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Beiträge erstellt von Létranger
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Hallo Perry, hallo Sali,
freut mich, dass ihr eure beiden Leseeindrücke hinterlassen habt. Es liegt in der Natur der Sache, die wir gemeinsam betreiben, dass er verschieden ausfällt.
Der Käfer drückt eine gewisse Hilflosigkeit aus. Das gefällt mir. Und ganz praktisch erinnert unsere liebste westliche Entspannungshaltung - halb liegend auf dem Sofa, mich eben sehr an so einen Käfer.
LG Lé.
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im dunklen Fenster
ist nur mein Spiegelbild zu sehen
ein blasses Gesicht
darin dein hoffnungsloser Blick
dein Schweigen
geschlossene Fäuste wie deine
am Ende meiner Armeich seh noch
du knüllst und knitterst dich klein
und wickelst dich ein
in dein Schweigen
du auf dem Sofa
ein Käfer
der auf dem Rücken liegt
und strampelt
oder doch ein unsichtbares Orchester dirigiertich schließe die Augen
will die Verachtung nicht spüren
und dIe Resignationdie Bewegung des Zugs
auf Schienen rasendund da sitzt die Zeit
wie eine ältere Dame
im Sitzplatz gegenüber
lächelt mich mitleidig an- 5
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Hi Sali.
Vielen Dank für die schöne Reise mit der rasenden Salsa-Bahn durchs bunte Salseda-Land.
Im Ernst. Dein Kommentar ist sehr spannend zu lesen, sehr komplex, sehr geistreich. Ich habe es genossen, deinen Reflexionen zu folgen.
Liebe Grüße,
Lé.
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Hallo Letreo,
ja so kanns gehen. Was ein Text nicht alles anregen kann ;-).
Du hast selbstverständlich Recht. Das LI ist hier ein Autor, der die Aufmerksamkeit auf den Text lenken wollte, ganz allgemein gesprochen, und auch konkret.
Gruß Lé.
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Hallo Dionysos,
halt ein, halt ein!
Es ist ja nur ein Text über die Textanalyse. Er lehnt sich an die postmoderne Schule der Textanalyse an, der man zustimmen kann oder nicht.
"Such nicht da hinter dem Text (hinter dem rechten Rand) nach der vom Autor verschlüsselten Botschaft!"
Alternative?
Vielleicht so: Verknüpfe den Text mit anderen Texten und Assoziationen; mache deinen eigenen Text daraus, am besten zusammen mit vielen anderen ;-).
LG Lé.
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wenn du dies liest halt an
mich zu verstehen
nichts spiegelt sich
auf dieser leeren Fläche
tanzt in den Zeichen
sucht die Form
Seele so wenig wie Welt
Wahrheit nicht und
kein Gewand
nicht Maske
Miene
Clownsgesichtwas immer
da ist
ich bin es
nicht
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Hallo Dionysos,
ich lebe ja an sich gerade noch in einer selbst auferlegten "forumsfreien Sommerzeit", bin aber über deinen positiven Kommentar selbstverständlich informiert worden.
Das ungetrübt romantische Liebesbild ist gleichzeitig Stärke und Schwäche dieses Textes. Ich habe mir immer wieder die Freiheit genommen, die romantische Sicht auszudrücken, auch wenn sie nie wirklich der Realität entspricht, und eigentlich nicht der Weiterverbreitung bedürfte ;-).
Ich wünsche dir und euch gute Zeiten,
lG Lé.
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Liebe Nesselrose,
das Wort "Tränenbrot" kannte ich noch nicht, aber das Gefühl, sich als Nichtangehöriger fremd auf einer Trauerfeier zu fühlen, kenne ich sehr gut.
Sehr schön das Spiel mit dem Bild der Pantoffeln.
LG Lé.
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Hello Ferdi,
vielen Dank für den Hinweis. Das ist kaum zu bestreiten ;-).
Gruß Lé.
