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Vincent Fürst

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Beiträge erstellt von Vincent Fürst

  1. Pfützentraum

     

    In eine Regenbogenpfütze in Beton

    hat sich im vollen Rund der Mond geschmissen;

    von daher glimmt er nun beflissen

    wie ein vom Tisch gerollter Spieljeton

    und gibt dem Fleckchen etwas Hehres:

    Dem Pfützelchen den Stolz des Meeres.

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  2. Liebe beide,

     

    danke euch für die Rückmeldung, beide so wertvoll und stimmig, @Anonyma trifft mit jedem Wort einen Sinn, der jedenfalls im Text schwebt und schlüsselt hier so akribisch auf, dass man sich fast ein wenig entblößt fühlen mag, @gummibaum findet ein Gegenüber, dass sich wohl zu ungenügend in den Worten verbirgt!

    Geadelt wird der Text durch eure sorgfältige Beschäftigung jedenfalls, ich danke euch!

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  3. Fehler

     

    In die verschwiegenen Wasser eines leisen Teichs

    glitt ich bald tageweise, Bruder träger Tropfen Taus,

    bis einmal du das Schienbein scharf gestreift

    schneidenschuppiges Fischlein,

    deine Flossen

    ritzten nur, wo Säulenknochen liefen –

    doch niemals wieder schwebte die verflossene Leichte

    dorthin, wo nun Besorgnis ölig treibt.

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  4. Lieber Gutmensch,

     

    was für prägnante Zeilen – für meinen Geschmack genau die richtige Balance von Bildern und offenen Worten! Besonders gefällt mir, wie du die inhaltlich ausgedrückte Inkompatibilität in den unreinen Reimen der zweiten und dritten Strophe Gestalt gewinnen lässt – auch als Kontrast zum Imaginationsraum der ersten. Die Mathematik der abnehmenden Verszahl tut das Übrige zur Gesatmstimmung.

     

    Danke dir für diese Lektüre!

     

    Vincent

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  5. Frühblüher

     

    Wo nehm ich her die Krokusse und

    all die frühen Zier-Narzissen und

    taktile Glocken späten Schnees,

    wenn karge, abgefeimte Quarzquadranten

    die Grenzen aller Wege werden

    und jene Wege selbst die Betten

    allen Denkens.

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  6. Lieber @Cheti, liebe @Sonja Pistracher,

     

    danke euch, danke für die aufmerksame Lektüre!

     

    Die Hinweise nehme ich mit und gern an: Wollen sehen was sich daraus für die Zukunft machen lässt!

    Vorsicht natürlich, wo man Adjektive wegrationalisieren könnte, die mehr Deutung tragen als nur zu beschreiben oder gerade in der Konsonantenlautung das Folgende kontrastieren – beim Hebungsprall gilt dasselbe.

     

    Auf bald schon und nochmals Dank euch

     

    Vincent

  7. Regenbogen

     

    Die feisten Kinder spielen mit bunten, plumpen Steinen,

    Geschenke eines jovialen Menschengotts.

    Ein Regenbogen blinkt im Ablauf eines Schotts

    und Rostcontainer balancieren auf dünnen Beinen.

     

    Ein Rosskastanienbaum erstirbt mit letztem Ächzen.

    Ein Fetzen roten Buntpapiers klebt am Asphalt.

    Die Bücher rufen schwarz das Ende aus, schon bald

    surrt nur mehr ewiges, gedämpftes Lüfterkrächzen.

     

    Die Kompanie von Flaschen klirrt in einer Tasche,

    in anderen reibt karger Stoff auf kargem Stoff,

    wenn müde Augen durch das Leuchtend-Neue jagen.

     

    Die Alten fluchen über Morgen, eine rasche,

    verrauchte Abenddämmerung geht endlich schroff

    und triumphal beginnt die schwache Nacht zu tagen.

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  8. Die Knochen

     

    Wie abgenagt und allem überlassen

    in weichem Bogen, der betrogen bricht,

    erwachsen Rippen, die nicht länger fassen

    durch weißes, warmes, aber leeres Licht.

     

    Sie ragen noch in kalter Wohnung Streben –

    Erinnerung in einem fahlen Mond –

    bis Wärter dem Gehege neues Geben,

    ein neues Leben, das sich zwanghaft schont.

     

    Am Tag vermisst man zwischen allen Stimmen

    nicht eine, die sich wider Schicksal stemmt.

    Die es erraten, sind die Immerschlimmen

    und sie behaupten, der Geruch sei fremd.

     

    Replik an R.M.R.

