

    Wird mir irgendwann folgen

    Das Gedächtnis ist ein schwerer Brocken

    Erinnerung trägt Kerben im Stein

    Kreuze, Striche, abgezählte Tage

    Niemals geschah etwas

    Bald geschieht alles

    Und endgültig

    Es war ein Versuch, mehr nicht

    Keiner auf dem ich mit dem Finger zeige

    Niemand der Antworten braucht

    Auf Fragen die ich nicht zu stellen wage

    Was bleibt, sind eure Gedanken

    Und die Asche meiner Knochen

    In des Windes Hand

    Der See versprochen

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