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Am 25.6.2021 um 12:18 schrieb Claudi:
Hallo Claudi,
Ich respektiere deine Ansichten oder Einschätzungen, teile sie aber eben nicht alle. Das liegt halt auch daran, dass ich den Hexameter hauptsächlich als metrische Form betrachte, nicht mehr, nicht weniger.
Ich teile keine dieser generellen Aussagen darüber, was man im Hexameter besser tut oder nicht tut, egal ob es um Metaphern, oder Gedanken, den Zeitbezug, oder um den heiligen Schrein der Abwechslung geht. Für mich hängt alles am Einzelfall und am Zusammenspiel von semantischer und sonstiger Gestalt.
Wenn ich mit "den besten Stunden des Lebens" so ganz zufrieden wäre, sähe ich persönlich keinen Änderungsbedarf an dieser Ecke, die dir als Ganzes ja nicht gefällt.
Wenn diese Stelle ausgetauscht werden, ändert sich allerdings sowieso fast alles außer dem Metapherngebrauch. "Bauchige" Gläser ist für mich keine Alternative. Das "leer" ist mir sinntragend.
Gruß Lé.
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Liebe Claudi,
es freut mich sehr, dass du dir Zeit nehmen konntest, uns diese konstruktiv kritischen Anmerkungen zu schreiben.
Die Leichtbauweise der Verse - die vielen leichten und flüchtigen Silben in den Senkungen - ist mir unterwegs auch mal aufgefallen. Der leichte sprudelnde Fluss der Assoziationen wollte es diesmal so; und was in sich, in Form und Inhalt, stimmig ist, gefällt mir. (Generell habe ich persönlich ja schon einen Hang dazu, auch mal schwere Silben einzubauen.)
So ähnlich geht es mir auch mit der Abschlusszeile. Ich hätte es einfach als " zu sehr der Form verhaftet" empfunden, hier mehr zu sagen.
Was du über die Metaphern im Hexameter schreibst - du darfst mit mir schmunzeln - spornt mich ja eher an, schöne Hexameter mit Metaphern zu erkunden. Eine leichte Aufsässigkeit liegt mir anscheinend im Blut.
Deine restlichen Anmerkungen beziehe ich als Qualitätskriterien generell auf alle Gedichte, nicht nur dieses, und nicht nur Hexameter.
Über "die besten Stunden" bin ich auch nicht so ganz glücklich. Ich habe jetzt eine neue Idee; die will ich mal mit Enya besprechen. Darüber, "Zärtlich", "glücklich" und "liebten" griffiger zu machen, kann man nachdenken.
Die "lauen Gedanken" empfinde ich gar nicht als abstrakt oder abgegriffen, sondern einfach nur als offen, sie mit eigenem Inhalt zu füllen.
Bei "später" und "es" konnte ich dir nicht folgen. "Später" heißt später im Leben, oder in der Nacht, "es" bezieht sich darauf, dass, das LI riechen und schmecken kann, dass der Tag erwacht.
liebe Grüße
Lé.
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Hallo Rose,
mir gefällt dein Prosagedicht sehr gut. Es ist nicht durch deine eigenen Worte ausgedeutet, und deswegen sehr offen, was mir gefällt.
Der starke Abschluss einer gereiften Frau ist mir sehr sympathisch.
Ich würde das Gedicht mit einem Punkt abschließen. Das passt zu den letzten Worten. Ja und beim "Geschenkt" passt wirklich das "t" nicht.
LG Lé.
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Liebe Nesselrose,
ich finde das Ergebnis unserer Kooperation auch bemerkenswert. Es ist uns gelungen, die Ideen des jeweils anderen aufzugreifen, und gemeinsam so einzubinden und auszuformen, dass es gut zusammenpasste.
Das Kükenbild kann sehr schön für den jungen neuen Tag stehen, für neue Möglichkeiten, aber auch an eine Zeit erinnern, in der man gemeinsam "Küken" aufzog ;-).
Danke fürs einfühlsame Lesen und Kommentieren.
Gruß Lé.
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Hallo Dionysos,
ja, so hatten wir uns das vorgestellt ;-). Und damit versteht man den Text noch einmal anders.