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  9. Lieber @Freiform, liebe @Darkjuls,

     

    "bereist gegangen" gefällt mir sehr gut! Allerdings ist im Moment der Rhythmus durchgestyled, da müsste ich also in die "Freiform" gehen – ich denke drüber nach!

     

    Kein gemeinsames Dach (mehr) – so ist es wohl! Aber immerhin: Man hat ja nicht nur einen Freund

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  10. Hallo Gummibaum,

     

    dieses Gedicht habe ich wirklich, wirklich gern gelesen.

    Die wohlgewählte und durchgesetzte Form ist quasi die textgewordene Entsprechung der Plastik, die Verbalisierung des Ausdrucks, den Rodin in die gespannten Gliedern gibt und dann beim "Weltstumpf" schon, hast du mich ganz gehabt. Völlig. Und nicht mehr losgelassen. Und wie die Reime deine Strophen umschließen, während das Denken des Geschöpfs die Welt umspannen, und dann noch die (vielleicht unbeabsichtigte?) Prometheusremineszenz und und und...

     

     

    Danke für die Lektüre!

     

    Vincent

  11. Liebe Darkjuls,

     

    balladesk! Da erhebt sich direkt eine Geschichte vor dem inneren Auge – oder zumindest ein Anfang voller Möglichkeiten.

     

    Die Worte "es sogleich" dürften noch gegeneinander getauscht werden, um den Rhythmus zu halten – hier rutschtst du in den Trochäus ab.

     

    Danke für die Lektüre

     

    Vincent

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  12. Hallo Federtanz,

     

    mehrfach, vielfach gelesen um die Parallelführung ganz auskosten zu können und immer wieder um die neologistischen Blätterworte gestreunt, in denen ein ganzer Kosmos steckt und die allerdings die Lippenküsse abhängen in ihrer Wortgewalt.

     

    Nichtsdestoweniger in den Bann geraten, danke dir dafür!

     

    Vincent

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  13. Liebe Skyler,

     

    der Text lässt mehr offen, als er verrät, bietet mehr Potential, als er durchexerziert und trifft damit genau, was der Gegenstand nach meinem gefühl verlangt – prickelnd!

     

    Danke für die Lektüre!

     

    Vincent

    • Danke 1
  14. Bruch

     

    Als du dann wieder freier warst,

    war ich gegangen.

    Noch nie hat dort ein Dach geschirmt

    und doch: Ich hoffte.

    Und harrte dann im Hagellicht

    vergessener Leuchten.

    Und musste mir versichern, dass

    auch du wohl harrtest.

     

    Dann: Deiner mehr, die dir nicht glichen.

    Sie lauschten mir und später mit mir jedem Hagel nach.

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  15. Liebes Schmuddlkind,

     

    brr, man weiß ja, dass die Tierchen helfen, aber gleich am Bett? Da gehört doch Überwindung dazu.

    Das Gedicht habe ich gern gelesen, nur der Vers "zu dem euren Lohn" stolpert ein bisschen – vielleicht lässt sich da noch etwas vergolden?

     

    Beste Grüße

     

    Vincent

  16. Liebe Darkjuls,

     

    danke, danke für deine Rückmeldung. Ob es den einen Sinn gibt, da bin ich selbst nicht ganz sicher. 

    Das Gefühl, das die Zeilen trägt, ist vor allem das: Was wage bleibt, das ist auch angenehm – als Versuch und Ahnung bin ich gern bereit, alles anzunehmen, ganz besonders deinen Kommentar!

  17. Danke für die Likes und Kommentare, besonders natürlich euch, @Carlos und @LisaN

     

    Es ist natürlich eine vielfältig ausdeutbare Sache... für mich lag in der Geschichte immer schon die Warnung, genau zu prüfen woher die eigene Kraft fließt, ehe man das ein oder andere leichtfertig hinter sich lässt. Nicht selten ist das vorher kompliziert zu durchschauen – vielleicht ist es mir deshalb auch in der verschlungenen Form zugeflossen

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  18. Hallo Sonja,

     

    Zeilen von großer Sprengkraft, wie sich jetzt also gezeigt hat.

    Ich würde mich gern noch einmal ganz intensiv mit der Kohärenz von Inhalt, Intention und Form bei deinem Text auseinandersetzt. Werde mich SPÄTER darum kümmern...

     

    Spaß beiseite: Danke dir für die Lektüre und an alle den Wunsch, die richtigen Dinge jetzt, jetzt, nochmal jetzt zu tun.

    • Danke 1
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