Trotzdem funktioniert es auch, wenn mans nicht so versteht. Diese sinnlichen Erfahrungen machen wir ja eigentlich alle. Wir machen es uns nur nicht so klar.
LG Lé.
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Hallo Dionysos und Salseda,
eure "begeisterten" Worte freuen mich, und eure Ausführungen zeigen mir, dass der Text nicht nur "süß" geworden ist, sondern auch vieldeutig und interessant genug, um ihn vielleicht mehr als einmal zu lesen.
LG Lé.
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Hallo Liara,
schön, dass es dir gefällt. Hast du den Hexameter erkannt?
Liebe Darkjuis,
schön, dass du diese Vieldeutigkeit vom Salz aufgespürt hast.
Das Salz in der Wunde kam mir auch in den Sinn. Und unser LI haben wir uns auch "verwundet" gedacht.
Man kann das Salz auch als Würze und Bindungsmittel sehen.
LG Lé.
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Hallo,
ich habe mich an den unterschiedlichen Deutungen aus verschiedensten Blickwinkeln sehr gefreut. Das bereichert den Text, und mich als Leser enorm. So viele Ideen zur Textdeutung kann man alleine eben nie haben.
Ich hatte versprochen, auch etwas zu meinen eigenen Textgedanken zu schreiben. Das will ich jetzt tun.
Mein Weg zum Gedicht, soweit ich es weiß, führte durch Fragen, die mir in letzter Zeit über den Weg liefen - Fragen wie:
Woher kommt das (nicht nur) in mir verwurzelte Misstrauen den Reichen und Mächtigen gegenüber? Welche Rolle spielt dabei das Christentum und die Vertröstung auf später, aufs Himmelreich?
Dabei stieß ich in meinem Gedächtnis (ich bin christlich sozialisiert) auf das Gleichnis vom Kamel und dem Nadelöhr. Für diejenigen, die sich nicht reich und mächtig fühlen, bedeutet es eine geniale (aber aufgeschobene) Wiederherstellung von "Gerechtigkeit", die weltlich nicht erfahrbar ist.
Die verschiedenen Rollen und Zuschreibungen im Text sind einfach gewachsen, als ich mir versucht habe, die Szenerie bildlich vorzustellen. Wie sieht das aus, wenn am Zeitenende (also dann, wenn abgerechnet wird, oder in der Dimension, in der abgerechnet wird) entschieden wird, wer in den Himmel kommt?
Kamele zu besitzen, und Kameltreiber zu beschäftigen - das sah ich als eines der möglichen sichtbaren Zeichen für Reichtum in biblischen Zeiten. Das bedeutet, dass die Rolle des Kamels, wie auch die Rolle des Kameltreibers, für die Menschen in Frage kommen, die nicht reich und mächtig sind - also in etwa einfache Bürger oder Karrieristen.
Heute wie damals delegiert der Reiche die moralische Frage an die Kamele und Kameltreiber. Er lässt sein Kapital in der Obhut der Kamele und Kameltreiber. Solange er das tut, bleibt er "steuerfrei" ;-), und vielleicht kommt er sogar in den Himmel ;-).Durch den Stau, den ich voraus sah, kam ich auf das Bild, es handele sich um Fußballfans, die Einlass in ein Stadion begehren - freie Assoziation ;-).
Und genau an der Stelle, bei diesem Bildsprung, wird in meiner Gedankenwelt aber auch die ganze biblische Vorstellungswelt aus den Angeln gehoben.
Jetzt gehts ums Hier und Jetzt, und um die Frage: Wie wichtig ist mir das? Will ich einen Platz beanspruchen? Wieviel bin ich bereit, dafür zu geben?
Es geht auch eigentlich nicht mehr um arm oder reich, jedenfalls nicht vordergründig.
Es geht um Teilhabe an der Welt - verschieben und vertrösten kann man das nicht.Doch auch das Stadionbild hat einen Haken und eine Bruchstelle. Denn im Stadion sieht man eigentlich nur zu, lebt durch die Akteure. Ist das der Himmel? Da bröselt die heile metaphysische Welt. Jetzt wirds unwegsam.
So in etwa sah oder sieht das in meiner Deutungswelt aus. Aber ihr hattet ja sehr interessante andere Blickwinkel und Sichtweisen. Der Text, der zählt, entsteht bei jedem einzelnen Leser ;-).
LG Lé.
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Hallo Rudolf,
sprachlich hast du Recht - da bin ich zu kurz gesprungen.
Die Zuordnung einer persönlichen Eingebung unter die Kategorie "Zitate" finde ich aber unsinnig. in diesem Sinne befinden wir uns im Zitate-Forum. ;-).
LG Lé.
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Hallo Rudolf,
zum Zitat gehöre die Quelle.
Sonst musst du am Ende deinen Doktortitel abgeben :-).
im letzten Nebensatz scheint mir auch ein "in" zu fehlen.
Schönen Sonntag,
Lé.
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Hallo Josina,
ohne Hoffnung wäre schlecht leben.
LG Lé.
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Hallo Rose.
erstens inhaltlich stimmig, und zweitens metrisch gut umgesetzt.
Die metrische Lizenz im zweiten Vers (XxxXxXxXx) bereichert den Jambus, und die rythmische Brechung mit dem Hebungsprall im sechsten Vers (xXXxxXxXx) erfolgt genau an der richtigen Stelle.
Im ersten Vers ist etwas viel Luft. Du könntest auch schreiben "hinauf zum Xx Scheitel". Das lohnt aber nur, wenn es da etwas für dich zu sagen gäbe.
LG Lé.
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vor 3 Stunden schrieb SalSeda:
Kulturell? oder aus der Notwendigkeit heraus?
Immerhin gingen schon die Neanderthalmänner gemeinsam auf Mammutjagd und ein Clan hat sich eine Höhle geteilt weil ein einzelner schwer überlebensfähig gewesen wäre.
Hi Sali,
da sehe ich keinen Widerspruch. Mit "Kultur" meine ich all das, was durch schriftliche, mündliche oder gestische Überlieferung von Generation zu Generation weitergegeben wird. Das ist nicht nur bei Menschen, sondern bei vielen intelligenten Lebensformen vorhanden. In unserer Gegend, und im nahen Wäldchen, wo es viele Hundehalter gibt, haben beispielsweise innerhalb weniger Generationen die Krähen die Fähigkeit erworben, sich ihr Nahrungsangebot um Hundeleckerli zu erweitern. Sie lernen von den älteren Vögeln durch Zusehen das Betteln und Wegelagern und fügen dieses Verhalten so der lokalen Krähenkultur hinzu.
Es gibt wohl fast überall auf der Welt eine Liebes - und Solidaritätskultur für nahestehenden Menschen und Gruppenmitglieder. Alles was darüber hinausgeht, ist schwieriger dauerhaft einzurichten. Aber wir müssten es lernen.
Gruß Lé.
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Hallo Alex,
Ich finde den Text sehr interessant. Ich denke sogar, er wäre ohne die Paarreime und Haufenreime noch stärker geworden. Der Reim hat bei derart langen Versen ohne metrisches Gerüst selten Wirkung.
Dafür klingt es aber noch ganz gut. Vermutlich würde das gesungen (a la Dylan), also mit einem musikalischen Rythmusgerüst, wirklich gut klingen.
In einem Gedicht, also rein textorientiert, fallen mir dann doch ein paar Stellen auf, wo der Reim dich bezwungen hat: S1V4 und S4V7.
Doch wer weiß, wie stark der Text geworden wäre, hättest du dich nicht in den Paarreim gezwungen.
LG Lé.
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Ja, genau so schwer ist das!
Solidarität ist eine kulturelle Errungenschaft,
denke ich.
im Nachtzug
in Liebe & Freundschaft
Geschrieben
Hallo Edo,
das ist ziemlich sicher, dass dieses Bild über Kafka in meine Bilderwelt eingewandert ist. So funktioniert das, ob mans will oder nicht ;-).
Gruß Lé.